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Die Stadt Melk (Pfarrkirche) liegt auf einer Seehöhe von 224 m (48° 13' 37” nördl. Breite, 15° 19' 53” östl. Länge) im westlichen Niederösterreich, im so genannten Mostviertel bzw. Viertel ober dem Wienerwald. Das Donautal geht hier vom Nibelungengau in die Wachau über. Die im Schnittpunkt dreier Landschaftsräume befindliche Stadtgemeinde hat Anteil am Donauraum, der im Osten eingegrenzt wird durch den Dunkelsteiner Wald (622 m) und im Süden durch den Hiesberg (507 m). An seinem Rand finden sich tertiäre Melker Sande, die auch abgebaut werden. Im Süden und Westen wird das Gemeindegebiet durch das Alpenvorland begrenzt, das unmittelbar an die Böhmische Masse anschließt. Trotz des im Vergleich zu Wien etwas kühleren Klimas ermöglichen die günstigen Böden (Parabraunerden) hochwertigen Ackerbau, vor allem den Anbau von Weizen, Mais und Zuckerrüben. Oberflächenbildend sind zudem neben den Molassesedimenten (Schlier) quartäre Terrassen. Während sich das Stift erhöht auf dem Felssockel einer altquartären Terrasse befindet, liegt die Stadt selbst auf holozänen bis rißzeitlichen Terrassen. Die Lage an der Donau, die bis ins frühe 19. Jahrhundert direkt an der Stadt vorbeiführte, wirkte sich für diese wesentlicher aus als die Lage am namengebenden Fluss Melk. Der sich im 19. Jahrhundert zwischen Melk und der Donau befindliche Nebenarm mit breitem Auengürtel ging auf eine Änderung des Donaulaufes zurück. Durch den Kraftwerksbau im späten 20. Jahrhundert wurde das Verhältnis der Stadt zum Fluss neuerlich grundlegend verändert. Bedingt durch die geographische Situation zog der westöstliche Verkehrsstrom stets bei Melk durch. Endgültig zum Knotenpunkt des Land- und Wasserverkehrs wurde Melk, als die Durchzugsstraße im Hochmittelalter in den Markt verlegt wurde. Mit dem Bau der Westbahn und der Westautobahn hat sich diese Funktion ab dem 19. Jahrhundert nochmals verfestigt, doch ist die Stadt durch die jüngste Streckenverlegung der Bahn wieder ins Abseits gerückt. Die nördlich der Donau liegenden Gebiete des politischen Bezirkes Melk wurden durch den Bau einer Straßenbrücke im Jahr 1973 an der Stelle des seit der Urzeit benutzten Donauübergangs verstärkt an den Bezirkshauptort angeschlossen. Trotzdem konnte Melk aufgrund der Konkurrenz der Städte St. Pölten und Amstetten keinen seinem Rang entsprechenden eigenständigen Bereich ausbilden. (1)
(1) Vgl. HELMUTH FEIGL, Melk, Wien 1976 (Österreichisches Städtebuch IV/2), 253–269, hier 255 f. (Punkt 2a und 2b); GERHARD FLOSSMANN, Lage und Funktion im Raum, in: Stadtbuch Melk. Verfasst von der Arbeitsgruppe „Melker Stadtbuch” des Kultur- und Museumsvereins Melk: Gerhard Flossmann, Anton Harrer, R Wilfried Kowarik OSB und Harald Ofner, Melk 1999, 27–44, hier 27 f.
Die ältesten Besiedlungsspuren treten an auffälligen Punkten der Landschaft hervor: Während auf dem Stiftsberg durch den Bau des Stiftes zwar Steinbeile und einzelne bronze- und La-Tene-zeitliche Körpergräber gefunden wurden, jedoch keine kontinuierliche Besiedlung nachweisbar ist, befinden sich vor allem in der Umgebung von Melk zahlreiche Fundstellen: Von burgartigen Wallanlagen aus der Jungsteinzeit über ein Gräberfeld aus der frühen Bronzezeit bis zu Wachturmfundamenten aus der späteren Römerzeit reichen etwa Hinweise regelmäßiger Besiedlung am östlich des Stiftsberges gelegenen Widerlager der Melkbrücke am Felssporn oberhalb der Pielachmündung (Donaufeld/Pielamünd). (2) Auch westlich davon, am nächsten Plateau, dem Kronbichl oberhalb der Melkmündung, konnte neben Steinbeilen und einer steinzeitlichen Jagdstation ein Gräberfeld der frühen Bronzezeit ergraben werden. Jungsteinzeitliche Besiedlungsreste wurden zudem sowohl am Spielberg, südwestlich von Melk zur Pielach hin gelegen, als auch am Wachberg (Befestigungsanlage) gefunden, weiters konnten am Wachberg bronzezeitliche Siedlungsspuren entdeckt werden. Hinweise auf eine Besiedlung aus der Stein-, Bronze-, Eisen- und Römerzeit sind jedoch auch im eigentlichen Stadtbereich zu finden, nämlich sowohl in der Senke des Weierbaches als auch vor allem im Bereich der heutigen Sterngasse, dem ältesten, am Südhang des Stiftsberges gelegenen Stadtteil einige Meter oberhalb des Talgrundes und bei der Wiener Straße sowie auf der Hangkuppe beim heutigen Friedhof und Krankenhaus, weiters hinter dem ehemaligen Brauhaus Prinzl, beim Bischöflichen Seminar und im Hof der Pionierkaserne. (3)
(2) Vgl. ALEXANDRA KRENN-LEEB, Die jung- und endneolithische Besiedlung von Spielberg-Pielamünd (VB Melk, Niederösterreich). Eine Notgrabung der Abteilung für Bodendenkmale des Bundesdenkmalamtes in den Jahren 1969/79, Diplomarbeit Wien 1994.
(3) Vgl. ALFRED R. BENESCH, Melk – Stadt – Landschaft, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 45–59, hier 47 f.; RICHARD PITTIONI, Hallstättische Funde aus Melk, in: Unsere Heimat 11 (1938), 213–234; DERS., Einzelfunde aus Melk und Umgebung, in: Unsere Heimat 12 (1939), 25–28; DERS., Ein frühbronzezeitliches Gräberfeld von Melk-Spielberg, in: Unsere Heimat 14 (1941), 16–29; FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 256 (Punkt 3a).
Aus den Funden in und um Melk kann geschlossen werden, dass die Ansiedlung möglicherweise spätestens zur Zeit der Eingliederung in das römische Reich um Christi Geburt „zu einem Vorposten der planmäßigen Reichssicherung an der Donau geworden” (4) war, wenn hier auch mit Sicherheit keine größere römische Siedlung bestand. (5) Das in der Tabula Peutingeriana genannte Namare, das lange Zeit mit Melk in Verbindung gebracht worden ist, wird an der Pielachmündung vermutet, was durch die erwähnten freigelegten Fundamente eines römischen Wachturms beim südlichen Brückenwiderlager bestätigt wurde. (6) Über Bauwerke am Stiftsberg kann dagegen nur spekuliert werden.
(4) BENESCH, Melk (wie Anm. 3), 48.
(5) Vgl. ANTON HARRER, Der Donauraum im frühen Mittelalter, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 121–150, hier 143.
(6) Zu Namare vgl. den gleichlautenden Abschnitt bei ANTON HARRER, Die römische Zeit, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 111–120, hier 113 ff.
Benannt ist der Ort Melk nach dem Fluss, wobei es sich um einen eingedeutschten slawischen Flussnamen handelt (althochdt. -icha, mittelhochdt. -ick[e], neuhochdt. -k). Zwei Deutungen des Namens wurden von der Sprachwissenschaft vorgeschlagen, wobei die Herleitung vom urslawischen Medjilica mit der Bedeutung „Grenzfluss, Waldache” gegenüber Med'idlica („Grenzzeichen”) als wahrscheinlicher gilt. (7) Die Namensbildung erfolgte also in einer Zeit vorwiegend slawischer Besiedlung, also wohl vor dem massiven Eindringen bayerisch-fränkischer Siedler und Grundherren im Gefolge der Zerschlagung des Awarenreiches durch Karl den Großen. In Melk trat um 791 das fränkische Königskloster Herrieden im Altmühltal als geistlicher Grundherr auf, das sich vermutlich auf einen befestigen, weltlichen Königshof stützte. Dieser könnte sich auf dem Stiftsberg befunden haben. 831 ließ sich das Kloster durch König Ludwig den Deutschen den Besitz der loca, quae nuncupantur Belaa, Medilica, Grunavita (8) bestätigen. Aus der Urkunde geht hervor, dass „Herrieden diese Besitzungen permissu et consensu Karls des Großen nach der Zeit der Unterwerfung des Awarenlandes durch Bifang erworben hatte (expraedicta proprisione), was freilich kein vorheriges Königsgut voraussetzt.” (9) Da das Wort locus während der Karolingerzeit gerne als Entsprechung für „Dorf” verwendet wird, ist nach Erwin Kupfer anzunehmen, dass „die Orte Pielach, Melk und Grunz auf eine Herriedener Gründung noch zur Zeit Karls des Großen zurückgehen.” (10) Diese Besitzungen scheint Herrieden allerdings an den König verloren zu haben, da Ludwig der Deutsche bereits 860 eine curtis in Melk zugunsten von Melk verfügte. (11)
(7) FRANZ HUTTER, Melkfluß – Medjilica – Grenzfluß, in: Unsere Heimat 35 (1964), 63–73; NORA ROUBIK, Die Siedlungsnamen des oberen Pielach-, des Mank- und Melktales und des Dunkelsteinerwaldes (die nö. Gerichtsbezirke Mautern, Mank, Melk und Kirchberg an der Pielach), Diss. Wien 1968; vgl. auch FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 255 (Punkt 1).
(8) D. LdD, 3 = Die Urkunden Ludwigs des Deutschen, Karlmanns und Ludwigs des Jüngeren, hg. v. PAUL KEHR, Berlin 1934 (MGH Diplomata regum Germaniae ex stirpe Karolinum 1). Vgl. HELENE POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk an der Donau mit besonderer Berücksichtigung derzeit des Stiftsumbaues 1700–1749, Diss. Wien 1968, 7; vgl. auch HERWIG WOLFRAM, Grenzen und Räume. Geschichte Österreichs vor seiner Entstehung, Wien 1995 (Österreichische Geschichte 378–907), 351.
(9) ERWIN KUPFER, Das Königsgut im mittelalterlichen Niederösterreich vom 9. bis zum 12. Jahrhundert, St. Pölten 2000 (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 28 = NÖ Schriften 120 Wissenschaft), 57.
(10) KUPFER, Königsgut (wie Anm. 9) 57; vgl. auch WOLFRAM, Grenzen und Räume (wie Anm. 8), 351.
(11) D. LdD, 102; vgl. KUPFER, Königsgut (wie Anm. 9), 57 f.
Als Medilica taucht Melk 831 erstmals in der erwähnten Bestätigung Ludwigs des Deutschen auf. Es folgen unter anderem Nennungen in den Jahren 860 (ad Magalicham), 892 (Medelicha), 977 (Megilicha civitas), vor 1177 (zu 976; Medilich, castrum munitissimum), in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts (zu 1014; civitas Medliche) und 1123 (locus Mediliscensis). Um 1200 nennt das Nibelunglied üzer Medelicke. Die Kurzform Melch scheint 1235 erstmals auf, wechselt jedoch in der Folge weiterhin mit anderen Schreibungen (u. a. 1239 Medelich, 1361 Melyk, 1413 Melligk, 1487 Mölkh). (12) Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert setzte sich die Schreibweise Molk durch.
(12) FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 255 (Punkt 1)
Mit der Schenkung von etlichen Ländereien an Salzburg durch Ludwig den Deutschen im Jahr 860 ist auch die Nennung Melks verbunden. (13) Damit teilten sich in der Folge drei Grundherrschaften den Ort. Möglicherweise bereits ab diesem Zeitpunkt wurde als salzburgische Gründung eine Kirche, die alte Peterskirche, auf dem Stiftsberg, in der Nähe der heutigen Südbastei errichtet, in der 1014, zwei Jahre nach seinem Martyrium, der heilige Koloman beigesetzt wurde. (14) Durch den Einbruch der Magyaren um 900 geriet das Gebiet den bayerischen Herren aus der Hand, und erst nach der Lechfeldschlacht 955 setzte eine neue Welle der Besitznahme durch sie ein. Nach der Ablösung des vermutlich in Pöchlarn residierenden Markgrafen Burkhard, der in den Sturz des bairischen Herzogs Heinrich des Zänkers verwickelt war, wurde die Mark dem 976 erstmals genannten Babenberger Leopold übertragen. Im darauffolgenden Jahr, 977, ließ Otto II. eine Bestätigung für Salzburg ausstellen, das ein Drittel der civitas Melk besaß. Nach einer Melker Chronik des 12. Jahrhunderts vertrieb der Babenberger Leopold einen gewissen Sizo, der – weil der Name unsicher zu lesen ist – auch als Gizo oder [Si]ho gedeutet worden ist, (15) aus dieser „befestigten Ansiedlung” bzw. „Burg” und verlegte seinen Hauptsitz nach Melk. An die verschiedenen Lesungen knüpften sich unterschiedliche Hypothesen über die Frühgeschichte von Melk bzw. der Mark. Ob es sich bei „Sizo” tatsächlich um Graf Sieghard, den Bruder des Erzbischofs Friedrich von Salzburg und Stammvater des Hauses der Grafen von Schalla-Burghausen-Peilstein, gehandelt hat, der sich, um möglichweise die in die Karolingerzeit zurückreichenden Rechte der Salzburger Kirche zu wahren, dem Aufstand
(13) D. LdD, 102; vgl. WOLFRAM, Grenzen und Räume (wie Anm. 8), 252.
