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Die Stadt Leoben (a) liegt in 47° 23' nördlicher Breite und 15° 06' östlicher Länge von Greenwich an einer weit ausholenden Mäanderschleife der Mur, die den Ort gleichsam in Halbinsellage umfasst, auf einer niederen, planen pleistozänen Würmterrasse in 541 Metern Seehöhe (Hauptplatz). Der Wetterkogel ist mit 1.643 Metern der höchste Punkt innerhalb der Stadtgrenze, das Wohnhaus Proleber Straße 142 mit 515 Metern der tiefste Punkt. Auf eine Siedlungskontinuität seit der jüngeren Steinzeit im klimatisch und verkehrstechnisch begünstigten Becken des heutigen Stadtgebietes weisen Bodenfunde in Mühltal, Nennersdorf und Josefee hin. In der „Brunnleiten” bei Hinterberg wurde ein hallstattzeitliches Gräberfeld (Steinkistengräber) aus der Mitte des ersten Jahrtausends vor Christus entdeckt, das heute größtenteils zerstört ist und wahrscheinlich zu einer Höhensiedlung am Häuselberg gehörte. (1) Römische Inschriften und die „Grabkapelle” von Donawitz lassen auf eine römerzeitliche Besiedlung in der näheren Umgebung von Leoben und jenen Verkehrsweg, der Flavia Solva über Bruck an der Mur mit der Norischen Hauptstraße Aquileia-Ovilava (Wels) verband, schließen. Im Bereich dieser römischen Staatsstraße, die durch heutiges Stadtgebiet führte, wurden im 19. Jahrhundert römische Mauern gefunden, was auf mehrere, heute nicht mehr lokalisierbare, Siedlungsplätze schließen lässt. (2) Obwohl Flurnamen wie der 1477 genannte Hawsperg und das 1394 erwähnte Obgrecz oberhalb von Nennersdorf auf frühe Befestigungen in dieser Gegend deuten, ist an der Stelle der südlich der Stadt gelegenen Massenburg kein älterer Wehrbau nachzuweisen. (3) Die Massenburg, die in den Quellen auch „Oberhaus” genannt wird, dürfte wohl im Zusammenhang mit der Stadtverlegung in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sein, um die alte Straße im Süden der Stadt und damit den einzigen weniger geschützten Zugang in diese zu sichern. (4) Die Entfaltungsmöglichkeiten der Stadt, die in den Sechzigerjahren des 13. Jahrhunderts von der südlich gelegenen, im 12. Jahrhundert entstandenen Altsiedlung um die Jakobskirche in den strategisch begünstigten Hals der Murschlinge verlegt wurde, wurde durch die Mäander der Mur begrenzt. Das Pendeln der Mur über die gesamte Talsohlenbreite und die Einmündung des Vordernberger Baches bewirkten in der Folge eine starke Zersplitterung des (heutigen) Stadtkörpers. (5)
(a) Ich danke Alfred Joham und Herwig Weigl herzlich für ihre Hilfestellung und kritischen Anmerkungen.
(1) GÜNTHER JONTES, Leoben. Politischer Bezirk Leoben, mit Vorarbeiten von Ferdinand Tremel, in: Die Städte der Steiermark, hg. v. Othmar Pickl, Wien 1990 (Österreichisches Städtebuch 6/3), 112–146, hier 115 [3a]; HERWIG EBNER, Burgen und Schlösser in der Steiermark. Mürztal und Leoben, 2., erw. Aufl. Wien 1979, 90; vgl. auch GÜNTHER JONTES, Leoben, Fohnsdorf 1989.
(2) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 115 [3b].
(3) Vgl. KARL BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens und seiner Umgebung, in: Der Leobener Strauß. Beiträge zur Geschichte, Kulturgeschichte und Volkskunde der Stadt und ihres Bezirkes 2 (1975), 9–123, hier 11 ff.; EBNER, Burgen (wie Anm. 1), 96.
(4) Vgl. EBNER, Burgen (wie Anm. 1), 96.
(5) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 112–146, hier 113 [2a].
Im Jahr 904 schenkte König Ludwig das Kind dem Sohn des Grafen Otakar, Arpo (Aribo), 20 Königshuben im Liupinatal in der Grafschaft des genannten Otakar. (6) Damit beginnt jene Gegend in den Quellen Struktur anzunehmen, mit der das Tal des Vordernberger Baches bis zur Einmündung in die Mur gemeint ist. (7) Vom Vordernberger Bach, der in den mittelalterlichen Quellen Leuben genannt wird, hat sich auch der Name des Tales abgeleitet. (8) Ob dem Namen, der die slawische Wortwurzel ljub („lieb”) enthält, ein Personennamen oder ein Toponym in der Bedeutung „Liebental” zugrunde liegt, ist schwer zu entscheiden. (9) Die Grafschaft umfasste jedoch nicht nur das Tal der Leuben, sondern auch die Täler der Liesing, des Lamingbaches und die Breitenau sowie das Murtal von der Einöde ob Kraubath bis zur Kalten Rinne bei Rötheistein, und ist somit im Norden, Westen und Süden nahezu mit dem späteren politischen Bezirk Leoben gleichzusetzen. (10)
(6) D. LdK 31 (904 März 10, Ingolstadt). Vgl. HEINZ DOPSCH, Die steirischen Otakare. Zu ihrer Herkunft und ihren dynastischen Verbindungen, in: Das Werden der Steiermark. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum, hg. v. Gerhard Pferschy, Graz/Wien/Köln 1980 (Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives 10), 75–139, hier 84f. Vgl. auch KARL BRUNNER, Herzogtümer und Marken. Vom Ungarnsturm bis ins 12. Jahrhundert, Wien 1994 (Österreichische Geschichte 907–1156), 137 ff., sowie 454, Anm. 7. Vgl. auch Gau Liupinatal 1023, BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 37.
(7) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 115 [3c]. Vor 1020 erfolgte durch die Aribonen auch die Gründung des Nonnenstiftes Göss, das unter Kaiser Heinrich II. von der Abtei Nonnberg in Salzburg aus besiedelt wurde. Das älteste Kloster der Steiermark wurde 1782 aufgehoben.
(8) Vgl. CHRISTA SCHILLINGER-PRASSL, Die Rechtsquellen der Stadt Leoben, Wien/Köln/Weimar 1997 (FRA III/14), 32.
(9) Vgl. JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 113 [1]. Er führt auch aus, dass die „Annahme, daß bei L. und verwandten Benennungen ein vorslaw. auf rom. alluvium zurückzuführendes Element vorliege, […] nicht beweisbar” erscheint (113).
(10) Vgl. KARL BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens und seiner Umgebung, in: Zeitschrift des historischen Vereins für Steiermark 36 (1943), 25–35, hier 25f.; HANS PIRCHEGGER, Erläuterungen zum Historischen Atlas der Österreichischen Alpenländer, II. Abt.: Die Kirchen- und Grafschaftskarte, Wien 1940 und 1951 (Grafschaftskarte).
Ebenfalls von der Leuben abgeleitet hat sich der Ortsname liubina, der in den Quellen des Frühmittelalters für verschiedene Orte Verwendung gefunden hat. In einem für das Erzbistum Salzburg ausgestellten Diplom, das mit 20. November 890 datiert und „nicht lange vor 977 verfaßt wurde”, (11) scheint liubina als Name eines Ortes bzw. Gutes erstmals auf. (12) Dieses Gut, das auch 982 in einer Besitzbestätigungsurkunde für das Erzstift Salzburg erwähnt wird, (13) konnte im heutigen Stadtgebiet von Trofaiach lokalisiert werden. (14) Bevor Leoben die Rolle als führender Eisenmarkt übernahm, war Trofaiach Stapelort für das Eisen aus dem Tal der Leuben. Die Bedeutung des Ortes spiegelt sich sowohl in der Bezeichnung „Trofaiacher Eisen” wider als auch darin, dass hier die ältesten Gewerken des Eisenwesens saßen. (15) Auch weitere Nennungen von liubina in den Besitzbestätigungen der Jahre 1051, 1057, 1178 und 1199 beziehen sich auf dieses Gut. (16) Bei Hafning (KG Trofaiach) hat sich zudem der Flurname „in der Loiben” erhalten. (17) Darüber hinaus nannten sich im Trofaiacher Becken begüterte homines liberi „von Leoben”. (18)
(11) D. Arn. 890 (890 November 20, Mattighofen), eine Fälschung, bestätigt D. O. II 165 von 977.
(12) Zu dieser Nennung vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), hier 19.
(13) D. O. II. 275 (982 Mai 18, Tarent).
(14) Vgl. BRACHER, Beiträge (wie Anm. 10), 25–35; BRIGITTE WIESER, Zur Besitz- und Siedlungsgeschichte des Trofaiacher Beckens. Ein Beitrag zum Problem „Liubana”, Diss. Graz 1972, 221–230; BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 19f. und 30.
(15) Vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 29; sowie HANS PIRCHEGGER, Das steirische Eisenwesen bis 1564. Mit einem Überblick über das Kärntner Eisenwesen, Graz 1937, 13.
(16) D. H. III 260 (1051 Februar 8, Augsburg), D. H. IV. 4 (1057 Februar 4, Neuburg a. d. Donau), D. F. I. 732 (1178 Juni 14, Turin), Salzburger Urkundenbuch, bearb. v. P. Willibald Hauthaler – Franz Martin, Salzburg 1910–1933, hier SUB II n. 531 (1199 September 29, Mainz); vgl. BRACHER, Beiträge (wie Anm. 10), 34 und 26, Anm. 9; WIESER, Besitz- und Siedlungsgeschichte (wie Anm. 14), 227.
(17) Vgl. WIESER, Besitz- und Siedlungsgeschichte (wie Anm. 14), 221–230.
(18) Vgl. HANS PIRCHEGGER, Landesfürst und Adel in der Steiermark während des Mittelalters, 1. Teil, Graz 1951 (Forschungen zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Steiermark 12), 99f.
Als „Leoben” scheint in den Quellen des 12. und 13. Jahrhunderts auch der Verwaltungssitz der Grafschaft, das „Steinhaus” zu St. Peter, auf. (19) Auf dem Felsen über der Kirche und dem Ort St. Peter wurde – vermutlich im 12. Jahrhundert – die Burg Leoben erbaut, die um 1240 bereits vom Landesfürsten an Graf Ulrich von Pfannberg verlehnt wurde. In diesem Zusammenhang nennt das Babenberger-Urbar zwei Höfe sub Castro Liuben. (20) In einer Urkunde vom 1. Juni 1250 nennen die Pfannberger zudem ihre milites […] de Castro nostro Levben, (21) hatten also ritterlichen Burgleute auf ihr eingesetzt. Auch der Reimchronist Otakar aus der Gaal berichtet in seiner Chronik von ain purgh pey Lewben sand Peter. Am 2. April 1295 verkaufte schließlich Graf Ulrich von Pfannberg die purch ze sand Peter bei Liuben mit dem lantgericht, daz darzugehoeret samt den zwain maierhofen Veln und Tolnich als herzogliches Lehen dem Benediktinerstift Admont. 1652 wurde die seit dem Ende des 14. Jahrhunderts auch Freienstein genannte Burg bzw. das Schloss, das nach 1622 zunehmend verfiel, an die Jesuiten verkauft, die es teilweise abtragen und hier 1661/62 die Wallfahrtskirche St. Maria-Freienstein errichten ließen. (22)
(19) Vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 21; BRACHER, Beiträge (wie Anm. 10), 27f.; EBNER, Burgen (wie Anm. 1), 50.
(20) ALFONS DOPSCH, Die landesfürstlichen Gesamturbare der Steiermark aus dem Mittelalter, Wien/Leipzig 1910 (Österreichische Urbare, I. Abt., Bd. 2), 45.
(21) Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark (StUB), bearb. v. J(osef) Zahn, 4 Bde., Graz 1875–1903, hier StUB III, n. 74 (1250 Juni 1, Fohnsdorf).
(22) Vgl. EBNER, Burgen (wie Anm. 1), 50 ff.
In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts scheint schließlich auch der im 12. Jahrhundert rund um die St. Jakobskirche entstandene unbefestigte Eisenmarkt (Alt-)Leoben in den Quellen auf. (23) Auf eine gewisse Bedeutung des Straßenmarktes lässt dabei bereits die erste Nennung als Ausstellungsort in einer Urkunde Markgraf Otakars III. aus dem Jahr 1160 schließen. (24) Eine – freilich gefälschte – Urkunde von 1173 nennt den Ort forum Liuben. (25) Neun Jahre später, 1182, erhielt die Kartause Seitz 20 Maß Eisen zugesprochen, die in Leoben zu beziehen waren. (26) Leoben, das später zunehmend eine Rolle im Eisenverlag spielen sollte, lag an der Einmündung der späteren Eisenstraße von Vordernberg her in die „Italienstraße” im Murtal. Dieser Handelsweg nützte auch den alten Übergang über die Mur, durch den die Siedlung mit der Waasenvorstadt verbunden war, welche sich im 13. Jahrhundert rund um die bereits ca. 1160 erstmals erwähnte Pfarrkirche „Maria am Waasen” (Mariä Himmelfahrt) entwickelte. (27) In zwei Urkunden von 1188 (28) und einer weiteren von 1195 (29) tritt uns – gemeinsam mit der bereits erwähnten Kirche St. Peter – erstmals auch die Kirche St. Jakob apud Livben entgegen (ecclesiae s. Petri et s. Jakobi), die rund um die die Siedlung entstanden war und die auch nach der Verlegung des Ortes bis 1811 Pfarrkirche von Leoben blieb. Bereits in dieser Altsiedlung, die nach der Verlegung verödete und erst ab dem 19. und 20. Jahrhundert wieder verbaut wurde, standen Steinhäuser oder wenigstens Häuser mit gemauerter Unterkellerung, da anselben Orth der alten Stadt jetzo Gärten sein, in denen man in durchakhern zuweilen auf ein alt gemäuer kombt. (30)
(23) Vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 18, 22 und 37.
(24) StUB I, n. 404 (1160 April 16, Leoben).
(25) StUB I, n. 550 (1173 März 18, Leoben).
(26) StUB I, n. 620 (1182, Radkersburg).
(27) Vgl. CLARISSA RIBISCH, Die Pfarrkirche Maria am Waasen in Leoben. Studien zum Gesamtkunstwerk, Diplomarbeit Wien 2001, 2. Zur Nennung StuB I, n 421 (c. 1160, Admont).
(28) StUB I, n. 691 (1188 August 2, am Krungelsee), n. 692 (1188 August 2, am Krungelsee). Vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 21.
(29) StUB II, n. 10 (1195 [Nov.], Laufen).
(30) MAJA LOEHR, Leoben – Werden und Wesen einer Stadt, Baden 1934, 39 und 105, Anm. 18.
In einem undatierten, wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des Jahres 1261 entstandenen Schreiben an König Przemysl Otakar (II.) schildert Wok von Rosenberg, Landeshauptmann in der Steiermark, die politischen Spannungen zwischen den steirischen Adeligen und beruft ein „Placitum generale” nach Leoben ein, für welches er Weisungen des Königs erbittet. (31) Eine Antwort Otakars ist nicht überliefert; ebenso ist nicht bekannt, ob die Versammlung stattgefunden hat und wenn ja, wie sie verlaufen ist. Die Einberufung zum „Placitum generale” wie auch die – zweifelhafte – Nennung zweier Dominikaner in Leoben im Jahr 1263 (32) macht es für Maja Loehr – in Analogie zur Stadtverlegung von Bruck an der Mur – in ihrer sicherlich bahnbrechenden Arbeit über Leoben durchaus wahrscheinlich, „daß der Landeshauptmann diese Gelegenheit genützt habe, die Absicht der Umwandlung Leobens in eine befestigte Stadt vor den versammelten Landesvertretern zu verlautbaren und sich der Mithilfe der Bürger und der kleinen Ritterschaft zu versichern”. (33) Im Gegensatz zu Leoben ist für Bruck an der Mur 1263 allerdings ein Grundtausch zur Errichtung der Stadt urkundlich bezeugt. (34) Diese Urkunde belegt auch die direkte Einflussnahme Przemysl Otakars über seinen Statthalter Bruno von Olmütz und entspricht ähnlichen Urkunden und Zielsetzungen in Böhmen und Mähren. Loehr schloss aufgrund der damaligen politischen Verhältnisse in der Steiermark, die 1260 an Przemysl Otakar übergegangen war, der seine Rechte gegenüber der Babenbergerin Gertrud und ihren Sohn Friedrich absichern wollte, (35) „daß die Verpflanzung und Befestigung Leobens sinnvoll nur im Jahre 1262/63, gleichzeitig mit der von Bruck, auf dem Höhepunkt der legitimistischen Bestrebungen, erfolgen konnte.” (36)
(31) StUB IV/1, n. 43 (1261 Anfang-Dezember): et omnia mihi dignemini remandare in Leuben ad placitum generale, quia nobiles terre venient omnes ibi. Wahrscheinliche Datierung zweite Jahreshälfte 1261.
(32) ALBERT von MUCHAR, Geschichte des Herzogthums Steiermark, Bd. 5, Graz 1850, berichtet auf Seite 433: „Ihrer geschieht schon Erwähnung im Jahre 1263, wo Ulrich und Rapoto, Dominikaner in Leoben, urkundlich gelesen werden”, nennt aber keine Quelle. LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 104 Anm. 9, vermutet, dass die (vermutlich) aus Admont stammende Quelle verbrannt ist.
(33) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 19. Sie verwendete Arbeiten der Bürgermeister JOSEPH GRAF, Nachrichten über Leoben und die Umgebung nach der Zeitordnung. Ein Beytrag zur Landesgeschichte, Graz 1824, und PHILLIP Edlen von VISSA UND SABASSI („Vissa-Handschrift”, 1812), Frageentwürfe an sämtliche steyermärkische Werbbezirke zum Behufe einer physikalischen Statistik dieses Landes beantwortet von Phillip Edlen von Vissa und Sabassi, Bürgermeister des regulierten Magistrats der k. k. Stadt Leoben in der Obersteyermark, Brucker Kreises im September 1812 (Stadtarchiv Leoben, Schuber A1, Beschreibungen), die sich auf eine noch ältere – z. Zt. unbekannte – Quelle beziehen. In der Maja Loehr folgenden Literatur, die ihrer gut durchdachten und anschaulich argumentierten Arbeit folgte, wurde es oftmals Przemysl Otakar selbst, der vor die Leobener trat und die Verlegung der Stadt befahl. Vgl. u. a. in GÜNTHER BRUCHER (Hg.), Gotik, München 2000 (Geschichte der bildenden Kunst in Österreich 2), 211f., wird Leoben als „planmäßige Anlage ab 1261/1262” wie folgt beschrieben: „Ottokar II. Přemysl unternahm zur Festigung seiner Herrschaft auch in der Steiermark Stadtneugründungen (Radkersburg 1261–1265, Bruck an der Mur 1263). In einem 1261 oder 1262 in Leoben einberufenen »placitum generale« verfügte Ottokar vor einer Versammlung des steirischen Adels die Verlegung der Altsiedlung Leoben in eine verteidigungstechnisch bestens geschützte Flußschlinge der Mur.” (211).
