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Geographische Lage
Die Stadt Friesach liegt auf 14° 24' 43” östlicher Länge und 46° 56' 54” nördlicher Breite auf einer Seehöhe von 631 Meter im Metnitztal beim Zusammenfluss von Metnitz und Olsa am Fuß von Pirkerkogel und Deutschhauserberg in den Gurktaler Alpen an der Grenze zur Steiermark. Drei markante Erhebungen befinden sich auf dem Stadtgebiet: Der höchste Buckel, der Petersberg (720 m), ein Ausläufer des Höhenrückens Krewenze und steil abfallend zum Hauptplatz, wurde für die Anlagen der Burg Friesach (Petersberg) und der Burg Lavant genutzt, wobei die Burg Petersberg auf der höheren, östlichen Terrasse liegt, während die Burg Lavant auf dem westlichen, niedrigeren und flacherwerdenden Abschnitt des Spornes erbaut wurde. Auf der zweiten, etwas niedrigeren, nördlich der Stadt gelegenen Kuppe steht die Burg Geiersberg, während die dritte Erhebung im Süden, der Virgilienberg, für den Bau der Propstei St. Virgil verwendet wurde. Zwischen dem Petersberg und dem Virgilienberg wurde auf einem Felskopf die Rotturm-Befestigung errichtet, was zusätzlich zum pittoresken Stadtbild beiträgt. Somit ist Friesach von Burgen und Ruinen wie mit einer Kulisse umgeben. Durch die Topographie war Friesach in der Möglichkeit zu seiner Verteidigung deutlich begünstigt, die Geographie der Stadt bestimmte ihre wirtschaftliche Entwicklung einerseits in der näheren Umgebung durch den Bergbau und die Forstwirtschaft in den umliegenden Revieren sowie durch die Nutzung der Wasserkraft von Metnitz und Olsa, andererseits durch ihre Lage am „Schrägen Durchgang”, der Hauptverbindung vom Herzogtum Österreich und der Obersteiermark nach Italien.
Die frühe Entwicklung
Der Raum um Friesach war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, wie Funde aus der Jungsteinzeit beweisen, es gibt sogar Spuren von vorzeitlichem Bergbau, nämlich einen Eisenstollen auf dem Höllein. Römische Funde in Micheldorf, Olsa und Friesach weisen auf eine Besiedlung hin, doch kann von einer zentralörtlichen Funktion Friesachs zu dieser Zeit nicht ausgegangen werden. Eine antike Siedlung auf dem Petersberg wurde zwar angenommen, aber nie durch Funde bewiesen, was im Hinblick auf die Überbauung im Mittelalter auch nicht mehr möglich sein dürfte. Es gilt allerdings als gesichert, dass die römische Reichsstraße Aquileia - Lauriacum in Nord-Süd-Richtung mitten durch die heutige Stadt führte. In der Nähe Friesachs lag die römische Poststation Candalicae, wobei deren genaue Lage – entweder in der Nähe von Micheldorf oder im Raum St. Stefan bei Dürnstein – nicht geklärt ist. (1)
(1) HANS DERINGER, Die römische Reichsstraße Aquileia-Lauriacum. Ein Beitrag zur Verkehrsgeschichte Österreichs in der Römerzeit, in: Carinthia I 140 (1950), 171–228, bes. 205 f.; FRANZ XAVER KOHLA, Zu den Grundrissen der erforschten spätantiken „Burgen” in Kärnten, in: Carinthia I 132 (1942), 72 f.; WILHELM WADL, Friesachs historische Entwicklung. Ein Überblick, in: Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Friesach, bearb. v. BARBARA KIENZL – GERHARD SEEBACH – ULRIKE STEINER, Wien 1991 (Österreichische Kunsttopographie 51: Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Friesach), 4 (künftig zitiert als ÖKT 51); DERS., Friesach – eine mittelalterliche Stadt, in: Schauplatz Mittelalter Friesach. Kärntner Landesausstellung 2001, Bd. 1: Einführung, Klagenfurt 2001,151–177. Da dieser Beitrag Wadls im Landesausstellungskatalog im Prinzip eine verkürzte Wiedergabe seiner Darstellung der historischen Entwicklung in der Österreichischen Kunsttopographie ist, wird von einer weiteren Zitierung Abstand genommen.
Der Name Friesach stammt wie die Gewässernamen Metnitz und Olsa aus dem Slawischen, wobei Friesach sich entweder von Breg = Rain, Ufer oder von Breza = Birke ableitet, während Metnitz mit Trübenbach und Olsa mit Erlenbach übersetzt werden kann. Die slawische Besiedelung dieses Raums im frühen Mittelalter zeigt sich nicht nur in den Ortsnamen, sondern auch in archäologischen Funden, wie etwa bei der Ausgrabung eines slawischen Gräberfeldes aus dem 8/9. Jahrhundert am Galgenbichl. (2) Da der Neumarkter Sattel nach der Unterwerfung der Karantanenslawen ein Einfallstor für die baiuwarische Besiedelung darstellte, wurde der Raum um Friesach ein Hauptsiedlungsgebiet der Baiuwaren, was auch die patronymische Ortsnamensgebung, die auf Siedlungsgründer mit deutschen Wurzeln hinweist, bestätigt (z. B. Engelsdorf, Hartmannsdorf etc.). Friesach war bis zum Ende des 12. Jahrhunderts auch ein Gegendname für das gesamte untere Metnitztal, was bei der Interpretation von mittelalterlichen Quellen immer bedacht werden muss. (3)
(2) DERINGER, Reichsstraße (wie Anm. 1), 205 f.
(3) Für einen Überblick zur Unterwerfung der Karantanen siehe HERWIG WOLFRAM, Die Zeit der Agilolfinger – Rupert und Virgil, in: Geschichte Salzburgs. Stadt und Land Bd. I/1: Vorgeschichte, Altertum, Mittelalter, hg. v. HEINZ DOPSCH, Salzburg 1981,121–157, und HEINZ DOPSCH, Die Zeit der Karolinger und Ottonen, in: ebenda, 157–229. WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 4. Eine Urkunde zwischen 1060 und 1088 beschreibt zum Beispiel die Kirche Lorenzenberg in valle Fresach (MDC I, Nr. 23).
Der für Friesach so entscheidende Einfluss des Erzbistums Salzburg begann im 9. Jahrhundert, als König Ludwig der Deutsche in einer Urkunde vom 20. November 860 der Salzburger Kirche Güter schenkte, die Salzburg bereits als Lehen besessen hatte, dabei auch einen Hof ad Friesah; (4) seit dem Ende des 10. Jahrhunderts, mit der Besitzbestätigung durch Kaiser Otto II, blieb das Erzstift im Besitz von Gütern im Friesacher Raum. (5) Da eine Kirche bei Friesach nicht ausdrücklich in dieser Urkunde angeführt wurde, ist in der Forschung umstritten, ob zu dieser Zeit bereits eine Kirche bestanden hat. Erst fast 70 Jahre später, im Jahr 927, erhalten wir Nachricht von einer Kirche beim Hof Friesach. (6) Es ist zu vermuten, dass der karolingische Gutshof ad Friesah sich auf dem Areal des heutigen Fürstenhofes befand, doch die genaue Lokalisierung der 927 genannten Kirche ist unsicher, sie kann ein Vorgängerbau der Kirche am Petersberg oder der Pfarrkirche St. Bartholomäus gewesen sein. (7)
(4) MGH D LdDt102.
(5) MGH D O II. 275.
(6) MDC III, Nr. 89, Vertrag Erzbischofs Odalbert mit dem Edlen Weriand. WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 5.
(7) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 5: Die Kirche am Petersberg war nur gering dotiert, die Dotation kann aber auch bei Gründung von St. Bartholomäus umgewidmet worden sein; außerdem ist die Kirche am Petersberg erst 1130 urkundlich genannt, es gibt keine vorromanischen Bauteile. Die Kirche des 10. Jahrhunderts befand sich möglicherweise im Bereich der heutigen Stadtpfarrkirche, aber die Kirche am Petersberg mit Friedhof (1173 genannt) wurde bis in das 18. Jahrhundert als Pfarrkirche bezeichnet, obwohl seit späten 12. Jahrhundert St. Bartholomäus die Pfarrkirche war.
Neben Salzburg war es vor allem das Bistum Gurk, das bestimmend auf Friesachs Entwicklung zur Stadt einwirkte: Im Jahr 1028 stellte Kaiser Konrad II. eine Privilegien-Bestätigung für Graf Wilhelm von Friesach-Zeltschach aus, in der ausdrücklich ein Markt mit einer Mautstätte im Ort Friesach oder auf einem anderen von Wilhelms Gütern in dieser Grafschaft erwähnt wird. (8) Dies war die Keimzelle des späteren Gurker Marktes Friesach. Lokalisiert wurde dieser Markt bereits von August Jaksch im Bereich des heutigen Grafendorf, etwa eineinhalb Kilometer vom Stadtzentrum Friesachs entfernt am linken Metnitzufer gelegen. (9) Nach der Verlegung des Marktes an die Stelle des heutigen Friesach blieb davon keine Spur, ein Indiz, dass es sich bei diesem Markt nur um eine einfache Siedlung gehandelt hatte, die vielleicht mit Palisaden oder Erdwällen umgeben war, aber nicht mit einer Mauer. Im Gegensatz zu anderen Siedlungsverlegungen bildete sich hier auch kein „Altenmarkt” aus. Die hl. Hemma, Witwe nach Graf Wilhelm, schenkte ihre Güter und damit den Markt Friesach dem von ihr gegründeten Nonnenkloster in Gurk, das 1072 von Erzbischof Gebhard zur Ausstattung des Bistums Gurk verwendet wurde.
(8) MGH D K II. 134: mercatum…cum theloneo… in loco Friesacha vel in ceteris prediis in eodem comitatu.
(9) AUGUST VON JAKSCH, Die Entstehung der Stadt Friesach, in: Carinthia I 92 (1902), 133–146, hier 141 ff. Über die Diskussion über die Lage des Gurker Marktes im 11. und frühen 12. Jahrhundert siehe zusammenfassend WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 6.
Mit Erzbischof Gebhard, der im Investiturstreit auf der Seite von Papst Gregor VII. stand, beginnt die Ausbauphase von Friesach zum salzburgischen Stützpunkt durch ein einschneidendes Ereignis, das die Notwendigkeit von starken Befestigungen vor Augen führte: Im Jahr 1076 wurde das salzburgische Friesach von Graf Adalbero, einem Traungauer und Parteigänger Kaiser Heinrichs IV, niedergebrannt.
Neben den Festungen Hohensalzburg und Hohenwerfen ließ nun Gebhard auch eine Burg in Friesach, wahrscheinlich den Petersberg, errichten oder bereits vorhandene Befestigungen verstärken. Dabei dürfte es sich um einfache Holzbauten gehandelt haben, die den Schutz der salzburgischen Güter in Kärnten und der Alpenpässe übernehmen konnten. (10) Der Gurker Markt Friesach bei Grafendorf wurde 1124 bei Auseinandersetzungen zwischen den Gurker Bischöfen mit Engelbert von Spanheim zerstört und mit dem salzburgischen Friesach vereinigt; dabei wurde auch das Marktprivileg aus dem Jahr 1016 übertragen.
(10) DOPSCH, Geschichte Salzburgs (wie Anm. 3), 243.
Die Märkte des hohen Mittelalters und die Stadtwerdung
So entstanden auf dem heutigen Stadtgebiet zwei Märkte mit unterschiedlicher Herrschaft, der Gurker Markt im Süden und der nördliche Salzburger Markt. Die Grenzlinie zwischen den Markthälften verlief von der Kirche St. Peter auf dem Petersberg gerade durch den Hauptplatz über die heutige Bahnhofstraße zur Metnitz. Salzburg und Gurk setzten beide ihre eigenen Amtsträger, Richter und Mautner, ein. (11) Der Gurker Markt erstreckte sich vor allem im Bereich der Herrengasse, die mit ihrer Breite nach dem Grundriss eines alten Straßenmarkts geformt ist, und lag somit unterhalb des Virgilienbergs, auf dem sich möglicherweise der Sitz eines Gurker Ministerialen oder vielleicht auch die im Jahr 1212 genannte Burg des Bistums Gurk befand. (12) Der salzburgische Markt umfasste vor allem den Bereich vom Fürstenhof, dem alten Salzburger Besitz, bis zum Hospiz, das ungefähr an der Stelle des heutigen „Hemmahauses” in der Neumarkter Straße bestand. Unterhalb des Petersbergs, um die Pfarrkirche, errichteten geistliche Institutionen sowie Ministerialenfamilien ihre Freihäuser. Neben den beiden Chorherren-Stiften St. Bartholomäus und St. Virgil sowie den Niederlassungen der Orden, die später noch ausführlich behandelt werden, besaßen der Johanniterorden, die Bistümer Gurk, Lavant und Seckau, die Domkapitel von Salzburg und Gurk sowie die Klöster St. Peter in Salzburg, Admont und Viktring noch Häuser in der Stadt. Vor der Erbauung der Kirche St. Bartholomäus und der Anlage des Friedhofs führte die Straße in einer direkten Verbindung von der Wiener Straße im Salzburger Markt zur Herrengasse im Gurker Markt, danach wurde eine Neuanlage notwendig. (13) Der heutige Straßenverlauf der Wiener Straße vorbei an St. Bartholomäus durch das Areal des Friedhofs wurde erst um 1850 trassiert, diesem Bauvorhaben musste der alte romanische Karner weichen, der 1845 abgerissen wurde. Ein neuer Hauptplatz wurde erst in der Mitte des 13. Jahrhunderts quer zur Hauptdurchzugsstraße im Verlauf Wiener Straße – Herrengasse angelegt, der damit zerschnitten wurde. (14) Dieser Bereich um den Hauptplatz wurde erst später dichter besiedelt, als die beiden Markthälften zur Stadt zusammenwuchsen.
