Géza Pálffy EINE SLAWONISCHE KLEINADELIGE FAMILIE IM DIENSTE UNGARNS UND KROATIENS: DIE FAMILIE BUDOR VON BUDRÓC VOM 15. BIS ZUM …

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1004Géza Pálffy
EINE SLAWONISCHE KLEINADELIGE FAMILIE IM DIENSTE UNGARNS UND KROATIENS: DIE FAMILIE BUDOR VON BUDRÓC VOM 15. BIS ZUM 18. JAHRHUNDERT
Resumee
Die Studie ist bestrebt, am Beispiel einer bis jetzt kaum bekannten slawonischen kleinadeligen Familie, der Familie Budor von Budróc/Budrovac, auf einige bisher fast unerforschte Probleme der ungarischen und kroatischen Geschichtsschreibung aufmerksam zu machen. Einerseits versucht sie die Hauptmerkmale und Eigenheiten darzustellen, die für die Karrieremöglichkeiten und das Alltagsleben des auf dem Gebiet Slawoniens zwischen der Drau und der Save lebenden Adels im 16. und 17. Jahrhundert charakteristisch waren. Andererseits untersucht sie all das innerhalb des Rahmens der grundlegenden Veränderungen, infolge deren während des Vordringens der Osmanen das spätmittelalterliche Slawonien (die Komitate Agram/Zagreb, Kreuz und Warasdin) - das bis 1526 ein organischer Teil des Ungarischen Königreiches war, obwohl es (ähnlich wie Siebenbürgen) oft eine eigene Verwaltung hatte - allmählich mit Kroatien vereinigt wurde, dessen Territorium die Türken fast zur Gänze besetzten. Abschließend legt die aufgrund von Budapester, Zagreber und Wiener Archivforschungen geschriebene Zusammenfassung besonderes Augenmerk auf die sehr engen Kontakte zwischen den südlich und nördlich der Drau gelegenen Gebieten bzw. auf die aus dem gemeinsamen Schicksal entspringende sehr effektive Zusammenarbeit zwischen dem kroatisch-slawonischen und dem ungarischen Adel.
Dem am 1. Dezember 1610 vom ungarischen König Matthias II. ausgestellten Adelsbrief (siehe Beilage) für das bedeutendste Familienmitglied, Johann (um 1565 bis vor 1622), den man gleichzeitig auch als dessen ausgesprochen wertvolle, 21 Seiten umfassende „Biographie” bezeichnen kann, übersiedelte die Familie Budor ursprünglich irgendwann im 13. Jahrhundert aus dem Komitat Veszprém nach Slawonien, wo sie im Mittelalter im Komitat Kreuz Güter erwarb. Der Ahnherr war der mit dem Prädikat de Gorbonok erwähnte Sagud († 1284). Sein Sohn war Budor (auch Bodor, † 1326), dessen Urenkel, Adam (t 1448), und seine Nachfolger bis zum Aussterben der Familie im Jahre 1739 schon über ihr neues Landgut das Prädikat de Budróc(z) (heute Budrovac in Kroatien, südlich von Đurđevac) erwarben. Die Familie Budor war im 15. Jahrhundert eine der sog. „bene possessionati” Familien, die die zahlenmäßig stärkste, aber nicht die ärmste Schicht des slawonischen Kleinadels bildeten. Obwohl die Familienmitglieder weder im Leben des Landesteils noch im Leben des Komitats Kreuz eine bedeutende Rolle spielten, nahmen ihre Landgüter in geringem Ausmaß ständig zu. Das erste, schon bekanntere Mitglied der Familie, Andreas (t 1533), der Enkel von Adam, kämpfte in seiner Jugend gegen die Osmanen, später diente er dank seiner örtlichen und praktischen Erfahrungen bzw. seiner Bildung mit seiner Ortskenntnis, seinem Wissen und seinen wirtschaftlichen Fachkenntnissen den jeweiligen kroatisch-slawonischen Banen als Diener (familiáris).
