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Die Stadt Horn (48° 40' n. Br., 15° 40' ö. Gr.) liegt auf einer Felsterrasse im Horner Becken am Zusammenfluss von Taffa und Mödringbach; die Seehöhe beträgt 309 m. Die Lage der Altsiedlung um die Pfarrkirche St. Stephan ist durch einen nach Norden (Seite des Taffa-Bachs), Osten bzw. Süden hin steil abfallenden Landvorsprung (1) gekennzeichnet, welcher nach Westen flach ausläuft. Die heutige Altstadt hingegen erhebt sich auf einem nach Süden (Taffa-seitig) bzw. Osten (Seite zu Mödring- bzw. Breiteneicherbach) hin ebenfalls steil abfallenden, nach Norden bzw. Westen hin flach auslaufenden Plateau. Im Groben lassen sich fünf Perioden der Stadtgeschichte unterscheiden, nach welchen der folgende Überblick gegliedert ist.
(1) Zur damit zusammenhängenden Etymologie des Stadtnamens vgl. ELISABETH SCHUSTER, Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen. 2. Teil: Ortsnamen F bis M. Wien 1990 (Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich, Reihe B), 305. Wie die ältere Forschung festgestellt hat, lag Horn möglicherweise schon früh an wichtigen Verkehrswegen, so etwa an der „Horn-Eggenburger Hochstraße”; vgl. PETER CSENDES, Die Straßen Niederösterreichs im Früh- und Hochmittelalter, Wien 1969 (Dissertationen der Universität Wien 33), 182 f.; INGO PRIHODA, Gedanken zum ältesten Horn, in: Höbarthmuseum und Stadt Horn. Beiträge zu Museum und Stadtgeschichte, hg. v. Ralph Andraschek-Holzer – Erich Rabl, Horn 1991, 33–45, hier 36 f., wagt – allerdings ohne Belege anzuführen – sogar eine Verlaufsrekonstruktion einer „Hochstraße”, mit welcher jene gemeint sein dürfte.
Die Siedlungsentwicklung bis ca. 1250
Die Frühgeschichte Horns bis etwa 1250 lässt sich weder anhand schriftlicher noch baulicher Zeugnisse befriedigend rekonstruieren. Ausgangspunkt für sämtliche einschlägigen Überlegungen bildet eine Traditionsnotiz aus etwa 1050–1055, in welcher ein Graf Gerold dem Passauer Bischof Eigilbert die von ihm erbaute Kirche zu Horn als Seelgerät widmet. (2) Dabei handelt es sich um den ersten Beleg sowohl für das Vorhandensein einer „Horn” genannten Örtlichkeit als auch für kirchliches Leben in Horn. (3) Was zu den folgenden ca. 200 Jahren Herrschafts- bzw. Siedlungsgeschichte publiziert wurde, beruht teils auf Analogieschlüssen, teils auf Hypothesen, zumal Quellenbelege spärlich genug gesät sind. Was die Stadtherren betrifft, befinden wir uns mangels neuerer Forschungen auf unsicherem Boden. Ältere Ansichten wurden in neuerer Zeit scharfer Kritik unterzogen, (4) sodass unsicherer denn je erscheint, wer zwischen Gerold und den Maissauern die Herrschaft innehatte: Man wird wohl mit Stadtministerialen zu rechnen haben. (5) Horn war jedenfalls eine Patrimonialstadt – ohne geschriebenes Stadtrecht, doch mit charakteristischen Begleiterscheinungen, wie unten mehrmals anklingen wird. Wenden wir uns aber der Siedlungsentwicklung zu. Zunächst hat zweifellos eine Altsiedlung rund um die von Graf Gerold dedizierte Kirche St. Stephan bestanden, deren behauptete Gründung um 1000 (6) wahrscheinlich, allerdings nicht nachweisbar ist. Diese Altsiedlung blieb sodann infolge der erst im 13. Jahrhundert Konturen annehmenden neuen (Burg-)Siedlung als Vorort, also von dieser räumlich getrennt, bestehen – ein damals nicht seltenes Phänomen. (7) Es gibt nun zwei Möglichkeiten, Schlüsse aus dem sich darbietenden – kargen – Befund zu ziehen. Zunächst kann man die Anlage der sich seit jener Zeit entwickelnden (Burg-)Siedlung mit den seit den 1270er Jahren als Stadtherren nachweisbaren Herren von Maissau in Verbindung bringen und erst für jene Jahrzehnte von „Stadtentwicklung” sprechen: (8) Damit hätten sich jene Forschungsmeinungen erübrigt, welche die Stadtanlage in das 12. Jahrhundert setzen. (9) Folglich könnten im Rahmen der Frühgeschichte Horns lediglich die Altsiedlung ab etwa 1050 sowie die sich um ca. 1250 entwickelnde Burgsiedlung, also die ummauerte Altstadt, nachgewiesen und die ersten Stadien der Stadtentwicklung auf zwei reduziert werden, (10) zumal auch der archäologische Befund gegen jegliche „Frühdatierungsversuche” ins Treffen geführt werden kann: Im Bereich der nach neuer Forschungsmeinung kaum vor dem 13. Jahrhundert errichteten Burg (also des heutigen Schlosses) (11) lassen sich keine vor das 13./14. Jahrhundert datierbare Bauteile feststellen, (12) anders als im Fall von St. Stephan vor der Stadt, wo sich immerhin Mauerwerk aus dem ersten Drittel des 12. Jahrhunderts erhalten hat. (13) Als zweite Möglichkeit des Argumentierens jedoch böte sich an, abermals sämtliche Schriftzeugnisse auf ihren Quellenwert zu untersuchen; dann entdeckt man immerhin einen schon aus dem frühen 13. Jahrhundert stammenden Hinweis auf den Status Horns als „Civitas” bzw. „Forum”, (14) die Bezeichnung von Hornern als „Bürger” (15) sowie die frühe Nennung der Burg 1234. (16) Selbst bei wenig großzügiger Interpretation derartiger Schriftzeugnisse darf man im frühen 13. Jahrhundert von einer Siedlung mit urbanen Facetten sprechen, die sich im Bereich des Markt-, heute Hauptplatzes befunden hat (17).
(2) „[…] in predio suo Homarun […]”; vgl. ADALBERT FR[ANZ] FUCHS (Bearb.), Die Traditionsbücher des Benediktinerstiftes Göttweig, Wien/Leipzig 1931 (FRA II/69), 559 f., Nr. 427; an Lit. z. B. Höbarthmuseum der Stadt Horn, Horn o. J. [1973], 67. – Die Datierung ergibt sich aus den Daten der Regierungszeit Eigilberts.
(3) Vgl. FRIEDRICH SCHRAGL, Das Kloster und seine Pfarren, in: Benediktinerstift Altenburg 1144–1994, bearb. v. Ralph Andraschek-Holzer, Ottilien 1994 (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Erg.-Bd. 38), 51–83, hier 53 ff.
(4) Vgl. MAX WELTIN, Ascherichsbrvgge – Das Werden einer Stadt an der Grenze, in: Mitteilungen aus dem Niederösterreichischen Landesarchiv 10 (1986/87), 1–64, hier 33, Anm. 186.
(5) Vgl. ebd., 34, sowie die ebenso vorsichtige wie richtige Formulierung von GUSTAV REINGRABNER, Die Stadt Horn und ihre Herren, in: Eine Stadt und ihre Herren: Puchheim, Kurz, Hoyos. Ausstellung der Stadt Horn im Höbarthmuseum, 9. Mai bis 29. September 1991, red. v. Erich Rabl, Horn 1991, 13–53, hier 14: „Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts werden landesfürstliche Ministerialen, also ritterliche Dienstmannen, genannt, die sich ,von Hörne' nennen.”
(6) Vgl. ERNST PLESSL, Die Gründung und Entwicklung der mittelalterlichen Städte im Waldviertel. Aufgezeigt am Beispiel der Stadt Horn, in: Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie 11 (1993), 201–217, hier 210 f. – Der Baualterplan von ADALBERT KLAAR, Baualterpläne österreichischer Städte. 3. Lfg., Wien 1976, Bl. 21: Klaar vermutet die Altsiedlung unter „urkundl. 1045” ausschließlich auf dem Friedhofsareal westlich der Stephanskirche, was ebensowenig beweisbar ist.
(7) Vgl. BRIGITTE RIGELE, Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer, Diss. Wien 1990, 96 f., unter Weiterführung der Ergebnisse von FOLKER REICHERT, Zur Geschichte und inneren Struktur der Kuenringerstädte, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 46/47 (1980/81, Kuenringer-Forschungen), 142–187, hier 154, Anm. 83.
(8) Vgl. RIGELE, Maissauer (wie Anm. 7), 87 ff. (auch in Auseinandersetzung mit älterer Forschung), sowie WELTIN, Ascherichsbrvgge (wie Anm. 4), 33, Anm. 186.
(9) So immer wieder Karl Lechner; vgl. etwa KARL LECHNER, Geschichte der Besiedlung und der ältesten Herrschaftsverteilung, in: Heimatbuch des Bezirkes Horn. I. Bd., hg. v. Franz Lukas – Friedrich Moldaschl, Horn 1933, 246–304, hier 265; KARL LECHNER, Horn, in: Donauländer und Burgenland, hg. v. Karl Lechner, Stuttgart 1970 (Handbuch der historischen Stätten Österreich 1), 328–333, hier 331.
(10) PLESSL, Gründung (wie Anm. 6), unterscheidet schon bis etwa 1300 vier!
(11) Vgl. WELTIN, Ascherichsbrvgge (wie Anm. 4), 33, Anm. 186.
(12) Vgl. GERHARD REICHHALTER – KARIN KÜHTREIBER – THOMAS KÜHTREIBER, Burgen. Waldviertel und Wachau, St. Pölten 2001, 162 ff.
(13) Vgl. LAMBERT BERGAUER, Studien zur Baugeschichte der Pfarrkirche St. Stephan in Horn, Dipl.-Arb. Wien 2000, 43.
(14) Vgl. Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. 2. Bd., Wien 1856, 109 ff., Nr. LXXX (hier 114). Es handelt sich hierbei um den Stiftbrief des Klosters St. Nikola in Passau, welcher wohl ca. 1220/30 für das Jahr 1074 fingiert wurde.
(15) Dieser Beleg, von welchem vielleicht auf einen entsprechenden Status der Stadt geschlossen werden darf, wird unterschiedlich transkribiert: HEINRICH WEIGL, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. III. Bd.: H, Wien 1970, zitiert 155 f. aus einer publizierten Urkunde „urbani de Horn”; das im Stiftsarchiv Altenburg aufbewahrte Original wurde jüngst neuerlich so transkribiert, dass in der Zeugenreihe ähnlich wie bei HONORIUS BURGER, Urkunden der Benedictiner-Abtei zum Heiligen Lambert in Altenburg, Nieder-Österreich K. O. M. B. vom Jahre 1144 bis 1522, Wien 1865 (FRA II/21), 1–440, hier 7, „Reinbotone de Horn blebanis” (Hervorhebung durch den Verfasser) steht (und nicht, wie es heißen müsste, „urbanis”); vgl. http://www.mom.findbuch.net/ php/main.php?ar-id=3263&actionopen&kind=k&id=755&be-id=9&source=linker, Zugriff vom 5. Juli 2004. – Die Urkunde wurde vom Verfasser auch eingesehen; an dieser Stelle sei Hrn. Abt Prl. Mag. Bernhard Naber OSB für seine rasch gewährte Hilfe herzlich gedankt.
(16) Vgl. das Regest bei ALOIS PLESSER, in: Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesan-Blatt XII, St. Pölten 1939,409.
(17) Hier folge ich der jüngsten, die bisherige Forschung einarbeitenden und sämtliche Schriftquellen auswertenden Arbeit von Roman Zehetmayer, Arbeitsbericht „Zur Frühgeschichte der Stadt Horn (bis um 1300) [ungedr. Ms.]; dem Autor sei an dieser Stelle herzlich für die Erlaubnis zur Verwertung seiner Ergebnisse gedankt.
Bei aller Vorsicht und nach Abwägung aller Forschungsmeinungen könnte man nun die Frühgeschichte der Horner Stadtwerdung wie folgt skizzieren: Vor 1050 entstand eine Altsiedlung rund um die ca. 1050–1055 dem Passauer Bischof gewidmete Stephanskirche. Vielleicht im 12., wahrscheinlich aber im frühen 13. Jahrhundert war der Marktplatz angelegt und damit die zugehörige Siedlung konstituiert, also die Keimzelle der ummauerten Altstadt. Diese wiederum dürfte ca. 1300 eine Erweiterung nach Norden und somit ihre für Jahrhunderte gegebene Begrenzung erfahren haben – ein unzweifelhaft mit fördernden Maßnahmen der Stadtherrn zusammenhängendes Ereignis, wie wir gleich sehen werden.
Die Siedlungsentwicklung von ca. 1250 bis ca. 1550
Seit etwa 1250 entstanden unter dem Einfluss der seit dem 14. Jahrhundert auch in Horn ansässigen Herren von Maissau zentrale herrschaftliche Institutionen, v. a. das Gericht (Hochgerichtsbarkeit) und Mauten. (18) Bei der Interpretation der oft nur spärlich vorliegenden Belege ist jedoch Vorsicht geboten. (19) Eine der Herrschaft gehörige, also private Maut bestand in Horn bis 1783 oder 1784; (20) eine Kontinuität zwischen derjenigen des Spätmittelalters und der im 18. Jahrhundert belegten (sowie kassierten) kann jedoch nicht behauptet werden. (21) Für die Epoche früher Maissauischer Stadtherrschaft, also gegen bzw. um 1300, ist die erwähnte Siedlungserweiterung im Norden der Burgstadt postuliert worden; (22) nicht zuletzt geht die Stadtmauer in ihren ältesten Teilen auf die zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, also jener vielleicht entscheidenden Frühphase Maissauischen Engagements in Horn, zurück. (23) Dass die Bemühungen der Stadtherrschaft um diesen Platz, dessen Erweiterung und Ummauerung in ein und demselben Zusammenhang zu sehen sind, darf wohl behauptet werden. Bleiben wir kurz bei der Stadtbefestigung und der Nachweisbarkeit ihrer Tore. Konfrontiert man bildliche mit schriftlichen Quellen, können Prager (= „Oberes” bzw. „Taffa-[?]”)Tor, Wiener (= „Unteres” bzw. „Teich-”)Tor, Tor vom Schloss zum Brauhaus sowie Mödringer (= „Thurnhof”-)Tor unterschieden werden. (24) In den nächsten dreihundert Jahren spielte Horn, wie viele andere patrimoniale Städte, eine politisch bescheidene Rolle; wie viele andere fungierte sie als Schauplatz von Rechtshandlungen. (25) Lokaler Handel, Handwerk und Landwirtschaft bildeten die Standbeine der städtischen Wirtschaft. (26) Offensichtlich spielte auch Fischzucht eine gewisse Rolle: Seit 1444/45 ist ein Teich belegt, (27) der jedoch nicht ohne weiteres mit demjenigen auf dem Merian-Stich identifiziert werden kann: (28) Immerhin werden bereits 1588 insgesamt vier Teiche genannt, (29) die 1773 verschwunden waren, (30) sich 1823 jedoch immerhin noch in Form von Flurnamen überliefert finden. (31) Das älteste Jahrmarktsprivileg datiert aus 1366. (32) Zwischen dieser Jahrmarktverleihung und der vielzitierten aus 1653 (33) lag noch eine aus 1464, (34) also aus der uns gerade interessierenden Epoche. Schwierig ist es, für die Zeit vor der Anlage des Bereitungsbuchs (1590/91) Angaben über die Siedlungsgröße zu machen: Die sich in lokalgeschichtlicher Literatur mehrmals findenden Angaben zu jener Epoche basieren zumeist auf einer – nicht näher begründeten – Forschungsmeinung, derzufolge Horn „bei der ersten Ummauerung um 1150 etwa 45 Hausstellen” umfasst habe und „vor 1300 gegen Norden um die Thurnhofgasse mit weiteren 40 Baustellen erweitert” worden sei; (35) demnach hätte sich bis 1590/91, als 100 Häuser gezählt wurden, wenig verändert. (36) Auch sei an dieser Stelle das für das 14. Jahrhundert nachweisbare Vorhandensein jüdischer Stadtbewohner erwähnt; (37) leider fehlen uns jegliche Angaben über die betreffende Wohngegend in Horn. Im Rahmen der ummauerten Stadtsiedlung entstanden nach dem heutigen Schloss (13. Jahrhundert) (38) zunächst eine Kirche St. Georg im Zentrum (die Pfarrkirche St. Stephan verblieb weiterhin vor der Stadt) (39) und der so genannte „Thurnhof” (erwähnt seit 1394; 1484–1803 Zehenthof des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Nikola/Passau, seit 1850 Rathaus). (40) In letztgenannter Funktion sind übrigens drei weitere Häuser zu nennen: Hauptplatz 22 (Ersterwähnung 1593), ferner Kirchenplatz 1 (1663–1767?) sowie das mit Sgraffiti geschmückte Bezirksgerichtsgebäude Kirchenplatz 3 (1767–1850). (41) Zu den bedeutenden Bauten Georgskirche und „Thurnhof” gesellte sich noch ein Spital. (42) Diese Institution bereicherte nicht zuletzt die kirchliche Topographie Horns und soll daher als exemplarisch für die sonst nur kärglich belegbare geistige Kultur jener Epoche genauer beleuchtet werden. 1395 wurde es von Stephan dem Weikersdorfer gestiftet; zwölf arme und kranke Menschen sollten in einem neu errichteten Gebäude ihre Heimstätte finden. Die Stiftung inkludierte Kapelle und Benefizium; bemerkenswert erscheint aus heutiger Sicht der Mischcharakter von „profan” und „sakral”, wie er für sämtliche Bürgerspitäler des Spätmittelalters festzustellen ist. Weit davon entfernt, eine reine „Privatinitiative” Stephans zu bleiben, zog die Stiftung das Interesse des Stadtherrn Hans III. Maissau auf sich, welcher sie ergänzte; schließlich gelang es, auch den Landesherrn zu einer Förderung zu bewegen. Besonders an dieser landesfürstlichen Zuwendung zeigt sich sehr schön die Vermengung ökonomischen Nutzens und der Sorge für geistliches Entgelt in Form von „Jahrtags-”Messen; Sorge für das Seelenheil ging mit dem Bedürfnis nach Repräsentation eine charakteristische Verbindung ein. Das Horner Spital wurde schließlich 1798 um die Krankenhausfunktion erweitert, welche es bis zum Bau des Allgemeinen Krankenhauses (s. u.) Ende des 19. Jahrhunderts wahrnahm; seine Bedeutung als Herberge für Bedürftige verlor es erst in den 1960er Jahren, als der Bau eines eigenen Altersheims unweit der Stephanskirche in Angriff genommen wurde.
