Kommentar

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Linz liegt am Ausgang des durch Kürnberger Wald und Mühlviertler Berge (Pöstlingberg) gebildeten Durchbruchstales der Donau. Der zurückweichende Kristallin zwischen Kürnberg und Pöstlingberg sowie dem Pfenningberg ließ eine Bucht entstehen, die von der Donau in einem nach Norden gerichteten Halbkreis durchflossen wird. Nach Süden hin zur Traun sind mehrere Terrassenstufen vorhanden. Eine gut ausgebildete Niederterrasse dient dem (Alt-)Siedelgebiet. Das Schloß und die westlichen Stadtrandteile liegen auf höheren eiszeitlichen Terrassen, während die Hafenanlagen und die Industrieregion im Osten der Stadt auf der höheren Austufe situiert sind. Donaunahe Stadtteile fallen teilweise noch immer in den Bereich der Katastrophenhochwasser (1).
(1) F. MAYRHOFER, Die Donaustadt L. Eine geographische Betrachtung, 1939, S. 8 ff.; L.er Atlas, Bd. 6: Geologische Karte von L. und Umgebung, 1964; Österreichisches Städtebuch. Bd. 1, 1968, S. 195.
Der verkehrsgeographisch günstig gelegene Linzer Raum mit seinem Schnittpunkt einer Nord-Süd-Verbindung mit dem Wasserweg der Donau, der für die Entwicklung der Stadt bis in die Neuzeit entscheidend blieb, war der Siedlungstätigkeit äußerst förderlich. Erste Siedlungsspuren im Bereich des heutigen Linzer Stadtgebiets lassen sich bis ins Paläolithikum zurückverfolgen. Die bisher bekanntgewordenen Funde zeigen eine kontinuierliche Besiedlung des Linzer Raumes seit dem Neolithikum. Aus dem vielfältigen Fundmaterial sind in erster Linie frühbronzezeitliche Siedlungsgruben am westlichen Stadtrand an der Grabnerstraße (Ziegelei Fabigan&Feichtinger) sowie im Bereich des Froschbergs (Johann-Strauß-Straße), dann aber die während des Krieges im Zuge der Errichtung der damaligen Hermann-Göring-Werke (heute: VOEST-Alpine) aufgedeckten Gräberfelder von Linz-St. Peter zu nennen, die Material von der frühen Bronzezeit bis zur Hallstatt C-Periode und in geringeren Mengen auch noch der La-Tene-Zeit enthielten (2). Für die keltische Zeit sind die teilweise noch heute erkennbaren Wallanlagen auf den das Linzer Becken umrahmenden Erhebungen zu nennen, die vielfach auch ältere Siedlungsspuren aufweisen, bis heute aber durchwegs einer gründlichen Erforschung harren (3).
(2) J. REITINGER, Die ur- und frühgeschichtlichen Funde in Oberösterreich, 1968, S. 239 ff.; Ä. KLOIBER, Archäologie, historische Anthropologie, historische Soziologie, in: L.er Kulturhandbuch. 1. Bd., 1965, S. 184 ff.; DERS., Neue Quellen zur Stadt- und Besiedlungsgeschichte, in Jb. L., 1950, S. 414 ff.; R. KUX-JÜLG – G. WINKLER, Bericht zum Stand der archäologischen Forschung im Raum von L., in: Kunstjb. L, 1972, S. 75 ff.; G. WINKLER, Artikel Lentia, in: PAULY-WISSOWA, Realenzyklopädie der class. Altertumswiss. Suppl.-Bd. XIV, 1974, Sp. 226; H. ADLER, Das urgeschichtliche Gräberfeld L.-St. Peter, 2 Teile. (L.er arch. Forsch. 2, 3, 1965–67); J. KNEIDINGER, Die jüngere Urnenfelderstufe in Oberösterreich, in: JbOÖMV 94, 1949, S. 109 ff.; Urgeschichte – Römerzeit – Frühgeschichte. Katalog der archäologischen Schausammlung des Stadtmuseums L. im Nordico, 1975, S. 107 f., Nr. B IV 3 u. 4.
(3) L. FRANZ–F. STROH, Die keltische Niederlassung auf dem Gründberg, in: JbOÖMV 89, 1940, S. 217 ff.; W. ASPERNIG, Geschichte des Kürnbergs bei L., in: Hist. Jb. L., 1967, S. 27 ff.; P. KARNITSCH, Die L.er Altstadt in römischer und vorrömischer Zeit. (L.er arch. Forsch. 1, 1962) S. 61 ff.
Eine kontinuierliche Besiedlung seit dem Neolithikum ist für den Bereich der Altstadt mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen (4). Hinweise auf die Lage der keltischen Siedlung gibt der archäologische Befund in Verbindung mit der Ortsnamenforschung. Die erstmals in der „Notitia dignitatum occidentalis” (um 400 n. Chr.) überlieferte lateinische Namensform „Lentia” ist von der keltischen Wurzel lentos = biegsam, gekrümmt, abzuleiten, was nach neueren Forschungen den Ort an der Krümmung des Flusses, i.e. die Donau, bezeichnet. Diese Deutung entspricht den geographischen und lagemäßigen Gegebenheiten. Die genaue Ausdehnung der keltischen Siedlung konnte bisher nicht erfaßt werden. Sie dürfte sich vom Freinberg über die Abhänge des Römerbergs bis westlich des Hauptplatzes erstreckt haben (5). Diese keltische Siedlung als „oppidum” zu bezeichnen, verbietet vorerst der derzeitige Forschungsstand.
(4) KARNITSCH, Altstadt, S. 48 ff.; E. M. RUPRECHTSBERGER, Eine Handvoll Scherben auf dem L.er Hauptplatz, in: I. aktiv 73, 1979, S. 26 ff.; J. OFFENBERGER, in: FÖ 19, 1980, S. 579 f.
(5) W. BRANDENSTEIN, Der Ortsname L., in: Hist. Jb. L., 1960, S. 331 ff.; KARNITSCH, Altstadt, S. 61 ff.
Mit der Eroberung des Alpengebiets (15–13 v. Chr.) kam das heutige Oberösterreich unter die römische Einflußsphäre. Neuere Auswertungen der auf Linzer Boden gemachten Funde setzen die militärische Absicherung dieses Gebietes um die Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. fest. Möglicherweise stand anfänglich weniger der Schutz der Grenze als die Kontrolle des Nord-Süd-Handelsweges über die Donau im Vordergrund (6). P. Karnitsch lokalisierte in umfangreichen Grabungen nach dem Zweiten Weltkrieg ein Holz-Erde-Kastell mit zwei Bauphasen im Hof des Landestheaters an der Promenade. Diese Anlage soll seiner Meinung zufolge Mitte des 2. Jahrhunderts nach umfangreichen Planierungen durch ein größeres Steinkastell ersetzt worden sein, dessen Lage beziehungsweise Größe kritischen Prüfungen nicht standhielt (7). Die dem Kastell zugehörige Siedlung reichte nach Ausweis der Kleinfunde im Osten bis zur Linie Hauptplatz-Landstraße, während die Südgrenze vermutlich durch die Straßenzüge Baumbachstraße-Bischofstraße markiert wird. Die Südwestseite wurde vom Abhang des Römerberges begrenzt beziehungsweise bezog den Bereich um die Martinskirche mit ein (8). Der Bestand der Zivilsiedlung läßt sich bis mindestens zum Ausgang des 4. Jahrhunderts nachweisen. Die militärische Absicherung des Platzes ist durch die „Notitia dignitatum” (um 400 n. Chr.) bezeugt. Von den wenigen ergrabenen Gebäuden ist in der Mehrzahl deren Funktion nicht eindeutig festzulegen. Gebäudereste im Bereich Steingasse 4 – Promenade 23 sowie im Hof der Druckerei Wimmer (Promenade 25) stehen in engem Zusammenhang mit der Kastellproblematik. Versuche, diese Gebäude mit den Principia des Steinkastells in Verbindung zu bringen, sind bisher gescheitert (9). Der gleichfalls von Karnitsch ergrabene „heilige Bezirk von Lentia” (Tummelplatz 3, 4) reduziert sich lediglich auf das Mithräum. Bezweifelt wurde jüngst außerdem, daß es sich bei dem im Bereich „Alter Markt” ergrabenen Keller von Fachwerkbauten auf Grund der riesigen Ausmaße nur um zwei Häuser gehandelt hat (10).
(6) RUPRECHTSBERGER, Ein Beitrag zu den Kastellen von Lentia: Die Terra Sigillata, (L.er arch. Forsch. 10, 1980) S. 25 ff.; DERS., Ein Kastell des 1. Jahrhunderts ist für Lauriacum archäologisch nicht bewiesen, in: JbOÖMV 125, 1980, S. 9 ff.
(7) KARNITSCH, Die römischen Kastelle von Lentia (L.), Textbd. (L.er arch. Forsch., Sh. IV/1, 1970) S. 15 ff., 47 ff., 31 ff. u. 57 ff. sowie Tafelbd. (Ler arch. Forsch., Sh. IV/2, 1972) bes. Beil. 1. Zur Kritik: KARNITSCH, Kastelle, Textbd., S. 10; RUPRECHTSBERGER, Beitrag, S. 10 ff.; DERS., Zur Westmauer des Steinkastells von Lentia (L.), in: Pro Austria Romana 31, 1981, S. 17 f.
(8) L. ECKHART, L.er Fundkatalog L.-III. (L.er arch. Forsch., Sh. 1–3,1964–68); KARNITSCH, Altstadt, S. 76 ff. u. S. 116 ff.; R. NOLL, Römische Siedlungen und Straßen im Limesgebiet zwischen Inn und Enns (Oberösterreich), in: Der römische Limes in Österreich XXI, 1958, S. 50 f.; OFFENBERGER, in: FÖ 19, 1980, S. 579 f.
(9) KARNITSCH, Kastelle, Textbd., S. 61; RUPRECHTSBERGER, Beitrag, S. 13 ff.
(10) KARNITSCH, Der heilige Bezirk von Lentia, in: Hist. Jb. L., 1956, S. 189 ff.; DERS., Ein gallorömischer Umgangstempel in der L.er Altstadt, in: Jb. L., 1954, S. 503 ff., DERS., Altstadt, S. 35 ff.; zur Kritik ECKHART, Die dritten 50 Jahre römerzeitliche Archäologie in Oberösterreich, in: JbOÖMV 128, 1983, S. 34 f.