Nach der Schlacht bei Mohács im Jahre 1526 geriet die Familie Budor in eine sehr schwierige Situation. Während der Bürgerkrieg zwischen den zwei ungarischen Königen, Ferdinand I. und Johann Szapolyai, auch das Gebiet zwischen der Drau und der Save nicht verschonte, drängten auch die Osmanen allmählich vorwärts, sowohl in Kroatien als auch in Slawonien. Infolge dessen begannen sich allmählich gegen die 1550er Jahre die zwei Gebiete zu vereinigen. Das Territorium des einstigen mittelalterlichen Kroatischen Königreiches ging fast völlig verloren (vgl. den Ausdruck der zeitgenössischen Quellen: Croatia ist reliquiae reliquiarum). Die kroatischen Adeligen zogen in großer Zahl nach Norden (nämlich insbesondere nach Slawonien, dann nicht selten weiter nach Westungarn und in die Steiermark), so daß man immer häufiger dazu überging, die Bezeichnung Croatia zuerst auf die südlichen Gebiete des slawonischen Komitats Agram (südlich vom Fluß Kulpa), danach auch auf die nördlicheren Territorien zwischen der Drau und der Save auszudehnen. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde also das reduzierte Gebiet Slawoniens mit dem darauf „geschobenen” Kroatischen Königreich vereinigt. Infolge der osmanischen Eroberung wurde also auf den Gebieten zwischen der Drau und der Save die zwei regna (Kroatien und Slawonien) zu einem, d.h. zur gemeinsamen Heimat der kroatischen und der slawonischen Adeligen. Diese besondere Situation wird gut veranschaulicht durch die endgültige Vereinigung der Versammlungen bzw. Landtage Kroatiens und Slawoniens (sabor, conventus, 1005dieata regni Croatiae/Sclavoniae) im Jahre 1558, das Aufkommen des Titels rex regni Sclavoniae in der Titulatur der ungarischen Könige aus der Familie Habsburg, die Verknüpfung der Schicksale der Komitate Agram und Kreuz und schließlich, aber nicht in letzter Linie, die beginnende Vereinigung des kroatischen und des slawonischen Adels.
Die Familie Budor suchte in diesen schweren Jahrzehnten mittels zweier verschiedener Strategien einen Ausweg. Andreas’ Sohn Sixtus († nach 1551) übersiedelte - ähnlich vielen kroatischen und slawonischen Adeligen (vgl. die heutigen burgenländischen Kroaten) - gegen Ende der 1530er Jahre nach Westungarn, sein anderer Sohn Veit (lat. Vitus, ung. Vid, 1515/20-1581) hingegen blieb trotz aller Schwierigkeiten in seiner Heimat. Die Suche nach einem Ausweg gelang letzterem, trotz der türkischen Eroberung der alten Familiengüter im Komitat Kreuz, besser. Sixtus hatte nämlich keine Nachfolger, Veit hingegen gelang es, im Komitat Warasdin und in den sichereren Teilen der Gespanschaft Kreuz, die von den türkischen Streifzügen weniger betroffen waren, Wurzeln zu schlagen. Darin spielte sein langjähriger Militärdienst eine bedeutende Rolle; er war seit den 1530er Jahren fast an allen wichtigen, an der Grenze gegen die Osmanen geführten Kämpfen beteiligt, die sich in Südwestungarn und in Slawonien abspielten. Zuerst diente er dem Ban Thomas Nádasdy (1537-1539), dann nahm er im Jahre 1542 an dem großen, aber gescheiterten Kriegsunternehmen der Truppen des Heiligen Römischen Reiches und der österreichischen und ungarischen Einheiten für die Befreiung der im Vorjahr gefallenen Städte Pest und Ofen (Buda) teil. Er kämpfte sogar 1546-1547 unter dem Kommando des späteren Bans (1556-1567) Peter Erdődy als Husar auch im Schmalkaldischen Krieg. Anschließend nahm er bald am nördlichen Ufer der Drau (z.B. in der wichtigen Grenzfestung Szigetvár), bald am südlichen Ufer (z.B. in der Grenzburg Kopreinitz) militärische Dienste.
Eine bedeutende Veränderung im Leben Veits bewirkte, daß er gegen 1560 in der Person des Helden von Szigetvár 1566, Nikolaus von Zrin (ung. Zrínyi, kroat. Zrinski), einen neuen Herrn fand. Von da an verband sich auf ca. ein Jahrhundert das Schicksal der Familie Budor mit dem der kroatisch-ungarischen hochadeligen Familie. Am Ende seines Lebens, als Veit schon zu alt zum Militärdienst war, diente er in der Herrschaftsverwaltung: Er wurde Kastellan der Burg Trakošćan (castellanus arcis Trakostyan), und in der Zwischenzeit heiratete er seinem Stande gemäß eine vornehmere Frau, Anna Herkffy (Herković) von Zajezda († 1592). Die Vorteile des langen Militärdienstes, der Verbindung zur Familie Zrínyi, des Dienstes in der Verwaltung der Burg Trakošćan und der günstigen Heirat zusammen ermöglichten seiner Familie die Verankerung im Hinterland des Komitats Warasdin bzw. die Verheiratung seiner sechs Töchter.
