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Feldkirch (a) liegt unterhalb des Austritts der Ill aus dem Walgau in die Vorarlberger Rheintalebene in 458 m Seehöhe. Östlich und westlich der Altstadt bildete die Ill beim Durchschneiden der Felsenau und des Ardetzenbergs, die der Flyschzone des Bregenzerwaldes angehören, Schluchten. Der geologische Untergrund ist Bestandteil der helvetischen Decke. Seine Ausformung erhielt der Raum durch die eiszeitlichen Ill- und Rheingletscher, die Rand- und Seitenmoränen als charakteristische lang gestreckte Hügelzüge sowie auf den pleistozänen und holozänen Schottern teils moorige Böden und Lehmschichten hinterließen. Jüngere landschaftsbildende Formen sind die Schwemm- und Schuttkegel im Bereich der Ill sowie unterhalb der Höhenzüge im Südosten des Stadtgebiets. Feldkirch schließt das seit urgeschichtlicher Zeit siedlungs- und verkehrsgeographisch bedeutende Vorarlberger „Vorderland” – die Region Götzis, Rankweil, Feldkirch – nach Südwesten hin ab. Die Stadt bildet die Schnittstelle zwischen dem Alpenrheintal und dem Walgau mit seiner Fortsetzung zum Arlberg, etwas weiter südlich zweigt die Walenseefurche nach Westen zum Zürichsee ab (1). Die rechtsrheinische Fernstraße von den Bündner Pässen zum Bodensee überquerte bei Feldkirch die Ill, von dort ging die Straße ostwärts dem Arlberg zu. Bis zur Erschließung der oberen Illschlucht 1537 wurde diese im Süden über Feldkirch-Tisis und die Letze umgangen (2).
(a) Sehr herzlich sei Herrn Stadtbibliothekar Dr. Karlheinz Albrecht und Herrn Stadtarchivar Mag. Christoph Volaucnik für deren tatkräftige Unterstützung sowie für zahlreiche wichtige Hinweise gedankt. Sehr hilfreich waren des Weiteren die stadtgeschichtlichen Publikationen von Herrn Dr. Christoph Vallaster.
(1) G. WANNER, Ein geologischer Überblick, in: Tisis. Dorf- und Kirchengeschichte, hg. v. R. LINS. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 28, 1992) S. 212–214.
(2) M. TIEFENTHALER, F. und sein Verkehr, in: Montfort 20, 1968, S. 42–62.
Bereits Jäger und Sammler des Mesolithikums begingen gelegentlich den Großraum Feldkirch; insbesondere die Inselberge im Rheintal weisen entsprechendes Fundgut auf. Die ältesten Spuren menschlicher Anwesenheit im heutigen Feldkircher Gemeindegebiet datieren freilich erst in die frühe Bronzezeit (zwei Randleistenbeile von Tillis am Amberg sowie ein weiteres Randleistenbeil aus Feldkirch-Paspels). Keramisches Material aus der Bronzezeit wurde außerdem in Feldkirch-Tisis und Feldkirch-Tosters gefunden. Eine bronzezeitliche Lanzenspitze stammt vom Nordurfer der Ill, Höhe Pulverturm. Der bedeutendste urgeschichtliche Fundort ist die Flur Grütze in Feldkirch-Altenstadt. 1954 bis 1957 erschlossen Grabungen des Vorarlberger Landesmuseums dort Trockenmauerfluchten, Steinkreise und Feuerstellen, einen ausgedehnten Knochenacker sowie Metallgegenstände und Keramikmaterial, das überwiegend der Melauner Kultur, zu einem geringeren Teil auch der jüngeren Urnenfelderkultur angehört. Befestigte Anlagen der Urnenfelderzeit werden am Feldkircher Stadtschrofen, am Blasenberg sowie im Bereich der Tostner Burg vermutet. Im selben Zeithorizont steht ein Depotfund von vier Kupfergusskuchen am Südhang des Blasenbergs (Bereich Carinagasse). Die Herkunft des Kupfers aus Tirol oder Salzburg weist auf entsprechende Handelsbeziehungen (3).
(3) Zusammenfassend mit der gesamten älteren Literatur: H. FETZ u. Ch. SPIEGEL, Ur- und Frühgeschichte des F.er Raumes, in: Geschichte der Stadt F. 1, hg. v. K. ALBRECHT, 1987, S. 10–74; FETZ, Archäologie in Altenstadt, in: Altenstadt. Eine Dorfgeschichte, 1997, S. 11–34; H. SWOZILEK u. G. GRABHER, Archäologischer Bericht aus dem Vorarlberger Landesmuseum über die Jahre 1987 bis 1994, in: Montfort 47, 1995, S. 7–12.
In römischer Zeit lag der Feldkircher Raum an der Straße von Curia/Chur nach Brigantium/Bregenz, was, analog zu den benachbarten schweizerischen und liechtensteinischen Gebieten, eine Siedlungstätigkeit seit dem späten 1. Jahrhundert n. Chr. vermuten lässt. In der Flur Uf der Studa in Feldkirch-Altenstadt bestand eine relativ luxuriös ausgestattete römische Villa. Kleinfunde lassen deren Belegung im 2. und 3., sowie eine – neuerliche – Nutzung im 4. Jahrhundert vermuten. Möglicherweise steht die Villa mit der in der so genannten Tabula Peutingeriana – einem mittelalterlichen Kartenwerk, das auf eine antike Vorlage zurückgeht – eingezeichneten mansio (Straßenstation) Clunia in Zusammenhang (4). Spätrömischen Ursprungs könnte der im 9. Jahrhundert erstmals genannte Brückenort Pontilles am Übergang über die Ill (später übersetzt als Illbrugg, heute Feldkirch-Heiligkreuz) sein. In der Widnau kam bei Bauarbeiten ein römischer Ziegelofen zutage (5). Die Kriegszüge der Alamannen betrafen von 270 an mehrfach auch die Region um Feldkirch. Sie verursachten mannigfaltige Veränderungen, waren jedoch nicht mit einer Siedlungstätigkeit verbunden. Alamannische Niederlassungen im Alpenrheintal entstanden vielmehr erst nach Abtretung der Schutzherrschaft über die Alamannen durch die Ostgoten an die Franken 536/37 und der Einrichtung eines fränkischen Herzogtums Alamannien. Eine scharfe Sprachgrenze zwischen Romanen und Alamannen bildete sich dabei vorläufig nicht aus. Bereits relativ früh sind im vorarlbergischen Walgau sowie im heutigen Fürstentum Liechtenstein bedeutende Spuren alamannischer Zuwanderung neben dem dort dominierenden romanischen Element sicher zu fassen (6). Die Einführung der Grafschaftsverfassung in Rätien durch Karl den Großen im Jahr 806 hatte schließlich eine verstärkte Germanisierung zur Folge, spätestens im 9. Jahrhundert war die Region um Feldkirch zweisprachig (7).
(4) Zur in der Vorarlberger Landesgeschichtsschreibung lange Zeit diskutierten Clunia-Frage nunmehr R. ROLLINGER, Clunia und der Raum Altenstadt-Rankweil: Lebensbedingungen in der Nachbarschaft einer römischen Raststation, in: Altenstadt (wie Anm. 3) S. 35–62; DERS., Eine spätrömische Straßenstation auf dem Boden des heutigen Vorarlberg?, in: Montfort 48, 1996, S. 187–242; DERS., Neue Aspekte zur „Clunia-Frage” aus althistorischer Sicht, in: 50 Jahre Kriegsende – 70 Jahre Groß-F. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 33, 1995) S. 63–77.
(5) Feldkircher Anzeiger, 19. Oktober 1963, S. 1–2.
(6) Vgl. zuletzt A. NIEDERSTÄTTER, Alamannen, Romanen, Ostgoten und Franken in der Bodenseeregion, in: Montfort 49, 1997, S. 207–224.
(7) B. BILGERI, Politik, Wirtschaft, Verfassung der Stadt F. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, in: Geschichte der Stadt F. (wie Anm. 3) S. 75–387, hier S. 80.
Ecclesia sancti Petri ad campos – Hof und Dorf Feldkirch (8)
(8) Vgl. NIEDERSTÄTTER, Von Feldchirichun zu Altenstadt – zur Altenstädter Geschichte bis zum Übergang an Österreich (1390), in: Altenstadt (wie Anm. 3) S. 63–82, hier S. 65 ff.
Bei der Verwaltung der Grafschaft Rätien kam dem Raum Rankweil-Feldkirch eine zentrale Funktion zu. Am 7. Februar 807 saß Graf Hunfrid in curte ad campos- im Hof „bei den Feldern” zu Gericht. Eine Textstelle des so genannten Churrätischen Reichsgutsurbars (842/43) (9) setzt schließlich ad campos und Feldkirch gleich: De ecclesia sancti Petri ad Campos id est Feldchiricha. Die deutsche Ortsbezeichnung entstand durch die Übersetzung des lateinischen ecclesia sancti Petri ad Campos. Auch der Königshof mit seinem Zubehör scheint im Churrätischen Reichsgutsurbar auf. Das Dorf, das von der „Kirche zum hl. Petrus bei den Feldern” den Namen hatte, erstreckte sich freilich nicht im Bereich der mittelalterlichen Stadt, sondern ist der Kern des heutigen Feldkircher Stadtteils Altenstadt, von dem aus als Außensiedlungen Gisingen, Nofels mit Bangs, Tosters und Levis erschlossen wurden.
(9) Dazu mit der älteren Literatur J. KLEINDINST, Das churrätische Reichsgutsurbar – eine Quelle zur frühmittelalterlichen Geschichte Vorarlbergs, in: Montfort 47, 1995, S. 89–130. Den entscheidenden Beitrag zur zeitlichen und sachlichen Einordnung der Quelle lieferte O. P. CLAVADETSCHER, Das churrätische Reichsgutsurbar als Quelle zur Geschichte des Vertrags von Verdun. Zuletzt in: CLAVADETSCHER, Rätien im Mittelalter. Verfassung, Verkehr, Recht, Notariat. Ausgewählte Aufsätze zum 75. Geburtstag, hg. v. U. BRUNOLD u. L. DEPLAZES, 1994, S. 114–176.
Der Bezug der Feldkircher Peterskirche zum Reichsgut ist unmittelbar: Campus bedeutet nicht nur Feld, sondern repräsentiert einen „über die gesamte Römische Provinz verbreiteten, sozusagen bürokratischen Ortsnamentyp”. Er weist auf einen größeren Bestand an Fiskalgut, an Reichsgut hin (10). St. Peter war eine mit Reichsgut (terra dominic) ausgestattete königliche Eigenkirche. Da ihr der Zehnt der villa (des Dorfes) Feldkirch zustand, dürfte das Gotteshaus als Pfarrkirche fungiert haben. Über die Herkunft des Altenstädter Reichsgutes liegen keine Nachrichten vor, doch deutet die Bezeichnung campus auf alten Fiskalbesitz – vielleicht in spätantiker Tradition – hin. Schon bald nach seiner ersten urkundlichen Erwähnung gab das Reich diese Besitzungen auf. Ludwig „das Kind” übertrug am 7. Jänner 909 dem Benediktinerkloster St. Gallen alle Rechte des Reichs am Hof und der Kirche in loco Feldkiricha (in der Ortschaft Feldkirch). Die ausführliche Pertinenzformel der Urkunde, die das Zubehör der Schenkung verzeichnet, nennt unter anderem den Zehnt, das Herrenland, Gebäude, Unfreie beiderlei Geschlechts, Äcker, Felder, Alpen, Wiesen, Weiden, Wälder, Gewässer, Fischereirechte und Mühlen. St. Gallen verlor seine Feldkircher Besitzrechte im Investiturstreit über die Weifen und die Grafen von Bregenz teils an deren Hausklöster Weingarten und Mehrerau.
(10) G. SANDBERGER, Das Bistum Chur in Südtirol. Exkurs la: Zum Problem der „Campus”-, „Cambo”-, und „Magos”-, „Magus”-Orte, in: Zs. für Bayerische Landesgeschichte 40, 1977, S. 761–765.