(14) Vgl. META NIEDERKORN-BRUCK, Der heilige Koloman, Wien 1992 (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 16), 16 ff.; LEOPOLD AUER, Frühe Babenbergerpfalzen in Österreich, in: Unsere Heimat 44 (1973), 165–169, hier 167.
(15) Zur Lesart „Siho” vgl. MAX WELTIN, Probleme der mittelalterlichen Geschichte Niederösterreichs. Bezirkskunde Hollabrunn, Hollabrunn 1993, 47–96, hier 69 ff. Er liest „Siho”, wobei die ersten beiden Buchstaben auf Rasur stünden.
Heinrichs des Zänkers angeschlossen haben dürfte, (16) oder ob der Name „vielleicht ohnehin erst im 14. Jahrhundert von gelehrten Mönchen in die Hausgeschichte praktiziert” (17) worden ist, die Sighardinger als bedeutende Förderer kannten, ist weiterhin nur Spekulation. Im Namen der Burg Sitzenthal bei Loosdorf lebt der Name eines Sizo jedenfalls ebenso weiter wie möglicherweise auch im östlich der Traisen gelegenen Sitzenberg und Sieghartskirchen.
(16) Vgl. WOLFGANG HÄUSLER, Melk und der Dunkelsteinerwald, Wien/München 1978, 53 f.
(17) KARL BRUNNER, Herzogtümer und Marken. Vom Ungarnsturm bis ins 12. Jahrhundert, Wien 1994 (Österreichische Geschichte 907–1156), 169.
Leopold baute die wahrscheinlich vorhandene Befestigung zu einer Steinburg aus. Diese befestigte Siedlung wurde im 10. und 11. Jahrhundert als civitas bezeichnet. Anhand anthropologischer Untersuchungen, die 1968 an den beim Neubau der Stiftskirche in ein Sammelgrab übertragenen Gebeinen der frühen babenbergischen Markgrafen durchgeführt wurden, glaubte man einiges zur Geschichte Melks als Residenz der Babenberger im 10. und 11. Jahrhundert aussagen zu können. Während Leopold I. 994 durch einen Heinrich von Schweinfurt geltenden Pfeil in Würzburg ermordet und dort auch begraben worden war, konnten die Gebeine Adalberts und seines Sohnes Ernst identifiziert werden, die 1018 bis 1055 bzw. 1055 bis 1075 in der Mark regierten. Möglicherweise liegt in Melk auch Leopold II. (1075–1095) begraben, (18) der zunächst in der Burgkirche in Gars beigesetzt worden war, während Adalberts Bruder Heinrich I. (994–1018) vermutlich nicht in Melk, sondern in der Nähe von Straßburg begraben worden sein dürfte. (19) Dagegen scheinen die Gemahlinnen und Kinder der ersten babenbergischen Markgrafen, wie sich anhand der Skelettfunde zeigt, in Melk bestattet worden zu sein. (20)
(18) Vgl. HEIDE DIENST, Österreich zur Zeit des heiligen Leopold, in: Der heilige Leopold, Wien 1985 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums NF 155), 1–11, hier 4.
(19) Häusler nahm noch an, dass „die Gebeine eines zuerst noch in Erde bestatteten Mannes” Heinrich I. gehört haben könnten; vgl. HÄUSLER, Melk und der Dunkelsteinerwald (wie Anm. 16), 54 f. Dagegen BRUNNER, Herzogtümer und Marken (wie Anm. 17), 180; HEIDE DIENST, Die Dynastie der Babenberger und ihre Anfänge in Österreich, in: Das babenbergische Österreich 976–1246, hg. v. ERICH ZÖLLNER, Wien 1978 (Schriften des Instituts für Österreichkunde 33), 18–37, hier 25 f.; NIEDERKORN-BRUCK, Der heilige Koloman (wie Anm. 14), 18 f.
(20) Vgl. HÄUSLER, Melk und der Dunkelsteinerwald (wie Anm. 16), 54 f.; BRUNNER, Herzogtümer und Marken (wie Anm. 17), 269.
Angeblich bereits zur Zeit des Markgrafen Heinrich I. wurde auf dem Burgberg eine Priestergemeinschaft gegründet, die wohl in Zusammenhang mit der Babenbergerresidenz zu sehen ist. 1014 wurde der Leichnam des heiligen Koloman von Bischof Megingaud von Eichstätt, das in der Nachfolge des Klosters Herrieden auf dem Burgberg Besitz hatte, nach Melk in die Peterskirche überführt. Nachdem von zwölf Mönchen aus Lambach unter Abt Sigibold 1089 ein Benediktinerkonvent eingerichtet worden war, wurde deren auf dem Stiftsberg entstandenes Kloster zwanzig Jahr später unter den Schutz des Papstes gestellt. Mit dem Papstprivileg von 1110 und dessen Bestätigungen 1120 und 1137 „kann die Gründungsphase als beendet angesehen werden”. (21) Mit dieser Bulle von 1110 übergab Markgraf Leopold „die von seinen Vorvätern an dem Orte Medlikch in der Passauer= Diöcese erbaute, unter seinem Patronatsrechte stehende Kirche und das Kloster dem beständigen Schutze des heiligen Petrus […], in welchen es der Papst auf Verlangen (juxta postulationem) des Bischofs Ulrich von Passau, hiermit aufnimmt, und demselben alle Güter, Besitzungen, Kirchen und Zehenten bestätigt, welche ihm der genannte Markgraf, dessen Vater Leopold und seine übrigen Vorväter, oder andere Gläubige verliehen, oder welche es in Zukunft durch Zugeständniß der Päpste, Freigebigkeit der Fürsten, Gaben der Gläubigen, oder auf andere rechtmäßige Weise erlangen wird.” (22) Laut einer Notiz, die mit dem Siegel des Bischofs versehen ist, wurden das Kloster und die neue Peterskirche 1113 durch den Passauer Bischof Ulrich geweiht und mit umfangreichen Dotationen durch Markgraf Leopold III. bedacht. (23) Der Markgraf, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits aus Melk zurückgezogen hatte, überließ den gesamten markgräflichen Melker Besitz den Benediktinern, stattete das Kloster u. a. mit dem Patronatsrecht über fünf Kirchen etc. aus und der Ort unterstand danach bis zur Aufhebung der Grundherrschaft 1848 dem Kloster. Bis mindestens 1120 zogen sich jedoch die Verhandlungen hin, da einige der Pfarren erst einzurichten bzw. ihre Zugehörigkeit zu klären war. Denn nicht nur der Melker Besitz wurde auf diese Weise geregelt, sondern die Kirchenorganisation in Niederösterreich allgemein. Bei einer größeren Versammlung auf dem Melker Burg- und Klosterberg im Jahr 1119, bei der es unter anderem um Absprachen zwischen den Bischöfen von Passau und Freising über Ardagger und St. Georgen ging, trat der Sohn Leopolds III. Adalbert als Passauer Vogt auf, wie es in der Schenkungsurkunde festgelegt worden war. (24) Die alte Peterskirche, deren Patrozinium auf die neue Klosterkirche übertragen wurde und in die die Gebeine des hl. Koloman transloziert wurden, verfiel. (25) Die Nachrichten über diese Kirche hören um 1170 auf. (26) 1297 wurden das Kloster und die neue Stiftskirche durch einen Brand schwer beschädigt, vor 1306 jedoch erneuert und neu befestigt. Nachdem das Kloster 1310/11 ausdrücklich das Recht zur Befestigung erhalten hatte, erfolgte im Spätmittelalter der Ausbau mit zwei Türmen, dem Pulverturm und dem Schimmelturm, die in der Folge mehrmals baulich verändert wurden (zuletzt 1847). 1499 wurde die Ringmauer, die noch teilweise in der Außenwand des Gymnasiums erhalten ist, fertig gestellt. Aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen die den Eingang flankierenden „Babenbergertürme”. Die 1429 erfolgte Neueinweihung der Stiftskirche, kann in Zusammenhang mit den in Melk zentrierten Bemühungen um die Reform des Benediktinerordens („Melker Reform”) gesehen werden, (27) die dort am Anfang des 15. Jahrhunderts unter Abt Nikolaus Seyringer ihren Ausgangspunkt nahm und sich sowohl in Österreich als auch in ganz Süddeutschland auswirkte. (28) 1516 zerstörte ein Brand die Kirche, 1683 stürzte bei einem neuerlichen Brand, der auch das Klostergebäude schwer in Mitleidenschaft zog, der Kirchturm ein. Im Zuge des Klosterumbaues durch Jakob Prandtauer 1702 bis 1736 erfolgte auch der Neubau der Stiftskirche (1702–1726). Auch ein Frauenkonvent ist im 12. und 13. Jahrhundert belegt, der entweder beim Männerkloster oder im Fischhof bzw. alten Salzhof direkt im Markt untergebracht war. (29)
(21) BRUNNER, Herzogtümer und Marken (wie Anm. 17), 269; zum „Stiftsbrief” von 1110 Babenberger Urkundenbuch (BUB), Nr. 613; Die Regesten der Bischöfe von Passau 1 (731–1206), bearb. v. EGON BOSHOF – FRANZ-REINER ERKENS, München 1992 (Regesten zur bayerischen Geschichte 1), Nr. 490. Zur Umwandlung von Klerikergemeinschaften, die nach einer kurzen Anfangsphase zu Benediktinerkonventen umgewandelt wurden, vgl. BRUNNER, Herzogtümer und Marken (wie Anm. 17), 245.
(22) IGNAZ FRANZ KEIBLINGER, Geschichte des Benediktinerstiftes Melk in Niederösterreich, seiner Besitzungen und Umgebungen, 3 Bde., hier Bd. I, Wien 1851, 229.
(23) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 225 ff.
(24) Vgl. BRUNNER, Herzogtümer und Marken (wie Anm. 17), 269 f.
(25) Vgl. EDMUND KUMMER, Die St. Peterskirche auf dem Melker Stiftsfelsen, in: Unsere Heimat 36 (1965), 8–14
(26) Vgl. WILFRIED KOWARIK, Pfarre, Kirche, Seelsorge, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 278–298, hier 278.
(27) Vgl. ALOIS NIEDERSTÄTTER, Das Jahrhundert der Mitte. An der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, Wien 1996 (Österreichische Geschichte 1400–1522), 422; vgl. dazu auch RENATE WAGNER-RIEGER, Mittelalterliche Architektur in Österreich, hg. v. ARTUR ROSENAUER, St. Pölten/Wien 1988, 346 f. und 358.
(28) Zur „Melker Reform” vgl. META NIEDERKORN-BRUCK, Die Melker Reform im Spiegel der Visitationen, Wien 1994 (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Erg.-Bd. 30).
(29) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 245 ff. Vgl. auch: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol, bearb. v. ULRICH FAUST, St. Ottilien 2001 (Germania benedictina 3/1–3), hier Bd. 2.
Es kann vermutet werden, dass die Siedlung, die sich begünstigt durch die Lage an der Donau entwickelt hatte und die durch einige mittelalterliche Funde belegt ist, zum Zeitpunkt, als die Babenberger hier ihre Residenz einrichteten, bereits relativ groß war und auch über eine entsprechende Infrastruktur verfügte. Ob sich das Zentrum der ersten Siedlung neben oder in der Festungsanlage auf dem Stiftsberg befand, kann nicht eindeutig geklärt werden, da entsprechende Funde für eine Siedlungskontinuität fehlen und Grabungen durch die völlige Verbauung des Stiftsberges unmöglich sind. Beispiele anderer Städte wie Krems legen aber nahe, dass eine erste Ansiedlung auf dem Bergrücken erfolgte und sich diese erst in der Folge immer mehr an den Fuß des Felsens verschob. Für diese Annahme spricht auch, dass im 10. und 11. Jahrhundert von einer civitas die Rede ist und dass außerhalb der Burganlage, jedoch auf königlichem Boden, möglicherweise als passauische Gründung schon im 11. Jahrhundert am östlichen Stiftsberg, im Bereich des heutigen Stiftsparkplatzes, die St. Stephanskirche mit Friedhof für diese Gemeinschaft errichtet worden war, die 1165 erstmals urkundlich nachweisbar ist. Auf sicherem Felsuntergrund entstand laut Gerhard Flossmann schließlich eine Häuserzeile „berghalben”, die oberhalb der feuchten Niederung des Weier- oder Trübenbaches verlief. Die hier angelegte Straße führte an den Häusern vorbei zur Donau, wo ein Hafen für den Handel sowie eine Überfuhr auf das nördliche Donauufer entstand. Im Bereich der Sterngasse wurde die Straße in der Folge auf beiden Seiten verbaut.
In einem weiteren Entwicklungsschritt wurde der Siedlungsbestand um eine zweite bzw. im Bereich der Sterngasse um eine dritte Häuserzeile erweitert. Auf diese Weise entstand ein Rechteckplatz, der heutige Rathausplatz. (30) Laut Flossmann lässt sich heute nicht mehr feststellen, „[w]ie weit dieser gegründet oder gewachsen ist”. (31) Nach der Verlegung der alten, römischen Reichsstraße in den Ort entstand durch die Erweiterung einer Häuserzeile die heutige Hauptstraße, die zur Anlegestelle an der Donau führte. Unklar ist, inwieweit die Wiener Straße, die damalige Strautgasse und die heutige Abbe-Stadler-Gasse zu diesem Zeitpunkt bereits ausgebaut waren, aber vermutlich war die Besiedlung bis zum ehemaligen Wienertor und bis zum Dienerhaus, dem heutigen Forsthaus (Babenbergerstraße 1) um die Mitte des 13. Jahrhunderts abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Zentren der babenbergischen Herrschaft jedoch bereits längst nach Tulln, Gars am Kamp, Klosterneuburg und schließlich im 12. Jahrhundert nach Wien verschoben. (32)
(30) Vgl. GERHARD FLOSSMANN, Vom Hochmittelalter bis in die Neuzeit – Melk vom 11. bis ins 19. Jahrhundert, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 151–158, hier 152 f.
