Wachstumsphasenkarte mit Legende

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Wachstumsphasenkarte mit Legende
Vollständige Beschriftung der in der Karte mit Nummern versehenen Viertel, Bereiche, Straßen und Objekte:
Bereich:
1 Siedlungserweiterung bzw. Neustadt (1276 der Sonderrechte zum Wiederaufbau bzw. Bau der Stadt eingeräumt, 1297 vermutlich weitgehend ausgebaut, in diesem Jahr alte Siedlung als „alte stat“ gezeichnet)
Straßen und Objekte:
1 Schloss Prugg (Schloss Harrach) (im 12. Jh. erbaut; 1242 erstmals genannt; Sitz der gleichnamigen Herrschaft; seit ca. 1560 im Besitz der Grafen von Harrach; mehrmals umgebaut, geringe Reste aus dem 16.–17. Jh.; 1707–1714 Barockbau nach Entwürfen von Lukas v. Hildebrandt, 1854–1858 Fassaden im Tudorstil gestaltet) mit Römer- oder Heidenturm (1. H. 13. Jh. als 32 m hoher Bergfried erbaut) (in Privatbesitz, nur von außen zu besichtigen; in ehemaliger Schlossreitschule gegenwärtig Dressur- und Reitstall Schloss „Prugg“ untergebracht) und Harrachpark (1829 als engl. Landschaftsgarten mit seltenem Baumbestand angelegt und erweitert)
2 Rathaus (Gebäudekern 14. Jh., heutiger Zustand aus der Wende 16./17. Jh., 1746–1850 Rathaus, bis 2005 Gerichtsgebäude; ältestes erhaltenes Stadtwappen von Bruck [1597])
3 Kapuzinerkloster und -kirche (1625 von Carl Gf. Harrach gegründet, Kirche 1629–1697 abwechselnd mit der Augustinerkirche als Pfarrkirche verwendet; 1784 von Joseph II. aufgehoben, seither wirtschaftliche Nutzung) – Spinnfabrik Tyler und Royce (1804–ca. 1835)
4 Kloster und Kirche (hl. Magdalena) der Augustiner-Eremiten (Burg-Augustinerkloster) (1316 gestiftet, 1332–1348 erbaut, 1546 Kloster an Stadt abgetreten, die es als Spital nützte; Kirche seit 1642 wieder Ordenskirche, 1725–1740 barocke Umgestaltung der Kirche, 1790 Kirche abgetragen; 1663 Kloster neu erbaut, 1788 Kloster und Kirche aufgehoben; ab 1806 Kaserne der Sappeur-Truppe, ab 1846 Militär- und Erziehungsanstalt, 1866 Spital der Nordarmee, 1867 Übergang ins Eigentum der Heeresverwaltung und Hoflager, von wo aus Kaiser Franz Joseph die Truppen im Brucker Lager inspizierte, 1918–1995 Wohnhaus „Burg“)
5 Stadtmauer (2. H. 13. Jh.; 1481 ausgebaut; 16.–17. Jh. Vorwerke im venezianischen Stil errichtet) und Zwinger
6 Zwinger (2. H. 13. Jh.; 1481 ausgebaut
7 Hainburger Tor (um 1300 errichtet; 1891 abgebrochen)
8 Bürgerspital (vermutlich 1331 gestiftet; 1345 erstmals genannt; 1403 von Albrecht dem Stuchsen [Albrecht Stuchs von Trautmannsdorf] mit Äckern reich beschenkt; ab 1930 als „Unfallspital“ genutzt) mit Spitalskapelle (jetzige Spitalskapelle 1762 errichtet)
9 Röhrbrunnen (im Mittelalter errichtet, zur Wasserversorgung und Brandbekämpfung)
10 Gasthaus (1819 Gastwirt im Kataster genannt)
11 Jüdische Synagoge (14. Jh.; auch sogenannte „Niklaskapelle”)
12 Rathaus (Gebäude aus dem 16. Jh., im Besitz des Bürgerspitalfonds; seit 1867 als Rathaus genützt, beherbergt auch die Bezirkshauptmannschaft; durch viele Aus- und Umbauten – u. a. 1953–1961 und 1966 – kein einheitlicher Baustil; im Hof Renaissance-Arkaden
13 Dreifaltigkeitssäule bzw. Pestsäule (1693 als Dank für die Errettung vor den Türken und der Pest errichtet)
14 Florianibrunnen (1713 errichtet, früher Wasserreservoir für die Feuerwehr)
15 Mariensäule (1707 von Anna Rosina Stumpf gestiftet)
16 Ungartor (um 1300 errichtet; ca. 1820 abgebrochen; Torturm seit 1986 Stadtmuseum; Stadtmuseum 1913 gegründet)
17 Städtisches Dienstbotenspital (1819 im Kataster genannt) und Armeninstitut (1547 im Ratsprotokoll genannt)
18 Städtisches Halterhaus (1819 im Kataster genannt)
