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Maissau liegt an der Grenze des Weinviertels zum Waldviertel am Fuße des Manhartsberges (536 m) in einer Höhe von 341 m. Der Manhartsberg bildet das südliche Ende der sogenannten Moravischen Zone des Böhmischen Massivs. Der aus Granit bestehende Abfall des Bergzuges weist Spuren der Brandung des tertiären Meeres auf. Die Gegend ist bekannt als Fundort für Meerestiere.
Der stellenweise lößbedeckte Abfall kann trotz trockenem Wetter für Weinbau genutzt werden, die höheren Gebiete sind jedoch mit Föhrenwäldern bepflanzt. Von Westen nach Norden erheben sich direkt bei Maissau der Winterwiesberg (441 m), der Kühberg (458 m) und der Juliusberg (407 m). Am Fuße des Berges beginnt lößüberzogenes Tertiärland. Dank der im Westen durch den Manhartsberg windgeschützten und der nach Süden offenen Lage ist das Gebiet für Wein- und Gartenbau geeignet.
Maissau ist mit Schrattenthal und Hardegg eine der kleinsten Städte Niederösterreichs. Die Geschichte der Stadt ist eng mit der Geschichte ihrer Besitzer verbunden – zumindest bis 1848, aber auch darüber hinaus.
Die Gegend um Maissau ist besonders reich an ur- und frühgeschichtlichen Funden, die meisten davon befinden sich heute in den Museen in Eggenburg, Horn und auf der Rosenburg.
Die wichtigsten Fundorte sind die Rieden Urtl/Veiglberg an der Grenze zu Ravelsbach, die Heidenstatt bei Limberg mit durchgehender Besiedlung vom Neolithikum bis ins 10. Jahrhundert (slawische Besiedlung) und die Ried Schwarze Erde mit Siedlungsfunden aus der Jungsteinzeit (1).
(1) H. FEIGL, Stadtgemeinde M., in: Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden, hg. v. E. BEZEMEK u. W. ROSNER, 1993, S. 772.
Im Gemeindegebiet von Maissau selbst wurden linearbandkeramische Hockergräber aus der mittleren Jungsteinzeit entdeckt (2). Bei weiteren Forschungen 1934 fanden sich an Nutz- und Kulturpflanzen aus der Bronzezeit Weizen, Zwergweizen, Roggen, Emmer, vierzeilige Gerste, Hirse, Raps, Pferde- oder Saubohnen und Linsen sowie verschiedene Unkrautsamen aus der Bronzezeit. Mit einem Fruchtbarkeitssymbol wird die sogenannte Frauenkröte von Maissau (Bronzezeit/Urnenfelderkultur) – eine Kröte mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen – in Verbindung gebracht, die Josef Höbarth 1936 fand.
(2) G. HASENHÜNDL, Ur- und Frühgeschichte im politischen Bezirk Hollabrunn, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 27. I. PRIHODA schreibt in der FS 600 Jahre Stadt Maissau (1380–1980), hg. v. der Stadtgemeinde Maissau, 1980, S. 26 „in der Nähe der Stadt Maissau”, ausgegraben von Höbarth vor dem 2. Weltkrieg Fundort unbekannt.
Aus einem hallstättischen Gräberfeld mit 24 Gräbern und vielen keramischen Funden (750–450 v. Chr.) stammen 2 Situlen (große Bronzeeimer) mit Deckeln und Eisenarmbändern (3). Die Abbildungen auf den Situlen sind gute Quellen für die Kulturgeschichte, da sie Details über Kleidung, Fahrzeuge, Spiele, Bewaffnung etc. enthalten. Auch aus der jüngeren Eisenzeit sind Funde vorhanden.
(3) F. BERG, Ein Gräberfeld der Hallstattkultur aus M., NÖ, in: FS zur 50-Jahr-Feier des Höbarthmuseums und Museumsvereins in Horn 1930–1980, 1980, S. 131 f.