Das Brandgräberfeld auf dem Areal der Kreuzschwestern an der Stockhofstraße korrespondiert mit den Verkehrswegen im Raume des antiken Linz. Es lag an der Ausfallsstraße vom Donauübergang am Fuße des Schloßberges Richtung Lauriacum und Ovilava. Die Hauptbelagszeit dieses im Westen bis zu den Ausläufern des Bauernberges und im Norden bis vermutlich zur Stifterstraße reichenden Gräberfeldes fällt in die zweite Hälfte des 1. und erste Hälfte des 2. Jahrhunderts (11). Das Fehlen eines größeren Bestattungsplatzes für das 3. bis 5. Jahrhundert wirft für die Besiedlungsgeschichte in spätrömischer Zeit Probleme auf. Daraus auf einen Bevölkerungsrückgang zu schließen scheint beim derzeitigen Forschungs- beziehungsweise Grabungsstand verfrüht. Spätrömische Skelettgräber haben sich an mehreren Stellen im Stadtgebiet gefunden. Die Möglichkeit eines größeren Bestattungsplatzes an den Südabhängen des Römerberges wäre unter Umständen in Erwägung zu ziehen, doch fehlt hiefür bislang noch der archäologische Nachweis (12). Das Fortleben des antiken Ortsnamens Lentia setzt aber eine Siedlungskontinuität voraus. Es ist nicht gänzlich auszuschließen, daß diese Restsiedlung im Bereich des Martinsfeldes in Anlehnung an eine spätantike Befestigungsanlage (Kastell?) zu suchen ist.
(11) KARNITSCH, Der römische Urnenfriedhof, in: Jb. L., 1952, S. 385 ff.; F. PFEFFER, Die L.er Fernstraßen, in: Jb. L., 1953, S. 570 f.; ECKHART, Neue Brandgräber bei der „Kreuzschwestern”-Schule in L., in: JbOÖMV 110, 1965, S. 166 ff.; RUPRECHTSBERGER, Zum römerzeitlichen Gräberfeld von Lentia-L., (L.er arch. Forsch., Sh. 5, 1983).
(12) F. STROH, Neue Römerfunde auf L.er Boden, in: JbOÖMV 92, 1947, S. 201 ff., bes. S. 210; NOLL, Siedlungen, S. 50; KARNITSCH, Altstadt, S. 79.
Die einwandernden Baiern haben auf heutigem Linzer Stadtgebiet den strategisch bedeutsamen linken Mündungswinkel der Traun als Siedlungsplatz benützt. Die beim Bau der Hermann-Göring-Werke neben den urgeschichtlichen Gräberfeldern und dann noch seit Ende der fünfziger Jahre aufgedeckten Reihengräberfelder Linz – Zizlau I und II lassen aus ihren Grabbeigaben intensive Kulturbeziehungen bis hin nach Byzanz erkennen. Die Hauptbelagszeit der nie in ihrer vollen Ausdehnung erfaßten Gräberfelder fällt in die zweite Hälfte des 7. Jahrhunderts. Die Ursachen für die Aufgabe dieser Friedhöfe um 700 sind noch nicht genügend erhellt. Die „Awarenkatastrophe” um 700, in der auch Lorch in Mitleidenschaft gezogen wurde, bietet keine ausreichenden Erklärungen. Der kirchliche Einfluß auf die Grabsitten stellt zumindest einen beachtenswerten Teilaspekt dar (13).
(13) H. LADENBAUER-OREL, L.-Zizlau, Das baierische Gräberfeld an der Traunmündung, 1960; K. W. ZELLER, Kulturbeziehungen im Gräberfeld L.-Zizlau, in: Baiernzeit in Oberösterreich, 1977, S. 75 ff.; KLOIBER, Die Menschen von L.-Zizlau, 3 Teile (L.er arch. Forsch. 5–7, 1973–78).
Die erste Nachricht über das frühmittelalterliche Linz bietet der „Lehensrevers” des Ostlandgrafen Gerold vom 20. Juni 799. Diese Urkunde gibt von der Existenz der Martinskirche Kunde. Die vom Bundesdenkmalamt zwischen 1977 und 1979 durchgeführten Grabungen haben nunmehr einen Zentralbau nachgewiesen, dessen Datierung allerdings noch zwischen der Mitte des 8. und dem 9. Jahrhundert schwankt (14). Nachgewiesene Vorgängerbauten gestatten die Annahme eines sehr frühen Wiedereinsetzens der Siedlungstätigkeit in diesem Bereich nach dem Abzug der Römer (15). Topographisch liefert die Geroldurkunde des Jahres 799 nur wenige Anhaltspunkte. Neben der eindeutig zu lokalisierenden Martinskirche wird noch eher nebenbei ein „castrum” erwähnt, an dem die Kirche nicht näher bezeichnete Rechte besaß. Beide lagen im „locus Linze”. In Analogie zu den Welser Verhältnissen ist beim „castrum” an eine Befestigung zum Schutz einer Siedlung zu denken (16). Seine Lage konnte bisher nicht festgestellt werden. Einige Gründe, wie der Zugang durch den Tiefen Graben beziehungsweise die Flügelhofgasse zum Martinsfeld und die allerdings erst im 15. Jahrhundert als Flurbezeichnung aufscheinende „Öden”, sprechen dafür, dieses „castrum” am ehesten westlich der Martinskirche zu suchen (17). Besitzgeschichtlich dürfte nach dem Tode Gerolds (799) eine Zweiteilung eingetreten sein. Während die Martinskirche an Passau zurückfiel, blieb der Ort in königlichem Besitz, da Linz zwischen 840 und 860 als „locus publicus” bezeichnet wird. Die Raffelstetter Zollordnung weist Linz zu Beginn des 10. Jahrhunderts als „legittimum mercatum” aus, was ebenfalls in diese Entwicklungslinie paßt (18).
(14) W. RAUSCH, Die Karolinger an der österreichischen Donau, in: L. aktiv 74, 1980, S. 26; S. HAIDER, Zum Problem karolingischer Pfalzen in Oberösterreich, in: Hist. Jb. L., 1980, S. 28.
(15) OFFENBERGER, Vorläufige Ergebnisse der Grabung 1977, in: Martinskirche L., 1977, S. 24 ff.; DERS., in: FÖ 19, 1980, S. 580.
(16) HAIDER, Problem, S. 29; K. HOLTER im Kommentar zu Wels in der 1. Lieferung des Österr. Städteatlas, 1982.
(17) RAUSCH, Die historischen Probleme um die Martinskirche, in: Martinskirche L., 1977, S. 30; DERS., Das Problem Martinskirche, in: Blickpunkt L., Altstadterhaltung, 1979, S. 50 f.
(18) HAIDER, Problem, S. 21 f. u. 25 f.; A. ZAUNER, Oberösterreich zur Babenbergerzeit, in: MOÖLA 7, 1960, S. 211.
Die weiteren besitzgeschichtlichen Verhältnisse von Linz sind bis zum 13. Jahrhundert ungeklärt. Eine unter Bischof Pilgrim verunechtete Urkunde Ludwigs des Frommen aus dem Jahre 823 läßt zumindest ein Passauer Interesse am Besitz von Linz erkennen (19). Es ist nicht auszuschließen, daß sich Passau in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts in den Besitz des einstmals königlichen „locus Linze” zu setzen vermochte. Nach Ausweis des „Landbuchs von Österreich und Steier” sind zu Beginn des 13. Jahrhunderts die Herren von Haunsperg Inhaber von Linz. Ihr Besitztitel ist unbekannt. Von den bisher gebotenen Theorien darf jene die größte Wahrscheinlichkeit für sich beanspruchen, die eine Besitznahme über die Vogtei durch die Verschwägerung mit den Herren von Wilhering annimmt. Der unter Bischof Otto von Lonstorf in Passau gefälschte Lehensrevers Herzog Friedrichs II. zum Jahr 1241, der Linz als Passauer Lehen ausweist, könnte in diesem Zusammenhang ältere Besitzansprüche des Bistums signalisieren (20).
(19) ZAUNER, Oberösterreich, S. 211.
(20) F. MAYRHOFER, Zum Übergang von L. an die Babenberger, in: Hist. Jb. L., 1980, S. 42 ff.
Die Grabungen bei der Martinskirche haben die Frage nach einer Pfalzfunktion von Linz aktualisiert. Für die agilolfingische Zeit wird sie von der bayerischen Forschung nicht gänzlich ausgeschlossen. Die bisherigen Ergebnisse der karolingischen Pfalzenforschung sprechen für diese Zeit allerdings eher dagegen (21).
(21) RAUSCH, Karolinger, S. 26; HAIDER, Problem, S. 30 f.
Das rund dreihundertjährige Schweigen der Quellen zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert läßt für die topographische Entwicklung der Siedlung über weite Strecken nur hypothetische Annahmen zu. In der vorbabenbergischen Zeit ist eine Verlagerung des Siedlungsschwerpunktes vom Martinsfeld an den Fuß des heutigen Schloßberges wahrscheinlich. A. Klaar hat den Platz im Bereich Altstadt (Straßenzug) – Hahnengasse – Hofberg bzw. Hofgasse typologisch der Zeit um 1000 zugeordnet (22), wobei als Kristallisationspunkt das auf der hochwassersicheren Terrasse in unmittelbarer Nachbarschaft zum Donauübergang zu vermutende „mercatum legittimum” der Raffelstetter Zollordnung gedient haben könnte. In zeitlicher Nähe dazu steht die Umgestaltung der Martinskirche von einem Zentralbau zur heute bestehenden einschiffigen Kirche (ausgehendes 10. Jh. bis Mitte 11. Jh.) (23). Die Gründe hiefür sind unbekannt.
(22) A. KLAAR, Die Siedlungsformen der österreichischen Donaustädte, in: Die Städte Mitteleuropas im 12. und 13. Jahrhundert, 1963, S. 95 f. u. 111 f.
(23) K. GINHART, Die frühmittelalterliche Martinskirche auf dem Römerberg in L. (L.er arch. Forsch. 4, 1968) S. 28 f. u. 49.
