II-8 Tuchmuster zur Bezahlung der Soldaten an der Raaber Grenze, 1680

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II-8
Tuchmuster zur Bezahlung der Soldaten an der Raaber Grenze, 1680
Original, Papier bzw. Tuch, deut.
Sankt Pölten, NÖLA SA Ständische Akten A-II-10, Karton 42, unter dem Datum 6. Mai 1681.
Da es im 16. und 17. Jahrhundert einerseits schwierig, ja sogar gefährlich war, mit größeren Mengen Bargeld zu bezahlen, es aber andererseits auch oft an Bargeld mangelte, wurde der Sold der Soldaten zur Hälfte in Tuch beglichen. (Darüber hinaus wurde manchmal der Sold für die Grenzsoldaten in Naturalien oder Waffen ausgezahlt.) Die Auszahlung in Tuch war auch deshalb vorteilhaft, weil man es in größeren Posten kaufte, jedoch in kleineren Mengen wieder verteilte, so daß sich wegen des Preisunterschiedes beträchtliche Beträge, bei einer Grenzbezahlung mehrere Tausend Gulden, einsparen ließen. Außerdem führten die Tuchlieferer Tuch, das in Farbe, Zusammensetzung und Qualität sehr unterschiedlich war, wie auch aus diesem Tuchmuster zur Bezahlung der Soldaten an der Raaber Grenze aus dem Jahre 1680 ersichtlich ist. Und da die Soldaten die einzelnen Tuchsorten und deren Preise nicht genau kannten, eröffnete sich hier eine weitere Manipulationsmöglichkeit. Darüber hinaus stammten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts der sogenannte Unterkriegszahlmeister der niederösterreichischen Stände und der Tuchlieferer aus ein und derselben Familie, nämlich aus der der Wäggeles. Daher verwundert es nicht, daß der Aufstieg der Familie gerade in dieser Zeit vor sich ging.
Literatur: Valentinitsch, 1975, S. 141-165.
 

 

 

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