(11) MDC I, Nr. 58, Ergänzungsheft, Nr. 627: die Grenzlinie verläuft von der Mitte der beiden Altäre in St. Peter direkt zum Fluss Metnitz (a medio duorum altarium ecclesie sancti Petri directe ultra Motnitz fluvium). WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 7.
(12) MDC I, Nr. 434.
(13) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 8.
(14) Urkundliche Erstnennung forum publicum im Jahr 1241 (MC IV/1, Nr. 2218).
Bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts entwickelte sich aus den beiden Markthälften eine Stadt, ohne dass diese aber je durch eine Stadtrechtsverleihung urkundlich dazu erhoben worden wäre, wobei sich Salzburg als Stadtherr gegenüber Gurk durchsetzen konnte. Seit dem 13. Jahrhundert gab es nur mehr von Salzburg eingesetzte Stadtrichter; obwohl die Gurker Bischöfe im 12. Jahrhundert nicht vor Urkundenfälschungen zurückschreckten, um ihre Ansprüche auf Friesach zu untermauern – schließlich standen neben dem Markt auch Rechte an Bergbau und Münzprägung auf dem Spiel –, setzte Salzburg schließlich seine Ansprüche gewaltsam durch. Die endgültige Verdrängung Gurks erreichte Erzbischof Eberhard II. Ein äußeres Zeichen dafür ist die von ihm gegründete Propstei am Virgilienberg, die sich mitten in der Gurker Markthälfte befindet. Im Jahr 1232 gab Gurk schließlich seine Herrschaftsrechte in Friesach auf. Der Elekt Philipp von Spanheim konnte 1248 die Stadt uneingeschränkt als civitas nostra bezeichnen. (15)
(15) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 20 ff.
Der langsame Prozess der Stadtwerdung lässt sich heute nur durch einige Nennungen in den Quellen verfolgen: In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts treten anfangs immer cives in Verbindung mit forum auf, die ab den 60er Jahren auch burgenses genannt wurden. Als cives ohne weiteres Attribut scheinen Friesacher Einwohner erstmals im Jahr 1202 auf, im Jahr 1215 ist Friesach selbst erstmals als civitas, als Stadt, charakterisiert und ist damit die älteste Stadt Kärntens. (16) Erst mit der Urkunde vom 29. Juli 1339 verlieh dann Erzbischof Heinrich von Salzburg an Friesach das Stadtrecht; dieses Stadtrecht wurde 1346 auch an Gmünd übertragen. (17) Von der Mitte des 13. Jahrhunderts an gibt es Nachrichten über die Existenz eines Rates, der gemeinsam mit dem Stadtrichter die Verwaltungsaufgaben erfüllte; ebenfalls aus dieser Zeit, nämlich aus dem Jahr 1261, stammt das Stadtsiegel, das öffentliche Symbol der Selbstverwaltung. In Friesach konnte sich ein ausgeprägtes Patriziat aus Salzburger und Gurker Ministerialenfamilien, Fernhändlern und Gewerken etablieren, die die Stellen im Rat besetzten und auch des öfteren den Stadtrichter stellten. Der Stadtrichter wurde vom Stadtherrn, dem Erzbischof von Salzburg, eingesetzt und übte auch die hohe Gerichtsbarkeit bis zum Jahr 1458 unter der Aufsicht des Landrichters am Krappfeld aus, erst dann erhielt sie die Stadt vollständig übertragen. Anfangs wurden erzbischöfliche Ministerialen für dieses Amt ausgewählt, erst später auch Bürger dazu bestellt. Über die Zusammensetzung des Rats im Mittelalter ist wenig bekannt, er wurde vor allem aus der Oberschicht gebildet; Ogris sieht aber auch Hinweise auf eine Beteiligung von Handwerkern bei Ratsgeschäften. (18) In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts sind deutliche Emanzipationsbestrebungen der Stadt vom Stadtherrn zu bemerken, da der Richter zu dieser Zeit vom Rat gewählt wurde. Nach wenigen Jahrzehnten, am Beginn des 16. Jahrhunderts, wurde die bürgerliche Selbstverwaltung wieder zurückgenommen, indem eine Ratsstelle für den erzbischöflichen Vizedom reserviert wurde. Bis 1600 erfolgte die Repräsentation der Städte im Landtag durch ihre Stadtrichter, dann kam es zu einer weiteren Beschneidung der städtischen Rechte, indem sie nur mehr durch die Vizedome der Stadtherrn vertreten wurden. Außerdem ließ der Erzbischof alle wichtigen Amtshandlungen nur unter Aufsicht des Vizedomverwalters im Rat zu, dem der Stadtrichter Treue und Gehorsam schwören musste. Gewählt wurde der Stadtrichter immer am 22. Februar. Das verarmte Bürgertum hatte keinerlei Möglichkeit, seine Rechte und ein Maß an Selbstverwaltung zu behaupten. (19)
(16) MDC I, Nr. 201, Nr. 279; MDC III, Nr. 1077, Nr. 1397. FRITZ KOLLER, Die Anfänge der Salzburger Städte. Civitas und andere verwandte Begriffe in den Salzburger Quellen, in: MGSL 128 (1988), 5–32, hier 6 f.; ALFRED OGRIS, Die Bürgerschaft in den mittelalterlichen Städten Kärntens bis zum Jahre 1335, Klagenfurt 1974 (Das Kärntner Landesarchiv 4), 153 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 9.
(17) AUGUST VON JAKSCH, Das Recht der Stadt Friesach in Kärnten, in: MIÖG 22 (1901), 662 f.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 10, weist diese Urkunde irrtümlich Erzbischof Friedrich III. zu.
(18) OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 87.
(19) PETER WIESFLECKER, „Der Weg aus der Stadt…”. Bemerkungen zur städtischen Gesellschaft in der Steiermark und in Kärnten an der Wende vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit am Beispiel geadelter Bürgerfamilien, in: Pro Civitate Austriae NF 6 (2001), 67–79, hier 69; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 10.
Die Wirtschaftsentwicklung im Mittelalter
Handwerker und Kleingewerbetreibende hatten im Mittelalter kaum Zugang zum Rat, erst mit dem wirtschaftlichen Niedergang der Stadt in der Neuzeit konnten Handwerker Ratsstellen besetzten, da es keine vermögende Oberschicht mehr gab. Topographisch schieden sich die Wohnbereiche der Oberschicht deutlich von jenen der einkommensschwächeren Bewohner: In der heutigen Wiener Straße, dem Hauptplatz und der Herrengasse befanden sich die geistlichen Freihäuser und Häuser des Patriziats, in den Seitengassen wie Fleischbankgasse oder Kothgasse und in den Vorstädten die Häuser der Handwerker und Kleinhändler; im Laufe des 16. Jahrhunderts übernahmen dann Handwerker auch Wohnstätten im Stadtzentrum. (20)
(20) OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 70 und 102; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 9 f. und 40. Über die Einbindung von Ministerialen/Kleinadel in das städtische Leben siehe zuletzt HERWIG WEIGL, Preuhafen und Milchtopf. Die Ritter von Steyr und die Bürgergemeinde, in: Pro Civitate Austriae NF 6 (2001), 24–67.
Über Handwerk und Gewerbe im Mittelalter ist wenig bekannt. Ogris hat in seinem Buch über die Bürgerschaft in den Kärntner Städten zahlreiche Quellenbelege für die einzelnen Berufe aufgelistet: Zwischen 1149 und dem Ende des 12. Jahrhunderts sind in Friesach cadmiarii, vermutlich Erzarbeiter, bezeugt, auch sind im Jahr 1149 ein Witomer faber (Schmied) und weiters um 1160 bis 1170 ein Bäcker, zwei Kürschner, ein Löffelerzeuger (Drechsler?), ein Silberschmied und ein Fleischhauer, 1166 ein Zimmermann sowie 1255 ein Schuster genannt. In einer Urkunde von 1241 dienten Brottische auf dem Markt am heutigen Hauptplatz als Ortsangaben, 1265 scheinen ein Goldschmied, 1286 ein weiterer Schuster und ein Koch auf. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts sind zwei absolute Spezialisten genannt, die in mittelalterlichen und auch in frühneuzeitlichen Städten selten anzutreffen waren, nämlich Spiegelmacher. (21) Auch bedeutende Kunsthandwerker, wie Goldschmiede oder der Maler Konrad von Friesach, der das berühmte Gurker Fastentuch schuf, und seine Söhne, waren im Mittelalter in Friesach bekannt. Für das körperliche Wohlbefinden gab es zwei Badstuben, eine in der Lange Gasse und eine weitere beim Neumarkter Tor. Schon aus dieser kurzen, unvollständigen Aufstellung kann man erkennen, dass neben den Gewerbetreibenden, die die für den täglichen Bedarf notwendigen Lebensmittel und Güter herstellten, wie Schuster, Bäcker, Fleischhauer oder Koch, auch einerseits Fachleute in Friesach ansässig waren, wie solche für den Bergbau und die Metallverarbeitung, andererseits auch Hersteller von Luxuswaren wie Maler, Drechsler, Spiegelmacher und Kürschner, die wohl die Ansprüche einer gehobenen Klientel aus Adel und Geistlichkeit befriedigen konnten.
(21) OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 84 f.
Als erste Bruderschaft ist der Zusammenschluss von Bürgern in der Schuster- und Ledererbruderschaft überliefert (1220/1235), (22) deren Statuten von Erzbischof Eberhard II. bestätigt wurden. Diese Bruderschaft war keine Zunft im Sinne eines Regulierungs- und Ordnungsinstruments für ein Handwerk, sondern hatte eine ausgeprägte religiöse Zielrichtung, wie dies bei mittelalterlichen Vereinigungen sehr häufig anzutreffen ist, daher konnten neben Handwerkern auch Mitglieder aus der Oberschicht beitreten, was wiederum der Bruderschaft eine solide wirtschaftliche Basis verlieh. (23) Erst rund zweihundert Jahre später, 1432, lässt sich mit der Kürschnerbruderschaft die nächste Berufsgruppe in Friesach festmachen. Keine Basis im Handwerk hatte die Johannes- oder Bürgerbruderschaft, die sich aus Mitgliedern der Oberschicht von Fernhändlern und Kleinadeligen zusammensetzte, die als vordergründig religiöse Bruderschaft wohl auch gesellige und politische Funktionen erfüllte.
(22) MDC IV, Nr. 2110. Zur Datierung dieser Urkunde siehe OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 79 und 163, Anm. 41.
(23) OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 79. Wadl, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 46 f. WEIGL, Preuhafen (wie Anm. 20), 30 f.
Aus dem 13. Jahrhundert ist eine zunftmäßige Einigung von Mühlherren bekannt (1297). In der Urkunde vom 17. September 1297 sind zwei der zahlreichen Mühlen entlang des Mühlbachs genannt, eine hinder der prediger chor (Dominikanerkirche) und eine pei dem tor under dem Geyersperg (beim Äußeren Neumarkter Tor unterhalb der Burg Geiersberg). (24) Mühlbach und Olsa betrieben zahlreiche Mühlen, wobei die meisten im Besitz von geistlichen Institutionen wie dem Deutschen Orden standen. Ab dem späten Mittelalter nutzten noch andere Betriebe wie Sägen die Wasserkraft des Mühlbachs. Die Vizedomamtsrechnung zählt im Jahr 1798 eine Säge, fünf Mühlen, vier eisenverarbeitende Betriebe, vier Leder- und eine Lodenstampfe auf. (25) Wenige Jahrzehnte später sind im Bauparzellenprotokoll des Franziszeischen Katasters von 1828 vier Mehlmühlen, zwei Sägemühlen, zwei Schmieden und ein Hochofen in Olsa eingetragen. (26)
(24) OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 79, S. 155 ff.
(25) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 46 f.
(26) Kärntner Landesarchiv, Franziszeischer Kataster der Gemeinde Friesach, Bauparzellenprotokoll.
Friesach konnte bis in das 14. Jahrhundert seine Stellung als Handelszentrum von überregionaler Bedeutung auf der Route von Österreich und der Obersteiermark nach Venedig ausbauen, wobei von den Friesachern selbst vor allem Eisen und Wein verhandelt wurden. Allerdings sind keine mittelalterlichen Jahrmarkts- und Wochenmarktsprivilegien überliefert, da durch die vielen Stadtbrände ein völliger Urkundenverlust eintrat. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts war Friesach wirtschaftlich so bedeutend, dass Friesacher Münzfuß, Maß, Elle und Gewichte in ganz Kärnten verwendet wurden. Mit dem Übergang Kärntens an die habsburgischen Herzöge konnten die Salzburger Städte der wirtschaftlichen Konkurrenz der landesfürstlichen Städte nicht mehr standhalten, da diese nun vom Landesfürsten gefördert und privilegiert wurden. Mit dem Verzicht auf die Landeshoheit in Kärnten zugunsten der habsburgischen Herzöge durch den Rezess vom Jahr 1535 verloren die Salzburger Erzbischöfe auch ihr Interesse an Friesach.