(18) Vgl. die Belege bei RIGELE, Maissauer (wie Anm. 7), 96 ff. – Es ist dann wohl auch kein Zufall, dass gerade in jener Epoche, konkret 1253, erstmals ein Stadtrichter genannt wird; vgl. den Beleg Stiftsarchiv Zwettl, Hs. 2/1, ed. in: JOHANN VON FRAST (Hg.), Das „Stiftungen-Buch” des Cistercienser-Klosters Zwetl, Wien 1851 (FRA II/1), 199; an Lit. vgl. Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 68 f. – Zu den Organen und Befugnissen der Stadtverwaltung vgl. THOMAS WINKELBAUER, „Wir, die armen Untertanen Euer Gnaden”. Stadt und Herrschaft Horn im 16. und 17. Jahrhundert, in: Zwischen Herren und Ackersleuten. Bürgerliches Leben im Waldviertel 1500–1700. Ausstellung der Stadt Horn im Höbarthmuseum, 5. Mai bis 2. November 1990, red. v. Gustav Reingrabner – Erich Rabl, Horn 1990, 37–66, hier 40 ff.
(19) Ein Mauthaus muss im Bereich des Hauses Robert-Hamerling-Straße 24 zu suchen sein; vgl. KLAAR, Baualterpläne (wie Anm. 6). Im [unpubl.] Häuserkataster von Erich Forstreiter zu diesem Haus mit der Konskriptionsnummer 195 findet sich allerdings die Angabe „Eine bürgerliche Behausung neben […] dem kais. königl. Mauthaus. […]”; vgl. Stadtarchiv Horn, Kart. 247, Nachlaß Forstreiter H. k. Horn, EZ 188. – Für seine geduldige und liebenswürdige Hilfe bei den Archivrecherchen danke ich Hrn. Prof. Dr. Erich Rabl, Horn, herzlich. – Tatsächlich zeigt auch eine Bildquelle wie der Merian-Stich zwischen „Teich” und „Gross hauss” deutlich einen Schlagbaum: Es handelt sich um den im Anhang II zur Österreich-Topographie Matthaeus Merians d. Ä. veröffentlichten, von Caspar Merian geschaffenen Kupferstich mit Horn und Drosendorf; vgl. INGO NEBEHAY – ROBERT WAGNER, Bibliographie altösterreichischer Ansichtenwerke aus fünf Jahrhunderten. Die Monarchie in der topographischen Druckgraphik von der Schedel'schen Weltchronik bis zum Aufkommen der Photographie. Beschreibendes Verzeichnis der Ansichtenwerke. Bd. II: l-QU, Graz 1982, 242, [1.] [a] (gemeint sind Seitenzahl und jeweilige Ansichten-Nummer). – Zu einzelnen Horn-Ansichten vgl. RALPH ANDRASCHEK-HOLZER, Methodische Überlegungen zur wissenschaftlichen Auswertung Topographischer Ansichten, in: Die Städte und Märkte Niederösterreichs im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Die Vorträge des 20. Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde, Zwettl, 3. bis 6. Juli 2000 und „Das Bild der Kleinstadt –Ansichten, Veränderungen, Identitäten” und 1. Kurztagung des NÖ Instituts für Landeskunde und der NÖ Landesbibliothek, St. Pölten, 23. Mai 2000, hg. v. Reinelde Motz-Linhart – Willibald Rosner, St. Pölten 2005 (Studien und Forschungen aus dem NÖ Institut für Landeskunde 36; NÖ Schriften 149, Wissenschaft), 247–267.
(20) Vgl. BENJAMIN BOWMAN, Das Mautwesen des 18. Jahrhunderts im heutigen Niederoesterreich, Diss. Wien 1950, 137; ferner allgemein HELMUTH FEIGL, Die niederösterreichische Grundherrschaft. Vom ausgehenden Mittelalter bis zu den theresianisch-josephinischen Reformen, 2. Aufl. St. Pölten 1998 (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 16), 187 ff. – Im Jahr 1800 wird übrigens zwischen einem älteren herrschaftlichen und dem k. k. Mauthaus unterschieden; vgl. Stadtarchiv Horn, Kart. 92, Fasz. 304/11 (Vorstadtgemeinde Horn, Militärsachen 1800): Auszug. Aus dem Conscriptions Buch der Herrschaft Horn, Hausnrn. 1 bzw. 71. Da beide in Frage kommenden Mauthäuser in der „Vorstadt” lagen, gestaltet sich eine letztgültige Lokalisierung schwierig, ebenso wie die Identifizierung von Hamerling-Straße 24 mit einem der bei Merian abgebildeten Häuser rechts der Wegschranke bei aller Verlockung keineswegs zwingend erscheint. – Eine 1772 errichtete Schranken-Wegmaut wiederum gehört dem k. k. Mautwesen an; vgl. BOWMANN, Mautwesen, 83; es handelt sich übrigens um die bei GUSTAV REINGRABNER, Horn. Politischer Bezirk Horn, in: Die Städte Niederösterreichs, hg. v. Alfred Hoffmann, Wien 1976 (Österreichisches Städtebuch IV/2), 99–112, hier 108 [13c], erwähnte. Für etwa ein Jahrzehnt bestanden also in Horn tatsächlich zwei Mauthäuser parallel!
(21) So enthält die bei BOWMAN, Mautwesen (wie Anm. 20), 100 ff. mitgeteilte Liste der unter Kaiser Leopold I. bestehenden (Privat-)Mauten die Horner nicht.
(22) So mehrfach Adalbert Klaar; vgl. ADALBERT KLAAR, Die Siedlungsformen Niederösterreichs, in: Jahrbuch für Landeskunde für Niederösterreich NF 23 (1930), 36–75, hier 70; DERS., Die Siedlungsformen des Waldviertels, in: Das Waldviertel. 7. Bd.: Geschichte, hg. v. Eduard Stepan, Wien o. J. [1937], 300–325, hier 316 f.; DERS., Die siedlungstechnischen Grundzüge der niederösterreichischen Stadt im Mittelalter, in: Jahrbuch für Landeskunde für Niederösterreich NF 29 (1944–1948, Gedächtnisschrift Max Vancsa, I. Bd.), 365–384, hier 374 bzw. 376; DERS., Die historische Entwicklung der Horner Stadtanlage, in: Waldviertler Post (26. Sept. 1957), 3; DERS., Begleittext zu den Baualterplänen österreichischer Städte. Heft Nr. 1: Städtebeschreibungen zu den Teillieferungen 1–4 der Stadtpläne 1:2.000 (Niederösterreich), Wien 1980, 22; der auf Klaar fußenden Literatur folgend jüngst PLESSL, Gründung (wie Anm. 6), 212.
(23) Vgl. REICHHALTER – KÜHTREIBER, Burgen (wie Anm. 12), 163. Neueste Forschungen zur Horner Stadtmauer von Ronald Woldron, in deren Rahmen auch das oben benutzte Manuskript Roman Zehetmayers entstand (wie Anm. 17), konnten hier nur teilweise berücksichtigt werden. Ronald Woldron sei herzlich für die vorab erfolgte Mitteilung einzelner Forschungsergebnisse gedankt.
(24) Die Identifizierung erfolgte aufgrund der Angaben in FRIEDRICH ENDL, Studien über Ruinen, Burgen, Kirchen, Klöster und andere Denkmale der Kunst, Geschichte und Litteratur etc. des Horner Bodens. 1. Bd., 3. Heft, Altenburg 1896, 101, sowie DERS., Die Stadt Horn um das Jahr 1600. Ein culturgeschichtliches Bild. Nach größentheils unveröffentlichten Quellen […] Stift Altenburg bei Horn 1902, 37 bzw. 56 f., und DERS., Die Türkengefahr in den Jahren 1593–1598 und die Stadt Horn. Nach Berichten der städtischen Rathsprotokolle und Acten aus dem Stiftsarchiv zu Altenburg, in: Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich NF 34 (1900), 154–182, hier 168. – Eine zusätzliche Bestätigung z. B. für die Ineinssetzung von Prager und Oberem Tor lässt sich aus den Angaben der Theresianischen Dominikalfassion gewinnen; vgl. Niederösterreichisches Landesarchiv (= NÖLA), Rustikal- und Dominikalfassion, Nr. 785 (Pfarre Horn), wo 1751 mehrmals von Besitz bzw. Behausungen beim bzw. vor dem Oberen Tor die Rede geht (z. B. fol. 1r, 12v, 16r), nicht jedoch vom Unteren Tor, vor welchem sich ja der „Stadtteich” befunden hat. Mag dies Zufall sein oder nicht, nach Durchsicht sämtlicher Horn betreffenden Teile der besagten Fassion glaubt der Verfasser nunmehr sicher sein zu können. – Zur Quelle und deren Auswertung vgl. WERNER BERTHOLD, Die Einkommensstruktur der adeligen Herrschaften um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Versuch einer Typologie, in: HERBERT KNITTLER, Nutzen, Renten, Erträge. Struktur und Entwicklung frühneuzeitlicher Feudaleinkommen in Niederösterreich. Mit einem Beitrag von Werner Berthold, Wien/München 1989 (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien 19), 204–235. Nach Abschluss des Manuskripts erschien KARLHEINZ HULKA, Rund um das Prager Tor der Stadt Horn, in: Das Waldviertel 54 (2005), 37–56, welcher unseren Befund bestätigt und erstmals eine Lokalisierung der in den Quellen genannten „alten Badstube” vornehmen kann (vgl. ebd., bes. 42).
(25) Vgl. HERWIG WEIGL, Die unauffälligen Städte. Österreichs Kleinstädte im Dunkel der Historiographie, in: Österreich im Mittelalter. Bausteine zu einer revidierten Gesamtdarstellung. Die Vorträge des 16. Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde, Puchberg am Schneeberg, 1. bis 4. Juli 1996, hg. v. Willibald Rosner, St. Pölten 1999 (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 26 = NÖ Schriften 109, Wissenschaft), 119–166, hier 156 bzw. 162.
(26) Vgl. RIGELE, Maissauer (wie Anm. 7), 102 (ohne Belege, also wohl auf Analogieschluss beruhend).
(27) Vgl. HERBERT KNITTLER, Grundherrschaftliche Etats um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Das Beispiel der Dominien der Familie Puchheim zu Horn-Göllersdorf, in: Unsere Heimat 63 (1992), 5–22, hier 9, Anm. 29. – Ich danke dem Autor für diesen Hinweis.
(28) Vgl. Anm. 19.
(29) Vgl. NÖLA, VOMB, Alte Gült-Einlage („AE”) 53 (Der herrschafften Horn einleg im 1558 iare): Item ain teicht zu Horrn der statt teicht genannt, sambt dem zipff teicht darbei […], Item wer ain teicht zu Horrn der alt teicht genannt […], Item wer ain teicht unnd[er]halb des bemellten allten teichts der see teicht genannt […] – Auch für diesen Hinweis danke ich Herbert Knittler herzlich, ebenso Frau Christine Mick und Herrn Mag. Günter Marian vom NÖLA für ihre Hilfsbereitschaft bei der Bereitstellung der gewünschten Archivalien.
(30) Vgl. Kriegs-Charte des Erz-Herzogthum Oesterreich unter der Enns, Sectio 29. Wien 1773. – Benutzt wurde die in der NÖ Landesbibliothek, Kartensammlung, aufbewahrte Farbkopie, Sign. Kl 3000/29.
(31) Vgl. NÖLA, Franziszeischer Kataster, Blatt Horn, Nr. 273 VOMB, demzufolge südwestlich der Stadt ein „obere öder Teich”, südlich ein „unterer öder Teich”, nordöstlich „Stadtteich” bzw. „Spitzteich” existiert haben müssen. Die Identifizierung dieses „Stadtteichs” mit dem 1558 erwähnten ist ebenso unproblematisch wie diejenige von „Spitzteich” mit dem unter Anm. 29 erwähnten „Zipfteich”. „Altteich” bzw. „Seeteich” mit den beiden „öden” Teichen gleichzusetzen, erschiene hier natürlich verlockend, wenngleich kaum beweisbar. Jedenfalls muss der u. a. in Merians Stich (vgl. Anm. 19) begegnende Teich aufgrund seiner Lage mit dem „Stadtteich” von 1558 bzw. 1823 gleichzusetzen sein – nicht zu verwechseln mit dem 1870 neu angelegten „Stadtteich” (vgl. Anm. 86).
(32) Vgl. Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 69 f. (Kommentar eines Originals im Schlossarchiv Horn; RIGELE, Maissauer [wie Anm. 7], zitiert 103, Anm. 187, ein anderes Exemplar).
(33) Vgl. Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 76.
(34) Vgl. die Urkunde HHStA Wien, AUR 1463 XI 26. – Für die Verifizierung danke ich herzlich Frau Mag. Dr. Christine Ottner von der Österr. Akademie der Wissenschaften.
(35) Vgl. KURT KLEIN, Siedlungswachstum und Häuserbestand Niederösterreichs im späten Mittelalter, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 43 (1977), 1–63, hier 10.
(36) Vgl. ANTON EGGENDORFER, Das Viertel Ober dem Manhartsberg im Spiegel des Bereitungsbuches von 1590/91, Diss. Wien 1974, 321: Summa […] 100 Haus; vgl. ferner DERS., Das Bereitungsbuch von 1590/91, in: Unsere Heimat 47 (1976), 59–73. – Jedenfalls erweisen die Quellen, dass zwischen 1200 und 1600 nur geringe Schwankungen in der Häuseranzahl auftraten und Horn größenmäßig Städten wie Zwettl oder Weitra vergleichbar war.
(37) Diesem Thema hat sich in mehreren Publikationen Erich Rabl gewidmet, so etwa ERICH RABL, Die Juden in Horn, in: „Die Erinnerung tut zu weh”. Jüdisches Leben und Antisemitismus im Waldviertel, hg. v. Friedrich B. Polleroß, Horn/Waidhofen a. d. Thaya 1996 (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 37), 183–220; der rein aufzählende Beleg zum Jahr 1338 findet sich in den Zwettler Annalen: Vgl. MGH SS IX (Ed. WILHELM WATTERBACH), 683. – Vgl. ferner SHLOMO SPITZER, Bne chet. Die österreichischen Juden im Mittelalter. Eine Sozial- und Kulturgeschichte, Wien/Köln/Weimar 1997, hier 54 bzw. 109.
(38) Vgl. jüngst REICHHALTER – KÜHTREIBER, Burgen (wie Anm. 12), 162 ff.; die Burgkapelle Hl. Pankraz findet sich erstmals 1367 erwähnt; vgl. RIGELE, Maissauer (wie Anm. 7), 97.