Ähnliche Probleme ergeben sich für die zeitliche und topographische Fixierung der Linzer Burg, deren erste schriftliche Erwähnung erst 1286 gegeben ist. Ihre heutige Lage am Ostrand des Schloßberges ist mit jener des „castrum” von 799 wahrscheinlich nicht identisch. Für den zeitlichen Ansatz ist wesentlich, daß die mit dem Wort „Burg” heute verbundenen Vorstellungen nicht vor dem 11. Jahrhundert zu datieren sind (24). Die erst Ende des 15. Jahrhunderts erwähnte Schloßkapelle mit nicht einmal eindeutig festzulegendem Patrozinium (Gangolph oder Gandolph) bietet weder für die Entstehungszeit eine Stütze, noch ist die Frage der Pfarrechte bisher eindeutig beantwortet worden. Pfarrechte könnten an der Schloßkapelle zumindest zeitweilig gehaftet haben (25). Desgleichen tragen die Friedhöfe beim Schloß und bei der Martinskirche mit ihren Problemen kaum zur Altersbestimmung der Linzer Burg bei (26). Von allgemeinen Entwicklungstendenzen ausgehend, wird man die Entstehungszeit nicht vor dem 11. Jahrhundert ansetzen dürfen. Selbst ein zeitlicher Ansatz mit der Herrschaftsübernahme der Babenberger (Beginn des 13. Jahrhunderts) muß in Rechnung gestellt werden.
(24) HAIDER, Problem, S. 29 f.; F. JURASCHEK, L. im 8. Jh., in: Jb. L., 1949, S. 274.
(25) H. FERIHUMER, Die kirchliche Gliederung der Groß-Stadt L., in: Jb. L., 1951, S. 191 ff.; R. ZINNHOBLER, Die Passauer Bistumsmatrikeln für das westliche Offizialat 2, 1972, S. 117 f. Anm. 1.
(26) OFFENBERGER, Vorläufige Ergebnisse, S. 24 ff.; KLOIBER, Archäologie, S. 185 ff.; W. KATZINGER, Über Gräber aus 2.000 Jahren gebeugt, in: L. aktiv 85, 1982/83, S. 34 f.; FERIHUMER, Kirchliche Gliederung, S. 196 f.
Die Ausdehnung der vorbabenbergischen Siedlung läßt sich im wesentlichen aus dem Parzellengefüge der Altstadt rekonstruieren. Die Nordgrenze der Befestigung dürfte auf der hochwassersicheren Terrasse zwischen den Häusern Hofberg 6 und 8, wo sich noch ein Reichengäßchen erhalten hat, verlaufen sein. Die Nachricht über die Lage des Hauses des Salzburger Domkapitels (ehemals Badgasse 3) aus dem Jahre 1276 als „in districtu murorum” gelegen, bezieht sich mit einiger Wahrscheinlichkeit auf diese alte Mauer. Eine Änderung der Streichrichtung von Osten nach Süden in diesem Bereich ist anzunehmen, wobei die Fortsetzung im konzentrisch zur Hahnengasse angeordneten Baublock zu suchen ist. Die größeren Parzellentiefen der Häuser Hauptplatz 17–19 finden darin ihre Erklärung. Der Verlauf der Befestigung im westlichen Bereich der Altstadt ist unsicher. Trotz verschiedener Nachrichten bleiben die Besitzverhältnisse zwischen dem ehemaligen Minoritenkloster und dem Tummelplatz noch im Spätmittelalter undurchsichtig (27).
(27) RAUSCH, Die räumliche Entwicklung der Stadt L. bis zum ausgehenden Mittelalter, in: der aufbau 10/11, 1959, S. 377; KLAAR, Siedlungsformen, S. 95 f.; W. HILGER, Historisch-topographische Anmerkungen zu den Urbaren des L.er Schlosses, in: Hist. Jb. L., 1977, S. 107 ff.
Für die weitere Entwicklung von Linz wurde der Übergang an die Babenberger bedeutsam. Wir haben bereits an anderer Stelle dargelegt, daß die Annahme eines Kaufes der Siedlung von den Haunspergern nicht zwingend ist. In Anlehnung an die von K. Holter für Wels dargebotenen Ergebnisse und einiger anderer kleinerer Beobachtungen dürfte Herzog Leopold VI. bereits 1205/06 in den Besitz von Linz gelangt sein. Die Vorgänge bleiben zwar im dunkeln, doch könnte die Vogtei über Wilhering und das Eintreten in das otakarische Erbe mitentscheidend gewesen sein (28). Die Ausgestaltung der Siedlung zur Stadt im mittelalterlichen Rechtssinn ist durch die Nennung von Linz als „civitas” (1236) und in der Folgezeit durch das Vorhandensein eines Stadtrichters und eines Stadtsiegels (1242) wohl noch im wesentlichen das Werk Herzog Leopolds VI. gewesen, der die Bürger auch mit entsprechenden Handelsprivilegien ausstattete. Die planvollen Maßnahmen der Babenberger, die die aus der Lage der Siedlung ableitbaren Vorteile entscheidend zu nutzen verstanden, boten die Grundlage für den weiteren wirtschaftlichen Ausbau unter den nachfolgenden Dynastengeschlechtern.
(28) MAYRHOFER, Übergang, S. 39 ff.; HOLTER, Beiträge zur Geschichte von Wels im Mittelalter, in: JbMV Wels, 1975/76, S. 52 ff.; ASPERNIG, Kürnberg (wie Anm. 3) S. 53 ff.
Zu den Förderungsmaßnahmen der Babenberger zählte neben der rechtlichen Ausgestaltung der Stadt eine planvolle Erweiterung der Siedlung mit der Anlage eines neuen Platzes (Hauptplatz) östlich des alten Siedlungskernes, wohl noch unter Herzog Leopold VI. Die Annales sancti Rudberti Salisburgenses lassen in ihrer Nachricht über die Belagerung von Linz (1236) durch den bayerischen Herzog und den Passauer Bischof eine starke militärische Absicherung erkennen (29). W. Rausch hat nach der babenbergischen Stadterweiterung während des 13. Jahrhunderts noch zwei Vergrößerungen in ottokarischer und habsburgischer Zeit auf Grund verschiedener Beobachtungen angenommen. Dieser Ansicht hat sich A. Klaar im wesentlichen angeschlossen (30).
(29) MGH SS9, S. 786.
(30) RAUSCH, Räumliche Entwicklung, S. 377 f.; KLAAR, Siedlungsformen, S. 95 f.; DERS., in: Österr. Städtebuch 1, Taf. I.
Den Theorien von Rausch und Klaar steht die Ansicht gegenüber, daß der Hauptplatz im 13. Jahrhundert in einem Zug errichtet wurde (31). Diese Annahme hat gewisse Rückwirkungen auf die gesamte Stadtanlage. Als auffälligstes Merkmal zeigt sich die Massierung der ältesten bekannten Salzburger und bayerischen Freihäuser in der Nordostecke und Südostecke der bisher vermuteten habsburgischen Mauer. Das Nonnberger Stiftshaus (Hofberg 4) lag nahe der Nordwestecke. Diese erst in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts faßbaren Häuser dürften ein höheres Alter haben (32). Im Zusammenhang mit der Übertragung der Pfarrechte auf die heutige Stadtpfarrkirche wird diese 1286 als „infra muralia civitatis” gelegen erwähnt. Rausch hat darauf hingewiesen, daß entgegen älteren Annahmen die bauliche Tradition der Stadtpfarrkirche sicher vor das Jahr 1286 zu setzen ist. Er hat sie in die babenbergische Zeit verlegt (33). Vergleicht man die babenbergische Ummauerung Wiens oder die Anlage Wiener Neustadts als Gründungsstadt (34), so wird evident, daß Herzog Leopold VI. derartig große Stadtanlagen „planerisch” und städtebaulich bewältigte. Ähnliche Momente sind durchaus für Linz gegeben. Unseres Erachtens wurde der Linzer Hauptplatz mit seinen Ausmaßen von ca. 218×60m in einem Zug errichtet. Östlich davon wurde der Platz zum Bau der Pfarrkirche ausgespart, mit deren Errichtung, in Übereinstimmung mit Rausch, noch unter Herzog Leopold VI. begonnen wurde. Nachrichten über den Verlauf der Mauer stammen zweifellos erst aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und lassen sich nur für die Ostseite belegen. Aus den angeführten Gründen glauben wir aber, das Grundkonzept der Stadtanlage mit einem Mauerviereck von etwa 280×400m der Zeit Herzog Leopolds VI. zuweisen zu können. Die Unregelmäßigkeiten dieses Vierecks im östlichen Bereich der Nordseite sind aus dem Verlauf des Ludlarmes erklärbar. Der etwas schräge Verlauf der Westmauer ist wohl gleichfalls aus der Lage der Burg beziehungsweise aus dem Verlauf des Geländes zu sehen. Das Minoritenkloster in der Südwestecke ist eine spätere Anlage (vor 1288). Die Minoriten wurden 1236 vom Landesfürsten in die Stadt geholt (35). Das Kloster kann wohl nicht von vornherein eingeplant gewesen sein, doch ist anzunehmen, daß der Mauerbereich als „öffentliches Gut” vorerst weitgehend unverbaut blieb – Verbote über das Aufsetzen von Häusern auf die Stadtmauer sind hinlänglich bekannt – und somit die Möglichkeit des späteren Einbaues eines Klosters mit dem willkommenen fortifikatorischen Effekt gegeben war (36). Die Annahme einer einheitlichen Stadtanlage unter den Babenbergern, die sich auf planerische Überlegungen stützt, besitzt mindestens ebenso große Wahrscheinlichkeit wie die von Rausch und Klaar vermuteten Erweiterungen.
(31) ÖKT 42, 1977, S. 152; H. KRECZI, Bauliche und räumliche Entwicklung im mittelalterlichen L., in: Alte Stadtbaukunst, 1947, S. 13 ff.
(32) G. GRÜLL, Die Freihäuser in L., 1955, S. 26 f.
(33) RAUSCH, Handel an der Donau 1., 1969, S. 42 f.
(34) F. OPLL im Kommentar zu Wien und G. GERHARTL im Kommentar zu Wiener Neustadt in der 1. Lieferung des Österreichischen Städteatlas, 1982, bzw. die Wachstumsphasenkarten ebenda.
(35) RAUSCH, Die Niederlassung der Minoriten zu L., in: Festschrift Friedrich Hausmann, 1977, S. 441 ff.
(36) Freundlicher Hinweis von W. RAUSCH.