Die Grafen von Montfort und die Gründung der Stadt
Noch in karolingischer Zeit konnten die mit dem Königshaus verwandten Udalrichinger wichtige Machtpositionen um den Bodensee sowie im Alpenrheintal bis zu den Bündner Pässen für sich gewinnen und trotz einiger schwerer Rückschläge längerfristig sichern. Es handelte sich dabei in erster Linie um Grafschaftsrechte, welche die Udalrichinger unter anderem auch in Rätien ausübten. Seit etwa 920 traten sie als Grafen von Bregenz auf.
Neben den Grafen von Bregenz als Inhaber der Grafenrechte in Rätien bauten insbesondere die Staufer seit dem 12. Jahrhundert ihre Position auch südlich des Bodensees konsequent aus. Ihnen ging es um die Sicherung des Rheintals als Zugang zu den Bündner Pässen und nach Italien. Der Bodenseeraum wurde für das staufische Königtum zu einer relevanten Schnittstelle zwischen den deutschen und den italienischen Reichsteilen. Reichsministerialen sicherten die staufischen Interessen auch in der Umgebung von Feldkirch.
Um 1150 starb Graf Rudolf von Bregenz ohne männliche Nachfahren. Das Erbe wurde zwischen Rudolfs Schwiegersohn, dem Pfalzgrafen Hugo von Tübingen, und Graf Rudolf von Pfullendorf, einem Verwandten des letzten Bregenzers, geteilt. Die Abwicklung der Bregenzer Erbschaft hinterließ jedoch tief greifende Missstimmigkeiten, die sich 1164 in einem großen, weite Teile Schwabens erschütternden Krieg entluden. Mit Unterstützung Kaiser Friedrichs I. setzte sich vorerst Rudolf von Pfullendorf durch, der aber nach dem Tod seines einzigen Sohnes seinen Besitz dem Kaiser übertrug, wobei offenbar Herrschaftsrechte aus dem Bregenzer Erbe – entweder direkt oder über den Kaiser – an Hugo von Tübingen gelangten.
Nach dem Tod des Pfalzgrafen Hugo im Jahr 1182, erhielt sein jüngerer Sohn Hugo neben anderen Besitzungen aus dem Bregenzer Erbe auch die Grafenrechte in Unterrätien. Seit etwa 1208 bezeichnen ihn die Quellen als Graf von Montfort (11). Hugo brach mit den zentralörtlichen Traditionen der Grafen von Bregenz und baute die Landschaft um Feldkirch zum Zentrum seiner Herrschaft aus. Oberhalb von Weiler ließ er bald nach 1200 die namengebende Burg Montfort errichten (12). Etwa zur selben Zeit muss auch die Gründung der Stadt Feldkirch erfolgt sein. Eine Urkunde aus dem Jahr 1218 (13) bietet die erste Nennung: Graf Hugo von Montfort habe dem Johanniterorden eine Kirche in civitate sua Veltkilch samt einigem Zubehör übertragen. Initiator der Stadtgründung, die im ersten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts erfolgt sein muss, war ohne Zweifel der erste Montforter. Sie ist im Kontext der anderen Maßnahmen Hugos zum Ausbau seiner Herrschaft zu sehen. Die Stiftung von 1218 trug auch dazu bei, Feldkirchs Verkehrslage zu verbessern, weil Hugo den Johannitern die unerschlossenen Teile des Klostertals, der Westrampe zum Arlberg, mit der Verpflichtung übertrug, dort ein Hospiz zu unterhalten. Der Arlbergpass wurde damit für Pilger, Kreuzfahrer, insbesondere aber für Kaufleute auf dem Weg nach Venedig interessant. Für die städtische Siedlung wurde von Anfang an der alte Name Feldkirch verwendet, bereits die Erstnennung von 1218 spricht von der civitas Veltkilch. Das Dorf, die villa Velchilch (so noch 1208), nannte man vorerst noch gleich, in weiterer Folge aber zur besseren Unterscheidung „Altenstadt”. 1340 scheint die lateinische Form (in antiqua civitate in Veltkilch) auf (14), seit 1337 verwenden die Urkunden die deutsche Bezeichnung zu der Altenstadt (15).
(11) Dazu ausführlich NIEDERSTÄTTER, Neue Forschungen zu Graf Hugo I. von Montfort sowie zur Gründung der Stadt Bregenz, in: Montfort 46, 1994, S. 271–281.
(12) Vgl. das im Vorarlberger Landesarchiv verwahrte Protokoll einer am 20. und 21. Mai 1995 von Herrn G. SEEBACH, Wien, und M. BITSCHNAU, Innsbruck, vorgenommenen Baualtersuntersuchung.
(13) Zu Entstehung und Überlieferung des Stücks NIEDERSTÄTTER (wie Anm. 11) S. 273 ff.
(14) BILGERI, Zinsrodel des Klosters Mehrerau 1290–1505. (Allgäuer Heimatbücher 21, Alte Allgäuer Geschlechter 16,1940) S. 48.
(15) Th. v. MOHR, Codex diplomaticus. Sammlung der Urkunden zur Geschichte Cur-Rätiens und der Republik Graubünden, Bd. 2, 1852/54, n. 322.
Die Stadtanlage
Der Bereich der regelmäßig geplanten Stadt – zwischen den beiden Illschluchten im Westen und Osten und der Ill im Süden – wurde aus dem Gemeindegebiet von Altenstadt herausgeschnitten. Es handelte sich ohne Zweifel um Almendland, das unter gräflicher Verfügungsgewalt stand. Umstritten blieb in der Forschung jedoch, welcher Teil der Stadt Feldkirch als der älteste zu gelten habe. Sowohl B. Bilgeri wie K. H. Burmeister argumentierten, die Neustadt bis zur St. Nikolauskirche sei der Siedlungskern (16). Sie gingen dabei von der Überlegung aus, man habe die Stadt an die bereits bestehende oder gleichfalls im Bau befindliche Burg ankoppeln müssen. Deswegen sei der unterhalb der Schattenburg, die im Mittelalter ausschließlich als „Schloß Feldkirch” bezeichnet wurde, liegenden Neustadt der zeitliche Vorrang zu geben. Da aber normalerweise Stadterweiterungen den Namen „Neustadt” tragen, musste etwas umständlich erklärt werden, der älteste Feldkircher Stadtteil heiße zur Unterscheidung vom ehemalige Dorf Feldkirch, das seit der Errichtung der städtischen Siedlung Altenstadt genannt wurde, „Neustadt”. Demgegenüber plädierte W. Noack für die Marktgasse als ältesten Teil der Stadt (17).
(16) BILGERI (wie Anm. 7) S. 90.; K. H. BURMEISTER, Kulturgeschichte der Stadt F. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, in: Geschichte der Stadt F. 2, hg. v. ALBRECHT, 1985, S. 19.
(17) W. NOACK, Die Stadtanlage von F., in: Alemannisches Jahrbuch 1956, S. 273–282.
Inzwischen mehren sich die Argumente für Noacks Einschätzung: Eine Baualteruntersuchung der Schattenburg ergab, dass die Anlage jünger sein dürfte als die Stadt. Die älteste datierbare Bauphase ist der mächtige Bergfried, der allem Anschein nach zwischen 1230 und 1265 errichtet wurde (18). Wenn aber die ältesten Teile der Schattenburg Jahrzehnte nach der Stadtgründung errichtet wurden, brauchte Graf Hugo bei der Anlage der Stadt und ihrer Befestigung keine Rücksicht auf eine Burg zu nehmen. Ein weiteres Indiz für die chronologische Priorität der Stadt ergibt sich aus der Tatsache, dass die Schattenburg nicht in den städtischen Rechtsbereich einbezogen ist, sondern auf Altenstädter Gemeindegebiet lag. Auch die Urkunde von 1218 weist in dieselbe Richtung. Sie spricht von der Johanniterkirche als ecclesia in civitate sua, von der Kirche in seiner – Graf Hugos – Stadt, was nur dann zutraf, wenn die Marktgasse bereits bestand. Von der Neustadt aus gesehen, lag St. Johann außerhalb. Den Mangel einer Stadtburg dürfte hinsichtlich der repräsentativen Aufgaben vorerst die Johanniterkommende ausgeglichen haben. Grabungen in der St. Johanneskirche (19) ergaben als einzigen relevanten mittelalterlichen Befund nicht etwa ein Gotteshaus, sondern eine Art Kapitelsaal. Mit großer Wahrscheinlichkeit entstand als Rückgrat der Siedlung in den Jahren zwischen etwa 1200 und 1218 die Marktgasse mit einer Parallelstraße, der Schlossergasse, und deren Fortsetzung, der Gymnasiumgasse. Als Querverbindungen fungierten die Schmiedgasse und die Kreuzgasse. Noch an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit war die Marktgasse das prominenteste Wohnviertel der Stadt (20). Mit Abschluss der ersten Ausbauphase dürfte Feldkirch aus etwa 50 Hofstätten bestanden haben, um die Marktgasse gruppierten sich knapp 30 Häuser. Dieser Bereich wurde ummauert, wobei der nachmalige Katzenturm die Nordostecke der Stadtbefestigung markiert. Auf einen ehemaligen Stadtgraben weist die Entenbachgasse hin. Ein Tor in Richtung Chur dürfte sich in der heutigen Montfortgasse knapp östlich der Frauenkirche befunden haben, ein solches nach Bregenz in der Schmiedgasse bei der Einmündung der Entenbachgasse. Ein Ansatz der ersten Stadtmauer findet sich am Katzenturm südwärts, ein Mauerrest im nordöstlichen Teil der Entenbachgasse (21). Auch der so genannte Mistrodel (1303/07), ein Verzeichnis der auf jeder Hofstatt lastenden Naturalabgabe von einem Fuder Mist für die gräflichen Weinberge, bestätigt die Annahme einer planmäßig angelegten Neugründung auf zumindest weitgehend siedlungsfreiem Areal (22).
(18) SEEBACH/BITSCHNAU (wie Anm. 12).
(19) Abgeschlossen im Frühjahr 1986, bislang nicht publiziert.
(20) BILGERI (wie Anm. 7) S. 233.
(21) NOACK (wie Anm. 17) S. 275.
(22) G. WINKLER, Der F.er Mistrodel (1307–1313), in: Die Montforter. (Ausstellungskatalog des Vorarlberger Landesmuseums 103, 1982) S. 137–143; DERS., Der sogenannte F.er Mistrodel aus dem Beginn des 14. Jahrhunderts, 1972 (Hausarbeit, masch.).
Erweitert wurde die Stadtanlage erstmals im ausgehenden 13. Jahrhundert durch die Errichtung der Neustadt nach Nordosten hin. Sie steht zeitlich in Zusammenhang mit dem Neubau der St. Nikolauskirche, der 1297 urkundlich erwähnt wird, nachdem bereits zehn Jahre zuvor ein Teil des Gotteshauses geweiht worden war (23). Auf dieser Ausbaustufe lassen sich in Feldkirch 114 Hofstätten nachweisen, davon 93 ungeteilte und 21 geteilte (24). Die zweite Erweiterung des Stadtgebiets vollzog sich im Südwesten der Ill zu, der nach und nach immer mehr Boden abgerungen wurde. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts scheinen dort einzelne Häuser urkundlich auf, 1379 nahm Graf Rudolf V. von Montfort den planmäßigen Ausbau der „Vorstadt” in Angriff. Fünf Jahre später wurde sie durch den Bau einer Mauer entlang des Illufers in die Stadtbefestigung einbezogen. Damals entstand wohl auch die Zeughausgasse als Querverbindung von der Marktgasse in die Vorstadt, die schließlich etwa 50 Hofstätten umfasste (25). Die Stadt Feldkirch hatte damit bereits ihre größte Ausdehnung als Siedlung bis zu den Eingemeindungen des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts erreicht, das Stadtgebiet umfasste etwa 1,3 km2. Die städtische Jurisdiktion blieb im Wesentlichen auf den Bereich innerhalb der Stadtmauern beschränkt. Ein Vertrag von 1504 nennt die Grenzen: Der Stadtgerichtsbezirk reichte demzufolge südöstlich der Stadt bis zum Ende des städtischen Friedhofes (damals in der Au), im Westen bis zum Fuß des Ardetzenberges, im Südwesten bis an die Ill und umfasste im Osten ebenfalls nur den unmittelbar vorgelagerten Bereich. Nur die Ortschaften Tisis und Tosters würden, wie man 1475 städtischerseits verlauten ließ, mit „Gant und Pfändung” in das Stadtgericht gehören. Außerdem mussten die Altenstädter die Bürger von Feldkirch an ihren Gemeinderechten – der Almende und dem Gemeindewald – beteiligen (26).