(39) D. i. St. Georg am Kirchenplatz: Der Vorgängerbau der Ende des 16. Jahrhunderts neu errichteten Kirche wurde 1367 erstmals erwähnt; vgl. den Beleg bei RIGELE, Maissauer (wie Anm. 5), 97. – Merian (vgl. Anm. 19) deklariert die Georgskirche fälschlich als „St. Michael”, während die Pfarrkirche St. Stephan vor den Mauern fehlt. Das früheste diese zeigende Bildzeugnis dürfte wohl das 1686 datierte Gemälde J. G. Neubergs sein; vgl. dazu ANDRASCHEK-HOLZER, Überlegungen (wie Anm. 19). Übrigens liegen zum Thema Lokalisierung eines Pfarrhofs kaum Angaben vor; das Bauparzellenprotokoll zum Franziszeischen Kataster (wie Anm. 31) weist für 1823 – als Nr. 57 – das Haus Thurnhofgasse 27 als Pfarrhof aus.
(40) Erstmals erforscht von ERICH FORSTREITER, Der Thurnhof zu Horn und seine Geschichte, in: Horner Kalender 88 (1959), 26–32; ferner jüngst GUSTAV REINGRABNER, Zur Geschichte des Thurnhofes, in: Die Stadtgemeinde Horn und ihr Rathaus. Vom mittelalterlichen Thurnhof zum modernen Verwaltungszentrum. Festschrift anläßlich des Umbaues 1997/1998, red. v. Erich Rabl, Horn 1998, 13–33. – Bei Merian (wie Anm. 19) wird das Gebäude als „Thurnhoff” deklariert.
(41) Vgl. FORSTREITER, Grundbücher (wie Anm. 60), pass.
(42) Vgl. ERICH FORSTREITER, Das Horner Bürgerspital, seine Stiftung und rechtsgeschichtliche Entwicklung und sein Archiv, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 311 (1953/54), 34–80; sowie jüngst die einschlägigen Beiträge in: 600 Jahre Stiftung „Bürgerspital zu Horn”, Horn 1995. – Auf Merians Stich (wie Anm. 19) findet man die anhand ihres Dachreiters (?) kenntliche „Spital Kirch” ausgewiesen.
Eine weitere wichtige Einrichtung geht auf jene Epoche zurück: die Schule. Eine Pfarrschule ist seit 1443 nachweisbar, dürfte jedoch bis weit vor das Jahr 1377 zurückreichen und hat sich wohl im Haus Florianigasse 12 befunden; Horn wies also wie viele österreichische Städte eine Pfarr- bzw. Stadtschule auf. (43)
(43) Vgl. ERICH FORSTREITER, Die Anfänge der humanistischen Schulbildung in Horn und die Vorläufer des Gymnasiums vor Errichtung des Piaristengymnasiums im Jahr 1657. Sonderabdr. aus: Schola hornana. Festschrift zur Eröffnung des neuen Gebäudes der Bundesmittelschulen, 18. Dezember 1961, Horn 1962, 9, 11, 40; übernommen von SABINE WEISS, Das Bildungswesen im spätmittelalterlichen Österreich. Ein Überblick, in: Die österreichische Literatur. Ihr Profil von den Anfängen im Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert (1050–1750), hg. v. Herbert Zeman, 1. Teil, Graz 1986, 209–259, hier 257.
Ein Wort noch zu den wehrtechnischen Gegebenheiten. Die topographische Lage der heutige Altstadt wurde eingangs angedeutet: Die Siedlung erhebt sich auf einem im Süden zur Taffa, im Osten zu den beiden anderen Bächen hin steil abfallenden, nach Norden bzw. Westen hin flach auslaufenden Plateau; es überrascht daher nicht, am Ende des gerade behandelten Zeitraums sowohl die Geländesituation gut ausgenutzt zu sehen als auch eine entsprechende Platzierung von Großbauten vorzufinden. Strategisch bedeutsame Punkte sehen sich besonders geschützt, wie etwa die Lozierung von Schloss und Spital im Südosten bzw. Osten der Stadt, also im Bereich des Zusammenflusses der drei Bäche, aber auch die Situierung des Thurnhofs im nordwestlichen Eck der Altstadt zeigen. West- bzw. Nordseite, durch natürliche Gegebenheiten weniger geschützt, erwiesen sich allerdings nur mittels Gräben zusätzlich verstärkt: Der Straßenname „Stadtgraben” im Westen erinnert heute noch an diese längst zugeschütteten Hindernisse. Diese wirken nun in ihrer Gesamtheit nicht gerade imposant, selbst wenn man die – allerdings kaum vor dem 15. Jahrhundert – rund um die Stadt angelegten Teiche ins Kalkül zieht, und werden ihren Zweck wohl höchstens im 13. und 14. Jahrhundert erfüllt haben; aber verglichen mit den im darauf folgenden Säkulum ausgebauten landesfürstlichen Städten mit vergleichbarer Geländebeschaffenheit wie Eggenburg erscheinen sie retrospektiv höchst unzureichend.
Die eben skizzierte Epoche der Horner Stadtgeschichte lässt sich folgendermaßen beurteilen: Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts wurden Maßnahmen gesetzt und Einrichtungen ins Leben gerufen, welche für das „Funktionieren” eines Handels- sowie Herrschaftsmittelpunktes unabdingbar waren. Dies bedingte ein Anwachsen der Bevölkerung sowie die anzunehmende Erweiterung der Stadt nach Norden, womit die Altstadt ihre lange bestehenden Ausmaße erreichen sollte; folgerichtig schloss man ihre Befestigung in jener Zeit ab. Auch die geistliche „Infrastruktur” wurde bereichert, indem es zu Spitals- bzw. Schulgründung kam. Zwar bestanden einige Gefahrenmomente in Horns Ereignisgeschichte, (44) doch verlief das städtische Leben arm an Einwirkungen von Außen; Horns politische Rolle blieb bescheiden. Dies sollte sich kurzzeitig in der folgenden Epoche ändern.
(44) Auf das ungarische Intermezzo unter Matthias I. Corvinus weisen wir an dieser Stelle nur kurz hin – vgl. Anm. 46 –, aber schon zuvor dürfte Horn von Einfällen der Hussiten (besonders 1430) bzw. der Böhmen Viktorins Podiebrad (1468) betroffen gewesen sein; vgl. KARL GUTKAS, Geschichte des Landes Niederösterreich, 6. Aufl. St. Pölten 1983, 128 bzw. 139. Allerdings gälte es hier einiges nachzuprüfen; hier nur ein Beispiel: Hinsichtlich der Hussiten behauptet die Zeittafel in Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 199, Horn sei 1426/27 verwüstet worden; bei SILVIA PETRIN, Der österreichische Hussitenkrieg 1420–1434, Wien 1982 (Militärhistorische Schriftenreihe 44), fand sich keine derartige Angabe.
Die Siedlungsentwicklung von ca. 1550 bis ca. 1850
Mit dem späten 16. Jahrhundert tritt die Horner Stadtgeschichte in eine Phase, die manche bis dahin nicht dokumentierbare Phänomene zu untersuchen erlaubt: So können endlich Angaben zu Wirtschafts-, Sozial-, aber auch Kulturgeschichte gemacht werden, welche über Einzelbelege bzw. Analogieschlüsse hinausgehen. Die Schriftquellen wachsen rasant an und sind seither in zumeist kontinuierlicher Folge überliefert – beispielsweise Ratsprotokolle seit 1588, aber auch Inschriften; (45) hinzu treten in der Frühen Neuzeit topographische Ansichten und schließlich kartographische Aufnahmen, nicht zu vergessen die monumentalsten Zeugnisse jener Epoche: Architekturen, welche sich vielfach weit über rein lokale Bedeutung erheben.
(45) Vgl. ERICH RABL, Das Stadtarchiv Horn – Geschichte und Bestände, in: Stadtgemeinde Horn (wie Anm. 40), 91–106, hier 102 f.; zu den epigraphischen Quellen vgl. RALPH ANDRASCHEK-HOLZER – MARTINA FUCHS, Historische Inschriften in der Stadt Horn, in: Höbarthmuseum und Stadt Horn (wie Anm. 1), 47–100.
Im Zeitalter der Konfessionalisierung erlebte Horn die einzige Phase seiner Geschichte, in welcher es überregionale Bedeutung gewann: Die Herren von Puchheim, 1440 bis 1619/20 (mit Ausnahme des ungarischen Intermezzos zwischen ca. 1490 und exakt 1493) [46] Inhaber der Herrschaft, konvertierten im 16. Jahrhundert wie viele andere Landadelige zum Protestantismus und beherbergten sowohl 1608 als auch 1618 die sich hier versammelnden evangelischen Stände. (47) Die Stadt Horn, bis ins 17. Jahrhundert nahezu immer noch mit derselben Ausdehnung wie in der Spätzeit der Maissauer, zählte Ende des 16. Jahrhunderts zu den großen Adelsherrschaften des Landes; (48) deren wohl wichtigste architektonische Zeugnisse bildeten das seit Beginn jenes Säkulums zeitgemäß umgebaute Schloss (49) sowie das ihm benachbarte Landgerichtsgebäude. (50) Neben diesen repräsentativen Renaissancebauten prägte vor allem die Ende des Jahrhunderts neu erbaute Georgskirche im Zentrum der Altstadt das Erscheinungsbild Horns, immerhin einer der wenigen Großkirchenbauten Österreichs aus der protestantischen Ära. (51) Erwähnenswert ist ferner das Schulhaus Thurnhofgasse 2, (52) welches zeitweise die evangelische Landschafts-(also ständische)Schule beherbergte, sowie das spätere Bezirksgerichtsgebäude Kirchenplatz 3 mit seinem reichen Sgraffito-Schmuck. (53) Nach Ausweis des „1583” bezeichneten Wappenfeldes im Besitz des Herrschaftsinhabers Veit Albrecht von Puchheim, bietet das Haus eine Fassade mit besonders reichhaltigem Bildprogramm: In für die damalige Zeit charakteristischer Manier werden hier Altes Testament, antike Mythologie, die Passion Christi und äsopische Fabeln herangezogen und in lehrhafte, mit moralisierenden Inschriften ergänzte Darstellungen verwandelt. Die Bildungs- bzw. Vorstellungswelt jener Epoche kann am Horner Beispiel allen späteren Verstümmelungen zum Trotz sehr gut nachvollzogen werden. Kommen wir von der geistigen zur „festen” Nahrung. Die in der älteren Literatur erwähnten Fleischbänke könnten sich im Bereich der Häuser Hauptplatz 18 oder 21 befunden haben. (54) Horn als Sitz der Puchheimer erschien sogar als qualifizierter Standort einer „Landschaftsapotheke” 1597/98: (55) Untergebracht war sie 1598(?)–1724 Hauptplatz 3, 1724–1776 Hauptplatz 22, seit 1776 Hauptplatz 14. (56) In diesem Zusammenhang ist auch das Vorhandensein von Bädern zu erwähnen, welche die ältere Forschung für das 16. Jahrhundert aus den Quellen erschließen konnte: Eines könnte sich an der „Teichseite” – im Nordosten der Altstadt? – befunden haben. (57) Ferner existierten Ende des 16. Jahrhunderts außerhalb der Altsiedlung um St. Stephan bzw. außerhalb der Burgstadt weitere Baulichkeiten, die nicht zuletzt der städtischen Infrastruktur dienten. Zunächst seien der anwachsende Komplex von Meierhof bzw. Brauerei der Herrschaft der östlich des Schlosses (58) sowie die südöstlich im Taffatal anschließende Hofmühle (59) genannt. Hinsichtlich der Mühlen wäre noch die alte Stadtmühle („Gamerith-” bzw. „Schenk-”Mühle; Mühlgasse 2) zu erwähnen, welche in den Quellen als eine „Mühl vor dem Thürl negst dem Tiergarten” begegnet. (60) Im Taffatal bachabwärts befand sich übrigens auch die Abdeckerei, wie sie etwa die „Josephinische Landesaufnahme” ausweist. (61) Auch der „Karglhof”, ein ehemaliger Wirtschaftshof vor den Mauern westlich der Altstadt, (62) geht auf jene Epoche zurück. Im Zuge von (mehrmaligem) Herrschaftswechsel und Rekatholisierung nach 1620/21 wurden obrigkeitliche Maßnahmen zur Belebung der lokalen Wirtschaft sowie zur Schaffung einer (katholischen) religiösen Infrastruktur ergriffen. Sowohl unter den (zuletzt) evangelischen Puchheimern als auch unter den ersten katholischen Herrschaftshinabern, allen voran Ferdinand Sigmund Graf Kurz (reg. 1628–1659), kam es zu obrigkeitlichen Eingriffen in das städtische Leben mit teilweise unzweifelhaft „sozialdisziplinierender” Absicht, unter den von 1676–1850 Horn besitzenden Grafen Hoyos(-Sprinzenstein) bis ins 18. Jahrhundert hinein zu Konflikten zwischen Bürgern und Stadtherrn. (63) Diese natürlich nicht auf Horn beschränkten Vorkommnisse sind parallel zu sehen mit ökonomisch motivierten Lenkungsmaßnahmen. Zunächst sei erwähnt, dass die Forschung auch für die Horner Wirtschaft jener Epoche einen durchaus charakteristischen Befund erstellt hat: (64) Hier lebten Ackerbürger, die ihre Nahrungsmittel teilweise selbst bzw. als zünftig organisierte Handwerksmeister gewerbliche Produkte für die nähere Umgebung erzeugten; Einkommen aus Handelsaktivitäten dürften jedenfalls kaum ins Gewicht gefallen sein. Folgerichtig können lediglich zwei Produkte Horns mit überregionalem Absatz angeführt werden: Bier aus der herrschaftlichen Brauerei sowie Tuche aus Schafwolle, erzeugt im Herrschaftsverlag. Letzterer ging auf eine Aktivität des erwähnten Grafen Kurz zurück, welcher zunächst das auf dem Merian-Stich (65) ausgewiesene „Große Haus” aus der Puchheimerzeit – Kern des späteren (Piaristen-)Gymnasiums – adaptieren, 1652–1658 jedoch nördlich der Stadt eine eigene Siedlung für die nach Horn berufenen Tuchmacher anlegen ließ: (66) Diese hieß „Öttinger Vorstadt”, benannt nach der an ihrem Nordende stehenden Kopie der Wallfahrtskirche von Altötting. (67) Dem herrschaftlichen Tuchverlag war ebenso wie dem Manufakturbetrieb kein langes Leben beschieden (etwa 1648–1670); die „Altöttinger Kapelle” jedoch sollte bis zu ihrer Exsekrierung 1787 ein wichtiger religiöser Bezugspunkt in Horn bleiben. Besonders das Hauptfest, Mariae Himmelfahrt, bildete den jährlichen Höhepunkt des religiösen Lebens um die Kapelle: An diesem Tag zog eine Prozession von der Pfarrkirche zur Kapelle, vor welcher dann die zum Feiertag passende Predigt gehalten und eine Vesper begangen wurde. Der Festzug begab sich schließlich zurück in die Stadt, wo man den Gottesdienst feierlich beendete. Wie sehr Ökonomie, Religiöses und Soziales – vergleichbar der Institution Bürgerspital – einander benachbart waren, zeigt sich auch an der Lozierung eines der städtischen Armenhäuser im Bereich dieser Siedlung. (68) Die kurios anmutende, wenngleich keineswegs singulare Kreation „Öttinger Vorstadt” sollte allerdings von der größeren kirchlichen „Neuschöpfung” des Grafen Kurz in den Schatten gestellt werden: Dieser stiftete 1657 Kolleg und Gymnasium des noch jungen Piaristenordens. (69) Die bis heute existierende Stiftung wurde nicht nur zu einem Eckpfeiler der katholischen Reform in Horn, sondern auch zur Keimzelle des heutigen Bundesgymnasiums; kulturell erlangte sie im 17. und 18. Jahrhundert durch die Aufführung von Schuldramen Bedeutung, welche der Ausbildungshilfe, Repräsentation und Glaubenspropaganda dienten: (70) Es wurden Dramen mit Stoffen aus Religion, Mythologie und vaterländischer Geschichte zur Aufführung gebracht und diese in einen repräsentativen Rahmen eingebunden; besonders die Aufführungen zu Schulschluss oder anlässlich von Namensfesten der Gräfinnen Hoyos boten Lehrern und Schülern Gelegenheiten, Sprachbeherrschung wie Gesinnung vor Obrigkeit und Bürgerschaft unter Beweis zu stellen. Für die lokale Kultur spielte auch die Schießstätte eine nicht unwesentliche Rolle: Sie wurde 1608/09 im „Peckengarten” – wohl am Ort des 1900 angelegten Stadtparks – neu erbaut […] und war Schauplatz gesellschaftlicher Veranstaltungen, die den Horner Festkalender zusätzlich bereicherten und besonders zur Zeit der Puchheimer sowohl adeliges Vergnügen als auch bürgerliches Anliegen darstellten. (71) Besagte Bürger waren Untertanen in einer typischen Patrimonialstadt; Rechtsstellung und städtische Autonomie beruhten – in Ermangelung eines geschriebenen Stadtrechts – auf Gewohnheitsrechten. Die städtischen Organe – Bürgermeister und Richter, ursprünglich alleiniges Haupt der Kommunalverwaltung – und die Angehörigen von „innerem” bzw. „äußerem” Rat waren von der Bürgerschaft zu wählen, wurden jedoch nach ihrer Wahl von der Herrschaft bestätigt und vereidigt. Auch war der Bürgermeister hinsichtlich seiner Gebarung Beamten der Herrschaft ebenso verantwortlich wie der Kommune. (72) Noch kurz zur Stadtgröße: Die Anzahl der Häuser hat sich von ca. 1600 bis ca. 1800 von 100 auf 165 vermehrt; (73) gemeint ist die Altstadt samt Vorstadt (also den Ansiedlungen außerhalb des ummauerten Stadtkerns) – ein bis zu deren Eingemeindung 1849 (74) währender Dualismus.