(34) StUB IV, n. 113 (1263 August 17, Graz).
(35) Vgl. HEINZ DOPSCH, Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter, Wien 1999 (Österreichische Geschichte 1122–1278), 203–207 und 444–448.
(36) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 21.
Für das Jahr 1268 berichtet schließlich die Chronik des Anonymus Leobiensis (37) über die Verlegung der Stadt Leoben: (38) Anno domini MCCLXVIII Leuben civitas Stirie transplantata est versus aquilonem proptemontem qui versus meridiem eandem tangebat civitatem ex quo muniri non poterat. (39) Bei dieser Notiz handelt es sich um eine lokale Leobener Nachricht, die in zwei voneinander unabhängigen, völlig unbedenklichen Ableitungen überliefert ist. Auch das Datum steht außer Frage. (40) Wenige Jahre später, 1280, bestätigen Richter und Bürgerschaft Leobens den Dominikanern, dass ihnen am Beginn der Stadterbauung, zur Zeit König Przemysl Otakars II, eine Fläche zum Bau ihres Klosters übertragen worden war. (41) Häufig wurde den Bettelorden in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bei Stadtgründungen „von vornherein eine strategisch wichtige Position an der Stadtmauer zugewiesen” (42) – so auch in Leoben: Nach einem Brand 1282 musste ein erstes (provisorisches) Klostergebäude in der nordöstlichen Stadtecke neu errichtet werden (43) und der Bau der Konventskirche mit (wahrscheinlich jüngerem) Langchor wurde begonnen. (44) Zahlreiche Stiftungen, besonders im Zusammenhang mit der Erneuerung der Klosteranlage ab dem Jahr 1476, belegen die Bedeutung des Klosters im 14. und 15. Jahrhundert. (45) Nach einem Bedeutungsverlust in der Reformationszeit erlebte das Kloster in der Gegenreformation eine neue Blüte. Ab 1621 erfolgte die Einwölbung des Kirchenlanghauses sowie Barockisierung und umfangreiche Erweiterung der Konventsgebäude. Nach der Aufhebung des Klosters 1811 diente das Klostergebäude bis 1853 als erster Stadtpfarrhof, während die profanierte Kirche als Militärmagazin, Salzdepot, Getreidekasten der Innerberger Hauptgewerkschaft und Heu- und Baumaterialdepot verwendet wurde. Ab 1854 wurde der gesamte Komplex als Amtsgebäude vielfältig genutzt und beherbergte bis 2005 Gericht und Justizanstalt. Nunmehr soll es als Bestandteil eines Innerstädtischen Einkaufszentrums einer neuen Nutzung zugeführt werden.
(37) Anonymi Leobiensis Chronicon, nach dem Originale hg. v. JOSEF von ZAHN, Graz 1865, 19f.
(38) Neuerdings formuliert auch Jiri Kuthan das Datum der Stadtverlegung bereits vorsichtig, vgl. JIRI KUTHAN, König Przemysl Ottokar II. und sein Gründerwerk in den einstigen babenbergischen Ländern, in: Österreich in Geschichte und Literatur 49 (2005), H. 6, 326–346, hier 335f.
(39) Übersetzung: Im Jahre 1268 wurde die Stadt Leoben in Steiermark wegen des Berges, welcher die Stadt im Süden begrenzte, gegen Norden verlegt, dessentwegen sie nicht hatte befestigt werden können.
(40) Siehe zuletzt WINFRIED STELZER, Studien zur österreichischen Historiographie im 14. Jahrhundert. I: Die Chronik des „Anonymus Leobiensis” und die Leobener Martins-Chronik, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 103 (1995), 369–391. Die als Text zu erschließende, als Handschrift nicht überlieferte Leobener Martinschronik (LMC, dazu 371), muss die Notiz in der bekannten Form spätestens zu Beginn des 14. Jahrhunderts enthalten haben, da sie sowohl in der St. Lambrechter Überlieferung (heute Graz UB Cod. 290 [= G, dazu S. 371] fol. 93rb) als auch und davon unabhängig in der von einem Leobener Dominikaner kompilierten Chronik (Chronik des Anonymus Leobiensis), in der die LMC ebenfalls benützt wurde, in allen bekannten Handschriften enthalten ist. Pez (HIERONYMUS PEZ, Scriptores rerum Austriacarum 1, Leipzig 1721), 751–966, hier Sp. 831 A druckte nach der Klosterneuburger Handschrift des Anonymus Leobiensis. Die als Edition völlig unzureichende und unverständliche Ausgabe von ZAHN, Chronicon (wie Anm. 37), die sich auf die St. Lambrechter Überlieferung stützt, bringt – trotz vieler Unzulänglichkeiten – korrekt das Datum 1268. Ich danke Professor Stelzer herzlich für die ausführlichen Erläuterungen zum Anonymus Leobiensis.
(41) Steiermärkisches Landesarchiv (StLA), AUR 1159 (1280 Jänner 30); vgl. zum Kloster nunmehr ALFRED JOHAM, Beiträge zur Baugeschichte des Leobener Dominikanerklosters im Mittelalter, in: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark 96 (2005), 167–210, hier 167.
(42) JOHAM, Beiträge (wie Anm. 41), 169, nennt für Österreich Bruck an der Mur und Retz, verweist aber auch auf Beispiele in Böhmen (Budweis, Pisek etc.), die unter Przemysl Otakar entstanden sind. Vgl. auch JIRI KUTHAN, Przemysl Ottokar II. König, Bauherr und Mäzen. Höfische Kunst im 13. Jahrhundert, Wien/Köln/Weimar 1996, 225; sowie HERTA HAGENEDER, Die Minoriten in den österreichischen Städten, in: Stadt und Kirche, hg. v. Franz-Heinz Hye, Linz 1995 (Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas 13), 257–268.
(43) ZAHN, Chronicon (wie Anm. 37), 25: Ipsa domus fratrum in Leuben a propria igne omnino fuerat exusta.
(44) Zum Patrozinium der Kirche (hl. Florian) vgl. JOHAM, Beiträge (wie Anm. 41), 200f. Er nimmt an, dass der hl. Florian erst zwischen 1476 und 1478 zum Hauptpatron der Kirche wurde und sie davor möglicherweise ein Marienpatrozinium hatte.
(45) Vgl. JOHAM, Beiträge (wie Anm. 41), 172 und 200 ff.
Seit der Publikation von Loehr wird es als erwiesen angesehen, dass den Geschlechtern der Timmersdorfer, Krottendorfer und Saurauer bei der Stadtverlegung vom Landesfürsten die drei anderen Wehrecken zugewiesen wurden. Eine Hinterfragung dieser – auch von der Autorin so verstandenen – These, die sich im Wesentlichen auf lokale Nachrichten, u. a. gesammelt vom ehemaligen Bürgermeister Joseph Graf beziehen, (46) und von der Forschung seither als sicher angenommen wird, erscheint als sinnvoll. (47) Zwar sind Krottendorfer und Saurauer „als Urkundenzeugen häufig in der unmittelbaren Umgebung Ottokars” zu finden, „aber als Inhaber des ihnen von der Überlieferung zugeschriebenen südwestlichen Ecks sind die Krottendorfer urkundlich überhaupt nicht bezeugt. […] Das südöstliche Wehreck der Saurau ist erst seit 1411, bald darauf (1415) ausdrücklich als ,Haus und Turm zu Leoben am Eck beim Brucker Tor' in ihrem Besitz bezeugt”. (48) Somit sind die Krottendorfer als Besitzer der Südwestecke, des heutigen „Freimannsturms”, keineswegs urkundlich belegt. (49) Noch grundlegendere Probleme ergeben sich bei der „ursprünglichen landesfürstlichen Burg”, dem Erblehen der Saurau. Die Annahme von Loehr, dass sich die Bausubstanz dieser Burg im bestehenden Objekt Mühltaler Straße 1 (vormals Langgasse 25) in Form eines hakenförmigen Grundrisses erhalten habe, dessen südliche Außenmauern (Palas mit großem Saal) und jene des Osttraktes einen Teil der Stadtmauer gebildet hätten, ist u. a. durch eine – Loehr unbekannte – Stadtansicht nicht aufrecht zu erhalten. An ihrer Stelle wird in diesem Bereich – ohne die Gebäude einer Burg – ein Wehrturm dargestellt, dessen drohender Einsturz 1802 zu einem aktenkundigen Streit zwischen einem Gastwirt und der Stadt Leoben führte. Der „auf steil zum Rain abfallender Böschung” errichtete Ostflügel, der vermutlich mehrfach erneuert „erst nach 1870 niedergelegt” wurde, (50) konnte anhand der historischen Baupläne eindeutig als Stall des dortigen Wirtshauses, errichtet vor 1800 an der Stadtmauer, identifiziert werden. (51)
(46) Vgl. GRAF, Nachrichten (wie Anm. 33).
(47) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), bezieht sich dabei auf die Reimchronik, sowie auf Nachrichten aus dem 19. Jahrhundert wie GRAF, Nachrichten (wie Anm. 33).
(48) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 24.
(49) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 27, hält den 1277 (StLA, AUR 1071) und 1282 (SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen [wie Anm. 8], Rechtsquelle [RQ] 4 [1282 Jänner 16]) genannten Her(t)wicus miles de Luiben für einen Krottendorfer. Die genaue genealogische Bestimmung jener Personen, die sich zur Zeit der Verlegung nach Leoben nennen (im Gegensatz zu den freien Leuten des 12. Jahrhunderts) und vermutlich an deren Organisation beteiligt waren, steht noch aus; vgl. dazu auch SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 33 sowie dort Anm. 37.
(50) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 36.
(51) Stadtamt Leoben, Bauakten Mühltaler Straße 1, Bearbeitung durch Alfred Joham.
„Nur das unter dem Namen der Dümmerstorffer überlieferte, in ihrem Besitze seit 1330 mittelbar, seit 1372 unmittelbar nachweisbare dritte Eck” (52) kann ihnen vermutlich bereits seit der Gründungszeit zugeschrieben werden. Die erstmals um 1135 belegten Timmersdorfer zählten im 13. Jahrhundert zu den „kleinen Landesministerialen”. (53) Sie besaßen ausgedehntes Streugut und waren mit angesehenen Adelsgeschlechtern der Obersteiermark verwandt. 1277 übte Walchun von Timmersdorf als Nachfolger des Hermanno de Crotendorff die Burggrafschaf in Bruck aus. (54) Sein Sohn Ulrich I. wurde zum Stammvater der Leobener Linie. Im Jahr 1355 siegelte Ulrich (II.) von Timmersdorf als purgrafe zu Lewben auf dem haus. (55) Schon völlig in der Stadt verwurzelt, ließ er im Dominikanerkloster die spätere St.-Leonhard-Kapelle als Begräbnisstätte errichten, in der auch sein Sohn Pernger bestattet wurde. (56)
(52) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 24.
(53) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 50.
(54) WERNER STRAHALM, Bruck an der Mur. Eine Stadtgeschichte, 3. Aufl. Graz 1997, 20.
(55) StLA, AUR 2545 (1355 September 9).
(56) StLA, AUR 3776 (1393 Juni 2): in vnser chapellen [….] in dem selben chloster, dar inn vnser begrebnuß ist; StLA, AUR 3799 (1394 Jänner 31): chapellen irs vorgenanten chlosters [...] darin vnser vorderen vnd wir vnser begrebnus haben.
Pernger von Timmersdorf bedachte neben den Dominikanern auch die Johanneskirche, die nach 1330 errichtet wurde (57) und die er 1337 als cappelchirchen zu sand Johanis gelegen vor mein haws in der statt zu Lewben nennt, (58) mit reichen Stiftungen. So etwa stiftete er 1403 ein ewiges tag vnd nacht liecht im newn chor daz sand Johanns in der stat gelegen vor meine haws den ich von grunt erpawt hab. (59) Nachdem sein Sohn Georg in „ehafte Not” geraten war, ging das Gut im Jahr 1418 käuflich an den Landesfürsten über, wurde den Timmersdorfern jedoch als Leibgedinge überlassen; und auch nachdem Erzherzog Albrecht VI. im Erbausgleich 1440 u. a. die stat Lewben und das haws darinn, das vormals des Tumerstorffer gewesen ist, erhielt, überließ er das Haus 1454 seinem Rat Hans Ungnad, einem Timmersdorferspross, zum Leibgedinge mit der Auflage, wann und alssoofft wir oder unser liebe gemahel daselbsthin gen Lewben komen, das wir dann in dem obgemelten hawss mügen zu herberg sein. (60) Bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts scheint baulich wenig an der erstmals 1485 so genannten „Burg” (61) (Kirchgasse 6) verändert worden zu sein. Erst 1546 erfolgte der völlige Neubau des Gebäudes, das dabei stark erweitert wurde. Dem Neubau fiel auch das neben der Burg befindliche, 1297 befreite, 1546 jedoch als öde und zerfallen bezeichnete Haus des Pfarrers von Veitsberg, das „Meisegg”, zum Opfer.
(57) Original StLA AUR 1990b (1330 Jänner 15), Text: SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 24 (1330 Jänner 15, Salzburg): Erzbischof Friedrich III. von Salzburg erteilt dem Abt Ekhart von Admont das Recht, innerhalb der Stadtmauern von Leoben eine neue Kirche zu bauen. Abt Ekhart, der Patron der Pfarrkirche in Leoben, begründete seinen Antrag damit, dass es innerhalb der Stadtmauern von Leoben abgesehen vom Dominikanerkloster keine Kirche oder Kapelle gebe, welche der Pfarrer für Gottesdienste bzw. das Spenden von Sakramenten nützen könne.
(58) StLA, AUR 3296a (1377 November 8), sowie JAKOB WICHNER, Beiträge zur Geschichte der Stadt Leoben, Wien 1912, 20 ff. (Volltext).
(59) StLA, AUR 4132 (1403 Juli 25): Peringer der Dumerstorfer stiftet ein ewiges tag vnd nacht liecht in seinem newn chor daz sand Johanns in der stat gelegen vor meine haws den ich von grunt erpawt hab. Er dotiert dies mit Zinsgütern in der Lacken, einem gut ze Judendorff, eine Wiese bei Micheldorf und einem haws gelegen pei den fleischpenkchen in der stat. Er behielt sich, seinem Sohn Georg und seinen Nachkommen die Vogtei über diese Güter sowie die Vogttümer vor.
(60) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 52 sowie 112 Anm. 11 (1440 August 23) und 12 (1454 Juni 11, Wr. Neustadt).
(61) JOSEF von ZAHN, Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter, Wien 1893, 304: 1485 die burgk; 1493 die burg in der stat Lewben.
Beim Grundriss der Stadt setzte man laut Loehr das so genannte „Böhmische Quadratblocksystem” um, das Przemysl Otakar (II.) auf seiner ersten Preußenfahrt (1254) in den ostdeutschen Kolonialstädten kennen gelernt und mehrfach in Anwendung gebracht hätte. (62) Als Beispiel wurde von ihr der Grundriss von Hohenmaut/Vysoké Mýto in Ostböhmen herangezogen, der zwar einen annährenden Idealtyp wiedergibt, jedoch nicht unbedingt große Übereinstimmung mit Leoben aufweist. Ähnlichkeiten lassen sich dagegen in den babenbergischen Ländern finden, so trifft man bei Wiener Neustadt (spätes 12. Jahrhundert), Korneuburg oder der Stadterweiterung von Hainburg in Richtung zum Donauufer auf diesen Städtetyp mit rechtwinkeligem Straßennetz und viereckigem Platz. (63) Auch die zeitgleichen Gründungen von Retz und Bruck an der Mur weisen Gemeinsamkeiten mit Leoben auf. Den Hauptplatz bilden in Leoben jeweils zwei Blöcke, die von je einer Straße getrennt sind, die beiden östlichen Viertel von der Unteren Mittergasse (seit dem 19. Jh. Josef-Graf-Gasse) und die beiden westlichen Viertel von der Oberen Mittergasse (seit dem 19. Jh. Homanngasse). Während diese vier Blöcke „auf dem Markt” mit je fünf Hofstätten doppelzeilig angelegt waren, entstanden entlang der Stadtmauer die Häuser „im Ring” mit schmalen und tiefen Bauparzellen. Sowohl „im Ring” wie auch in den Vierteln wurden nicht alle Hofstätten gleichzeitig verbaut, vielfach blieben Bauplätze bis ins 15., teilweise aber auch noch ins 16. Jahrhundert frei. Besonders in der Langgasse lässt sich für die frühe Zeit eine lockere Verbauung nachweisen. Um das Jahr 1480 scheint in der Stadt eine starke Bautätigkeit eingesetzt zu haben, die sich vermutlich auf das Gebiet „im Winkel” bezog, d. h. den westlichen Häuserkeil zwischen der heutigen Strauß- und Kirchgasse. Die Bezeichnungen Viertel, Ring und Winkel finden sich bereits in den ersten Aufzeichnungen des Häuserbestandes im Jahr 1542 und bis ins 18. Jahrhundert. (64)
(62) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 32.
(63) KUTHAN, Ottokar (wie Anm. 42), 223.
(64) Vgl. LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 32 ff.
Rund um die Stadt wurde nach der Stadtverlegung die Stadtmauer mit ursprünglich drei Toren errichtet. Durch das Maut- oder Bruggertor im Westen, seit der Umgestaltung nach dem Erdbeben 1794 mit pilzförmiger Dachkonstruktion („Schwammerlturm”), wurde der Verkehr mit der Eisenstraße zum Erzberg sowie mit den Landstraßen nach Kärnten/Italien, Oberösterreich und Salzburg abgefertigt. Das Tor war mit der neuen Waasen- bzw. Mautbrücke verbunden, die von der Altsiedlung flussabwärts zur neuen Siedlung verlegt worden war, erstmals 1316 erwähnt wird und erst 1895 durch eine Stahlkonstruktion ersetzt wurde. Seit der Stadtgründung befand sich hier die landesfürstliche Mautstätte. Beim Jakobstor im Südosten mündete die Brucker oder Wiener Straße. Während diese beiden Tore somit dem Fernverkehr dienten, führte das dritte alte, nordöstlich gelegene Tor unterhalb des Dominikanerklosters, das Winkelfeld- oder Rainmühltor, das auch unter dem Namen Lendtor aufscheint, zur Stadtmühle „am Rain”. Ebenfalls auf die Gründungszeit zurückgehen dürften der Dominikanerturm und der (im 19. Jahrhundert) so genannte Homannturm, der 1569 als „halb Thurn” bezeugt ist. Jüngeren Datums sind dagegen das (Fischer-)Törl oder Fischertor, das von der Langgasse auf den „Rain” führte, das Zwinger- oder Rechentor (auch Gösser oder Johannestor) im Südwesten, das Burg- bzw. spätere Josephstor mit Barbakan bei der landesfürstlichen Burg sowie das Meißeggtor und der Freimannsturm. (65) Zur Erhaltung der Wehranlagen bewilligte Herzog Albrecht III. im Jahr 1373 eine erhöhte Maut, das so genannte „Püchslgeld”. Der Begriff entstand vermutlich im 16. Jahrhundert und geht wohl auf die Gewohntheit zurück, dieses Geld in der Büchse zu sammeln. (66) Infolge drohender Türkengefahr erfolgte 1481 die weitere Ausgestaltung der Befestigungsanlagen. Aus dem beginnenden 16. Jahrhundert stammt vermutlich die Zwingermauer; zudem ist auf der Stadtansicht von Vischer 1682 eine Ufermauer entlang der Mur zu erkennen. Im Jahr 1615 wurde das Mauttor von Peter Carlon neu errichtet und wohl mit einem Vorwerk (Barbakan) ausgestattet, das auf der Stadtansicht von Vischer 1682 zu sehen ist. Mit Ausnahme des Schwammerl- und Freimannsturmes wurden alle Türme und Tore im 19. Jahrhundert abgebrochen: 1820 das Meißeggtor, 1841 Jakobstor und -turm, 1845 das Vorwerk vor dem Mauttor („Schwammerlturm”), 1853 das „Fischertörl” und das Lendtor, 1854 das Burg- bzw. Josephstor und zuletzt 1890 der „Homannsturm”. Die Stadtmauer im Süden wurde 1819 und im Norden zum Josefee 1854 erniedrigt und neu eingedeckt. 1840 wurde der südliche und 1854 der nördliche Stadtgraben verfüllt und später gärtnerisch gestaltet. (67)
(65) Vgl. LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 38; JOSEF FREUDENTHALER, Alt-Leoben. Bausteine zu einer Heimatkunde, Graz 1930, 77.