Mit der großzügig geplanten Stadtanlage korrespondieren Beobachtungen am Namenmaterial Linzer Bürger für das 13. Jahrhundert. Allein die Herkunftsnamen machen 55,7 Prozent der urkundlich belegbaren Bei- oder Familiennamen aus. Rechnet man noch jene Bürgerfamilien hinzu, deren Herkunft aus anderen Gebieten im Bereich der Übernahmen eindeutig feststellbar ist, so ist eine Zuzugsquote von etwa sechzig Prozent nicht zu hoch gegriffen (37). Mit der Erwähnung eines „alten Wiks” am Ausgang des 13. Jahrhunderts, der bisher fälschlich als Bezeichnung für die Altsiedlung am Fuß des Schloßberges Verwendung fand, vielmehr aber die Altweggabel Herrenstraße – Klammstraße bezeichnet, ist erkennbar, daß die Achse Hauptplatz – Landstraße wahrscheinlich schon längere Zeit hindurch den neuen Hauptverkehrsweg Richtung Osten beziehungsweise Süden bildete (38).
(37) MAYRHOFER, Eine Untersuchung zur L.er Bürgerschaft im Spätmittelalter, in: Hist. Jb. L., 1975, S. 26; H. FEIGL, Die ältesten L.er Familiennamen, in: Hist. Jb. L., 1965, S. 33.
(38) F. MARTIN, Die Regesten d. Erzbischöfe u. d. Domkapitels von Salzburg 1247–1343. 2, 1931, S. 8 Nr. 65 u. 3, 1934, S. 43 Nr. 426.
Der Zugang zur Stadt war nach der babenbergischen Stadterweiterung durch drei Tore gegeben. Im Norden bildete das Urfahrtor (später Oberes Wassertor) den Zugang zur Überfuhr an der Donau im Zuge der alten Verkehrsachse Altstadt – Hofberg. Der Weg nach dem Süden über die Landstraße war nach der Anlage des Hauptplatzes durch das von diesem etwas nach dem Süden abgesetzte Obere Tor (später Schmiedtor beziehungsweise Welser Tor) gesichert. Die Verbindung nach dem Osten in das Wörth stellte das „Schulertürl” her. Durch das Hochwasser des Jahres 1572 wurde die Straßerinsel vom Wörth abgetrennt (1889 im Zuge der Donauregulierung ihres Inselcharakters beraubt). Die Öffnung der Nordseite des Hauptplatzes durch das Brückentor (Unteres Wassertor, Mauthaustor) dürfte spätestens im Zusammenhang mit der Errichtung der Donaubrücke (1497) erfolgt sein. Spätestens seit dem 15. Jahrhundert führte an der Nordseite noch das Froschtor (Neutor) von der Unteren Badgasse (Adlergasse) zur Donau. Geringere Bedeutung hatten das östlich des Unteren Wassertores als Entlastungsausgang vom Hauptplatz zur Donau errichtete Handltor und das 1569 bewilligte Salztürl zur Erleichterung des Salztransportes bei der neuerbauten Salzkammer (39). An der Südmauer wurde erst 1632 neben dem Schmiedtor das Landhaustor im Zuge der alten Verkehrsachse Altstadt – Herrenstraße geöffnet (40).
(39) KRECZI, Bauliche Entwicklung, S. 16 ff.; DERS., L., Stadt an der Donau, 1951, Nr. 403, 55, 154, 212, 481, 549; J. SCHMIDT, L. in alten Ansichten, 1965, S. 51 f.
(40) E. STRASSMAYR, Das Landhaus in L., 1950, S. 23 f.
Über den spätmittelalterlichen Hausbestand gibt ein allerdings unvollständiges Steuerregister aus der Zeit von 1476/79 Auskunft. Auf die Probleme bei der Berechnung der Häuserzahl inner- und außerhalb des Mauerbereichs hat bereits A. Hoffmann ausführlich hingewiesen. Unter Heranziehung der nächsten erhaltenen Steuerregister der Jahre 1504 und 1505 ist mit einem Gesamtbestand von rund 200 Häusern zu rechnen, wovon vermutlich etwa 140 Häuser innerhalb des Mauerbereichs lagen (41). Die Zahl dürfte sich allerdings noch erhöhen, da Häuser des Adels weitgehend unberücksichtigt blieben. Eine Unterteilung der ummauerten Stadt in Viertel dürfte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts üblich geworden sein. Die Grenzen bildeten die Achse Hofgasse – Rathausgasse sowie der Hauptplatz. In Ansätzen ist sie im Steuerregister von 1476/79 vorhanden und in den folgenden Registern (1504 und 1505) voll durchgebildet. Die weitere Entwicklung des Hausbestandes seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts hat H. Kreczi in seiner Häuserchronik dargestellt. Bei mehreren Objekten läßt sich die Besitzgeschichte und ihre Lokalisierung mittlerweile bis ins Spätmittelalter zurückverfolgen (42). Die Verbauung dürfte bereits im Spätmittelalter östlich des Hauptplatzes dichter gewesen sein als im westlichen Bereich. Noch auf Darstellungen des 17. Jahrhunderts zeigen sich zwischen Hauptplatz und dem Straßenzug der Altstadt größere freie Flächen. An der westlichen Stadtmauer reichten die zum Schloß gehörigen Gründe über den Tummelplatz hinaus (43). Nach der Erweiterung der Stadt siedelten sich die Juden vermutlich um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert in der Altstadt an, ohne daß sie ein eigenes Ghetto bildeten. Das geistliche Zentrum war bis zu ihrer Vertreibung (1420) die Judenschule an der Hahnengasse. Ihre ursprüngliche Siedlung dürfte außerhalb der ummauerten Stadt am Fuße des Judenbergs (Bereich Kapuzinerstraße – Klammstraße) gelegen sein (44).
(41) A. HOFFMANN, Die Vermögenslage und soziale Schichtung der L.er Bürgerschaft am Ausgang des Mittelalters, in: Jb. L., 1949, S. 238, 245 u. 252 f.; ASPERNIG, Die spätmittelalterlichen L.er Bürgerfamilien Kammerer und Pechrer, in: Hist. Jb. L., 1972, S. 35 Anm. 131.
(42) Dazu ASPERNIG, Kammerer, passim.
(43) SCHMIDT, Ansichten, Taf. 4; MAYRHOFER, Untersuchung (wie Anm. 37) S. 27; HILGER, Hist.-top. Anmerkungen, S. 106 ff.
(44) F. WILFLINGSEDER, Geschichte der älteren Dreifaltigkeitskapelle in L., in: Hist. Jb. L., 1956, S. 38 ff.
Das Siedlungsbild der Bewohner innerhalb der Stadt ermöglicht seit dem 14. Jahrhundert die Lokalisierung einiger Gassen. Neben dem Unterscheidungsmerkmal innerhalb und außerhalb des Mauerbereichs sowie der Kumulativbezeichnung „Altstadt” für die vorbabenbergische Siedlung sind dies der Markt (Hauptplatz), die Hofgasse und Kirchgasse (Rathausgasse) als West-Ost-Achse, die Brüdergasse (Klosterstraße) sowie die Froschau (Bereich der Adlergasse). Weitere Differenzierungen finden sich im 15. Jahrhundert mit der Bezeichnung „Heypühel” für den nördlichen Teil des Hauptplatzes, der oberen Pfarrgasse (Pfarrgasse), der Stieglitzgasse als Verbindung von der Altstadt (Straßenzug) zum Tummelplatz und dem „Chiell”, einer Seitengasse in der Altstadt in der Nähe der (oberen) Promenade (45).
(45) KRECZI, Bauliche Entwicklung, S. 20 ff.; MAYRHOFER, Studien zur Geschichte der L.er Bürgerschaft im Mittelalter. Ungedr. Hausarbeit am Institut f. österr. Geschichtsforschung, 1974, S. 63 ff.
Ansätze zu einer vorstädtischen Verbauung sind bereits im 13. Jahrhundert gegeben. Unter der ältesten bekannten Linzer Bürgerschicht wird ein „Chunradus uf dem Graben” genannt, der vor der Stadtbefestigung ansässig war (46). In der Folgezeit (14. und 15. Jahrhundert) lassen sich in der Vorstadtbildung zwei Zentren erkennen. Vor dem südlichen Tor an der Hauptverkehrsachse der Landstraße waren die feuergefährlichen Gewerbe der Schmiede angesiedelt, die für dieses Tor (Schmiedtor) namengebend wurden. Davor bestand noch vor 1328 das Bürgerspital mit Kapelle und Friedhof. Als zweites vorstädtisches Siedlungszentrum läßt sich im Osten das Gebiet um den Widmbauernhof (Widum der Stadtpfarre) lokalisieren. Dort saßen entlang des Ludlarmes und an der Donau im Wörth die auf das Wasser angewiesenen Gewerbe der Fischer, Faßzieher, Fleischhauer, Lederer, Färber, Seifensieder etc. (47), wobei der Name „Ludl” als übelriechendes Gewässer für seinen primären Zweck sprach. Mit den Bezeichnungen „Wörth”, Lederergasse, und „Unter den Fischern” für den östlichen Siedlungskern, sowie Spital bzw. Spitalgasse (Bethlehemstraße) und Altweg (Bereich Herrenstraße und Klammstraße) als Orientierungspunkte ist die Grenze der vorstädtischen Verbauung bis zum Ausgang des Mittelalters ungefähr markiert. Die Landstraße trennte seit dem 15. Jahrhundert das obere (westliche) vom unteren (östlichen) Burgfeld, für die später die Bezeichnung Obere und Untere Vorstadt üblich wurde. Eine Unterteilung der Vorstadt in drei Viertel erfolgte im Laufe des 16. Jahrhunderts.
(46) OÖUB 3, S. 109 Nr. 104; FEIGL, Familiennamen, S. 21.
(47) KRECZI, Bauliche Entwicklung, S. 20; KATZINGER, Das Bürgerspital, in: Hist. Jb. L., 1977, S. 16.
Nördlich der Donau bildete sich durch die Überfuhr die Brückenkopfsiedlung Urfahr seit dem 13. Jahrhundert aus. Die Obrigkeit lag seit dem ausgehenden Spätmittelalter in der Hauptsache bei den Herrschaften Wildberg und Steyregg (48). Die bauliche Entwicklung vollzog sich außerhalb des engeren Überschwemmungsgebietes parallel zur Donau in westöstlicher Richtung an zwei Häuserzeilen entlang der Ottensheimer Straße und der Kirchengasse, die ihrerseits den Ausgangspunkt der Fernwege ins obere Mühlviertel und nach dem Norden (Budweis, Prag) bildeten.
(48) A. ZIEGLER, Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D., 1920, S. 40 ff.