(23) Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirks F., bearb. v. D. FREY. (Österreichische Kunsttopographie 32, 1958) S. 132.
(24) WINKLER (wie Anm. 22) S. 5.
(25) Ebda. S. 10; NOACK (wie Anm. 17) S. 280; K. KLEIN, Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung Vorarlbergs im späten Mittelalter, in: Montfort 44, 1992, S. 125–143, hier S. 129.
(26) NIEDERSTÄTTER, Die Vorarlberger Städte und ihr Land bis zum Dreißigjährigen Krieg. Ein Beitrag zu den Stadt-Land-Beziehungen im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit, in: Montfort 44, 1992, S. 203–221, hier S. 204f.
Bis ins 14. Jahrhundert waren die bürgerlichen Wohnstätten wohl überwiegend einstöckige Holzhäuser, der „Mistrodel” von 1304/07 führt als Ausnahme die Abgabe von dem gemurotem hus an. Aber noch vor 1334 wurde darüber beraten, wie gemurati hüser, die zum Schutz gegen Feuersbrünste gebaut wurden bzw. künftig noch gebaut werden, zu besteuern seien. Ein verheerender Stadtbrand, der Feldkirch 1348 oder 1349 fast vollständig zerstörte, dürfte den Bau von Steinhäusern weiter gefördert haben (27). Diese Maßnahme konnte jedoch den Stadtbrand des Jahres 1460, von dem nur die Vorstadt verschont blieb, nicht verhindern. Um 1475 ordnete der Stadtrat an, dass aus feuerpolizeilichen Erwägungen die Häuser der Stadt mit Ziegeln zu decken seien (28). Erhebliche Veränderungen erfuhr das Stadtbild schließlich als Folge des Wiederaufbaus nach dem verheerenden Stadtbrand am 6. August 1697, dem über 150 Häuser zum Opfer fielen (29).
(27) WINKLER (wie Anm. 22) S. 10.
(28) BILGERI (wie Anm. 7) S. 230.
(29) Ch. VALLASTER, Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte F.s im 18. Jahrhundert, Diss. 1976, S. 19 ff.
Die Stadtbefestigung bestand seit dem ausgehenden Mittelalter aus einer höheren inneren Mauer, einem Graben und einer Außenmauer sowie mehreren Türmen: Pfannenschwanz-, Keck- oder Diebsturm, vor 1500 errichtet; Wasserturm und Pulverturm, beide wohl in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aufgeführt, der 1491 bis 1507 erhöhte achtgeschossige Katzenturm sowie der nach 1828 abgerissene Liebfrauenturm. Die Schattenburg war durch Sperrmauern in die städtische Verteidigungsanlage eingebunden. Der nordwestseitige Teil des Stadtgrabens hieß Hirschgraben, der nordostseitige Schloßgraben. Der Verlauf der inneren Mauer ist noch am Schloßgraben, am Hirschgraben sowie am Illufer in der Häuserflucht erkennbar, das Mauerstück zwischen Pulverturm und Mühletor ist teilweise noch sichtbar. Fünf Tore ermöglichten den Zutritt zur Stadt: das Churertor im Nordwesten (sechsgeschossiger Torturm, 1491 erneuert), das Wassertor der Ill zu, das Bregenzertor oder St. Nikolaustor im Nordosten (vor 1800 städtisches Gefängnis, 1817 als Gefängnis für das Kriminial- und Landgericht adaptiert, 1838 abgerissen), das Bludenzertor oder Schulmeistertor (abgebrochen 1870) westlich unterhalb der Schattenburg sowie das Mühletor (auch St. Leonhardstor oder Sautor) an der Südecke der Stadtbefestigung. In den Jahren zwischen 1828 und 1840 wurde die Stadtmauer im Bereich des Hirsch- und Schlossgrabens geschleift und die Stadtgräben mit dem anfallenden Material aufgefüllt (30).
(30) L. WELTI, Wandlungen im Stadtbilde von F., in: Montfort 9, 1957, S. 77–89, hier S. 84 ff.
Mehrere Kanäle versorgten die Stadt mit Wasser und dienten zur Beseitigung von Unrat: Entenbach (zwischen Marktgasse und Neustadt), Metzgerbach (zwischen Marktgasse und Vorstadt), Salzbach (durch die Marktgasse) und der Heimliche Bach (zwischen Marktgasse und Gymnasiumgasse/Schlossergasse). Sie wurden vom aus der Ill ausgeleiteten Mühlbach gespeist und mündeten in die der Stadtmauer vorgelagerten Gräben. Im Jahr 1829 gewannen 27 Werke ihre Energie aus den Kanälen (31). In der Nordecke der Stadt, oberhalb der St. Nikolauskirche im Bereich der Herrengasse blieb ein ursprünglich unbebauter Komplex der Nutzung durch den Stadtherrn vorbehalten. Er scheint in den Quellen als „gräflicher Baumgarten” (in pomerio) auf. Dort befanden sich spätestens seit dem 14. Jahrhundert ein montfortisches Amtshaus, in dem 1340 der Stadtpfarrer wohnte und das im selben Jahr an die Pfarre überging, sowie das Tanzhaus, der wohl älteste Gemeinschaftsbau der Bürgerschaft, der für Versammlungen und Feste Verwendung fand (32). Vor allem im 17. Jahrhundert wurde dieser Stadtteil umgestaltet. 1649 erwarben die Jesuiten das Gebäude an der Nordwestecke der Stadt, ursprünglich ein Bürgerhaus, von 1491 bis 1658 herrschaftliches Hub- und Rentamt, adaptierten es in den Jahren 1660 bis 1662 als Jesuitenkolleg und gestalteten es 1676 bedeutend aus. Das Objekt blieb bis zur Aufhebung des Ordens 1773 in seinem Besitz, beherbergte dann das Feldkircher Vogteiamt, ab 1820 das Land- und Kriminalgericht sowie das Kreisgericht (bis 1909) und schließlich – 1908 bis 1917 grundlegend umgestaltet – die Bezirkshauptmannschaft Feldkirch. Im Anschluss an dieses Gebäude errichtete die Stadt nach 1673 an der Herrengasse den Pfarrhof sowie eine Reihe einheitlich angelegter Kanonikerhäuser.
(31) FREY (wie Anm. 23) S. 126 ff.; G. AMMANN, Stadt F. (Schnell Große Kunstführer 99, 1983) S. 4 f.; Plan in H. PONTESEGGER, FS. der Stadtwerke F. aus Anlaß des 50-jährigen Jubiläums des Elektrizitätswerkes, 1956, nach S. 36.
(32) BILGERI (wie Anm. 7) S. 91, 95 f.; VALLASTER, Die F.er Marktgasse. Beiträge zu ihrer Geschichte. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 1, 1976) S. 35 ff.
Das älteste Rathaus soll sich in der seit 1379 ausgebauten Vorstadt befunden haben. Circa 1490 bis 1493 erfolgte der Umbau des Kaufhauses an der Ecke Schmiedgasse/Neustadt zum neuen Rathaus. Im Erdgeschoß befand sich weiterhin die Kornhalle, im ersten Stock die Tuchhalle (bis 1789). Als Stadtkanzlei diente von 1615 bis 1790 das Haus Neustadt Nr. 37. Weitere Bauten öffentlichen Charakters sind das Heilig-Geist-Spital, das auch als Pfründhaus diente, in der Schmiedgasse, das in den Jahren 1932 bis 1937 in den gegenwärtigen Rathauskomplex einbezogen wurde, das um 1436 erstmals erwähnte Zeughaus (Vorstadt Nr. 48), das Salzhaus (Salzstadel) in der Montfortgasse neben der Frauenkirche (1387 aufgrund eines Vertrags zwischen Graf Rudolf Ill. von Montfort und der Stadt Chur errichtet, 1507 von Maximilian I. samt dem Recht des Salzverschleisses der Stadt verpachtet, 1908 abgebrochen), die städtische Schlachtbank und die „Alte Dogana” in der Marokkanergasse, ein Niederlagsgebäude für Kaufmannswaren, nach 1400 erbaut, 1919 großteils abgerissen. Von 1658 bis 1697 als landesherrliches Hubamt und danach, gänzlich neu errichtet, als fürstlich liechtensteinisches Amtshaus fungierte das „Palais Liechtenstein”, Schlossergasse 8 (heute Stadtarchiv und -bibliothek). Amtshaus des Klosters St. Gallen war das Objekt Neustadt Nr. 8, jenes des Churer Domkapitels das Gebäude Neustadt Nr. 12. Das städtische Siechenhaus mit der Kirche zur hl. Maria Magdalena wurde im 14. Jahrhundert abseits der Stadt in Levis errichtet. Am Mühletorplatz befand sich die vom Mühlbach betriebene Herrenmühle. Sie wurde 1218 an die Johanniter übertragen, 1366 aber von den Grafen von Montfort zurückgekauft. 1495 belehnte Maximilian I. die Stadt mit der Herrenmühle, die 1830 in ihr Eigentum überging. Die Mühle wurde 1905 abgerissen, an ihrer Stelle entstand das städtische Elektrizitätswerk. Außerhalb des Churertors am dort vereinigten Metzger- und Gerberbach lag die Spitalsmühle, die schon im 15. Jahrhundert urkundlich erwähnt wird. Auf der alten Schießstätte in der Feldkircher Au an der Ill sorgte ein Brunnenhaus (neu errichtet 1828/29) für die Versorgung der städtischen Brunnen mit Grundwasser, es wurde 1905/06 durch eine Hochquellenleitung aus dem Saminatal ersetzt. Probleme für die Stadt brachte die Nähe zur Ill mit sich, die zuletzt 1910 schwere Überschwemmungen verursachte. Erst umfangreiche Regulierungsarbeiten, die Herstellung von Ufermauern im Stadtgebiet und die Erweiterung der Illschlucht (1914 bis 1927) schufen Abhilfe (33).
(33) A. ULMER, Alte Baudenkmäler und geschichtlich bemerkenswerte Häuser in F., 1948; BILGERI (wie Anm. 7) S. 231 ff.; FREY (wie Anm. 23) S. 126 ff.; AMMANN [u. a.], Vorarlberg. DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs, 1983, S. 166 ff.
Der Übergang Feldkirchs an Österreich
Im Verlauf der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gerieten die Grafen von Montfort (34), die einen eigenen Feldkircher Zweig ausgesondert hatten, vermehrt unter habsburgischen Einfluss. 1337 schlossen Ulrich II. und Rudolf III. von Montfort-Feldkirch ein ewiges Bündnis mit den Herzögen von Österreich (35). 1363 erwarb Herzog Rudolf IV. von Österreich nicht nur Tirol, sondern konnte auch auf Vorarlberger Boden Fuß fassen, indem er von den Rittern Thumb von Neuburg deren Burg und Herrschaft Neuburg (Gmde. Koblach) sowie Außenbesitzungen und Leute unter anderem in der Feldkircher Gegend kaufte.
(34) Zu den Grafen von Montfort nunmehr BURMEISTER, Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur, 1996.
(35) Urkunde abgedruckt bei BURMEISTER, Geschichte Vorarlbergs. Ein Überblick, 4. Aufl., 1998, S. 73f.
