IV-14 Grundriß des italienischen Festungsbaumeisters Ottavio Baldigara über die neu aufgebauten Grenzfestung Neuhäusel bzw. die a…
IV-14
Grundriß des italienischen Festungsbaumeisters Ottavio Baldigara über die neu aufgebauten Grenzfestung Neuhäusel bzw. die alten Burg Oláhújvár, 1583
Grundriß des italienischen Festungsbaumeisters Ottavio Baldigara über die neu aufgebauten Grenzfestung Neuhäusel bzw. die alten Burg Oláhújvár, 1583
Original, Papier, 57,5 x 43 cm, ital.
Wien, KA HKR Akten Exp. 1583 Sept. Nr. 82.
Druck: Domokos, 2000, Bild Nr. 10.
Die modernste Festung zur Zeit der Türkenabwehr im 16 Jahrhundert war – neben Karlstadt (s. lV-16) – das in den 80er Jahren des 16. Jahrhunderts erbaute Neuhäusel (Érsekújvár). Nach dem Fall von Gran im Jahre 1543 begann Paul Várday, Erzbischof von Gran (1526-1549), um den Türkeneinfällen Einhalt zu gebieten, am linken sumpfigen Ufer der Neutra (Nyitra) den Bau einer Palisadenburg mit einem quadrangulären Grundriß. Die neue Festung ist schließlich dem Mitwirken seines Nachfolgers (1553-1568) Nikolaus Oláh zu verdanken, daher der Name Oláhújvár. Im Laufe der 1570er Jahre entsprach die Festung aufgrund der Tatsache, daß der Sumpf die Mauern nahezu verschluckte und weil die Grundfläche der Festung einfach zu gering war, nicht mehr den von der Zeit diktierten militärischen Anforderungen. Der Hofkriegsrat ließ aus diesem Grund nach den Plänen des italienischen Festungsbaumeisters Ottavio Baldigara († 15. Januar 1588) aus dem Jahre 1583 eine neue Festung errichten, die auch die alte Burg sehr gut erkennen ließ. Die neue Festung stand am rechten Ufer der Neutra, auf weniger sumpfigem, ebenen Boden und wurde zu einer hexagonalen Festungsstadt, deren Bauarbeiten sich über mehrere Jahre hinwegzogen – mit bedeutender finanziellen Förderung der mährischen und böhmischen Stände.
Literatur: Domokos, 2000, S. 49-52.