Für die Entwicklung von Linz im 16. und 17. Jahrhundert waren neben den allgemein zu beobachtenden Umbruchstendenzen drei Faktoren ausschlaggebend. Unter Kaiser Friedrich III. war die Stadt seit 1489 Mittelpunkt des Reiches geworden. Diese Residenzfunktion zeitigte Nachwirkungen insofern, als Linz weiterhin bevorzugter Aufenthaltsort der Herrscher, zeitweiliger Sitz von Angehörigen des Kaiserhauses sowie bevorzugter Zufluchtsort des Hofes wegen seiner Nähe zu Wien bei Kriegsgefahren (Türken) und Seuchen (Pest) blieb. Seit dem 16. Jahrhundert war durch die zunehmende Macht der Stände und als Sitz des Landeshauptmannes Linz zum bevorzugten Tagungsort der Landtage geworden. Die Stände schufen sich im Landhaus, das in den Jahren 1564–71 anstelle des Minoritenklosters in der Südwestecke der Stadt errichtet wurde, ein äußeres Zeichen ihrer Macht (49). Schließlich fällt in diesen Zeitabschnitt die Blütezeit der in ihren Anfängen ins 13. Jahrhundert zurückreichenden Linzer Märkte mit ihren weitreichenden internationalen Verbindungen (50). Alle drei Faktoren beeinflußten die Bautätigkeit auf das nachhaltigste. Nach Ausweis des ältesten Steuerbuches aus dem Jahre 1595 war die ummauerte Stadt zu diesem Zeitpunkt voll verbaut. Die Häuserzahl blieb mit etwa 185 konstant. Die weitere Verbauung vollzog sich im Burgfried außerhalb des ummauerten Bereichs Richtung Süden und Osten. Im Westen waren durch den angrenzenden Burgfried des Schlosses Grenzen gesetzt. Die Stoßrichtung der Verbauung nach Süden erfolgte entlang der Landstraße und Herrenstraße. Nach der Burgfeldschätzung von 1616 reichte an ersterem Straßenzug die geschlossene Verbauung bis zur Mozartstraße, an letzterem bis zur Spittelwiese. Dazu kamen westlich der Landstraße die heutige Promenade und Klammstraße. Im östlichen Vorstadtviertel waren der Graben und die Lederergasse verbaut, sowie die Bethlehemstraße und der Beginn der Museumstraße. An der Unteren Donaulände waren das Stadtbräuhaus und Schiffmeisterhaus sowie mehrere Stadeln, ähnlich dem Graben, situiert (51). Derselben Quelle zufolge standen damals in der Vorstadt 101 Häuser.
(49) STRASSMAYR, Das L.er Stadtbild in seiner geschichtlichen Entwicklung, in: Heimatgaue 3, 1922, S. 73 f.; HOFFMANN, Vermögenslage, S. 258 ff.; G. WACHA, Verwaltung und Hofhaltung in ihrer Bedeutung für die Kulturgeschichte der oberösterreichischen Städte, in: Tausend Jahre Oberösterreich 1, 1983, S. 225 ff.
(50) RAUSCH, Handel, S. 84.
(51) KRECZI, Die räumliche Entwicklung der Stadt L., in: L., Erbe und Sendung, 1941, S. 43 ff.
Mit der zunehmenden Verbauung der Vorstädte stand die nicht realisierte Anlage einer Renaissancestadt in engem Zusammenhang. Der Plan sah die Vergrößerung des ummauerten Bereichs um mehr als das Doppelte in Richtung Süden vor. Die durch sieben Plätze und 28 Gassen gegliederte regelmäßige Anlage mit der Landstraße als Hauptachse sollte durch sieben Basteien gesichert werden (52).
(52) WILFLINGSEDER, Die L.er Mitbürger, in: Hist. Jb. L., 1966, S. 103 ff.; SCHMIDT, Ansichten, S. 55 f.; KRECZI, Räumliche Entwicklung, S. 46 ff.; STRASSMAYR, L.er Stadtbild, S. 75 f.
Die weitere Ausdehnung der Stadt über den Burgfriedsbereich hinaus erfolgte seit dem 17. Jahrhundert durch den Erwerb benachbarter Grundherrschaften im Süden und Westen. 1622 wurde der Freisitz Straßfelden, 1707 der Freisitz Schullerberg, 1709 der Stockhof, der Engelsche Garten und der Weyerhof und schließlich 1752 die Kalvarienwände dazugekauft. Die Maria-Theresianische Fassion von 1750 weist für das Bürgermeisteramt 169 Untertane in den Ämtern Straßfelden, Schullerberg, Stockhof und Weyrhof aus. Dazu kam zwei Jahre später noch das Amt Kalvarienwänd (53). 1646 erreichte die Stadt einen eigenen Landgerichtssprengel, der im Anschluß an den Burgfried im Westen Leonding und Kleinmünchen mit einschloß und im Süden bis zur Traun reichte. Die Ostgrenze bildete die Wiener Straße (54).
(53) KRECZI, Räumliche Entwicklung, S. 49 ff.
(54) GRÜLL, Das Landgericht L. (1646–1821), in: Hist. Jb. L., 1957, S. 135 ff.
Nach dem Scheitern der Stadterweiterungspläne erfolgte im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts die Modernisierung der Stadtbefestigung. Die Donauseite wurde südlich des Unteren Wassertores lediglich durch eine Palisade und zwischen Unterem und Oberem Wassertor durch eine niedrige Mauer oder Planke geschützt. Erst von der Nordostecke bis zum Schloßberg wurde nach Süden zu eine zweite Mauer vor der alten Mauer aufgezogen, der eine begehbare, durch den Graben getrennte Wallanlage mit mächtigen Eckrondellen vorgelegt war (55).
(55) SCHMIDT, Ansichten, S. 56 f., Taf. 4, 8 u. 9.
Die Gegenreformation brachte in mehrfacher Hinsicht strukturelle Änderungen. Die Ansiedlung neuer Orden erfolgte wellenförmig. Bereits 1600 kamen die Jesuiten, ihnen folgten sechs Jahre später die Kapuziner. In einer zweiten Welle siedelten sich gegen den Widerstand der Stadt, der weltlichen Stände und auch der Geistlichkeit, die Karmeliter (1672) und die Ursulinen (1679) an. Die Minoriten wurden 1667 neuerlich zugelassen. Im 18. Jahrhundert schließlich ließen sich noch die Karmeliterinnen (1709) sowie die in der Krankenpflege tätigen Orden der Barmherzigen Brüder (1756) und Elisabethinen (1745) nieder (56). Außer den Jesuiten und den Minoriten lagen sämtliche neue Ordensniederlassungen in den Vorstädten. Neben den Orden erwarben viele Angehörige des Prälatenstandes und neu hereinströmende katholische Adelige Häuser im Stadtgebiet, die vielfach als „Rebellengut” nach der Schlacht am Weißen Berg durch den Kaiser vergabt wurden. Die Abwanderung reicher protestantischer Familien und die durch die ständigen Quartierlasten während des Dreißigjährigen Krieges hervorgerufene schlechte Finanzlage der Stadt und der Bürgerschaft förderten den Abverkauf von Hausbesitz an den Adel und die Geistlichkeit innerhalb und außerhalb der ummauerten Stadt. Die Brandkatastrophe in der Vorstadt während des Bauernkrieges (1626) verstärkte diese Tendenzen. Die Folge dieser Entwicklung war ein sprunghaftes Ansteigen des Freihausbesitzes von 34 im Jahre 1620 auf 71 im Jahre 1717(57).
(56) O. SCHMID, Das einstige Minoriten-Kloster, 1881; G. KOLB, Mitteilungen über das Wirken der Jesuiten in L., 1908; F. C. BAERNREITHER, Das Kapuzinerkloster zu L., 1906; R. ARDELT, Geschichte des L.er Karmelitenklosters, in: Hist. Jb. L., 1973/74, S. 11 ff.; DERS., Geschichte des Konventes und Krankenhauses der Elisabethinen zu L., in: Hist. Jb. L., 1978, S. 95 ff.; DERS., Geschichte des Konvents zur unbefleckten Empfängnis der hl. Jungfrau Maria zu L., in: 200 Jahre Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in L., 1757–1957, 1957, S. 15 ff.
(57) GRÜLL, Freihäuser, S. 292 ff.
Für die architektonische Entwicklung der Stadt bildete die Mitte des 17. Jahrhunderts eine Zäsur. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges setzte die Barockisierung des Stadtbildes ein. Unter der Regierung Kaiser Karls VI. erreichte sie ihre volle Ausprägung. Waren innerhalb der ummauerten Stadt lediglich Umbauten und Vergrößerungen möglich, entfaltete sich die Bautätigkeit in den Vorstädten entlang der Landstraße und Herrenstraße als Hauptstoßrichtungen nach dem Süden (58). Auf Ansichten und Plänen läßt sich die bauliche Ausgestaltung der Stadt verfolgen (59). Mitte des 18. Jahrhunderts zählte die Vorstadt nach Ausweis der Steuerbücher 269 Häuser gegenüber 176 in der Stadt (60). Einen schweren Rückschlag brachte die Belagerung von Linz während des Österreichischen Erbfolgekrieges. Im Zuge der Kampfhandlungen wurden in der Vorstadt im Bereich von „Neuhäusl” (außerhalb des Burgfrieds an der Landstraße gelegen) und im Kapuzinerfeld von den Panduren unter Oberst von Trenck 189 Häuser in Brand gesteckt (61). Gegen Ende des 18. Jahrhunderts reichte die geschlossene Verbauung in den Vorstädten entlang der heutigen Kapuzinerstraße – Hopfengasse, der Herrenstraße und Landstraße gegen Süden bis auf die Linie der heutigen Wurmstraße beziehungsweise Magazingasse. Östlich der Landstraße bildete die Harrachstraße die Grenze des verbauten Gebietes bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nur an der Ostseite der Landstraße zog sich die Verbauung vom Karmeliterkloster über das Herrenhaus bis in die Gegend der Goethestraße. Östlich der Stadt wies das Wörth eine geschlossene Verbauung auf.
(58) STRASSMAYR, L.er Stadtbild, S. 81 f.; SCHMIDT, Ansichten, S. 59.
(59) E. BERNLEITHNER, L. an der Donau im Kartenbild der Zeiten, in: Naturkundl. Jb. L., 1963, S. 381 ff.
(60) H. AWECKER, Die Bevölkerung der Stadt L. im Jahre 1750, in: Hist. Jb. L., 1957, S. 203.
(61) KRECZI, L. vor 200 Jahren, 1942, S. 36.