Auch in Feldkirch zeichnete sich eine Veränderung der Herrschaftsverhältnisse ab. 1367 starb Graf Ulrich Ill. kinderlos. Daraufhin verließ sein Bruder Rudolf V., der Dompropst von Chur war, den geistlichen Stand und trat nach dem Tod des Vaters 1375 die Herrschaft an. Seine Ehe mit Agnes von Matsch blieb jedoch gleichfalls kinderlos. Noch im selben Jahr entschloss sich der letzte Feldkircher Montforter daher, den Großteil seines Besitzes, darunter Burg und Stadt Feldkirch, um 30.000 Gulden an Österreich zu verkaufen (36). Nach mehreren Verzögerungen und neuerlichen Verträgen wurde die letzte Rate des Kaufpreises 1379 bezahlt und durch die Huldigung der Untertanen der Herrschaftsantritt Herzog Leopolds Ill. von Österreich vollzogen. Graf Rudolf hatte sich allerdings ausbedungen, seinen ehemaligen Besitz bis an sein Lebensende als österreichischer Vogt zu verwalten. Der letzte Feldkircher Montforter starb 1390. Abgesehen von der Verpfändung der Stadt an Graf Friedrich VII. von Toggenburg von 1417 bis 1436 blieb Feldkirch fortan österreichisch (ausgenommen 1805 bis 1814). Feldkirch war von diesem Zeitpunkt an nicht mehr gräfliche „Residenz”, sondern Sitz des österreichischen Vogtes der Herrschaft und Stadt Feldkirch.
(36) BILGERI (wie Anm. 7) S. 127.
Stadtverfassung und Gemeindeverwaltung (37)
(37) Vgl. dazu BILGERI (wie Anm. 7) S. 246, 288f.; VALLASTER (wie Anm. 29) S. 29 ff.; H. SANDER, Über das Begnadigungsrecht der Stadt F. und des hinteren Bregenzerwaldes, in: Programm der k. k. Oberrealschule zu Innsbruck, 1882/83, S. 3–72; TIEFENTHALER, Die Stadtammannwahl in F., in: Vorarlberger Volkskalender 1959, S. 47–49; F. J. MONE, Stadtrecht von F., nach der Abfassung von 1399, in: Zs. für Geschichte des Oberrheins 21, 1868, S. 129–171; VALLASTER, F.er Stadtammänner und Bürgermeister, 1978; ALBRECHT, Von den Privilegien der Stadt F. zu den Rechten der Bürger, in: Rheticus. Vierteljahresschrift der Rheticus-Gesellschaft 18, 1996, 2, S. 151–156.
Der erste Schritt auf dem Weg zu einer gewissen Autonomie war die Anerkennung der Bürgerschaft als Rechtsperson. Spätestens im Jahr 1312 benutzte die Stadt ein eigenes Siegel (Bild einer Kirche und das Banner der Montforter; ältestes erhaltenes Siegel von 1323). 1312/13 erwirkte Graf Rudolf III. von Montfort-Feldkirch von Kaiser Heinrich VII. die Bewidmung seiner Stadt mit Lindauer Recht sowie die Befreiung von allen Landgerichten. Zwischen 1318 und 1334 erfolgte eine erste Niederschrift des Stadtrechts, das im Verlauf des 14. Jahrhunderts mehrfach an die Feldkircher Gegebenheiten angepasst wurde, so dass die Kodifizierung von 1399 bereits als eigenständiges Feldkircher Recht gilt.
In Hinblick auf den Verkauf seiner Herrschaftsrechte gewährte schließlich Graf Rudolf V. der Bürgerschaft 1376 durch den so genannten Feldkircher Freiheitsbrief (38) weit reichende Rechte: Limitierung der jährlich an den Stadtherrn zu entrichtenden Steuer, Einschränkung des Satzungsrechtes des Stadtherrn, Verbot der Einführung von Sondersteuern durch die Herrschaft, Mitwirkung der Bürger bei der Wahl des Stadtammanns, das Recht der Bürger auf freien Zug und freie Heirat, eine Bevorzugung der Bürger in Erbfällen, das Vorrecht der Bürger, die Huldigung gegenüber jedem künftigen Stadtherrn von der vorherigen Bestätigung der Freiheitsrechte abhängig zu machen, sowie die Bestellung des Rates der Stadt Zürich zum Schiedsrichter über alle Streitigkeiten um den Freiheitsbrief. 1379 befreite König Wenzel die Feldkircher vom königlichen Hofgericht und allen Landgerichten. Die Habsburger konfirmierten die Bestimmungen dieser Privilegiengruppe, die der letzte Montforter 1381 in Kraft gesetzt hatte.
(38) BURMEISTER, Der F.er Freiheitsbrief von 1376, in: Montfort 28, 1976, S. 259–273; DERS., Die Entstehung und Entwicklung der Freiheiten der Stadt F. im 14. Jahrhundert, in: DERS. (wie Anm. 34) S. 51–57; DERS., Der F.er Freiheitsbrief von 1376, in: Rheticus. Vierteljahresschift der Rheticus-Gesellschaft 18, 1996, 2, S. 89–114.
Dem Rat der Stadt (erstmalig 1318 erwähnt) saß der Stadtammann (1255 H. ministro de Veltkilch) vor. Stadtammann und Räte wurden bis 1381 vom Stadtherrn bestellt, danach wählte auf Grund der Privilegien Rudolfs V. die Bürgerschaft den Stadtammann auf jeweils ein Jahr, im 16. Jahrhundert betrug seine Amtsperiode zwei, im 18. schließlich sechs Jahre. Den Kleinen Rat bestellte jedoch weiterhin der Stadtherr ohne bürgerliche Mitwirkung. Unter österreichischer Herrschaft fiel diese Aufgabe dem Vogt zu. Gewählt wurden hingegen der Große Rat und das Stadtgericht. Der Kleine Rat umfasste Mitte des 16. Jahrhunderts 18 Personen, weitere 18 bildeten den Großen Rat. Von 1706 an wurde die Gesamtzahl der Räte allmählich auf 24 reduziert. Die Ratsfähigkeit beschränkte sich auf die Spitzengruppen der Bürgerschaft – Stadtadel, Akademiker, Kaufleute sowie einige wenige Handwerksmeister. Die Ausübung politischer Macht im Rahmen der Stadtregierung blieb auf den Rat beschränkt, ein Mitspracherecht der Zünfte existierte, abgesehen von einer kurzen Episode während der Appenzellerkriege zu Beginn des 15. Jahrhunderts, nicht. Zur Entscheidung bestimmter Angelegenheiten sowie zur Wahl des Stadtammanns und anderer Amtsträger wurde die „Gemeinde”, die Versammlung aller Haushaltsvorstände, einberufen. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert trat an ihre Stelle vielfach ein 36köpfiger (nach 1769 20köpfiger), als „Weingemeinde” bezeichneter Bürgerausschuss. Das Stadtgericht besaß die Hochgerichtsbarkeit und das Begnadigungsrecht. Bis 1498 hatte ein von der Stadt ausgewählter Ratsherr auf Lebenszeit den Blutbann inne, danach der Stadtammann für die Dauer seiner Amtsperiode.
Ein Stadtschreiber ist schon 1323 belegt. Im 17. Jahrhundert besetzten Rat und Weingemeinde bzw. der Rat allein folgende Funktionen: Baumeister, Säckelmeister (Stadtkassier und öffentlicher Ankläger), Spitalpfleger, Ziegelmeister, Mühlmeister, Bettelsäckler, Zeugmeister, Salzmeister, Kaufhausmeister, Visierer, Eichmeister, Holzmeister, Provisor (Schulaufseher), das städtische Rentamt, die Pfleger der Kirchen, Kapellen, Bruderschaften und Stiftungen, den Kastvogt des unter städtischer Vogtei stehenden Klarissenklosters Valduna (Gmde. Rankweil) sowie die Himmelträger.
Grundlegend umstruktiert wurde die althergebrachte Stadtverfassung durch eine kaiserliche Kommission im Jahr 1768 („Felsenbergischer Kommissional-Rezess”). Feldkirch verlor seine mittelalterlichen Privilegien, der „Kleine Rat” wurde auf neun Mitglieder beschränkt, der Große auf 25. Die josefinische Regulierung des Stadtmagistrats erfolgte am 20. April 1786.
Die Bürgerschaft
In der Gründungsphase dürfte die Zuwanderung zum überwiegenden Teil aus Schwaben erfolgt sein, wie ein Einschlag der Feldkircher Mundart im Mittelalter belegt. Dass die Bürgerschaft von Anfang an schwäbisch-alemannischer Herkunft – ohne nennenswerten Zugang aus dem teilweise noch romanischen Umland – war, beschleunigte das Verschwinden des Romanischen in der Feldkircher Region. Bereits an der Wende zum 14. Jahrhundert kam jedoch dem Zuzug aus entfernteren Gegenden keine Bedeutung mehr zu, Neubürger stammten vor allem aus dem näheren Umland der Stadt (39). Wie der so genannte Mistrodel von 1307/13, der 137 Namen von Hofstättenbesitzer enthält, zeigt, besaß das dienstadelige Element in der Bürgerschaft beträchtliches Gewicht.
(39) BURMEISTER (wie Anm. 16) S. 15, 40f.
Aus den Angaben des Mistrodels kann auf knapp 700 Einwohner geschlossen werden. 1476 wurden in der Stadt 600 Steuerpflichtige gezählt, 1539 590 und 1594 504. Die Zahl der Wehrpflichtigen betrug 1511 325, die der Beichtpflichtigen im Jahr 1532 1.029. Aus dem Steuerbuch des Jahres 1539 lässt sich ein Bestand von 304 Häusern innerhalb der Stadtmauern errechnen. Am Ende des Mittelalters dürften in Feldkirch innerhalb der Stadtmauern etwa 1.500 Menschen gelebt haben (40). Dazu kamen noch die Ausbürger, am Land lebende Personen mit städtischem Bürgerrecht. Feldkirch erwarb das Recht der freien Bürgeraufnahme durch ein Privileg König Wenzels aus dem Jahr 1389 (41), hatte aber ohne Zweifel schon zuvor das Bürgerrecht an Auswärtige verliehen. Vergleicht man im Musterregister von 1511 die aus der Stadt rekrutierte Mannschaft mit jener aus den Reihen der Ausbürger, so ergibt sich ein Verhältnis von 3:2 (42). Feldkircher Ausbürger lebten vor allem in Götzis, Rankweil, Klaus, Sulz, Feldkirch-Altenstadt, Feldkirch-Tisis und im vorderen Walgau.
(40) KLEIN (wie Anm. 25) S. 129; BILGERI (wie Anm. 7) S. 213.
(41) Ch. E. JANOTTA, Das Privilegienbuch der Stadt F. (FRA 3/5, 1979) n. 23.
(42) G. LEIPOLD-SCHNEIDER, Bevölkerungsgeschichte F.s bis ins 16. Jahrhundert. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 25, 1991) S. 23.
Im Verlauf der frühen Neuzeit ging die Stadtbevölkerung um etwa ein Drittel zurück. 1766 zählte Feldkirch nur mehr knapp über 200 Häuser und 1.066 Einwohner. Wirtschaftlicher Strukturwandel, die Pest – vor allem jene des Jahres 1635 – sowie der Stadtbrand von 1697 sind Gründe für diese Entwicklung. Erst im 19. Jahrhundert bewirkten die Industrialisierung und der Zuwachs an zentralen Funktionen ein deutliches Bevölkerungswachstums (von 1823 bis 1880 um das Dreifache auf 3.564 Personen, 1910 lebten in Feldkirch 5.056 Menschen). Aufgrund der Zuwanderung von Fabrikarbeitern vor allem aus dem Trentino betrug der Anteil der italienischsprachigen Bevölkerung 1910 414 Personen (43). Von etwa 1310 bis ins 15. Jahrhundert lassen sich in Feldkirch Juden nachweisen. Um 1310 besaß Eberlinus Judaeus zwei Häuser bzw. drei Hofstätten, und zwar in der Stadt selbst. Die Zahl der jüdischen Stadtbewohner dürfte bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts auf vielleicht 100 Personen angestiegen sein, die am 21. Jänner 1349 Opfer eines Pogroms wurden. Die Wiederzulassung von Juden erfolgte zwar noch 1350, allerdings ließen sich in weiterer Folge nur mehr wenige in Feldkirch nieder, bis die Verfolgung 1443/48 der Judenschaft in den Bodenseestädten ein Ende setzte (44).