Die Bedeutung des Namens Maissau ist ungeklärt, es wird aber in der neuesten Forschung ein slawischer Ursprung (Ableitung von einem Personennamen) angenommen. Die im Gefolge der bairischen Adeligen in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts nach Osten vordringenden Siedler trafen im heutigen Weinviertel auf slawische Bevölkerung und übernahmen vermutlich deren Ortsbezeichnungen. Die ältesten überlieferten Schreibweisen des Ortes lauten Missov oder Missowe (4).
(4) Codex traditionum ecclesiae collegiatae Claustroneoburgensis … ab anno domini MCVIII usque circiter MCCLX (FRAII/4), 1851, Nr. 124, 199.
Die Siedlungsentwicklung der Stadt ist nur mehr teilweise nachvollziehbar, da bei einem Stadtbrand 1767 die Kirche, der Pfarrhof und ein Großteil des in der Burg gelagerten Herrschaftsarchivs vernichtet wurden.
Die erste urkundliche Nennung von Maissau stammt aus dem Jahr 1114 und betrifft eine Schenkung von Gütern zu Missov an das Stift Klosterneuburg. Sowohl die Familie des Schenkers als auch das Stift Klosterneuburg sind in den folgenden Jahrhunderten die größten Grundbesitzer des Ortes. Der Schenker, von dem wir nur den Namen Otto kennen, war zu diesem Zeitpunkt babenbergischer Gefolgsmann und Burggraf von Mödling. Seine Vorfahren werden, wie viele in Niederösterreich begüterte Adelige im 11. Jahrhundert, in der Gefolgschaft eines Hochfreien in die Mark gekommen sein, um sich an der Expansion im Osten zu beteiligen. Otto scheint seinen Besitz am Manhartsberg verlassen zu haben, um durch Dienste für den Markgrafen seine eigene Machtposition auszubauen. Er schenkte dem Marienaltar der Klosterneuburger Kirche seinen ganzen Besitz zu Maissau mit einem Weingarten, sowie namentlich genannten Dienern, Mägden und Holden (5). Auf diese Schenkung geht vermutlich der Großteil des im ältesten Klosterneuburger Urbar von 1258 genannten Besitzes von 17 Lehen und 2 Hofstätten im Wirtschaftsamt Maissau (officium Missowe) zurück (6).
(5) Codex traditionum (wie Anm. 4) Nr. 124.
(6) V. O. LUDWIG, Das älteste Urbar des Stiftes Klosterneuburg, in: Jb. d. Stiftes Klosterneuburg 5, 1913, S. 217f.
Eine Verwandtschaft mit den sich ab 1120 nach Maissau nennenden Ministerialen läßt sich anhand des ähnlichen Zeugenumfeldes sowie des bei den Maissauern beliebten Namens Otto annehmen. Die umfangreichen Schenkungen in Maissau weisen jedoch darauf hin, daß der Mödlinger Burggraf kein Interesse hatte, hier seinen Besitzstand auszubauen.
In Zusammenhang mit dieser Schenkung wurde der Ortsteil Aigen in der bisherigen Forschung als ältester Ortsteil bezeichnet (7). Dagegen spricht, daß sich Ministeriale und deren Gefolgsleute weiter nach Maissau nennen – hier also unabhängig von Klosterneuburg bereits ein Machtzentrum aufgebaut hatten, obwohl Otto ebenso wie 1120 Rudolf von Maissau ihren ganzen Besitz zu Maissau dem Stift gegeben hatten.
(7) Wie sich aus den neuzeitlichen Grundbüchern des Stiftes Klosterneuburg ergibt, liegt der Großteil des Besitzes im Ortsteil Aigen.
Bei einer zwischen 1156 und 1171 zu datierenden Urkunde zeugen nach Maissauer Brüdern noch ein Meinhard von Maissau und sein gleichnamiger Sohn. Aufgrund der späteren Reihung unter den Zeugen läßt sich vermuten, daß es sich hierbei um in Maissau sitzende Gefolgsleute handelt (8).