(66) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 71.
(67) Zum Abbruch des Jakobsturms sowie der Umgestaltung des südlichen Bereichs des Stadtgrabens in eine Gartenanlage vgl. FREUDENTHALER, Alt-Leoben (wie Anm. 65), 218 ff.
Im Gegensatz zur neu angelegten Stadt verödete der Bereich der ehemaligen Siedlung rund um die St. Jakobskirche nach der Siedlungsverlegung und wurde erst im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert wieder verbaut, lediglich die 1188 erstmals erwähnte Jakobikirche, die Kirche zum hl. Jakob d. Ä. blieb bis 1811 Pfarrkirche von Leoben, auch wenn es immer wieder Bestrebungen gab, die Pfarrkirche in die Stadt zu verlegen. Während der Reformation war die Kirche, die in der Spätgotik umgebaut worden war, ohne Pfarrer. Der protestantische Gottesdienst wurde in der 1330 gestifteten Johanniskirche in der Stadt abgehalten, die 1613 im Zuge der Gegenreformation den Jesuiten übergeben wurde. 1609 und im 18. Jahrhundert erfolgten Chorumbauten in der alten Pfarrkirche. Nachdem die Funktion der Pfarrkirche auf die ehemalige (bis 1773) Jesuitenkirche zum hl. Franz Xaver übergegangen war, die 1660 bis 1665 an Stelle der Johanniskirche errichtet worden war, war die Jakobikirche bis 1970 Filialkirche. Ab 1950 wurde hier die Mittelschulseelsorge und 1970 das „Röm.-kath. Rektorat Leoben-St. Jakob” installiert. 1985 erfolgte die Innenrestaurierung der Kirche, um die ursprünglich auch ein Friedhof lag. Nach Errichtung des Zentralfriedhofs wurde er 1887 aufgelassen und ist heute ein Park mit Grabmälern vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert.
In der „Kuffertmühle” sieht Karl Bracher den Kern von Mühltal, d. h. jene Mühle, die bereits zu den in der Urkunde von 904 genannten Mühlen (cum molinis) gehörte. Genannt wurden die Mautmühle, die Hofmühlwiese und eine Kapelle (im Franziszeischen Kataster die Bauparzellen 74 und 75) mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden allerdings erst in einer Urkunde von 1401. Dazu gehörte noch ein weiteres Gut (möglicherweise Bauparzelle 70). Beide Güter wurden 1420 dem Stift Göss gestiftet und werden 1459/62 auch im Gösser Urbar genannt. In der Neuzeit gingen sie an die Herrschaft Massenberg über.
Vermutlich in Zusammenhang mit der Stadtverlegung, wohl zur Sicherung der Stadt ist südlich der Jakobikirche die bereits erwähnte (heutige Ruine) Massenburg entstanden, die in den Quellen auch als „Oberhaus” bezeichnet wird. Entgegen früheren Meinungen, dass sich an ihrer Stelle ein älterer Wehrbau befunden habe, haben archäologische Untersuchungen ergeben, dass der Bergfried vermutlich erst Ende des 13. Jahrhunderts aufgemauert wurde; daneben bestanden nur Holzbauten. Das steinerne Langhaus stammt aus dem 14. Jahrhundert. „Oberhaus” war Sitz eines Burgpflegers, der erstmals 1312 mit Weigant und Heinrich von Massenberg von zwei Mitgliedern der in der Folge namengebenden Familie eingenommen wurde. Nach dem Wegzug der Familie wird die Burg erstmals 1423 als Massenburg erwähnt. Ab 1518 wurde die 1503 als baufällig bezeichnete Burg an das Geschlecht der Zollner, die auch in der Stadt als Eisengewerken eine Rolle spielten, lehensweise vergeben. Sie ließen das Gebäude zum Schloss ausbauen, das noch 1798 prächtig eingerichtet war. Nur wenige Jahre später, 1820, wurde mit dem Abbruch begonnen. 1937 und 1999 erfolgten Restaurierungsmaßnahmen an der Ruine.
Am gegenüberliegenden Ufer der Mur entwickelte sich spätestens ab dem 13. Jahrhundert die bereits genannte Vorstadt Waasen rund um die Pfarrkirche „Maria am Waasen”, deren Name darauf hindeutet, dass die Gründung auf freier Wiese erfolgte. Ihr Chor wurde um 1400 fertig gestellt (1403 und 1419 Chorschlussfenster). (68) Am südwestlichen Brückenkopf der Waasen- bzw. Mautbrücke, die die Vorstadt mit der Stadt verband, entstand enhalben der prukken… in Unser Frawn pfarr das 1371 erstmals erwähnte Bürgerspital mit der Kirche zur hl. Elisabeth (1372 geweiht), (69) die 1793 profaniert wurde. Unklar ist, wie eine Urkunde aus 1348 einzuordnen ist, in der Heinrich dem Pierer und der sammung seiner pruderschaft (Gesamtheit seiner Bruderschaft) eine Mühle verpfändet wurde, die später dem Spital gehörte. Ob es sich dabei bereits um die im folgenden Jahrhundert nachweisbare Leobner Spitalsbruderschaft handelte, wodurch sich die Gründung des Spitals möglicherweise bereits für die Jahrhundertmitte festmachen ließe, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. (70) Neben dem Bürgerspital wurde etwa gleichzeitig ein Siechenhaus eingerichtet. Dieses Siechen- oder Armenhaus wurde 1805 im Zuge der Krankenhausgründung ausgelagert und an seiner Stelle ein Krankenhaus eingerichtet, das im darauffolgenden Jahr unter städtischer Aufsicht in Betrieb ging. (71) Aufgrund von Platzmangel übersiedelte das Krankenhaus 1867 in den 1637 als Sommerrefektorium der Jesuiten errichteten Josefshof, der seit der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 für Militärzwecke genutzt worden war (zuletzt als Militärspital). Nur knapp 20 Jahre später, 1889, wurde das Krankenhaus schließlich in das neu erbaute Stephaniespital verlegt. Der Josefshof musste 1973 dem Institutsgebäude der Akademie der Wissenschaften weichen.
(68) Vgl. RIBISCH, Pfarrkirche (wie Anm. 27).
(69) Zur Frage der Elisabeth- und Heiligengeistkapelle sowie zum Bürgerspital und Landeskrankenhaus allgemein vgl. NORBERT WEISS, „Den Kranken zum Heile”. Geschichte des Landeskrankenhauses Leoben, Leoben 2003.
(70) WEISS, „Den Kranken zum Heile” (wie Anm. 69), 23.
(71) WEISS, „Den Kranken zum Heile” (wie Anm. 69), 22.
Beim Türkensturm 1480 brannte die unbefestigte Vorstadt Waasen ab, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auch nur entlang der Waasenstraße, die bis dahin den Namen Schmiedgasse hatte, bis zur Kirche hin städtisch verbaut war. Hier saßen die Hufschmiede und sonstige Eisen verarbeitende Gewerbe. Erst viel später wurde dagegen der neue, breite Teil der Kärntner Straße bis zur Moserhofstraße verbaut. Innerhalb des Siedlungsgebietes lagen zudem mehrere alte Meierhöfe an der Leuben, wie der Mayr an der Leuben (Donawitzer Straße 35), der im Urbar 1459/62 auch „Rueppelhof” bzw. „Scheichhof” und 1662 „Schellhof” genannt wurde. Auch die Baulichkeiten des Stephaniespitales stehen auf dem Grund eines alten Hofes, der im 15. Jahrhundert der Familie Schallautzer gehört hatte. 1689 übergab Maria von Thessalon den Hof den Kapuzinern, die hier ein Kloster errichteten. Nachdem das Kloster 1811 aufgelöst worden war, diente es als „Faktorie”, d. h. als Eisenmagazin der Innerberger Hauptgewerkschaft, bis 1889 das Stephaniespital eingerichtet wurde. (72)
(72) BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 59.
Entlang der Vordernberger Straße und vor allem am Mühl- und Vordernbergbach (= der Leuben) siedelten sich bereits im Mittelalter Gewerbebetriebe an. In der Nähe der ehemaligen Feste Münzenberg, die unmittelbar nördlich vom späteren Bahnhof Leoben lag, (73) befand sich das zur Saurischen Gült gehörige „Saurerteichl”, das bis ins Spätmittelalter im Besitz der Saurauer war und später „Sixteich” genannt wurde. Zur Umgebung dieses Weiers gehörten ein Mauthaus und am gegenüber liegenden Bachufer das Zeltenschlaghäusl (1459 Hammer genannt), das einer Reihe von Eisengewerken gehörte und 1502 unter den sechzehn deutschen Hämmern um Leoben genannt wird. (74) Mit dem in dieser Urkunde erstmals aufscheinenden Namen Zeltenschlag ist eine Werkstätte gemeint, die das Roheisen in kleinere Stücke, die „Zelten”, zerteilte. Früh wurde auch der Hammer am Gries der Mühlbachmündung errichtet, der schon 1631 zur Säge umfunktioniert wurde, die bis 1895 bestand. Ihr gegenüber stand eine Lohstampfe. An der Stelle des Hammers am Gries der Leuben befand sich ursprünglich die „untere Mühle”, die später zu einer Schmiede, der „Steinmüllschmitten” umgebaut wurde, für die laut dem Pfarrurbar von Waasen 1416 ein Pfund gezinst wurde. 1436 war aus der „Steinmüllstatt” bereits ein Hammer geworden. Daneben befand sich das „Hammerhaus”, das im Mittelalter eine Herberge war, 1468 als Hammer genannt wurde und 1672 als „Haus am Gries” (des Mühlbaches) des Radgewerken Moser in Vordernberg aufscheint. 1777 wird das Gebäude in einem Häuserverzeichnis Grieshof genannt, wenige Jahre später, 1789, Grieshaus, das im Besitz der Justine Edle von Eggenwald gewesen war. Gegenüber dem bereits genannten Schellhof befand sich der so genannte Waasenhammer zwischen der inneren und äußeren Leuben, d. h. vermutlich am Mühlbach. Der erste – damals schon verstorbene – Eisenzieher wurde dort 1433 genannt, der nächste 1465. Bereits 1488 befand sich hier ein Pfannenhammer, der spätestens 1658 durch einen Kupferhammer ergänzt wurde. 1784 baute Franz August Egger von Eggenwald den Kupferhammer zu einem „Eisenzerrennhammer” (Frischhütte) um, (75) der seither den Namen „Waasenhammer” führte. 1825 gehörte der Hammer Franz Mayr, dessen gleichnamiger Sohn 1859 mit dem Prädikat „von Meinhof” in den Adelsstand erhoben wurde. 1872 erwarb ihn die Innerberger Hauptgewerkschaft. Früh genannt werden auch zwei Walchhämmer (1464), der Hammer „an der Reuth”, der 1502 unter den deutschen Hammerwerken genannt wird, sowie eine Reihe bereits Richtung Donawitz und Vordernberg gelegener Hämmer: der Trenkhammer (1502), der ungefähr an der Donawitzer Straße 12 bis 20 lag, der Hammer im Wassertal (1596, von 1890/91 bis 1933 Brettersäge) an der Vordernberger Straße, und vor allem der Hammer unter dem Hälslein (Töllerlhammer) (1456 erstmals erwähnt, 1502 auch unter den deutschen Hämmern genannt), der bis 1931 betrieben und 1965 abgebrochen wurde. (76) 1697 werden unter den „Werkgadens-Interessenten” der Vorstadt Waasen, d. h. den Wehranlagen (Werkgaden) am Mühlgang, die Stegmühle, die Mittermühle und die Zweckmühle (Jesuitenmühle) aufgezählt, weiters die Walchmühle, der Eisenhammer, die „Stainer Sag und Stampf”, der Nagelschmied, der Walcher, der Hafner, der obere und der untere Weißgerber. Diese elf „Interessenten” stellen die Vorgänger der späteren Gewerbe- und Industriebetriebe der Vorstadt Waasen dar. (77)
(73) BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 60f.
(74) Unter einem deutschen Hammer versteht man einen Hammer, der mittels Wasserkraft die Blasebälge bewegte und den Hammer hob, der „den Stahlkern von der Weicheisenhülle trennte, das Roheisen in das ,geschlagene' umwandelte und die Maß in zwei Halbmaße teilte (,Deutschhammer´'). Der Schmelzofen, der Hammer und das Ausheizfeuer waren unter einem Dache (Blahhaus, Plähhaus).” Vgl. JOSEF FREUDENTHALER, Eisen auf immerdar! Geschichte der Stadt und des Bezirkes Leoben in Kulturbildern, 3. Aufl. Leoben 1954, 91; sowie PIRCHEGGER, Das steirische Eisenwesen bis 1564 (wie Anm. 15), 126f.
(75) Vgl. HANS JÖRG KÖSTLER, Hütten und Hämmer. Entstehen und Vergehen kleinerer Eisenwerke in der Umgebung von Leoben, Leoben 2002, 60, sowie die Quellenangabe in ANTON PANTZ, Die Gewerken im Bannkreise des steirischen Erzberges, Wien 1918, 47.
(76) Zu den Hämmern in Waasen vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 85–94.
(77) FREUDENTHALER, Alt-Leoben (wie Anm. 65), 79.
Ab 1884 erfolgte die planmäßige Stadterweiterung des nördlich der Altstadt gelegenen Josefees, das ehemals landwirtschaftlich genutzt, 1613 aber den Jesuiten übergeben wurde, die dort 1637 den Josefshof als Sommerrefektorium erbauten. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde es als Exerzierfeld genutzt. Hier hatte sich auch der Soldatenfriedhof der Garnison befunden, der 1898 aufgelöst wurde. Die Hauptachse des rasterförmigen Straßennetzes bildet die Franz-Josef-Straße, die zum 1868 errichteten Bahnhof jenseits der Mur führt. (78) Um den neuen Stadtteil mit der Altstadt zu verbinden, wurde am Hauptplatz 1889 das Haus CN 118 sowie 1911 das Haus CN 119 abgebrochen und damit die geschlossene Wirkung des Platzes empfindlich gestört. (79)
(78) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 116 [5a].
(79) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 157f.
Im Jahr 1561 wurden 119 Häuser in der Stadt und 35 in der Vorstadt Waasen gezählt. Diese Zahl blieb bis ins 18. Jahrhundert konstant, als 148 steuerpflichtige Häuser in der Stadt und der Vorstadt Waasen gezählt wurden, von denen sich 117 in Händen von Gewerbetreibenden und Handwerkern befanden. Die Einwohnerzahl betrug 1528 1.606 Einwohner in der Stadt und stieg bis 1650 auf 1.904 Einwohner in der Stadt sowie 496 Einwohnern in Waasen relativ stark an, betrug dann 1690 jedoch nur noch 1.729 in der Stadt, während in Waasen 531 Personen gezählt wurden. Nachdem sich die Einwohnerzahl im 18. Jahrhundert nur leicht erhöht hatte (1736: Stadt 1.934, Waasen 504; 1770 Stadt 2.086, Waasen 774), nahm sie im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert – nicht nur durch die Eingemeindungen 1900 und 1939 – stetig zu und betrug in der Stadt (mit Waasen) 1846 2.346, 1869 2.346, 1880 5.491 und 1890 6.513. Durch die 1900 erfolgte Eingemeindung von Mühltal samt Nennersdorf ergab die Volkszählung dieses Jahres eine Einwohnerzahl von 10.200, die in den folgenden Jahren (mit Ausnahme von 1934) leicht anstieg: 1910 11.459; 1923 11.890; 1934 11.438. 1939 erfolgte der Zusammenschluss mit der Stadtgemeinde Donawitz, wodurch sich die Einwohnerzahl fast verdreifachte und bis 1961 durch den Ausbau der Industrie und die damit erfolgte Schaffung neuer Arbeitsplätze stetig stieg: 1939 33.471; 1951 35.653. Bei der Volkszählung 1961 wurde mit 36.259 Einwohnern die Höchstmarke erreicht; seither ist die Einwohnerzahl bedingt durch die Deindustrialisierung rückläufig: 1971 35.598, 1981 31.989, 1991 28.897, 2001 25.802. (80)
(80) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 123 [6f]; Statistik Austria, Volkszählung vom 15. Mai 2001 [http://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=61108&gemnam=Leoben – 31. Juli 2006].
Bereits in den ersten beiden städtischen Urkunden tritt eine ausgebildete Stadtverwaltung zutage: 1280 erscheinen Richter, consules und gesamte Bürgerschaft (Nos Bernhardus iudex et consules totaque universitas civium Leobensium …) als Handelnde, um den Dominikanern eine Hofstätte zum Bau ihres Klosters zu bestätigen. (81) 1284 befreien Richter, zwölf Geschworene und die Bürgergemeinde ein – nicht zu lokalisierendes – Haus des Klosters Admont in der Stadt von allen Abgaben. (82) Vermutlich hängt die Ausbildung der Ratsverfassung mit der Stadtverlegung zusammen; die Stadt selbst wird in den Quellen ausschließlich als civitas bezeichnet. Auch die Umschrift des ältesten erhaltenen Stadtsiegels aus dem Jahr 1298 weist mit +SIGILLVM CIVITATIS DE LIV(BE)N (83) auf eine ausgebildete Körperschaft mit handelnden Organen hin. (84) Das Wappen zeigt dabei einen rechtsgewendeten Vogel Strauß, der ein Hufeisen im Schnabel und eines im linken Fuß hält. 1311 erscheint der Strauß nach links gewendet; auch die Umschrift ist hier leicht geändert: +SIGILLVM CIVITA(TIS) IN LEVBEN. (85) Als Eisen fressenden und verdauenden Vogel beschreibt Konrad von Megenburg den Strauß – die Wahl dieses Wappentieres wird daher mit der Funktion Leobens im Eisenwesen in Verbindung gebracht. (86) Seit dem 15. Jahrhundert verfügte die Stadt auch über ein kleines Sekretsiegel. 1541 erteilte Ferdinand I. der Stadt das Recht, Ire hanndvessten, brieff unnd missiven mit rotem Wachs zu siegeln. (87) Ein Stadtrecht hat sich nicht erhalten, aber die Stadt erhielt zahlreiche Privilegien, die von jedem Landesfürsten erneut bestätigt wurden. (88) Zudem zeigt sich in den Sicherungsformeln privatrechtlicher Urkunden städtisches Gewohnheitsrecht, indem beispielsweise nach lanndes recht in Steir und der stat zu Leuben beurkundet wurde. (89)
(81) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 3 (1280 Jänner 30).