(43) KLEIN, Die Bevölkerung Vorarlbergs vom Beginn des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, in: Montfort 21, 1969, S. 59–90, hier S. 72; WANNER, Die Entstehung von Groß-F, in: Montfort 20, 1968, S. 278–299, hier S. 279.
(44) BURMEISTER, Geschichte der Juden in Stadt und Herrschaft F. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 31, 1993).
Die kirchlichen Einrichtungen
Da die Stadt in den ersten Jahrzehnten nach ihrer Gründung ohne Zweifel zum Pfarrsprengel des Dorfes Feldkirch (Feldkirch-Altenstadt) gehörte, ist die am südöstlichen Ende der Marktgasse situierte Johanneskirche, die Graf Hugo I. von Montfort 1218 dem Johanniterorden übertrug, die älteste sakrale Einrichtung in Feldkirch. Die Johanniterkommende, die im Mittelalter vor allem in kultureller Hinsicht beträchtliche Bedeutung für Feldkirch besaß, ging 1610 durch Verkauf an das schwäbische Benediktinerkloster Weingarten über, das dort ein abhängiges Priorat einrichtete. Der Klosterbezirk nahm ein Fünftel der ummauerten Stadtfläche ein. Er war von Bürgerhäusern umgeben, von denen aus man sowohl Einblick wie Zutritt ins geistliche Areal hatte. Die Benediktiner bemühten sich daher, diese Gebäude zu erwerben und abreißen zu lassen, was zu langwierigen Streitigkeiten mit der Stadt führte. 1622 konnte mit der Errichtung einer vorläufigen Klausurmauer begonnen werden, 1677 sollten die erworbenen Häuser abgerissen und eine neue Mauer erbaut werden. Gegen die Bauarbeiten schritten Feldkircher Bürger schließlich gewaltsam ein und rissen eine bereits errichtete Mauer wieder ein. Ein Vergleich kam erst 1683 zustande. Bald darauf, im Jahr 1696, ging das Priorat an die Reichsabtei Ottobeuren über (45). 1802/05 aufgehoben, beherbergte St. Johann 1809 bis 1860 das Feldkircher Gymnasium. 1906/08 wurden im ehemaligen Prioratsgebäude Diensträume der Stadtwerke eingerichtet.
(45) Dazu künftig NIEDERSTÄTTER, St. Johann, in: Austria Benedictina [in Druck].
Die Pfarrkirche zum hl. Nikolaus – seit 1968 Dom – entstand wohl erst in den Achtzigerjahren des 13. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Anlage der Neustadt an der Innenseite der nordöstlichen Stadtmauer. Der heutige Baubestand geht auf einen Neubau im ausgehenden 15. Jahrhundert zurück. Um St. Nikolaus lag der städtische Friedhof, der ab 1380 nur mehr für Geistliche, Adelige sowie Angehörige der Ratsgeschlechter verwendet und 1808 gänzlich aufgelassen wurde. Der zweite städtische Friedhof erstreckte sich um die St. Leonhardskirche in der Au (errichtet 1374 bis 1378, abgebrochen 1851), ihn ersetzte der 1551 in Levis angelegte Friedhof (Friedhofskirche 1558 geweiht). In der Kreuzgasse nahe dem Churertor ließ die Bürgerschaft die 1473 vollendete Frauenkirche errichten. 1380 stiftete Graf Rudolf V. von Montfort links der Ill – Im Kehr – die Hl.-Kreuzkapelle, 1483 erstmals erwähnt ist die Margarethenkapelle am Margarethenkapf (am linken Ufer oberhalb des unteren Illdurchbruchs).
Im frühen 14. Jahrhundert sind Häuser der Franziskaner und Dominikaner in Feldkirch nachgewiesen, solche der Augustiner und Karmeliter scheinen 1360 bis 1439 auf. Die Gründung des Kapuzinerklosters im Nordosten vor der Stadt erfolgte 1602, der Klosterbau wurde 1605 fertig gestellt. 1649 ließen sich die Jesuiten nieder, auf den Ausbau ihrer Niederlassung wurde weiter oben bereits hingewiesen. Sie wirkten in Feldkirch bis zur Aufhebung des Ordens 1773 sowie wieder von 1856 an. 1900 bezogen Jesuitenkonvikt und -schule „Stella Matutina” den Neubau links der Ill, heute Landeskonservatorium, 1896 entstand in Tisis zudem ein Noviziats- und Exerzitienhaus, seit 1979 gibt es eine Jesuitenniederlassung im Reichenfeld. Weitere Ordensniederlassungen: Kongregation der Brüder der Christlichen Schulen (1888); Xaveriushaus der Missionare vom Kostbaren Blut (1919); Dominikanerinnenkloster Feldkirch-Altenstadt (1591); Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul (1863); Barmherzige Schwestern vom hl. Kreuz in Ingenbohl (1891); Kongregation Unserer Frau von der Liebe des Guten Hirten (46). Nach der Abtretung der Vorarlberger Anteile der Bistümer Chur, Konstanz und Augsburg 1816 bzw. 1819 kamen diese an die Diözese Brixen. Für Vorarlberg wurde 1818 ein Generalvikariat mit Sitz in Feldkirch geschaffen, das auch nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch (ab 1964 Bistum Innsbruck) bestehen blieb. 1968 erfolgte die Einrichtung der Diözese Feldkirch.
(46) Vgl. ULMER, Die Klöster und Ordensniederlassungen in Vorarlberg einst und jetzt, in: Veröffentlichungen des Vereins für christliche Kunst und Wissenschaft in Vorarlberg und im Westallgäu 14/15, 1925/26, S. 5–196.
Zentrale Einrichtungen
Bis zum Beginn der frühen Neuzeit fungierte Feldkirch unangefochten sowohl in wirtschaftlicher wie kultureller Hinsicht als städtisches Zentrum des Vorarlberger Raumes. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts fanden die Landtage der Stände der Herrschaften vor dem Arlberg abwechselnd in Feldkirch und dem allmählich erstarkenden Bregenz statt, als älterer Sitz des Landtages bezeichnete sich Feldkirch aber als „erste Direktorialstadt”. Mit der Einrichtung zentraler Behörden für ganz Vorarlberg stellte sich von der Mitte des 18. Jahrhunderts die Hauptstadtfrage, die Bregenz 1786 für sich entscheiden konnte, als dort das Kreis- und Oberamt errichtet wurde. Die Landesordnung von 1861 bestimmte Bregenz zum Sitz des Vorarlberger Landtags und des Landesausschusses, aber erst die Landesverfassung des Jahres 1923 machte Bregenz auch nominell zur Landeshauptstadt (47). Feldkirch hatte sich zwar in langem Ringen letztlich gegen Bregenz nicht durchsetzen können, erhielt aber zahlreiche wichtige Behörden und Einrichtungen, die der Stadt eine zentralörtliche Funktion für das ganze Land verliehen: Landesgericht (1817 bis 1826 Kollegialgericht, 1850 bis 1854 Landesgericht, 1854 bis 1918 Kreisgericht, dann wieder Landesgericht), Handels- und Gewerbekammer (1850), Kammer für Arbeiter und Angestellte (1921), Finanzlandesdirektion (1935), Gendarmerieschule des Landesgendarmeriekommandos für Vorarlberg (1953), Landeshochbauamt (1942 Reichsbauamt), Landesstraßenbauamt (1942 Reichsstraßenamt), Landesvermessungsamt (1973), Landesunfallkrankenhaus (1972, 1978 mit dem städtischen Krankenhaus als Landeskrankenhaus vereinigt), Katastrophenzentrum mit Landesfeuerwehrschule (1985).
(47) BURMEISTER, Bregenz und F. im Wettstreit um die Landeshauptstadt, in: Die Hauptstadtfrage in der Geschichte der österreichischen Bundesländer. (Mitteilungen des Museumsvereins Lauriacum-Enns NF 19, 1991) S. 70–80.
Eingemeindungen und Siedlungserweiterung (48)
(48) WANNER (wie Anm. 43); DERS., Die Wandlung siedlungs- und bevölkerungsgeographischer Verhältnisse in der Gemeinde F. im 19. und 20. Jahrhundert, in: Montfort 19, 1967, S. 106–139; DERS., Die Vereinigung der Landgemeinde Altenstadt mit der Stadt F., in: Altenstadt (wie Anm. 3) S. 225–250; H. BILZ, 70 Jahre vereinigtes F., in: 50 Jahre Kriegsende – 70 Jahre Groß-F. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 33, 1995) S. 5–16; P. MEUSBURGER, Die Umsiedlung der Südtiroler Optanten nach Vorarlberg und ihre Eingliederung in Siedlung und Wirtschaft, in: Volkstum zwischen Moldau, Etsch und Donau. FS. für Franz Hieronymus Riedl, hg. v. Th. VEITER, 1971, S. 244–261; Ch. VOLAUCNIK, Altenstadt: Seine Entwicklung seit Kriegsende, in: Altenstadt (wie Anm. 3) S. 297–322, hier 315 ff.; Strukturdaten Vorarlberg, 1996. Zu Gisingen: K. WALSER [u. a.], Gisingen im Wandel der Zeit, 1989; zu Nofels: K. FIEL, Nofels, Fresch, Bangs, Matscheis. Geschichte eines Dorfes, 1987; zu Tisis: Tisis. Dorf- und Kirchengeschichte, hg. v. LINS. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 28, 1992).
Städtische Vorstöße, das enge Stadtgebiet, dessen Grenzen nach Streitigkeiten 1856 neuerlich festgelegt wurden, zu erweitern, scheiterten lange Zeit. Bereits 1620 hatte die Regierung in Innsbruck das Ansuchen der Stadt um Eingemeindung der jenseits der Ill gelegenen Siedlung Heiligkreuz abgelehnt. Im Zuge der Errichtung der Vorarlbergbahn zwischen der Stadt Feldkirch und Altenstadt geführte Verhandlungen wegen einer Umgliederung der Parzelle Levis, in deren Gebiet der Feldkircher Bahnhof um 1870 errichtet wurde, scheiterten an den finanziellen Forderungen der Altenstädter. Dagegen konnte 1896 die Parzelle Heiligkreuz mit dem Reichenfeld (Gmde. Tisis) der Stadt eingemeindet werden. Das Gemeindegebiet der Stadt vergrößerte sich damit um etwa 63 Prozent, die Einwohnerzahl um ca. 13 Prozent. Levis wurde 1914 dem Feldkircher Schulsprengel einverleibt. 1925 erfolgte schließlich nach entsprechenden Volksabstimmungen die Eingemeindung der Ortsgemeinden Altenstadt (mit Gisingen, Levis, Nofels mit Bangs und Fresch), Tisis und Tosters nach Feldkirch. 1929 wurde als sichtbarer Ausdruck der Eingemeindungen an jener Stelle, an der die ehemaligen Gemeindegebiete zusammentrafen, die „Vereinigungsbrücke” über die Ill fertig gestellt. Das Gemeindegebiet von Feldkirch umfasst seither 34,32 km2, davon entfallen auf die Katastralgemeinde Feldkirch 1,30 km2, Altenstadt 13,91 km2, Nofels 10,65 km2, Tisis 4,39 km2 und Tosters 4,05 km2. Die Einwohnerzahl wuchs durch die Eingemeindungen auf etwa 12.000 Personen (1925) an.