(31) FLOSSMANN, Vom Hochmittelalter (wie Anm. 30), 153. Vgl. dazu ADALBERT KLAAR, Straßenplatz und Rechteckplatz, in: Unsere Heimat 6 (1933), 7–23, hier 17.
(32) Vgl. u. a. KARL BRUNNER, Vielfalt und Wende – Kultur und Gesellschaft im Hochmittelalter, in: HEINZ DOPSCH (– KARL BRUNNER – MAXIMILIAN WELTIN), Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter, Wien 1999 (Österreichische Geschichte 1122–1278), 21–115, hier 48.
Im Übergang der Ortsherrschaft vom Landesfürsten an das Stift dürfte eine der Ursachen liegen, dass Melk nicht wie andere Donauburgen zur Stadt erhoben worden ist – die „ständischen” Qualitäten des Klosters waren für eine Stadtwerdung Melks offenbar nicht ausreichend, obwohl dem Markt, wie in Österreich üblich, durchaus „städtische” Funktionen zukamen und er über eine Selbstverwaltung mit Richter (und später auch Rat), Maut-, Zoll- und Marktrechte und auch das Recht auf eine Befestigung verfügte. Der weitere Ausbau des Ortes ist in der Folge eng verbunden mit dem Ausbau der kirchlichen Organisation und dem wirtschaftlichen Aufschwung. 1256 wurden dem Kloster durch König Ottokar II. alle Rechte, Freiheiten und Güter bestätigt, darunter die niedere Gerichtsbarkeit, die Befreiung der eigenen Güter von allen Zöllen und Mauten zu Wasser und zu Land sowie die Befreiung von gewissen Abgaben, die damals unter dem Namen des Marchfutters und des Landpfenniges bestanden. (33) Das erste erhaltene Marktsiegel stammt aus dem Jahr 1508 (34) mit der Umschrift in deutschen Minuskeln: (S) comu(nit)atis fori mellicensis, und dürfte in Anlehnung an die Wappen der Äbte, die um 1500 im Amt waren, gestaltet worden sein. Von 1576 ist ein silberner Siegelstempel mit der Legende SIGILLVM OPPIDI MELLICENSIS vorhanden. Als Markt wurde Melk erstmals 1277 in einer Ordnung der Bäcker von Melk und der Umgebung genannt. (35) Zur Stadt ernannt wurde Melk erst 1898.
(33) Vgl. FRANZ XAVER LINDE, Chronik des Marktes Melk umfassend den Zeitraum von 890 bis 1890 mit besonderer Berücksichtigung der letzten 25 Jahre, Melk 1890, 13.
(34) Stiftsarchiv Melk, Urkunde, 1508 November 11.
(35) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 1142.
Anton Harrer nimmt an, dass der Ort zum Zeitpunkt, als er 1113 in den Besitz des Stiftes übergegangen war, 44 Häuser zählte, die unter der Vogtei Adalberts standen. (36) Nach dieser Blütezeit entwickelte sich der Ort langsamer. So wurde der heutige Hauptplatz verbaut, der jedoch aufgrund des durchfließenden Weierbaches nur beschränkt als Marktplatz genutzt werden konnte. Der Zugang zur Donau erfolgte über die Kremser Straße. Zugleich entwickelte sich der Ort nach Westen und es entstand die heutige Linzer Straße, die bis zum Linzertor reichte und seit der Frühen Neuzeit zur bevorzugten Straße der Schildwirte mit Fremdenzimmern wurde, hier befanden sich u. a. die Gasthäuser „Zum weißen Lamm”, „Zum goldenen Ochsen” und „Zum goldenen Kreuz”, deren Hauszeichen noch vorhanden sind, sowie das ehemalige Posthaus, das 1792 ausgestaltet und am Ende des 19. Jahrhunderts von der Sparkasse erworben wurde, von der es in den 1970er Jahren an die Stadtgemeinde überging und als Veranstaltungszentrum revitalisiert wurde. Im Untergeschoss des Gebäudes befindet sich das Melker Stadtmuseum.
(36) Vgl. HARRER, Der Donauraum (wie Anm. 5), 145.
Östlich des Klostersteigs und der Zaglauerstraße entstand mit der Zaglau, auch „unterer Vormarkt” genannt, ein kleiner Vorort vor dem Wienertor, der sich rund um den ehemaligen Meierhof erstreckte. Der Meierhof war Sitz einer niederen Adelsfamilie von Melk, die zu den Dienstmannen des Klosters gehörte und sich sowohl nach Melk als auch der Zaglau nannte. Als solche ist sie bereits seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts erwähnt, übersiedelte jedoch um die Mitte des 14. Jahrhunderts nach Erlauf und starb im 15. Jahrhundert aus. Zur Herrschaft gehörten noch am Beginn des 15. Jahrhunderts ein Hof, zwei Hofstätten und über 40 Joch Acker in Melk. (37) Ein zweiter Vorort, die Hafnergasse, auch „oberer Vormarkt” und Galgendörfl genannt, entstand westlich des Marktes im Bereich des späteren Brauhauses, der ebenfalls aus dem Besitz einer weiteren Familie aus dem niederen Adel, der Rugendorfer, hervorging. Vor 1440 verkauften sie ihren Besitz an die Familie Mühlwanger, die das „Schernkhaus” mit Turm und Garten an das Kloster weiterverkauften. (38) Bereits im 16. Jahrhundert ist hier ein Brauer genannt. Um 1840 wurde das Gebäude der Brauerei in seiner heutigen Form errichtet, das 1849 von der Familie Prinzl und 1905 von der Wieselburger Aktienbrauerei übernommen wurde, die den Braubetrieb bald einstellte.
(37) Zu den Familien, die sich nach Melk nannten, vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. 11/1, Wien 1869, 92–106, bes. 104.
(38) Vgl. FLOSSMANN, Vom Hochmittelalter (wie Anm. 30), 153
Diese dritte Phase der Siedlungsentwicklung war spätestens mit der Übertragung der Pfarrrechte von der Stephanskirche auf die neu erbaute Marienkirche am Ende des 15. Jahrhunderts abgeschlossen. 1420 zählte Melk 134 Häuser, 1835 mit 145 nur wenige mehr. (39) Mehrmals wurde der Markt durch schwere Hochwässer und Brände betroffen, wie beispielsweise 1447, als 64 Häuser abbrannten. Mit Ausnahme von sechs Häusern an der Donau zerstörte 1548 ein Brand den ganzen Markt. Der letzte Großbrand ereignete sich am 29. März 1847: 80 Häuser mit dem Spital und dem Kirchturm wurden ein Raub der Flammen. Erst nach dem Anschluss an die Westbahn im Jahr 1858 verzeichnete der Ort wieder einen Aufschwung. (40) Auf der „Spitzbreite”, die bis dahin dem Stift gehörte, entstand entlang der neu angelegten Bahnhof- und Abt-Karl-Straße ein Park- und Villenviertel. Besonders aber nach dem 2. Weltkrieg wurden mit der Kronbichlsiedlung (1947), der Lebzelterbreite (ab 1950), der Jahnpark- (ab 1956), Kreuzacker- (ab 1957), Seminar- (ab 1960) und Himmelreichsiedlung (ab 1961) sowie dem Eigentumshaus Dorfnerstraße (1971) zahlreiche Bauprojekte verwirklicht. Die Einwohnerzahl stieg von 1.664 (1869), 2.259 (1900), 3.071 (1951) auf 5.222 (2001). (41)
(39) Zu den Häusern in Melk um 1750/51 vgl. FRANZ HUTTER, Gebäude und Häuser zu Melk 1750/51, in: Das Waldviertel 16 (1967), 213–218.
(40) Vgl. HARRER, Der Donauraum (wie Anm. 5), 145.
(41) Zu den aktuellen statistischen Daten (Stand: 2. September 2004) vgl. http://www01 .noel.gv.at/schpts/ ru/ru2/stat.asp?NR=31524.
Die Siedlungsentwicklung spiegelt auch die wirtschaftliche Entwicklung wider. (42) In drei Urkunden des Jahres 1277, in denen Abt Gerung den Bäckern (in Deutsch und Latein) und Fleischhauern in Melk ihre Rechte bestätigte, wird Melk erstmals als forum bzw. marcht bezeichnet. Dass es die Marktrechte bereits früher gegeben hat bzw. das Marktwesen in Melk schon zu dieser Zeit sehr entwickelt gewesen sein muss, geht aus einer Urkunde Herzog Leopolds VI. aus dem Jahr 1224 hervor, in der die Leute des Bistums Regensburg in Pöchlarn von Marktzoll und Maut in Melk befreit wurden. (43) Melk scheint zu dieser Zeit generell die Transitzollstätte zu Wasser und zu Land gewesen zu sein. Bereits in einem 1192 für die Leute des Bistums Regensburg erlassenen Handelsprivileg ist der Melker Zoll belegt. Nachdem das Stift das Mautrecht wohl seit den 1630er Jahren zeitweise gepachtet hatte, konnte es dieses in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts dauerhaft pachten bzw. dann sogar erwerben. Der Großteil der Einnahmen, die am Wiener- und am Linzertor eingehoben wurden, wurde vom Markt und dem Stift für eigene Zwecke verwendet, während nur ein geringer Teil für die Instandhaltung der Straßen und Brücken verwendet wurde. Obwohl man die Maut als Last empfand und ab 1762 mehrmals ihre Abschaffung diskutierte, behielt man sie bis zum Jahr 1900 bei. (44)
(42) Vgl. zum folgenden Abschnitt den Beitrag von ANTON HARRER – GERHARD FLOSSMANN, Markt und Herrschaft, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 159–265; sowie POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 28–72.
(43) Vgl. BUB II, Nr. 251.
(44) Vgl. HARRER – FLOSSMANN, Markt und Herrschaft (wie Anm. 42), 218 f.
Neben dem seit dem 13. Jahrhundert bestehenden Wochenmarkt, der jeweils am Dienstag abgehalten wurde und der auch einen Schweinemarkt miteinschloss, dürfte es zu dieser Zeit auch bereits einen zwei Wochen dauernden Jahrmarkt gegeben haben, der im Anschluss an das Fest des Kirchenpatrons abgehalten wurde. Während der Marktzoll 1224 noch von den „officiales” des Herzogs eingehoben wurde, standen die Einnahmen aus dem Jahrmarkt vermutlich bereits von Beginn an dem Kloster zu, das 1277 dann auch den Wochenmarkt in seiner Hand hatte. (45) Möglicherweise erfolgte die Übertragung der Marktrechte auf das Kloster unter König Ottokar von Böhmen, der 1256 dem Kloster Privilegien aus der Babenbergerzeit bestätigte.
(45) Vgl. HARRER – FLOSSMANN, Markt und Herrschaft (wie Anm. 42), 203 f.; KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 1142 ff.
Ab der Mitte des 13. Jahrhunderts dürfte es in Melk zwei Märktplätze gegeben haben, den Rathausplatz und den Hauptplatz, zudem führte der neue Hauptstraßenverlauf nun nicht mehr über die Sterngasse. Der Marktbereich von Melk erstreckte sich entlang des Donautales von Dürnstein bis Ebersdorf und später bis Persenbeug, d. h. es galt in allen Orten dieses Bereichs das Melker Maß. Überregionale Bedeutung erlangte Melk einerseits im Salzhandel, war der Ort doch innerhalb seines Marktbereichs bis in die frühe Neuzeit die einzige „rechte Ladstatt” für Salz, bis dieses Vorrecht auch Spitz zugestanden wurde. Andererseits wird 1569 eine Eisen- und Proviantniederlage und fünf Jahre später die Eisensatzung Melk als Lagstätte für Scheibbser Eisen erwähnt. Besonders das Salz bildete lange Zeit die ertragreichste Einahmequelle für Melk. Die Salzladestätte befand sich im „Salzhof” an der Donaulände und umfasste den Gebäudekomplex zwischen Kremser Straße 7, Nibelungenlände und Fischergasse. Ursprünglich war dies der so genannte „Fischhof”, in dem wie erwähnt die Benediktinernonnen gewohnt haben sollen. 1752 wurde die alte Salzkammer nach Plänen des Hofbaumeisters Matthias Gerl um- und ausgebaut. Zwei Verordnete aus der Bürgerschaft waren für den Salzhandel zuständig; am Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Amt dem jeweiligen Marktrichter als Entlohnung übertragen. Das Salz, das für den Verkauf im Markt selbst bestimmt war, wurde in einem Gewölbe im Rathaus untergebracht. Da dadurch Schäden am Gebäude auftraten, verlagerte man 1794 das Salzlager ins „Perzlhaus”, allerdings dürfte diese Lagerstätte nicht entsprochen haben, da das Salz bald darauf wieder im Rathaus eingelagert wurde. Mit der Wiedereinführung des Salzfreihandels in Niederösterreich wurden die Salzämter aufgelöst und veräußert. (46) Auch der Schweinemarkt, der sich spätestens im 17. Jahrhundert räumlich vom Wochenmarkt getrennt haben und am so genannten „Frauenmarkt”, dem heutigen Rathausplatz abgehalten worden sein dürfte, erlangte Bedeutung. Zwar überlegte man, den Schweinemarkt aufgrund der Geruchsbelästigung aus der Stadt zu verlegen, doch wurde keine Entscheidung getroffen. In den 1960er Jahren wurde er eingestellt.