Die Geschichte der Familie erreichte durch den Sohn von Veit, Johann (um 1565 bis vor 1622), ihren Höhepunkt, der sich aus der vornehmsten Schicht des slawonischen Adels seine Ehefrau wählte, nämlich Elisabeth Pethővon Gerse († nach 1618). Die erste Hälfte seines Lebens, d.h. seine militärische Karriere, kann man dank seines erwähnten wertvollen Adelsbriefes aus dem Jahr 1610 fast von Jahr zu Jahr genau folgen:
- vor 1580 wurde Johann vermutlich am Hof des Georg Zrínyi (1549-1603), des Sohnes von Nikolaus Zrínyi, in Csáktornya auf der Murinsel oder am Ort des Militärdienstes seines Herrn (z.B. in Kanischa) erzogen;
- 1580-1583 diente er in Slawonien (28729. September 1580: Teilnahme am Sieg über den Beg von Pozsega/Požega);
- 1583-1584 diente er in Lewenz (ung. Léva, heute Levice in der Slowakei) unter dem Kommando des bergstädtischen Grenzobersten (1582-1589) Franz Dobó, des Freundes von Georg Zrínyi und des Husarenkapitäns Andreas Forgách;
- ab 1585 war er weiterhin der Diener (familiaris) von Georg Zrínyi - er nahm an zahlreichen Aktionen gegen die Osmanen unter dem Kommando des Bans Thomas Erdődy (1584-1595) teil (z.B. im Juni 1585 bei Kostajnica, 5./6. Dezember 1586 bei Ivanić);
- 1585/86-1589 diente er neben Georg Zrínyi in der Festung Kanischa - er nahm an allen wichtigeren Kämpfen an der Grenze teil, nämlich Ende August 1586 an der Verteidigung der Murinsel gegen die Türken, am 13. April 1587 am Raubüberfall auf dem Markt von Kálmáncsehi im Komitat Somogy, am 9./10. August an der berühmten Schlacht bei Sárkánysziget, nördlich von Kanischa;
- 1589-1593: Johann Budor war Husar in der Grenzfestung Kopreinitz (in Slawonien) in der Reitertruppe des späteren Bans (1615-1616) Benedikt Thuróczy - er kämpfte weiterhin fast jeden Tag mit den Türken, z.B. Anfang August 1591 Befreiung von Sisek, 15. August Zurückeroberung von Moslavina, im Oktober Kämpfe in der Nahe von Gradec und Lovrečina, an der Grenze des 1006Komitats Agram und Kreuz; Juli 1592 erfolgloser Angriff gegen Petrinja und Kämpfe neben der kleinen Burg der Banalgrenze Brest;
- 1593-1597: offiziell war er Grenzsoldat in Weitschawar (Bajcsavár, südlich von Kanischa) unter Georg Zrínyi (also wieder nördlich der Drau) - trotzdem zeichnet er sich in zahlreichen militärischen Aktionen und Expeditionen gegen die Osmanen aus, vor allem unter den Fahnen seines Herrn: April 1593 Verteidigung des Wachthauses zu Fityeháza neben Weitschawar, 22. Juni die berühmte Schlacht bei Sisek, August wieder eine erfolglose Belagerung von Petrinja, 3. November Schlacht bei Stuhlweißenburg; 22./23. März 1594 Rückeroberung von Berzence in Südtransdanubien, 24. März Eroberung der Burgen Csurgóund Segesd daselbst, Mai/Juni erste Belagerung von Gran, Juli/September Ereignisse um Raab, erfolgloser Entsatzversuch von der türkischen Belagerung, dann Flucht; Ende Juli/Anfang August 1595 Eroberung der Grenzburgen entlang der Drau (Babócsa, Barcs und Drávaszentmárton); 13.-20. August 1597 Rückeroberung von Pápa an der Raaber Grenze;
- 1597-1603: Budor war Soldat der eigenen Reitertruppe von Georg Zrínyi - Oktober 1600 nach dem Fall von Kanischa Verteidigung der Murinsel, 7.-13. Oktober Schlacht bei Kanischa und Sormás; September-November 1601 erfolgloser. Versuch der Rückeroberung von Kanischa; April 1603 Kampf mit den nach Slawonien einbrechenden Tataren.