Nach der Schleifung der Stadtbefestigungen parallel zur Linie des Stadtgrabens und an den alten Verkehrswegen entstanden bis 1850 noch auf städtischem Gebiet etwa 30 neue Häuser. Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts dehnte sich die Stadt vor allem nach Levis, also auf Altenstädter Gemeindegebiet, aus. Hier entstand nordöstlich des alten Stadtkerns eine repräsentative Villenverbauung, während sich von Altenstadt her – der Reichsstraße entlang – vorstädtisch-ländliche Verbauung der Stadt zu erstreckt. Im Umfeld des Bahnhofs wurden in den Siebzigerjahren des 19. Jahrhunderts ausgedehnte Betriebsanlagen der Bahn, von Speditionen und Gewerbebetrieben errichtet. Von 1825 bis 1910 wuchs der Bestand an Bauten in Levis um 305 Prozent. Durch die Eingemeindung von Heiligkreuz mit dem Reichenfeld, den Neubau der Heiligkreuzbrücke (1894) und die Errichtung der Kaiser-Franz-Josef-Brücke (1903/04) wurde die Expansion der Stadt nach Südwesten über die Ill, insbesondere entlang der neu errichteten Hauptverkehrsroute Schillerstraße, ermöglicht. Hier entstanden um die Jahrhundertwende auch repräsentative öffentliche Bauten (Landesgericht 1903/05, Finanzlandesdirektion 1911/12). In diesem Zusammenhang erfolgte der Ausbau der Schiller- und Gilmstraße. Am Blasenberg entwickelte sich seit dem späten 19. Jahrhundert ein neues, von Villenarchitektur geprägtes Wohngebiet, ebenso am Ardetzenberg nach dessen Erschließung durch eine Straße im Jahr 1908. Insgesamt überschritt die städtische Expansion in dieser Phase jedoch kaum die Entfernung von einem Kilometer zum Stadtzentrum. Die 1925 eingemeindeten Ortsteile hatten in den Jahrzehnten um die Jahrhundertwende eine unterschiedliche Entwicklung genommen. Während die östlichen Randgebiete von Tisis und vor allem Levis am stärksten von der Ausdehnung der Stadt betroffen waren, behielten Nofels und Tosters vorderhand ihr weitgehend von kleinbäuerlichen Verhältnissen geprägtes Siedlungsbild, sieht man von einer stadtnahen, im Nordosten gelegenen villen- und landhausartigen Verbauung im Bereich Am Breiten Wasen sowie im oberen Teil der Egelseestraße ab. In Gisingen, das durch den Bau einer Straße durch die untere Illschlucht 1884/85 eine direkte Verbindung zum Stadtzentrum erhielt, errichtete die Firma F. M. Hämmerle aus Dornbim 1894 eine Baumwollspinnerei mit einem von der Ill gespeisten Laufkraftwerk, die bis zu 400 Arbeiter beschäftigte. Diese Betriebsansiedlung veränderte die dörflichen Strukturen nachhaltig, in der ehemaligen Aulandschaft entstanden planmäßig angelegte Werksiedlungen.
Nach den Eingemeindungen des Jahres 1925 setzte vor allem in Gisingen, Tosters und Altenstadt ein Prozess der Umformung und Überlagerung durch neue städtische Formen ein. In Altenstadt etwa stieg die Häuserzahl von 1926 bis 1939 in erster Linie durch private Bautätigkeit von 252 auf 302 an, eine besonders hohe Zunahme der Bautätigkeit wies Tosters (83 Prozent von 1910 bis 1945) auf. Es entstanden aber auch Siedlungsanlagen der „Feldkircher Gemeinnützigen Baugenossenschaft” sowie städtische Wohnungen. Die Einwohnerzahl von Feldkirch erhöhte sich bis 1934 auf 13.158. 1940/41 errichtete die Vorarlberger Siedlungsgesellschaft für Südtiroler Aussiedler Siedlungen mit insgesamt 112 Wohnungen (Vogelweiderplatz, Liechtensteinerstraße).
Eine grundlegende Veränderung der Verhältnisse trat nach dem Zweiten Weltkrieg ein, in dessen Verlauf durch einen Angriff amerikanischer Bomber am 1. Oktober 1943 das als Reservelazarett dienende Antoniushaus, die Lehrerbildungsanstalt und Privathäuser schwer beschädigt wurden (ca. 200 Todesopfer und rund 100 Verletzte). In Tisis konzentrierte sich die Bautätigkeit auf das Gebiet zwischen Blasenberg und Letze, vorerst in Form von Einfamilienhäusern, schließlich von Wohnblocks. In Nofels und Gisingen setzte die weitgehend regellose Verbauung der großen Wiesenflächen mit Einfamilienhäusern ein, bis auch hier in den Sechzigerjahren zunehmend mehrgeschossige Wohnanlagen errichtet wurden. Eine intensive Zersiedlung vor allem durch Einfamilienhäuser ist für die Feldkircher Ortsteile – wie für das ganze Vorarlberger Rheintal – charakteristisch. Gebremst wurde diese sehr flächenaufwendige Siedlungsentwicklung kurzfristig durch die starke Parzellierung vieler Flächen, die Umlegungsverfahren notwendig machte. Die Erschließung der Neubaugebiete führte vor allem seit dem Zweiten Weltkrieg zu einer beträchtlichen Ausweitung des Feldkircher Straßennetzes. Während die Wohnbevölkerung in der Altstadt sowie in Levis, das sich zunehmend zum Standort von Verkehrs-, Industrie- und Gewerbebetrieben entwickelte, abnahm, wuchs die Bedeutung vor allem von Tosters, Tisis und Gisingen als Wohnsiedlungen: Von 1950 bis 1995 stieg die Feldkircher Bevölkerung von insgesamt 15.548 auf 28.765 Personen an, die Einwohnerzahl der Altstadt sank jedoch von 4.948 auf 3.027, jene des Ortsteils Levis von 2.408 auf 2.367. Dagegen wuchsen Gisingen von 2.589 auf 7.087, Nofels von 1.183 auf 3.015, Tosters von 942 auf 4.797, Tisis von 1.381 auf 4.559 und Altenstadt von 2.097 auf 3.913 Einwohner an. Von 1945 bis 1993 wurden in Feldkirch 3.314 Wohnhäuser mit 7.684 Wohnungen errichtet. Davon entfielen auf die Innenstadt 101 bzw. 579, auf Levis 106 bzw. 506, auf Altenstadt 531 bzw. 866, auf Gisingen 956 bzw. 1.993, auf Nofels 481 bzw. 625, auf Tosters 499 bzw. 1.568 und auf Tisis 640 bzw. 1.574. 1991 standen in Feldkirch insgesamt 5.206 Gebäude, davon 4.431 Wohngebäude mit 10.416 Wohnungen zur Verfügung.
Das Schulwesen
Bereits um 1400 bestand im Haus Neustadt Nr. 45 eine Lateinschule, die an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit als die beste im Churer Bistumssprengel galt und entsprechenden Zulauf hatte. 1541 wird die deutsche Schule erstmals urkundlich erwähnt. Sie war im 18. Jahrhundert im Haus Neustadt Nr. 40 untergebracht. Mit der Niederlassung der Jesuiten und der Einrichtung ihres Gymnasiums 1649 verlor die städtische Lateinschule an Bedeutung. Sie unterstand schließlich als Vorbereitungsanstalt der Aufsicht der Jesuiten, die ihr Gymnasium 1653 in ein Lyzeum umwandelten. Die Aufhebung des Jesuitenordens 1773 hatte auch die Schließung seiner Schule zur Folge, doch wurde ein Gymnasium weitergeführt, dessen Lehrkörper vorerst überwiegend aus Exjesuiten bestand. Das Gymnasium hatte seinen Sitz in dem von den Jesuiten gebauten Schulhaus (Schloßgraben Nr. 1), das 1782 von der Stadt grundlegend renoviert wurde. Während der Franzosenkriege diente dieses Gebäude als Kaserne und Militärhospital, so dass das Gymnasium 1809 in das aufgelassene Prioratsgebäude St. Johann übersiedelte. Das alte Gymnasialgebäude wurde von der deutschen Schule bezogen (49). 1856 übernahm der wieder zugelassene Jesuitenorden die Leitung und den Unterricht am Feldkircher Staatsgymnasium. Diese Berechtigung wurde ihm 1868 entzogen. Daraufhin richteten die Jesuiten eine private Schule in den Räumlichkeiten ihres Konviktes „Stella Matutina” ein. Nachdem im Jahr 1900 die Schule einen großzügigen und modern ausgestatteten Neubau bezogen hatte, stieg die Schülerzahl der als Internat geführten Anstalt auf 460 an. Das Institut „Stella Matutina” erhielt sehr bald den Charakter einer Eliteschule, die von Schülern aus allen Kronländern der österreichisch-ungarischen Monarchie sowie aus dem Ausland besucht wurde. Der Schulbetrieb wurde 1979 eingestellt (50). 1860 erfolgte die Gründung einer Unter- und 1871 einer Oberrealschule, die jedoch 1903 wieder aufgelassen wurde. 1888 wurde in Feldkirch-Tisis ein von den Brüdern der Christlichen Schulen de la Salle geführtes Privatlehrerseminar eingerichtet, das 1894 das Öffentlichkeitsrecht erhielt. Aus ihm ging die Bundeslehrer- und -lehrerinnenbildungsanstalt hervor, an deren Stelle 1968 die Pädagogische Akademie des Bundes in Vorarlberg trat (Neubau in Feldkirch-Tisis, Liechtensteinerstraße) (51). Weitere Privatschulen unter geistlicher Leitung waren die dem Lehrerseminar der Christlichen Schulbrüder angeschlossene Handelsschule (1899), das von den Kreuzschwestern betreute Institut St. Josef (1911), das eine Mädchenvolksschule, eine Bürgerschule, eine Handelsschule mit Internat, eine Haushaltungsschule – heute Fachschule für wirtschaftliche Berufe mit Öffentlichkeitsrecht – und schließlich eine Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen – heute Privatbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik mit Öffentlichkeitsrecht – unterhielt bzw. unterhält. Neben den genannten Anstalten besitzt Feldkirch das aus dem Staatsgymnasium hervorgegangene Bundesgymnasium, ein Bundesoberstufenrealgymnasium, eine Bundeshandelsschule und Handelsakademie, eine Gewerbliche und eine Kaufmännische Berufsschule und die dem Landeskrankenhaus angegliederte Krankenpflegeschule. 1977 wurde das Landeskonservatorium gegründet, das das adaptierte Gebäude der ehemaligen „Stella Matutina” bezog. Außerdem wirkt in Feldkirch das Pädagogische Institut des Bundes in Vorarlberg (52).
(49) BURMEISTER (wie Anm. 16) S. 67 ff., 117 ff., 162 ff., 199 ff., 257f.
(50) VALLASTER, Stella Matutina 1856–1979, 1985.
(51) Vgl. 100 Jahre Lehrerbildung in Feldkirch, 20 Jahre Pädagogische Akademie, 1988.
(52) G. BACHMANN, Zur Struktur des Kulturlebens von F., in: Montfort 20, 1968, S. 232–255.
Die wirtschaftliche Entwicklung (53)
(53) BILGERI (wie Anm. 7) S. 140 ff., 233 ff., 322 ff.; ALBRECHT, Großhammerzunft F. Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte der Stadt F. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 7, 1979); U. KLEIN, Die Münzen und Medaillen der Grafen von Montfort, in: Die Montforter (wie Anm. 22) S. 83–97; VALLASTER (wie Anm. 29) S. 87 ff.
In der Frühphase der Stadtentwicklung kam der Landwirtschaft, insbesondere dem Weinbau am Ardetzenberg, beträchtliche Bedeutung zu. Zahlreiche Bürger besaßen Weingärten und Ackerflächen außerhalb der Stadt, Viehhaltung war weit verbreitet und zur Ablieferung des jährlichen Fuders Mist pro Hofstätte auch erforderlich. Noch 1818 betrug der städtische Viehbestand 45 Pferde, 188 Stück Hornvieh, 17 Schafe, 32 Ziegen und 52 Schweine. Zur landwirtschaftlichen Produktion trat von Anfang an die Distribution. Weingartenbesitz und Weinhandel gingen vielfach Hand in Hand. Ähnliches gilt auch für den Getreidehandel, an dem bürgerliche Spitzengruppen beteiligt waren. Feldkirch war ein wichtiger Umschlagplatz für Getreide, das vornehmlich von Schwaben nach Graubünden exportiert wurde. Der städtische Wochenmarkt, der Dienstags stattfand, war der bedeutendste des ganzen Landes, die Termine benachbarter Städte wurden auf Feldkirch abgestimmt. Feldkircher Maß und Gewicht galt in einem Umkreis von etwa 30 Kilometern. Der Hauptmarkt fand in der Marktgasse statt, ein Krämermarkt ist seit dem 14. Jahrhundert in der Neustadt nachgewiesen. Ursprünglich wurden zwei dreitägige Jahrmärkte – an St. Johannes- und St. Michaelstag – abgehalten, im frühen 16. Jahrhundert kam ein dritter an St. Thomas hinzu. Sie dienten vor allem dem Pferdehandel.