(46) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 63 ff.
In den genannten Urkunden von 1277, in denen Abt Gerung die Rechte der Bäcker und Fleischhauer bestätigte, wurde u. a. auch festgelegt, dass niemand Brot- oder Fleischbänke ohne Wissen des Abtes und der Bäcker- und Fleischhauerzunft betreiben durfte. Diese Urkunden stellen die älteste Nennung von Zünften in Melk dar. 1340 folgen die Tuchmacher, 1433 die Schneider und 1459 die Klingenschmiede und Messerer. Auch die Zünfte der Schuster, Weber, Riemer und Müller hatten bereits im Mittelalter ihren Sitz in Melk, sowie in der Neuzeit jene der Binder, Hafner, Maurer, Tischler, Gürtler, Schlosser, Spengler, Uhrmacher und Wundärzte. Besonders weit in die Umgebung von Melk reichten die Sprengel der Zunft der Bäcker, die am Rathausplatz über einen Brotladen, d. h. eine Verkaufsstelle für ihre Produkte verfügte, der Fleischhauer, Maurer, Schneider und Schmiede. 1859 wurden die Zünfte aufgehoben.
Nur kurzfristige Bedeutung hatten in Melk die am Ende des 18. Jahrhunderts hier angesiedelten Manufakturen wie die Kotton- und Bandfabrik der Indien-Verlagsgesellschaft Weigl und Schwab, die 1783 über 200 Stühle sowie 5.000 Personen inkl. der Verlegten (Heimarbeiter) beschäftigte. Nachdem der Betrieb ein Jahr später bereits 420 Stühle mit rund 10.000 Beschäftigten umfasste, ging die Produktion und die Belegschaftszahl rasch zurück. Vom Besitzer der Herrenmühle, Johann Georg Freiherr von Grechtler, der als Heereslieferant für Textilien und als Holzlieferant ein Vermögen erwarb, wurde 1796 ein neuer Holzrechen für die Holzschwemme auf der Pielach errichtet. Neben einer 1841 errichteten Lederfabrik, entstanden 1853 die Zementfabrik Hohenblum und der Marmorsteinbruch Tomasits, die jedoch alle innerhalb weniger Jahrzehnte ihren Betrieb wieder einstellten. (47)
(47) Vgl. GERHARD FLOSSMANN, Der Bezirk Melk. Band II einer Bezirkskunde. Ein Kultur- und Reiseführer, Melk 1994, 16.
Bereits auf die Zeit, als die Babenberger ihre Residenz in Melk einrichteten, dürfte die erste Befestigung von Melk zurückgehen, es handelte sich dabei aber eher um eine Umzäunung. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts könnte nach Harald Ofner die aus Steinen ausgeführte Wehrmauer errichtet worden sein, die mit der darüber liegenden Klosteranlage eine Wehreinheit bildete. Urkundlich erwähnt wird die Stadtmauer mit zwei Tortürmen jedoch erst 1462. (48) Die Erneuerung und Erweiterung der Stadtmauer erfolgte ab der Mitte des 16. Jahrhunderts, wobei zur Finanzierung – wie aus den Ratsprotokollen hervorgeht – vor allem Strafgelder herangezogen wurden. Der früheste Beleg ist die 1555 erwähnte (Neu-)Errichtung des „obern Turms”, d. h. des Linzertores. Vermutlich 1605 wurde die Verteidigungsanlage mit allen Türmen und Toren fertig gestellt.
(48) Vgl. (für diesen Abschnitt allgemein) HARALD OFNER, Mauern, Türme und Tore – Die Befestigungsanlagen, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 707–715, hier 707 f.
Die Mauer, die 1888 weitgehend beseitigt wurde, verlief vom Wienertor, das 1605 errichtet wurde und möglicherweise ein doppelter Torturm war (1694 als „äußern Tor, auch Hafnertor genannt” und „herinneren Tores, das Strautgassentor genannt”; 1874 abgetragen) entlang der heutigen Zaglauerstraße zum „Dienertürl”, das sich im Bereich der Abbe-Stadler-Gasse befand und 1867 abgetragen wurde. Gleich daneben stand der Bürgerturm, auch Dienerhaus genannt, in dem die Wohnung des Gerichtsdieners und im Untergeschoss das Gefängnis untergebracht waren. Unter dem Gebäude floss der Weierbach in den Markt, was bei Hochwasser immer wieder zu Durchflussproblemen führte. 1664 etwa drückten die aufgestauten Wassermassen einen Teil der Mauer um und beschädigten im Markt 20 Häuser; 1727 ertranken nach einem Unwetter 21 Schubhäftlinge im Gefängnis. Im 18. Jahrhundert wurden die stiftliche Forstverwaltung und eine Wohnung an das Dienerhaus angebaut, die im 19. Jahrhundert eine einheitliche Fassadengestaltung erhielten. Heute befinden sich hier die Tourismus-Informationsstelle, das Stadtarchiv und die Leitung der Volkshochschule. Vom Bürgerturm aus verlief die Mauer weiter bis zu einem Turm in der Südostecke, der 1895 abgetragen und an dessen Stelle 1896 die Bezirkshauptmannschaft errichtet wurde (1981 Übersiedlung in ein neues Amtsgebäude). (49) An der Südseite des Marktes, d. h. entlang der heutigen Fisolengasse bis zur Bahnhofstraße, befanden sich der „Sieberer Turm” (1864 abgetragen), der 1586 errichtete „Postturm”, ein 1888 abgetragener Halbrundturm und der schon früh für Wohnzwecke verwendete Brauhausturm. Der Postturm wurde 1900 zu einem Aussichtsturm mit Zinnenkranzplattform umgebaut, 1928 jedoch in seinen ursprünglichen Zustand rückgebaut und ist heute im Besitz der Sparkasse (seither „Sparkassenturm”). Das die Westseite des Marktes dominierende Linzertor wurde bereits 1555 als „obern Turm” erwähnt, aber auch Braugassentor genannt und 1852 aus verkehrstechnischen Gründen abgetragen. Nach Norden hin sicherte die Donau den Markt, weshalb hier lediglich die Häuserfronten durch Mauern miteinander verbunden wurden. Zudem wurden die drei Zugänge zur Donau durch „Türln” abgeschlossen: Das „Hafnertürl” (1772 genannt) sicherte den Felsensteig, das „Salztor” oder „Ennsertor” mit dem „Fischertörl” (1772 genannt) die Salzgasse, und das „Sandtor” oder „Urfahrtor” (1594 genannt) die Kremsergasse. Unter dem Haus des Christoph Gmainer gab es ein viertes Türl, zu dem ein Zubringerweg zwischen dem ehemaligen Gasthaus „Zum weißen Lamm” und dem Nordabfall des Felsens vom Prinzlhaus verlief, der auch als Fluchtweg bei Hochwasser verwendet wurde. Das auf dem Felskopf neben dem Felsensteig liegende turmartige Bauwerk diente als „Lug ins Land”, darunter befand sich ein Rundturm, der gemeinsam mit dem Mautturm, von dem aus eine Mauer steil zum Kloster hinaufführte, die Verteidigungsanlage abschloss.
(49) Zur Geschichte der Bezirkshauptmannschaft vgl. ANTON HARRER, Die Bezirkshauptmannschaft Melk, in: Stadtbuch Melk. Daten & Fakten. Verfasst von der Arbeitsgruppe „Melker Stadtbuch” des Kultur- und Museumsvereins Melk unter der Leitung von Gerhard Flossmann, Melk 1999, 275–287; sowie 100 Jahre Bezirkshauptmannschaft Melk, im Dienste der Bevölkerung, hg. von der Bezirkshauptmannschaft Melk, Melk 1996.
Nach einer Verfügung des Abtes im Banntaiding aus dem Jahr 1780 mussten alle wehrfähigen Männer mindestens drei Jahre die Schießstätte besuchen. Eine bürgerliche Schießhütte der Schützengesellschaft wird in der Zeit zwischen 1550 und 1570 genannt; für die Schützengesellschaft bestätigte der Abt 1683 eine Schützenordnung aus der Zeit 1623 bis 1637. Die früheste bekannte Schießstätte befand sich in der Nähe des Schintergrabens, später in der heutigen Prinzlstraße. (50) Die von der Bürgerschaft gewählten Viertelmeister, die u. a. für die Koordination im Verteidigungsfall verantwortlich waren, standen unter dem Befehl des Klosterhauptmanns. Mehrmals wurde Melk angegriffen, unter anderem zur Zeit des Matthias Corvinus 1472 und 1481. Am Beginn des Dreißigjährigen Krieges mussten die oberösterreichischen Stände unter der Führung von Gottfried von Starhemberg nach fünf Wochen dauernder Belagerung abziehen, als sich das kaiserliche Heer näherte. Mit dem Wandel der Kriegstechnik und dem vermehrten Verkehrsaufkommen erachtete man die Mauer als zunehmend störend. 1805 wurde mit dem Verkauf und ab 1852 mit dem Abbruch einzelner Markttürme begonnen.
(50) Vgl. FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 264 (Punkt 11b).
Als am Ende des 19. Jahrhunderts das Pionierwesen der Österreichisch-ungarischen Armee reorganisiert wurde, errichtete die Gemeinde Melk 1912/13 eine Kaserne für eine der neu entstandenen Pionierbataillone. Im April 1944 wurde auf dem Kasernengelände ein Nebenlager des KZ Mauthausen mit dem Tarnnamen „Quarz” errichtet. (51)
(51) Vgl. BERTRAND PERZ, Projekt Quarz. Steyr-Daimler-Puch und das Konzentrationslager Melk, Wien 1991 (Industrie, Zwangsarbeit und Konzentrationslager in Österreich 3).
Die Geschichte des Marktes ist seit dem Rückzug der Babenberger untrennbar mit jener des Stiftes verbunden, dem der Ort von 1113/1120 bis 1848 in allen grundherrlichen Angelegenheiten unterstand. Zuständig für die Verwaltung des Marktes waren vor allem der Prior, der den Abt und das Stift unmittelbar vertrat und der seit 1705 dem Titel nach auch Pfarrer des Marktes war, sowie der Kämmerer, der Klosterhauptmann und der Grundschreiber. Diese vier Personen sind als die Vertreter des Abtes im Markt zu verstehen. (52) Während der Kämmerer, der Mitglied des Konventes war, für die Aufsicht über das Stiftsvermögen verantwortlich war und so z. B. unter Abt Berthold Dietmayr mit allen Geldgeschäften in Zusammenhang mit dem Stiftsumbau betraut war, vertrat der Klosterhauptmann, der in einem dem Stift gehörigen Haus im Markt wohnte, als höchster weltlicher Beamter den Abt in allen weltlichen Angelegenheiten. (53) Eingeführt wurde dieses Amt, als das Stift 1448 das Landgericht erhalten hatte, und seinen größten Einfluss übte es im 16. Jahrhundert aus. Bei ihm leisteten in dieser Zeit nicht nur die Untertanen ihre Abgaben, sondern der Klosterhauptmann war neben der Verwaltung des Landgerichtes in Melk auch für jenes in Zedelmaring zuständig, weiters für die Anlegung der Sperre nach Todesfällen, die Gewähren, das Einheben der Gefälle und Strafgelder, Käufe und Wechsel, sowie für die Ablösung und Schätzung der Dienste und Leistungen. Darüber hinaus beaufsichtigte er die Klosterbediensteten, die Torsperre, den Wildbann, die Waldungen, die Fischwässer und die Waffenkammer. Auch die Verrechnung über alle Einnahmen und Ausgaben des Stiftes führte er im ausgehenden 16. Jahrhundert durch. (54) In der Gegenreformation wurde sein ursprünglich sehr weit gesteckter Aufgabenbereich „vorwiegend auf die äußere Verwaltung und die Aufsicht über das Landgericht eingeschränkt”, (55) da viele seiner Aufgaben, die den Markt betrafen, einerseits vom Marktrichter übernommen wurden und andererseits auch wieder zahlreiche Verwaltungsaufgaben des Stiftes von geistlichen Beamten übernommen wurden. Dem Klosterhauptmann zur Seite stand der Grundschreiber, der für die Kanzleigeschäfte und die Grundbuchsangelegenheiten zuständig war und teilweise auch als Mauteinnehmer fungierte.
(52) Zur Verwaltung des Marktes und den einzelnen Ämter vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 146 ff.
(53) Vgl. EDMUND KUMMER, Erinnerungen an Jakob Prandtauer, in: Kulturberichte aus Niederösterreich. Beilage der Amtlichen Nachrichten der Niederösterreichischen Landesregierung 12 (1960), 89 ff.
(54) Vgl. GERHARD FLOSSMANN, Abt Caspar Hofmann von Melk 1587–1623, Wien 1964, 165.
(55) HARRER – FLOSSMANN, Markt und Herrschaft (wie Anm. 42), 159; vgl. auch ERNST KATSCHTHALER, Melk, Wien 1905 (Sonderdruck aus der Topographie von Niederösterreich 6), 367 ff.