Obwohl die Stadt Mautrechte und das Niederlagsrecht besaß, das nach dem Versuch durch die habsburgischen Herzöge, das Niederlagsrecht nach Neumarkt in der Steiermark zu verlegen, in einem Vertrag von 1458 ganz Friesach zugesprochen wurde, vermochten es die Bürger nicht, die Vorteile dieses Privilegs zu nutzen. Friesach wurde von einer aktiven Handelsstadt im Mittelalter zur bloßen Durchgangsstation in der Neuzeit. Durch Friesach wurden hauptsächlich Luxusgüter, wie Gewürze, kostbare Stoffe, Olivenöl oder Wein aus dem Süden und aus dem Norden vor allem Eisen, Wachs, Leinen und Steyrer Messerwaren geführt. (27)
(27) HEINZ DOPSCH, Geschichte Salzburgs. Stadt und Land, Bd. I/2, Salzburg 1983, 961 f.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 43 f.
Das zweite wirtschaftliche Standbein für die Prosperität Friesachs im Mittelalter war der Metallbergbau mit den damit verbundenen Wirtschaftszweigen der Holzwirtschaft, Köhlerei und Verhüttung, sowie die Prägung der berühmten Friesacher Münze. Der Silber- und Eisenbergbau in den Revieren um Friesach reicht bis ins frühe Mittelalter und weiter zurück, wobei die genaue Position der mittelalterlichen Gruben weitgehend unbekannt ist. Im 12. und 13. Jahrhundert betrieben die einzelnen Herrschaften, vor allem die Bistümer und Klöster, Silberbergbau, nämlich das Bistum Gurk und das Seckauer Domkapitel am Dobritsch, das Gurker Domkapitel am Höllein und Gulitzen, das Kloster Admont am Zossen, Pressen und Ratteingraben, wobei die meisten Reviere aus dem Besitz der hl. Hemma stammten. Der Streit zwischen Salzburg und Gurk um das Bergregal zog sich durch die gesamte zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts, bis Erzbischof Adalbert seine Ansprüche aufgab und sich 1193 mit Admont und 1199 mit dem Gurker Domkapitel einigte. Die Prägung des Friesacher Pfennigs in Friesach durch Salzburg begann zwischen 1125 und 1130, etwa gleichzeitig als der Ausbau der Burg und des Doppelmarktes einsetzte. Es ist zu vermuten, dass die ersten Münzmeister aus dem Rheinland stammten, da der Friesacher Pfennig anfänglich nach dem Kölner Münzfuß ausgeprägt wurde. Als Zeuge in Urkunden ist auch immer wieder ein Cunradus Coloniensis genannt, der wohl aus Köln kam und möglicherweise als Spezialist für die Münzprägung nach Friesach geholt wurde. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts war der Friesacher Pfennig eine der Leitwährungen im südöstlichen Alpenraum, seine Verbreitung reichte von Ungarn über Österreich, die Steiermark und Kärnten bis nach Oberitalien und Slowenien, bis ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch den sinkenden Ertrag der Silbergruben und durch das Eindringen fremder Münzen wie Wiener Pfennige oder Agleier der Erfolgsgeschichte des Friesacher Pfennigs ein schleichendes Ende bereitet wurde. Die letzte Nachricht vom Friesacher Pfennig stammt aus dem Jahr 1355. Die Bergbauunternehmer, die Gewerken, waren zu einem großen Teil Angehörige der Friesacher Oberschicht, was aus Nennungen in Urkunden immer herauszulesen ist: Man findet dort häufig Beinamen wie monetarius – Münzmeister, trapezita – Geldwechsler, cadmiarius – Bergbauunternehmer, Grubenmeister (?), argentarius – Wechsler und smelzer– Silberschmelzer. (28) Ob sich die Münzstätte im Fürstenhof oder auf der Burg Petersberg befand, kann heute nicht mehr festgestellt werden.
(28) Zur Friesacher Münze siehe ARNOLD LUSCHIN VON EBENGREUTH, Friesacher Pfennige III, in: Numismatische Zeitschrift NF 16 (1923); DIETER HÄGERMANN, Der hochmittelalterliche Silberbergbau vorwiegend im Ostalpenraum, in: Die Friesacher Münze im Alpen-Adria-Raum, Graz 1996 (Schriftenreihe der Akademie Friesach 1), 61–77, hier 66 f.; GERHARD SPERL, Untersuchungen zur mittelalterlichen Metallurgie des Silbers um Friesach, in: Die Friesacher Münze im Alpen-Adria-Raum, Graz 1996 (Schriftenreihe der Akademie Friesach 1), 77–97, hier 82. Zur Nennung von Cunradus Coloniensis siehe OGRIS, Bürgertum (wie Anm. 16 ), 31; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 43 f.
Friesach war als Münzstätte eine der bedeutendsten Städte des Salzburger Erzstifts und wurde im 12. und 13. Jahrhundert zur erzbischöflichen Residenz und zum Verwaltungsmittelpunkt für den Besitz in Kärnten ausgebaut.
Darüber hinaus entwickelte sich die Stadt bis zur zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zum Zentrum für Geld und Kreditwesen in diesem Raum, besonders auch durch die Ansiedlung von jüdischen Bankiersfamilien. Bereits im Jahr 1124 wurde bei einer Ortsangabe in einer Admonter Traditionsnotiz von ad illum locum qui dicitur via Judeorum gesprochen, wobei die Lesung via = Weg, Straße unsicher ist und von Jaksch und Hauthaler auf villa Judeorum = Judendorf verbessert wurde. Es kann sich aber durchaus bereits um eine Judenstraße in Friesach gehandelt haben. Jedenfalls ist für das Jahr 1255 jüdischer Besitz in Friesach nachweisbar. Im 13. Jahrhundert sind die Quellen für die Existenz von jüdischen Familien, die im Geldgeschäft und in der Verwaltung tätig sind, sehr ausführlich. Bekannt ist etwa im Jahr 1283 der Jude Isaak, der als Finanzier des Erzbischof Friedrich II. von Walchen tätig und in die erzbischöfliche Verwaltung integriert war. Im 14. Jahrhundert sind drei große Bankiersfamilien in Friesach sesshaft, die Familien Häslein, Nachman und Abrech, sowie weitere kleinere Geldleiher und -wechsler. Mit geschätzten 100 bis 150 Mitgliedern beherbergte Friesach die bedeutendste Judengemeinde in Kärnten. Mit dem Niedergang der Münzstätte erfolgte auch eine langsame Abwanderung der Juden, die sich besonders ab dem letzten Viertel des 14. Jahrhunderts verstärkte. Im Jahr 1404 kam es im gesamten Erzstift Salzburg nach Vorwürfen von Ritualmord und Hostienschändung zur Vertreibung von jüdischen Gemeinden, zuerst in den Städten Salzburg und Hallein, dann auch in Friesach. Mit dem Ende der jüdischen Gemeinde kam auch das Ende der Vormachtstellung Friesachs in Bank- und Geldgeschäften. (29) Die Synagoge ist lokalisierbar bei der heutigen Liegenschaft Neumarkter Straße Nr. 5. Nach 1404 wurde sie zur Kapelle bzw. Kirche Johannes d. Täufers umgebaut, (30) die sich im Besitz der Johannes- oder Bürgerbruderschaft befand. Nachdem die Bürgerbruderschaft im Jahr 1783 aufgehoben worden war, erfolgte die Profanierung der Kirche im Jahr 1828. (31) Der jüdische Friedhof befand sich außerhalb der Stadt in nördlicher Richtung auf der gegenüberliegenden Talseite bei Judendorf.
(29) PAUL W. ROTH, Juden und hochmittelalterliches Münzwesen, in: Die Friesacher Münze im Alpen-Adria-Raum, Graz 1996 (Schriftenreihe der Akademie Friesach 1), 39–49; WILHELM WADL, Geschichte der Juden in Kärnten im Mittelalter. Mit einem Ausblick bis zum Jahr 1867, Klagenfurt 1981 (Das Kärntner Landesarchiv 9), 181 f.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 42.
(30) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 240.
(31) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 33.
Befestigungsanlagen und Burgen
Eines der Hauptmerkmale der mittelalterlichen Stadt und sicherlich jenes, mit dem sie sich am meisten von ihrer bäuerlichen Umgebung abhob, war die Stadtmauer. Friesach ist in dieser Beziehung ein absoluter Sonderfall. Wohl ist bei einigen österreichischen Städten ein zweimaliger Bau bzw. die Erweiterung ihrer Ummauerung bekannt, wobei die jüngere immer einen größeren Umfang hatte als die ältere, um den Raumbedürfnissen der expandierenden Stadt Rechnung zu tragen. (32) Hier gibt es aber eine ältere Mauer, die länger ist als die jüngere. Das ummauerte Areal wurde absichtlich verkleinert. Die ältere Stadtmauer entstand etwa um 1200 als einfache Ringmauer. Sie ist heute nur mehr in Resten als Ummauerung des Dominikanergartens erhalten (dort fast in ihrer ursprünglichen Gestalt sichtbar), im südlichen (bei Parzelle 343) und östlichen Teil (bei den Parzellen 245 und 246) stehen nur mehr Bruchstücke, die nicht mehr die originale Höhe aufweisen. Ihr Verlauf ging vom älteren St.-Veiter-Tor, wobei der Anschluss an den Virgilienberg nicht mehr rekonstruierbar ist, an der Außengrenze der Bauparzelle 157 und der Grundparzellen 245, 246, 247, 248 und 251, bog bei Parzelle 252 nach Norden und verlief weiter im Bereich der heutigen Schellengasse nach Norden fort. Nach der Stadtgrabengasse ist sie als Gartenmauer des Dominikanerklosters deutlich zu sehen, dann querte sie die Neumarkter Straße und führte zur Burg Lavant hinauf. Ein Tor stand in der heutigen Bahnhofstraße, ein weiteres, 1297 als Predigertor genannt, in der heutigen Stadtgrabengasse an der Ecke des Dominikanergrundes, und an der Neumarkter Straße stand das Ältere Neumarkter Tor. In einer Erweiterung aus der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Mauer von der Nordecke des Dominikanergartens dem Mühlbach entlang bis zur Burg Geiersberg gezogen, wobei ein Tor, das obere thor unter dem Geyersperg oder Äußere Neumarkter Tor, den Durchgang Richtung Neumarkt ermöglichte. Damit wurde die Burg Geiersberg in die Stadtbefestigung miteinbezogen. Der Mauerverlauf in diesem Bereich vom Mühlbach zur Burg hinauf ist heute nicht mehr nachvollziehbar, da das Gelände dort in der Neuzeit stark verändert wurde. Im Bereich des Sackes, zwischen Petersberg und Virgilienberg, sind von der Mauer nur mehr Fragmente in der Sakristeimauer der Seminarkirche und in der Westwand des Hauses Sackgasse 1 erhalten, ihr Verlauf in diesem Bereich kann nicht mehr genau rekonstruiert werden. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde dieser Mauerabschnitt durch die Errichtung des ersten Turmes der Rotturmanlage direkt oberhalb der Klosteranlage im Sack verstärkt. Die großzügige Ummauerung stellte sich jedoch als zu optimistisch berechnet heraus: Sie konnte nicht adäquat verteidigt werden und die Stadt vor der dreimaligen Eroberung und Brandschatzung in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bewahren. 1275 wurde die Stadt von Truppen Ottokars II. eingenommen, da Erzbischof Friedrich II. auf Seiten Rudolfs von Habsburg kämpfte, sowie 1286 und 1292 von Herzog Albrecht I. während seiner Fehde mit Erzbischof Rudolf I. In seinem Bericht über das Jahr 1292 schildert der steirische Reimchronist auch die Eroberung Friesachs und beschreibt, wie die Männer Albrechts I. die Stadtmauer leicht überwinden konnten – die erste Ummauerung dürfte also nicht sehr hoch gewesen sein, kein Vergleich zur heute noch bestehenden Mauer. (33)
(32) Z. B. GERHARD GÄNSER, Graz (Wachstumsphasenkarte), Wien 1996 (Österreichischer Städteatlas 5/1), EVELYNE WEBERNIG, Klagenfurt (Wachstumsphasenkarte), Wien 1991 (Österreichischer Städteatlas 4/1), MICHAELA LAICHMANN, Salzburg (Wachstumsphasenkarte), Wien 1996 (Österreichischer Städteatlas 5/1).
(33) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 151 und 156; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 10 ff.