Da die rechtsseitige Straße durch das Alpenrheintal von den Bündner Pässen nach Schwaben über Feldkirch führte, profitierte die Stadt vom Fernverkehr, der bis ins ausgehende 18. Jahrhundert strengen Bestimmungen unterlag. Die Kaufleute durften ihre Waren nicht selbst befördern, sondern mussten sie den örtlichen Fuhrleuten, die in so genannten Rodgenossenschaften zusammengeschlossen waren, überlassen. Die Strecke war in mehrere Abschnitte eingeteilt. An ihren Grenzen standen Niederlagshäuser, wo die Güter umgeladen bzw. zwischengelagert und von den Fuhrleuten der nächsten Rodgenossenschaft übernommen wurden. In Feldkirch diente die Alte Dogana (siehe weiter oben) als Niederlagshaus, außerdem stand der bedeutende Warenumschlagplatz Altachbauern unter Feldkircher Kontrolle. Im 14. Jahrhundert erlebte der Arlbergverkehr seinen Höhepunkt. Der Route kam insbesondere für den Handel zwischen Venedig und dem schwäbisch-alemannischen Raum einige Bedeutung zu, außerdem wurde Tiroler Salz nach Westen transportiert. Vom 16. bis ins 19. Jahrhundert beförderte der „Mailänder Bote” Waren, Briefe, Geld und Passagiere zwischen dem Bodenseegebiet und Oberitalien über Feldkirch, wo er eine Faktorei unterhielt.
Im Kreditwesen waren sowohl die jüdischen Bewohner Feldkirchs wie auch später die christlichen Oberschichten tätig. Brakteaten des 13. Jahrhunderts, die – ähnlich dem Feldkircher Stadtwappen – als Münzbild die Montforter Fahne und eine Kirche zeigen, wurden vermutlich in Feldkirch geprägt. Seit 1397 ist von einer eigenen, jedoch nicht ausgeprägten Feldkircher Währung die Rede, die Feldkirch zum wichtigsten Finanzplatz für den Raum Vorarlberg-Liechtenstein-linksseitiges Rheintal machte. Kontermarken der Stadt sind auf Münzen des 15. Jahrhunderts überliefert.
Handwerk und Gewerbe dienten in erster Linie zur Befriedigung der regionalen, nicht zuletzt vom Handelsverkehr verursachten Bedürfnisse. Bereits der Mistrodel von 1307/13 zeigt den Stellenwert der Schmiede, deren Werkstätten zur Gründungszeit wohl in der Gegend des Entenbaches lagen. Mitte des 14. Jahrhunderts scheint die Schmiedgasse urkundlich auf. Beachtenswert war des Weiteren die Waffenproduktion: Der Mistrodel nennt drei Schwertfeger, einen Armbruster und einen Panzerschmied. Dazu kam noch ein Kupferschmied. Der Schwerpunkt der Metall verarbeitenden Gewerbe verlagerte sich schließlich in die Au an der Ill. 1339 scheint die Bindergasse auf, seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert sind Goldschmiede in Feldkirch nachgewiesen. Zwei Bader arbeiteten dem Mistrodel zufolge am Oberlauf des Entenbachs, außerdem erwähnt diese Quelle noch je einen Schneider, Maurer, Seiler und Weber. Das Feldkircher Stadtrecht nennt für das 14. Jahrhundert Metzger, Bäcker, Gerber, Schuhmacher, Huf- und Kupferschmiede, Kaufleute, Krämer und Gastwirte. Die besten Wirtshäuser befanden sich in der Marktgasse. 1539 waren in Feldkirch unter anderem 13 Schneider, zwölf Schuhmacher, sechs Tischler, fünf Gerber, vier Färber, drei Küfer, drei Hafner, vier Bader, drei Goldschmiede, zwei Ärzte und ein Apotheker tätig, zuvor scheinen noch ein Geschützgießer sowie ein Buchhändler auf. Zünfte als Korporationen der Handwerkerschaft entstanden, abgesehen von der bereits erwähnten kurzen Episode während der Appenzellerkriege im Verlauf des 15. Jahrhunderts, vorerst als religiöse Bruderschaften (Schmiede- und Schlosserzunft, genannt „Großhammerzunft”, Schusterzunft, Schreinerzunft, Schneiderzunft, Zunft der Maurer und Zimmerleute, Bäcker- und Kornführerzunft, Schwarz- und Schönfärberzunft, Hutmacherzunft, Gerberzunft, Metzgerzunft, Küferzunft, Seilerzunft, Nagelschmiedezunft, Sattlerzunft), die sich in weiterer Folge zu berufsständischen Interessenvertretungen entwickelten, ohne aber an der Stadtregierung beteiligt zu sein.
Seit dem frühen 16. Jahrhundert erlebte die Wirtschaft der Stadt Feldkirch schwere Einbrüche. Der Fernhandel im Rheintal ging stark zurück, der Arlbergverkehr kam fast vollständig zum Erliegen, da der leichter gangbare Weg über den Fernpass und das Allgäu nach Bregenz bevorzugt wurde; der Markt und das städtische Handwerk verloren durch die Konkurrenz ländlicher Gemeinden ihre dominierende Position. Das enge Korsett des Zunftwesens verhinderte bis ins 18. Jahrhundert wirtschaftliche Innovationen weitgehend.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse änderten sich erst mit der Industrialisierung (54). Bald nach der Mitte des 18. Jahrhunderts führte Peter Josef Leone die Baumwollspinnerei und -weberei im Verlagssystem ein, um 1800 beschäftigte Leone bereits etwa 3.000 Heimarbeiter in der Umgebung von Feldkirch. 1819 betrieb Christian Getzner im „Palais Liechtenstein” eine Rotfärberei, 1821 bezog das Unternehmen Getzner, Mutter & Comp, ein neues Fabriksgebäude in der Felsenau (Gemeinde Frastanz), in dem eine Baumwollspinnerei, eine Schnellbleiche und eine Appretur betrieben wurden. Die Stillegung des Betriebs erfolgte 1899. 1827 gründete Caspar Escher aus Zürich mit finanzieller Beteiligung des Engländers Peter Kennedy die „k. k. privilegierte Spinnerei Feldkirch” und ließ in der Au eine Fabrik errichten, die über 24.000 Spindeln verfügte. 1850 ging die Firma in den Besitz von Getzner, Mutter & Comp. über. Die Anlage brannte 1902 nieder und wurde nicht mehr aufgebaut. Gleichfalls in der Au gründete Johann Josef Ganahl 1833 eine mehrfach erweiterte und zeitweise durch eine Weberei ergänzte Baumwollspinnerei. Erster größerer Metall verarbeitender Betrieb war der 1794 in der Feldkircher Au errichtete „Kupferhammer” der Gebrüder Lerch. Etwa zur selben Zeit richtete Jakob Veit Graßmayr eine Gießerei ein, die bis 1905 vor allem Glocken, aber auch sonstige Metallwaren und gelegentlich Kanonen herstellte. 1871/72 wurde das kommunale Gaswerk in der Au errichtet und die Gasbeleuchtung eingeführt, an der Stelle der alten Mühle entstand das vom Mühlbach gespeiste, 1906 in Betrieb genommene städtische Elektrizitätswerk.
(54) ALBRECHT (wie Anm. 53); DERS. , Beiträge zur Geschichte F.s vom Jahre 1814 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, Diss. 1977, S. 263 ff.; H. FUTSCHER, F.s gewerbliche Wirtschaft heute, in: Montfort 20, 1968, S. 566–580; Strukturdaten (wie Anm. 48).
Der Feldkircher Textilindustrielle Carl Ganahl legte bereits im Jahr 1848 Pläne für eine Eisenbahnverbindung über den Arlberg vor. Als 1872 die Vorarlbergbahn ihren Betrieb von Lochau nach Bludenz aufnahm, wurde sie zwar noch im selben Jahr an die Schweiz (bei Buchs und St. Margrethen) sowie an Bayern (bei Lindau) angeschlossen, eine Verbindung nach Tirol fehlte aber weiterhin. Erst 1880 beschloss das Abgeordnetenhaus den Bau der Arlbergbahn, der wenig später in Angriff genommen und 1884 abgeschlossen wurde. Feldkirch wurde zwar wichtiger Grenzbahnhof zum Übertritt in die Schweiz, die vom Bahnbau erhofften wirtschaftlichen Impulse blieben jedoch, nicht zuletzt aufgrund mangelnder Expansionsmöglichkeiten der Betriebe im Stadtgebiet, aus. Selbst der Feldkircher Bahnhof lag auf Altenstädter Gemeindegebiet. Erst durch die Eingemeindungen des Jahres 1925 vergrößerte sich nicht nur der städtische Wirtschaftsraum beträchtlich, es boten sich nunmehr auch Möglichkeiten für raumplanerische Maßnahmen, die vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg in Angriff genommen wurden. Die Feldkircher Wirtschaftsstrukur blieb aber auch weiterhin – abgesehen von einigen größeren Betrieben insbesondere der Textilindustrie – von Klein- und Mittelbetrieben geprägt. Durch die Schließung traditionsreicher Betriebe der Textilbranche verschob sich dieses Verhältnis zuletzt weiter zugunsten der mittelständischen Größenordnung und des Dienstleistungssektors. Während Feldkirch hinsichtlich der Zahl der in Industrie und verarbeitendem Gewerbe Beschäftigten selbst von kleineren Gemeinden des Landes übertroffen wird, rangiert die Stadt vor allem aufgrund ihrer zentralörtlichen Funktionen bei den im Dienstleistungssektor Tätigen hinter Dornbirn und Bregenz an dritter Stelle. Bereits von 1981 bis 1991 stieg die Zahl der in diesem Sektor Beschäftigten um 24 Prozent.
Alois Niederstätter
Anmerkungen
(a) Sehr herzlich sei Herrn Stadtbibliothekar Dr. Karlheinz Albrecht und Herrn Stadtarchivar Mag. Christoph Volaucnik für deren tatkräftige Unterstützung sowie für zahlreiche wichtige Hinweise gedankt. Sehr hilfreich waren des Weiteren die stadtgeschichtlichen Publikationen von Herrn Dr. Christoph Vallaster.
(1) G. WANNER, Ein geologischer Überblick, in: Tisis. Dorf- und Kirchengeschichte, hg. v. R. LINS. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 28, 1992) S. 212–214.
(2) M. TIEFENTHALER, F. und sein Verkehr, in: Montfort 20, 1968, S. 42–62.
(3) Zusammenfassend mit der gesamten älteren Literatur: H. FETZ u. Ch. SPIEGEL, Ur- und Frühgeschichte des F.er Raumes, in: Geschichte der Stadt F. 1, hg. v. K. ALBRECHT, 1987, S. 10–74; FETZ, Archäologie in Altenstadt, in: Altenstadt. Eine Dorfgeschichte, 1997, S. 11–34; H. SWOZILEK u. G. GRABHER, Archäologischer Bericht aus dem Vorarlberger Landesmuseum über die Jahre 1987 bis 1994, in: Montfort 47, 1995, S. 7–12.