(46) Vgl. die Zusammenfassung der betreffenden Ereignisse bei REINGRABNER, Herren (wie Anm. 5), 19.
(47) Vgl. die jüngste knappe Zusammenfassung von GUSTAV REINGRABNER, „Als man um die Religion stritt …”. Reformation und katholische Erneuerung im Waldviertel 1500–1660. Ausstellung im Höbarthmuseum der Stadt Horn, Horn 2000, 208 ff. – An dieser Stelle sei dem Autor für anregende Diskussionen und Hinweise herzlich gedankt. – Einen vorzüglichen Überblick zum Thema Reformationsgeschichte in Österreich bietet RUDOLF LEEB, Der Streit um den wahren Glauben – Reformation und Gegenreformation in Österreich, in: RUDOLF LEEB [u. a.] Geschichte des Christentums in Österreich. Von der Spätantike bis zur Gegenwart, Wien 2003 (Österreichische Geschichte, hg. v. Herwig Wolfram), 145–279, hier bes. 222 ff. sowie 262 ff. Zu Horn vgl. jüngst ARTHUR STÖGMANN, Die Gegenreformation in der Stadt Horn 1620–1670, in: Unsere Heimat 75 (2004), 322–345.
(48) Vgl. HERBERT KNITTLER, Dominium und Brauhaus – herrschaftliche Bierbrauerei als vorindustrielles Gewerbe, in: Versuche und Ansätze zur Industrialisierung des Waldviertels. Vorträge und Diskussionen des achten Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde, Weitra, 6.–8. Juli 1987, hg. v. Helmuth Feigl – Willibald Rosner, Wien 1990 (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 12 = NÖ Schriften 34, Wissenschaft), 331–353, hier (basierend auf EGGENDORFER, Bereitungsbuch [wie Anm. 30]), 335.
(49) Vgl. REICHHALTER – KÜHTREIBER, Burgen (wie Anm. 12). – Aus jener Epoche, genau aus 1548, datiert ein früher Beleg für das Vorkommen des „Tiergartens”, d. h. des späteren Schlossparks; vgl. ENDL, Horn um 1600 (wie Anm. 24), 95. – Neben anderen Ansichten zeigt Merians Stich (wie Anm. 19) das Schloss noch in dessen Renaissance-Gestalt.
(50) Von kunsthistorischer Seite selten gewürdigt; vgl. z. B. (unter „Archiv[raum]” bzw. „Försterhaus” rangierend) JOHANNES STEININGER, Stuckdekorationen des 16. Jhs. in den Herrschaften Horn-Wildberg, Rosenburg und Drösiedl-Aigen, in: Kamptal-Studien 4 (1984), 27–59, hier 41 ff.; zur Institution „Landgericht” in Horn vgl. WINKELBAUER, Untertanen (wie Anm. 18), 46 ff. – Die Rückseite des „Landgerichts” ist auf dem Vischer-Stich aus 1672 (vgl. NEBEHAY – WAGNER, Ansichtenwerke [wie Anm. 19]. Bd. III: R – Z, Graz 1983, 371, 52; ferner künftig ANDRASCHEK-HOLZER, Überlegungen [wie Anm. 19]) deutlich zu sehen: Es handelt sich um das langgestreckte, dem Schloss unmittelbar vorgelagerte Gebäude.
(51) Vgl. RENATE HOLZSCHUH-HOFER, Bemerkungen zur Georgskirche in Horn. Die Kirche als profaner Sinnträger, in: Kamptal-Studien 5 (1985), 75–101, sowie jüngst den Artikel von DERS., in: Spätmittelalter und Renaissance, hg. v. Artur Rosenauer, München u. a. 2003 (Geschichte der bildenden Kunst in Österreich 3), 290 f.
(52) Vgl. FORSTREITER, Anfänge (wie Anm. 43), pass.
(53) In dieser Funktion seit 1850; vgl. zuletzt ERICH ZINSLER, Die Sgraffitofassade des Horner Gerichtsgebäudes. Zur Geschichte der Restaurierung und Problematik der Erhaltung, in: Das Waldviertel 51 (2002), 45–58.
(54) Vgl. ENDL, Horn um 1600 (wie Anm. 24), 95 („an Stelle des Frieß'schen Eisengewölbes […]”); die Identifizierung kann hier anhand folgender, etwa aus den 1930er Jahren stammenden Broschüre vorgeschlagen werden: Häuserverzeichnis der Stadt Horn, Horn o. J., 6. – Für bestätigendes Bildmaterial und Informationen danke ich meinem Bruder, Wolfgang Andraschek-Holzer, herzlich!
(55) GILBERT ZINSLER, Die Horner Landschaftsapotheke, in: Die Apotheke. 400 Jahre Landschaftsapotheke Horn. Ausstellung der Stadt Horn im Höbarthmuseum, 24. Mai bis 2. November 1997, red. v. Erich Rabl – Gilbert Zinsler, Horn 1997, 71–97.
(56) Vgl. ebd., 75 bzw. 85.
(57) Vgl. ENDL, Horn um 1600 (wie Anm. 24), 37. – Es wurde bereits erwähnt, dass es mehrere Teiche rund um Horn gab (vgl. Anm. 27 ff.), weshalb es problematisch erscheint, „Teichseite” mit der NO-Seite Horns in eins zu setzen. Da der auf dieser Seite der Stadt situierte Teich jedoch verhältnismäßig nahe an diese heranreichte und ihr Erscheinungsbild prägte, erscheint diese Interpretation nicht unplausibel.
(58) Zum Meierhof: Merians Stich (wie Anm. 19) weist den „Meyerhoff” deutlich sichtbar aus. – Ein Brief vom 15. April 1532 stellt übrigens nicht die erste Erwähnung eines Meierhofs schlechthin dar, wie aus ENDL, Horn um 1600 (wie Anm. 24), 37, geschlossen werden könnte, sondern ist wohl nur auf den im Kern noch heute erhaltenen – eben den erwähnten östlich des Schlosses – zu beziehen; Herbert Knittler verweist hiezu auf in Anm. 27 erwähnte ältere Zeugnisse. Brauhaus: Das Inventar von EVELYN BENESCH u. a. (Bearb.), Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich nördlich der Donau, Wien 1990 (Dehio-Handbuch Die Kunstdenkmäler Österreichs), 458, vermag allerdings nur Teile des ehemaligen Brauhauses auf „um 1600” zu datieren, während KLAAR, Baualterpläne (wie Anm. 6), die Grobdatierung 17. bzw. 18. Jahrhundert vorgeschlagen hat. – Zum Brauhaus: Das herrschaftliche Brauwesen wird laut Herbert Knittler mit einer Rechnung aus 1493/94 (archiv Schloß Rosenburg, Fasz. II/2) fassbar.
(59) Vgl. HANS RASCH, Zur Geschichte der Horner Mühlen, in: Kläranlage Horn. Beiträge zur Geschichte des Taffatales. Mühlen – Riedenburg – Jüdischer Friedhof. Eine Festschrift des Gemeindeverbandes Horn für Abwasserbeseitigung, red. v. Erich Rabl, Horn 1990, 19–32, hier 28.
(60) Vgl. ERICH FORSTREITER, Was uns die alten Grundbücher von einigen bemerkenswerten alten Häusern in Horn berichten, in: Horner Kalender 84 (1955), [unpag.]; der Quellenbeleg findet sich auch bei ENDL, Horn um 1600 (wie Anm. 24), 101.
(61) Vgl. Kriegs-Charte (wie Anm. 30); der Franziszeische Kataster (wie Anm. 31) bezeichnet sie authentisch als „Wasenmeisterey”; ihr Erscheinungsbild gibt Merians Stich (wie Anm. 19) wieder: Es handelt sich um das kleine Haus ganz links. – Die Abdeckerei wird übrigens noch 1839 erwähnt: vgl. Horn, in: [FRANZ X. SCHWEICKHARDT,] Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens. Erster Band. Viertel Ober dem Manhardsberg, Wien 1839, 146–176, hier 147: „[…] in einiger Entfernung von der Stadt eine Abdeckerei.”
(62) Frauenhofnerstraße 10 bzw. Christian-Weinmann-Gasse 2, in den älteren Erwähnungen als „Gerst-Hof” figurierend; vgl. FORSTREITER, Grundbücher (wie Anm. 60).
(63) Vgl. WINKELBAUER, Untertanen (wie Anm. 18), pass. – Zu Kurz vgl. jüngst ARTHUR STÖGMANN, Ferdinand Sigmund Graf Kurz von Senftenau (1592–1659), in: Waldviertler Biographien. Bd. 1, hg. v. Harald Hitz u. a., Horn/Waidhofen a. d. Thaya 2001 (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 42), 41–62.
(64) Für diesen Abschnitt vgl. WINKELBAUER, Untertanen (wie Anm. 18), 52 ff.
(65) Vgl. Anm. 19.
(66) Vgl. THOMAS WINKELBAUER, Manufaktur und Gewerbe: Die Horner Tucherzeugung im 17. Jahrhundert und die Tuchmachersiedlung in der „ Öttinger Vorstadt”, in: Eine Stadt und ihre Herren (wie Anm. 5), 55–67, hier 57 f., teilweise fußend auf der immer noch unentbehrlichen Arbeit von MARGARETE KLEIN, Beiträge zur Geschichte des Tuchmacherhandwerkes in Horn mit besonderer Berücksichtigung der Umorganisation durch Ferdinand Sigmund Graf Kurtz in der Mitte des 17. Jahrhunderts (Nach Originalurkunden des Archives zu Rosenburg), Diss. Wien 1956.
(67) Gemeint ist das Oktogon des bayerischen Vorbildbaues; zur Geschichte der Horner „Kopie” vgl. RALPH ANDRASCHEK-HOLZER, Die Geschichte der Horner Altöttinger Kapelle, in: Eine Stadt und ihre Herren (wie Anm. 5), 69–81. Hierin wurde auch die für die kirchliche Kultur Horns so wichtige Hauschronik ausgewertet (Stadtarchiv Horn, Archiv des Piaristenkollegs). – Auch „Vorstatt” und rechts davon die Kapelle sind auf dem Merian-Stich (wie Anm. 19) zu sehen.
(68) Vgl. [SCHWEICKHARDT,] Darstellung (wie Anm. 61), 166, sowie HONORIUS BURGER, Geschichtliche Darstellung der Gründung und Schicksale des Benediktinerstiftes S. Lambert zu Altenburg in Nieder-Oesterreich, dessen Pfarren und Besitzungen, und mehrerer hiesige Gegend betreffender Ereignisse, Wien 1862, 211, welcher konkret zwei Armenhäuser sowie ein weiteres in der Öttinger Vorstadt nennt. Die beiden Erstgenannten müssen mit denjenigen identisch sein, welche erst in den 1960er Jahren anlässlich der Erweiterung des Altersheims auf dem Stephansberg abgerissen wurden; vgl. ERICH RABL, 600 Jahre Bürgerspital in Horn. Historische Streiflichter zur jüngeren Entwicklung, in: 600 Jahre Stiftung (wie Anm. 42), 25–60, hier 43 (Abb. 44). – In der in Anm. 20 zitierten Quelle aus 1800 sind vier angeführt: Hausnrn. 10, 11, 16 und 18.
(69) Aus der reichen – wenn auch schon betagten – Literatur seien hier drei Titel genannt: JOSEF KRESCHNICKA, Schola Pia Hornana. Bilder aus der Zeit der Gründung des Horner Gymnasiums 1657–1700, Horn 1907, mit der Übersetzung des Stiftbriefs 27 ff., sowie – als populäre Überblicke – OTTO MAIER, Das Piaristengymnasium in Horn und seine Geschichte, in: 300 Jahre Gymnasium in Horn 1657–1957. Jubiläumsfestschrift, hg. v. Hans Kapitan, Horn o. J. [1957], 76–104, sowie DERS., Aus der Geschichte des Horner Gymnasiums, in: Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 120–131.
(70) Vgl. jüngst FRANZ M. EYBL, Das barocke Piaristendrama in Horn. Lateinische Tradition und regionale Kultur, in: Höbarthmuseum und Stadt Horn (wie Anm. 1), 111–132.
(71) Hiezu existiert nur eine ältere, überdies populär gehaltene Arbeit: HERMANN DOLLMAYR, Das Schützenwesen der Stadt Horn im Zeitalter des dreissigjährigen Krieges, in: Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich NF 25 (1891), 206–223; die Angabe „Peckengarten”, von REINGRABNER, Horn (wie Anm. 20), 107 [11b], übernommen, dürfte auf VICTOR RAPP, Die Geschichte einer Waldviertler Stadt, in: Horner Kalender 70 (1938) [unpag.], zurückgehen. – Zu Lokalität, Institution und deren Relikten vgl. die knappen Hinweise bei RALPH ANDRASCHEK-HOLZER, Historischer Führer durch die Stadt Horn, Horn 1992, 16 f. Nach Abschluss des Manuskripts erschien KARLHEINZ HULKA, Rund um das Prager Tor der Stadt Horn. 2. Teil, in: Das Waldviertel 54 (2005), 181–205, von welchem das hier genannten Datum übernommen wurde.
(72) Zu Struktur und Befugnissen der städtischen „Selbstverwaltung” vgl. ausführlich WINKELBAUER, Untertanen (wie Anm. 18), 40 ff.
(73) Vgl. Topographischer Landschematismus […]. Erster Bd.: A – M, Krems 1795, 276. Die vergleichsweise geringe Anzahl repräsentativer Hausfassaden aus der Frühen Neuzeit ist wohl auch durch die Brände bedingt, welche Horn besonders 1669, 1794 und 1827 erleben musste; vgl. die Zusammenfassung bei BURGER, Geschichtliche Darstellung (wie Anm. 68), 199, dessen kartographische Dokumentation der letztgenannten Brände in RABL, Eine Stadt und ihre Herren (wie Anm. 5), 36 f. reproduziert sind.
(74) Vgl. ELISABETH ULSPERGER, Horn, Eggenburg, Retz – Kleinstädte an der Peripherie, in: Kleinstadtbürgertum in Niederösterreich. Horn, Eggenburg und Retz um 1900, hg. v. Hannes Stekl, Wien 1994 (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 27), 15–39, hier 24. – Aus den stichprobenartig durchgesehenen Quellen ergibt sich, dass tatsächlich sämtliche außerhalb der Altstadt gelegenen Viertel unter „Vorstadt” zu buchen sind; vgl. Stadtarchiv Horn, Kart. 92, Fast. 304/11 (wie Anm. 20).
In der eben beleuchteten Epoche erlangte die Stadt Horn zeitweise politische Bedeutung wie nie zuvor und nie danach: Sie war immerhin Schauplatz von Treffen der „frondierenden” evangelischen Landstände. Nach deren militärischer Katastrophe auf dem „Weißen Berg” 1620 wurde Horn militärisch bezwungen, die Familie Puchheim enteignet und die Stadt katholischen Adeligen anvertraut, deren wohl wichtigster Graf Kurz war. In kunsthistorischen Termini könnte man diese Zeitenwende so charakterisieren: Nach der Renaissance-Spätblüte zur Zeit der letzten Puchheimer wurden frühbarocke Bauten für Kirche und Wirtschaft aufgeführt; Relikte beider Epochen prägen das Horner Stadtbild bis zum heutigen Tag. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Horner Stadtgeschichte quellenmäßig kontinuierlich nachvollziehbar; seither kann auch das Kulturleben erfasst werden. Dass Kultur und Religion, Herrschaft und Wirtschaft in jenen Jahrhunderten auch in Horn eng miteinander verknüpft waren, haben wir zu zeigen versucht. Die frühneuzeitliche Periode der Horner Stadtgeschichte ist also im Wesentlichen durch Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, der religiösen „Infrastruktur” sowie des Schulstandorts geprägt. Die Rolle der Bürgerschaft bzw. deren Konflikte mit der Herrschaft illustrieren die Spezifika einer Patrimonialstadt. Mit der Aufhebung der Grunduntertänigkeit endet zugleich ein jahrhundertelanger Dualismus, ja oft Antagonismus zwischen Bürgerschaft und Herrschaft.