Da sich die Wirtschaftsentwicklung Friesachs in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts abgeschwächt hatte, war die mit der ersten Stadtmauer umbaute Fläche viel zu großzügig bemessen und wurde nicht ausgefüllt. So konnte ohne Probleme an die notwendige Neugestaltung der Stadtbefestigung geschritten werden, die zwar massiver, aber deutlich geringer im Umfang als die vorhergehende ausfiel. In der Literatur wird als treibende Kraft dafür der von 1300 bis 1333 amtierende Vizedom Gerold angegeben. Gerold entstammte einer Friesacher Ministerialenfamilie, war erzbischöflicher Schreiber und ab 1314 Propst von St. Bartholomäus. (34) Die zweite Stadtbefestigung wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts begonnen und durch die Rotturmanlage sowie durch eine Umgestaltung der Burg Geiersberg verstärkt. Die Anlage besteht talseitig aus der eigentlichen, etwa 10 bis 11 m hohen Stadtmauer mit einer Mauerstärke von etwa 1,5 m mit einem etwa 15 m breiten und 10 m tiefen Wassergraben sowie einer Zwingermauer aus dem 15. Jahrhundert, die ursprünglich wie die Hauptmauer mit Zinnen bekrönt war. Der Wassergraben wird von Quellen gespeist und hat einen Abfluss im Schwemmbach auf der Südseite. Die Mauer verläuft heute noch vom ehemaligen Standort des Neumarkter Tors zum Kastengebäude des Fürstenhofs, in den zwei Türme der Stadtmauer eingebaut wurden, zum Olsator, wobei sich ein Turm in der heutigen Schüttgasse 4 befand (nur mehr ein Stumpf sichtbar), und dann weiter zur Südostecke, die mit einem Turm zusätzlich befestigt war. Im weiteren Verlauf zum St.-Veiter-Tor stand noch ein Turm, der heute in das Haus Untere Kothgasse 3 integriert ist. Neben diesem Turm befand sich der Ausfluss der städtischen Abwasserrinne in den Graben, von welcher sich der Name der Kothgasse ableitet. Vom St.-Veiter-Tor verlief die Mauer den Virgilienberg hinauf, verstärkt durch zwei weitere Türme (heute nur mehr als Reste in den beiden Häusern Virgilienbergweg 3 und Virgilienbergweg 5 eingefügt), umschloss den Virgilienberg und erreichte das Heidentor auf der Westseite der Stadt. Dann folgte sie dem Verlauf der heutigen Lange Gasse, wobei sie abschnittweise noch mit Zwingermauer und dem an dieser Stelle etwa 20 m breiten Graben rudimentär sichtbar ist. Von der Lange Gasse mündet sie in die Rotturmbefestigung ein. Wie erwähnt, wurde der erste und höchste Turm des Rotturms in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Im frühen 14. Jahrhundert wurde dieser Turm in eine Anlage aus vier Wehrtürmen und Mauern einbezogen, die die Stadt vor einem bergseitigen Angriff schützen sollten. Heute sind nur mehr drei Türme erhalten, vom vierten kann man nur mehr die Basis erkennen. Vom Rotturm führte die Stadtmauer hinunter zum Sacktor in der heutigen Sackgasse und fand so den Anschluss zu den Befestigungen des Petersberges. (35) Der Neubau der Befestigung führte auch zu neuen Benennungen in den Quellen: So wurde zum Beispiel das Zentrum innerhalb der neuen Befestigung im Jahr 1313 vordere Stadt oder der nördliche Bereich außerhalb der Mauer, wo sich die Neumarkter Vorstadt erstrecken sollte, im 14. Jahrhundert oberer markt genannt. (36)
(34) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 13.
(35) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 151 ff.
(36) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 14.
Neben der Stadtmauer trugen die Burgen Friesachs wesentlich zum Schutz der Stadt bei. Die Burg Petersberg, deren erste Anlage wohl in das 11. Jahrhundert zurückreicht, wurde von Erzbischof Konrad I. ab etwa 1124 wesentlich ausgebaut. Konrad I. hielt sich auch sehr gerne in Castro Frisaci auf, also dürfte das Bauvorhaben bereits in den vierziger Jahren des 12. Jahrhunderts sehr weit gediehen gewesen sein. Heute ist noch in Ruinen ein Kapellenbau aus dieser Bauphase erhalten, die sogenannte Gebhardskapelle. Darin befand sich noch ein Zeugnis der Gurker Herrschaft über ihren Markt, das berühmte Romansfresko (heute vom ursprünglichen Ort abgenommen und im städtischen Museum in der Rupertikapelle untergebracht): Dargestellt ist der hl. Roman von Rouen, Namensheiliger von Bischof Roman von Gurk (1131–1167). Die Vita Konrads I. berichtet, dass der Erzbischof die Burg eher wie den Palast eines Kaisers als eines Bischofs ausgestattete, und rühmt die Uneinnehmbarkeit der Burg, da sie von vielen Befestigungsanlagen umgeben sei. Seit dem 12. Jahrhundert benutzten die Salzburger Erzbischöfe Friesach als eine Art Nebenresidenz und als Fluchtort bei kriegerischen Auseinandersetzungen. Im Mittelalter war die Stadt durch die erzbischöfliche Förderung oft Schauplatz wichtiger Zusammenkünfte und wird häufig in den Urkunden als Ausstellungsort genannt. Neben Konrad I. hielten sich zum Beispiel auch die Erzbischöfe Konrad II. häufig oder Eberhard I. fast jedes Jahr in Friesach auf, auch der Staufer König Konrad III. war bei der Rückkehr vom zweiten Kreuzzug im Jahr 1149 hier zu Gast. Der mächtige Bergfried der Burg mit der Rupertikapelle stammt aus der Zeit Erzbischofs Eberhards I., also aus der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert. In seiner heutigen Form ist er teilweise das Ergebnis einer Renovierung des 20. Jahrhunderts. Er ist über 28 Meter hoch und verfügt über sechs Geschosse. Aus der Zeit um 1200 stammt auch der sogenannte Palast Eberhards I., ein repräsentativer Bau, der heute nur mehr in geringen Resten vorhanden ist. Seine monumentalen romanischen Doppelfenster geben nur mehr einen schwachen Abglanz der vergangenen Pracht wieder. Neben der Burghauptmannschaft sind noch die Reste der um 1300 erbauten Küche mit Kamin und Ausgussstein vorhanden. Der höchste Bereich des Hügelrückens wird vom Oberhof mit einem dreigeschossigen Wohntrakt eingenommen, der heute für die Aufführungen der Friesacher Burghofspiele verwendet wird. Zeugnis vom höfischen Leben im Mittelalter gibt Ulrich von Liechtenstein in seiner Beschreibung des Turniers in Friesach im Jahr 1224. (37) Für das 14. Jahrhundert ist ein Turnierplatz, eine rennstrazz, überliefert, der außerhalb der Stadt jenseits der Metnitz in Richtung Olsa lag. Die Burg wurde noch bis zur Zeit Erzbischof Leonhards von Keutschach am Beginn des 16. Jahrhunderts durch Wohn- und Befestigungsbauten weiter verstärkt, da die Türkengefahr verbesserte Befestigungen notwendig machte; sie erwiesen sich in diesem Fall als ausreichend, da Friesach nie von den Türken eingenommen wurde. Leonhard von Keutschach war der letzte Erzbischof, der in Kärnten umfangreiche Baumaßnahmen initiierte. Die Friesacher Stadtbefestigung und der Petersberg erhielten damals ihre endgültige Gestalt. Friesach diente in der Neuzeit nicht mehr als Residenz, was den Abstieg der Stadt in die Bedeutungslosigkeit beschleunigte und die Burg funktionslos werden ließ. Die Rotturmanlage wurde ab dem späten 15. Jahrhundert militärisch bedeutungslos, als Sitz der Verwaltung wurde hinfort der Fürstenhof benutzt, und im frühen 17. Jahrhundert wurde den Vizedomen an Baumaßnahmen am Petersberg nur mehr die Ausbesserung schadhafter Dächer gestattet. Der verheerende Stadtbrand von 1673 hinterließ auch den Petersberg als Ruine. (38) Auf dem südöstlichsten Sporn des Petersberges liegt die Kirche St. Peter, deren Anfänge möglicherweise in karolingische Zeit zurückreichen, obwohl es keine vorromanischen Bauteile mehr gibt. Ihre Erstnennung erfolgte im Jahr 1130. Sie wird bis in die frühe Neuzeit hinein als „Pfarre auf der Burghauptmannschaft” bezeichnet, obwohl die Friesacher Pfarrrechte von St. Bartholomäus ausgeübt wurden. Bei der Kirche befand sich ein kleiner Friedhof (erste Nennung 1137), der 1887 aufgelassen wurde. (39)
(37) MDC IV/1, Nr. 1871.
(38) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 72 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 14 ff.
(39) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 82 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 33.
Die zweite Burg Friesachs, die Burg Geiersberg, liegt etwas nördlich der Stadt und besteht aus einer rechteckigen Kernburg aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts, wobei der Palas aus dieser Zeit nicht mehr vorhanden ist, mit Zubauten aus dem 13. und 14. Jahrhundert. In einem Torturm der Ringmauer wurde im 14. Jahrhundert die Kapelle St. Anna eingebaut. Auch diese Burg war in der Neuzeit dem Verfall preisgegeben, wurde jedoch am Anfang des 20. Jahrhunderts instandgesetzt und für Wohnzwecke adaptiert. Der Geiersberg diente im Mittelalter und in der frühen Neuzeit als Residenz für Salzburger Amtsträger, heute befindet sich die Burg in Privatbesitz. (40)
(40) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 141 ff.
Die dritte Burg Friesachs ist die Burg Lavant, im 13. Jahrhundert angelehnt an die Burg Petersberg errichtet, die als Residenz für die Bischöfe von Lavant diente. Lavanter Besitz ist in Friesach erstmals im Jahr 1293 bezeugt. (41) Die Bischöfe von Lavant residierten im 14. Jahrhundert hauptsächlich in Friesach; im 15. und 16. Jahrhundert wurden die Aufenthalte spärlicher. Zwar wurde noch 1561 ein weitgehender Umbau der Burg Lavant durch Bischof Herkules Rettinger veranlasst, was auf ihre Residenzfunktion in dieser Zeit deutet, doch stand die Herrschaft Lavant im 16. und 17. Jahrhundert unter der Verwaltung von bischöflichen Pflegern. Nach dem Stadtbrand von 1673 wurde auf einen Wiederaufbau der Burg verzichtet. Die Lavanter Bischöfe fungierten im 18. Jahrhundert bis 1803 als Vizedome von Salzburg, hatten als Sitz aber die Propstei St. Mauriz und Maria Magdalena gewählt. (42) Die Burg besteht aus einer Vorburg und einer Kernburg mit zwei Trakten. Am westlichen Ende befindet sich der ehemalige Bergfried, an den die ältere Stadtmauer anstieß; heute ist sie in Privatbesitz.
(41) In castro episcopi Laventini (MDC VI, Nr. 261).
(42) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 131 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), S. 22.
Die gut ausgebaute Stadt mit ihren Burgen war für das Territorium der Salzburger Erzbischöfe in Kärnten ungemein wichtig, militärisch und als Verwaltungszentrale. Die hervorragende Stellung in der Salzburger Verwaltung nahmen die stiftischen Ministerialen ein, aus deren Familien die Burggrafen und Vizedome gewählt wurden. Immerhin war Friesach Amtssitz des Archidiakons für Unterkärnten und Sitz des Salzburger Vizedoms. Natürlich spielte diese Schicht von Amtsträgern ein wesentliche Rolle im städtischen Leben. Im Jahr 1170 wurde erstmals ein Fridericus Frisacensis purchravius genannt. (43) Seit 1267 wurde das Burggrafenamt von den Erzbischöfen mit Hauptleuten besetzt, die auf dem Petersberg, in der Hauptmannschaft, residierten. Auf den beiden Burgen und in der Rotturmanlage war ständig eine militärische Besatzung vorhanden, die aber in Friedenszeiten nach einer Schätzung von Wadl nicht mehr als ein Dutzend Mann betragen haben dürfte. Im späten Mittelalter konnten sich die Erzbischöfe jedoch nicht gegen die Territorienbildung durch die habsburgischen Landesherren in der Steiermark und Kärnten behaupten, ihre Besitzungen wurden in die habsburgischen
(43) BARBARA FELSNER-KORAK, Die soziale Stellung der Burggrafen und Burgpfleger in Kärnten bis 1500, in: Carinthia I 175(1985), 185.