Für die Wirtschaft der Stadt von besonderer Bedeutung war die Gründung der Wollzeugfabrik durch den Linzer Handelsmann und Ratsbürger Christian Sint im Jahre 1672. Die auf den Gründen des Bürgerspitals im Wörth erbaute Fabrik wurde 1754 vom Staat übernommen und beschäftigte in ihrer Glanzzeit mehr als 50.000 Personen, zum größten Teil in Heimarbeit (62). Nach der Einstellung des Betriebes Mitte des 19. Jahrhunderts fanden die Gebäude als Kaserne und Tabakfabrik Verwendung.
(62) G. OTRUBA, Österreichische Fabriksprivilegien vom 16. bis ins 18. Jahrhundert (FRA III/7, 1981) S. 140 Nr. 12; V. HOFMANN, Beiträge zur neueren österreichischen Wirtschaftsgeschichte, in: Arch. f. österr. Gesch. 108, 1920, S. 347 ff.
Die Reformen Kaiser Josephs II. wirkten sich weniger auf die bauliche Ausgestaltung der Stadt, sondern vielmehr auf strukturelle Änderungen im kirchlichen beziehungsweise sozial-karitativen Bereich aus. Lediglich die Verlegung des nach neuen Erkenntnissen bereits in den siebziger Jahren des 16. Jahrhunderts in der Gegend der Mozartkreuzung – Seilerstätte angelegten Barbara-Friedhofes auf die Gründe des Rapplhofes außerhalb der Stadt (1786) führte zu einer Verbauung der westlichen Landstraßenseite bis zum Siechenhaus Straßfelden (63). Im Zuge der Errichtung des Bistums Linz fand die Kirche des 1773 aufgehobenen Jesuitenordens als Domkirche Verwendung (64). Für die Vorstädte wurden im Kapuziner- und Karmeliterkloster zwei neue Pfarren eingerichtet. Von der Klosteraufhebung waren in Linz nur die Karmeliterinnen an der Herrenstraße, deren Gebäude die Barmherzigen Brüder zu Spitalszwecken übernahmen, und die Minoriten betroffen. Die 1680 gegründete Kapuzinerniederlassung in Urfahr wurde gleichfalls aufgehoben. Das Kloster fand nach der Auflassung der Nikolaikapelle als Sitz der neu eingerichteten Pfarre Urfahr Verwendung. Die Häuser zahlreicher Stiftungen wurden versteigert oder anderen Zwecken zugeführt (65). Das Prunerstift etwa diente der Gebär- und Findelanstalt sowie der Irrenanstalt als Unterkunft (66).
(63) KATZINGER, Über Gräber, S. 38.
(64) M. HIPTMAIR, Geschichte des Bistums L., 1885, S. 3 ff.; ZINNHOBLER, Josephinismus am Beispiel der Gründung des Bistums L., in: Zs. f. Kirchengeschichte 93, 1982, S. 295 ff.
(65) Siehe die unter Anm. 56 zitierte Lit. sowie R. HITTMAIR, Der Josefinische Klostersturm im Land ob der Enns, 1907, S. 70 ff., 123 ff., 204 ff., 243 ff. u. 290 ff.; FERIHUMER, Kirchliche Gliederung, S. 214 ff.; KATZINGER, Bürgerspital, S. 74 ff.
(66) K. PLASS, Die Stiftung des Johann Adam Pruner in L., in: Hist. Jb. L., 1970, S. 65 ff. u. 80 ff.
Für die Stadtentwicklung bildet das Jahr 1800 nochmals eine Zäsur. Am 15. August brach als indirekte Folge der Napoleonischen Kriege im Schloß ein Brand aus, der auch das Landhaus und die beiden westlichen Stadtviertel schwer in Mitleidenschaft zog (67). Die bereits im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts begonnene Auflassung der Befestigungsanlagen wurde nach dem Brand von 1800 systematisch fortgesetzt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Stadttore abgetragen (1828 Schmiedtor, 1843 Oberes Wassertor, 1847 Unteres Wassertor) und die Stadtsilhouette damit wesentlicher Akzente beraubt (68). Als Nachwirkung der Napoleonischen Kriege, in denen Linz von den französischen Truppen dreimal (1800, 1805 und 1809) besetzt wurde (69), entstand unter Erzherzog Maximilian d'Este in den Jahren 1831–1837 ein neuer Festungsgürtel um Linz in Form des verschanzten Lagers. Die Befestigungsanlagen, deren Wert schon während des Baues umstritten war, wurden im Jahre 1858 wieder aufgelassen (70).
(67) AWECKER, Der Brand von L. im Jahre 1800, in: Jb. L., 1951, S. 26 ff.; MAYRHOFER, „Die Statt zu grundt sogar verbran”, in: L. aktiv 76, 1980, S. 45 f.
(68) G. WACHA–G. HÖSS, Die L.er Altstadt, in: Hist. Jb. L., 1965, S. 352 ff.; SCHMIDT, Ansichten, S. 60 f.
(69) A. SCHWEIGER, Die Stadt L. in den Napoleonischen Kriegen, in: Hist. Jb. L., 1980, S. 109 ff.
(70) E. HILLBRAND, Das Werden der Maximilianeischen Befestigung von L. Ungedr. Hausarbeit am Inst. f. österr. Geschichtsforschung, 1968.
Der Bau der Pferdeeisenbahn von Linz nach Budweis und Gmunden (1825–1832 beziehungsweise 1834–1836) als erster Schienenbahn des Kontinents führte zu Umstrukturierungen im Salztransport, hatte aber auch seine Bedeutung für den Kohletransport im Zusammenhang mit der beginnenden Dampfschiffahrt auf der Donau, wobei Linz als Umschlagplatz von der Schiene auf das Wasser eine entscheidende Rolle spielte. In der Personenbeförderung war die Strecke nach Gmunden für die Entwicklung des Fremdenverkehrs im Salzkammergut von Belang (71). Mit der Einführung der Dampfkraft war die Bahn relativ rasch überholt. Lediglich nach Budweis konnte sich der Pferdezug noch bis 1872 behaupten.
(71) J. SAMES, Der L.er Verkehr im Wandel der Zeiten, in: Jb. L., 1936, S. 173 f.; F. PFEFFER–G. KLEINHANNS, Budweis-L-Gmunden, 1982, S. 9 ff., bes. S. 91 ff.
Die noch im Vormärz einsetzende Industrialisierung hatte in Linz einen ihrer Kristallisationspunkte. Die Fabriksansiedlungen erfolgten in ihrer Mehrzahl in den Vororten weitab vom Stadtkern. Namentlich die Textilindustrie nützte die Wasserkraft der Traunnebenarme in Kleinmünchen (72). Mit der Industrialisierung nahm die Einwohnerzahl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rasch zu. Sie stieg zwischen 1850 und 1900 um etwas mehr als das Doppelte (26.604 ; 58.791) (73). Der Bau der Kaiserin-Elisabeth-Bahn (1858) brachte für Linz den Anschluß nach Wien und nach dem Westen an das bayerische Eisenbahnnetz. Die im Süden an der Stadt vorbeiführende Trasse bildete bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts etwa die Grenze des geschlossen verbauten Gebietes. Mit der Anlage der „Neustadt” östlich der Landstraße und südlich der Harrachstraße entstand ein auf schachbrettartigem Grundriß aufbauendes neues Stadtviertel, das in seinen architektonischen Formen der Gründerzeit verpflichtet ist (74). Diese Epoche hat nicht nur in den Vorstädten, wo mit dem Bau der neuen Domkirche (Maria-Empfängnis-Dom) für das Viertel westlich der Landstraße ein neuer städtebaulicher Akzent entstehen sollte, sondern auch im Bereich der Altstadt nachhaltige Spuren hinterlassen (75).
(72) E. M. MEIXNER, Männer, Mächte, Betriebe (Wirtschaftsgeschichte des Landes Oberösterreich 2, 1952) S. 29 ff., F. PISECKY, Wirtschaft, Land und Kammer in Oberösterreich 1851–1976, 1, 1976, S. 8 ff.
(73) Vgl. dazu die Übersicht bei R. P. ALTMÜLLER, Die L.er Eingemeindungen, 1965, S. 117.
(74) T. MELICHER, Die städtebauliche Entwicklung von L. im 19. Jahrhundert, in: Kunstjb. L., 1968, S. 5 ff.
(75) ÖKT 36, S. 76 ff.; WACHA, Wiener Votivkirche und L.er Dom, in: Hist. Jb. L., 1976, S. 174 ff.; WACHA–HÖSS, Altstadt, S. 356 f.
Das mit der Industrialisierung verbundene Stadtwachstum führte 1873 zur Eingemeindung der die Stadt im Süden halbkreisförmig umschließenden Vororte Waldegg und Lustenau. Die weiteren Ausdehnungstendenzen im 20. Jahrhundert gingen sowohl in südliche als auch in nördliche Richtung. Mit der Eingemeindung von St. Peter (1915) und Kleinmünchen (1923) wurde die Traun als Südgrenze des Stadtgebiets erreicht. Urfahr, 1808 zum Markt und 1882 noch zur Stadt erhoben, kam gemeinsam mit Pöstlingberg 1919 zu Linz (76). Einem Flächenzuwachs um das Siebeneinhalbfache seit 1873 stand eine Bevölkerungszunahme um rund das Dreifache gegenüber, wobei mit der Eingemeindung Kleinmünchens die Einwohnerzahl die 100.000er-Grenze überschritt (77). Die nach einer Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg in der Zwischenkriegszeit einsetzende Bautätigkeit, charakterisiert durch das Entstehen zahlreicher Wohnsiedlungen, vollzog sich teilweise abseits vom geschlossenen Verbauungsgebiet (78).
(76) ALTMÜLLER, Eingemeindungen, S. 25 ff., 35 ff., 46 ff. u. 73 ff.
(77) Wie Anm. 73.
(78) Die Stadt L. a. d. Donau. (Die Städte Deutschösterreichs 1, 1927) S. 272 ff. u. 318 ff.; KRECZI, Räumliche Entwicklung, S. 55.
Die nochmals sprunghafte Vergrößerung des Stadtgebiets im Jahre 1938 stand im Zusammenhang mit den städtebaulichen Planungen während der NS-Zeit und der Absicht Hitlers, Linz zu einem Industrie-, Verwaltungs- und Kulturzentrum auszubauen (79). Von den geplanten Erweiterungen des Stadtgebiets zur Realisierung der großangelegten Ausbaupläne konnte mit der Eingemeindung von St. Magdalena im Norden und Ebelsberg im Süden sowie des Keferfelds im Westen nur ein Bruchteil in die Tat umgesetzt werden (80). Die fortschreitende Kriegsentwicklung verhinderte einen großen Teil der ehrgeizigen Pläne, die nur im Bau der Hütte Linz und bei den Wohnbauten, kaum aber bei der geplanten Donauufermonumentalverbauung und beim Kulturzentrum zum Tragen kamen (81). Als eines der Zentren der Rüstungsindustrie hatte die Stadt in den letzten beiden Kriegsjahren unter schweren Bombenangriffen zu leiden, die umfangreiche Zerstörungen hervorriefen (82).