Neben den Verwaltungsbeamten des Stiftes übten im Markt entsprechend den vorhandenen Rats- und Gerichtsprotokollen aus dem 17. und 18. Jahrhundert der bereits erwähnte Marktrichter sowie das ihn unterstützende, aus zwölf Personen bestehende Ratskollegium und acht Verordnete herrschaftlich-obrigkeitliche Aufgaben aus. Vier der acht Verordneten gehörten dabei ebenfalls dem Rat an, die restlichen vier Männer waren aus der „gemain”. (56) Das von ihnen verwaltete Melker Marktgericht reichte laut der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Beschreibung des Burgfrieds von dem Weirpächl da es in die Thuenaü rinnt, und geet nach demselben pächl aufwerts, und neben des herrn von Zelckhing purkfridt hin biß an der von Losenstain lantgericht so gen Schallapurkh gehörig herab biß am Wartperg und von dannen weiter abwerts gegen der Piellach zu ainem öden gemeur der Hamer genannt, alsdann herein werts biß zum stainen chreuz, von dannen dem Pharrgraben nach biß zu den Racklinger leuten, und verner über die Piellach biß in Thennpach und schaidt also derselbt Thenpach das Melkerisch und der herrn von Starhenberg gemerk. (57) Da das Kloster bestrebt war, die Selbstverwaltung der Bürgerschaft in engen Grenzen zu halten, kam es des Öfteren zu Rechtsstreitigkeiten. 1566, 1683 und 1777 wurden längere Prozesse zwischen Kloster und Bürgerschaft von den landesfürstlichen Behörden zugunsten des Klosters entschieden.
(56) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 81; sowie Rats- und Gerichtsprotokolle, Bd. IV (1684–1699) und Bd. V (1728–1744).
(57) GUSTAV WINTER, Niederösterreichische Weistümer. Bd. 3, Wien 1909, 549.
Das Amt des Marktrichters, der jährlich am 28. Dezember von der Bürgerschaft neu gewählt und vom Abt jeweils am 1. Jänner bestätigt wurde, ist seit 1277 urkundlich belegt. (58) Besonders für die frühen Jahrhunderte sind die Namen von Marktrichtern nur sehr lückenhaft überliefert, erst ab 1500 kann eine dichtere Namensreihe erstellt werden. (59) Meist übten die Marktrichter ihr Amt mehrere Jahre hintereinander aus. Die jeweils erste große Amtshandlung des Marktrichters stellte die Abhaltung des Banntaidings dar. (60) Erstmals überliefert ist der Text eines Banntaidings aus dem Jahr 1497 („Das pantaiding im Marckt zu Melkh”). (61) Im Gegensatz zum Marktrichter bekleideten die Ratsbürger und Verordneten ihr Amt zeitlich unbegrenzt; die meist erst mit dem Tod eines Ratsbürgers frei werdenden Stellen wurden beim folgenden Banntaiding neu besetzt, oft indem Verordnete zu neuen Ratsbürgern ernannt wurden. Die verschiedenen Ämter des Marktes wurden zumeist von den Ratsbürgern, aber auch von sonstigen Bürgern ausgeübt: Baumeister (1 Person; zur Brandverhütung und -bekämpfung), Viertelmeister (4 Personen; zur Verteidigung; sie unterstanden dem Befehl des Klosterhauptmanns), Waagenmeister (1 Person), Getreidemesser (1 Person), Spitalmeister bzw. Spitalamtsverwalter (1 Person, gelegentlich war dieses Amt auch mit 2 Personen besetzt), Corporis Christi-Amtsverwalter (1 Person), Benefiziatsverwalter (1 Person), Kirchenväter bzw. Kirchenpröpste (2 Personen) sowie Feuer- (4 Personen), Brot- (2 Personen), Fleisch- (2 Personen), Fisch- (2 Personen) und Schweinebeschauer (1 Person). (62)
(58) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 1143.
(59) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 81; sowie KATSCHTHALER, Melk (wie Anm. 55), 413 f.
(60) Vgl. dazu allgemein HERMANN BALTL, Die österreichischen Weistümer. Teil 1, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichischen Geschichtsforschung 59 (1951), 365–410, hier 382; sowie GUSTAV WINTER, Das niederösterreichischen Banntaidingwesen in Umrissen, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 12/13 (1913/14), 196–235.
(61) Vgl. den Text des Banntaidings in LINDE, Chronik von Melk (wie Anm. 33), 16–31.
(62) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 90 f.
Während diese Ämter ehrenamtlich und in der Regel von Personen aus den vornehmsten und reichsten Familien des Marktes ausgeübt wurden, (63) waren die mit den anderen Verwaltungsaufgaben betrauten Personen besoldet angestellt: Für die Erledigung aller schriftlichen Arbeiten der Gemeindeverwaltung, wie die Führung der Ratsprotokolle, das Schreiben der Richteramtsrechnungen etc., war der Marktschreiber zuständig. Auch die beiden Torsperrer und der Gemeinde- bzw. Gerichtsdiener, der u. a. an den Markttagen das Standgeld einzuheben hatte, erhielten für ihre Aufgabe eine Besoldung. Der Gerichtsdiener wohnte im Dienerhaus (Bürgerturm), in dessen Untergeschoss sich wie erwähnt das Gefängnis des Marktes befand. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Verpflegung und Bewachung der inhaftierten Personen und die Vollziehung leichter Strafen.
(63) Zur Besoldung von Ämtern allgemein vgl. HELMUTH FEIGL, Die niederösterreichische Grundherrschaft vom ausgehenden Mittelalter bis zu den theresianisch-josephinischen Reformen, Wien 1964 (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 16), 291 f.
Im Jahr 1256 erhielt das Stift Melk, wie bereits erwähnt, von König Ottokar die niedere Gerichtsbarkeit, die 1310 von Herzog Friedrich bestätigt wurde. Richter werden erstmals 1277 und 1296 genannt, 1303 scheint in einer Urkunde ein Haug, iudex fori auf. (64) Der Pranger befand sich entsprechend der Darstellung Melks von Franz Rosenstingl aus dem Jahr 1751 am östlichen Ende des Rathausplatzes, vor dem Haus Rathausplatz 9. In Angelegenheiten der hohen Gerichtsbarkeit unterstand der Markt Melk dagegen bis 1448 der landesfürstlichen Schranne von Markersdorf. Aufgrund von Unstimmigkeiten mit Markersdorf erhielt das Kloster schließlich 1448 von König Friedrich III. im Namen seines Neffen Ladislaus das Landgericht im Markt und im (nicht genau definierten) Burgfried Melk als daß Sey bey dem benanten Marckht zu Melckh, Stockh und Galgen, Schrann und Dingstatt, und auch allzeit Ihren Richter selbst wällen, sezen und gehoben sullen und mügen. (65) 1537 war dieses Landgericht auf den engeren Marktburgfried beschränkt, während die heute eingemeindeten Ortschaften Pöverding, Schrattenbruck, Rosenfeld und Spielberg weiterhin zuerst im Landgericht Markersdorf und wenig später mit Ausnahme Spielbergs im Landgericht Schallaburg lagen. 1586 kaufte das Stift Melk das Landgericht über Spielberg von Markersdorf und 1622 das 1586/89 von Markersdorf herausgelöste Landgericht Pielach. Den Richtern wurde die Acht- und Banngewalt vom Landesherren verliehen. So hatte auch in Melk König Friedrich 1448 festgelegt, dass der Richter von Melk allweeg von Unnß und Unsern Nachkommen Herrn und landtsfürsten in Österreich Pann und Acht nehm und empfang, die wir Ihn dan gneedigelich leyen sullen und wollen. (66) Ausgeübt wurde die hohe Gerichtsbarkeit durch den Marktrichter, der vom Kloster vorgeschlagen wurde. Die Bestimmung allerdings, dass der Richter seinen Bannbrief vom Landesfürst zu empfangen hatte, scheint zeitweise in Vergessenheit geraten zu sein. 1566 kam der Marktrichter der an das Stift gestellten Verpflichtung wie es scheint aber nach, da ein Bannbrief vom 28. Jänner 1567 vorhanden ist. (67) Zwei Jahre dauerten die Verhandlungen bezüglich der Verleihung von Acht und Bann, die 1736 damit beendet wurden, dass das Kloster Melk von der Regierung verpflichtet wurde, in Zukunft jeden neuen Marktrichter nach Hochlöblicher Regierung und Cammer zur ablegung der gewöhnliche aydpflicht, Und empfangung Baan und acht (68) zu schicken. 1777 wurde dem Marktrichter das Blutgericht in einem Prozess entzogen und dem Klosterhauptmann übertragen. Der Galgen befand sich in Melk auf der so genannten „Galgenleiten”, an einer beim Westbahnbau abgesprengten Felsnase bei der Melkflussmündung. Da Melk keinen eigenen Scharfrichter hatte, holte man für Hinrichtungen jenen aus Krems.
(64) Vgl. FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 262 (Punkt 9a).
(65) Stiftsarchiv Melk, Prälatenarchiv, L 5, F VI. Vgl. zur hohen Gerichtsbarkeit in Melk bzw. Markersdorf ALFRED GRUND, Beiträge zur Geschichte der hohen Gerichtsbarkeit in Niederösterreich, in: Archiv für österreichische Geschichte 99 (1912), Bd. 2, 397–425, hier 404 f.
(66) Stiftsarchiv Melk, Prälatenarchiv, L 5, F VI; vgl. auch POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 98.
(67) Stiftsarchiv Melk, Prälatenarchiv, Urkunde, 1567 Jänner 28.
(68) Stiftsarchiv Melk, Prälatenarchiv, Urkunde, 1736 November 3.
Die Versammlungen des Rates und Gerichtsverhandlungen wurden je nach Größe entweder im Rathaus oder im Gerichtsgebäude abgehalten. Das Rathaus wurde 1575 nach einem Brand wiederaufgebaut; 1847 wurde die Fassade erneuert. In seinem Gewölbe befand sich u. a. bis 1794 auch die Salzlagerstätte.
Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde dem Kloster 1787 die Einsetzung eines Syndikus befohlen, zudem wurden die Jurisdiktionsbefugnisse des Marktrichters, der im 18. Jahrhundert eine jährliche Entschädigung in der Höhe von 40 fl sowie eine Spesenvergütung erhielt, stark eingeschränkt und ihm ein besoldeter „Vorspanns-, Markt- und Polizeikommisär” zur Seite gestellt. 1848 konstituierte sich aufgrund des provisorischen Gemeindegesetzes die Gemeinde Melk, die aus der gleichnamigen Katastralgemeinde bestand und der ein Bürgermeister sowie zuerst zwölf, ab 1864 16 Ausschussmitglieder vorstanden, darunter eine Virilstimme des Stiftes. Am 1. Oktober 1896 nahm auch die Bezirkshauptmannschaft Melk ihre Arbeit auf, für die im Bereich des ehemaligen Turmes in der Südostecke der Befestigungsanlage ab 1895 ein eigenes Gebäude errichtet worden war. Mit dem Gesetz vom 28. Dezember 1938 wurden die Gemeinden Schrattenbruck (bestehend aus den Katastralgemeinden Großpriel, Kollapriel, Pöverding, Rosenfeld, Schrattenbruck und Winden) und Spielberg (bestehend aus den Katastralgemeinden Pielach, Pielachberg und Spielberg) mit der Stadtgemeinde Melk vereinigt. 1945 wurde dieses Gesetz rückgängig gemacht. Nachdem 1955 von der Gemeinde Spielberg 0,42 km2 nach Melk eingemeindet worden waren, schlossen sich die Gemeinden Schrattenbruck und Spielberg 1967 unter der Bezeichnung „Spielberg-Schrattenbruck” zusammen. Mit 1. Jänner 1971 wurde diese Gemeinde auf Anordnung der Niederösterreichischen Landesregierung mit der Stadtgemeinde Melk vereinigt. (69) Das Gemeindegebiet umfasst heute 25,71 km2.
(69) Vgl. FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 263 (Punkt 9b).
Anders als die grundherrliche Entwicklung verlief die seelsorgerische Betreuung des Marktes, für die nämlich nicht das Stift, sondern wie erwähnt die passauische Stephanskirche zuständig war, die wahrscheinlich am Beginn des 11. Jahrhunderts gegründet worden war. Nicht nur während der Reformation, die auch in Melk unter den Bürgern zahlreiche Anhänger hatte, was im Zuge der Gegenreformation zu einigen Ausweisungen von Bürgern führte, (70) bedingte diese Situation wiederholt Spannungen zwischen der Pfarre und dem Stift. Ebenso wie die Peterskirche befand sich die Stephanskirche, an die sich nach Süden hin ein Friedhof (1634 aufgelassen) mit Karner anschloss, (71) auf dem Stiftsfelsen und zwar auf der Fortsetzung des Höhenrückens. Trotz des beschwerlichen Anstiegs zur Pfarrkirche und des Anwachsens des Marktes begann man jedoch erst 1450 mit dem Bau einer Marienkapelle im Ort, auf die schon bald alle pfarrlichen Übungen übergingen, sodass ein größerer Kirchenraum notwendig wurde. Der Bau der Liebfrauenkirche, in die die Marienkapelle miteinbezogen wurde (Presbyterium), zog sich über mehrere Jahrzehnte hin. 1481 konnte die erste Bauphase abgeschlossen werden, 1508 wurden die Pfarrrechte auf die neue Kirche übertragen, die ebenso wie die Stephanskirche dem Passauer Bischof unterstand. An der Südseite der Kirche befand sich ein kleiner Friedhof (1481 geweiht und 1784 aufgelassen), auf dem lediglich die Bessergestellten des Marktes begraben wurden, während sich der 1637 geweihte Hauptfriedhof bis 1812 außerhalb der Stadtmauer ungefähr zwischen dem Forsthaus, der Abbe-Stadler-Gasse, der Jakob-Prandtauer-Straße und der Abt-Karl-Straße befand, auf dem 1650 von der Gemeinde eine Friedhofskapelle errichtet wurde. (72) 1812 wurde er an die heutige Stelle am östlichen Ortsrand verlegt und 1899 vergrößert. Zwischen 1712 und 1714 begann man mit Erneuerungen, in der Folge wurde die Kirche barockisiert und bis 1773 alle Altäre ausgetauscht. Nachdem der Kirchturm 1847 durch einen Brand schwer beschädigt worden war, erhielt die Kirche 1868 einen neugotischen Westturm. (73) Die alte Pfarrkirche blieb vorerst als Friedhofskirche in Verwendung, verfiel allerdings zunehmend. (74) Wo genau sie sich befunden hat, konnte bisher nicht geklärt werden, es deuten jedoch einige Flurnamen (z. B. „auf der Pfarr”) auf die Lage der Kirche östlich des Stiftsbereiches hin. 1503 wird in einer Urkunde des Melker Schusterhandwerks ein Joch Acker „hinter der Pfarrkirchen St. Stephan” angeführt, zwei weitere Äcker befanden sich „hinter der Pfarr”. Zwei Parzellen, die heute noch im Besitz der Schusterinnung sind, liegen etwas östlich vom Stiftsparkplatz. (75)
(70) Vgl. HARRER – FLOSSMANN, Markt und Herrschaft (wie Anm. 42), 259 f.; sowie BERNADETTE KALTEIS, Konfessionalisierung und klösterliche Reform im Stift Melk (1564–1637), Diplomarbeit Wien 2003; und WERNER STRITAR, Die evangelische Gemeinde, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 297 f.