(4) Zur in der Vorarlberger Landesgeschichtsschreibung lange Zeit diskutierten Clunia-Frage nunmehr R. ROLLINGER, Clunia und der Raum Altenstadt-Rankweil: Lebensbedingungen in der Nachbarschaft einer römischen Raststation, in: Altenstadt (wie Anm. 3) S. 35–62; DERS., Eine spätrömische Straßenstation auf dem Boden des heutigen Vorarlberg?, in: Montfort 48, 1996, S. 187–242; DERS., Neue Aspekte zur „Clunia-Frage” aus althistorischer Sicht, in: 50 Jahre Kriegsende – 70 Jahre Groß-F. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 33, 1995) S. 63–77.
(5) Feldkircher Anzeiger, 19. Oktober 1963, S. 1–2.
(6) Vgl. zuletzt A. NIEDERSTÄTTER, Alamannen, Romanen, Ostgoten und Franken in der Bodenseeregion, in: Montfort 49, 1997, S. 207–224.
(7) B. BILGERI, Politik, Wirtschaft, Verfassung der Stadt F. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, in: Geschichte der Stadt F. (wie Anm. 3) S. 75–387, hier S. 80.
(8) Vgl. NIEDERSTÄTTER, Von Feldchirichun zu Altenstadt – zur Altenstädter Geschichte bis zum Übergang an Österreich (1390), in: Altenstadt (wie Anm. 3) S. 63–82, hier S. 65 ff.
(9) Dazu mit der älteren Literatur J. KLEINDINST, Das churrätische Reichsgutsurbar – eine Quelle zur frühmittelalterlichen Geschichte Vorarlbergs, in: Montfort 47, 1995, S. 89–130. Den entscheidenden Beitrag zur zeitlichen und sachlichen Einordnung der Quelle lieferte O. P. CLAVADETSCHER, Das churrätische Reichsgutsurbar als Quelle zur Geschichte des Vertrags von Verdun. Zuletzt in: CLAVADETSCHER, Rätien im Mittelalter. Verfassung, Verkehr, Recht, Notariat. Ausgewählte Aufsätze zum 75. Geburtstag, hg. v. U. BRUNOLD u. L. DEPLAZES, 1994, S. 114–176.
(10) G. SANDBERGER, Das Bistum Chur in Südtirol. Exkurs la: Zum Problem der „Campus”-, „Cambo”-, und „Magos”-, „Magus”-Orte, in: Zs. für Bayerische Landesgeschichte 40, 1977, S. 761–765.
(11) Dazu ausführlich NIEDERSTÄTTER, Neue Forschungen zu Graf Hugo I. von Montfort sowie zur Gründung der Stadt Bregenz, in: Montfort 46, 1994, S. 271–281.
(12) Vgl. das im Vorarlberger Landesarchiv verwahrte Protokoll einer am 20. und 21. Mai 1995 von Herrn G. SEEBACH, Wien, und M. BITSCHNAU, Innsbruck, vorgenommenen Baualtersuntersuchung.
(13) Zu Entstehung und Überlieferung des Stücks NIEDERSTÄTTER (wie Anm. 11) S. 273 ff.
(14) BILGERI, Zinsrodel des Klosters Mehrerau 1290–1505. (Allgäuer Heimatbücher 21, Alte Allgäuer Geschlechter 16,1940) S. 48.
(15) Th. v. MOHR, Codex diplomaticus. Sammlung der Urkunden zur Geschichte Cur-Rätiens und der Republik Graubünden, Bd. 2, 1852/54, n. 322.
(16) BILGERI (wie Anm. 7) S. 90.; K. H. BURMEISTER, Kulturgeschichte der Stadt F. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, in: Geschichte der Stadt F. 2, hg. v. ALBRECHT, 1985, S. 19.
(17) W. NOACK, Die Stadtanlage von F., in: Alemannisches Jahrbuch 1956, S. 273–282.
(18) SEEBACH/BITSCHNAU (wie Anm. 12).
(19) Abgeschlossen im Frühjahr 1986, bislang nicht publiziert.
(20) BILGERI (wie Anm. 7) S. 233.
(21) NOACK (wie Anm. 17) S. 275.
(22) G. WINKLER, Der F.er Mistrodel (1307–1313), in: Die Montforter. (Ausstellungskatalog des Vorarlberger Landesmuseums 103, 1982) S. 137–143; DERS., Der sogenannte F.er Mistrodel aus dem Beginn des 14. Jahrhunderts, 1972 (Hausarbeit, masch.).
(23) Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirks F., bearb. v. D. FREY. (Österreichische Kunsttopographie 32, 1958) S. 132.
(24) WINKLER (wie Anm. 22) S. 5.
(25) Ebda. S. 10; NOACK (wie Anm. 17) S. 280; K. KLEIN, Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung Vorarlbergs im späten Mittelalter, in: Montfort 44, 1992, S. 125–143, hier S. 129.
(26) NIEDERSTÄTTER, Die Vorarlberger Städte und ihr Land bis zum Dreißigjährigen Krieg. Ein Beitrag zu den Stadt-Land-Beziehungen im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit, in: Montfort 44, 1992, S. 203–221, hier S. 204f.
(27) WINKLER (wie Anm. 22) S. 10.
(28) BILGERI (wie Anm. 7) S. 230.
(29) Ch. VALLASTER, Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte F.s im 18. Jahrhundert, Diss. 1976, S. 19 ff.
(30) L. WELTI, Wandlungen im Stadtbilde von F., in: Montfort 9, 1957, S. 77–89, hier S. 84 ff.
(31) FREY (wie Anm. 23) S. 126 ff.; G. AMMANN, Stadt F. (Schnell Große Kunstführer 99, 1983) S. 4 f.; Plan in H. PONTESEGGER, FS. der Stadtwerke F. aus Anlaß des 50-jährigen Jubiläums des Elektrizitätswerkes, 1956, nach S. 36.
(32) BILGERI (wie Anm. 7) S. 91, 95 f.; VALLASTER, Die F.er Marktgasse. Beiträge zu ihrer Geschichte. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 1, 1976) S. 35 ff.
(33) A. ULMER, Alte Baudenkmäler und geschichtlich bemerkenswerte Häuser in F., 1948; BILGERI (wie Anm. 7) S. 231 ff.; FREY (wie Anm. 23) S. 126 ff.; AMMANN [u. a.], Vorarlberg. DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs, 1983, S. 166 ff.
(34) Zu den Grafen von Montfort nunmehr BURMEISTER, Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur, 1996.
(35) Urkunde abgedruckt bei BURMEISTER, Geschichte Vorarlbergs. Ein Überblick, 4. Aufl., 1998, S. 73f.
(36) BILGERI (wie Anm. 7) S. 127.
(37) Vgl. dazu BILGERI (wie Anm. 7) S. 246, 288f.; VALLASTER (wie Anm. 29) S. 29 ff.; H. SANDER, Über das Begnadigungsrecht der Stadt F. und des hinteren Bregenzerwaldes, in: Programm der k. k. Oberrealschule zu Innsbruck, 1882/83, S. 3–72; TIEFENTHALER, Die Stadtammannwahl in F., in: Vorarlberger Volkskalender 1959, S. 47–49; F. J. MONE, Stadtrecht von F., nach der Abfassung von 1399, in: Zs. für Geschichte des Oberrheins 21, 1868, S. 129–171; VALLASTER, F.er Stadtammänner und Bürgermeister, 1978; ALBRECHT, Von den Privilegien der Stadt F. zu den Rechten der Bürger, in: Rheticus. Vierteljahresschrift der Rheticus-Gesellschaft 18, 1996, 2, S. 151–156.
(38) BURMEISTER, Der F.er Freiheitsbrief von 1376, in: Montfort 28, 1976, S. 259–273; DERS., Die Entstehung und Entwicklung der Freiheiten der Stadt F. im 14. Jahrhundert, in: DERS. (wie Anm. 34) S. 51–57; DERS., Der F.er Freiheitsbrief von 1376, in: Rheticus. Vierteljahresschift der Rheticus-Gesellschaft 18, 1996, 2, S. 89–114.
(39) BURMEISTER (wie Anm. 16) S. 15, 40f.
(40) KLEIN (wie Anm. 25) S. 129; BILGERI (wie Anm. 7) S. 213.
(41) Ch. E. JANOTTA, Das Privilegienbuch der Stadt F. (FRA 3/5, 1979) n. 23.
(42) G. LEIPOLD-SCHNEIDER, Bevölkerungsgeschichte F.s bis ins 16. Jahrhundert. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 25, 1991) S. 23.
(43) KLEIN, Die Bevölkerung Vorarlbergs vom Beginn des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, in: Montfort 21, 1969, S. 59–90, hier S. 72; WANNER, Die Entstehung von Groß-F, in: Montfort 20, 1968, S. 278–299, hier S. 279.
(44) BURMEISTER, Geschichte der Juden in Stadt und Herrschaft F. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 31, 1993).
(45) Dazu künftig NIEDERSTÄTTER, St. Johann, in: Austria Benedictina [in Druck].
(46) Vgl. ULMER, Die Klöster und Ordensniederlassungen in Vorarlberg einst und jetzt, in: Veröffentlichungen des Vereins für christliche Kunst und Wissenschaft in Vorarlberg und im Westallgäu 14/15, 1925/26, S. 5–196.
(47) BURMEISTER, Bregenz und F. im Wettstreit um die Landeshauptstadt, in: Die Hauptstadtfrage in der Geschichte der österreichischen Bundesländer. (Mitteilungen des Museumsvereins Lauriacum-Enns NF 19, 1991) S. 70–80.
(48) WANNER (wie Anm. 43); DERS., Die Wandlung siedlungs- und bevölkerungsgeographischer Verhältnisse in der Gemeinde F. im 19. und 20. Jahrhundert, in: Montfort 19, 1967, S. 106–139; DERS., Die Vereinigung der Landgemeinde Altenstadt mit der Stadt F., in: Altenstadt (wie Anm. 3) S. 225–250; H. BILZ, 70 Jahre vereinigtes F., in: 50 Jahre Kriegsende – 70 Jahre Groß-F. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 33, 1995) S. 5–16; P. MEUSBURGER, Die Umsiedlung der Südtiroler Optanten nach Vorarlberg und ihre Eingliederung in Siedlung und Wirtschaft, in: Volkstum zwischen Moldau, Etsch und Donau. FS. für Franz Hieronymus Riedl, hg. v. Th. VEITER, 1971, S. 244–261; Ch. VOLAUCNIK, Altenstadt: Seine Entwicklung seit Kriegsende, in: Altenstadt (wie Anm. 3) S. 297–322, hier 315 ff.; Strukturdaten Vorarlberg, 1996. Zu Gisingen: K. WALSER [u. a.], Gisingen im Wandel der Zeit, 1989; zu Nofels: K. FIEL, Nofels, Fresch, Bangs, Matscheis. Geschichte eines Dorfes, 1987; zu Tisis: Tisis. Dorf- und Kirchengeschichte, hg. v. LINS. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 28, 1992).
(49) BURMEISTER (wie Anm. 16) S. 67 ff., 117 ff., 162 ff., 199 ff., 257f.
(50) VALLASTER, Stella Matutina 1856–1979, 1985.
(51) Vgl. 100 Jahre Lehrerbildung in Feldkirch, 20 Jahre Pädagogische Akademie, 1988.
(52) G. BACHMANN, Zur Struktur des Kulturlebens von F., in: Montfort 20, 1968, S. 232–255.
(53) BILGERI (wie Anm. 7) S. 140 ff., 233 ff., 322 ff.; ALBRECHT, Großhammerzunft F. Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte der Stadt F. (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 7, 1979); U. KLEIN, Die Münzen und Medaillen der Grafen von Montfort, in: Die Montforter (wie Anm. 22) S. 83–97; VALLASTER (wie Anm. 29) S. 87 ff.
(54) ALBRECHT (wie Anm. 53); DERS. , Beiträge zur Geschichte F.s vom Jahre 1814 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, Diss. 1977, S. 263 ff.; H. FUTSCHER, F.s gewerbliche Wirtschaft heute, in: Montfort 20, 1968, S. 566–580; Strukturdaten (wie Anm. 48).

 

 

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