Die Zeit von 1850 bis 1945
Die Eckpunkte dieser Epoche bezeichnen zwei höchst unterschiedliche Zäsuren: die Aufhebung der Grunduntertänigkeit und Schaffung neuer Verwaltungsstrukturen einerseits, das Ende des 2. Weltkriegs und der NS-Herrschaft andererseits. (75) Zunächst ist auf die Zäsur in Folge des 1848er Jahres hinzuweisen, die 1850 zur Errichtung von Steueramt, Bezirksgericht, Gendarmerieposten und danach von Eich- bzw. Postamt führten. (76) Wie in manchen anderen Städten vergleichbarer Größe und Position muss von einem gewissen Gegensatz zwischen dem Verlust der früheren politisch-militärischen Rolle solcher Städte sowie der nach 1848 häufig zu beobachtenden Verweigerung gegenüber innovatorischen Schritten einerseits, und der Schaffung von Ausbildungs- bzw. Kultureinrichtungen andererseits gesprochen werden; (77) im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts standen Beharrungstendenzen gegen Modernisierungsprozesse. (78) Jedenfalls gewann Horn durch die Aufnahme der neuen Verwaltungs- und Justizbehörden eine neue, bis heute gewahrte Qualität als administratives Zentrum. Die erwähnten Behörden wurden, ebenso wie die ihren Sitz mehrmals wechselnde Stadtverwaltung, in historischen Gebäuden der Altstadt untergebracht, (79) während Horn energisch die Grenzen seiner letztlich v. a. um die Stadttore reduzierten Ummauerung sprengte: Das Wiener Tor wurde 1863, das Mödringer 1867 und das Prager 1895 abgetragen. (80) Nördlich der Altstadt wurden in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts Schul- bzw. Konviktgebäude errichtet, (81) ebenso das („Katholische”) Vereinshaus; (82) es folgte das 1890–1914 den Winkel zwischen „Öttinger Vorstadt” und nördlichem Mauerverlauf füllende Villenviertel. (83) Aber auch die Altsiedlung am Stephansberg und die Altstadt wuchsen immer mehr zusammen; die in den 1930er Jahren errichtete Fischer-Siedlung lag bereits westlich von Stephanskirche bzw. Friedhof. (84) Die erwähnte Bautätigkeit des späten 19. Jahrhunderts fand ihren Niederschlag sowohl in Hausarchitekturen unterschiedlichen Typs (85) als auch in der Verbesserung der Infrastruktur: Nördlich der ehemaligen „Öttinger Vorstadt” wurden Stadtteich, Freibad, Klärteich und Wasserreservoir angelegt. (86) Die Freiwillige Feuerwehr bekam 1873 ihr Zeughaus innerhalb der Altstadt, (87) und nach Erlangung des Bahnanschlusses 1889 (88) wurde beim östlich der Altstadt gelegenen Bahnhofsareal das Lagerhaus errichtet. (89) Als eine gleichfalls bis heute bestehende, wichtige Institution sei hier noch das Allgemeine Krankenhaus genannt, welches 1890/91 nördlich der Altstadt als später mehrfach erweiterter Neubau aufgeführt wurde. (90) Auch die sich neu konstituierende jüdische Gemeinde bereicherte Horn um Bethaus und Friedhof. (91) Schließlich wurde Horn Garnisonsstadt; die südöstlich von Altstadt bzw. Schlosspark gelegene Kaserne wurde 1937 ihrer Bestimmung übergeben. (92) Häuserzahl und Bevölkerung Horns wuchsen in dieser Epoche rasch an: von 210 Häusern und 2.136 Einwohnern im Jahr 1869 bis auf 544 Häusern und 4.316 Einwohnern im Jahr 1951. (93) Die Horner Wirtschaft war immer noch von ihrem agrarischen Umfeld geprägt, ebenso von Gewerbe und Handel; (94) größere Betriebe blieben eine Seltenheit: Genannt seien hier die zunächst innerhalb der Stadtmauern angesiedelte Buchdruckerei Berger (seit 1868) sowie die in der Zwischenkriegszeit in Bezug auf Beschäftigtenzahlen größten Arbeitgeber, die Fa. Johann Steiner & Sohn (Baumeisterei und Sägewerk) südöstlich der Altsiedlung am Stephansberg sowie die Fa. Prager (nachmals Traschler; Bau- und Zimmermeisterei, Sägewerk) nördlich der ehemaligen „Öttinger Vorstadt”. (95) Auch existierten Ziegeleien – z. T. in Nachfolge der städtischen des 16. Jahrhunderts; (96) die bis 1887/88 existierende Brauerei unterhalb des Hoyos'schen Meierhofs überlebte den sich verschärfenden Wettbewerb im Brauereiwesen nicht. (97) Am Ende dieser für die Entwicklung des modernen Horn wohl zentralen Epoche standen das autoritäre Regime sowie die NS-Ära; letztere bedeutete auch für Horn nachhaltige Eingriffe in Stadtregierung, Kulturleben und Bevölkerungsstruktur (d. h. vor allem Vertreibung, oder Vernichtung der jüdischen Horner). (98)
(75) Knappe Übersichten bieten HELMUTH FEIGL, Horn im 18. und 19. Jahrhundert, in: Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 147–151, sowie KARL GUTKAS, Horn im 20. Jahrhundert, in: ebd., 165–170; ausführlich ERICH RABL, Aus der jüngeren Geschichte Horns, in: 125 Jahre Sparkasse der Stadt Horn, Horn o. J. [1987], 39–60.
(76) Vgl. etwa ULSPERGER, Kleinstädte (wie Anm. 74), 19. – Zum Ende der Grundherrschaft und dessen Folgen vgl. FEIGL, Grundherrschaft (wie Anm. 20), 255 ff.
(77) Vgl. ebd., 18.
(78) Vgl. ebd., 26.
(79) Vgl. FORSTREITER, Thurnhof (wie Anm. 40) bzw. Grundbücher (wie Anm. 60).
(80) Vgl. RAPP, Geschichte einer Waldviertler Stadt (wie Anm. 71).
(81) Vgl. RABL, Aus der jüngeren Geschichte (wie Anm. 75), 48 f.
(82) Vgl. Vereinshaus Horn. Festschrift der Stadtgemeinde Horn zur Wiedereröffnung, Horn 1989.
(83) Vgl. MARIO SCHWARZ, Ein Villenensemble in Horn als Beispiel der Stilmöglichkeiten um 1900, in: Höbarthmuseum und Stadt Horn (wie Anm. 1), 151–180, sowie KARLHEINZ HULKA, Anton Krejci (1842–1921). Der Gründer des Horner Villenviertels, in: Biographien (wie Anm. 63), 141–164.
(84) Vgl. KARL HULKA, Die Rudolf-Fischer-Siedlung in Horn, in: Das Waldviertel 44 (1995), 237–249, sowie DERS., Die Rudolf-Fischer-Siedlung in Horn, Horn 1996 (Sonderdr. Nr. 4 des Museumsvereins in Horn). – Zu weiteren Bauten in jener Epoche vgl. PLESSL, Gründung (wie Anm. 6), 214 f.
(85) Vgl. KARL HULKA, Johann B. Semelrock (1827–1871). Ein Horner Baumeister der Gründerzeit, in: Das Waldviertel 43 (1994), 34–48, sowie DERS., Johann B. Semelrock (1827–1871), Horn 1994 (Sonderdr. Nr. 2 des Museumsvereins in Horn).
(86) Vgl. ERICH RABL, Wasser für Horn. Die Wasserversorgung der Stadt Horn in den letzten 100 Jahren. Eine Festschrift der Stadtgemeinde Horn, Horn 1983.
(87) Vgl. z. B. DOROTHEA KINZEL, F. F. Horn – 100 Jahre Arbeit für eine Stadt. Aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Horn, in: 100 Jahre im Dienst am Nächsten 1873–1973. Festschrift anläßlich des 100-jährigen Bestandes der Freiw. Feuerwehr der Stadt Horn, Horn o. J. [1973], 43–62, hier 44 f.
(88) Vgl. jüngst WALTER WINKLER, Warum liegt Horn nicht an der Franz Josef-Bahn? Eine Klarstellung, in: Das Waldviertel 45 (1996), 422–439, sowie DERS., Die Bemühungen der Stadt Horn um den Eisenbahnanschluß an den „Weltverkehr” 1860–1889, Horn 1997 (Sonderdr. Nr. 6 des Museumsvereins in Horn).
(89) Vgl. ERICH RABL, Die Gründung der Landwirtschaftlichen Genossenschaft in Horn und Umgebung, in: 80 Jahre Raiffeisen-Lagerhaus Horn 1898–1978, Horn 1979, 39–75, hier 65.
(90) Vgl. ERICH RABL, Vom mittelalterlichen Bürgerspital zum modernen Krankenhaus. Historische Streiflichter 1395–1993, in: Vom Bürgerspital zum modernen Krankenhaus. Festschrift. Eröffnung des Neubaues A. Ö. Schwerpunktkrankenhaus Horn, 4. Oktober 1993, Horn 1993, 9–29.
(91) Vgl. ERICH RABL, Der jüdische Friedhof in Horn, in: Kläranlage (wie Anm. 59), 47–67. – Dieser liegt auf dem Areal des ehemaligen, bei Merian (wie Anm. 19) ausgewiesenen Dorfes Riedenburg; vgl. ERICH RABL, Riedenburg – einst Burg und Pfarre nahe der Stadt Horn, in: ebd., 33–45.
(92) Vgl. 50 Jahre Garnison Horn 1937–1987. Festschrift, red. v. Franz Teszar-Helmut Brandtner, Horn o. J. [1987].
(93) Vgl. RABL, Wasser für Horn (wie Anm. 86), 14 bzw. 16.
(94) Vgl. RABL, Aus der jüngeren Geschichte (wie Anm. 75), 53 ff.
(95) Vgl. ebd., 56 ff.
(96) HELGA PAPP, Die Ziegelöfen des Bezirkes Horn. 1. Teil, in: Das Waldviertel 49 (2000), 247–271, hier 251 ff.
(97) Vgl. MARTINA FUCHS, Das Horner Bier, in: Rund ums Bier. 85 Jahre KÖStV Waldmark, Horn 1989, 23–30.
(98) Vgl. die Zusammenfassung bei ERICH RABL, Hakenkreuzfahnen flattern in Horn. Die Ereignisse des März 1938, in: Horner Kalender 115 (1986), 17–32.
Während des eben behandelten Jahrhunderts veränderte Horn nicht nur äußerlich sein Gesicht, indem es wuchs und bis dahin nicht gekannte Bauten erhielt, es erfuhr auch zwei große Einschnitte: zunächst das Ende des „Ancien Regime” mit Aufhebung der Grunduntertänigkeit und Schaffung neuer Verwaltungsstrukturen, welche der Stadt zentralörtliche Funktion für ein größeres Umland verliehen. In jener Epoche wandelte sich Horn vom Mittelpunkt einer Grundherrschaft zum Verwaltungszentrum – eine Funktion, welche die Stadt bis heute innehat. Als Zäsuren wirkten ferner der 1. Weltkrieg, autoritäre Herrschaft und noch mehr die Ereignisse von 1938 bis 1945: Angliederung an das Deutsche Reich, politische Umstrukturierung, Vernichtung der jüdischen Gemeinde, Teilnahme an NS-Herrschaft und Krieg, Besatzung durch sowjetische Truppen und Wiederaufbau von Wirtschaft wie Verwaltung (Kriegsschäden im materialen Sinn hatte Horn keine aufzuweisen). In jenem Säkulum wurde Horns Infrastruktur verbessert – siehe Bahnanschluss! -; die primär agrarische Prägung der Wirtschaft blieb bestehen.
Die Zeit seit 1945
Nach dem Krieg – von Kampfhandlungen blieb Horn nahezu verschont – und der Besatzungszeit (99) kam es zunächst zu einer Änderung der Gemeindegrenzen, und zwar erstmals seit 1850 bzw. 1938. (100) Ferner stiegen Bevölkerung und Häuseranzahl, letztere im Verhältnis zur Summe der Einwohner besonders stark (Wohnbevölkerung: 1991 6.264, 2001 6.411; Gebäude: 1991 1.644, 2001 1.844; Wohnungen: 1991 2.711, 2001 3.046): (101) ein Indiz für steigenden Wohlstand in dieser Epoche. V. a. die zahlreichen Wohnbauten, ob von öffentlicher Hand, Genossenschaften oder Privaten errichtet, sorgten für die Ausdehnung der Stadt primär nach Norden, Süden und Westen, (102) wobei kein konzentrisches Wachsen der Bebauung rund um die Altstadt, sondern eines entlang bestimmter Siedlungsachsen zu konstatieren ist. Besonders als administratives bzw. Schulzentrum erlebte Horn Aus- wie Neubau der betreffenden Behördensitze (103) bzw. Schulgebäude. (104) Der Umbau und die Aufwertung des Krankenhauses zu einer für die gesamte Region zentralen Anstalt war sicher eine der für die Positionierung Horns folgenreichsten Maßnahmen der neueren Zeit. (105) Die Jahrzehnte seit ca. 1950 sind nicht zuletzt infolge von Revitalisierungs- bzw. Adaptierungsmaßnahmen für historische Gebäude bemerkenswert: Das bereits 1930 gegründete Höbarthmuseum wurde 1973 im ehemaligen Bürgerspital untergebracht; (106) es konnte sich seither v. a. als Schauplatz von Ausstellungen einen zentralen Platz im Horner Kulturleben erobern. (107) Das ehemalige Piaristen-, und spätere Landes- bzw. Bundesgymnasium wiederum wurde, nachdem es seit der 1961 vorgenommenen Eröffnung des Neubaus nördlich des Villenviertels seiner früheren Funktion weitgehend beraubt war, 1988 als „Kunsthaus Horn” dem städtischen Kulturleben gleichsam zurückgegeben (108) und das Vereinshaus zeitgemäß umgebaut: (109) Nicht zuletzt als Aufführungsort von Konzerten des seit 1856 bestehenden Gesang- und Musikvereins ist es in Stadt und Region populär. (110) Aber auch die Altöttinger Kapelle erlebte nach zahlreichen Funktionswechseln (111) – 1952 bis 1971 diente das ehemalige Monument der Katholischen Reform als evangelisches Gotteshaus – 1990 ihre Restaurierung sowie Wiedereinweihung. Generell ist das Bewusstsein für die Erhaltung historischer Bausubstanz gestiegen, wie etwa anhand des Bezirksgerichtsgebäudes mit seinem aus 1583 stammenden Sgraffitoschmuck gezeigt werden konnte. (112) Im selben Maß, wie man sich um Erhaltung wie Belebung der Altstadt bemüht, schwindet aber auch deren Bedeutung als Standort von Wirtschaftsbetrieben; diese sind derzeit westlich von Horn in einem Handels- und Gewerbepark konzentriert. (113) Gegenüber anderen Kleinstädten der Region konnte sich die Bezirksstadt Horn mit ihrem relativ großen Angebot an Bildungs- bzw. Gesundheitseinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten positiv profilieren; der Nachteil, lediglich über einen Nebenbahnanschluss zu verfügen, erscheint somit wettgemacht. (114) Die Gegenwart ist von neuen Initiativen in punkto Altstadtrevitalisierung charaktersiert, während das über den historischen Kern längst hinausreichende Wachstum Horns sich besonders in nördlicher Richtung kräftig fortsetzt.
(99) Vgl. z. B. ERICH RABL (Hg.), „Horn unter sowjetischer Besatzung”. Ein Augenzeugenbericht des Russisch-Dolmetschers Friedrich Süßmann, in: Horner Kalender 114 (1985), 17–35, bzw. jüngst MARIA MAYR (geb. Bitter), Das Jahr 1945 im Bezirk Horn, Horn/Waidhofen a. d. Thaya 1994 (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 31).
(100) Vgl. RABL, Aus der jüngeren Geschichte (wie Anm. 75), 40 ff.
(101) Vgl. RABL, Wasser für Horn (wie Anm. 86), 14 bzw. 16.
(102) Vgl. PLESSL, Gründung (wie Anm. 6), 215 f.
(103) Vgl. Bezirkshauptmannschaft Horn – im Dienste der Bürger. Festschrift anläßlich der Eröffnung des Zu- und Umbaues des Amtsgebäudes, red. v. Erich Sperber, Horn 1995.
(104) Vgl. RABL, Aus der jüngeren Geschichte (wie Anm. 75), 48 ff.
(105) Vgl. Vom Bürgerspital zum modernen Krankenhaus (wie Anm. 90).