(82) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 5 (1284 Mai 31, Leoben).
(83) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 7 (1298 September 18, Leoben): Befreiung der Hofstätte des Pfarrers Yring von Proleb von allen Diensten.
(84) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 34.
(85) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 13 (1311 Mai 25). In dieser Form beibehalten in den bis 1500 erhaltenen Stadtsiegeln (RQ 23 [1328 Dezember 16, Leoben]; RQ 31 [1346 Juli 12, Leoben]; RQ 121 [1435 Juli 22, Leoben]).
(86) Vgl. FRANZ KIRNBAUER, Der Vogel Strauß als Sinnbild des Eisenhandels, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 61 (1958), 254–257; DERS., Wappen der Stadt Leoben, Leoben 1959 (Leobener grüne Hefte 38); sowie GRETE LESKY, Vogel Strauß, der Eisenfresser. Ein Beitrag zur Ergänzung von Arbeiten über den Vogel Strauß als Leobener Stadtwappen, in: Der Leobener Strauß 1 (1973), 9–20.
(87) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 69, sowie ebd., RQ 291 (1541 Jänner 24, Wr. Neustadt).
(88) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8).
(89) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 111.
Ob sich das 1265/67 zu Leoben bezeugte Gericht (iudicium) (90) bereits auf die neu angelegte Stadt bezog, bleibt fraglich. (91) Der vom Stadtherrn eingesetzte (Stadt-)Richter bekleidete bis zum Aufkommen des Bürgermeisteramtes das wichtigste städtische Amt. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts gewannen die Bürger jedoch allmählich Einfluss auf die Stadtrichterwahl, aber erst 1476 wurde ihnen das Recht der freien jährlichen Stadtrichterwahl von Kaiser Friedrich III. gewährt. (92) Der in diesem Privileg enthaltene Passus, dass sie den pan von uns als herren und lanndsfürsten nehmen und emphahen, weist darauf hin, dass Leoben zu dieser Zeit bereits im Besitz der Hochgerichtsbarkeit war. Das Hochgericht befand sich auf dem Galgen- oder Puchberg, der 1459/62 im Gösser Urbar als purgkhpergkogel erwähnt wird. Ort der Rechtssprechung war das 1485 erstmals erwähnte Rathaus, das aber sicher bereits länger bestand. (93) Das im 16. Jahrhundert mehrfach umgebaute Gebäude wurde nach 1607 mit dem südlichen Nebenhaus vereinigt. (94)
(90) DOPSCH, Gesamturbare (wie Anm. 20), 64; sowie PIRCHEGGER, Erläuterungen I (wie Anm. 10), 215.
(91) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 37.
(92) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 181 (1476 April 6, Wr. Neustadt).
(93) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 207 (1485 Jänner 9).
(94) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 41 f. und 105 Anm. 20.
Zum Burgfried der Stadt, in dem die Niedergerichtsbarkeit ausgeübt wurde, gehörte auch das nach der Stadtverlegung verlassene Gebiet um die St. Jakobskirche (Mühltal) sowie die Vorstadt Waasen. 1365 widmet eine Leobener Bürgerin den gartten, der gelegen ist ze Leobm in den purckfrid vor der statt Mültal halb, und 1447 wird die an der Leuben, dem Vordernberger Bach, situierte Zweckmühle als im Burgfried der Stadt Leoben gelegen bezeichnet. (95) Aus dem Jahr 1535 stammt die erste überlieferte Burgfriedsbeschreibung. Nach einem Streit zwischen der Stadt und dem Burgpfleger Peter Zollner erhielt dieser nach 1580 zu seinem Schloss Massenburg einen eigenen Burgfried (Beschreibung 1663 und 1754), der aus dem Burgfried der Stadt herausgelöst wurde. (96) Die Grenze zum Burgfried der Stiftsherrschaft Göß (Beschreibung 1754) markierte eine Burgfriedstafel in der Gösser Straße am Felsen mit dem „Gösser Gamserl”.
(95) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 46 (1365 Jänner 6); RQ 147 (1447 Juli 24).
(96) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 319 (1580 Juli 9, [Leoben]).
Dem Richter zur Seite standen die bereits in der Urkunde 1280 bzw. 1284 genannten consules bzw. jurati. Die Aufgaben der Ratsbürger, die vorwiegend im Eisenhandel tätig waren, mehrten sich wie jene des Richters im Verlauf des 14. Jahrhunderts. Zum Aufgabenbereich des aus zwölf Mitgliedern bestehenden (Inneren) Rates gehörte die Festsetzung der Preise sowie die Bestrafung bei Vergehen gegen die Handwerksordnungen. Obwohl Kaiser Friedrich III. 1487 aufgrund von Beschwerden der Bürgerschaft verordnete, dass neben dem Richter auch vier Räte jährlich neu aus der Bürgerschaft zu wählen seien, scheint sich kein (ständiger) Äußerer Rat entwickelt zu haben; zumindest ist dieser mit Ausnahme von 1541 quellenmäßig nicht nachzuweisen und fehlt auch in der 1525 entstandenen – allerdings wohl nicht vollständigen – Liste der Stadtämter.(97) 1541 wird ein aus zwölf Personen bestehender Äußerer Rat genannt, in dem mit Christoph Weinheber, Jörg Ledrer und Niklas Schuster möglicherweise auch Gewerbetreibende vertreten waren. (98) Aber auch wenn in den folgenden Jahren Ausschüsse mit unterschiedlicher Mitgliederzahl bestimmt wurden, so überwog doch die Tendenz, einen „ständigen” Rat zu schaffen. Nachdem 1598 zur Überwachung der großteils protestantischen Bürgerschaft ein Stadtanwalt eingesetzt worden war, (99) bewilligte Erzherzog Ferdinand II. aufgrund der treuen Dienste der Stadt den Antrag des Bürgermeisters, einen „unveränderlichen Rat” einzuführen. Damit wurde die Mitgliedschaft im Rat auf Lebenszeit ausgedehnt und die bürgerliche Mitbestimmung zurückgedrängt. Besetzt werden sollte der Magistrat mit „fähigen” Personen, die durchwegs aus den alten Ratsherrenfamilien stammten. Unter Kaiser Ferdinand III. wurde der Magistrat 1643 bestätigt, was auch im Sinne der Vereinheitlichung der landesfürstlichen Verwaltung und des Abbaues städtischer Sonderrechte gesehen werden muss. (100)
(97) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 259 (1525 Jänner 3, [Leoben]).
(98) Stadtarchiv Leoben, Ratsprotokoll 1541, fol. 2f.
(99) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 327 (1598 April 27).
(100) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 36.
Erst ab 1461 ist ein Bürgermeister fassbar, der jedoch – mit Ausnahme des Jahres 1528 – in den in diesem Zeitraum ergangenen Mandaten nicht aufscheint. Möglicherweise ahmte die Stadt damit – ohne obrigkeitliche Erlaubnis – einen bereits in anderen steirischen Städten üblichen Usus nach. Das Recht zur freien Bürgermeisterwahl wird der Stadt schließlich 1541 aufgrund ihrer Verdienste und zur versehung des eysenperckhwerchs von König Ferdinand I. verliehen, (101) und mit dem am 3. März 1541 durch Rat und gemeine Bürgerschaft gewählten Wolfgang Donnersberger ein angesehener Eisengewerke an die Spitze der Stadtverwaltung gestellt. Bereits im darauffolgenden Jahr wurde beschlossen, die Bürgermeisterwahl jeweils zu Weihnachten abzuhalten. (102) Zu den Aufgaben des Bürgermeisters gehörte der Vorsitz im Rat sowie die Verwaltung des städtischen Besitzes und der Finanzen.
(101) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 291 (1541 Jänner 24, Wr. Neustadt).
(102) Stadtarchiv Leoben, Ratsprotokoll 1542, fol. 249v.
Die Bürger der Stadt Leoben (103) erhielten ihre Güter zu Burgrecht gegen einen geringen Zins, die sie frei vererben, verleihen und verkaufen durften. Waren keine Erben vorhanden, fiel das Gut an den Stadtherren zurück. Besitzübertragungen erfolgten vor dem Stadtgericht. Zudem hatten die Bürger Anteil am Bürgerwald, durften den städtischen Steinbruch nutzen und erhielten 1513 das Recht bestätigt, ihr Vieh auf der halben Seite des Buchbergs (d. h. des Galgenbergs) aufzutreiben sowie dort Holz für ihre Hämmer und Werkstätten zu schlagen, während die Bewohner der Vorstadt Waasen, die wie erwähnt ebenfalls zum Burgfried der Stadt gehörte, dort lediglich Holz zum Hausgebrauch entnehmen durften. Im Gegenzug waren die Bürger unter anderem zur Steuerleistung und zur militärischen Sicherung der Stadt verpflichtet, wozu die Stadt in vier Viertel eingeteilt wurde. Dem Viertel gegen die Rainmühle, dem Viertel beim St. Jakobstor, dem Viertel beim Rechtentor und dem Viertel gegen die Brücke in der Vorstadt standen noch 1625 Viertelmeister vor. Die Übernahme dieses städtischen Amtes, wie auch zahlreicher anderer, gehörte ebenfalls zu den bürgerlichen Pflichten. 1525 nennt die erwähnte Liste der Stadtämter neben dem Stadtrichter und dem Rat einen Baumeister, einen Spitalmeister, den Stadtschreiber, vier Raitherren aus dem Rat und vier aus der Gemeinde, Zechmeister und Mesner für die Jakobi- und die Johanniskirche, zwei Brotbeschauer und Fleischschätzer aus dem Rat und zwei aus der Gemeinde, zwei Forstmeister und Torsperrer, zwei Kalkbrenner, einen Wäger und einen „Aufgeber”. (104) Im Verlauf des 16. Jahrhunderts nahm die Zahl der Ämter weiter zu.
(103) Zu den Bürger Leobens im Mittelalter vgl. ELFRIEDE ROTHE, Die Leobener Bürger bis zum Jahre 1434, Graz 1993 (Schriftenreihe des Instituts für Geschichte 5).
(104) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 259 (1525 Jänner 3, [Leoben]).
Eine ausgebildete Judengemeinde scheint in Leoben, trotz der Nennung eines Judenrichters im Jahr 1396, nicht existiert zu haben, denn die von Herzog Wilhelm für Leoben ausgestellte Urkunde wurde mit gleichem Wortlaut auch für acht weitere steirische Städte erlassen, wobei sich in Kindberg, Knittelfeld, Mürzzuschlag und Rottenmann ebenfalls keine Judengerichte nachweisen lassen. Mit dieser Maßnahme Herzog Wilhelms sollte die Übersicht über die Geschäfte von Christen und Juden gewährleistet und verhindert werden, dass der Judenrichter alleine siegelte. Zudem gestand er den Städten zu, dass Juden, die zwar von der Stadtsteuer befreit waren, dieses Vorrecht nicht für Häuser geltend machen durften, die sie als Gläubiger von Christen erhalten hatten. In Leoben handelte es sich meist um auswärtige Juden, die pfandweise Häuser in der Stadt bzw. in deren Burgfried erworben hatten. Die Schuldbriefe von Leobener Bürgern an Juden sind jedoch äußerst rar. Im Jahr 1496/97 wurden die Juden aus der Steiermark vertrieben. (105) Erst nach 1848 siedelten sich wieder jüdischen Familien in Leoben an, sodass die israelitische Kultusgemeinde Leoben 1910 165 Mitglieder in 38 Familien umfasste, 1919 waren es 166 Mitglieder, 1936 etwa 200 Mitglieder. 1938 wurde der jüdische Frauenverein gelöscht, nach 1938 auch die israelitische Abteilung am Zentralfriedhof mit eigener Zeremonienhalle zerstört (lediglich das Grabstättenbuch von 1891 bis 1939 hat sich erhalten) und die jüdische Gemeinde vernichtet. (106)
(105) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 90f.; sowie ARTUR ROSENBERG, Beiträge zur Geschichte der Juden in Steiermark, Wien/Leipzig 1914 (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Juden in Deutsch-Österreich VI), 15, 80 und 122f.; sowie INGE WIESFLECKER-FRIEDHUBER, Beiträge zur Geschichte der Vertreibung der Juden aus der Steiermark unter Maximilian I., in: Geschichtsforschung in Graz. Festschrift zum 125-Jahr-Jubiläum des Instituts für Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz, hg. v. Herwig Ebner – Horst Haselsteiner – Ingeborg Wiesflecker, Graz 1990, 169–179; WALTER BRUNNER, Geschichte der Juden auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Steiermark im Mittelalter, in: Judovski Zbornik (= Casopis za zgodovino in narodopisje 71) N. S. 36 (2000), H. 1–2, 71–94; ELISABETH SCHÖGGL-ERNST, Die Vertreibung der Juden aus Steiermark, Kärnten und Krain am Ende des Mittelalters. Quellen und Geschichte, in: ebd., 299–314.
(106) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 138 [15c]; GIDEON (HANS) RÖHR, Vor 50 Jahren am 9. Juni 1938. Erinnerungen eines in Leoben geborenen Juden, in: Alt-Leoben 25 (1988), 1–8.
Um die Wirtschaft Leobens zu unterstützen verlieh Herzog Rudolf III. im Jahr 1305 das Bannmeilenrecht, d. h. es durften sich – mit Ausnahme von Göß und Trofaiach – innerhalb einer Meile um die Stadt keine caupones, carnifices, pistores seu cuiuslibet operis artifices niederlassen. Zudem wurde der Stadt Mautfreiheit gewährt und das Stapelrecht von Bruck an der Mur auf einen Tag eingeschränkt. Interessant ist, dass zwar der Handel mit Salz und anderen Kaufmannswaren erwähnt wird, nicht jedoch jener mit Eisen. (107) Mit der Verleihung des Niederlagsrechtes für Trofaiacher und Vordernberger Eisen im Jahre 1314 legte Herzog Friedrich der Schöne die Grundlage für die Entstehung des Eisengewerbes und die Vormachtstellung Leobens im Eisenhandel. (108) Eingriffe des Landesfürstes zugunsten des Leobener Eisenhandels erfolgten noch bis in die Frühe Neuzeit, so legte etwa Maximilian I. im Jahr 1501 die Aufschlagung des Vogel Strauß als Qualitätsmarke für das Leobener Eisen fest. (109) Mit der Einrichtung einer Ein- und Verkaufsgenossenschaft (commawn) für Eisen aus Vorder- und Innerberg (ausß beeden pergen) (110) im Jahr 1415 sollte der Versuch unternommen werden, den Einkauf von Eisen zugunsten Leobens zu monopolisieren. Dies gelang jedoch nicht, denn 1417 wurde entschieden, dass zwar die Leute vom Erzberg ihr Eisen nach Leoben führen und dort den Bürgern und Gästen verkaufen sollten, aber Lieferanten von Lebensmitteln nach Vordernberg und Eisenerz dort weiterhin Eisen und Salz eintauschen dürften. Obwohl die Eisenhandelskommunität 1422 auf Widerruf und 1439 auf die Dauer von 15 Jahren bestätigt wurde, (111) kam es immer wieder zu Beschwerden der Leobener, weil es offensichtlich Schwierigkeiten bei der Durchführung gab. Diese Form des wirtschaftlichen Zusammenschlusses scheint schließlich der Neuorganisation des Eisenwesens im Jahr 1448/49 zum Opfer gefallen zu sein. (112)
(107) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 9 (1305 Mai 5, Bruck an der Mur).
(108) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 18 ([1314] März 12, Graz).
(109) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 239 (1501 März 2).
(110) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 98 (1415 Mai 25, Wr. Neustadt); PIRCHEGGER, Das steirische Eisenwesen bis 1564 (wie Anm. 15), 21 ff.
(111) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 114 (1422 November 20, Wr. Neustadt), und RQ 132 (1439 Jänner 29, Wr. Neustadt).
(112) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 65f.; sowie FERDINAND TREMEL, Studien zur Wirtschaftspolitik Friedrichs III. 1435–1453, in Carinthia I 146 (1956), 549–580, hier 563.
Der Bedeutung der Eisenwesens entsprechend ist die am frühesten genannte Handwerksbruderschaft in Leoben jene der schmid und hamermaister pruederschaft datz Unser Frawn an der Lewben, d. h. der Schmiede und Hammermeister. Im Jahr 1413 wurde ihr von einem Leobener Bürger ein Pfund Gülte auf einer Schmiede und Wiese zwischen zwei Armen der Leuben, d. h. des Vordernberger Baches, als purkchrechts und chawfsrecht und gewanhait ist in dem land ze Steyr verkauft. (113) Neben den bereits genannten Hämmern, die sich in der Vorstadt Waasen an der Leuben und dem Mühlbach befanden, sind auch Hämmer in Göß, Judendorf und Donawitz (114) sowie die 14 Radwerke in Vordernberg zu nennen, die sich 1626 zu einer eigenen Kommunität (in Konkurrenz zur 1625 gegründeten Innerberger Hauptgewerkschaft) zusammenschlossen und die zum Teil im Besitz von Leobener Bürgern waren. Bereits 1539 hatte auch die Stadt Leoben selbst drei Radwerke in Vordernberg gekauft, die sie allerdings zwischen 1578 und 1589 aufgrund der schlechten Finanzlage der Stadt – bedingt durch die niedrigen Eisenpreise – wieder veräußern musste. Erst 1619 (bis 1624 sowie 1630 bis 1637) übernahm die Stadt wieder ein Radwerk (Nr. 4) und kaufte 1630 zwei weitere Radwerke (Nr. 8 und 10) vom Protestanten Wolf Händel, der auswandern musste. Auch die Radwerke Nr. 5 (1631–1667), Nr. 6 (1751–1760) und Nr. 9 (1710–1711 und 1747–1773) waren zeitweilig im Besitz der Stadt. (115) Für den Verkauf des dort produzierten Eisens wurde auf dem Hauptplatz jährlich ein „Faktor”, d. h. Wirtschafter, bestellt, der ebenso wie Bürgermeister, Richter und Rat vornehmen Leobener Familien entstammte und selbst Radgewerke oder Rauheisenhändler war und der Stadt jährlich Rechnung zu legen hatte. (116) Noch in der Mitte des 18. Jahrhunderts gab es 26 Rauheisenverleger und Handelsherren in der Stadt, was die Bedeutung Leobens als führendes Handelszentrum in der Obersteiermark widerspiegelt. (117) 1786 wurden zur Verwaltung der 1630 gekauften Radwerke der Wirtschaftsausschuss und das Wirtschaftsamt in Leoben ins Leben gerufen, (118) die 1882 in den Wirtschaftsverein (119) und in der Folge die Realgemeinschaft des altbürgerlichen Hausbesitzes übergeleitet wurden.