Länder eingebunden und daher für das Erzstift weniger interessant, da sie schließlich als Enklaven außerhalb des Kernlandes lagen. (44) Der Vizedom in Friesach nahm in der Verwaltung des Salzburger Erzstifts für Kärnten, Osttirol und den Lungau eine entscheidende Position ein. Er vertrat auch den Erzbischof im Gericht und im Landtag. Das Vizedomamt Friesach umfasste 1393 die Ämter Matrei, Stall, Sachsenburg, Gmünd-Lungau, Tamsweg, Baierdorf, Lavanttal, Lavamünd, Maria Saal, Althofen, die Städte Friesach und Gmünd sowie die Märkte Althofen und St. Andrä. (45) Der Amtssitz war im Mittelalter entweder die Burg Geiersberg oder die Hauptmannschaft auf dem Petersberg, ab dem späten 16. Jahrhundert zogen die Vizedome den komfortableren Fürstenhof vor. Der Fürstenhof, vermutlich auf dem Grund der ehemaligen karolingischen Königsschenkung errichtet, war von der frühen Neuzeit an Sitz der erzbischöflichen Hofhaltung. Im Mittelalter verfügte er über einen sechsgeschossigen Wohnturm, der noch auf dem Stich von Merian zu sehen ist. Als sogenanntes Hofhaus blieb der Fürstenhof bis 1804 im Besitz des Erzstifts, kam kurz in Staatsbesitz und wurde 1826 an einen Privatmann verkauft. Zeitweise war im 19. Jahrhundert hier die Poststation eingerichtet. Anlässlich der Landesausstellung im Jahr 2001 wurden Fürstenhof und Hofkasten renoviert und zur Verwendung durch die Stadtgemeinde bestimmt. Bei dieser Renovierung wurde auch die aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammende Virgilkapelle erneuert. Der riesige Hofkasten auf dem Fürstenhofareal datiert aus dem ersten Drittel des 14. Jahrhunderts und wurde zwischen zwei bestehenden Wehrtürmen der Stadtmauer errichtet. Er diente als Stallgebäude und vor allem als Speicher für die Getreideabgaben der Salzburger Untertanen in Kärnten. Die Zehente in Unterkärnten, aus dem Gebiet um Neumarkt, in Friesach, Althofen und Maria Saal, insgesamt große Mengen an Getreide, Vieh, Geflügel und sonstigen Lebensmitteln wurden vom Hofkastenamt verwaltet, das meist ein Friesacher Bürger bekleidete. (46) Das Stiftsschafferhaus befand sich vermutlich gegenüber dem Fürstenhof in der heutigen Wiener Straße 5 und 7. (47)
(44) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 14 ff.
(45) JOHANNES SACHERER, St. Virgil zu Friesach. Das Kollegiatsstift auf dem Virgilienberg und seine Pröpste, Klagenfurt 2000 (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 82), 18.
(46) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 189 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 43 ff.
(47) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 261 ff.
Geistliche Institutionen
Das kirchliche und damit das kulturelle und geistige Leben erlebte in Friesach im Mittelalter Höhepunkte, was besonders auf die Gründungen der Propsteien St. Bartholomäus und St. Virgil sowie auf die Ansiedlung der verschiedenen Orden zurückzuführen ist. Die Propstei St. Bartholomäus wurde 1187 erstmals genannt, als Erzbischof Adalbert die Pfarrkirche St. Bartholomäus zur Kollegiatskirche erhob, ohne die Einwilligung seines Domkapitels abzuwarten. Dieses beeinspruchte die Erhebung beim Papst. Im Jahr 1215 konnte der Streit zwischen Erzbischof und Domkapitel schließlich mit der Neugründung durch Eberhard II. unter der Zustimmung des Kapitels beigelegt werden, wobei die päpstliche Bestätigung 1217 durch Papst Honorius III. erfolgte. St. Bartholomäus ist eine romanische dreischiffige Basilika mit zweitürmigem Westwerk und gotischem Chor aus dem 14. Jahrhundert, die nach zahlreichen Bränden und Umgestaltungen 1895 ihr heutiges Aussehen erhielt. Das Kanonikatshaus des St. Bartholomäus-Kollegiatsstifts sowie der Propsthof befinden sich in der heutigen Fürstenhofgasse bzw. am Fürsten-hofplatz. Der eindrucksvolle Propsthof (Wiener Straße Nr. 6) aus dem 15. Jahrhundert war ursprünglich der Sitz der Familie Thanhausen, kam 1595 an das Bürgerspital und 1653 an das Kollegiatsstift.
Die Anfänge der Propstei St. Virgil auf dem Virgilienberg liegen im Dunkeln. Die Gründung kann nicht vor 1232, dem Jahr der Heiligsprechung Bischof Virgils, erfolgt sein. 1239 sind erstmals Kanoniker auf dem Virgilienberg genannt. In das gleiche Jahr fällt auch die Erstnennung der Propsteikirche St. Virgil, die bereits 1309 durch einen Brand schwer beschädigt und anschließend wiederaufgebaut wurde. Im Jahr 1786 wurde sie profaniert und von den Bürgern als Steinbruch benutzt. Südlich der Kirche stand der Propsthof des Kollegiatsstifts, der durch den Brand von 1582 schweren Schaden erlitt und 1606 abgetragen wurde. Von der mächtigen Gesamtanlage sind heute nur mehr geringe Reste erhalten, es steht bloß der aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammende Chor von St. Virgil aufrecht.
Im 13. und 14. Jahrhundert waren 19 Kanonikatsstellen in beiden Stiften besetzt, das bedeutete mit den Angehörigen der Orden für eine relativ kleine Stadt wie Friesach einen sehr großen Anteil von Geistlichen an der Stadtbevölkerung und damit auch ein hohes Maß an Gelehrsamkeit, da für die Position von Kanonikern ein Studium des gelehrten Rechts gefordert war. Viele wichtige kanonische Prozesse wurden in Friesach verhandelt, da man hier auf genügend Fachleute zurückgreifen konnte. Im Mittelalter beherbergte Friesach Bibliotheken von europäischem Rang, die allerdings zugleich mit den städtischen Unterlagen in den großen Stadtbränden der Neuzeit vernichtet wurden. Bereits im 13. Jahrhundert konnte die Existenz einer Schreibschule nachgewiesen werden, die Kloster- und Stiftsschulen zogen viele Studenten an. Friesach stand bei der Zahl der Studenten an Universitäten in Kärnten nach Villach an der zweiten Stelle. St. Bartholomäus unterhielt neben einer Lateinschule im 16. Jahrhundert auch eine deutsche Schule. (48) Das geistliche Leben in den Propsteien geriet im 16. Jahrhundert immer mehr in eine Krise, die durch die schlechte wirtschaftliche Situation aufgrund der hohen Türkensteuern empfindlich verschärft wurde. (49)
(48) RENATE JERNEJ, Das Kollegiatsstift St. Bartholomäus in Friesach, Klagenfurt 2001 (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 85), 21 ff.; HERMANN MENHARDT, Weitere Nachrichten aus Kärntner Klosterbibliotheken, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 44 (1927), 611; SACHERER, St. Virgil (wie Anm. 45), 17 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 25 ff.
(49) JERNEJ, Kollegiatsstift St. Bartholomäus (wie Anm. 48), 30 ff.; SACHERER, St. Virgil (wie Anm. 45), 57 ff.
Die erste Kirche im Sack mit dem Patrozinium Maria unter dem Berg (genannt 1194) war eine Gründung der Zisterze Viktring, die dort auch eine Niederlassung besaß, aber ihr Haus nach dem Stadtbrand von 1215 aufgab. Als Erzbischof Eberhard II. 1217 den Dominikanerorden nach Friesach berief, wurde ihm die Kirche im Sack als Heimstätte angewiesen. Doch das damit verbundene Klostergebäude genügte den Bedürfnissen der Brüder nicht, daher erfolgte 1255 die Verlegung des Klosters an die heutige Stelle. Während der Betreuung durch die Dominikaner nahm man 1238 ein angebliches Heiligenblutwunder zum Anlass für einen Patroziniumswechsel zu einer Heiligenblutkirche. An ihrem neuen Standort in der Neumarkter Vorstadt erbauten die Dominikaner eine neue große Kirche und ein Konventgebäude mit ausreichendem Platz. Die Dominikanerkirche St. Nikolaus, eine frühgotische Basilika, wurde nach den Regeln der Bettelorden für den Kirchenbau einfach und schmucklos errichtet und besitzt daher auch keine Türme, sondern nur einen Dachreiter. In der Blütezeit des Konvents, im 13. und 14. Jahrhundert, lebten hier bis zu hundert Mönche, während es in der frühen Neuzeit zu einem großen Einbruch kam und kaum mehr genug Ordensangehörige vorhanden waren, um das Kloster zu betreuen, bis die Gegenreformation wieder einen Umschwung brachte. In Friesach wirkten die Dominikaner als Seelsorger und betrieben auch eine lateinische und eine deutsche Schule. Im 19. Jahrhundert kam es wieder zu einem Verfall des klösterlichen Lebens, sodass das Kloster 1858 an Dominikanerinnen verpachtet wurde. Mit deren Umzug in das ehemalige Schloss Neu-Lavant kam es 1890 zu einer Wiederbelebung durch den Männerorden. (50)
(50) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 24 f. und 28 f.
Nachdem die Dominikaner das Kloster im Sack verlassen hatten, kamen vermutlich um die Mitte des 13. Jahrhunderts Zisterzienserinnen aus dem Konvent Greith bei Neumarkt nach Friesach in den Sack, wobei die wirtschaftliche Lage dieser Ansiedlung nicht sehr gut gewesen sein dürfte. Es wird vermutet, das der Konvent neben seinen religiösen Pflichten sich auch der Erziehung von Mädchen widmete. Am Beginn des 17. Jahrhunderts wurde das Kloster nach langjährigem Streit aufgehoben, und Erzbischof Wolf Dietrich übertrug die Klostereinkünfte an das Kollegiatsstift St. Bartholomäus mit dem Auftrag, ein Priesterseminar einzurichten. Aus Studentenmangel blieb dem Seminar ein Erfolg versagt, es musste bereits 1628 aufgegeben werden. Die Kirche, ein einschiffiger gotischer Bau, wird seitdem auch Seminarkirche genannt. Die Klostergebäude wurden 1673 abgetragen. Heute sind nur mehr spärliche Reste der Westmauer mit Rundbogennischen zu erkennen. (51)
(51) MAGDA PAGITZ-ROSCHER, Das Kloster der Cistercienserinnen im Sack zu Friesach, in: Carinthia 1160 (1970), 719–795; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 33.
Erzbischof Eberhard II. siedelte auch vor 1213 den Deutschen Orden in Friesach an, möglicherweise zur Betreuung des Pilgerhospiz St. Maria Magdalena, da der Streit zwischen Erzbischof und Domkapitel um das Kollegiatsstift St. Bartholomäus, das zur Betreuung des Hospiz vorgesehen war, eine wirksame Verwaltung durch das Kollegiatsstift verhinderte. Das Hospiz war ursprünglich als xenodochium in der Neumarkter Vorstadt im Jahr 1121 von Erzbischof Konrad I. eingerichtet worden und sollte sich unter der Obhut des Stifts Admont der Fürsorge von Pilgern widmen. Der deutsche Orden blieb nur wenige Jahrzehnte in der Neumarkter Vorstadt, in der Mitte des 13. Jahrhunderts übersiedelte die Kommende mit dem Spital in die St-Veiter-Vorstadt zur Kirche St. Blasius, wo sich wahrscheinlich auch ein alter Admonter Stützpunkt befunden hatte, und richtete dort sein reich dotiertes Haus ein. Die Deutschordenskirche ist im Kern eine romanische Anlage mit gotischem Chor, die im 18. Jahhundert dem Geschmack der Zeit gemäß innen barockisiert wurde. Auch der baufällige Turm wurde damals neu errichtet. Bald schon kam der Orden in Konflikt mit den Bürgern, da die Kommende vollständig von städtischer Gerichtsbarkeit und Steuern befreit war und außerdem unbeschränkte Ausschankgerechtigkeit ausübte. Zudem wurde dem Deutschen Orden 1327 das Niedergericht in der St.-Veiter-Vorstadt verliehen. Trotz seiner Rechte und guten wirtschaftlichen Lage vernachlässigte der Orden bald das Hospital. Erst im 19. Jahrhundert kam es zum Wiederaufbau unter dem Komtur Graf Eduard Gaston von Pettenegg: Er ließ die Kirche ab 1880 renovieren, berief Deutschordensschwestern und errichtete das Spital. Nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten im 20. Jahrhundert wurde es zu einem vollwertigen Krankenhaus mit angeschlossenem Gesundheitshotel ausgebaut, das heute der größte Arbeitgeber in der Gemeinde ist. (52)
(52) Vgl. die Internetadresse: http://www.krankenhaus-friesach.at/gesundheitshotel.shtml; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 29 f.
Nach der Übersiedlung des Deutschen Ordens von der Neumarkter Vorstadt in die St.-Veiter-Vorstadt übernahm im Jahr 1272 der nichtregulierte Frauenorden der Maurizianerinnen oder Beginen die freigewordenen Gebäude und die Kirche St. Maria Magdalena. Seit dieser Zeit wurde die Kirche mit dem Doppelpatrozinium St. Mauriz und Maria Magdalena bezeichnet. Die Maurizianerinnen wurden kirchlich nie genehmigt, wurden von Papst Klemens V verboten und 1323 von Erzbischof Friedrich III. in Friesach aufgehoben. Statt dessen richtete der Erzbischof dort ein Augustinerinnenkloster ein, das im 14. Jahrhundert seine Hochblüte erlebte, jedoch mit einem Brand von 1423 und dem darauf folgenden Verfall des klösterlichen Lebens ein rasches Ende fand. 1464 hob Erzbischof Burkhart II. das Augustinerinnenkloster auf und berief stattdessen Augustiner, deren Stift allerdings kein langer Bestand beschieden war, denn es wurde schon 1513 von Leonhard von Keutschach wieder aufgehoben. Danach bestand die Propstei St. Mauriz und Maria Magdalena nur dem Namen nach weiter, die Propstei wurde als reine Titularpropstei mit ihren reichen Pfründen an Salzburger Kapitelherren bzw. im 17. Jahrhundert an die Bischöfe von Seckau übertragen. 1780 erhielt die Propstei der Bischof von Lavant – daher ist die Anlage als Schloss Neu-Lavant bekannt. Die Kirche selbst überstand einen Brand im Jahr 1804 nicht. 1887 übersiedelten die Dominikanerinnen vom alten Dominikanerkloster hierher und richteten den Konvent zum Hl. Josef ein, wo sie eine Mädchenvolksschule (ab 1925 auch mit Hauptschule) führten. Nach 1945 wurde eine Haushaltungsschule eingerichtet. 1988 entstand hier das Wohn- und Pflegeheim „Hemmahaus” für behinderte Kinder und alte sowie pflegebedürftige Personen, geführt von der Kärntner Caritas und der Diözese Gurk. (53)
(53) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 30 ff.