19 Martinskirche (um 1200 errichtet; dem Bistum Passau unterstellt, 1159 Pfarrrechte an das Chorherrenstift in St. Pölten unterstellt; 1239 erstmals ein Pfarrer erwähnt; ab ca. 1200 Pfarrkirche in der Altstadt, 1529 tw. abgetragen, Stadtpfarre an die Dreifaltigkeitskirche übertragen; später als Kapelle wiedererrichtet und bis zur Aufhebung 1784 für Gottesdienste benützt, in den 1950er Jahre als Scheune verwendet; 1970 abgerissen) mit Friedhof (bis 1785)
20 Heiligengeistspital und -kapelle (1448 in einem Ablassbrief genannt; im 18. Jh. neu erbaut?, 1784 aufgelassen, dann zum Theater umgebaut und 1856–1860 für Theateraufführungen genützt, seit 1874 Geschäftslokal)
21 Herrschaftliches Stadthaus (mit Prunktreppe; 1708 von Johann Lucas von Hildebrandt erbaut für Claudius Florimund Graf von Mercy; 1819 im Kataster als Besitz der Fürsten Attems genannt; heute: Gasthof zur Linde mit historischer Kegelbahn)
22 Kirchengasse (älteste Gasse im Stadtkern mit alten Bürgerhäusern)
23 Stadtpfarrkirche (hl. Dreifaltigkeit; anstelle der ma. Niklaskapelle 1696–1702 an einen ma. Stadtturm am Hauptplatz angebaut, 1720 und 1738–1740 Umbauten; 1871 und 1930 Renovierung; 1933 Turm neu behelmt, 1976 renoviert)
24 Wehrturm (ma.; 1696–1702 Stadtpfarrkirche angebaut)
25 Pfarrhof (ehem. Bürgerhaus; 1729 vom Augustiner-Chorherrenstift St. Pölten erworben und 1732 umgebaut, seit 1784 Eigentum der Pfarre; im Hof Arkaden, im Erdgeschoß Ausstellungsraum mit Freskendecke)
26 Schule (1774 errichtet, 1874 gänzlicher Neubau, Fassade aus dieser Zeit; 2000 totaler Umbau unter Beibehaltung der historischen Fassade; im Schulpark Kriegerdenkmäler der Gefallenen aus den beiden Weltkriegen
27 Bernsteinstraße (von Carnuntum führte die Bernsteinstraße in gerader Linie nach Bruck, wo die Leitha überbrückt wurde, dann in südlicher Richtung durch das „Brucker Lager“, heute Truppenübungsplatz, beim Bäckerkreuz über die Senke des Leithagebirges nach Winden; beim Bäckerkreuz wurde 1906 ein Meilenstein entdeckt laut dessen Inschrift Kaiser Volusianus (251–253) pontes et vias vetustate conlapsas restituit, d. h. die Brücken und Straßen, die wegen der langen Benützung stark beschädigt waren, wieder herstellen ließ)
ARBEITSGRUNDLAGEN
Literatur (in Auswahl):
Siehe auch die Arbeitsgrundlagen des Kartenblattes Bruck an der Leitha 1819 (Franziszeischer Kataster); GEORG MATTHÄUS VISCHER, Prvgg an der Leitha, in: Georg Matthäus Vischer, Topographia Austriae inferioris 1672. Originalgetreue Neuausgabe veranstaltet vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Einleitung von Max Vancsa, Wien 1920, Abschnitt „Viertl Vnter Wiener Wald“, Stich 79.
Quellen (in Auswahl):
ERNÖ DEÁK, Bruck an der Leitha. Politischer Bezirk Bruck an der Leitha, in: Friederike Goldmann (Red.), Die Städte Niederösterreichs, 1. Teil: A–G (mit Pulkau und St. Valentin), Wien 1988 (Österreichisches Städtebuch IV/1), 133–145; JOSEF GRUBMÜLLER (Hg.), Heimatbuch des Bezirkes Bruck a. d. Leitha, einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwe-chat, Bruck an der Leitha 1951; MAX WELTIN, Ascherichsbrvgge – Das Werden einer Stadt an der Grenze, in: nöla – Mitteilungen aus dem Nie-der österreichischen Landesarchiv 10 (1986/87), 1–42.
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Wien
Ludwig Boltzmann Institut für Stadtgeschichtsforschung, Wien
11. Lieferung, 2. Teil, 2011
Entwurf: Susanne Claudine Pils
Bearbeitung: Susanne Claudine Pils, Christina Unger
Kartographische Bearbeitung: Hans-Michael Putz
Kartographie: Christina Unger
Verlag: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Wien – Österrei-chischer Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung, Linz Druck: Bösmüller Ges.m.b.H., Stockerau

 

 

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