(113) Vgl. FERDINAND TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts, in: Der Leobener Strauß 1 (1973), 30–51, hier 30; sowie SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 97 (1413 Juli 4).
(114) Zu den Hämmern in Göß, Donawitz und Judendorf vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 72–85.
(115) RUDOLF LIST, Die Bergstadt Leoben. Anlitz – Geschichte – Gegenwart, Leoben 1948, 78, 94 und 127f.
(116) FREUDENTHALER, Eisen auf immerdar! (wie Anm. 74), 123.
(117) Vgl. FERDINAND TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 18. Jahrhunderts, in: Der Leobener Strauß 4 (1976), 71–95, hier 81.
(118) Vgl. KARIN STAFFENBERGER, Leoben zur Zeit der Franzosenkriege, Diss. Wien 1965, 97–107.
(119) Vgl. LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 171 f.
Daneben siedelten sich aber früh – wohl schon an der Straße bei St. Jakob (120) – auch andere Gewerbe an. Bereits Ende des 13. Jahrhunderts lassen sich in verschiedenen Urkunden in Leoben Handwerker namentlich nachweisen, 1297 und 1298 sollen Handwerker auch zu den Geschworenen der Stadt gehört haben. (121) Nachzuweisen sind für das Jahr 1280 ein Tuchhändler oder Watmanger und für 1297 je ein Kürschner, Fleischhauer, Gerber und Müllner sowie ein nicht näher bezeichneter Handwerker (cerdo). (122) Ob der Lederer im Murzwinger tatsächlich bereits auf die Zeit der Stadtgründung zurückgeht, wie Maja Loehr annimmt, kann zwar nicht bewiesen werden, sicher ist jedoch, dass sich an der genannten Stelle vor 1544 bis nach 1605 eine Ledererwerkstatt befand, deren – dann bereits von anderen Handwerken genutztes – Gebäude auch auf dem Stich von Vischer 1682 rechts von der Murbrücke zu sehen ist. (123) In der 1578 erlassenen gemeinsamen Handwerksordnung der Lederer zu Leoben, Eisenerz, Vordernberg, Trofaiach und Mautern wurde festgelegt, dass die Versammlung der Lederer, die zweimal jährlich abgehalten wurde, in Leoben stattfinden sollte. Zudem sollten hier die Meister und Knechte in die Zunft aufgenommen wie auch die leerjunger gedingt werden. (124) Im Jahr 1347 bestimmte Herzog Albrecht II, dass zwei Bierbrauer in Leoben tätig sein durften. Die Aufsicht über ihre Tätigkeit sowie die Festsetzung der Maße für die Weinschenken wurde dabei dem Rat übertragen, (125) der sich im 14. Jahrhundert zur obersten Instanz in Gewerbesachen entwickelte. 1360 wurde das Zerkleinern der Maßen sowie das Schmieden von Eisen zwischen Leoben und Mürzzuschlag verboten. (126) Damit blieb diesen beiden Orten die Errichtung von Hammerwerken vorbehalten. Zum Schutz des städtischen Handels und Gewerbes erließ Herzog Albrecht III. 1393 eine Bestimmung, wonach ohne Wissen der Stadt nyemand, er sey gaistleich oder weltlich, mit in kainerlay kaufmanschaft noch gewerb treyben noch arbaitten dürfe. (127) Von den Fleischbänken ist 1403 die Rede, als Pernger von Timmersdorf ain hauß gelegen bey den fleischpennckhen in der statt ze Leoben stiftet. (128) Loehr vermutet, dass sie sich ganz in der Nähe des Viehmarktes befanden, möglicherweise außerhalb der Ringmauer, sodass ihre Schlagbrücken wohl wie in Graz in den Murfluss hinausgingen. (129) 1417 vermachte Georg von Timmersdorf seiner Frau u. a. das mauthauß und die padstuben an der Muerpruggen […], so mir daz mein lieber vatter herr Peringer der Tümerstorffer seeliger lassen hat, als Leibgedinge und befestigt mit diesen Gütern seine und seines Vaters Stiftungen zur St. Johanneskapelle. (130) 1517 bewilligte Kaiser Maximilian die Abhaltung eines Jahrmarktes am Sonntag vor Matthäus (21. September) mit einer Freiungsdauer von vier Wochen (seit 1521 am Andreastag [Translatio], dem 9. Mai), sowie eines Wochenmarktes, den Trofaiach schon 1306 hatte, jeden Montag (später auf Samstag verlegt) und befahl im gleichen Jahr, die Schweine von Hauptplatz und der Burg fernzuhalten. (131) In der Urkunde von 1521 ist zudem von einem zweiten, vermutlich älteren Jahrmarkt – abgehalten zu St. Jakob (25. Juli) – die Rede, der 16 Tage dauerte.
(120) Vgl. FREUDENTHALER, Eisen auf immerdar! (wie Anm. 74), 65.
(121) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 62. Als Handwerker ist allerdings nur ein panifex = Tuchmacher Leopold bezeichnet, der aber auch Tuchhändler gewesen sein könnte; vgl. TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts (wie Anm. 113), 30 und 47, Anm. 2.
(122) TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts (wie Anm. 113), 30.
(123) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 149.
(124) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 316 (1578 Juni 1, Leoben).
(125) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 33 (1347 September 15, Bruck an der Mur).
(126) FRITZ POPLEKA, Schriftdenkmäler des steirischen Gewerbes, Bd. 1, Graz 1950, 49f., n. 23 (1360 Februar 8, Graz).
(127) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 72 (1393 Oktober 23, Wien).
(128) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 31 und 110 ff. Anm. 9.
(129) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 39.
(130) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 110 ff. Anm. 9.
(131) GRAF, Nachrichten über Leoben (wie Anm. 33), 94. Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 250 (1517 August 1, Augsburg), und RQ 251 (1517 September 12, Wien).
Im Verlauf des 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts wurden mehrere Handwerksordnungen bzw. Änderungen bestehender Ordnungen von Richter und Rat bestätigt: 1478 erhielten die Eisenzieher eine Handwerksordnung sowie die Erlaubnis zur Errichtung einer Bruderschaft im Dominikanerkloster. (132) 1481 wurde die Handwerksordnung der Bäcker und Müller geändert, die sich nach Gründung einer gemeinsamen Zeche (ain furnemen und zech) auch dazu verpflichteten, alle Übervorteilungen beim Vermauten des Getreides hintanzustellen. (133) Nicht mehr im Original erhalten ist die Handwerksordnung der Schneider, doch geben sich 1490 die Schneider von Rottenmann eine der Leobener Ordnung nachgebildete Handwerksordnung. (134) Die Ordnung der Grazer Zunft übernahmen dagegen 1509 die Zimmerleute von Leoben. (135) Auch die Ordnung der Lederer, die aus dem Jahr 1576 erhalten ist, (136) sowie jene der Fleischhauer, die 1621 erneuert wurde, (137) reichen sicherlich in das Mittelalter zurück.
(132) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 192 (1478 Mai 15, Leoben).
(133) TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts (wie Anm. 113), 31. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 196 (1481 Jänner 27).
(134) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 216 (1490 Jänner 3): das wir von maister und gesellen vorgenantz hanntberchs der stat ze Lewben mit brieflicher kundtschaft under derselben stat statgerichtz und ratherrenn innsigl ververttigt bericht sein wie und sich maister und gesellen des hanntberchs hallten sullen unnd bisher in vorgmellter stat Rottenmann nicht verordent noch beschehen ist.
(135) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 241 (1509 November 5); vgl. auch FRITZ POPELKA, Geschichte des Handwerkes in Obersteiermark bis zum Jahr 1527, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 19 (1926), 86–144, hier 109 ff.
(136) Vgl. JOSEF von ZAHN, Nachträge zu den Materialien zur inneren Geschichte der Zünfte in Steiermark, Graz 1882 (Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen 18), 46.
(137) Vgl. ZAHN, Nachträge (wie Anm. 136), 81.
In der Stadt hatte sich die Obere Mittergasse (heute: Homanngasse) seit dem Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit zum bevorzugten Standort jener Gewerbetreibenden entwickelt, die einen offenen Laden, d. h. ein Gewölb besaßen. Im 16. Jahrhundert saßen hier aber auch ein Schuster, Schneider, Beutler, Tuchscherer und Lebzelter. (138) Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts befanden sich auch im Rathaus Kaufmannsgewölbe, die im Erdgeschoss gegen die Untere Mittergasse (Josef-Graf-Gasse) gelegen waren. (139) Im Jahr 1561 hatten ein Messerer, ein Kupferschmied, zwei Schlosser, ein Büchsenschmied und ein Hafner von Kapfenberg hier ihre Werkstätten und Verkaufsläden; (140) aber auch die Wohnung für den Stadtschreiber und das städtische Eisenmagazin befanden sich im Rathaus. (141) Am Hauptplatz saßen in den 1540er Jahre die Eisenhändler: neun der 23 Hausbesitzer „am Platz” übten diese Tätigkeit aus, bei zwei weiteren ist es wahrscheinlich, dass auch sie mit Eisen handelten. Aber auch in der Homanngasse, die eine Fortsetzung der Straße nach Vordernberg war, und in der Straußgasse standen die Wohnhäuser von Eisenhändlern. Während sich hier also die „vornehmeren” Bürger angesiedelt hatten, war die Langgasse durch ihre Nähe zur Mur gekennzeichnet. Hier hatten der Schiffmeister, ein Flößer, zwei Weinheber und ein Gastwirt ihre Häuser, daneben aber auch Färber und Kürschner, die für ihr Gewerbe Wasser benötigten. Die Fleischhauer bevorzugten dagegen – vermutlich wegen der Nähe des Stadtgrabens und der Mur – die Sauraugasse. (142) Die bevorzugten Standorte der Gasthäuser waren dagegen die Straußgasse und der Hauptplatz.
(138) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 44.
(139) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 42.
(140) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 305 (1561 [Auszüge aus dem Grundbuch der Stadt]).
(141) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 42.
(142) Vgl. TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts (wie Anm. 113), 46.
Das Herbergswesen entwickelte sich in Leoben wohl sehr früh, nähere Nachrichten darüber gibt es aber erst seit dem 16. Jahrhundert. Im Ratsprotokoll des Jahres 1560 werden zwei neue Einkehrwirte erwähnt, denen auf dieses Gewerbe das Bürgerrecht verliehen worden war. Sie sollten sich stattlicher einrichten als die bisherigen Herbergen und zudem Tafeln aushängen. Es handelte sich dabei um die Häuser in der Josef-Graf-Gasse 7 und Straußgasse 7. Während das erstgenannte, das 1749 als „Soldatenhaus” erwähnt wird, auch 1789 bis nach 1858 Gasthaus war, (143) wurde das zweitgenannte 1605 mit dem daneben liegendem Haus der Familie Spät, die dort von 1389 bis 1590 ansässig war, vereinigt. Bis 1789 war das Gebäude Gasthaus und wurde 1791 als Theatergebäude adaptiert. (144) Das seither bespielte Leobener Stadttheater wurde 1861 von der Gemeinde übernommen. (145) Im erwähnten Ratsprotokoll wurden zudem Herbergen in bürgerlichen Häusern genannt, nämlich in den Häusern Langgasse 11 (ab 1749 die „Rebersche Kaserne” bzw. „Quasi-Kaserne”), (146) Langgasse 21 (beim Jakobstor, 1579 bis nach 1749 im Besitz der Familie Praun; 1751 bis nach 1837 städtische Kaserne [„Quasi-Kaserne”]; 1874 Gymnasial-, später Mädchen- [bis vor 1933], dann Musikschulgebäude), (147) Straußgasse 17 (1559 und 1572 als Fleischhauerei erwähnt, 1605 Wirtschaft und Honighandel; nach 1789 Apotheke) (148) und Schulgasse 4 (= Homanngasse 20; noch 1708 „Weinhandel” erwähnt, 1825 Brauhaus). (149) Das Gastgewerbe wurde in diesen Fällen wohl nebenbei von wohlhabenden Bürgern, die zumeist Weinhändler waren, betrieben; gleiches ist auch für die Bierbrauer anzunehmen. (150) 1594 erließ Erzherzog Maximilian eine Wirtsordnung, die öffentlich kundgetan werden sollte. (151) Dass das Wirtsgewerbe auch im 19. und 20. Jahrhundert noch relevant war, belegt die Zahl der Gasthäuser, von denen viele ins 19. und 18., einige aber sogar ins 17. Jahrhundert zurückreichen: Im späteren Gasthof „Zur Post” (auch Gasthaus Traunwieser bzw. Failhauer) wurde schon 1542 und 1577 eine Lebzelterei genannt, 1747 ist es im Maria-Theresianischen Kataster bereits als Gasthaus erwähnt. Nach 1860 wurde es mit den beiden benachbarten Häusern vereint. Daneben sind noch zu nennen: das Gasthaus „Zur ungarischen Krone” bzw. „Kronwirt” (Mühltaler Straße 1: 1747 Gastgeb genannt, bis nach 1837), (152) der „Königswirt” (Sauraugasse 20: vor 1708 bis nach 1858 als Fratschlerei und Gasthaus genannt), (153) das Gasthaus „Zum Kaiser von Österreich” bzw. „Kaiserwirt” (Hauptplatz 5: Gebäude vor 1532 errichtet, 1586 bis vor 1605 im Besitz des Stiftes Seckau, ab 1605 Gasthaus, 1825 als „Kaiserwirt” im Kataster genannt, bis nach 1858 „Zum Kaiser von Österreich” bzw. dann auch „Stadtbote”), (154) das Gasthaus in der Straußgasse 12 (bereits 1540 als Wirtshaus genannt, dann wieder aber 1747; 1825 bis nach 1858 gehörte es zum Gasthaus Kindler), (155) das Gasthaus „Zum Mohren” (Straußgasse 8: das Haus war vor 1547 im Besitz von Veit Zollner und wurde 1605 als Zollnerische Behausung bezeichnet; vor 1749 bis nach 1825 war es Handels- und Gasthaus), (156) ein Gasthaus am Hauptplatz 22 (bereits 1605 Carll Wagner, Wirtschaft genannt; am Anfang des 20. Jahrhunderts war es ein Kaffeehaus), das spätere Gasthaus Prantner-Kittl am Hauptplatz 21 (1485 Haus genannt; 1605 Gregor Gastgeb, 1747 Handelsmann, 1775 Gebrüder Prantner und 1825 Katharina Kittel, Handelsfrau, im Kataster genannt), (157) das Gasthaus „Zum goldenen Lamm” bzw. „Lamplwirt” (Hauptplatz 2: vor 1682 bis nach 1858), (158) das Gasthof „Zum (schwarzen) Adler” (Hauptplatz 11: seit 1610 als Gasthaus verwendet; 1825 Franz Mayr als „Adlerwürth” genannt), (159) und das Gasthaus „Sartory-Augustin” (19. Jh.; Hauptplatz 8: 1708 „Wirtschaft, Wein, Salz” bezeugt; 1817 Sartory, Handelsgerechtsame; 1858 Johann Augustin). (160)
(143) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 164.
(144) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 182f.
(145) Zur Geschichte des Stadttheaters vgl. die Festschrift: 175 Jahre Stadttheater Leoben (1790–1965), hg. v. der Stadtgemeinde Leoben, Leoben 1965; sowie RUDOLF LIST, Geschichte des Stadttheaters Leoben 1790–1965, Ried im Innkreis [1965].
(146) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 128.
(147) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 130.
(148) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 180.
(149) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 194; FREUDENTHALER, Alt-Leoben (wie Anm. 65), 191.
(150) TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts (wie Anm. 113), 43.
(151) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 325 (1594 Juli 9, Graz).
(152) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 130 ff.
(153) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 132f.
(154) FREUDENTHALER, Alt-Leoben (wie Anm. 65), 188f.; LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 138f.
(155) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 147f.
(156) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 148f.
(157) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 165f.
(158) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 173.
(159) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 177.
(160) FREUDENTHALER, Alt-Leoben (wie Anm. 65), 188f.; LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 179.
Von den 15 Wirten, die 1749 in einer Steuerliste genannt werden, (161) befanden sich sechs in der Vorstadt Waasen. Daneben bestanden zu dieser Zeit zwei Lebzeltereien in der Stadt, eine an der Stelle des späteren Durchbruchs und die zweite in der Homanngasse 12. Die Zahl der Fratschler und Detailhändler war mit fünf in der Stadt ansässigen eher gering, da viele Bürger noch im 18. Jahrhundert eine kleine Landwirtschaft zum Eigenbedarf besaßen. 52 Handwerker (mit eigenem Haus) waren in der Stadt und 22 in der Vorstadt tätig, daneben gab es jedoch vermutlich noch eine nicht eruierbare Anzahl von unbehausten Handwerkern, die in der Steuerliste nicht aufscheinen. Hundert Jahre später (1837) waren nach Georg Göth im Gebiet des Bezirks Leoben, der die Gemeinden Leoben, Vorstadt Waasen, Leitendorf, Donawitz, Judendorf und Mühltal umfasste, bei insgesamt 2.481 Einwohnern 42 Wirte, zehn Schuhmacher, acht Schneider, sieben Müller, je fünf Maler und Lohnkutscher, drei Fleischer und zwei Fleischselcher, fünf Greißler und drei Gemischtwarenhändler, je vier Hufschmiede, Fratschler, Viktualienhändler und Weber, je drei Bäcker, Säger, Chirurgen, Floßmeister, Hafner, Kürschner, Lederer, Riemer, Schlosser, Seifensieder, Tischler, Trödler, Uhrmacher und Weißgärber tätig. Daneben gab es noch je einen Apotheker, Anstreicher, Badhausinhaber, Buchbinder etc. Insgesamt belief sich die Zahl der Gewerbetreibenden des Bezirkes auf 664 Personen, dazu kamen 28 Handeltreibende, 47 Beamte und neun Geistliche. Den Großteil machte aber die in der Landwirtschaft beschäftigten Personengruppe aus, deren Zahl ca 1.100 betrug. Die Bevölkerung des Bezirks bewohnte 418 Häuser mit 672 Wohnparteien, während die Stadt selbst 1837 nur 1.057 Einwohner in 302 Wohnparteien zählte. (162)
(161) StLA, Archiv Leoben, Schuber 130, Heft 471; vgl. auch TREMEL, Das Gewerbe in Leoben in der Mitte des 18. Jahrhunderts (wie Anm. 117), 85 Anm. 1.
(162) GEORG GÖTH, Das Herzogthum Steiermark geographisch-statistisch-topographisch dargestellt und mit geschichtlichen Erläuterungen versehen, 3 Bde., Wien 1840–1843, hier Bd. 2, 306; vgl. dazu auch LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 155f.