(8) BUB 1, 1950, S. 30–31.
Die enge Verbindung der Familie zu Klosterneuburg wird durch die Wahl der Grablege in diesem Kloster zum Ausdruck gebracht. Ein maissauischer Grabstein aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts befindet sich noch heute im Kreuzgang des Stiftes (9). Auch die Verwandte der Maissauer, Hedwig von Würnitz, stiftete um 1190 gemeinsam mit ihren Kindern einen Besitz im Ort (10).
(9) Genannt wird ein Otto, seine Frau Gertrud sowie deren Kinder Otto und Alold. Der Klosterneuburger Nekrolog gedenkt dreier Ottos, des Walters und der Rikardis von Maissau.
(10) Codex traditionum (wie Anm. 4) Nr. 382, 388.
Das Umfeld, in dem die Maissauer agieren, konzentriert sich im Lauf des 12. Jahrhunderts immer enger um Maissau. Das lockere gesellschaftliche Gefüge, das noch die Zeit des Burggrafen Otto kennzeichnete, beginnt sich abzugrenzen. Die Sicherstellung und Arrondierung des Besitzes läßt die Verbindung zu den Nachbarn in den Vordergrund treten (11).
(11) B. RIGELE, Die M.er. Landherren im Schatten der Kuenringer, Masch. schr. phil. Diss. 1990, S. 20 ff. Pfaffstettner, Ravelsbacher, Mühlfelder etc.
Der Aufstieg der Familie zur Führung des Landes gelang nach 1240. Sowohl bei Ulrich von Liechtenstein, als auch bei Seifried Helbling wird ein Otto von Maissau als imposante Erscheinung mit großem Gefolge geschildert. Hier findet sich auch die erste Beschreibung des Maissauer Wappens (schwarzes Einhorn auf goldenem Schild) (12). Den Höhepunkt seiner Macht erreichte Otto zur Zeit der Herrschaft Ottokar Przemysls. Er gehörte zu jener Gruppe von Adeligen, auf deren Unterstützung der neue Herrscher angewiesen war. Ab 1251 ist Otto in der engsten Umgebung Ottokars anzutreffen. Es gelang ihm durch seine Stellung als Rat und Landrichter, aber auch mittels der dem Herzog zur Verfügung gestellten Gefolgschaft, seinen Einfluß und sein Vermögen weiter zu vergrößern. Die Erwerbung der späteren Herrschaftszentren Horn, Pöggstall, Staatz und Ottenschlag seien nur als Beispiele genannt. Als Geldgeber des passauischen Bischofs konnte er auch verschiedene Zehentrechte erwerben (13). Die Hintergründe der Gefangennahme Ottos 1265 auf Befehl Herzog Ottokars, in deren Verlauf er starb, sind unklar, hängen aber mit den beginnenden Spannungen zwischen dem Przemysliden und dem ihm zu mächtig gewordenen Landherrn zusammen (14).
(12) Ulrich's von Liechtenstein Frauendienst, hg. von R. BECHSTEIN (Deutsche Dichtung des Mittelalters 6/7, 1888) v. 1478–1479, 5 und v. 1521,5–1523,7. Seifried Helbling, hg. v. J. SEEMÜLLER, 1886, Kap. 13, S. 58f.
(13) RIGELE, M.er (wie Anm. 11.) S. 41f.
(14) M. WELTIN, Landesherr und Landherrn. Zur Herrschaft Ottokar II. Przemysl in Österreich, in: Ottokar-Forschungen (Jb. f. LKNÖ NF 44/45, 1978/79) S. 199 ff.
Bereits unter seinem Sohn Stephan von Maissau begann sich dann in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts das Interesse der Familie vom Stammsitz Maissau in den Horner Raum zu verlagern. Da sowohl die Stadt als auch das Landgericht von Horn in ihrem Besitz waren, verlegten sie im 14. Jahrhundert auch ihren Herrschaftssitz dorthin.