(71) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 210 f.
(72) POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 211.
(73) Vgl. WILFRIED KOWARIK, Melk wird städtisch – die Aufbruchszeit 1848–1885, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 299–339, hier 336 ff.
(74) Vgl. KUMMER, Die St. Peterskirche (wie Anm. 25), 9.
(75) Vgl. HARRER, Der Donauraum (wie Anm. 5), 144.
Die Pfarre Melk umfasste neben Gebieten in der Umgebung auch solche nördlich der Donau, diese scheinen jedoch bereits früh abgetreten worden zu sein. (76) Mit der Pfarre Mauer, die um 1100 von Melk losgelöst wurde, und mit der Entstehung der Pfarre St. Leonhard am Forst um die Mitte des 12. Jahrhunderts gingen auch Anteile im Süden verloren. Auch in östlicher Richtung schmälerte sich der Pfarrbesitz: 1163 oder 1165 wurden Anteile an die neu gegründete Pfarre Gerolding abgetreten und 1346 wurde schließlich auch Zelking eine eigenständige Pfarre. Eine Ausnahme bildete das Melk unterstehende Vikariat Matzleinsdorf, das sich allerdings nicht halten konnte und vom 16. Jahrhundert bis zur Errichtung einer selbständigen Pfarre zur Filiale von Melk wurde. (77) Zur Pfarre Melk gehörten demnach während der Barockzeit neben dem Markt selbst die Siedlungen Bergern, Großpriel, Frainingau, Klauspriel, Kollapriel, Maierhöfen, Matzleinsdorf, Pielach, Pielachberg, Pöverding, Rosenfeld, Schrattenbruck, Spielberg, Stollehen und Winden. (78) In Melk hatte die Diözese Passau jedoch keinen Besitz. 1313 wurde der Pfarre vom Pfarrer Albrecht ein Haus „auf dem Berg” als Wohnhaus für den jeweiligen Seelsorger gestiftet (Sterngasse 16) und blieb bis ins 16. Jahrhundert in deren Besitz. Um 1575 ließen die neuen Besitzer, die Fleischhauerfamilie Springer, die heute noch erhaltenen Fresken anbringen. Der neue Pfarrhof, der 1670 umgebaut wurde, befindet sich dagegen an seinem heutigen Standort in der Nähe der Liebfrauenkirche (Hauptplatz 5). 1694 erwarb das Stift den Pfarrhof und ließ ihn 1752 von Matthias Gerl neu errichten. (79)
(76) Zur Entwicklung der Pfarrorganisation vgl. HEIKE JOHANNA MIERAU, Vita communis und die Pfarrseelsorge. Studien zu den Diözesen Salzburg und Passau im Hoch- und Spätmittelalter, Köln/Weimar/Wien 1997 (Forschungen zur kirchlichen Rechtsgeschichte und zum Kirchenrecht 21), 47–52, sowie zu den Beziehungen des Klosters Melk zur Pfarre Melk ebd., 458–461.
(77) Vgl. HANS WOLF, Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Abteilung 2: Die Kirchen- und Grafschaftskarte, Teil 6: Niederösterreich, Wien 1955, 164 f.; und POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 180.
(78) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 37), Bd. 11/1, 70 und 283 ff. Beim nur aus drei Häusern bestehenden Weiler Stollehen gehörte lediglich ein Haus zur Pfarre Melk, die anderen beiden dagegen zur Pfarre Loosdorf.
(79) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 208 ff.
Nachdem sich in der Mitte des 16. Jahrhunderts einige Melker Pfarrer und ein großer Teil der Bürgerschaft zum Protestantismus bekannt hatten, die ihren Stützpunkt in Loosdorf hatten, wo es auch eine protestantische Schule gab, (80) setzte unter Pfarrer Balthasar Haas (1579–1591) die Rekatholisierung ein. Einige Bürger, die sich weiterhin zum Luthertum bekannten, wurden von Abt Urban I. Perntaz (1564–1587) und Abt Caspar Hofmann (1587–1623) (81) aus dem Markt verwiesen. (82) Aufgenommen wurden sie u. a. im nahe gelegenen Schloss Pielach, wo die Starhemberger eine lutherische Kirche errichtet hatten, und das 1619 im Aufstand der evangelischen Stände eine Rolle spielte. Die während der Belagerung von Markt und Stift 1619 bekundete Loyalität der Melker Bevölkerung gegenüber ihrem Grundherrn wurde als Zeichen gewertet, dass die Rekatholisierung des Marktes vollständig abgeschlossen war. (83)
(80) Vgl. KALTEIS, Konfessionalisierung und klösterliche Reform im Stift Melk (wie Anm. 70), 129. Diese Schule wurde durch ständische Subventionen zur Landschaftsschule, an der Kinder von Adeligen unterrichtet wurden. Vgl. dazu GUSTAV REINGRABNER, Die Schallaburg als Ort evangelischen Lebens, in: Evangelisch! Gestern und Heute einer Kirche. Katalog der Ausstellung des Landes Niederösterreich und der Evangelischen Kirche auf der Schallaburg, 20. April – 27. Oktober 2002, St. Pölten 2002, 25–32, 30.
(81) Vgl. GERHARD FLOSSMANN, Abt Caspar Hofmann von Melk (1587–1623), Diss. Wien 1964.
(82) Vgl. FRIEDRICH SCHRAGL, Die Ausweisung der Protestanten aus dem Markte Melk im Zuge der Gegenreformation, in: Unsere Heimat 39 (1968), 71–76.
(83) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 855 f.
Obwohl es immer wieder Versuche der Melker Äbte gab, die Pfarre Melk an das Stift zu ziehen, unterstand diese bis 1693 dem Passauer Bischof. Erst in diesem Jahr konnte eine Einigung erzielt werden: Mit dem Tauschvertrag vom 11. Juni 1693 trat das Stift Melk die Pfarren Baden, Oberwaltersdorf und Moosbrunn an Passau ab und erhielt damit Mölckh B. M. Virginis Assumpta cum filialibus Mazleinsdorf et Mairhoffen sowie die noch in den Stiftspfarren Gainfarn, Leobersdorf und Traiskirchen von der Pfarre Melk bestrittenen Rechte. (84) Erstmals 1705 – nach dem Tod des letzten Weltpriesters Karl Pilsel – wurde die Pfarre mit einem Stiftsgeistlichen besetzt, wobei für über 100 Jahre der jeweilige Prior als Pfarrer fungierte, aber lediglich als Titularpfarrer angesehen werden kann. (85)
(84) Stiftsarchiv Melk, Wiener Archiv, Scr. 14, F 5b. Vgl. auch POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 182.
(85) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 37), Bd. 11/1, 61 f.
Zwei Stiftungen wurden von der Pfarre betreut: Die 1495 vom Geistlichen Wolfgang Kalchmayr getätigte und 1508 festgelegte Benefiziat- oder Frühmessstiftung sowie die 1635 oder 1638 begründete, wesentlich geringer dotierte „Corpus Christi Stiftung”. Den Stiftbrief für die Frühmessstiftung stellten Richter, Rat und Gemeinde 1508 aus und beschlossen, bestimmte Einkünfte aus Rechtstiteln sowie einige Grundstücke in eine Pfründe einzubringen, die bereits von den Vorfahren zu diesem Zweck bestimmt worden waren und deren finanzielle Basis 1520 durch eine weitere Frühmessstiftung erweitert wurde. Zu dieser Stiftung gehörten Realitäten in der Pfarre Hafnerbach, in Rosenfeld, Kollapriel, im Marktbereich sowie in einigen anderen Ortschaften. Im ebenfalls zu dieser Stiftung gehörenden Benefiziatenhaus (Kirchenplatz 2) wohnte der für die Lesung der Frühmessen angestellte Kaplan. Nachdem 1693 mit dem Tauschvertrag zwischen dem Stift und der Diözese Passau auch die Frühmessstiftung an das Stift übergegangen war, verzichtete man auf das Recht, einen Weltpriester zur Besorgung der Stiftungsmodalitäten anzustellen. Bis 1780 waren im Benefiziatenhaus die Schule und die Lehrerwohnung untergebracht. Die jährliche Abrechnung der Stiftung erfolgte nach einer Festlegung aus dem Jahr 1706 im Beisein des Priors als Pfarrer und des Marktrichters. Dem Schulmeister, der auch als Mesner und Organist wirkte, bezahlte man aus der Stiftung für seine Verrichtungen bei den Benefiziumsmessen jährlich 26 Gulden. 1725 flossen auch in den Umbau des Rathauses Benefiziumsgelder. (86) Das Stiftungsvermögen der „Corpus Christi Stiftung” belief sich dagegen 1752 auf 5.015 Gulden 44 Kreuzer, die in Wien und Melk angelegt waren. Die 1710 eingerichtete „Kolomani-Bruderschaft” bestand bis zu den josephinischen Reformen.
(86) Vgl. KOWARIK, Pfarre, Kirche, Seelsorge (wie Anm. 26), 282 f.
Für das Stift war das beginnende 18. Jahrhundert ebenfalls eine Zeit der Veränderung, ließ es doch Abt Berthold Dietmayr unter der Leitung von Jakob Prandtauer vollständig umgestalten. 1702 erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Gebäude, das nach dem Tod Prandtauers (1726) von seinem Schüler Joseph Munggenast 1736 fertig gestellt wurde. Nach dem Brand von 1738 mussten kostspielige Reparaturarbeiten und Neubauten durchgeführt werden, erst 1746 wurde die Kirche geweiht, zudem entstanden 1747/48 der Stiftspark und der Gartenpavillon, für den Franz Munggenast die Pläne gezeichnet hatte.
Im Zuge der josephinischen Reformen wurde 1782 die Exemtion aufgehoben, das Stift zuerst dem Bischof von Passau und 1785 dem Bischof von St. Polten unterstellt. In diesem Jahr kam es auch zur Neuorganisation des Pfarrensystems: Die bisherige Filialkirche Matzleinsdorf wurde zur Pfarrkirche, der auch die Dörfer Maierhöfen und Bergern zugeteilt wurden. (87) Dem Stift sind derzeit 29 Pfarren unterstellt. Nicht nur in diesen Bereichen wirkten sich die josephinischen Reformen aus: 1787 wurde beispielsweise die 1737 erbaute Bürgerspitalskapelle zur hl. Elisabeth profaniert. Wann sich in Melk nach dem Toleranzpatent 1781 wieder die ersten Protestanten niederließen, lässt sich aufgrund fehlender Forschungen bisher nicht genau feststellen. In den Kirchenbüchern der römisch-katholischen Stadtpfarre scheinen ab 1836 in Melk verstorbene Protestanten auf. Bis 1956 waren die Melker Protestanten zuerst nach Wien und Mitterbach, dann nach St. Pölten eingepfarrt, seit 1956 besteht die evangelische Pfarre Melk-Scheibbs. Die Erlöserkirche wurde 1959 errichtet.
(87) Vgl. RAINER KALTEIS, Das Benediktinerstift Melk zur Zeit der Klosterreform Kaiser Josephs II., Diplomarbeit Wien 1999.
Sowohl das Kloster als auch die Pfarre betrieben seit dem Mittelalter eine Schule. Während im Kloster bereits um 1160 und 1199 ein Scholasticus sowie 1302 auch ausdrücklich eine Schule erwähnt werden, ist die Pfarrschule erst im 14. Jahrhundert nachweisbar, als 1315 ein Schulmeister zu Melk genannt wird. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts kam es um die Besetzung der Schulmeisterstelle im Markt wiederholt zu Streitigkeiten zwischen dem Pfarrer und der Gemeinde. Auch die Schule im Kloster litt während der Reformationszeit und verfiel. Im 17. Jahrhundert wurde sie zu einer öffentlichen Lateinschule ausgebaut, für die man beim Klosterumbau auch eigene Räumlichkeiten errichtete. 1737 war ihre Schülerzahl auf 70 gestiegen. Mit der Umwandlung 1778 in ein Gymnasium publicum kam die Schule unter staatliche Aufsicht, wurde jedoch 1787 bis 1804 vorübergehend nach St. Pölten verlegt, so dass in Melk nur eine zweiklassige Trivialschule blieb. 1811 wurde der Konvikt eingerichtet und ab 1850 die Schule als achtklassiges Gymnasium geführt. Seit 1925 hat die Schule Öffentlichkeitsrecht. (88)
(88) Vgl. FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 268 (Punkt 17a-17c).
