Die Bewaffnung der ungarischen Truppen zur Zeit des Fünfzehnjährigen Krieges
Die Bewaffnung der ungarischen Truppen zur Zeit des Fünfzehnjährigen Krieges
Resümee
Im Ergebnis einer Analyse der Bewaffnung von ungarischen und ausländischen Truppen zeigt der Autor dieser Studie, daß zur Zeit des Fünfzehnjährigen Krieges etwa 75–80% der Soldaten der in Ungarn eingesetzten kaiserlich-königlichen Armee bereits mit Feuerwaffen ausgestattet waren. Wie die Analyse von über 100 Burginventaren sowie die ausführliche Beschreibung der von den Ungarn ausgetragenen Kämpfe beweisen, entstand die auf der Anwendung von Handfeuerwaffen beruhende Taktik im ausgehenden 16. Jh. nicht aus der Übernahme oder dem Ankauf moderner westeuropäischer Gefechtsmethoden, sondern aus den Eigentümlichkeiten des ungarischen Kriegsschauplatzes. Dementsprechend vertritt der Autor die Auffassung, daß die zweitwichtigste Voraussetzung der Revolution im Militärwesen in Ungarn die allgemeine Verbreitung der Handfeuerwaffen war, die dem lokalen militärischen Bedarf entsprach und als Ergebnis einer inneren Entwicklung zu betrachten ist.