Friesach beherbergte im hohen und späten Mittelalter so viele Weltpriester, Mönche und Nonnen wie keine andere Kärntner Stadt und wurde im Erzstift Salzburg in dieser Beziehung nur von der Stadt Salzburg übertroffen. Die Tatsache, dass Friesach aber ab dem 14. Jahrhundert von den Erzbischöfen nicht mehr als Residenz verwendet wurde, hatte auch Einfluss auf die Kleriker: Die Bestausgebildeten und Fähigsten verließen Friesach immer mehr zugunsten der Stadt Salzburg, wo sie am erzbischöflichen Hof Karriere machen konnten. Die geistlichen Institutionen spielten natürlich nicht nur für das geistige und kulturelle Leben, sondern auch für die Wirtschaft und die soziale Struktur der Stadt eine ganz wichtige Rolle. Daher traf der Niedergang dieser Einrichtungen die Stadt auch in ihrer sozialen und ökonomischen Entwicklung schwer.
Städtische Einrichtungen sind aus dem Mittelalter kaum bekannt. Das Bürgerspital „Zu den Zwölfboten” ist erstmals 1435 urkundlich genannt, dürfte aber älter sein. Es befand sich vermutlich im Haus Herrengasse 11, gegenüber der Spitalskirche „Zu den Zwölfboten”, und existierte wahrscheinlich bis zum Stadtbrand von 1582. Danach wurde ein neues Bürgerspital in der Neumarkter Vorstadt, das Haus Neumarkter Straße 22, erbaut, das dort bis 1783 bestand. Die Spitalskirche in der Herrengasse wurde 1787 profaniert. Im Jahr 1793 brachte man das städtische Theater hier unter, dessen Einkünfte dem Friesacher Armeninstitut zugute kamen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts schließlich wurde die Kirche abgerissen und ein neues Bezirksgericht an ihrer Stelle erbaut, in dem sich heute Post und Gendarmerie befinden. Das Bürgerspital stand als Einrichtung den Bürgern zur Verfügung, die sich aus Altersgründen, wegen einer Behinderung oder einer chronischen Krankheit nicht mehr selbst versorgen konnten, während Angehörige der unteren Schichten auf keine institutionelle Hilfe zurückgreifen konnten. Erst im Jahr 1791 wurde dann ein Armenhaus für arbeitsunfähige Dienstboten gegründet, das bis 1876 in der Fleischbankgasse 8 und dann in der Fürstenhofgasse eingerichtet war. (54) In der Fleischbankgasse befanden sich auch – wie der Name sagt – zwei städtische Fleischbänke und mehrere Häuser von Fleischhauern. (55)
(54) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 174, 232 und 242; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 33 und 41.
(55) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 174 f.
Entwicklung in der Neuzeit
Die soziale und wirtschaftliche Struktur der Stadt unterschied sich in der Neuzeit radikal von der des Mittelalters. Die treibenden Faktoren, nämlich erzbischöfliche Residenz, Bergbau, Münzprägung und Fernhandel schwanden immer mehr, damit auch der Kleinadel, die Patrizierschicht und die hohe Geistlichkeit, übrig blieb hauptsächlich das Kleinbürgertum in Handwerk und Gewerbe. Das Berufsleben in Friesach wurde erstmals durch die Maria-Theresianische Steuerrektifikation aus dem Jahr 1751 genau erfasst: Es gab Bäcker (4), (56) Lebzelter (1), Fleischhauer (2), Schuster (8), Lederer (3), Kürschner (3), Handschuhmacher (3), Sattler (2), Riemer (1), Weißgerber (1), Schneider (4), Weber (3), Färber (1), Huter (1), Tischler (2), Binder (1), Drechsler (1), Zimmermänner (2), Maurer (1), Schlosser (1), Büchsenmacher (1), Schmiede und Wagner (5), Gürtler (1), Kupferschmiede (2), Glaser (1), Grünhafner (2), Schwarzhafner (2), Seiler (1), Kammmacher (1), Seifensieder (1), Kaufleute (3), Weinwirte (8), Bierwirte (6), Rauchfangkehrer (1), Ärzte (1), Apotheker (1) und Bader (2). Nicht alle Handwerke waren in einer eigenen Zunft in Friesach organisiert, viele gehörten Zünften in anderen Kärntner Städten an. Ihre Zunft in Friesach hatten die Bäcker, die Fleischhauer, die Schuster, die Lederer, die Kürschner, die Schneider, die Weber, die Tischler, die Bader, die Zimmerleute, die Maurer, die Schlosser, die Büchsenmacher, die Schmiede und Wagner, die Glaser und die Grünhafner; zur Zunft in Klagenfurt gehörten die Lebzelter, die Handschuhmacher, die Sattler, die Weißgerber, die Drechsler, die Kupferschmiede und die Seiler; zur Zunft in St. Veit die Riemer, die Färber, die Huter und die Binder; zur Zunft in Villach die Gürtler; zur Zunft in Völkermarkt die Schwarzhafner; und die Kammmacher sogar zur Zunft in Wien. Der am besten verdienende war der Arzt mit 430 fl. jährlich, danach kamen Lebzelter (335 fl.), Weißgerber (260 fl.) und Apotheker (250 fl.). Über einen durchschnittlichen Verdienst verfügten Kupferschmied (180 fl.), Maurer (177 fl.) und Fleischhauer (175 fl.). Am unteren Ende der Einkommensskala standen Schwarzhafner (47 fl.), Bierwirt (45 fl.) und Glaser (18 fl.). Nicht berücksichtigt wurden in der Maria-Theresianischen Steuerfassion die Untertanen der Grundherrschaften, vor allem die vier Müllner und einzelne Tavernen , die von den geistlichen Grundherrschaften, wie vom Deutschen Orden, betrieben wurden.
(56) Die eingeklammerte Zahl notiert die Meisterstellen bzw. sonstigen selbständigen Berufsträger.
Rund die Hälfte der Handwerker und Gewerbetreibenden verfügte im 18. Jahrhundert zusätzlich über eine Landwirtschaft, wovon auch die Brachflächen, die es bis in das 20. Jahrhundert noch innerhalb der Stadtmauern gab, zeugen. (57)
(57) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 47 ff.
Die in Friesach ansässigen Handwerker bedienten in der späteren Neuzeit die „üblichen” Bedürfnisse der Stadtbewohner, einen Markt für Spezialisten oder Hersteller von Luxusgütern bot die Stadt dagegen nicht mehr – kein Vergleich mehr zu den mittelalterlichen Metallarbeitern, Münzmeistern, Gold- und Silberschmieden, Spiegelmachern oder Malern. Die vielen Gasthäuser und Brauereien deckten vor allem den Bedarf der Durchreisenden und Besucher ab, für die Einwohner Friesachs selbst wäre das Angebot viel zu groß gewesen. Topographisch verteilten sich die Gasthäuser auf die Hauptdurchzugsstraßen, auf die heutige Bahnhofstraße beim Olsator, die heutige Herrengasse beim St.-Veiter-Tor und auf die heutige Wiener Straße beim Neumarkter Tor, sowie auf den Hauptplatz. Handwerker und Krämer betrieben ihre Geschäfte vor allem am Hauptplatz, in der Bahnhofsstraße, in der Herrengasse und in den hauptplatznahen Häusern der Fürstenhofgasse und der Wiener Straße. Im Bereich Fürstenhofgasse/Fürstenhofplatz befanden sich hauptsächlich Verwaltungsgebäude (städtische Schule, Häuser des Kollegiatsstifts bzw. später städtische Einrichtungen, der Fürstenhof), in der Fleischbankgasse war das Fleischhauergewerbe mit zwei Meisterbetrieben und den städtischen Fleischbänken anzutreffen. Auf dem Hauptplatz standen neben den Häusern von Handwerkern und Wirtshäusern auch die für die städtische Verwaltung und Infrastruktur wichtigen Einrichtungen wie das Rathaus, das Bergrichterhaus, das k. k. Salzamt, das Bezirksgericht und die Apotheke. In der Neuzeit sind neben den ständigen Renovierungsarbeiten und Wiederaufbauten nach den Stadtbränden keine wesentlichen Baumaßnahmen in der Stadt gesetzt worden, nur einige Kleindenkmäler wurden aufgestellt: Der Stadtbrunnen auf dem Hauptplatz, der 1563 für das Schloß Tanzenberg geschaffen worden war und 1802 nach Friesach überführt wurde, die Pestsäule mit der Maria-Immaculata-Statue auf dem Fürstenhofplatz aus dem Jahr 1732 und die Florianisäule, die 1803 auf dem Hauptplatz aufgerichtet und später in die Nähe des Bahnhofs übertragen wurde.
Leider gibt das Bauparzellenprotokoll des Franziszeischen Katasters keine Berufsangaben wieder, weshalb man zur Entwicklungsanalyse für die Berufsstruktur erst die Statistik von Lorenz Hohenauer aus dem Jahr 1847 heranziehen kann: Die meisten Meisterstellen blieben gleich, ein Rückgang trat bei den Kürschnern und Schustern ein, hingegen gab es bei den Schneidern, Webern, Tischlern und Schlossern mehr Meisterbetriebe. Immerhin hatte die Stadt in den vergangenen hundert Jahren einige Spezialberufe mehr angezogen: Es hatten sich nunmehr Anstreicher, Buchbinder, Eisenhändler, Nadler, Nagelschmiede, Posamentierer, Siebmacher, Spengler, Uhrmacher und Zinngießer niedergelassen. Die Statistik von 1847 weist noch die hohe Anzahl von zwanzig Wirten – der Durchreiseverkehr dürfte also ungebrochen gewesen sein –, sowie zwei Kaffesieder, drei Lohnkutscher und zehn Greißler aus. Mit der Industrialisierung wurden in Friesach wie überall die traditionellen Gewerbe von industrieller Massenproduktion und -ware verdrängt, angefangen von den Webern, Seilern, Gerbern, Nagelschmieden bis hin zu den Schneidern, Schustern oder Hafnern. (58)
(58) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 50 ff.
Der am Ende des Mittelalters stagnierende Edelmetallbergbau in der Umgebung Friesachs wurde ab der frühen Neuzeit wieder aufgenommen, sodass Erzbischof Leonhard von Keutschach auch für kurze Zeit wieder Münzen in Friesach prägen ließ. Die Bedeutung der Stadt als einer der Zentralorte für den Bergbau unterstrich die Anwesenheit des landesfürstlichen und des salzburgischen Bergrichters. An der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert dürfte der landesfürstliche Bergrichter für Mittel- und Unterkärnten in Friesach amtiert haben, der Salzburger Bergrichter für die Friesacher Bergwerke saß etwa ab der Mitte des 16. Jahrhunderts im Bergrichterhaus auf dem Hauptplatz, ihm unterstanden ein Schreiber, zwei Amtsgeschworene und ein Fronbote. Der zwischen 1540 und 1580 wieder erstarkte Bergbau konnte seine Produktivität allerdings nicht aufrecht erhalten, da unter anderem bald Probleme mit der Energieversorgung und zudem besonders mit der Lebensmittelversorgung der Knappen und Erzarbeiter auftraten. Ob die von der Obrigkeit gesetzten Maßnahmen erfolgreich waren, kann nicht gesagt werden: Zum Beispiel verbot im Jahr 1557 Kaiser Ferdinand I. den Fürkauf von Lebensmitteln auf dem Friesacher Markt, weil derzeit schon 500 Knappen beschäftigt seien und deren Zahl sich weiter vergrößere. Die große Zahl an Mandaten und Patenten, die in dieser Sache von den Landesfürsten erlassen wurden, lässt an deren Wirkung in der Praxis Zweifel aufkommen. Mit seiner großen Zahl an Arbeitern, die nicht in das städtische Leben eingebunden waren, wurde der Bergbau auch zu einer ständigen Quelle der Unruhe in Friesach, wo sich die Spannungen zwischen den einzelnen Gruppen in Tumulten und Raufereien entluden.
Die Bergbauunternehmer setzten sich aus verschiedenen Schichten zusammen, Geistlichkeit, Adel und bürgerliche Familien waren darunter vertreten. In Olsa wurden zwei Schmelzhütten errichtet, wovon eine bis zum Jahr 1572 von den Kärntner Landständen betrieben wurde. Das Ende des 16. Jahrhunderts ist charakterisiert von einer sinkenden Ausbeute der Bergwerke. Der verheerende Stadtbrand von 1582 war mit ein ausschlaggebender Moment, dass das Bürgertum seinen Anteil am Bergbau wieder aufgab – die Stadt war zu schwer getroffen worden, die finanziellen Probleme zu groß.
