IV-8a Plan eines Provianthauses in Oberungarn, August 1662
IV-8a
Plan eines Provianthauses in Oberungarn, August 1662
Plan eines Provianthauses in Oberungarn, August 1662
Original, Papier, 30,5 x 41 cm, deut.
Wien, FHKA HKA Kartensammlung R a 293, Beilage zum Bericht des oberungarischen Proviantdirektors Matthias Senkviczy an die kaiserlichen Räte am Preßburger Landtag., 2. August 1662, Szatmár (Wien, FHKA HKA HFU rote Nr. 213, 1662 Aug. fol. 171-172 und 179-180, zeitgenössische Abschrift).
In den größeren Grenzfestungen wurden zum Lagern der Lebensmittel (Getreide, Mehl, Fleisch, Wein, Salz usw.) bereits Mitte des 16. Jahrhunderts Provianthäuser eingerichtet, die der Aufsicht der Proviantmeister unterstanden (vgl. II-5a). Diese Gebäude hatten meistens einen Stein- oder Holzboden, oft auch mehrere Stockwerke und einen Keller. Laut Instruktionen für die Burghauptmänner waren Lebensmittelreserven für mindestens sechs Monate vorgeschrieben, dies wurde jedoch selten eingehalten. An einigen Orten wurden in den Provianthäusern oder in deren unmittelbarer Nähe Backhäuser eingerichtet. Die Bäcker gehörten dem Personal der Proviantmeister (Müller, Metzger, Kellermeister usw.) an. In den 60er Jahren des 17. Jahrhunderts wurden – ähnlich der Zeughäuser (vgl. IV-6) – an zahlreichen Orten des Landes neue, in der Epoche bereits als modern geltende Gebäude errichtet. Ein Plan eines solchen Provianthauses (wahrscheinlich für die Festung Szatmár), der vom Sommer des Jahres 1662 datiert, ist uns erhalten geblieben. Das Provianthaus sollte die Versorgung der hinbestellten deutschen Truppeneinheiten sicherstellen.