(79) DÜLFFER–J. THIES–J. HENKE, Hitlers Städte, 1978, S. 253 f.
(80) Ausführlich dazu ALTMÜLLER, Eingemeindungen, S. 91 ff.
(81) H. FIEREDER, Die Hütte L. und ihre Nebenbetriebe von 1938 bis 1945, in: Hist. Jb. L., 1981, S. 179 ff.
(82) R. KUTSCHERA, Die Fliegerangriffe auf L. im zweiten Weltkrieg, in: Hist. Jb. L., 1966, S. 199 ff.
Zwischen 1945 und 1955 erhielten die in der russischen Besatzungszone nördlich der Donau liegenden Stadtgebiete eine eigene Stadtverwaltung, die aber nach anfänglichen Schwierigkeiten eng mit der in der amerikanischen Besatzungszone amtierenden Linzer Stadtverwaltung zusammenarbeitete (83). Die während der NS-Zeit durchgeführten Erweiterungen des Stadtgebiets bis auf eine Größe von 96,09 km2 sind bis heute unverändert geblieben. Der nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzende Wiederaufbau und der Ausbau der Linzer Industrie spiegelt sich im Anwachsen der Bevölkerung wider. Von rund 175.000 Einwohnern im Jahre 1945 stieg die Einwohnerzahl auf über 200.000. In letzter Zeit machen sich leicht rückläufige Tendenzen bemerkbar. Nach der Volkszählung 1981 hält Linz bei einer Einwohnerzahl von 199.910.
(83) E. PUFFER, Die Gemeindevertretung von Urfahr, in: Hist. Jb. L., 1979, S. 159 f.
Fritz Mayrhofer
Anmerkungen
(1) F. MAYRHOFER, Die Donaustadt L. Eine geographische Betrachtung, 1939, S. 8 ff.; L.er Atlas, Bd. 6: Geologische Karte von L. und Umgebung, 1964; Österreichisches Städtebuch. Bd. 1, 1968, S. 195.
(2) J. REITINGER, Die ur- und frühgeschichtlichen Funde in Oberösterreich, 1968, S. 239 ff.; Ä. KLOIBER, Archäologie, historische Anthropologie, historische Soziologie, in: L.er Kulturhandbuch. 1. Bd., 1965, S. 184 ff.; DERS., Neue Quellen zur Stadt- und Besiedlungsgeschichte, in Jb. L., 1950, S. 414 ff.; R. KUX-JÜLG – G. WINKLER, Bericht zum Stand der archäologischen Forschung im Raum von L., in: Kunstjb. L, 1972, S. 75 ff.; G. WINKLER, Artikel Lentia, in: PAULY-WISSOWA, Realenzyklopädie der class. Altertumswiss. Suppl.-Bd. XIV, 1974, Sp. 226; H. ADLER, Das urgeschichtliche Gräberfeld L.-St. Peter, 2 Teile. (L.er arch. Forsch. 2, 3, 1965–67); J. KNEIDINGER, Die jüngere Urnenfelderstufe in Oberösterreich, in: JbOÖMV 94, 1949, S. 109 ff.; Urgeschichte – Römerzeit – Frühgeschichte. Katalog der archäologischen Schausammlung des Stadtmuseums L. im Nordico, 1975, S. 107 f., Nr. B IV 3 u. 4.
(3) L. FRANZ–F. STROH, Die keltische Niederlassung auf dem Gründberg, in: JbOÖMV 89, 1940, S. 217 ff.; W. ASPERNIG, Geschichte des Kürnbergs bei L., in: Hist. Jb. L., 1967, S. 27 ff.; P. KARNITSCH, Die L.er Altstadt in römischer und vorrömischer Zeit. (L.er arch. Forsch. 1, 1962) S. 61 ff.
(4) KARNITSCH, Altstadt, S. 48 ff.; E. M. RUPRECHTSBERGER, Eine Handvoll Scherben auf dem L.er Hauptplatz, in: I. aktiv 73, 1979, S. 26 ff.; J. OFFENBERGER, in: FÖ 19, 1980, S. 579 f.
(5) W. BRANDENSTEIN, Der Ortsname L., in: Hist. Jb. L., 1960, S. 331 ff.; KARNITSCH, Altstadt, S. 61 ff.
(6) RUPRECHTSBERGER, Ein Beitrag zu den Kastellen von Lentia: Die Terra Sigillata, (L.er arch. Forsch. 10, 1980) S. 25 ff.; DERS., Ein Kastell des 1. Jahrhunderts ist für Lauriacum archäologisch nicht bewiesen, in: JbOÖMV 125, 1980, S. 9 ff.
(7) KARNITSCH, Die römischen Kastelle von Lentia (L.), Textbd. (L.er arch. Forsch., Sh. IV/1, 1970) S. 15 ff., 47 ff., 31 ff. u. 57 ff. sowie Tafelbd. (Ler arch. Forsch., Sh. IV/2, 1972) bes. Beil. 1. Zur Kritik: KARNITSCH, Kastelle, Textbd., S. 10; RUPRECHTSBERGER, Beitrag, S. 10 ff.; DERS., Zur Westmauer des Steinkastells von Lentia (L.), in: Pro Austria Romana 31, 1981, S. 17 f.
(8) L. ECKHART, L.er Fundkatalog L.-III. (L.er arch. Forsch., Sh. 1–3,1964–68); KARNITSCH, Altstadt, S. 76 ff. u. S. 116 ff.; R. NOLL, Römische Siedlungen und Straßen im Limesgebiet zwischen Inn und Enns (Oberösterreich), in: Der römische Limes in Österreich XXI, 1958, S. 50 f.; OFFENBERGER, in: FÖ 19, 1980, S. 579 f.
(9) KARNITSCH, Kastelle, Textbd., S. 61; RUPRECHTSBERGER, Beitrag, S. 13 ff.
(10) KARNITSCH, Der heilige Bezirk von Lentia, in: Hist. Jb. L., 1956, S. 189 ff.; DERS., Ein gallorömischer Umgangstempel in der L.er Altstadt, in: Jb. L., 1954, S. 503 ff., DERS., Altstadt, S. 35 ff.; zur Kritik ECKHART, Die dritten 50 Jahre römerzeitliche Archäologie in Oberösterreich, in: JbOÖMV 128, 1983, S. 34 f.
(11) KARNITSCH, Der römische Urnenfriedhof, in: Jb. L., 1952, S. 385 ff.; F. PFEFFER, Die L.er Fernstraßen, in: Jb. L., 1953, S. 570 f.; ECKHART, Neue Brandgräber bei der „Kreuzschwestern”-Schule in L., in: JbOÖMV 110, 1965, S. 166 ff.; RUPRECHTSBERGER, Zum römerzeitlichen Gräberfeld von Lentia-L., (L.er arch. Forsch., Sh. 5, 1983).
(12) F. STROH, Neue Römerfunde auf L.er Boden, in: JbOÖMV 92, 1947, S. 201 ff., bes. S. 210; NOLL, Siedlungen, S. 50; KARNITSCH, Altstadt, S. 79.
(13) H. LADENBAUER-OREL, L.-Zizlau, Das baierische Gräberfeld an der Traunmündung, 1960; K. W. ZELLER, Kulturbeziehungen im Gräberfeld L.-Zizlau, in: Baiernzeit in Oberösterreich, 1977, S. 75 ff.; KLOIBER, Die Menschen von L.-Zizlau, 3 Teile (L.er arch. Forsch. 5–7, 1973–78).
(14) W. RAUSCH, Die Karolinger an der österreichischen Donau, in: L. aktiv 74, 1980, S. 26; S. HAIDER, Zum Problem karolingischer Pfalzen in Oberösterreich, in: Hist. Jb. L., 1980, S. 28.
(15) OFFENBERGER, Vorläufige Ergebnisse der Grabung 1977, in: Martinskirche L., 1977, S. 24 ff.; DERS., in: FÖ 19, 1980, S. 580.
(16) HAIDER, Problem, S. 29; K. HOLTER im Kommentar zu Wels in der 1. Lieferung des Österr. Städteatlas, 1982.
(17) RAUSCH, Die historischen Probleme um die Martinskirche, in: Martinskirche L., 1977, S. 30; DERS., Das Problem Martinskirche, in: Blickpunkt L., Altstadterhaltung, 1979, S. 50 f.
(18) HAIDER, Problem, S. 21 f. u. 25 f.; A. ZAUNER, Oberösterreich zur Babenbergerzeit, in: MOÖLA 7, 1960, S. 211.
(19) ZAUNER, Oberösterreich, S. 211.
(20) F. MAYRHOFER, Zum Übergang von L. an die Babenberger, in: Hist. Jb. L., 1980, S. 42 ff.
(21) RAUSCH, Karolinger, S. 26; HAIDER, Problem, S. 30 f.
(22) A. KLAAR, Die Siedlungsformen der österreichischen Donaustädte, in: Die Städte Mitteleuropas im 12. und 13. Jahrhundert, 1963, S. 95 f. u. 111 f.
(23) K. GINHART, Die frühmittelalterliche Martinskirche auf dem Römerberg in L. (L.er arch. Forsch. 4, 1968) S. 28 f. u. 49.
(24) HAIDER, Problem, S. 29 f.; F. JURASCHEK, L. im 8. Jh., in: Jb. L., 1949, S. 274.
(25) H. FERIHUMER, Die kirchliche Gliederung der Groß-Stadt L., in: Jb. L., 1951, S. 191 ff.; R. ZINNHOBLER, Die Passauer Bistumsmatrikeln für das westliche Offizialat 2, 1972, S. 117 f. Anm. 1.
(26) OFFENBERGER, Vorläufige Ergebnisse, S. 24 ff.; KLOIBER, Archäologie, S. 185 ff.; W. KATZINGER, Über Gräber aus 2.000 Jahren gebeugt, in: L. aktiv 85, 1982/83, S. 34 f.; FERIHUMER, Kirchliche Gliederung, S. 196 f.