Wie auch in anderen Städten fanden die Lehren Luthers früh Anhänger in Leoben, so bekannte sich bereits 1524 einer der Kapläne bei St. Jakob offen zur lutherischen Lehre und 1528 fand eine bischöfliche Visitationskommission die Stadt „ketzerisch verseucht”. Dennoch blieb die Stadt lange Zeit hindurch weitgehend kaisertreu, und noch 1525 sammelte Niklas von Salm das zur Niederwerfung des Knappenaufstandes im Ennstal aufgebotene Landsknechtheer in und um Leoben, wofür die Stadt ein Dankschreiben Erzherzog Ferdinands I. mit der Anerkennung für ihre habsburgertreue Gesinnung erhielt. Obwohl bereits 1540 kein Pfarrer mehr bei der Pfarrkirche St. Jakob tätig war, bezog der Rat erst 1563 durch die Bestellung eines lutherischen Prädikanten, der Sonntag nachmittag und Donnerstag vormittag in der Johanniskirche predigen sollte, offen Stellung. Dieser musste zwar die Stadt auf landesfürstlichen Befehl noch im selben Jahr verlassen, wurde aber bereits im darauffolgenden Jahr durch einen anderen lutherischen Prediger ersetzt. (163) 1581 bekannten sich zwei Drittel der Leobener Bürgerschaft namentlich zur Augsburger Konfession, darunter der Bürgermeister, acht der zwölf Räte, zwei von den vier Ausschüssen und 49 der 90 stimmberechtigten Bürger. (164) Auch der „lateinische” (erstmals 1255 bis 1267 ein scolasticus Ditricus erwähnt, ab 1503 in den Kirchenrechnungen von St. Jakob laufend Schulmeister erwähnt) und der deutsche Schulmeister (1563 erwähnt mit Hinweis auf Vorgänger), die nach einer Ordnung von 1569 jeweils die Knaben und die Mädchen unterrichteten, waren in dieser Zeit evangelisch. (165) Ein Schulhaus war zu diesem Zweck bereits vor dieser Ordnung erworben worden. Zur Besoldung der Schulmeister und Prädikanten wurden die Einkommen der Benefizien an der Johanniskirche herangezogen. (166) Die Schulmeister mussten die Stadt allerdings vor der Durchsetzung der Gegenreformation verlassen. (167) Nachdem 1598 der Befehl Ferdinands II. ergangen war, nur noch Katholiken als Bürger der Stadt aufzunehmen sowie alle Ämter mit Katholiken zu besetzen, amtierte am 21. März 1600 in Leoben die Reformationskommission, der sich die Stadt unterwarf. (168) Bei dieser Aktion wurden 1.200 Bücher evangelischen Inhalts beschlagnahmt und öffentlich verbrannt. Mit der Ansiedlung der Jesuiten, denen 1613 die landesfürstliche Burg (169) und – nach erbittetem Streit mit der Bürgerschaft – auch die Johanniskirche übergeben wurde, fand die Rekatholisierung ihren Abschluss. Bereits 1615 eröffneten sie ein Noviziat mit 29 Eleven unter fünf Priestern, in dem bis 1634 die Priesterausbildung für die habsburgischen Erblande stattfand, bevor sie nach Wien verlegt wurde. 1620 konnte die Lateinschule im Jesuitenkolleg eröffnet werden, die 1640 in ein bis 1773 bestehendes Gymnasium umgestaltet wurde. Von 1660 bis 1665 wurde an Stelle der 1660 abgetragenen Johanniskirche, die in der Reformationszeit für den protestantischen Gottesdienst genutzt worden war, die Ordenskirche der Jesuiten St. Franz Xaver neu errichtet. (170) Sie übernahm 1811 die Funktion der Pfarrkirche von der St. Jakobskirche. Erst nach dem Toleranzpatent nahm die Zahl der Protestanten wieder zu. Sie unterstanden der Toleranzpfarre Wald am Schoberpass, da erst 1902 in Leoben eine evangelische Pfarrgemeinde A. B. gegründet wurde, die 1947 eine zweite Pfarrstelle erhielt. (171)1908 bis 1910 wurde im Josefee die evangelische Gustav-Adolf-Kirche errichtet.
(163) LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 74 und 84f.; sowie JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 137 [15b].
(164) LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 92.
(165) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 141 [17a].
(166) GEORG WIELAND, Leoben in der katholischen Erneuerung. Teil 1: Reformation und Gegenreformation, in: Der Leobener Strauß 9 (1981), 157–249, hier 165.
(167) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 141 [17a].
(168) LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 98f. Zur katholischen Erneuerung vgl. WIELAND, Leoben in der katholischen Erneuerung (wie Anm. 166).
(169) Zum Areal und Gebäudebestand des Jesuitenkollegs Leoben 1613–1650 sowie zur Geschichte der Jesuiten in Leoben vgl. GEORG WIELAND, Leoben in der katholischen Erneuerung. Die Herkunft der innerösterreichischen Führungsschichten und ihre Rolle als Reformträger. Entwicklungszüge der österreichischen Jesuitenprovinz, 3 Bde., Diss. Tübingen 1985, hier Bd. 3, 35* (Plan). Ich danke Dr. Wieland für die Bereitstellung seiner Dissertation.
(170) Vgl. zur Geschichte der Jesuiten in Leoben GÜNTHER JONTES – KURT WOISETSCHLÄGER, Die ehemalige Jesuiten- und heutige Stadtpfarrkirche St. Xaver zu Leoben. Geschichte und Kunst, Leoben 1987.
(171) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 138 [15b].
Der Erfolg der Gegenreformation zeigte sich auch in der 1689 erfolgten Stiftung des Kapuzinerklosters, das an Stelle des bereits erwähnten Schallautzerhofes entstand und 1811 – ebenso wie das Dominikanerkloster – aufgehoben wurde. 1834 siedelte sich jedoch mit den Redemptoristen ein neuer Orden in Leoben an, der 1846 bis 1854 südlich der Altstadt, in der Nähe der St. Jakobskirche sein Kloster mit der Kirche erbaute.
Im Zuge der Kirchenorganisation Josephs II. wurde 1783 das Bistum Leoben installiert. Bis zu seinem Tod 1800 residierte der Bischof Alexander Engel v. Wagrain im 1782 aufgehobenen Benediktinerinnenstift Göß. Nachdem das Bistum nach dem Tod des Bischofs vier Jahre lang von einem Generalvikar verwaltet worden war, wurde es 1804 mittels Hofdekret aufgehoben. Bis zur Eingliederung in das Bistum Graz-Seckau fungierte der dortige Bischof als Administrator. (172)
(172) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 137 [15a].
Mit der Verwaltungsreform der Jahre 1748 und 1749 erfolgte die Trennung der Justiz und Verwaltung sowie die Schaffung der Kreisämter. Leoben wurde dem Kreisamt in Bruck an der Mur unterstellt. Auch die alte Ratsverfassung wurde reformiert. In der 1788 erneuerten Gemeindeverwaltung wurde der Bürgermeister vom Gubernium bestellt und ihm gleichzeitig zwei Magistratsräte beigegeben. Um die gleiche Zeit wurde auch eine Reihe von Ämtern in der Stadt angesiedelt wie 1776 das k. k. Banco-Gefällen-Inspektorat (1788–1798 vorübergehend in Judenburg) und 1792 die dem k. k. General-Rechnungs-Direktorium unterstehende Bergwesensbuchhalterei. In Folge der Wiedereinsetzung des Oberkammergrafenamtes in Eisenerz wurde das 1806 von Vordernberg nach Leoben verlegte Oberbergamt 1810 zum Berggericht für ganz Innerösterreich erklärt. (173) Auch im Schulwesen ergaben sich Änderungen: 1775 wurde im ehemaligen Jesuitenseminar eine dreiklassige Hauptschule eingerichtet, die von den Dominikanern betreut und 1808 in das Dominikanerkloster verlegt wurde. In das Dominikanerkloster zog dagegen vorerst 1786 das Admonter Stiftsgymnasium ein, bevor es 1808 mittels Hofdekret aufgelassen und an seiner Stelle ein Gymnasium mit philosophischen Studien in Admont und ein Landgymnasium mit fünf Klassen in St. Lambrecht errichtet wurden. (174)
(173) LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 150.
(174) Vgl. STAFFENBERGER, Leoben zur Zeit der Franzosenkriege (wie Anm. 118), 75–90.
Die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert war daneben aber vor allem durch die Franzosenkriege dominiert – Leoben, das zeitweise Garnisonsort, meist aber aufgrund seiner Lage Durchmarschort (Einrichtung von „Quasikasernen”) bei weiträumigen Truppenbewegungen war, (175) wurde kurzfristig zum Schauplatz der Weltpolitik. Im Eggenwald'schen Gartenhaus schloss Napoleon 1797 mit österreichischen Diplomaten den „Vorfrieden von Leoben” ab, der wesentliche territoriale Veränderungen in Europa erbrachte. 1990 wurde das Gartenhaus revitalisiert und zur Napoleon-Gedächtnisstätte umgestaltet. 1805 besetzten die Franzosen die Stadt, durch die sich 1809 nach der Schlacht von St. Michael die geschlagenen österreichischen Truppen kämpften. Dabei kam auch die Zivilbevölkerung durch Straßengefechte zu Schaden. Erst am 3. Jänner 1810 zogen die Franzosen wieder aus der Stadt ab.
(175) Vgl. JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 132 [11c].
Die Verwaltungsreformen in der Mitte des 19. Jahrhunderts wirkten sich auch auf Leoben aus. So übernahm 1850 die Bezirkshauptmannschaft in Bruck an der Mur vom Leobener Magistrat die allgemeinen politischen Agenden, wie auch jene von Göß, Massenberg, Kaisersberg, Freienstein, Trofaiach, Vordernberg, Hieflau und Ehrnau. Dafür wurden das Bezirksgericht sowie das neue Landesgericht für die Obersteiermark in Leoben angesiedelt, denen 1854 wie erwähnt der gesamte Komplex des Dominikanerklosters zugewiesen wurde, in dem das Landesgefängnis, die Kanzleien und – in der Kirche – der große Schwurgerichtssaal eingerichtet wurden. Die Stadt wurde nun auch zum Sitz der neu errichteten Handels- und Gewerbekammer, das Berggericht (später Berghauptmannschaft) wurde dagegen nun wieder auf die Obersteiermark beschränkt. Am 14. Juni 1850 fand zudem die erste freie Bürgermeisterwahl statt, bei der Moritz Freiherr von Schönowitz vom neu konstituierten Gemeindeausschuss gewählt wurde. Ab 1870 wurden in Leoben auch der Bezirksschulrat, weiters das Finanzamt, das Eichamt, das Bezirksforstinspektorat, die Agrarbezirksbehörde, das Gewerbe-(später Arbeits-)inspektorat, die Gendamerie-Kriminalabteilung, die Bundespolizeidirektion, das Arbeitsamt und das Zollamt für den Bezirk Leoben angesiedelt. (176)
(176) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 131 [10].
Mit der 1849 erfolgten Verlegung der bergmännischen Lehranstalt von Vordernberg nach Leoben, die 1840 von Erzherzog Johann als „Steiermärkisch-Ständische Montanlehranstalt” gegründet worden war, wurde zudem der Schritt in Richtung Universitätsstadt getan, der Leoben heute mitprägt. 1861 wurde die Montanlehranstalt zur Bergakademie erhoben. 1904 erfolgte die Umbenennung in „Montanistische Hochschule” und 1906 die Verleihung des Promotionsrechts, womit sie den technischen Hochschulen gleichgestellt war. Der 1934 erfolgte organisatorische Zusammenschluss mit der Technischen Hochschule in Graz wurde aufgrund rapide zurückgehender Studentenzahlen 1937 wieder aufgehoben. Ab 1955 wurden die traditionellen Studienrichtungen Bergwesen und Hüttenwesen durch weitere Fachgebiete ergänzt. 1975 erfolgte auf Basis des Universitätsorganisationsgesetzes die Umbenennung in „Montanuniversität Leoben”. Im Josefee, d. h. in der „Neustadt”, fand der neobarocke Hauptbau der Montanuniversität, der 1908 bis 1910 errichtet wurde, seine Heimstätte. Die Zubauten aus der jüngeren Zeit stammen aus dem Jahr 1970. Heute ist die Montanuniverstität Leoben eine der Hauptausbildungsstätten Europas für Hüttenwesen (Metallurgie) und andere montanistische Studien, wie z. B. Bergbau, Werkstoffwissenschaften und Erdölwesen. (177)
(177) Zur Geschichte der Montanuniversität bis 1949 vgl. Die Montanistische Hochschule Leoben 1849–1949. Festschrift zur Jubelfeier ihres hundertjährigen Bestandes in Leoben, 19. bis 21. Mai 1949, Schriftleitung Othmar M. Friedrich – Friedrich Perz, Wien 1949.
Die Errichtung des staatlichen Postamtes (1859 in der Langgasse 17), (178) die Gründung der Gemeindesparkasse (1861) und die Errichtung einer dreiklassigen Unterrealschule (1863), die 1866 in ein vierklassiges Realgymnasium umgewandelt wurde, waren vorausgegangen. 1869 folgte die Übername des Realgymnasiums durch das Land und die Gründung der ersten getrennten Mädchenvolksschule. Die Oberreal- und die Knabenvolksschule zogen bald darauf in die kurzfristig als „Sparkasse-Zinshaus” verwendete „Ex-Jesuiten-Kaserne” ein. In der Au wurde 1872 das städtische Schwimmbad errichtet. 1892 wurde eine moderne Wasserleitung fertiggestellt, die die 1880 bestehenden 102 Brunnen (davon 99 Pumpbrunnen) ablösten. (179) Die Modernisierung der Stadt zeigte sich aber auch in anderen Bereichen. 1868 wurde die Bahnlinie Leoben – Bruck an der Mur fertiggestellt, und damit der Eisenbahnanschluss nach Wien und Graz durch die Südbahn hergestellt. Auch die Eröffnung der Bahnverbindung nach St. Michael (Rudolfsbahn) fällt in diese Zeit. Die Dampfkraft setzte sich aber nicht nur bei der Bahn durch, sondern vor 1866 auch im Bergbau und in der Industrie, wo die stark zunehmende Erzeugung bei den Kohlenbergbauern wie auch die der Hochöfen und Raffinierwerke zur Aufstellung von Dampfkesseln und zugehörigen Maschinen führte. Im Leobener Industriegebiet, wo 1871 allein 42 der insgesamt 132 Dampfkessel der Obersteiermark gezählt wurden, hatten die Kohlenbergbaue des Leobener Beckens neun, die Raffinierhütten in Donawitz und in der Nähe von Leoben 28 in Verwendung, weitere fünf waren zum Gebläsebetrieb in Vordernberg im Einsatz. Durch die Errichtung des städtischen Gaswerkes 1884 konnte die 1863 eingeführte Petroleumbeleuchtung (statt der Ripsöllampen) in der Stadt durch die Gasbeleuchtung ersetzt werden, die 1906 wiederum durch die elektrische Straßenbeleuchtung abgelöst wurde.
(178) Bereits 1703 war ein regelmäßiger Postkurs von Bruck an der Mur mit Anschluss aus Wien und Graz über Leoben nach Brixen eingerichtet worden, der aber nur bis 1705 bestand und erst 1741 zur dauernden Einrichtung gemacht wurde; vgl. JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 128 [8e]. Vgl. auch die Nennung von Postmeistern in den Katastern ab 1747 bis 1825.
(179) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 140 [16e].
Bereits 1860 hatte Max Kober die seit 1459 (erste Erwähnung eines im Stift angesiedelten Bierbrauers) bestehende Gösser Brauerei erworben und den Braubetrieb revolutioniert. 1892 war Göss mit einem Ausstoß von 70.000 hl die größte Brauerei der Obersteiermark; 1929 betrug der Ausstoß bereits 420.000 hl, sodass sie bald zur drittgrößten Brauerei Österreichs wurde. Die Millionengrenze wurde 1973 überschritten. 1893 wandelte Kober die Brauerei in eine AG um, kaufte die Sixtsche Brauerei in Leoben und fusionierte mit der Brauerei Farrach. Heute ist die Brauerei Teil der Brau Union Österreich AG, die von Heineken kontrolliert wird. (180)
(180) Vgl. zur Brauereigeschichte vgl. MICHAEL KRANEWITTER unter [www.brauereifuehrer.com - 14. August 2006].
Die schon in den Jahrhunderten zuvor zentrale Stellung Leobens im obersteirischen Montanwesen wurde im Verlauf der Industrialisierung weiter ausgebaut: Zum einen durch die im heutigen Stadtteil Judendorf liegenden ausgedehnten Kohlenbergwerke in Seegraben, den ältesten Kohlenbergbau Österreichs. Erste Kohlenfunde erfolgten bereits 1606, aber erst ab 1726 wurde in größeren Umfang (Glanz-)Kohle abgebaut. Die ursprünglich drei Reviere (Lagerstätte Münzenberg [1726–1964], Lagerstätte „Schutzengelbau” [1811–1964], Lagerstätte „Draschebau” [1836–1964]) wurden bis 1900 von der Österreichisch-Alpine Montangesellschaft übernommen. In Seegraben wurde erstmalig in Österreich der Acht-Stunden-Tag eingeführt (1889), 30 Jahre vor der gesetzlichen Verankerung. 1964 musste der Abbau von Glanzkohle eingestellt werden. Heute informiert ein 2002 geschaffener Montanhistorischer Wanderweg über den Kohlenbergbau.
Zum anderen prägte die genannte Österreichisch-Alpine Montangesellschaft (ÖAMG) die Stadt, vor allem den 1939 eingemeindeten Stadtteil Donawitz. In Donawitz war 1834 bis 1837 durch den Gastwirt und Hammergewerken Franz Mayr d. Ä. mit der „Franzenshütte” das erste Stahl- und Puddlingwerk der Steiermark errichtet worden, das sein gleichnamiger Sohn 1845/46 durch den Bau der „Karolihütte” und 1853 durch die „Theodorahütte” erweiterte. 1872 ging dieser Besitz an die Innerberger Hauptgewerkschaft über, die 1881 der neu geschaffenen ÖAMG beitrat. Mit dieser in Wien gegründeten Aktiengesellschaft sollte die Produktion von Industriebetrieben und Bergwerken unter einer zentralen Verwaltung vereint und zudem die Effizienz der Betriebe gesteigert werden. Kerngebiete der ÖAMG waren die Industrieanlagen rund um den Steirischen Erzberg und zwar die Hochofen-, Stahl- und Walzwerksanlagen in Donawitz (1891 Erbauung des ersten Kokshochofens, 1897 Trägerwalzwerk, 1904 neues Stahlwerk, 1909 neues Walzwerk, 1926 Aufstellung von Elektroöfen), sowie Hochofenanlagen in Eisenerz und Hieflau, daneben Werke in Kärnten (Hüttenberger Erzberg) und Niederösterreich (Schwechat und Krems). 1912 war das produktive Rekordjahr des Unternehmens, damals verfügte man über vier Kohlenbergwerke (darunter Seegraben), zwei Erzbergwerke und sechs Hüttenbetriebe. Von diesen Betrieben existieren heute lediglich noch das Hüttenwerk Donawitz, die Betriebe in Kindberg und Zeltweg, das heute im Weichenbau Weltgeltung genießt, und die Hütte Krems.