Nach dem Tod seines Herrn im Jahre 1603 stellte sich Johann Budor in den Dienst von dessen Sohn Nikolaus Zrínyi (t 1625). Bald verließ er aber wegen seinem hohen Lebensalter den Militärdienst, und er nahm in den letzten anderthalb Jahrzehnten seines Lebens Dienste in der Verwaltung der Herrschaften der Familie Zrínyi und des Komitats Warasdin bzw. des vereinigten Kroatiens und Slawoniens auf. In diesem Punkt vervollkommnete er die erfolgreiche Auswegsuche seines Vaters, nämlich den Besitzerwerb im friedlicheren Hinterland und die dauerhafte Verwurzelung. Johann war nämlich vom ersten bis ins dritte Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts zur gleichen Zeit einer der vornehmsten Diener der Familie Zrínyi (primarius familiáris), sogar seit 1615 ihr Herrschaftsverwalter auf der Murinsel, und Stuhlrichter (iudex nobilium) im Komitat Warasdin (1608) und im Komitat Kreuz (1617), ein wichtiger Gestalter des Lebens der Gespanschaft Warasdin als Mitglied der zweiten Linie des Komitatsadels, Mitglied zahlreicher Gerichte (unter anderen der Banaltafel [tabula banalis]), sogar in verschiedenen Angelegenheiten ein anerkannter Experte der kroatisch-slawonischen Stände. Seine mit dem früheren Militärdienst zusammenhängenden gründlichen Ortskenntnisse, seine Bildung, seine kroatischen, ungarischen und lateinischen Sprachkenntnisse, seine Erfahrungen in der praktischen Justiz und seine vornehme Verwandtschaft spielten eine sehr große Rolle bei seiner Anerkennung und bei der weiteren, obwohl bescheidenen Zunahme seiner Güter (unter anderem im Komitat Agram und auf der Murinsel, d.h. schon in der Gespanschaft Zala).
Johann Budor machte eine für die Verhältnisse des Ungarischen Königreiches typische, aber zweifellos sehr erfolgreiche Karriere. Nachdem er ca. 30 Jahre lang in der Verteidigung seiner kroatischen, slawonischen und ungarischen Heimat als Husarenoffizier eine wichtige Rolle gespielt hatte, ließ er sich in der zweiten Hälfte seines Lebens erfolgreich nieder und versicherte seine Zukunft durch Dienste in der Herrschaftsverwaltung der Grafen Zrínyi und in der Verwaltung des Komitats Warasdin bzw. im öffentlichen Leben des vereinigten Kroatien-Slawonien. Dem ausgetretenen „Pfad” seines Vaters und Großvaters folgend, machte Johann sowohl in bezug auf seine Ämter und sein Vermögen als auch auf seine gesellschaftliche Anerkennung unter den Adeligen in Slawonien einen gewaltigen Schritt vorwärts.
Die Nachfolger Johanns konnten das von ihrem Vater hinterlassene Erbe leider nicht mehr so erfolgreich bewirtschaften. Obwohl seine Söhne seine Aufgaben geteilt noch weiter versahen (Kaspar war der vornehme Diener des berühmten Dichters und Feldherren Nikolaus Zrínyi, Johann d.J. [t vor 1663] wurde Soldat im Dreißigjährigen Krieg), verkleinerte sich das Vermögen unter seinen vier Söhnen und seinen vier Töchtern sehr schnell. Das größte Problem bestand - neben der reduzierten Bedeutung der Familie und neben dem Treubruch der Familie Zrínyi im Jahre 1671 -darin, daß der Zweig der drei Söhne Johanns (Johann d.J., Franz und Stefan) innerhalb zweier Generation ausstarb. Die familiäre Tragödie stellte sich dann beim Enkelkind von Kaspar [† 1660], Nikolaus, ein. Obwohl er, den Traditionen der früheren Familienmitglieder folgend, noch kleinere Ämter im Komitat Warasdin (1706) und im Komitat Zala (1716-1717) bekleidete, war er unfähig, ohne ernstere Begabung und ohne das Patronat eines Großgrundbesitzers in dem von den Türken befreiten Komitat Kreuz von den ehemaligen mittelalterlichen Gütern der Familie irgend etwas 1007zurückzubekommen. Mit seinem Tod im Jahre 1739 verschwand eine uralte slawonische Familie von der Bühne der ungarisch-kroatischen Geschichte.