(106) Damals ein glücklicher Anlass für die einzige neuere Publikation, welche sämtliche Epochen der Horner Stadtgeschichte überblicksmäßig behandelte: Höbarthmuseum (wie Anm. 2).
(107) Vgl. z. B. ERICH RABL, Sonderausstellungen 1980–1990 im Höbarth- und Madermuseum, in: Höbarthmuseum und Stadt Horn (wie Anm. 1), 193–219.
(108) Vgl. CARL PRUSCHA (Hg.), Kunst Haus Horn […], Wien 1988 (Wiener Akademie-Reihe 23)
(109) Vgl. Vereinshaus Horn (wie Anm. 82).
(110) Vgl. FRIEDL HRADECKY, 125 Jahre Gesang- und Musikverein Horn 1856–1981, Horn o. J. [1981].
(111) Vgl. ANDRASCHEK-HOLZER, Altöttinger Kapelle (wie Anm. 67).
(112) Vgl. ZINSLER, Sgraffitofassade (wie Anm. 53).
(113) Vgl. z. B. PIA ROSENSTEINER, „Horn ist vorn”. Entwicklungsperspektiven einer Bezirksstadt im Waldviertel unter Berücksichtigung neuer Rahmenbedingungen, in: Das Waldviertel 46 (1997), 317–327, hier 324 ff. Auf neuere Arbeiten, die dem Verfasser erst nach Abschluss des Manuskripts bekannt wurden, kann hier nur hingewiesen werden; vgl. etwa die Kurzfassung ihrer Diplomarbeit von SABINE SLAVIK, „Geisterstadt” Horn? Suburbanisierung und Probleme des Stadtzentrums, in: Waldmärker 1 (2005), 16–17.
(114) Vgl. ebd., 319 f.
Ralph Andraschek-Holzer (115)
(115) Für fachliche Durchsicht, kritische Begleitung und Quellenhinweise danke ich Herrn emer. Univ.-Prof. Dr. Herbert Knittler, Wien, herzlich.
Anmerkungen
(1) Zur damit zusammenhängenden Etymologie des Stadtnamens vgl. ELISABETH SCHUSTER, Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen. 2. Teil: Ortsnamen F bis M. Wien 1990 (Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich, Reihe B), 305. Wie die ältere Forschung festgestellt hat, lag Horn möglicherweise schon früh an wichtigen Verkehrswegen, so etwa an der „Horn-Eggenburger Hochstraße”; vgl. PETER CSENDES, Die Straßen Niederösterreichs im Früh- und Hochmittelalter, Wien 1969 (Dissertationen der Universität Wien 33), 182 f.; INGO PRIHODA, Gedanken zum ältesten Horn, in: Höbarthmuseum und Stadt Horn. Beiträge zu Museum und Stadtgeschichte, hg. v. Ralph Andraschek-Holzer – Erich Rabl, Horn 1991, 33–45, hier 36 f., wagt – allerdings ohne Belege anzuführen – sogar eine Verlaufsrekonstruktion einer „Hochstraße”, mit welcher jene gemeint sein dürfte.
(2) „[…] in predio suo Homarun […]”; vgl. ADALBERT FR[ANZ] FUCHS (Bearb.), Die Traditionsbücher des Benediktinerstiftes Göttweig, Wien/Leipzig 1931 (FRA II/69), 559 f., Nr. 427; an Lit. z. B. Höbarthmuseum der Stadt Horn, Horn o. J. [1973], 67. – Die Datierung ergibt sich aus den Daten der Regierungszeit Eigilberts.
(3) Vgl. FRIEDRICH SCHRAGL, Das Kloster und seine Pfarren, in: Benediktinerstift Altenburg 1144–1994, bearb. v. Ralph Andraschek-Holzer, Ottilien 1994 (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Erg.-Bd. 38), 51–83, hier 53 ff.
(4) Vgl. MAX WELTIN, Ascherichsbrvgge – Das Werden einer Stadt an der Grenze, in: Mitteilungen aus dem Niederösterreichischen Landesarchiv 10 (1986/87), 1–64, hier 33, Anm. 186.
(5) Vgl. ebd., 34, sowie die ebenso vorsichtige wie richtige Formulierung von GUSTAV REINGRABNER, Die Stadt Horn und ihre Herren, in: Eine Stadt und ihre Herren: Puchheim, Kurz, Hoyos. Ausstellung der Stadt Horn im Höbarthmuseum, 9. Mai bis 29. September 1991, red. v. Erich Rabl, Horn 1991, 13–53, hier 14: „Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts werden landesfürstliche Ministerialen, also ritterliche Dienstmannen, genannt, die sich ,von Hörne' nennen.”
(6) Vgl. ERNST PLESSL, Die Gründung und Entwicklung der mittelalterlichen Städte im Waldviertel. Aufgezeigt am Beispiel der Stadt Horn, in: Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie 11 (1993), 201–217, hier 210 f. – Der Baualterplan von ADALBERT KLAAR, Baualterpläne österreichischer Städte. 3. Lfg., Wien 1976, Bl. 21: Klaar vermutet die Altsiedlung unter „urkundl. 1045” ausschließlich auf dem Friedhofsareal westlich der Stephanskirche, was ebensowenig beweisbar ist.
(7) Vgl. BRIGITTE RIGELE, Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer, Diss. Wien 1990, 96 f., unter Weiterführung der Ergebnisse von FOLKER REICHERT, Zur Geschichte und inneren Struktur der Kuenringerstädte, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 46/47 (1980/81, Kuenringer-Forschungen), 142–187, hier 154, Anm. 83.
(8) Vgl. RIGELE, Maissauer (wie Anm. 7), 87 ff. (auch in Auseinandersetzung mit älterer Forschung), sowie WELTIN, Ascherichsbrvgge (wie Anm. 4), 33, Anm. 186.
(9) So immer wieder Karl Lechner; vgl. etwa KARL LECHNER, Geschichte der Besiedlung und der ältesten Herrschaftsverteilung, in: Heimatbuch des Bezirkes Horn. I. Bd., hg. v. Franz Lukas – Friedrich Moldaschl, Horn 1933, 246–304, hier 265; KARL LECHNER, Horn, in: Donauländer und Burgenland, hg. v. Karl Lechner, Stuttgart 1970 (Handbuch der historischen Stätten Österreich 1), 328–333, hier 331.
(10) PLESSL, Gründung (wie Anm. 6), unterscheidet schon bis etwa 1300 vier!
(11) Vgl. WELTIN, Ascherichsbrvgge (wie Anm. 4), 33, Anm. 186.
(12) Vgl. GERHARD REICHHALTER – KARIN KÜHTREIBER – THOMAS KÜHTREIBER, Burgen. Waldviertel und Wachau, St. Pölten 2001, 162 ff.
(13) Vgl. LAMBERT BERGAUER, Studien zur Baugeschichte der Pfarrkirche St. Stephan in Horn, Dipl.-Arb. Wien 2000, 43.
(14) Vgl. Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. 2. Bd., Wien 1856, 109 ff., Nr. LXXX (hier 114). Es handelt sich hierbei um den Stiftbrief des Klosters St. Nikola in Passau, welcher wohl ca. 1220/30 für das Jahr 1074 fingiert wurde.
(15) Dieser Beleg, von welchem vielleicht auf einen entsprechenden Status der Stadt geschlossen werden darf, wird unterschiedlich transkribiert: HEINRICH WEIGL, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. III. Bd.: H, Wien 1970, zitiert 155 f. aus einer publizierten Urkunde „urbani de Horn”; das im Stiftsarchiv Altenburg aufbewahrte Original wurde jüngst neuerlich so transkribiert, dass in der Zeugenreihe ähnlich wie bei HONORIUS BURGER, Urkunden der Benedictiner-Abtei zum Heiligen Lambert in Altenburg, Nieder-Österreich K. O. M. B. vom Jahre 1144 bis 1522, Wien 1865 (FRA II/21), 1–440, hier 7, „Reinbotone de Horn blebanis” (Hervorhebung durch den Verfasser) steht (und nicht, wie es heißen müsste, „urbanis”); vgl. http://www.mom.findbuch.net/ php/main.php?ar-id=3263&actionopen&kind=k&id=755&be-id=9&source=linker, Zugriff vom 5. Juli 2004. – Die Urkunde wurde vom Verfasser auch eingesehen; an dieser Stelle sei Hrn. Abt Prl. Mag. Bernhard Naber OSB für seine rasch gewährte Hilfe herzlich gedankt.
(16) Vgl. das Regest bei ALOIS PLESSER, in: Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesan-Blatt XII, St. Pölten 1939,409.
(17) Hier folge ich der jüngsten, die bisherige Forschung einarbeitenden und sämtliche Schriftquellen auswertenden Arbeit von Roman Zehetmayer, Arbeitsbericht „Zur Frühgeschichte der Stadt Horn (bis um 1300) [ungedr. Ms.]; dem Autor sei an dieser Stelle herzlich für die Erlaubnis zur Verwertung seiner Ergebnisse gedankt.
(18) Vgl. die Belege bei RIGELE, Maissauer (wie Anm. 7), 96 ff. – Es ist dann wohl auch kein Zufall, dass gerade in jener Epoche, konkret 1253, erstmals ein Stadtrichter genannt wird; vgl. den Beleg Stiftsarchiv Zwettl, Hs. 2/1, ed. in: JOHANN VON FRAST (Hg.), Das „Stiftungen-Buch” des Cistercienser-Klosters Zwetl, Wien 1851 (FRA II/1), 199; an Lit. vgl. Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 68 f. – Zu den Organen und Befugnissen der Stadtverwaltung vgl. THOMAS WINKELBAUER, „Wir, die armen Untertanen Euer Gnaden”. Stadt und Herrschaft Horn im 16. und 17. Jahrhundert, in: Zwischen Herren und Ackersleuten. Bürgerliches Leben im Waldviertel 1500–1700. Ausstellung der Stadt Horn im Höbarthmuseum, 5. Mai bis 2. November 1990, red. v. Gustav Reingrabner – Erich Rabl, Horn 1990, 37–66, hier 40 ff.
(19) Ein Mauthaus muss im Bereich des Hauses Robert-Hamerling-Straße 24 zu suchen sein; vgl. KLAAR, Baualterpläne (wie Anm. 6). Im [unpubl.] Häuserkataster von Erich Forstreiter zu diesem Haus mit der Konskriptionsnummer 195 findet sich allerdings die Angabe „Eine bürgerliche Behausung neben […] dem kais. königl. Mauthaus. […]”; vgl. Stadtarchiv Horn, Kart. 247, Nachlaß Forstreiter H. k. Horn, EZ 188. – Für seine geduldige und liebenswürdige Hilfe bei den Archivrecherchen danke ich Hrn. Prof. Dr. Erich Rabl, Horn, herzlich. – Tatsächlich zeigt auch eine Bildquelle wie der Merian-Stich zwischen „Teich” und „Gross hauss” deutlich einen Schlagbaum: Es handelt sich um den im Anhang II zur Österreich-Topographie Matthaeus Merians d. Ä. veröffentlichten, von Caspar Merian geschaffenen Kupferstich mit Horn und Drosendorf; vgl. INGO NEBEHAY – ROBERT WAGNER, Bibliographie altösterreichischer Ansichtenwerke aus fünf Jahrhunderten. Die Monarchie in der topographischen Druckgraphik von der Schedel'schen Weltchronik bis zum Aufkommen der Photographie. Beschreibendes Verzeichnis der Ansichtenwerke. Bd. II: l-QU, Graz 1982, 242, [1.] [a] (gemeint sind Seitenzahl und jeweilige Ansichten-Nummer). – Zu einzelnen Horn-Ansichten vgl. RALPH ANDRASCHEK-HOLZER, Methodische Überlegungen zur wissenschaftlichen Auswertung Topographischer Ansichten, in: Die Städte und Märkte Niederösterreichs im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Die Vorträge des 20. Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde, Zwettl, 3. bis 6. Juli 2000 und „Das Bild der Kleinstadt –Ansichten, Veränderungen, Identitäten” und 1. Kurztagung des NÖ Instituts für Landeskunde und der NÖ Landesbibliothek, St. Pölten, 23. Mai 2000, hg. v. Reinelde Motz-Linhart – Willibald Rosner, St. Pölten 2005 (Studien und Forschungen aus dem NÖ Institut für Landeskunde 36; NÖ Schriften 149, Wissenschaft), 247–267.
(20) Vgl. BENJAMIN BOWMAN, Das Mautwesen des 18. Jahrhunderts im heutigen Niederoesterreich, Diss. Wien 1950, 137; ferner allgemein HELMUTH FEIGL, Die niederösterreichische Grundherrschaft. Vom ausgehenden Mittelalter bis zu den theresianisch-josephinischen Reformen, 2. Aufl. St. Pölten 1998 (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 16), 187 ff. – Im Jahr 1800 wird übrigens zwischen einem älteren herrschaftlichen und dem k. k. Mauthaus unterschieden; vgl. Stadtarchiv Horn, Kart. 92, Fasz. 304/11 (Vorstadtgemeinde Horn, Militärsachen 1800): Auszug. Aus dem Conscriptions Buch der Herrschaft Horn, Hausnrn. 1 bzw. 71. Da beide in Frage kommenden Mauthäuser in der „Vorstadt” lagen, gestaltet sich eine letztgültige Lokalisierung schwierig, ebenso wie die Identifizierung von Hamerling-Straße 24 mit einem der bei Merian abgebildeten Häuser rechts der Wegschranke bei aller Verlockung keineswegs zwingend erscheint. – Eine 1772 errichtete Schranken-Wegmaut wiederum gehört dem k. k. Mautwesen an; vgl. BOWMANN, Mautwesen, 83; es handelt sich übrigens um die bei GUSTAV REINGRABNER, Horn. Politischer Bezirk Horn, in: Die Städte Niederösterreichs, hg. v. Alfred Hoffmann, Wien 1976 (Österreichisches Städtebuch IV/2), 99–112, hier 108 [13c], erwähnte. Für etwa ein Jahrzehnt bestanden also in Horn tatsächlich zwei Mauthäuser parallel!
(21) So enthält die bei BOWMAN, Mautwesen (wie Anm. 20), 100 ff. mitgeteilte Liste der unter Kaiser Leopold I. bestehenden (Privat-)Mauten die Horner nicht.
(22) So mehrfach Adalbert Klaar; vgl. ADALBERT KLAAR, Die Siedlungsformen Niederösterreichs, in: Jahrbuch für Landeskunde für Niederösterreich NF 23 (1930), 36–75, hier 70; DERS., Die Siedlungsformen des Waldviertels, in: Das Waldviertel. 7. Bd.: Geschichte, hg. v. Eduard Stepan, Wien o. J. [1937], 300–325, hier 316 f.; DERS., Die siedlungstechnischen Grundzüge der niederösterreichischen Stadt im Mittelalter, in: Jahrbuch für Landeskunde für Niederösterreich NF 29 (1944–1948, Gedächtnisschrift Max Vancsa, I. Bd.), 365–384, hier 374 bzw. 376; DERS., Die historische Entwicklung der Horner Stadtanlage, in: Waldviertler Post (26. Sept. 1957), 3; DERS., Begleittext zu den Baualterplänen österreichischer Städte. Heft Nr. 1: Städtebeschreibungen zu den Teillieferungen 1–4 der Stadtpläne 1:2.000 (Niederösterreich), Wien 1980, 22; der auf Klaar fußenden Literatur folgend jüngst PLESSL, Gründung (wie Anm. 6), 212.
(23) Vgl. REICHHALTER – KÜHTREIBER, Burgen (wie Anm. 12), 163. Neueste Forschungen zur Horner Stadtmauer von Ronald Woldron, in deren Rahmen auch das oben benutzte Manuskript Roman Zehetmayers entstand (wie Anm. 17), konnten hier nur teilweise berücksichtigt werden. Ronald Woldron sei herzlich für die vorab erfolgte Mitteilung einzelner Forschungsergebnisse gedankt.