Im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts kam es zu einer wirtschaftlichen Umstellung, indem man statt Edelmetallbergbau wieder Eisenbergbau betrieb, bei dem ab der Mitte des 17. Jahrhunderts das Bistum Gurk eine führende Rolle einnahm. (59)
(59) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 49 ff.
Eisenverarbeitende Betriebe in der Umgebung von Friesach gab es vermutlich seit der Mitte des 15. Jahrhunderts. Ein entscheidender Innovationsschub ist dem Deutschordenskomtur Konrad von Strachwitz zu verdanken, der im Jahr 1497 zusammen mit dem St. Veiter Bürger Hans Gleismüller den Eisenbergbau am Gaisberg ins Leben rief und in Olsa einen Hochofen und ein Hammerwerk gründete. (60) Ein weiterer Standort der Eisenverarbeitung war St. Salvator. Das Eisen wurde vor allem nach St. Veit geliefert und von dort weiter verhandelt, Friesach konnte am Eisenhandel nur in geringem Ausmaß teilhaben, doch die bäuerliche Bevölkerung profitierte durch die verschiedenen Möglichkeiten zum Nebenerwerb durch Köhlerei, Fuhrdienste und Lebensmittellieferungen.(61) Als Unternehmer setzte sich im 17. Jahrhundert immer mehr das Bistum Gurk durch, das alle Gruben und Hammerwerke in seinen Besitz bringen konnte. Eisen wurde zur Haupteinnahmequelle des Bistums. Während sich Olsa als Hüttenort etablierte, konnte die Stadt Friesach keinen Nutzen daraus ziehen. Sogar als das Hammerwerk in Olsa kurzfristig nach 1687 in den Besitz der Stadt überging, konnte es nicht gewinnbringend betrieben werden und wurde schließlich 1735 wieder verkauft.
(60) HERMANN WIESSNER, Geschichte des Kärntner Bergbaus, Bd. III: Kärntner Eisen, Klagenfurt 1953 (Archiv für Vaterländische Geschichte und Topographie 41/42), 195.
(61) HANS PIRCHEGGER, Das Eisenwerk in Friesach, in: Archiv für Vaterländische Geschichte und Topographie 24/25 (1936), 97 ff.
Die Weltwirtschaftskrise von 1873 traf den Montan- und Hüttenbereich rund um Friesach schwer, der Bergbau und der Hochofen in Olsa wurden 1876 eingestellt, was auch das Umland mit den Zuliefer- und Fuhrwerksbetrieben schädigte und die Abwanderung der Bevölkerung aus dem Raum Friesach zur Folge hatte. Damit verlor die Stadt endgültig ihren Status als Bergbauort.
Durch den Bahnanschluß 1868 gewannen zwar Sägewerke und Holzhandel wirtschaftlich an Bedeutung, konnten den Ausfall der montanen Industriezweige jedoch nicht ersetzen. (62) Mit dem endgültigem Aus der Eisenverarbeitung im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts kam es zu einem dramatischen Bevölkerungsrückgang im gesamten Bezirk, da die Arbeiter in andere Montan- und Industriestandorte zogen, und im bäuerlichen Umland durch den Wegfall der Köhlerei und der Transportleistungen Arbeitsplätze verloren gingen. Der Anschluss an die Bahn konnte diesen Verlust nur eingeschränkt auffangen. Auch im 20. Jahrhundert ging die Landflucht weiter. (63)
(62) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 47 und 52 ff.
(63) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 61 f.
Der Abstieg, der sich in Friesach seit dem späten Mittelalter abgezeichnet hatte, setzte sich im 17. und 18. Jahrhundert unbeschränkt fort. Das Bürgertum war gezwungen, vollständig aus den Industriezweigen Bergbau und Hüttenwesen auszusteigen; den Einwohnern blieb nur mehr Handwerk und Kleingewerbe als Lebensgrundlage. Friesach verlor damit jede ökonomische und kulturelle Kraft, es sank zu einem Ort ohne Bedeutung ab. Viele Mauten rund um Friesach sowie die Wochenmärkte am Dienstag und Donnerstag wurden wegen des zu geringen Ertrags und zu geringer Auslastung eingestellt. Die Salzburger Erzbischöfe taten in dieser Zeit nichts, was Friesach wirklich geholfen hätte – zu uninteressant war der Kärntner Außenposten geworden, zu gering aber auch die Möglichkeiten zur effektiven Unterstützung in einer fremden Landesherrschaft. Die Erzbischöfe setzten auch keinerlei bauliche Maßnahmen mehr und ließen nur mehr die wichtigsten Wirtschaftsgebäude instand halten. Die habsburgischen Kaiser hatten als Landesherren auch kein Interesse an der Stadt Friesach, die als erzbischöflicher Besitz eine Konkurrenz für ihre landesfürstlichen Städte bedeutete.
Wie jede andere Stadt wurde Friesach hart von der steigenden Steuerbelastung aufgrund der habsburgischen Außenpolitk (Türkenkriege und Spanischer Erbfolgekrieg) und von Einquartierungen getroffen, die die ohnehin geringe Belastbarkeit des städtischen Wirtschaftslebens weiter beanspruchten. Da die großen geistlichen Institutionen wie das Kollegiatsstift oder der Deutsche Orden immer noch über ausgedehnte Grundherrschaften verfügten, die sich vor allem in der St.-Veiter-Vorstadt und der Neumarkter Vorstadt erstreckten, war darüber hinaus das Steueraufkommen dort besonders gering. Für die Stadt liefen schließlich große Steuerrückstände bei den Kärntner Landständen auf, sodass Friesach im Jahr 1748 wegen dieser Schulden die Exekution angedroht und in den Jahren 1750 bis 1754 durchgeführt wurde: Ein staatlicher Exekutor wurde mit der Führung der städtischen Finanzen betraut, der die Verbindlichkeiten rücksichtslos eintrieb, was das Wirtschaftsleben zusätzlich lähmte. Die Maria-Theresianische Steuerrektifikation brachte nach langer Zeit eine gewisse Erleichterung, da nun die Forderungen zum ersten Mal seit dem 16. Jahrhundert an die tatsächliche Leistungsfähigkeit angepasst wurden. (64)
(64) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 54 ff.
Natürlich schlug sich diese negative Entwicklung im Stadtbild nieder, das darüber hinaus durch die schweren Stadtbrände der Jahre 1582, 1652 und 1673 betroffen wurde. Viele Bauten blieben nach den Bränden als Ruinen stehen wie die Burg Lavant auf dem Petersberg oder das ehemalige Kloster- und Seminargebäude bei der Heiligenblutkirche im Sack. Das Kartenbild des Franziszeischen Katasters zeigt noch deutlich die äußerst dünne Besiedelung der Vorstädte und die Brachflächen innerhalb der Stadt, besonders im südöstlichen Bereich innerhalb der Stadtmauern. Wadl schätzt den Bevölkerungsstand im späten Mittelalter auf 2.000 Einwohner. Der Rückgang auf 1.550 Einwohner im Jahr 1782 entspräche damit einem Verlust von beinahe 25%. (65) Damit steht Friesach deutlich im Gegensatz zu den meisten Städten, die ihre Bevölkerungszahl vom Mittelalter bis in die Neuzeit zumindest auf einem konstanten Niveau halten konnten.
(65) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 56.
Die städtische Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert
Kaiser Joseph II. versuchte schon im Jahr 1783, die Herrschaft über Friesach an sich zu ziehen. Es gelang ihm aber nicht, die Gesetze zur Klosteraufhebung auch auf die geistlichen Besitzungen in Friesach anzuwenden. Erst der Deputationshauptschluss von 1803 brachte die Säkularisierung des Erzstifts, und der gesamte salzburgische Besitz in Kärnten fiel an Österreich. Das Interesse des Staates an der Nutzung der Gebäude und Grundstücke in Friesach war jedoch gering; sie wurden deshalb an Privatpersonen veräußert. So wurde zum Beispiel der Fürstenhof samt Kasten im Jahr 1831 an den Postmeister Umfahrer verkauft, der die Poststation von der Bahnhofstraße, wo sie seit dem 18. Jahrhundert bestanden hatte, in den Fürstenhof verlegte. Die Stadtmauer, die Burgen und die Befestigungsanlagen waren für ihre neuen Besitzer jedoch wenig wert, so wurde beispielsweise die Ruine der Burg Petersberg zur Gewinnung von Baumaterial geplündert. Finanziell ertragreich und daher interessant waren Grund und Boden, vor allem der Wald. Die Befestigungsanlagen wurden nur mehr als unnötig und als Hindernisse betrachtet, deshalb fielen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Neumarkter Tor und das St.-Veiter-Tor im Zug von Straßenverbreiterungen der Spitzhacke zum Opfer; gleichzeitig wurden für eine Neutrassierung ein Teil des Friedhofs um St. Bartholomäus und der Karner abgetragen. Wenige Jahre später, 1873, folgte die Abtragung des Olsators, um die Straße in Richtung des neuerrichteten Bahnhofs zu verbreitern. Erst 1881 setzte mit der Gründung des Stadtverschönerungsvereins langsam ein Umdenken ein. 1891 konnte von diesem Verein der Abbruch der Burg Petersberg verhindert werden. Das Ministerium für Cultus und Unterricht gewährte damals dem Stadtverschönerungsverein eine umfangreiche Subvention, um die schwer in Mitleidenschaft gezogenen Ruinen zu konservieren und zu restaurieren. Der Schwerpunkt wurde auf die Erhaltung und Wiederherstellung des Bergfrieds gelegt. 1987 brachte man hier das Stadtmuseum unter. (66)
(66) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 75; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 58.
Mit der Abschaffung der grundherrlichen Gerichtsbarkeit 1848 wurde in Friesach ein Bezirksgericht eingerichtet, das bis 1868 als sogenanntes gemischtes Bezirksamt amtierte. Auch das Steueramt für den Bezirk erhielt seinen Sitz in Friesach. (67) Für die Stadt bedeutete dies Zuwachs an Kompetenzen und wirtschaftlicher Kraft, denn die zugezogenen Beamten mit ihren Familien sowie die steigende Besucherzahl stellten eine beträchtliche Ausweitung des Kundenpotentials für Handel und Gewerbe dar. Der letzte Aufschwung des Bergbaus um Friesach zu dieser Zeit setzte weitere positive Impulse.
(67) Handbuch des Herzogthumes Kärnten für das Jahr 1856, 72 und 130.
Im Jahr 1849 wurden aufgrund des Reichsgemeindegesetzes die Katastralgemeinden Zeltschach, Micheldorf und Lorenzenberg nach Friesach eingemeindet, dessen Bevölkerungszahl sich dadurch verdoppelte. Die vorwiegend bäuerlichen Gemeinschaften fühlten sich jedoch in der Stadtverwaltung, die hauptsächlich vom Bürgertum getragen wurde, unterrepräsentiert, daher tauchten bald Überlegungen zur Abspaltung auf. Schon 1873 wurden Aich, Eberdorf, Krumfelden, Rabenstein, Töscheldorf und Untermuraniberg von der Katastralgemeinde Lorenzenberg abgetrennt und an Althofen angeschlossen, 1890 folgten Zeltschach und 1892 Micheldorf mit Lorenzenberg. Dadurch hatte Friesach wieder spätmittelalterliche Ausmaße erreicht, die es bis in das zwanzigste Jahrhundert beibehielt. Erst 1973 wurden Micheldorf und Zeltschach neuerlich sowie St. Salvator erstmals mit Friesach vereinigt; (68) Micheldorf spaltete sich 1992 ab und konstituierte sich wieder als eigenständige Gemeinde. (69) Bei der Volkszählung von 1981 waren noch 7.026 Einwohner in der Gemeinde Friesach gemeldet, nach dem Verlust von Micheldorf mit über tausend Einwohnern sank die Bevölkerung bei der Zählung vom Jahr 2001 auf 5.440 Einwohner. (70)
(68) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 58 ff.
(69) Freundliche Auskunft der Stadtgemeinde Friesach.
(70) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 60. Das Ergebnis der Volkszählung 2001 verdanke ich der freundlichen Auskunft der Stadtgemeinde Friesach.
Im Verlauf des zwanzigsten Jahrhunderts kam es zu einem Strukturwandel in der Landwirtschaft durch den Wechsel vom dominanten Ackerbau zu Wald- und Viehwirtschaft, verbunden mit der Motorisierung und Mechanisierung der Betriebe, die die hohe Gesindezahl überflüssig machten. Durch den großen Verlust von Arbeitsplätzen in der Industrie und Landwirtschaft sind viele Arbeitnehmer im Raum Friesach heute gezwungen auszupendeln, wobei die Mehrzahl in Treibach-Althofen, St. Veit und Klagenfurt beschäftigt ist. (71) Heute existieren in Friesach und seinem Umkreis keine Großbetriebe mehr, sondern nur einige Mittelbetriebe wie die Maschinenfabrik Springer, (72) die Textilfabrik Boos, die Brauerei Hirt (73) oder die Leinenweberei Friesach. Der größte Arbeitgeber ist, wie schon erwähnt, das Deutschordensspital. Eine Einnahmequelle der Stadt ist ihr historisches Erbe. Da der Trend in Friesach in den letzten Jahren jedoch immer mehr zum Tagestourismus ging und damit die Nächtigungszahlen kontinuierlich sanken, sind die Friesacher Betriebe nicht optimal ausgelastet. (74) Die Erhaltung des kulturellen Erbes stellt für die Stadt natürlich auch eine große Herausforderung dar, der nur mit Unterstützung des Landes und Bundes begegnet werden kann. Im Jahr 2001 wurde mit der Kärntner Landesausstellung „Die Stadt im Mittelalter” eine Initiative gesetzt, um Friesach wieder in das Rampenlicht zu rücken. (75) Als Vorbereitung auf die Ausstellung wurden viele Gebäude in der Altstadt, darunter auch die Ausstellungsorte Fürstenhof und Hofkasten vorbildlich renoviert. Die Stadt versucht, das Bild vom Mittelalter zu vermarkten und mit Events und Veranstaltungen, wie Burgfestspielen, Ritteressen oder „mittelalterlichen” Stadtführungen für Kinder, Besucher anzulocken. Wieweit es gelingt, den Erfolg der Landesausstellung – immerhin war sie die erfolgreichste Großausstellung aller Bundesländer mit über 235.000 Besuchern – für die kommenden Jahre zu nutzen, wird die Zukunft zeigen.