Die Geschichte der Familie Budor liefert der kroatisch-ungarischen Frühneuzeit- und Adelsforschung zahlreiche allgemeine Lehren. Einerseits bezeugt sie ausgezeichnet, daß die kroatischen, slawonischen und ungarischen Adeligen wegen des durch die türkischen Angriffe erzeugten gemeinsamen Schicksals zu einer sehr engen Zusammenarbeit fähig waren. Für sie bedeutete die Drau noch keine stabile Grenzlinie; der Fluß verband das Schicksal des Ungarischen Königreiches und der vereinigten kroatisch-slawonischen Gebiete eher, als daß er es getrennt hätte. Ein bedeutender Teil des kroatisch-slawonischen Adels bewegte sich problemlos sowohl nördlich als auch südlich der Drau als Politiker, als Grenzsoldaten, als Komitatsbeamte oder sogar als Diener einer hochadeligen Familie, während sie in beiden Ländern Güter besaßen, verschiedene Ämter bekleideten und die Sprachen beider Länder beherrschten. Andererseits nannten sich die eingewurzelten, aber größtenteils bereits auch im Spätmittelalter kroatischsprachigen slawonischen (klein)adeligen Familien (z.B. die Alapy, Fodróczy, Geréczy, Gotal, Gregoriánczy, Gubasóczy, Hásságyi, Herkffy, Kasztellánffy, Kerecsényi, Konszky, Ladányi, Miletinczy, Orahóczy, Pethő, Raveni, Szemcsey, Szerdahelyi, Tahy, Thuróczy, Urnóczy, Zabóky usw.) im 16. und 17. Jahrhundert noch längere Zeit vor allem slawonisch und nicht kroatisch. Die Vereinigung der zwei Gebiete und die allmähliche Verschmelzung mit dem von Süden her übersiedelnden kroatischen Adel bedeuteten gegen Mitte und Ende des 17. Jahrhunderts schon die Anfänge eines neuen, größtenteils ein kroatisches Selbstbewußtsein besitzenden Adels.
Schließlich kann man trotz der allmählichen Verschmelzung des kroatischen und des slawonischen Adels sehr viele verwandte Züge und Eigenheiten zwischen der Zusammensetzung, dem Alltagsleben und den Karrieremöglichkeiten der kroatisch-slawonischen und der ungarischen Adelsgesellschaften feststellen. Mit dem starken Weiterleben der spätmittelalterlichen Traditionen und dem ähnlichen Aufbau und der Funktion der Komitate hing eng zusammen, daß man sowohl nördlich als auch südlich der Drau durch erfolgreichen Grenzsoldatendienst, einen längeren, einem oder mehreren Großgrundbesitzern geleisteten Familiaris-Dienst, aktive Teilnahme an der Komitatsverwaltung, günstige Eheschließungen, Bildung, juristische Kenntnissen oder praktische Justizerfahrungen die Möglichkeit haben konnte, sich im friedlicheren Hinterland anzusiedeln und Güter zu erwerben. Obendrein verursachten die unterschiedliche Sprache oder das unterschiedliche (kroatische, slawonische und ungarische) adelige Selbstbewußtsein (zu dieser Zeit noch nicht Nationalbewußtsein) fast keine Probleme im Zusammenleben der Adeligen. Die Vereinigung, dann das Zusammenleben Kroatiens und Slawoniens im 16. und 17. Jahrhundert vollzogen sich unter anderem deshalb trotz aller Schwierigkeiten und Leiden erfolgreich und harmonisch.
Die Studie bringt die mittelalterliche Genealogie (Tafel I) und die Genealogie der Familie Budor vom 16. bis zum 18. Jahrhundert (Tafel II) in zwei Tafeln, und in der Beilage wird die mehrmals erwähnte lateinische Adelsbesserung und Wappenvermehrung von Johann Budor von Budróc (König Matthias II., Wien, 1. Dezember 1610) veröffentlicht.

 

 

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