(24) Die Identifizierung erfolgte aufgrund der Angaben in FRIEDRICH ENDL, Studien über Ruinen, Burgen, Kirchen, Klöster und andere Denkmale der Kunst, Geschichte und Litteratur etc. des Horner Bodens. 1. Bd., 3. Heft, Altenburg 1896, 101, sowie DERS., Die Stadt Horn um das Jahr 1600. Ein culturgeschichtliches Bild. Nach größentheils unveröffentlichten Quellen […] Stift Altenburg bei Horn 1902, 37 bzw. 56 f., und DERS., Die Türkengefahr in den Jahren 1593–1598 und die Stadt Horn. Nach Berichten der städtischen Rathsprotokolle und Acten aus dem Stiftsarchiv zu Altenburg, in: Blätter des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich NF 34 (1900), 154–182, hier 168. – Eine zusätzliche Bestätigung z. B. für die Ineinssetzung von Prager und Oberem Tor lässt sich aus den Angaben der Theresianischen Dominikalfassion gewinnen; vgl. Niederösterreichisches Landesarchiv (= NÖLA), Rustikal- und Dominikalfassion, Nr. 785 (Pfarre Horn), wo 1751 mehrmals von Besitz bzw. Behausungen beim bzw. vor dem Oberen Tor die Rede geht (z. B. fol. 1r, 12v, 16r), nicht jedoch vom Unteren Tor, vor welchem sich ja der „Stadtteich” befunden hat. Mag dies Zufall sein oder nicht, nach Durchsicht sämtlicher Horn betreffenden Teile der besagten Fassion glaubt der Verfasser nunmehr sicher sein zu können. – Zur Quelle und deren Auswertung vgl. WERNER BERTHOLD, Die Einkommensstruktur der adeligen Herrschaften um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Versuch einer Typologie, in: HERBERT KNITTLER, Nutzen, Renten, Erträge. Struktur und Entwicklung frühneuzeitlicher Feudaleinkommen in Niederösterreich. Mit einem Beitrag von Werner Berthold, Wien/München 1989 (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien 19), 204–235. Nach Abschluss des Manuskripts erschien KARLHEINZ HULKA, Rund um das Prager Tor der Stadt Horn, in: Das Waldviertel 54 (2005), 37–56, welcher unseren Befund bestätigt und erstmals eine Lokalisierung der in den Quellen genannten „alten Badstube” vornehmen kann (vgl. ebd., bes. 42).
(25) Vgl. HERWIG WEIGL, Die unauffälligen Städte. Österreichs Kleinstädte im Dunkel der Historiographie, in: Österreich im Mittelalter. Bausteine zu einer revidierten Gesamtdarstellung. Die Vorträge des 16. Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde, Puchberg am Schneeberg, 1. bis 4. Juli 1996, hg. v. Willibald Rosner, St. Pölten 1999 (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 26 = NÖ Schriften 109, Wissenschaft), 119–166, hier 156 bzw. 162.
(26) Vgl. RIGELE, Maissauer (wie Anm. 7), 102 (ohne Belege, also wohl auf Analogieschluss beruhend).
(27) Vgl. HERBERT KNITTLER, Grundherrschaftliche Etats um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Das Beispiel der Dominien der Familie Puchheim zu Horn-Göllersdorf, in: Unsere Heimat 63 (1992), 5–22, hier 9, Anm. 29. – Ich danke dem Autor für diesen Hinweis.
(28) Vgl. Anm. 19.
(29) Vgl. NÖLA, VOMB, Alte Gült-Einlage („AE”) 53 (Der herrschafften Horn einleg im 1558 iare): Item ain teicht zu Horrn der statt teicht genannt, sambt dem zipff teicht darbei […], Item wer ain teicht zu Horrn der alt teicht genannt […], Item wer ain teicht unnd[er]halb des bemellten allten teichts der see teicht genannt […] – Auch für diesen Hinweis danke ich Herbert Knittler herzlich, ebenso Frau Christine Mick und Herrn Mag. Günter Marian vom NÖLA für ihre Hilfsbereitschaft bei der Bereitstellung der gewünschten Archivalien.
(30) Vgl. Kriegs-Charte des Erz-Herzogthum Oesterreich unter der Enns, Sectio 29. Wien 1773. – Benutzt wurde die in der NÖ Landesbibliothek, Kartensammlung, aufbewahrte Farbkopie, Sign. Kl 3000/29.
(31) Vgl. NÖLA, Franziszeischer Kataster, Blatt Horn, Nr. 273 VOMB, demzufolge südwestlich der Stadt ein „obere öder Teich”, südlich ein „unterer öder Teich”, nordöstlich „Stadtteich” bzw. „Spitzteich” existiert haben müssen. Die Identifizierung dieses „Stadtteichs” mit dem 1558 erwähnten ist ebenso unproblematisch wie diejenige von „Spitzteich” mit dem unter Anm. 29 erwähnten „Zipfteich”. „Altteich” bzw. „Seeteich” mit den beiden „öden” Teichen gleichzusetzen, erschiene hier natürlich verlockend, wenngleich kaum beweisbar. Jedenfalls muss der u. a. in Merians Stich (vgl. Anm. 19) begegnende Teich aufgrund seiner Lage mit dem „Stadtteich” von 1558 bzw. 1823 gleichzusetzen sein – nicht zu verwechseln mit dem 1870 neu angelegten „Stadtteich” (vgl. Anm. 86).
(32) Vgl. Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 69 f. (Kommentar eines Originals im Schlossarchiv Horn; RIGELE, Maissauer [wie Anm. 7], zitiert 103, Anm. 187, ein anderes Exemplar).
(33) Vgl. Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 76.
(34) Vgl. die Urkunde HHStA Wien, AUR 1463 XI 26. – Für die Verifizierung danke ich herzlich Frau Mag. Dr. Christine Ottner von der Österr. Akademie der Wissenschaften.
(35) Vgl. KURT KLEIN, Siedlungswachstum und Häuserbestand Niederösterreichs im späten Mittelalter, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 43 (1977), 1–63, hier 10.
(36) Vgl. ANTON EGGENDORFER, Das Viertel Ober dem Manhartsberg im Spiegel des Bereitungsbuches von 1590/91, Diss. Wien 1974, 321: Summa […] 100 Haus; vgl. ferner DERS., Das Bereitungsbuch von 1590/91, in: Unsere Heimat 47 (1976), 59–73. – Jedenfalls erweisen die Quellen, dass zwischen 1200 und 1600 nur geringe Schwankungen in der Häuseranzahl auftraten und Horn größenmäßig Städten wie Zwettl oder Weitra vergleichbar war.
(37) Diesem Thema hat sich in mehreren Publikationen Erich Rabl gewidmet, so etwa ERICH RABL, Die Juden in Horn, in: „Die Erinnerung tut zu weh”. Jüdisches Leben und Antisemitismus im Waldviertel, hg. v. Friedrich B. Polleroß, Horn/Waidhofen a. d. Thaya 1996 (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 37), 183–220; der rein aufzählende Beleg zum Jahr 1338 findet sich in den Zwettler Annalen: Vgl. MGH SS IX (Ed. WILHELM WATTERBACH), 683. – Vgl. ferner SHLOMO SPITZER, Bne chet. Die österreichischen Juden im Mittelalter. Eine Sozial- und Kulturgeschichte, Wien/Köln/Weimar 1997, hier 54 bzw. 109.
(38) Vgl. jüngst REICHHALTER – KÜHTREIBER, Burgen (wie Anm. 12), 162 ff.; die Burgkapelle Hl. Pankraz findet sich erstmals 1367 erwähnt; vgl. RIGELE, Maissauer (wie Anm. 7), 97.
(39) D. i. St. Georg am Kirchenplatz: Der Vorgängerbau der Ende des 16. Jahrhunderts neu errichteten Kirche wurde 1367 erstmals erwähnt; vgl. den Beleg bei RIGELE, Maissauer (wie Anm. 5), 97. – Merian (vgl. Anm. 19) deklariert die Georgskirche fälschlich als „St. Michael”, während die Pfarrkirche St. Stephan vor den Mauern fehlt. Das früheste diese zeigende Bildzeugnis dürfte wohl das 1686 datierte Gemälde J. G. Neubergs sein; vgl. dazu ANDRASCHEK-HOLZER, Überlegungen (wie Anm. 19). Übrigens liegen zum Thema Lokalisierung eines Pfarrhofs kaum Angaben vor; das Bauparzellenprotokoll zum Franziszeischen Kataster (wie Anm. 31) weist für 1823 – als Nr. 57 – das Haus Thurnhofgasse 27 als Pfarrhof aus.
(40) Erstmals erforscht von ERICH FORSTREITER, Der Thurnhof zu Horn und seine Geschichte, in: Horner Kalender 88 (1959), 26–32; ferner jüngst GUSTAV REINGRABNER, Zur Geschichte des Thurnhofes, in: Die Stadtgemeinde Horn und ihr Rathaus. Vom mittelalterlichen Thurnhof zum modernen Verwaltungszentrum. Festschrift anläßlich des Umbaues 1997/1998, red. v. Erich Rabl, Horn 1998, 13–33. – Bei Merian (wie Anm. 19) wird das Gebäude als „Thurnhoff” deklariert.
(41) Vgl. FORSTREITER, Grundbücher (wie Anm. 60), pass.
(42) Vgl. ERICH FORSTREITER, Das Horner Bürgerspital, seine Stiftung und rechtsgeschichtliche Entwicklung und sein Archiv, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 311 (1953/54), 34–80; sowie jüngst die einschlägigen Beiträge in: 600 Jahre Stiftung „Bürgerspital zu Horn”, Horn 1995. – Auf Merians Stich (wie Anm. 19) findet man die anhand ihres Dachreiters (?) kenntliche „Spital Kirch” ausgewiesen.
(43) Vgl. ERICH FORSTREITER, Die Anfänge der humanistischen Schulbildung in Horn und die Vorläufer des Gymnasiums vor Errichtung des Piaristengymnasiums im Jahr 1657. Sonderabdr. aus: Schola hornana. Festschrift zur Eröffnung des neuen Gebäudes der Bundesmittelschulen, 18. Dezember 1961, Horn 1962, 9, 11, 40; übernommen von SABINE WEISS, Das Bildungswesen im spätmittelalterlichen Österreich. Ein Überblick, in: Die österreichische Literatur. Ihr Profil von den Anfängen im Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert (1050–1750), hg. v. Herbert Zeman, 1. Teil, Graz 1986, 209–259, hier 257.
(44) Auf das ungarische Intermezzo unter Matthias I. Corvinus weisen wir an dieser Stelle nur kurz hin – vgl. Anm. 46 –, aber schon zuvor dürfte Horn von Einfällen der Hussiten (besonders 1430) bzw. der Böhmen Viktorins Podiebrad (1468) betroffen gewesen sein; vgl. KARL GUTKAS, Geschichte des Landes Niederösterreich, 6. Aufl. St. Pölten 1983, 128 bzw. 139. Allerdings gälte es hier einiges nachzuprüfen; hier nur ein Beispiel: Hinsichtlich der Hussiten behauptet die Zeittafel in Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 199, Horn sei 1426/27 verwüstet worden; bei SILVIA PETRIN, Der österreichische Hussitenkrieg 1420–1434, Wien 1982 (Militärhistorische Schriftenreihe 44), fand sich keine derartige Angabe.
(45) Vgl. ERICH RABL, Das Stadtarchiv Horn – Geschichte und Bestände, in: Stadtgemeinde Horn (wie Anm. 40), 91–106, hier 102 f.; zu den epigraphischen Quellen vgl. RALPH ANDRASCHEK-HOLZER – MARTINA FUCHS, Historische Inschriften in der Stadt Horn, in: Höbarthmuseum und Stadt Horn (wie Anm. 1), 47–100.
(46) Vgl. die Zusammenfassung der betreffenden Ereignisse bei REINGRABNER, Herren (wie Anm. 5), 19.
(47) Vgl. die jüngste knappe Zusammenfassung von GUSTAV REINGRABNER, „Als man um die Religion stritt …”. Reformation und katholische Erneuerung im Waldviertel 1500–1660. Ausstellung im Höbarthmuseum der Stadt Horn, Horn 2000, 208 ff. – An dieser Stelle sei dem Autor für anregende Diskussionen und Hinweise herzlich gedankt. – Einen vorzüglichen Überblick zum Thema Reformationsgeschichte in Österreich bietet RUDOLF LEEB, Der Streit um den wahren Glauben – Reformation und Gegenreformation in Österreich, in: RUDOLF LEEB [u. a.] Geschichte des Christentums in Österreich. Von der Spätantike bis zur Gegenwart, Wien 2003 (Österreichische Geschichte, hg. v. Herwig Wolfram), 145–279, hier bes. 222 ff. sowie 262 ff. Zu Horn vgl. jüngst ARTHUR STÖGMANN, Die Gegenreformation in der Stadt Horn 1620–1670, in: Unsere Heimat 75 (2004), 322–345.
(48) Vgl. HERBERT KNITTLER, Dominium und Brauhaus – herrschaftliche Bierbrauerei als vorindustrielles Gewerbe, in: Versuche und Ansätze zur Industrialisierung des Waldviertels. Vorträge und Diskussionen des achten Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde, Weitra, 6.–8. Juli 1987, hg. v. Helmuth Feigl – Willibald Rosner, Wien 1990 (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 12 = NÖ Schriften 34, Wissenschaft), 331–353, hier (basierend auf EGGENDORFER, Bereitungsbuch [wie Anm. 30]), 335.
(49) Vgl. REICHHALTER – KÜHTREIBER, Burgen (wie Anm. 12). – Aus jener Epoche, genau aus 1548, datiert ein früher Beleg für das Vorkommen des „Tiergartens”, d. h. des späteren Schlossparks; vgl. ENDL, Horn um 1600 (wie Anm. 24), 95. – Neben anderen Ansichten zeigt Merians Stich (wie Anm. 19) das Schloss noch in dessen Renaissance-Gestalt.
(50) Von kunsthistorischer Seite selten gewürdigt; vgl. z. B. (unter „Archiv[raum]” bzw. „Försterhaus” rangierend) JOHANNES STEININGER, Stuckdekorationen des 16. Jhs. in den Herrschaften Horn-Wildberg, Rosenburg und Drösiedl-Aigen, in: Kamptal-Studien 4 (1984), 27–59, hier 41 ff.; zur Institution „Landgericht” in Horn vgl. WINKELBAUER, Untertanen (wie Anm. 18), 46 ff. – Die Rückseite des „Landgerichts” ist auf dem Vischer-Stich aus 1672 (vgl. NEBEHAY – WAGNER, Ansichtenwerke [wie Anm. 19]. Bd. III: R – Z, Graz 1983, 371, 52; ferner künftig ANDRASCHEK-HOLZER, Überlegungen [wie Anm. 19]) deutlich zu sehen: Es handelt sich um das langgestreckte, dem Schloss unmittelbar vorgelagerte Gebäude.
(51) Vgl. RENATE HOLZSCHUH-HOFER, Bemerkungen zur Georgskirche in Horn. Die Kirche als profaner Sinnträger, in: Kamptal-Studien 5 (1985), 75–101, sowie jüngst den Artikel von DERS., in: Spätmittelalter und Renaissance, hg. v. Artur Rosenauer, München u. a. 2003 (Geschichte der bildenden Kunst in Österreich 3), 290 f.
(52) Vgl. FORSTREITER, Anfänge (wie Anm. 43), pass.
(53) In dieser Funktion seit 1850; vgl. zuletzt ERICH ZINSLER, Die Sgraffitofassade des Horner Gerichtsgebäudes. Zur Geschichte der Restaurierung und Problematik der Erhaltung, in: Das Waldviertel 51 (2002), 45–58.
(54) Vgl. ENDL, Horn um 1600 (wie Anm. 24), 95 („an Stelle des Frieß'schen Eisengewölbes […]”); die Identifizierung kann hier anhand folgender, etwa aus den 1930er Jahren stammenden Broschüre vorgeschlagen werden: Häuserverzeichnis der Stadt Horn, Horn o. J., 6. – Für bestätigendes Bildmaterial und Informationen danke ich meinem Bruder, Wolfgang Andraschek-Holzer, herzlich!
(55) GILBERT ZINSLER, Die Horner Landschaftsapotheke, in: Die Apotheke. 400 Jahre Landschaftsapotheke Horn. Ausstellung der Stadt Horn im Höbarthmuseum, 24. Mai bis 2. November 1997, red. v. Erich Rabl – Gilbert Zinsler, Horn 1997, 71–97.
(56) Vgl. ebd., 75 bzw. 85.
(57) Vgl. ENDL, Horn um 1600 (wie Anm. 24), 37. – Es wurde bereits erwähnt, dass es mehrere Teiche rund um Horn gab (vgl. Anm. 27 ff.), weshalb es problematisch erscheint, „Teichseite” mit der NO-Seite Horns in eins zu setzen. Da der auf dieser Seite der Stadt situierte Teich jedoch verhältnismäßig nahe an diese heranreichte und ihr Erscheinungsbild prägte, erscheint diese Interpretation nicht unplausibel.
(58) Zum Meierhof: Merians Stich (wie Anm. 19) weist den „Meyerhoff” deutlich sichtbar aus. – Ein Brief vom 15. April 1532 stellt übrigens nicht die erste Erwähnung eines Meierhofs schlechthin dar, wie aus ENDL, Horn um 1600 (wie Anm. 24), 37, geschlossen werden könnte, sondern ist wohl nur auf den im Kern noch heute erhaltenen – eben den erwähnten östlich des Schlosses – zu beziehen; Herbert Knittler verweist hiezu auf in Anm. 27 erwähnte ältere Zeugnisse. Brauhaus: Das Inventar von EVELYN BENESCH u. a. (Bearb.), Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich nördlich der Donau, Wien 1990 (Dehio-Handbuch Die Kunstdenkmäler Österreichs), 458, vermag allerdings nur Teile des ehemaligen Brauhauses auf „um 1600” zu datieren, während KLAAR, Baualterpläne (wie Anm. 6), die Grobdatierung 17. bzw. 18. Jahrhundert vorgeschlagen hat. – Zum Brauhaus: Das herrschaftliche Brauwesen wird laut Herbert Knittler mit einer Rechnung aus 1493/94 (archiv Schloß Rosenburg, Fasz. II/2) fassbar.