(27) RAUSCH, Die räumliche Entwicklung der Stadt L. bis zum ausgehenden Mittelalter, in: der aufbau 10/11, 1959, S. 377; KLAAR, Siedlungsformen, S. 95 f.; W. HILGER, Historisch-topographische Anmerkungen zu den Urbaren des L.er Schlosses, in: Hist. Jb. L., 1977, S. 107 ff.
(28) MAYRHOFER, Übergang, S. 39 ff.; HOLTER, Beiträge zur Geschichte von Wels im Mittelalter, in: JbMV Wels, 1975/76, S. 52 ff.; ASPERNIG, Kürnberg (wie Anm. 3) S. 53 ff.
(29) MGH SS9, S. 786.
(30) RAUSCH, Räumliche Entwicklung, S. 377 f.; KLAAR, Siedlungsformen, S. 95 f.; DERS., in: Österr. Städtebuch 1, Taf. I.
(31) ÖKT 42, 1977, S. 152; H. KRECZI, Bauliche und räumliche Entwicklung im mittelalterlichen L., in: Alte Stadtbaukunst, 1947, S. 13 ff.
(32) G. GRÜLL, Die Freihäuser in L., 1955, S. 26 f.
(33) RAUSCH, Handel an der Donau 1., 1969, S. 42 f.
(34) F. OPLL im Kommentar zu Wien und G. GERHARTL im Kommentar zu Wiener Neustadt in der 1. Lieferung des Österreichischen Städteatlas, 1982, bzw. die Wachstumsphasenkarten ebenda.
(35) RAUSCH, Die Niederlassung der Minoriten zu L., in: Festschrift Friedrich Hausmann, 1977, S. 441 ff.
(36) Freundlicher Hinweis von W. RAUSCH.
(37) MAYRHOFER, Eine Untersuchung zur L.er Bürgerschaft im Spätmittelalter, in: Hist. Jb. L., 1975, S. 26; H. FEIGL, Die ältesten L.er Familiennamen, in: Hist. Jb. L., 1965, S. 33.
(38) F. MARTIN, Die Regesten d. Erzbischöfe u. d. Domkapitels von Salzburg 1247–1343. 2, 1931, S. 8 Nr. 65 u. 3, 1934, S. 43 Nr. 426.
(39) KRECZI, Bauliche Entwicklung, S. 16 ff.; DERS., L., Stadt an der Donau, 1951, Nr. 403, 55, 154, 212, 481, 549; J. SCHMIDT, L. in alten Ansichten, 1965, S. 51 f.
(40) E. STRASSMAYR, Das Landhaus in L., 1950, S. 23 f.
(41) A. HOFFMANN, Die Vermögenslage und soziale Schichtung der L.er Bürgerschaft am Ausgang des Mittelalters, in: Jb. L., 1949, S. 238, 245 u. 252 f.; ASPERNIG, Die spätmittelalterlichen L.er Bürgerfamilien Kammerer und Pechrer, in: Hist. Jb. L., 1972, S. 35 Anm. 131.
(42) Dazu ASPERNIG, Kammerer, passim.
(43) SCHMIDT, Ansichten, Taf. 4; MAYRHOFER, Untersuchung (wie Anm. 37) S. 27; HILGER, Hist.-top. Anmerkungen, S. 106 ff.
(44) F. WILFLINGSEDER, Geschichte der älteren Dreifaltigkeitskapelle in L., in: Hist. Jb. L., 1956, S. 38 ff.
(45) KRECZI, Bauliche Entwicklung, S. 20 ff.; MAYRHOFER, Studien zur Geschichte der L.er Bürgerschaft im Mittelalter. Ungedr. Hausarbeit am Institut f. österr. Geschichtsforschung, 1974, S. 63 ff.
(46) OÖUB 3, S. 109 Nr. 104; FEIGL, Familiennamen, S. 21.
(47) KRECZI, Bauliche Entwicklung, S. 20; KATZINGER, Das Bürgerspital, in: Hist. Jb. L., 1977, S. 16.
(48) A. ZIEGLER, Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D., 1920, S. 40 ff.
(49) STRASSMAYR, Das L.er Stadtbild in seiner geschichtlichen Entwicklung, in: Heimatgaue 3, 1922, S. 73 f.; HOFFMANN, Vermögenslage, S. 258 ff.; G. WACHA, Verwaltung und Hofhaltung in ihrer Bedeutung für die Kulturgeschichte der oberösterreichischen Städte, in: Tausend Jahre Oberösterreich 1, 1983, S. 225 ff.
(50) RAUSCH, Handel, S. 84.
(51) KRECZI, Die räumliche Entwicklung der Stadt L., in: L., Erbe und Sendung, 1941, S. 43 ff.
(52) WILFLINGSEDER, Die L.er Mitbürger, in: Hist. Jb. L., 1966, S. 103 ff.; SCHMIDT, Ansichten, S. 55 f.; KRECZI, Räumliche Entwicklung, S. 46 ff.; STRASSMAYR, L.er Stadtbild, S. 75 f.
(53) KRECZI, Räumliche Entwicklung, S. 49 ff.
(54) GRÜLL, Das Landgericht L. (1646–1821), in: Hist. Jb. L., 1957, S. 135 ff.
(55) SCHMIDT, Ansichten, S. 56 f., Taf. 4, 8 u. 9.
(56) O. SCHMID, Das einstige Minoriten-Kloster, 1881; G. KOLB, Mitteilungen über das Wirken der Jesuiten in L., 1908; F. C. BAERNREITHER, Das Kapuzinerkloster zu L., 1906; R. ARDELT, Geschichte des L.er Karmelitenklosters, in: Hist. Jb. L., 1973/74, S. 11 ff.; DERS., Geschichte des Konventes und Krankenhauses der Elisabethinen zu L., in: Hist. Jb. L., 1978, S. 95 ff.; DERS., Geschichte des Konvents zur unbefleckten Empfängnis der hl. Jungfrau Maria zu L., in: 200 Jahre Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in L., 1757–1957, 1957, S. 15 ff.
(57) GRÜLL, Freihäuser, S. 292 ff.
(58) STRASSMAYR, L.er Stadtbild, S. 81 f.; SCHMIDT, Ansichten, S. 59.
(59) E. BERNLEITHNER, L. an der Donau im Kartenbild der Zeiten, in: Naturkundl. Jb. L., 1963, S. 381 ff.
(60) H. AWECKER, Die Bevölkerung der Stadt L. im Jahre 1750, in: Hist. Jb. L., 1957, S. 203.
(61) KRECZI, L. vor 200 Jahren, 1942, S. 36.
(62) G. OTRUBA, Österreichische Fabriksprivilegien vom 16. bis ins 18. Jahrhundert (FRA III/7, 1981) S. 140 Nr. 12; V. HOFMANN, Beiträge zur neueren österreichischen Wirtschaftsgeschichte, in: Arch. f. österr. Gesch. 108, 1920, S. 347 ff.
(63) KATZINGER, Über Gräber, S. 38.
(64) M. HIPTMAIR, Geschichte des Bistums L., 1885, S. 3 ff.; ZINNHOBLER, Josephinismus am Beispiel der Gründung des Bistums L., in: Zs. f. Kirchengeschichte 93, 1982, S. 295 ff.
(65) Siehe die unter Anm. 56 zitierte Lit. sowie R. HITTMAIR, Der Josefinische Klostersturm im Land ob der Enns, 1907, S. 70 ff., 123 ff., 204 ff., 243 ff. u. 290 ff.; FERIHUMER, Kirchliche Gliederung, S. 214 ff.; KATZINGER, Bürgerspital, S. 74 ff.
(66) K. PLASS, Die Stiftung des Johann Adam Pruner in L., in: Hist. Jb. L., 1970, S. 65 ff. u. 80 ff.
(67) AWECKER, Der Brand von L. im Jahre 1800, in: Jb. L., 1951, S. 26 ff.; MAYRHOFER, „Die Statt zu grundt sogar verbran”, in: L. aktiv 76, 1980, S. 45 f.
(68) G. WACHA–G. HÖSS, Die L.er Altstadt, in: Hist. Jb. L., 1965, S. 352 ff.; SCHMIDT, Ansichten, S. 60 f.
(69) A. SCHWEIGER, Die Stadt L. in den Napoleonischen Kriegen, in: Hist. Jb. L., 1980, S. 109 ff.
(70) E. HILLBRAND, Das Werden der Maximilianeischen Befestigung von L. Ungedr. Hausarbeit am Inst. f. österr. Geschichtsforschung, 1968.
(71) J. SAMES, Der L.er Verkehr im Wandel der Zeiten, in: Jb. L., 1936, S. 173 f.; F. PFEFFER–G. KLEINHANNS, Budweis-L-Gmunden, 1982, S. 9 ff., bes. S. 91 ff.
(72) E. M. MEIXNER, Männer, Mächte, Betriebe (Wirtschaftsgeschichte des Landes Oberösterreich 2, 1952) S. 29 ff., F. PISECKY, Wirtschaft, Land und Kammer in Oberösterreich 1851–1976, 1, 1976, S. 8 ff.
(73) Vgl. dazu die Übersicht bei R. P. ALTMÜLLER, Die L.er Eingemeindungen, 1965, S. 117.
(74) T. MELICHER, Die städtebauliche Entwicklung von L. im 19. Jahrhundert, in: Kunstjb. L., 1968, S. 5 ff.
(75) ÖKT 36, S. 76 ff.; WACHA, Wiener Votivkirche und L.er Dom, in: Hist. Jb. L., 1976, S. 174 ff.; WACHA–HÖSS, Altstadt, S. 356 f.
(76) ALTMÜLLER, Eingemeindungen, S. 25 ff., 35 ff., 46 ff. u. 73 ff.
(77) Wie Anm. 73.
(78) Die Stadt L. a. d. Donau. (Die Städte Deutschösterreichs 1, 1927) S. 272 ff. u. 318 ff.; KRECZI, Räumliche Entwicklung, S. 55.
(79) DÜLFFER–J. THIES–J. HENKE, Hitlers Städte, 1978, S. 253 f.
(80) Ausführlich dazu ALTMÜLLER, Eingemeindungen, S. 91 ff.
(81) H. FIEREDER, Die Hütte L. und ihre Nebenbetriebe von 1938 bis 1945, in: Hist. Jb. L., 1981, S. 179 ff.
(82) R. KUTSCHERA, Die Fliegerangriffe auf L. im zweiten Weltkrieg, in: Hist. Jb. L., 1966, S. 199 ff.
(83) E. PUFFER, Die Gemeindevertretung von Urfahr, in: Hist. Jb. L., 1979, S. 159 f.

 

 

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