Die Schule im Markt befand sich bis 1780 im Benefiziatenhaus (Kirchenplatz 2–3), erhielt dann jedoch südöstlich der Kirche einen Neubau, der mit zwei Unterrichtsräumen und zwei Lehrerzimmern ausgestattet wurde. Das Benefiziatenhaus diente fortan als Lehrerwohnung. (89) 1870 brachte man aufgrund des beschränkten Raumes eine dritte Klasse wiederum im Benefiziatenhaus unter, später auch im ehemaligen Postgebäude. 1873 errichtete man in der Bahnhofstraße ein neues Schulgebäude, das 1905 vergrößert werden musste, da die Volksschule ab 1873 vier-, ab 1887 fünf- und ab 1892 sechsklassig war. Das alte Schulgebäude bei der Kirche wurde zunächst als Depot für Feuerlöschrequisiten verwendet und 1967 abgerissen. An der Stelle des ehemaligen Blindenheimes „Elisabethinum”, das 1901 errichtet und 1938 geschlossen worden und von 1938 bis 1945 Sitz des Wehrbezirkskommandos war, errichtete man ab 1957 die Jakob-Prandtauer-Volks- und Hauptschule. (90) Die 1902 eingerichtete Privat-Bürgerschule mit Öffentlichkeitsrecht für Mädchen, die vom Orden der Töchter des Göttlichen Heilands geführt wurde, und die seit 1920 bestehende Knabenbürgerschule wurden 1927/28 bzw. 1929 in Hauptschulen umgewandelt.
(89) Vgl. KOWARIK, Pfarre, Kirche, Seelsorge (wie Anm. 26), 295.
(90) Vgl. zum Elisabethinum SIDONIUS KYSELY, Das ehemalige Blindenheim Elisabethinum in Melk, in: Stadtbuch Melk. Daten & Fakten (wie Anm. 49), 406–407; sowie zur Geschichte der Schulen in Melk ELISABETH SCHMID, Die Volks-, Haupt- und Bürgerschule, in: ebd., 120–123.
Um 1300 ist in Melk erstmals eine Badstube erwähnt, die sich im Bereich des heutigen Parkplatzes des Kaufhauses Heinzl (Rathausplatz 9) befunden haben dürfte. Daran erinnert auch der Name der Sackgasse, die von der heutigen Abbe-Stadler-Gasse in Richtung Weierbach verläuft: Badgasse. Bei der Errichtung des Parkplatzes wurden möglicherweise vom Badhaus stammende Fundamentreste gefunden. Das 1655 als reparaturbedürftig bezeichnete Haus wird zehn Jahre später als leer stehend genannt. Ab diesem Zeitpunkt bis zur letzten Nennung eines Baders im Jahr 1790 befand sich die neue Badstube im heutigen Haus Linzerstraße 16. Während der Seuchenepidemien, die sich für den Markt in den Jahren 1349, 1483, 1494/95, 1521, 1540, 1652 und 1713 besonders verlustreich ausgewirkt haben, war der Bader zur Krankenbeschau und -betreuung verpflichtet. Aus dem Jahr 1652 ist bekannt, dass sich der zuständige Bader verleugnen ließ, weshalb man – gegen eine hohe finanzielle Entschädigung – den Baderknecht für diese Aufgaben bestellte. Ebenso wie bereits 1635 funktionierte man in diesem Jahr auch die Schießhütte zu einem Lazarett um.
Das 1412 erstmals urkundlich erwähnte und von einem Ratsbürger verwaltete (Bürger-)Spital wurde beim bereits erwähnten Stadtbrand von 1447 zerstört und ab 1560 – vor dem Wienertor in der Zagelau – auf Initiative des Abtes Michael Grien neu errichtet. 1737 renovierte das Stift das 1619 und 1694 erneut von Bränden betroffene Gebäude und richtete es als Bürgerspital sowie als Taglöhnerhaus für die Klosterbediensteten („Arbeiterhaus”) ein. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die bereits genannte Kapelle zur hl. Elisabeth errichtet, die 1787 profaniert wurde. Dem Spitalmeister zur Seite stand der Bettelrichter, der aus den Reihen der Armen bestimmt wurde und im Bürgerspital, wo er wohnte, für Ordnung sorgen sollte. Ab dem 17. Jahrhundert musste er auch auf die im Markt fremden Bettler Obacht geben. (91) 1861 aufgestockt, beherbergte das ehemalige Bürgerspital vor seinem Abriss 1971 Gemeindewohnungen. (92) Das 1875 mit Spenden der Bürgerschaft in der Abt-Karl-Straße erbaute Krankenhaus wurde 1899 bereits wieder aufgelassen und durch das neue Bezirkskrankenhaus ersetzt. Mehrmals erfolgten Zubauten an diesem Gebäude. Von 1904 bis 1940 bestand ein Bezirksarmenheim, das heute das Gesundheitsamt beherbergt; 1968 wurde zudem ein Landespflegeheim errichtet.
(91) Vgl. SIDONIUS KYSELY, Allgemeines öffentliches Krankenhaus Melk, in: Stadtbuch Melk. Daten & Fakten (wie Anm. 49), 346–361, hier 346 f.
(92) Vgl. FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 267 (Punkt 16ab).
Im 16. Jahrhundert begann die Niederösterreichische Landschaft, ein Gesundheitssystem einzurichten bzw. zu organisieren. Für jedes Viertel wurde ein Viertelmedicus eingesetzt. Jener des Viertels ob dem Wienerwald hatte seinen Sitz in St. Pölten, ihm war jedoch zeitweise in Melk ein zweiter Arzt beigestellt. Zwischen 1568 und 1581 ist in dieser Funktion Dr. Paulus Pflugkh (Pflug) bekannt, von 1592 bis 1604 Dr. Ludwig Hoser und um 1700 wird Dr. Johann Jakob Pisani genannt.
Der erste Apotheker in Melk, Sebastian Karl, ist 1550 nachweisbar, als er sich von Melk kommend in St. Pölten niederlassen wollte. Sein Nachfolger war der bereits genannte Arzt und Landschaftsapotheker Paul Pflug, der aber aufgrund seines protestantischen Glaubens nach Loosdorf übersiedelte. Seine Apotheke befand sich in der Linzer Straße 3. Ab dieser Zeit sind regelmäßig Apotheker in Melk genannt. 1783 kaufte Leopold Ignaz Stadler die Apotheke und übersiedelte sie an den heutigen Standort, (93) in das frühere Gasthaus „Zur goldenen Sonne”, das bereits um 1550 als Gasthaus erwähnt wurde. Die Fassade des Gebäudes stammt ebenso wie die bemalten Holzläden aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Unter dem Apotheker, langjährigen Bürgermeister und Heimatforscher Franz Xaver Linde war hier auch das erste Heimatmuseum von Melk untergebracht (Rathausplatz 10).
(93) Vgl. zur Geschichte der Landschaftsapotheke KURT RYSLAVY, Die Landschafts-Apotheke Melk, in: Stadtbuch Melk. Daten & Fakten (wie Anm. 49), 391–394.
Anhand der statistischen Erfassung wird ersichtlich, dass ein Großteil der Bevölkerung heute im tertiären Dienstleistungssektor beschäftigt ist: 7,7% Selbständige stehen 92,3% Unselbständigen gegenüber, wovon wiederum 62,4% Angestellte und Beamte sind. (94) Obwohl Melk sich heute als regionales Verwaltungszentrum darstellt, das die administrative und die sanitäre Versorgung der Region absichert, übt es im wirtschaftlichen Bereich sowie auch im Bildungsbereich nur teilweise eine zentrale Funktion aus. Seit dem letzten Jahrhundert kommt dem Tourismus eine verstärkte Rolle zu, dagegen stehen die Landwirtschaft und die Produktion eher im Hintergrund.
(94) Vgl. GERHARD FLOSSMANN, Entwicklung und Stand der Wirtschaft, in: Stadtbuch Melk. Daten & Fakten (wie Anm. 49), 441–451, hier 443; http://www01.noel.gv.at/scripts/ru/ru2/stat.asp?NR=31524.
Susanne Claudine Pils
Anmerkungen
(a) Mein Dank gilt meinen bewährten Korrekturlesern Herwig Weigl und Gerhard Meißl, sowie Michael Lorenz, der nicht nur mit mir die Stadt "begangen", sondern auch die Siegeln von Gmunden, Melk und Schladming fotografiert hat.
(1) Vgl. HELMUTH FEIGL, Melk, Wien 1976 (Österreichisches Städtebuch IV/2), 253–269, hier 255 f. (Punkt 2a und 2b); GERHARD FLOSSMANN, Lage und Funktion im Raum, in: Stadtbuch Melk. Verfasst von der Arbeitsgruppe „Melker Stadtbuch” des Kultur- und Museumsvereins Melk: Gerhard Flossmann, Anton Harrer, R Wilfried Kowarik OSB und Harald Ofner, Melk 1999, 27–44, hier 27 f.
(2) Vgl. ALEXANDRA KRENN-LEEB, Die jung- und endneolithische Besiedlung von Spielberg-Pielamünd (VB Melk, Niederösterreich). Eine Notgrabung der Abteilung für Bodendenkmale des Bundesdenkmalamtes in den Jahren 1969/79, Diplomarbeit Wien 1994.
(3) Vgl. ALFRED R. BENESCH, Melk – Stadt – Landschaft, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 45–59, hier 47 f.; RICHARD PITTIONI, Hallstättische Funde aus Melk, in: Unsere Heimat 11 (1938), 213–234; DERS., Einzelfunde aus Melk und Umgebung, in: Unsere Heimat 12 (1939), 25–28; DERS., Ein frühbronzezeitliches Gräberfeld von Melk-Spielberg, in: Unsere Heimat 14 (1941), 16–29; FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 256 (Punkt 3a).
(4) BENESCH, Melk (wie Anm. 3), 48.
(5) Vgl. ANTON HARRER, Der Donauraum im frühen Mittelalter, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 121–150, hier 143.
(6) Zu Namare vgl. den gleichlautenden Abschnitt bei ANTON HARRER, Die römische Zeit, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 111–120, hier 113 ff.
(7) FRANZ HUTTER, Melkfluß – Medjilica – Grenzfluß, in: Unsere Heimat 35 (1964), 63–73; NORA ROUBIK, Die Siedlungsnamen des oberen Pielach-, des Mank- und Melktales und des Dunkelsteinerwaldes (die nö. Gerichtsbezirke Mautern, Mank, Melk und Kirchberg an der Pielach), Diss. Wien 1968; vgl. auch FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 255 (Punkt 1).
(8) D. LdD, 3 = Die Urkunden Ludwigs des Deutschen, Karlmanns und Ludwigs des Jüngeren, hg. v. PAUL KEHR, Berlin 1934 (MGH Diplomata regum Germaniae ex stirpe Karolinum 1). Vgl. HELENE POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk an der Donau mit besonderer Berücksichtigung derzeit des Stiftsumbaues 1700–1749, Diss. Wien 1968, 7; vgl. auch HERWIG WOLFRAM, Grenzen und Räume. Geschichte Österreichs vor seiner Entstehung, Wien 1995 (Österreichische Geschichte 378–907), 351.
(9) ERWIN KUPFER, Das Königsgut im mittelalterlichen Niederösterreich vom 9. bis zum 12. Jahrhundert, St. Pölten 2000 (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 28 = NÖ Schriften 120 Wissenschaft), 57.
(10) KUPFER, Königsgut (wie Anm. 9) 57; vgl. auch WOLFRAM, Grenzen und Räume (wie Anm. 8), 351.
(11) D. LdD, 102; vgl. KUPFER, Königsgut (wie Anm. 9), 57 f.
(12) FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 255 (Punkt 1)
(13) D. LdD, 102; vgl. WOLFRAM, Grenzen und Räume (wie Anm. 8), 252.
(14) Vgl. META NIEDERKORN-BRUCK, Der heilige Koloman, Wien 1992 (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 16), 16 ff.; LEOPOLD AUER, Frühe Babenbergerpfalzen in Österreich, in: Unsere Heimat 44 (1973), 165–169, hier 167.
(15) Zur Lesart „Siho” vgl. MAX WELTIN, Probleme der mittelalterlichen Geschichte Niederösterreichs. Bezirkskunde Hollabrunn, Hollabrunn 1993, 47–96, hier 69 ff. Er liest „Siho”, wobei die ersten beiden Buchstaben auf Rasur stünden.
(16) Vgl. WOLFGANG HÄUSLER, Melk und der Dunkelsteinerwald, Wien/München 1978, 53 f.
(17) KARL BRUNNER, Herzogtümer und Marken. Vom Ungarnsturm bis ins 12. Jahrhundert, Wien 1994 (Österreichische Geschichte 907–1156), 169.
(18) Vgl. HEIDE DIENST, Österreich zur Zeit des heiligen Leopold, in: Der heilige Leopold, Wien 1985 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums NF 155), 1–11, hier 4.
(19) Häusler nahm noch an, dass „die Gebeine eines zuerst noch in Erde bestatteten Mannes” Heinrich I. gehört haben könnten; vgl. HÄUSLER, Melk und der Dunkelsteinerwald (wie Anm. 16), 54 f. Dagegen BRUNNER, Herzogtümer und Marken (wie Anm. 17), 180; HEIDE DIENST, Die Dynastie der Babenberger und ihre Anfänge in Österreich, in: Das babenbergische Österreich 976–1246, hg. v. ERICH ZÖLLNER, Wien 1978 (Schriften des Instituts für Österreichkunde 33), 18–37, hier 25 f.; NIEDERKORN-BRUCK, Der heilige Koloman (wie Anm. 14), 18 f.