(59) Vgl. HANS RASCH, Zur Geschichte der Horner Mühlen, in: Kläranlage Horn. Beiträge zur Geschichte des Taffatales. Mühlen – Riedenburg – Jüdischer Friedhof. Eine Festschrift des Gemeindeverbandes Horn für Abwasserbeseitigung, red. v. Erich Rabl, Horn 1990, 19–32, hier 28.
(60) Vgl. ERICH FORSTREITER, Was uns die alten Grundbücher von einigen bemerkenswerten alten Häusern in Horn berichten, in: Horner Kalender 84 (1955), [unpag.]; der Quellenbeleg findet sich auch bei ENDL, Horn um 1600 (wie Anm. 24), 101.
(61) Vgl. Kriegs-Charte (wie Anm. 30); der Franziszeische Kataster (wie Anm. 31) bezeichnet sie authentisch als „Wasenmeisterey”; ihr Erscheinungsbild gibt Merians Stich (wie Anm. 19) wieder: Es handelt sich um das kleine Haus ganz links. – Die Abdeckerei wird übrigens noch 1839 erwähnt: vgl. Horn, in: [FRANZ X. SCHWEICKHARDT,] Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens. Erster Band. Viertel Ober dem Manhardsberg, Wien 1839, 146–176, hier 147: „[…] in einiger Entfernung von der Stadt eine Abdeckerei.”
(62) Frauenhofnerstraße 10 bzw. Christian-Weinmann-Gasse 2, in den älteren Erwähnungen als „Gerst-Hof” figurierend; vgl. FORSTREITER, Grundbücher (wie Anm. 60).
(63) Vgl. WINKELBAUER, Untertanen (wie Anm. 18), pass. – Zu Kurz vgl. jüngst ARTHUR STÖGMANN, Ferdinand Sigmund Graf Kurz von Senftenau (1592–1659), in: Waldviertler Biographien. Bd. 1, hg. v. Harald Hitz u. a., Horn/Waidhofen a. d. Thaya 2001 (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 42), 41–62.
(64) Für diesen Abschnitt vgl. WINKELBAUER, Untertanen (wie Anm. 18), 52 ff.
(65) Vgl. Anm. 19.
(66) Vgl. THOMAS WINKELBAUER, Manufaktur und Gewerbe: Die Horner Tucherzeugung im 17. Jahrhundert und die Tuchmachersiedlung in der „ Öttinger Vorstadt”, in: Eine Stadt und ihre Herren (wie Anm. 5), 55–67, hier 57 f., teilweise fußend auf der immer noch unentbehrlichen Arbeit von MARGARETE KLEIN, Beiträge zur Geschichte des Tuchmacherhandwerkes in Horn mit besonderer Berücksichtigung der Umorganisation durch Ferdinand Sigmund Graf Kurtz in der Mitte des 17. Jahrhunderts (Nach Originalurkunden des Archives zu Rosenburg), Diss. Wien 1956.
(67) Gemeint ist das Oktogon des bayerischen Vorbildbaues; zur Geschichte der Horner „Kopie” vgl. RALPH ANDRASCHEK-HOLZER, Die Geschichte der Horner Altöttinger Kapelle, in: Eine Stadt und ihre Herren (wie Anm. 5), 69–81. Hierin wurde auch die für die kirchliche Kultur Horns so wichtige Hauschronik ausgewertet (Stadtarchiv Horn, Archiv des Piaristenkollegs). – Auch „Vorstatt” und rechts davon die Kapelle sind auf dem Merian-Stich (wie Anm. 19) zu sehen.
(68) Vgl. [SCHWEICKHARDT,] Darstellung (wie Anm. 61), 166, sowie HONORIUS BURGER, Geschichtliche Darstellung der Gründung und Schicksale des Benediktinerstiftes S. Lambert zu Altenburg in Nieder-Oesterreich, dessen Pfarren und Besitzungen, und mehrerer hiesige Gegend betreffender Ereignisse, Wien 1862, 211, welcher konkret zwei Armenhäuser sowie ein weiteres in der Öttinger Vorstadt nennt. Die beiden Erstgenannten müssen mit denjenigen identisch sein, welche erst in den 1960er Jahren anlässlich der Erweiterung des Altersheims auf dem Stephansberg abgerissen wurden; vgl. ERICH RABL, 600 Jahre Bürgerspital in Horn. Historische Streiflichter zur jüngeren Entwicklung, in: 600 Jahre Stiftung (wie Anm. 42), 25–60, hier 43 (Abb. 44). – In der in Anm. 20 zitierten Quelle aus 1800 sind vier angeführt: Hausnrn. 10, 11, 16 und 18.
(69) Aus der reichen – wenn auch schon betagten – Literatur seien hier drei Titel genannt: JOSEF KRESCHNICKA, Schola Pia Hornana. Bilder aus der Zeit der Gründung des Horner Gymnasiums 1657–1700, Horn 1907, mit der Übersetzung des Stiftbriefs 27 ff., sowie – als populäre Überblicke – OTTO MAIER, Das Piaristengymnasium in Horn und seine Geschichte, in: 300 Jahre Gymnasium in Horn 1657–1957. Jubiläumsfestschrift, hg. v. Hans Kapitan, Horn o. J. [1957], 76–104, sowie DERS., Aus der Geschichte des Horner Gymnasiums, in: Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 120–131.
(70) Vgl. jüngst FRANZ M. EYBL, Das barocke Piaristendrama in Horn. Lateinische Tradition und regionale Kultur, in: Höbarthmuseum und Stadt Horn (wie Anm. 1), 111–132.
(71) Hiezu existiert nur eine ältere, überdies populär gehaltene Arbeit: HERMANN DOLLMAYR, Das Schützenwesen der Stadt Horn im Zeitalter des dreissigjährigen Krieges, in: Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich NF 25 (1891), 206–223; die Angabe „Peckengarten”, von REINGRABNER, Horn (wie Anm. 20), 107 [11b], übernommen, dürfte auf VICTOR RAPP, Die Geschichte einer Waldviertler Stadt, in: Horner Kalender 70 (1938) [unpag.], zurückgehen. – Zu Lokalität, Institution und deren Relikten vgl. die knappen Hinweise bei RALPH ANDRASCHEK-HOLZER, Historischer Führer durch die Stadt Horn, Horn 1992, 16 f. Nach Abschluss des Manuskripts erschien KARLHEINZ HULKA, Rund um das Prager Tor der Stadt Horn. 2. Teil, in: Das Waldviertel 54 (2005), 181–205, von welchem das hier genannten Datum übernommen wurde.
(72) Zu Struktur und Befugnissen der städtischen „Selbstverwaltung” vgl. ausführlich WINKELBAUER, Untertanen (wie Anm. 18), 40 ff.
(73) Vgl. Topographischer Landschematismus […]. Erster Bd.: A – M, Krems 1795, 276. Die vergleichsweise geringe Anzahl repräsentativer Hausfassaden aus der Frühen Neuzeit ist wohl auch durch die Brände bedingt, welche Horn besonders 1669, 1794 und 1827 erleben musste; vgl. die Zusammenfassung bei BURGER, Geschichtliche Darstellung (wie Anm. 68), 199, dessen kartographische Dokumentation der letztgenannten Brände in RABL, Eine Stadt und ihre Herren (wie Anm. 5), 36 f. reproduziert sind.
(74) Vgl. ELISABETH ULSPERGER, Horn, Eggenburg, Retz – Kleinstädte an der Peripherie, in: Kleinstadtbürgertum in Niederösterreich. Horn, Eggenburg und Retz um 1900, hg. v. Hannes Stekl, Wien 1994 (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 27), 15–39, hier 24. – Aus den stichprobenartig durchgesehenen Quellen ergibt sich, dass tatsächlich sämtliche außerhalb der Altstadt gelegenen Viertel unter „Vorstadt” zu buchen sind; vgl. Stadtarchiv Horn, Kart. 92, Fast. 304/11 (wie Anm. 20).
(75) Knappe Übersichten bieten HELMUTH FEIGL, Horn im 18. und 19. Jahrhundert, in: Höbarthmuseum (wie Anm. 2), 147–151, sowie KARL GUTKAS, Horn im 20. Jahrhundert, in: ebd., 165–170; ausführlich ERICH RABL, Aus der jüngeren Geschichte Horns, in: 125 Jahre Sparkasse der Stadt Horn, Horn o. J. [1987], 39–60.
(76) Vgl. etwa ULSPERGER, Kleinstädte (wie Anm. 74), 19. – Zum Ende der Grundherrschaft und dessen Folgen vgl. FEIGL, Grundherrschaft (wie Anm. 20), 255 ff.
(77) Vgl. ebd., 18.
(78) Vgl. ebd., 26.
(79) Vgl. FORSTREITER, Thurnhof (wie Anm. 40) bzw. Grundbücher (wie Anm. 60).
(80) Vgl. RAPP, Geschichte einer Waldviertler Stadt (wie Anm. 71).
(81) Vgl. RABL, Aus der jüngeren Geschichte (wie Anm. 75), 48 f.
(82) Vgl. Vereinshaus Horn. Festschrift der Stadtgemeinde Horn zur Wiedereröffnung, Horn 1989.
(83) Vgl. MARIO SCHWARZ, Ein Villenensemble in Horn als Beispiel der Stilmöglichkeiten um 1900, in: Höbarthmuseum und Stadt Horn (wie Anm. 1), 151–180, sowie KARLHEINZ HULKA, Anton Krejci (1842–1921). Der Gründer des Horner Villenviertels, in: Biographien (wie Anm. 63), 141–164.
(84) Vgl. KARL HULKA, Die Rudolf-Fischer-Siedlung in Horn, in: Das Waldviertel 44 (1995), 237–249, sowie DERS., Die Rudolf-Fischer-Siedlung in Horn, Horn 1996 (Sonderdr. Nr. 4 des Museumsvereins in Horn). – Zu weiteren Bauten in jener Epoche vgl. PLESSL, Gründung (wie Anm. 6), 214 f.
(85) Vgl. KARL HULKA, Johann B. Semelrock (1827–1871). Ein Horner Baumeister der Gründerzeit, in: Das Waldviertel 43 (1994), 34–48, sowie DERS., Johann B. Semelrock (1827–1871), Horn 1994 (Sonderdr. Nr. 2 des Museumsvereins in Horn).
(86) Vgl. ERICH RABL, Wasser für Horn. Die Wasserversorgung der Stadt Horn in den letzten 100 Jahren. Eine Festschrift der Stadtgemeinde Horn, Horn 1983.
(87) Vgl. z. B. DOROTHEA KINZEL, F. F. Horn – 100 Jahre Arbeit für eine Stadt. Aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Horn, in: 100 Jahre im Dienst am Nächsten 1873–1973. Festschrift anläßlich des 100-jährigen Bestandes der Freiw. Feuerwehr der Stadt Horn, Horn o. J. [1973], 43–62, hier 44 f.
(88) Vgl. jüngst WALTER WINKLER, Warum liegt Horn nicht an der Franz Josef-Bahn? Eine Klarstellung, in: Das Waldviertel 45 (1996), 422–439, sowie DERS., Die Bemühungen der Stadt Horn um den Eisenbahnanschluß an den „Weltverkehr” 1860–1889, Horn 1997 (Sonderdr. Nr. 6 des Museumsvereins in Horn).
(89) Vgl. ERICH RABL, Die Gründung der Landwirtschaftlichen Genossenschaft in Horn und Umgebung, in: 80 Jahre Raiffeisen-Lagerhaus Horn 1898–1978, Horn 1979, 39–75, hier 65.
(90) Vgl. ERICH RABL, Vom mittelalterlichen Bürgerspital zum modernen Krankenhaus. Historische Streiflichter 1395–1993, in: Vom Bürgerspital zum modernen Krankenhaus. Festschrift. Eröffnung des Neubaues A. Ö. Schwerpunktkrankenhaus Horn, 4. Oktober 1993, Horn 1993, 9–29.
(91) Vgl. ERICH RABL, Der jüdische Friedhof in Horn, in: Kläranlage (wie Anm. 59), 47–67. – Dieser liegt auf dem Areal des ehemaligen, bei Merian (wie Anm. 19) ausgewiesenen Dorfes Riedenburg; vgl. ERICH RABL, Riedenburg – einst Burg und Pfarre nahe der Stadt Horn, in: ebd., 33–45.
(92) Vgl. 50 Jahre Garnison Horn 1937–1987. Festschrift, red. v. Franz Teszar-Helmut Brandtner, Horn o. J. [1987].
(93) Vgl. RABL, Wasser für Horn (wie Anm. 86), 14 bzw. 16.
(94) Vgl. RABL, Aus der jüngeren Geschichte (wie Anm. 75), 53 ff.
(95) Vgl. ebd., 56 ff.
(96) HELGA PAPP, Die Ziegelöfen des Bezirkes Horn. 1. Teil, in: Das Waldviertel 49 (2000), 247–271, hier 251 ff.
(97) Vgl. MARTINA FUCHS, Das Horner Bier, in: Rund ums Bier. 85 Jahre KÖStV Waldmark, Horn 1989, 23–30.
(98) Vgl. die Zusammenfassung bei ERICH RABL, Hakenkreuzfahnen flattern in Horn. Die Ereignisse des März 1938, in: Horner Kalender 115 (1986), 17–32.
(99) Vgl. z. B. ERICH RABL (Hg.), „Horn unter sowjetischer Besatzung”. Ein Augenzeugenbericht des Russisch-Dolmetschers Friedrich Süßmann, in: Horner Kalender 114 (1985), 17–35, bzw. jüngst MARIA MAYR (geb. Bitter), Das Jahr 1945 im Bezirk Horn, Horn/Waidhofen a. d. Thaya 1994 (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 31).
(100) Vgl. RABL, Aus der jüngeren Geschichte (wie Anm. 75), 40 ff.
(101) Vgl. RABL, Wasser für Horn (wie Anm. 86), 14 bzw. 16.
(102) Vgl. PLESSL, Gründung (wie Anm. 6), 215 f.
(103) Vgl. Bezirkshauptmannschaft Horn – im Dienste der Bürger. Festschrift anläßlich der Eröffnung des Zu- und Umbaues des Amtsgebäudes, red. v. Erich Sperber, Horn 1995.
(104) Vgl. RABL, Aus der jüngeren Geschichte (wie Anm. 75), 48 ff.
(105) Vgl. Vom Bürgerspital zum modernen Krankenhaus (wie Anm. 90).
(106) Damals ein glücklicher Anlass für die einzige neuere Publikation, welche sämtliche Epochen der Horner Stadtgeschichte überblicksmäßig behandelte: Höbarthmuseum (wie Anm. 2).
(107) Vgl. z. B. ERICH RABL, Sonderausstellungen 1980–1990 im Höbarth- und Madermuseum, in: Höbarthmuseum und Stadt Horn (wie Anm. 1), 193–219.
(108) Vgl. CARL PRUSCHA (Hg.), Kunst Haus Horn […], Wien 1988 (Wiener Akademie-Reihe 23)
(109) Vgl. Vereinshaus Horn (wie Anm. 82).
(110) Vgl. FRIEDL HRADECKY, 125 Jahre Gesang- und Musikverein Horn 1856–1981, Horn o. J. [1981].
(111) Vgl. ANDRASCHEK-HOLZER, Altöttinger Kapelle (wie Anm. 67).
(112) Vgl. ZINSLER, Sgraffitofassade (wie Anm. 53).
(113) Vgl. z. B. PIA ROSENSTEINER, „Horn ist vorn”. Entwicklungsperspektiven einer Bezirksstadt im Waldviertel unter Berücksichtigung neuer Rahmenbedingungen, in: Das Waldviertel 46 (1997), 317–327, hier 324 ff. Auf neuere Arbeiten, die dem Verfasser erst nach Abschluss des Manuskripts bekannt wurden, kann hier nur hingewiesen werden; vgl. etwa die Kurzfassung ihrer Diplomarbeit von SABINE SLAVIK, „Geisterstadt” Horn? Suburbanisierung und Probleme des Stadtzentrums, in: Waldmärker 1 (2005), 16–17.
(114) Vgl. ebd., 319 f.
(115) Für fachliche Durchsicht, kritische Begleitung und Quellenhinweise danke ich Herrn emer. Univ.-Prof. Dr. Herbert Knittler, Wien, herzlich.

 

 

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