(71) Strukturen der Berufstätigkeit in Kärnten 1981, hg. v. der Landesstelle für Statistik, Klagenfurt 1988, 74 und 82.
(72) Vgl. die Internetadresse: http://www.springer-maschinen.com/.
(73) Vgl. die Internetadresse: http://www.hirterbier.at/
(74) Kärnten. Leistung – Fortschritt – Entwicklung, Klagenfurt 1979 (Sonderband zum Statistischen Handbuch des Landes Kärnten), 132 ff.; Statistisches Handbuch des Landes Kärnten 27 (1981), 119 ff. und 32 (1986), 141 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 61 ff.
(75) Schauplatz Mittelalter Friesach. Kärntner Landesausstellung 2001, 2 Bde., Klagenfurt 2001.
Michaela Laichmann
Anmerkungen
(1) HANS DERINGER, Die römische Reichsstraße Aquileia-Lauriacum. Ein Beitrag zur Verkehrsgeschichte Österreichs in der Römerzeit, in: Carinthia I 140 (1950), 171–228, bes. 205 f.; FRANZ XAVER KOHLA, Zu den Grundrissen der erforschten spätantiken „Burgen” in Kärnten, in: Carinthia I 132 (1942), 72 f.; WILHELM WADL, Friesachs historische Entwicklung. Ein Überblick, in: Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Friesach, bearb. v. BARBARA KIENZL – GERHARD SEEBACH – ULRIKE STEINER, Wien 1991 (Österreichische Kunsttopographie 51: Die profanen Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Friesach), 4 (künftig zitiert als ÖKT 51); DERS., Friesach – eine mittelalterliche Stadt, in: Schauplatz Mittelalter Friesach. Kärntner Landesausstellung 2001, Bd. 1: Einführung, Klagenfurt 2001,151–177. Da dieser Beitrag Wadls im Landesausstellungskatalog im Prinzip eine verkürzte Wiedergabe seiner Darstellung der historischen Entwicklung in der Österreichischen Kunsttopographie ist, wird von einer weiteren Zitierung Abstand genommen.
(2) DERINGER, Reichsstraße (wie Anm. 1), 205 f.
(3) Für einen Überblick zur Unterwerfung der Karantanen siehe HERWIG WOLFRAM, Die Zeit der Agilolfinger – Rupert und Virgil, in: Geschichte Salzburgs. Stadt und Land Bd. I/1: Vorgeschichte, Altertum, Mittelalter, hg. v. HEINZ DOPSCH, Salzburg 1981,121–157, und HEINZ DOPSCH, Die Zeit der Karolinger und Ottonen, in: ebenda, 157–229. WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 4. Eine Urkunde zwischen 1060 und 1088 beschreibt zum Beispiel die Kirche Lorenzenberg in valle Fresach (MDC I, Nr. 23).
(4) MGH D LdDt102.
(5) MGH D O II. 275.
(6) MDC III, Nr. 89, Vertrag Erzbischofs Odalbert mit dem Edlen Weriand. WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 5.
(7) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 5: Die Kirche am Petersberg war nur gering dotiert, die Dotation kann aber auch bei Gründung von St. Bartholomäus umgewidmet worden sein; außerdem ist die Kirche am Petersberg erst 1130 urkundlich genannt, es gibt keine vorromanischen Bauteile. Die Kirche des 10. Jahrhunderts befand sich möglicherweise im Bereich der heutigen Stadtpfarrkirche, aber die Kirche am Petersberg mit Friedhof (1173 genannt) wurde bis in das 18. Jahrhundert als Pfarrkirche bezeichnet, obwohl seit späten 12. Jahrhundert St. Bartholomäus die Pfarrkirche war.
(8) MGH D K II. 134: mercatum…cum theloneo… in loco Friesacha vel in ceteris prediis in eodem comitatu.
(9) AUGUST VON JAKSCH, Die Entstehung der Stadt Friesach, in: Carinthia I 92 (1902), 133–146, hier 141 ff. Über die Diskussion über die Lage des Gurker Marktes im 11. und frühen 12. Jahrhundert siehe zusammenfassend WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 6.
(10) DOPSCH, Geschichte Salzburgs (wie Anm. 3), 243.
(11) MDC I, Nr. 58, Ergänzungsheft, Nr. 627: die Grenzlinie verläuft von der Mitte der beiden Altäre in St. Peter direkt zum Fluss Metnitz (a medio duorum altarium ecclesie sancti Petri directe ultra Motnitz fluvium). WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 7.
(12) MDC I, Nr. 434.
(13) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 8.
(14) Urkundliche Erstnennung forum publicum im Jahr 1241 (MC IV/1, Nr. 2218).
(15) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 20 ff.
(16) MDC I, Nr. 201, Nr. 279; MDC III, Nr. 1077, Nr. 1397. FRITZ KOLLER, Die Anfänge der Salzburger Städte. Civitas und andere verwandte Begriffe in den Salzburger Quellen, in: MGSL 128 (1988), 5–32, hier 6 f.; ALFRED OGRIS, Die Bürgerschaft in den mittelalterlichen Städten Kärntens bis zum Jahre 1335, Klagenfurt 1974 (Das Kärntner Landesarchiv 4), 153 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 9.
(17) AUGUST VON JAKSCH, Das Recht der Stadt Friesach in Kärnten, in: MIÖG 22 (1901), 662 f.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 10, weist diese Urkunde irrtümlich Erzbischof Friedrich III. zu.
(18) OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 87.
(19) PETER WIESFLECKER, „Der Weg aus der Stadt…”. Bemerkungen zur städtischen Gesellschaft in der Steiermark und in Kärnten an der Wende vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit am Beispiel geadelter Bürgerfamilien, in: Pro Civitate Austriae NF 6 (2001), 67–79, hier 69; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 10.
(20) OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 70 und 102; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 9 f. und 40. Über die Einbindung von Ministerialen/Kleinadel in das städtische Leben siehe zuletzt HERWIG WEIGL, Preuhafen und Milchtopf. Die Ritter von Steyr und die Bürgergemeinde, in: Pro Civitate Austriae NF 6 (2001), 24–67.
(21) OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 84 f.
(22) MDC IV, Nr. 2110. Zur Datierung dieser Urkunde siehe OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 79 und 163, Anm. 41.
(23) OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 79. Wadl, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 46 f. WEIGL, Preuhafen (wie Anm. 20), 30 f.
(24) OGRIS, Bürgerschaft (wie Anm. 16), 79, S. 155 ff.
(25) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 46 f.
(26) Kärntner Landesarchiv, Franziszeischer Kataster der Gemeinde Friesach, Bauparzellenprotokoll.
(27) HEINZ DOPSCH, Geschichte Salzburgs. Stadt und Land, Bd. I/2, Salzburg 1983, 961 f.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 43 f.
(28) Zur Friesacher Münze siehe ARNOLD LUSCHIN VON EBENGREUTH, Friesacher Pfennige III, in: Numismatische Zeitschrift NF 16 (1923); DIETER HÄGERMANN, Der hochmittelalterliche Silberbergbau vorwiegend im Ostalpenraum, in: Die Friesacher Münze im Alpen-Adria-Raum, Graz 1996 (Schriftenreihe der Akademie Friesach 1), 61–77, hier 66 f.; GERHARD SPERL, Untersuchungen zur mittelalterlichen Metallurgie des Silbers um Friesach, in: Die Friesacher Münze im Alpen-Adria-Raum, Graz 1996 (Schriftenreihe der Akademie Friesach 1), 77–97, hier 82. Zur Nennung von Cunradus Coloniensis siehe OGRIS, Bürgertum (wie Anm. 16 ), 31; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 43 f.
(29) PAUL W. ROTH, Juden und hochmittelalterliches Münzwesen, in: Die Friesacher Münze im Alpen-Adria-Raum, Graz 1996 (Schriftenreihe der Akademie Friesach 1), 39–49; WILHELM WADL, Geschichte der Juden in Kärnten im Mittelalter. Mit einem Ausblick bis zum Jahr 1867, Klagenfurt 1981 (Das Kärntner Landesarchiv 9), 181 f.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 42.
(30) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 240.
(31) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 33.
(32) Z. B. GERHARD GÄNSER, Graz (Wachstumsphasenkarte), Wien 1996 (Österreichischer Städteatlas 5/1), EVELYNE WEBERNIG, Klagenfurt (Wachstumsphasenkarte), Wien 1991 (Österreichischer Städteatlas 4/1), MICHAELA LAICHMANN, Salzburg (Wachstumsphasenkarte), Wien 1996 (Österreichischer Städteatlas 5/1).
(33) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 151 und 156; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 10 ff.
(34) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 13.
(35) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 151 ff.
(36) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 14.
(37) MDC IV/1, Nr. 1871.
(38) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 72 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 14 ff.
(39) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 82 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 33.
(40) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 141 ff.
(41) In castro episcopi Laventini (MDC VI, Nr. 261).
(42) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 131 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), S. 22.
(43) BARBARA FELSNER-KORAK, Die soziale Stellung der Burggrafen und Burgpfleger in Kärnten bis 1500, in: Carinthia I 175(1985), 185.
(44) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 14 ff.
(45) JOHANNES SACHERER, St. Virgil zu Friesach. Das Kollegiatsstift auf dem Virgilienberg und seine Pröpste, Klagenfurt 2000 (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 82), 18.
(46) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 189 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 43 ff.
(47) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 261 ff.
(48) RENATE JERNEJ, Das Kollegiatsstift St. Bartholomäus in Friesach, Klagenfurt 2001 (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 85), 21 ff.; HERMANN MENHARDT, Weitere Nachrichten aus Kärntner Klosterbibliotheken, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 44 (1927), 611; SACHERER, St. Virgil (wie Anm. 45), 17 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 25 ff.
(49) JERNEJ, Kollegiatsstift St. Bartholomäus (wie Anm. 48), 30 ff.; SACHERER, St. Virgil (wie Anm. 45), 57 ff.
(50) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 24 f. und 28 f.
(51) MAGDA PAGITZ-ROSCHER, Das Kloster der Cistercienserinnen im Sack zu Friesach, in: Carinthia 1160 (1970), 719–795; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 33.
(52) Vgl. die Internetadresse: http://www.krankenhaus-friesach.at/gesundheitshotel.shtml; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 29 f.
(53) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 30 ff.
(54) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 174, 232 und 242; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 33 und 41.
(55) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 174 f.
(56) Die eingeklammerte Zahl notiert die Meisterstellen bzw. sonstigen selbständigen Berufsträger.
(57) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 47 ff.
(58) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 50 ff.
(59) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 49 ff.
(60) HERMANN WIESSNER, Geschichte des Kärntner Bergbaus, Bd. III: Kärntner Eisen, Klagenfurt 1953 (Archiv für Vaterländische Geschichte und Topographie 41/42), 195.
(61) HANS PIRCHEGGER, Das Eisenwerk in Friesach, in: Archiv für Vaterländische Geschichte und Topographie 24/25 (1936), 97 ff.
(62) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 47 und 52 ff.
(63) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 61 f.
(64) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 54 ff.
(65) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 56.
(66) ÖKT 51 (wie Anm. 1), 75; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 58.
(67) Handbuch des Herzogthumes Kärnten für das Jahr 1856, 72 und 130.
(68) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 58 ff.
(69) Freundliche Auskunft der Stadtgemeinde Friesach.
(70) WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 60. Das Ergebnis der Volkszählung 2001 verdanke ich der freundlichen Auskunft der Stadtgemeinde Friesach.
(71) Strukturen der Berufstätigkeit in Kärnten 1981, hg. v. der Landesstelle für Statistik, Klagenfurt 1988, 74 und 82.
(72) Vgl. die Internetadresse: http://www.springer-maschinen.com/.
(73) Vgl. die Internetadresse: http://www.hirterbier.at/
(74) Kärnten. Leistung – Fortschritt – Entwicklung, Klagenfurt 1979 (Sonderband zum Statistischen Handbuch des Landes Kärnten), 132 ff.; Statistisches Handbuch des Landes Kärnten 27 (1981), 119 ff. und 32 (1986), 141 ff.; WADL, Historische Entwicklung (wie Anm. 1), 61 ff.
(75) Schauplatz Mittelalter Friesach. Kärntner Landesausstellung 2001, 2 Bde., Klagenfurt 2001.

 

 

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