827. Pest, 30. November. 1846.
827. Pest, 30. November. 1846.
Gabriel Klauzál, Moriz Perczel, Sabbas Vukovich und Graf Koloman Mailáth konferiren fast täglich mit Kossuth, und Szentkirályi, und es ist namentlich der erstere darüber verstimmt, dass er sowohl im Csongráder Komitate, als auch bei der Stadt Szegedin seinem Einfluss, und somit auch die Hoffnung zum Ablegaten gewählt zu werden, verloren hat. Übrigens soll ihm Gräfin Georg Károlyi seine Wahl im Békéser Komitate in Aussicht gestellt haben, wenn er an dortigen Kongregationen theil nimmt. Klauzál nennt das gegenwärtige Regierungssystem ein „demoralisirendes Bestechungssystem.” Er soll in den letztstattgehabten Oppositionskonferenzen zu Pest den Antrag gestellt haben, dass nur in den wichtigsten Angelenicht unterliegen, Cirkularschreiben erlassen werden sollen; übrigens solle sich die Opposition nach dem Beispiele der Konservativen ebenfalls möglichst konsolidiren. Moriz Perczel äussert, dass er mit Deák zerfallen sei, weil dieser bemerkte, er wolle die Ehre der Lösung der Reformfragen gerne der Regierung überlassen. Da die Regierung offenbar Ungarn feindlich gesinnt sei, müsse jeder Patriot konsequent gegen die Regierung opponiren. Vukovich erzählte bei seiner Zurückkunft von Wien, dass, wie ihm Pongrácz von Trentschin mittheilte, zur Zeit der letzten Pest, als in nem Komitate Gerichtsbarkeit ausgeübt habe, und dass später sann diese Theile mit Mähren und Schlesien eigenmächtig verbunden wurden. Eben so sei zu Cholerazeit der jenseits des Cholera-Cordons gelegene Waldstrich des Árvaer und Trentainer Komitates okkupirt geblieben. Diese beiden Fälle haben Kossuth, den Grafen Ráday und Szentkirályi lebhaft aufgeregt, und sie werden sämmtlichen Oppositionsagenten mitgetheilt, damit sie dieselben mit den Vorfällen zu Bruck in Verbindung bringen.
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