(20) Vgl. HÄUSLER, Melk und der Dunkelsteinerwald (wie Anm. 16), 54 f.; BRUNNER, Herzogtümer und Marken (wie Anm. 17), 269.
(21) BRUNNER, Herzogtümer und Marken (wie Anm. 17), 269; zum „Stiftsbrief” von 1110 Babenberger Urkundenbuch (BUB), Nr. 613; Die Regesten der Bischöfe von Passau 1 (731–1206), bearb. v. EGON BOSHOF – FRANZ-REINER ERKENS, München 1992 (Regesten zur bayerischen Geschichte 1), Nr. 490. Zur Umwandlung von Klerikergemeinschaften, die nach einer kurzen Anfangsphase zu Benediktinerkonventen umgewandelt wurden, vgl. BRUNNER, Herzogtümer und Marken (wie Anm. 17), 245.
(22) IGNAZ FRANZ KEIBLINGER, Geschichte des Benediktinerstiftes Melk in Niederösterreich, seiner Besitzungen und Umgebungen, 3 Bde., hier Bd. I, Wien 1851, 229.
(23) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 225 ff.
(24) Vgl. BRUNNER, Herzogtümer und Marken (wie Anm. 17), 269 f.
(25) Vgl. EDMUND KUMMER, Die St. Peterskirche auf dem Melker Stiftsfelsen, in: Unsere Heimat 36 (1965), 8–14
(26) Vgl. WILFRIED KOWARIK, Pfarre, Kirche, Seelsorge, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 278–298, hier 278.
(27) Vgl. ALOIS NIEDERSTÄTTER, Das Jahrhundert der Mitte. An der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, Wien 1996 (Österreichische Geschichte 1400–1522), 422; vgl. dazu auch RENATE WAGNER-RIEGER, Mittelalterliche Architektur in Österreich, hg. v. ARTUR ROSENAUER, St. Pölten/Wien 1988, 346 f. und 358.
(28) Zur „Melker Reform” vgl. META NIEDERKORN-BRUCK, Die Melker Reform im Spiegel der Visitationen, Wien 1994 (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Erg.-Bd. 30).
(29) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 245 ff. Vgl. auch: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol, bearb. v. ULRICH FAUST, St. Ottilien 2001 (Germania benedictina 3/1–3), hier Bd. 2.
(30) Vgl. GERHARD FLOSSMANN, Vom Hochmittelalter bis in die Neuzeit – Melk vom 11. bis ins 19. Jahrhundert, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 151–158, hier 152 f.
(31) FLOSSMANN, Vom Hochmittelalter (wie Anm. 30), 153. Vgl. dazu ADALBERT KLAAR, Straßenplatz und Rechteckplatz, in: Unsere Heimat 6 (1933), 7–23, hier 17.
(32) Vgl. u. a. KARL BRUNNER, Vielfalt und Wende – Kultur und Gesellschaft im Hochmittelalter, in: HEINZ DOPSCH (– KARL BRUNNER – MAXIMILIAN WELTIN), Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter, Wien 1999 (Österreichische Geschichte 1122–1278), 21–115, hier 48.
(33) Vgl. FRANZ XAVER LINDE, Chronik des Marktes Melk umfassend den Zeitraum von 890 bis 1890 mit besonderer Berücksichtigung der letzten 25 Jahre, Melk 1890, 13.
(34) Stiftsarchiv Melk, Urkunde, 1508 November 11.
(35) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 1142.
(36) Vgl. HARRER, Der Donauraum (wie Anm. 5), 145.
(37) Zu den Familien, die sich nach Melk nannten, vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. 11/1, Wien 1869, 92–106, bes. 104.
(38) Vgl. FLOSSMANN, Vom Hochmittelalter (wie Anm. 30), 153
(39) Zu den Häusern in Melk um 1750/51 vgl. FRANZ HUTTER, Gebäude und Häuser zu Melk 1750/51, in: Das Waldviertel 16 (1967), 213–218.
(40) Vgl. HARRER, Der Donauraum (wie Anm. 5), 145.
(41) Zu den aktuellen statistischen Daten (Stand: 2. September 2004) vgl. http://www01 .noel.gv.at/schpts/ ru/ru2/stat.asp?NR=31524.
(42) Vgl. zum folgenden Abschnitt den Beitrag von ANTON HARRER – GERHARD FLOSSMANN, Markt und Herrschaft, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 159–265; sowie POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 28–72.
(43) Vgl. BUB II, Nr. 251.
(44) Vgl. HARRER – FLOSSMANN, Markt und Herrschaft (wie Anm. 42), 218 f.
(45) Vgl. HARRER – FLOSSMANN, Markt und Herrschaft (wie Anm. 42), 203 f.; KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 1142 ff.
(46) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 63 ff.
(47) Vgl. GERHARD FLOSSMANN, Der Bezirk Melk. Band II einer Bezirkskunde. Ein Kultur- und Reiseführer, Melk 1994, 16.
(48) Vgl. (für diesen Abschnitt allgemein) HARALD OFNER, Mauern, Türme und Tore – Die Befestigungsanlagen, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 707–715, hier 707 f.
(49) Zur Geschichte der Bezirkshauptmannschaft vgl. ANTON HARRER, Die Bezirkshauptmannschaft Melk, in: Stadtbuch Melk. Daten & Fakten. Verfasst von der Arbeitsgruppe „Melker Stadtbuch” des Kultur- und Museumsvereins Melk unter der Leitung von Gerhard Flossmann, Melk 1999, 275–287; sowie 100 Jahre Bezirkshauptmannschaft Melk, im Dienste der Bevölkerung, hg. von der Bezirkshauptmannschaft Melk, Melk 1996.
(50) Vgl. FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 264 (Punkt 11b).
(51) Vgl. BERTRAND PERZ, Projekt Quarz. Steyr-Daimler-Puch und das Konzentrationslager Melk, Wien 1991 (Industrie, Zwangsarbeit und Konzentrationslager in Österreich 3).
(52) Zur Verwaltung des Marktes und den einzelnen Ämter vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 146 ff.
(53) Vgl. EDMUND KUMMER, Erinnerungen an Jakob Prandtauer, in: Kulturberichte aus Niederösterreich. Beilage der Amtlichen Nachrichten der Niederösterreichischen Landesregierung 12 (1960), 89 ff.
(54) Vgl. GERHARD FLOSSMANN, Abt Caspar Hofmann von Melk 1587–1623, Wien 1964, 165.
(55) HARRER – FLOSSMANN, Markt und Herrschaft (wie Anm. 42), 159; vgl. auch ERNST KATSCHTHALER, Melk, Wien 1905 (Sonderdruck aus der Topographie von Niederösterreich 6), 367 ff.
(56) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 81; sowie Rats- und Gerichtsprotokolle, Bd. IV (1684–1699) und Bd. V (1728–1744).
(57) GUSTAV WINTER, Niederösterreichische Weistümer. Bd. 3, Wien 1909, 549.
(58) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 1143.
(59) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 81; sowie KATSCHTHALER, Melk (wie Anm. 55), 413 f.
(60) Vgl. dazu allgemein HERMANN BALTL, Die österreichischen Weistümer. Teil 1, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichischen Geschichtsforschung 59 (1951), 365–410, hier 382; sowie GUSTAV WINTER, Das niederösterreichischen Banntaidingwesen in Umrissen, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich 12/13 (1913/14), 196–235.
(61) Vgl. den Text des Banntaidings in LINDE, Chronik von Melk (wie Anm. 33), 16–31.
(62) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 90 f.
(63) Zur Besoldung von Ämtern allgemein vgl. HELMUTH FEIGL, Die niederösterreichische Grundherrschaft vom ausgehenden Mittelalter bis zu den theresianisch-josephinischen Reformen, Wien 1964 (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 16), 291 f.
(64) Vgl. FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 262 (Punkt 9a).
(65) Stiftsarchiv Melk, Prälatenarchiv, L 5, F VI. Vgl. zur hohen Gerichtsbarkeit in Melk bzw. Markersdorf ALFRED GRUND, Beiträge zur Geschichte der hohen Gerichtsbarkeit in Niederösterreich, in: Archiv für österreichische Geschichte 99 (1912), Bd. 2, 397–425, hier 404 f.
(66) Stiftsarchiv Melk, Prälatenarchiv, L 5, F VI; vgl. auch POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 98.
(67) Stiftsarchiv Melk, Prälatenarchiv, Urkunde, 1567 Jänner 28.
(68) Stiftsarchiv Melk, Prälatenarchiv, Urkunde, 1736 November 3.
(69) Vgl. FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 263 (Punkt 9b).
(70) Vgl. HARRER – FLOSSMANN, Markt und Herrschaft (wie Anm. 42), 259 f.; sowie BERNADETTE KALTEIS, Konfessionalisierung und klösterliche Reform im Stift Melk (1564–1637), Diplomarbeit Wien 2003; und WERNER STRITAR, Die evangelische Gemeinde, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 297 f.
(71) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 210 f.
(72) POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 211.
(73) Vgl. WILFRIED KOWARIK, Melk wird städtisch – die Aufbruchszeit 1848–1885, in: Stadtbuch Melk (wie Anm. 1), 299–339, hier 336 ff.
(74) Vgl. KUMMER, Die St. Peterskirche (wie Anm. 25), 9.
(75) Vgl. HARRER, Der Donauraum (wie Anm. 5), 144.
(76) Zur Entwicklung der Pfarrorganisation vgl. HEIKE JOHANNA MIERAU, Vita communis und die Pfarrseelsorge. Studien zu den Diözesen Salzburg und Passau im Hoch- und Spätmittelalter, Köln/Weimar/Wien 1997 (Forschungen zur kirchlichen Rechtsgeschichte und zum Kirchenrecht 21), 47–52, sowie zu den Beziehungen des Klosters Melk zur Pfarre Melk ebd., 458–461.
(77) Vgl. HANS WOLF, Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Abteilung 2: Die Kirchen- und Grafschaftskarte, Teil 6: Niederösterreich, Wien 1955, 164 f.; und POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 180.
(78) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 37), Bd. 11/1, 70 und 283 ff. Beim nur aus drei Häusern bestehenden Weiler Stollehen gehörte lediglich ein Haus zur Pfarre Melk, die anderen beiden dagegen zur Pfarre Loosdorf.
(79) Vgl. POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 208 ff.
(80) Vgl. KALTEIS, Konfessionalisierung und klösterliche Reform im Stift Melk (wie Anm. 70), 129. Diese Schule wurde durch ständische Subventionen zur Landschaftsschule, an der Kinder von Adeligen unterrichtet wurden. Vgl. dazu GUSTAV REINGRABNER, Die Schallaburg als Ort evangelischen Lebens, in: Evangelisch! Gestern und Heute einer Kirche. Katalog der Ausstellung des Landes Niederösterreich und der Evangelischen Kirche auf der Schallaburg, 20. April – 27. Oktober 2002, St. Pölten 2002, 25–32, 30.
(81) Vgl. GERHARD FLOSSMANN, Abt Caspar Hofmann von Melk (1587–1623), Diss. Wien 1964.
(82) Vgl. FRIEDRICH SCHRAGL, Die Ausweisung der Protestanten aus dem Markte Melk im Zuge der Gegenreformation, in: Unsere Heimat 39 (1968), 71–76.
(83) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 22), Bd. I, 855 f.
(84) Stiftsarchiv Melk, Wiener Archiv, Scr. 14, F 5b. Vgl. auch POLENSKY, Studien zur Ortsgeschichte von Melk (wie Anm. 8), 182.
(85) Vgl. KEIBLINGER, Benediktinerstift Melk (wie Anm. 37), Bd. 11/1, 61 f.
(86) Vgl. KOWARIK, Pfarre, Kirche, Seelsorge (wie Anm. 26), 282 f.
(87) Vgl. RAINER KALTEIS, Das Benediktinerstift Melk zur Zeit der Klosterreform Kaiser Josephs II., Diplomarbeit Wien 1999.
(88) Vgl. FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 268 (Punkt 17a-17c).
(89) Vgl. KOWARIK, Pfarre, Kirche, Seelsorge (wie Anm. 26), 295.
(90) Vgl. zum Elisabethinum SIDONIUS KYSELY, Das ehemalige Blindenheim Elisabethinum in Melk, in: Stadtbuch Melk. Daten & Fakten (wie Anm. 49), 406–407; sowie zur Geschichte der Schulen in Melk ELISABETH SCHMID, Die Volks-, Haupt- und Bürgerschule, in: ebd., 120–123.
(91) Vgl. SIDONIUS KYSELY, Allgemeines öffentliches Krankenhaus Melk, in: Stadtbuch Melk. Daten & Fakten (wie Anm. 49), 346–361, hier 346 f.
(92) Vgl. FEIGL, Melk (wie Anm. 1), 267 (Punkt 16ab).
(93) Vgl. zur Geschichte der Landschaftsapotheke KURT RYSLAVY, Die Landschafts-Apotheke Melk, in: Stadtbuch Melk. Daten & Fakten (wie Anm. 49), 391–394.
(94) Vgl. GERHARD FLOSSMANN, Entwicklung und Stand der Wirtschaft, in: Stadtbuch Melk. Daten & Fakten (wie Anm. 49), 441–451, hier 443; http://www01.noel.gv.at/scripts/ru/ru2/stat.asp?NR=31524.

 

 

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