Nach der Demontage großer Teile der Werkseinrichtungen durch die sowjetische Besatzungsmacht 1945 konnte das Werk mit ERP-Hilfe rasch wiederaufgebaut werden. Der technologische Meilenstein in der Stahlerzeugung war die 1952 eingeleitete Entwicklung des Blasstahlverfahrens LD (Linz-Donawitz-Verfahren), benannt nach den Standorten Linz (die aus den Hermann-Göring-Werken hervorgegangene VOEST – Vereinigte Österreichische Eisen- und Stahlwerke AG) und Donawitz. Diese Technologie hat weltweit alle bisherigen Verfahren weitgehend verdrängt. 1973 erfolgte die Fusionierung mit der VOEST. Nach einer neuerlichen Umstrukturierung im Jahr 1987, mit der auch umfangreiche Personalentlassungen einhergingen, erholte sich der krisengeschüttelte Konzern. Heute werden in Donawitz und Duisburg die längsten Eisenbahnschienen der Welt erzeugt (120 Meter), die durch eine spezielle Härtung eine überdurchschnittliche Lebensdauer haben. Zusammen mit Zeltweg sind die Bahnsysteme der Voestalpine führend auf dem Weltmarkt. Ein weiteres Qualitätssegment ist die Drahterzeugung. (181)
(181) Vgl. Die oesterreichisch-alpine Montangesellschaft, 1881–1931, Wien 1931; BARBARA SCHLEICHER, Heißes Eisen. Zur Unternehmenspolitik der Österreichisch-Alpine-Montangesellschaft in den Jahren 1918–1933, Frankfurt a. M. u. a. 1999; OLIVER RATHKOLB u. a., NS-Zwangsarbeit: Der Standort Linz der „Reichswerke Hermann Göring AG” Berlin, 1938–1945. Band 1: Zwangsarbeit – Sklavenarbeit: Politik-, sozial- und wirtschaftshistorische Studien, Wien 2001.
Nach dem 2. Weltkrieg war die von Bombenschäden weitgehend verschont gebliebene Stadt (182) ab 9. Mai 1945 durch die Rote Armee und ab September 1945 von britischen Truppen besetzt. 1951 entstand das von Franz Mayr-Melnhof in Göss gegründete Holzspanplattenwerk (heute: Österreichische Novopan – Holzindustrie Gesellschaft m.b.H. – Nachfolger). Seit 1984 hat auch das weltweit tätige Leiterplattenwerk Fa. AT&S (Austria Technologie und Systemtechnik AG) seinen Stammsitz in Leoben-Hinterberg. Zudem hat sich in Leoben das Sägewerk und der Holzgroßhandel Mayr-Melnhof Holz GmbH angesiedelt sowie die Firma Knapp Systemintegration GmbH, die Logistiksoftware und Integrationslösungen anbietet. Bei der Arbeitsstättenzählung vom 15. Mai 2001 wurden in Leoben 1.203 Arbeitsstätten (darunter neun mit 100–199 und acht mit 200 und mehr Beschäftigten) mit insgesamt 15.114 Beschäftigten gezählt.
(182) Das erste Bombardement auf die Stadt erfolgte am 22. Februar 1944; 1944/45 waren in Leoben zwei völlig zerstörte Häuser und 25 Bombentote zu verzeichnen. In Donawitz wurden beim schwersten Angriff am 17. November 1944 das Isolierhaus des Werksspitals getroffen, wobei 20 Personen zu Tode kamen. Weitere Angriffe betrafen – weitgehend ohne Personenschaden – die Donawitzer Halden, den Bereich des Gösser Kalvarienberges, das Gelände des Münzenberges nördlich des Hauptbahnhofes und die Kerpely-Kolonie mit fünf Toten; vgl. JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 119 [5d].
Eine Besonderheit im Stadtteil Donawitz ist die Europahauptschule mit den Schwerpunkten EDV und Technik, der durch ein von der EU gefördertes Projekt die Partnerschaft mit der Europahauptschule Alsdorf bei Aachen in Deutschland und der Karlbergsskolan Karlskoga in Värmland (Schweden) ermöglicht wird. 1994 schloss die Stadt zudem eine Partnerschaftsvertrag mit der chinesischen Stadt Xuzhou ab.
Nach wirtschaftlich schwierigen Zeiten in den 1960er (Schließung des Kohlebergbaus Seegraben) und 1980er Jahren (Einschränkung der Eisen- und Stahlindustrie in der Hütte Donawitz) erfolgte eine Umorientierung der Stadt, die nunmehr auch als Kongress- (mit Errichtung des „Congresshauses” im Alten Rathaus) und Kulturstadt (1997 Landesausstellung „made in styria”, seither jährlich stattfindende ethnologische Ausstellungen) Touristen anzieht. Präsentiert werden die Ausstellungen im Ausstellungszentrum beim Neuen Rathaus, das 1973 an der Murpromenade nördlich des Stadtturms als modernes Bürogebäude errichtet wurde. 1997 erfolgte aus Anlass der steirischen Landesausstellung die Erweiterung um einen Ausstellungsbereich, der gleichzeitig die Verbindung zum alten Museumsgebäude im ehemaligen Jesuitenkolleg herstellt, das sich seit 1913 hier befindet und 1948 sowie 1970 (nach Erweiterung der Räumlichkeiten) nach museologischen Erkenntnissen umgestaltet wurde. In diesem Museums-Center ist eine permanente Ausstellung zur Geschichte Leobens untergebracht (Schienen in die Vergangenheit). Auch der Hauptplatz, auf dem sich nicht nur die als Pestsäule 1718 errichtete Dreifaltigkeitssäule (letztes Auftreten der Pest 1716) befindet, sondern u. a. auch das aus dem 16. Jahrhundert stammende „Hacklhaus” mit reich verzierter Stuck-Fassade, wurde 1997 neu gestaltet.
Nach der Eingemeindung der selbständigen Ortsgemeinde Mühltal samt Nennersdorf und fünf Häusern der Ortschaft Waltenbach am 1. Oktober 1900 und dem am 1. Oktober 1939 erfolgten Zusammenschluss der Stadtgemeinde Leoben mit der Stadtgemeinde Donawitz, bestehend aus den Katastralgemeinden Donawitz, Judendorf und Leitendorf, sowie mit der Marktgemeinde Göß, die die Katastralgemeinden Göß, Gößgraben, Prettach und Schladnitzgraben umfasste, besteht die politische Gemeinde Leoben gegenwärtig aus zehn Katastralgemeinden und hat eine Gesamtfläche von 107,74 km2 mit 11.881 Grundstücken. Davon wurden im Jahr 2006 14,67 % landwirtschaftlich genutzt, 2,91 % sind Gärten, 1,18 % Gewässer (darunter Mur, Gössbach, Schladnitzbach und Vordernberger Bach), 74,93 % Wald, 0,90 % Alpen, 3,51 % sonstige Grundstücke und 1,90 % Bauflächen. Der Umfang der Katastralgemeinde Leoben beträgt 53 km2. Im Juni 2006 zählte die Gemeinde 28.235 (ständige und nicht ständige) Einwohner, davon waren 14.172 männlich und 14.063 weiblich, die in 13.734 (ständigen und nicht ständigen) Haushalten lebten. (183)
(183) Alle Daten [http://www.leoben.at/deutsch/verwaltung/daten.php – 22. Juni 2006].
Susanne Claudine Pils
Anmerkungen
(a) Ich danke Alfred Joham und Herwig Weigl herzlich für ihre Hilfestellung und kritischen Anmerkungen.
(1) GÜNTHER JONTES, Leoben. Politischer Bezirk Leoben, mit Vorarbeiten von Ferdinand Tremel, in: Die Städte der Steiermark, hg. v. Othmar Pickl, Wien 1990 (Österreichisches Städtebuch 6/3), 112–146, hier 115 [3a]; HERWIG EBNER, Burgen und Schlösser in der Steiermark. Mürztal und Leoben, 2., erw. Aufl. Wien 1979, 90; vgl. auch GÜNTHER JONTES, Leoben, Fohnsdorf 1989.
(2) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 115 [3b].
(3) Vgl. KARL BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens und seiner Umgebung, in: Der Leobener Strauß. Beiträge zur Geschichte, Kulturgeschichte und Volkskunde der Stadt und ihres Bezirkes 2 (1975), 9–123, hier 11 ff.; EBNER, Burgen (wie Anm. 1), 96.
(4) Vgl. EBNER, Burgen (wie Anm. 1), 96.
(5) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 112–146, hier 113 [2a].
(6) D. LdK 31 (904 März 10, Ingolstadt). Vgl. HEINZ DOPSCH, Die steirischen Otakare. Zu ihrer Herkunft und ihren dynastischen Verbindungen, in: Das Werden der Steiermark. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum, hg. v. Gerhard Pferschy, Graz/Wien/Köln 1980 (Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives 10), 75–139, hier 84f. Vgl. auch KARL BRUNNER, Herzogtümer und Marken. Vom Ungarnsturm bis ins 12. Jahrhundert, Wien 1994 (Österreichische Geschichte 907–1156), 137 ff., sowie 454, Anm. 7. Vgl. auch Gau Liupinatal 1023, BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 37.
(7) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 115 [3c]. Vor 1020 erfolgte durch die Aribonen auch die Gründung des Nonnenstiftes Göss, das unter Kaiser Heinrich II. von der Abtei Nonnberg in Salzburg aus besiedelt wurde. Das älteste Kloster der Steiermark wurde 1782 aufgehoben.
(8) Vgl. CHRISTA SCHILLINGER-PRASSL, Die Rechtsquellen der Stadt Leoben, Wien/Köln/Weimar 1997 (FRA III/14), 32.
(9) Vgl. JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 113 [1]. Er führt auch aus, dass die „Annahme, daß bei L. und verwandten Benennungen ein vorslaw. auf rom. alluvium zurückzuführendes Element vorliege, […] nicht beweisbar” erscheint (113).
(10) Vgl. KARL BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens und seiner Umgebung, in: Zeitschrift des historischen Vereins für Steiermark 36 (1943), 25–35, hier 25f.; HANS PIRCHEGGER, Erläuterungen zum Historischen Atlas der Österreichischen Alpenländer, II. Abt.: Die Kirchen- und Grafschaftskarte, Wien 1940 und 1951 (Grafschaftskarte).
(11) D. Arn. 890 (890 November 20, Mattighofen), eine Fälschung, bestätigt D. O. II 165 von 977.
(12) Zu dieser Nennung vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), hier 19.
(13) D. O. II. 275 (982 Mai 18, Tarent).
(14) Vgl. BRACHER, Beiträge (wie Anm. 10), 25–35; BRIGITTE WIESER, Zur Besitz- und Siedlungsgeschichte des Trofaiacher Beckens. Ein Beitrag zum Problem „Liubana”, Diss. Graz 1972, 221–230; BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 19f. und 30.
(15) Vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 29; sowie HANS PIRCHEGGER, Das steirische Eisenwesen bis 1564. Mit einem Überblick über das Kärntner Eisenwesen, Graz 1937, 13.
(16) D. H. III 260 (1051 Februar 8, Augsburg), D. H. IV. 4 (1057 Februar 4, Neuburg a. d. Donau), D. F. I. 732 (1178 Juni 14, Turin), Salzburger Urkundenbuch, bearb. v. P. Willibald Hauthaler – Franz Martin, Salzburg 1910–1933, hier SUB II n. 531 (1199 September 29, Mainz); vgl. BRACHER, Beiträge (wie Anm. 10), 34 und 26, Anm. 9; WIESER, Besitz- und Siedlungsgeschichte (wie Anm. 14), 227.
(17) Vgl. WIESER, Besitz- und Siedlungsgeschichte (wie Anm. 14), 221–230.
(18) Vgl. HANS PIRCHEGGER, Landesfürst und Adel in der Steiermark während des Mittelalters, 1. Teil, Graz 1951 (Forschungen zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Steiermark 12), 99f.
(19) Vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 21; BRACHER, Beiträge (wie Anm. 10), 27f.; EBNER, Burgen (wie Anm. 1), 50.
(20) ALFONS DOPSCH, Die landesfürstlichen Gesamturbare der Steiermark aus dem Mittelalter, Wien/Leipzig 1910 (Österreichische Urbare, I. Abt., Bd. 2), 45.
(21) Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark (StUB), bearb. v. J(osef) Zahn, 4 Bde., Graz 1875–1903, hier StUB III, n. 74 (1250 Juni 1, Fohnsdorf).
(22) Vgl. EBNER, Burgen (wie Anm. 1), 50 ff.
(23) Vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 18, 22 und 37.
(24) StUB I, n. 404 (1160 April 16, Leoben).
(25) StUB I, n. 550 (1173 März 18, Leoben).
(26) StUB I, n. 620 (1182, Radkersburg).
(27) Vgl. CLARISSA RIBISCH, Die Pfarrkirche Maria am Waasen in Leoben. Studien zum Gesamtkunstwerk, Diplomarbeit Wien 2001, 2. Zur Nennung StuB I, n 421 (c. 1160, Admont).
(28) StUB I, n. 691 (1188 August 2, am Krungelsee), n. 692 (1188 August 2, am Krungelsee). Vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 21.
(29) StUB II, n. 10 (1195 [Nov.], Laufen).
(30) MAJA LOEHR, Leoben – Werden und Wesen einer Stadt, Baden 1934, 39 und 105, Anm. 18.
(31) StUB IV/1, n. 43 (1261 Anfang-Dezember): et omnia mihi dignemini remandare in Leuben ad placitum generale, quia nobiles terre venient omnes ibi. Wahrscheinliche Datierung zweite Jahreshälfte 1261.
(32) ALBERT von MUCHAR, Geschichte des Herzogthums Steiermark, Bd. 5, Graz 1850, berichtet auf Seite 433: „Ihrer geschieht schon Erwähnung im Jahre 1263, wo Ulrich und Rapoto, Dominikaner in Leoben, urkundlich gelesen werden”, nennt aber keine Quelle. LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 104 Anm. 9, vermutet, dass die (vermutlich) aus Admont stammende Quelle verbrannt ist.
(33) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 19. Sie verwendete Arbeiten der Bürgermeister JOSEPH GRAF, Nachrichten über Leoben und die Umgebung nach der Zeitordnung. Ein Beytrag zur Landesgeschichte, Graz 1824, und PHILLIP Edlen von VISSA UND SABASSI („Vissa-Handschrift”, 1812), Frageentwürfe an sämtliche steyermärkische Werbbezirke zum Behufe einer physikalischen Statistik dieses Landes beantwortet von Phillip Edlen von Vissa und Sabassi, Bürgermeister des regulierten Magistrats der k. k. Stadt Leoben in der Obersteyermark, Brucker Kreises im September 1812 (Stadtarchiv Leoben, Schuber A1, Beschreibungen), die sich auf eine noch ältere – z. Zt. unbekannte – Quelle beziehen. In der Maja Loehr folgenden Literatur, die ihrer gut durchdachten und anschaulich argumentierten Arbeit folgte, wurde es oftmals Przemysl Otakar selbst, der vor die Leobener trat und die Verlegung der Stadt befahl. Vgl. u. a. in GÜNTHER BRUCHER (Hg.), Gotik, München 2000 (Geschichte der bildenden Kunst in Österreich 2), 211f., wird Leoben als „planmäßige Anlage ab 1261/1262” wie folgt beschrieben: „Ottokar II. Přemysl unternahm zur Festigung seiner Herrschaft auch in der Steiermark Stadtneugründungen (Radkersburg 1261–1265, Bruck an der Mur 1263). In einem 1261 oder 1262 in Leoben einberufenen »placitum generale« verfügte Ottokar vor einer Versammlung des steirischen Adels die Verlegung der Altsiedlung Leoben in eine verteidigungstechnisch bestens geschützte Flußschlinge der Mur.” (211).
(34) StUB IV, n. 113 (1263 August 17, Graz).
(35) Vgl. HEINZ DOPSCH, Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter, Wien 1999 (Österreichische Geschichte 1122–1278), 203–207 und 444–448.
(36) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 21.
(37) Anonymi Leobiensis Chronicon, nach dem Originale hg. v. JOSEF von ZAHN, Graz 1865, 19f.
(38) Neuerdings formuliert auch Jiri Kuthan das Datum der Stadtverlegung bereits vorsichtig, vgl. JIRI KUTHAN, König Przemysl Ottokar II. und sein Gründerwerk in den einstigen babenbergischen Ländern, in: Österreich in Geschichte und Literatur 49 (2005), H. 6, 326–346, hier 335f.
(39) Übersetzung: Im Jahre 1268 wurde die Stadt Leoben in Steiermark wegen des Berges, welcher die Stadt im Süden begrenzte, gegen Norden verlegt, dessentwegen sie nicht hatte befestigt werden können.
(40) Siehe zuletzt WINFRIED STELZER, Studien zur österreichischen Historiographie im 14. Jahrhundert. I: Die Chronik des „Anonymus Leobiensis” und die Leobener Martins-Chronik, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 103 (1995), 369–391. Die als Text zu erschließende, als Handschrift nicht überlieferte Leobener Martinschronik (LMC, dazu 371), muss die Notiz in der bekannten Form spätestens zu Beginn des 14. Jahrhunderts enthalten haben, da sie sowohl in der St. Lambrechter Überlieferung (heute Graz UB Cod. 290 [= G, dazu S. 371] fol. 93rb) als auch und davon unabhängig in der von einem Leobener Dominikaner kompilierten Chronik (Chronik des Anonymus Leobiensis), in der die LMC ebenfalls benützt wurde, in allen bekannten Handschriften enthalten ist. Pez (HIERONYMUS PEZ, Scriptores rerum Austriacarum 1, Leipzig 1721), 751–966, hier Sp. 831 A druckte nach der Klosterneuburger Handschrift des Anonymus Leobiensis. Die als Edition völlig unzureichende und unverständliche Ausgabe von ZAHN, Chronicon (wie Anm. 37), die sich auf die St. Lambrechter Überlieferung stützt, bringt – trotz vieler Unzulänglichkeiten – korrekt das Datum 1268. Ich danke Professor Stelzer herzlich für die ausführlichen Erläuterungen zum Anonymus Leobiensis.
(41) Steiermärkisches Landesarchiv (StLA), AUR 1159 (1280 Jänner 30); vgl. zum Kloster nunmehr ALFRED JOHAM, Beiträge zur Baugeschichte des Leobener Dominikanerklosters im Mittelalter, in: Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark 96 (2005), 167–210, hier 167.
(42) JOHAM, Beiträge (wie Anm. 41), 169, nennt für Österreich Bruck an der Mur und Retz, verweist aber auch auf Beispiele in Böhmen (Budweis, Pisek etc.), die unter Przemysl Otakar entstanden sind. Vgl. auch JIRI KUTHAN, Przemysl Ottokar II. König, Bauherr und Mäzen. Höfische Kunst im 13. Jahrhundert, Wien/Köln/Weimar 1996, 225; sowie HERTA HAGENEDER, Die Minoriten in den österreichischen Städten, in: Stadt und Kirche, hg. v. Franz-Heinz Hye, Linz 1995 (Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas 13), 257–268.
(43) ZAHN, Chronicon (wie Anm. 37), 25: Ipsa domus fratrum in Leuben a propria igne omnino fuerat exusta.
(44) Zum Patrozinium der Kirche (hl. Florian) vgl. JOHAM, Beiträge (wie Anm. 41), 200f. Er nimmt an, dass der hl. Florian erst zwischen 1476 und 1478 zum Hauptpatron der Kirche wurde und sie davor möglicherweise ein Marienpatrozinium hatte.
(45) Vgl. JOHAM, Beiträge (wie Anm. 41), 172 und 200 ff.
(46) Vgl. GRAF, Nachrichten (wie Anm. 33).
(47) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), bezieht sich dabei auf die Reimchronik, sowie auf Nachrichten aus dem 19. Jahrhundert wie GRAF, Nachrichten (wie Anm. 33).
(48) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 24.
(49) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 27, hält den 1277 (StLA, AUR 1071) und 1282 (SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen [wie Anm. 8], Rechtsquelle [RQ] 4 [1282 Jänner 16]) genannten Her(t)wicus miles de Luiben für einen Krottendorfer. Die genaue genealogische Bestimmung jener Personen, die sich zur Zeit der Verlegung nach Leoben nennen (im Gegensatz zu den freien Leuten des 12. Jahrhunderts) und vermutlich an deren Organisation beteiligt waren, steht noch aus; vgl. dazu auch SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 33 sowie dort Anm. 37.
(50) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 36.
(51) Stadtamt Leoben, Bauakten Mühltaler Straße 1, Bearbeitung durch Alfred Joham.
(52) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 24.
(53) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 50.
(54) WERNER STRAHALM, Bruck an der Mur. Eine Stadtgeschichte, 3. Aufl. Graz 1997, 20.
(55) StLA, AUR 2545 (1355 September 9).
(56) StLA, AUR 3776 (1393 Juni 2): in vnser chapellen [….] in dem selben chloster, dar inn vnser begrebnuß ist; StLA, AUR 3799 (1394 Jänner 31): chapellen irs vorgenanten chlosters [...] darin vnser vorderen vnd wir vnser begrebnus haben.
(57) Original StLA AUR 1990b (1330 Jänner 15), Text: SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 24 (1330 Jänner 15, Salzburg): Erzbischof Friedrich III. von Salzburg erteilt dem Abt Ekhart von Admont das Recht, innerhalb der Stadtmauern von Leoben eine neue Kirche zu bauen. Abt Ekhart, der Patron der Pfarrkirche in Leoben, begründete seinen Antrag damit, dass es innerhalb der Stadtmauern von Leoben abgesehen vom Dominikanerkloster keine Kirche oder Kapelle gebe, welche der Pfarrer für Gottesdienste bzw. das Spenden von Sakramenten nützen könne.
(58) StLA, AUR 3296a (1377 November 8), sowie JAKOB WICHNER, Beiträge zur Geschichte der Stadt Leoben, Wien 1912, 20 ff. (Volltext).
(59) StLA, AUR 4132 (1403 Juli 25): Peringer der Dumerstorfer stiftet ein ewiges tag vnd nacht liecht in seinem newn chor daz sand Johanns in der stat gelegen vor meine haws den ich von grunt erpawt hab. Er dotiert dies mit Zinsgütern in der Lacken, einem gut ze Judendorff, eine Wiese bei Micheldorf und einem haws gelegen pei den fleischpenkchen in der stat. Er behielt sich, seinem Sohn Georg und seinen Nachkommen die Vogtei über diese Güter sowie die Vogttümer vor.
(60) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 52 sowie 112 Anm. 11 (1440 August 23) und 12 (1454 Juni 11, Wr. Neustadt).
(61) JOSEF von ZAHN, Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter, Wien 1893, 304: 1485 die burgk; 1493 die burg in der stat Lewben.
(62) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 32.
(63) KUTHAN, Ottokar (wie Anm. 42), 223.
(64) Vgl. LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 32 ff.
(65) Vgl. LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 38; JOSEF FREUDENTHALER, Alt-Leoben. Bausteine zu einer Heimatkunde, Graz 1930, 77.
(66) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 71.
(67) Zum Abbruch des Jakobsturms sowie der Umgestaltung des südlichen Bereichs des Stadtgrabens in eine Gartenanlage vgl. FREUDENTHALER, Alt-Leoben (wie Anm. 65), 218 ff.
(68) Vgl. RIBISCH, Pfarrkirche (wie Anm. 27).
(69) Zur Frage der Elisabeth- und Heiligengeistkapelle sowie zum Bürgerspital und Landeskrankenhaus allgemein vgl. NORBERT WEISS, „Den Kranken zum Heile”. Geschichte des Landeskrankenhauses Leoben, Leoben 2003.
(70) WEISS, „Den Kranken zum Heile” (wie Anm. 69), 23.
(71) WEISS, „Den Kranken zum Heile” (wie Anm. 69), 22.
(72) BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 59.
(73) BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 60f.
(74) Unter einem deutschen Hammer versteht man einen Hammer, der mittels Wasserkraft die Blasebälge bewegte und den Hammer hob, der „den Stahlkern von der Weicheisenhülle trennte, das Roheisen in das ,geschlagene' umwandelte und die Maß in zwei Halbmaße teilte (,Deutschhammer´'). Der Schmelzofen, der Hammer und das Ausheizfeuer waren unter einem Dache (Blahhaus, Plähhaus).” Vgl. JOSEF FREUDENTHALER, Eisen auf immerdar! Geschichte der Stadt und des Bezirkes Leoben in Kulturbildern, 3. Aufl. Leoben 1954, 91; sowie PIRCHEGGER, Das steirische Eisenwesen bis 1564 (wie Anm. 15), 126f.
(75) Vgl. HANS JÖRG KÖSTLER, Hütten und Hämmer. Entstehen und Vergehen kleinerer Eisenwerke in der Umgebung von Leoben, Leoben 2002, 60, sowie die Quellenangabe in ANTON PANTZ, Die Gewerken im Bannkreise des steirischen Erzberges, Wien 1918, 47.
(76) Zu den Hämmern in Waasen vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 85–94.
(77) FREUDENTHALER, Alt-Leoben (wie Anm. 65), 79.
(78) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 116 [5a].
(79) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 157f.
(80) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 123 [6f]; Statistik Austria, Volkszählung vom 15. Mai 2001 [http://www.statistik.at/blickgem/gemDetail.do?gemnr=61108&gemnam=Leoben – 31. Juli 2006].
(81) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 3 (1280 Jänner 30).
(82) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 5 (1284 Mai 31, Leoben).
(83) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 7 (1298 September 18, Leoben): Befreiung der Hofstätte des Pfarrers Yring von Proleb von allen Diensten.
(84) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 34.
(85) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 13 (1311 Mai 25). In dieser Form beibehalten in den bis 1500 erhaltenen Stadtsiegeln (RQ 23 [1328 Dezember 16, Leoben]; RQ 31 [1346 Juli 12, Leoben]; RQ 121 [1435 Juli 22, Leoben]).
(86) Vgl. FRANZ KIRNBAUER, Der Vogel Strauß als Sinnbild des Eisenhandels, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 61 (1958), 254–257; DERS., Wappen der Stadt Leoben, Leoben 1959 (Leobener grüne Hefte 38); sowie GRETE LESKY, Vogel Strauß, der Eisenfresser. Ein Beitrag zur Ergänzung von Arbeiten über den Vogel Strauß als Leobener Stadtwappen, in: Der Leobener Strauß 1 (1973), 9–20.
(87) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 69, sowie ebd., RQ 291 (1541 Jänner 24, Wr. Neustadt).
(88) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8).
(89) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 111.
(90) DOPSCH, Gesamturbare (wie Anm. 20), 64; sowie PIRCHEGGER, Erläuterungen I (wie Anm. 10), 215.
(91) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 37.
(92) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 181 (1476 April 6, Wr. Neustadt).
(93) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 207 (1485 Jänner 9).
(94) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 41 f. und 105 Anm. 20.
(95) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 46 (1365 Jänner 6); RQ 147 (1447 Juli 24).
(96) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 319 (1580 Juli 9, [Leoben]).
(97) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 259 (1525 Jänner 3, [Leoben]).
(98) Stadtarchiv Leoben, Ratsprotokoll 1541, fol. 2f.
(99) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 327 (1598 April 27).
(100) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 36.
(101) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 291 (1541 Jänner 24, Wr. Neustadt).
(102) Stadtarchiv Leoben, Ratsprotokoll 1542, fol. 249v.
(103) Zu den Bürger Leobens im Mittelalter vgl. ELFRIEDE ROTHE, Die Leobener Bürger bis zum Jahre 1434, Graz 1993 (Schriftenreihe des Instituts für Geschichte 5).
(104) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 259 (1525 Jänner 3, [Leoben]).
(105) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 90f.; sowie ARTUR ROSENBERG, Beiträge zur Geschichte der Juden in Steiermark, Wien/Leipzig 1914 (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Juden in Deutsch-Österreich VI), 15, 80 und 122f.; sowie INGE WIESFLECKER-FRIEDHUBER, Beiträge zur Geschichte der Vertreibung der Juden aus der Steiermark unter Maximilian I., in: Geschichtsforschung in Graz. Festschrift zum 125-Jahr-Jubiläum des Instituts für Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz, hg. v. Herwig Ebner – Horst Haselsteiner – Ingeborg Wiesflecker, Graz 1990, 169–179; WALTER BRUNNER, Geschichte der Juden auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Steiermark im Mittelalter, in: Judovski Zbornik (= Casopis za zgodovino in narodopisje 71) N. S. 36 (2000), H. 1–2, 71–94; ELISABETH SCHÖGGL-ERNST, Die Vertreibung der Juden aus Steiermark, Kärnten und Krain am Ende des Mittelalters. Quellen und Geschichte, in: ebd., 299–314.
(106) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 138 [15c]; GIDEON (HANS) RÖHR, Vor 50 Jahren am 9. Juni 1938. Erinnerungen eines in Leoben geborenen Juden, in: Alt-Leoben 25 (1988), 1–8.
(107) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 9 (1305 Mai 5, Bruck an der Mur).
(108) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 18 ([1314] März 12, Graz).
(109) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 239 (1501 März 2).
(110) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 98 (1415 Mai 25, Wr. Neustadt); PIRCHEGGER, Das steirische Eisenwesen bis 1564 (wie Anm. 15), 21 ff.
(111) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 114 (1422 November 20, Wr. Neustadt), und RQ 132 (1439 Jänner 29, Wr. Neustadt).
(112) Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 65f.; sowie FERDINAND TREMEL, Studien zur Wirtschaftspolitik Friedrichs III. 1435–1453, in Carinthia I 146 (1956), 549–580, hier 563.
(113) Vgl. FERDINAND TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts, in: Der Leobener Strauß 1 (1973), 30–51, hier 30; sowie SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 97 (1413 Juli 4).
(114) Zu den Hämmern in Göß, Donawitz und Judendorf vgl. BRACHER, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte Leobens (wie Anm. 3), 72–85.
(115) RUDOLF LIST, Die Bergstadt Leoben. Anlitz – Geschichte – Gegenwart, Leoben 1948, 78, 94 und 127f.
(116) FREUDENTHALER, Eisen auf immerdar! (wie Anm. 74), 123.
(117) Vgl. FERDINAND TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 18. Jahrhunderts, in: Der Leobener Strauß 4 (1976), 71–95, hier 81.
(118) Vgl. KARIN STAFFENBERGER, Leoben zur Zeit der Franzosenkriege, Diss. Wien 1965, 97–107.
(119) Vgl. LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 171 f.
(120) Vgl. FREUDENTHALER, Eisen auf immerdar! (wie Anm. 74), 65.
(121) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), 62. Als Handwerker ist allerdings nur ein panifex = Tuchmacher Leopold bezeichnet, der aber auch Tuchhändler gewesen sein könnte; vgl. TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts (wie Anm. 113), 30 und 47, Anm. 2.
(122) TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts (wie Anm. 113), 30.
(123) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 149.
(124) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 316 (1578 Juni 1, Leoben).
(125) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 33 (1347 September 15, Bruck an der Mur).
(126) FRITZ POPLEKA, Schriftdenkmäler des steirischen Gewerbes, Bd. 1, Graz 1950, 49f., n. 23 (1360 Februar 8, Graz).
(127) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 72 (1393 Oktober 23, Wien).
(128) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 31 und 110 ff. Anm. 9.
(129) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 39.
(130) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 110 ff. Anm. 9.
(131) GRAF, Nachrichten über Leoben (wie Anm. 33), 94. Vgl. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 250 (1517 August 1, Augsburg), und RQ 251 (1517 September 12, Wien).
(132) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 192 (1478 Mai 15, Leoben).
(133) TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts (wie Anm. 113), 31. SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 196 (1481 Jänner 27).
(134) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 216 (1490 Jänner 3): das wir von maister und gesellen vorgenantz hanntberchs der stat ze Lewben mit brieflicher kundtschaft under derselben stat statgerichtz und ratherrenn innsigl ververttigt bericht sein wie und sich maister und gesellen des hanntberchs hallten sullen unnd bisher in vorgmellter stat Rottenmann nicht verordent noch beschehen ist.
(135) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 241 (1509 November 5); vgl. auch FRITZ POPELKA, Geschichte des Handwerkes in Obersteiermark bis zum Jahr 1527, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 19 (1926), 86–144, hier 109 ff.
(136) Vgl. JOSEF von ZAHN, Nachträge zu den Materialien zur inneren Geschichte der Zünfte in Steiermark, Graz 1882 (Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen 18), 46.
(137) Vgl. ZAHN, Nachträge (wie Anm. 136), 81.
(138) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 44.
(139) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 42.
(140) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 305 (1561 [Auszüge aus dem Grundbuch der Stadt]).
(141) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 42.
(142) Vgl. TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts (wie Anm. 113), 46.
(143) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 164.
(144) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 182f.
(145) Zur Geschichte des Stadttheaters vgl. die Festschrift: 175 Jahre Stadttheater Leoben (1790–1965), hg. v. der Stadtgemeinde Leoben, Leoben 1965; sowie RUDOLF LIST, Geschichte des Stadttheaters Leoben 1790–1965, Ried im Innkreis [1965].
(146) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 128.
(147) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 130.
(148) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 180.
(149) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 194; FREUDENTHALER, Alt-Leoben (wie Anm. 65), 191.
(150) TREMEL, Das Gewerbe in Leoben um die Mitte des 16. Jahrhunderts (wie Anm. 113), 43.
(151) SCHILLINGER-PRASSL, Rechtsquellen (wie Anm. 8), RQ 325 (1594 Juli 9, Graz).
(152) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 130 ff.
(153) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 132f.
(154) FREUDENTHALER, Alt-Leoben (wie Anm. 65), 188f.; LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 138f.
(155) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 147f.
(156) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 148f.
(157) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 165f.
(158) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 173.
(159) LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 177.
(160) FREUDENTHALER, Alt-Leoben (wie Anm. 65), 188f.; LOEHR, Leoben (wie Anm. 30), 179.
(161) StLA, Archiv Leoben, Schuber 130, Heft 471; vgl. auch TREMEL, Das Gewerbe in Leoben in der Mitte des 18. Jahrhunderts (wie Anm. 117), 85 Anm. 1.
(162) GEORG GÖTH, Das Herzogthum Steiermark geographisch-statistisch-topographisch dargestellt und mit geschichtlichen Erläuterungen versehen, 3 Bde., Wien 1840–1843, hier Bd. 2, 306; vgl. dazu auch LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 155f.
(163) LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 74 und 84f.; sowie JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 137 [15b].
(164) LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 92.
(165) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 141 [17a].
(166) GEORG WIELAND, Leoben in der katholischen Erneuerung. Teil 1: Reformation und Gegenreformation, in: Der Leobener Strauß 9 (1981), 157–249, hier 165.
(167) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 141 [17a].
(168) LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 98f. Zur katholischen Erneuerung vgl. WIELAND, Leoben in der katholischen Erneuerung (wie Anm. 166).
(169) Zum Areal und Gebäudebestand des Jesuitenkollegs Leoben 1613–1650 sowie zur Geschichte der Jesuiten in Leoben vgl. GEORG WIELAND, Leoben in der katholischen Erneuerung. Die Herkunft der innerösterreichischen Führungsschichten und ihre Rolle als Reformträger. Entwicklungszüge der österreichischen Jesuitenprovinz, 3 Bde., Diss. Tübingen 1985, hier Bd. 3, 35* (Plan). Ich danke Dr. Wieland für die Bereitstellung seiner Dissertation.
(170) Vgl. zur Geschichte der Jesuiten in Leoben GÜNTHER JONTES – KURT WOISETSCHLÄGER, Die ehemalige Jesuiten- und heutige Stadtpfarrkirche St. Xaver zu Leoben. Geschichte und Kunst, Leoben 1987.
(171) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 138 [15b].
(172) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 137 [15a].
(173) LIST, Bergstadt Leoben (wie Anm. 115), 150.
(174) Vgl. STAFFENBERGER, Leoben zur Zeit der Franzosenkriege (wie Anm. 118), 75–90.
(175) Vgl. JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 132 [11c].
(176) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 131 [10].
(177) Zur Geschichte der Montanuniversität bis 1949 vgl. Die Montanistische Hochschule Leoben 1849–1949. Festschrift zur Jubelfeier ihres hundertjährigen Bestandes in Leoben, 19. bis 21. Mai 1949, Schriftleitung Othmar M. Friedrich – Friedrich Perz, Wien 1949.
(178) Bereits 1703 war ein regelmäßiger Postkurs von Bruck an der Mur mit Anschluss aus Wien und Graz über Leoben nach Brixen eingerichtet worden, der aber nur bis 1705 bestand und erst 1741 zur dauernden Einrichtung gemacht wurde; vgl. JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 128 [8e]. Vgl. auch die Nennung von Postmeistern in den Katastern ab 1747 bis 1825.
(179) JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 140 [16e].
(180) Vgl. zur Brauereigeschichte vgl. MICHAEL KRANEWITTER unter [www.brauereifuehrer.com - 14. August 2006].
(181) Vgl. Die oesterreichisch-alpine Montangesellschaft, 1881–1931, Wien 1931; BARBARA SCHLEICHER, Heißes Eisen. Zur Unternehmenspolitik der Österreichisch-Alpine-Montangesellschaft in den Jahren 1918–1933, Frankfurt a. M. u. a. 1999; OLIVER RATHKOLB u. a., NS-Zwangsarbeit: Der Standort Linz der „Reichswerke Hermann Göring AG” Berlin, 1938–1945. Band 1: Zwangsarbeit – Sklavenarbeit: Politik-, sozial- und wirtschaftshistorische Studien, Wien 2001.
(182) Das erste Bombardement auf die Stadt erfolgte am 22. Februar 1944; 1944/45 waren in Leoben zwei völlig zerstörte Häuser und 25 Bombentote zu verzeichnen. In Donawitz wurden beim schwersten Angriff am 17. November 1944 das Isolierhaus des Werksspitals getroffen, wobei 20 Personen zu Tode kamen. Weitere Angriffe betrafen – weitgehend ohne Personenschaden – die Donawitzer Halden, den Bereich des Gösser Kalvarienberges, das Gelände des Münzenberges nördlich des Hauptbahnhofes und die Kerpely-Kolonie mit fünf Toten; vgl. JONTES, Leoben (wie Anm. 1), 119 [5d].
(183) Alle Daten [http://www.leoben.at/deutsch/verwaltung/daten.php – 22. Juni 2006].

 

 

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