In dem Horn benachbarten Ort Krug errichtete Stephan 1277 das Zisterzienserinnenkloster St. Bernhard, wo einige Familienmitglieder auch ihre letzte Ruhestätte fanden. Nach 1380 ließen sich die Maissauer in der von Haidenreich gestifteten Kartause Aggsbach begraben (15). Eine Verschiebung des Herrschaftszentrums an die Donau am Anfang des 15. Jahrhunderts wird in der Wahl Ottos IV. für Pöggstall als Residenz deutlich.
(15) RIGELE, M.er. (wie Anm. 11) S. 280f.
Nach Maissau zog sich Stephan noch Anfang der achtziger Jahre bei aufkommenden Spannungen mit Herzog Albrecht zurück (16). 1298 kaufte er von seiner Schwester Sophie von Haunfeld und ihren Söhnen Alold und Stephan deren sichtlich ererbten Anteil an dem hause zu Meyssowe und was dazu gehörte, ihren Teil am Baumgarten und am Wald in Maissau (17).
(16) Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltener Diözesanblatt 8, 1908, S. 458 und Das Stiftungsbuch des Klosters St. Bernhard, mitgeteilt v. H. J. ZEIBIG, (FRA II, 6/2, 1853) S. 158.
(17) F. WILHELM – R. NEWALD, Corpus der althochdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, 4, 1932 ff., S. 252f.
Stephan von Maissau war einer jener Männer der ersten Stunde, die Rudolf von Habsburg unterstützten und seinen Heerzug 1276 nach Österreich zum Erfolg werden ließen. Er scheint unter den Beratern des Königs auf, als Beisitzer oder Vorsitzender von Schiedsgerichten und begleitete den König auf seinen Reisen durch Österreich, Steiermark und Kärnten. 1278 ernannte ihn Rudolf zum Marschall. Dieses Erbamt blieb ebenso wie das erworbene Schenkenamt bis 1440 in der Familie. Die in den folgenden Jahren eingetretene Reduktion des Marschallamtes auf rein repräsentative Aufgaben brachte doch den Vorteil eines häufigen Aufenthaltes bei Hof und die dadurch gegebene Möglichkeit einer persönlichen Einflußnahme. Für finanzielle Dienste ging Stephan auch nicht leer aus und erhielt umfangreiche Besitzungen verpfändet oder zu Lehen.
Sein Urenkel Haidenreich von Maissau übernahm 1368 bis 1375 und 1378 bis 1380 das Amt des Landmarschalls, war somit für die Friedenswahrung im Land zuständig. Vor allem die 1355 in der Landesordnung verankerte Rolle als Schiedsrichter und Vermittler bei Streitigkeiten in der Familie Habsburg führte zum Höhepunkt der maissauischen Macht am Anfang des 15. Jahrhunderts.
Im 14. Jahrhundert waren die Geschehnisse um den Manhartsberg geprägt vom Verhältnis der Habsburger zum böhmischen König. Bedrohungen und Wirtschaftskrisen trugen zur Abwanderung der Bevölkerung in die Städte bei. 1304, 1323 und 1399 wird die Gegend zwischen Horn, Maissau und Eggenburg verwüstet (18). Stephan II. von Maissau mußte 1324 Friedrich dem Schönen Treue schwören und sich verpflichten, seine Festen dem König jederzeit offen zu halten und bei Bedarf im Kriegsfall zur Verfügung zu stehen (19). Als 1331 ein neuer Einfall aus Böhmen drohte und eine Schlacht bei Laa keine Entscheidung brachte, wurde der Maissauer beauftragt, den böhmischen König über Winter an weiteren Plünderungen zu hindern.
(18) Ottokars österreichische Reimchronik, hg. v. J. SEEMÜLLER (MGH Dt. Chroniken 5/2, 1893) v. 84660; L. BRUNNER, Eggenburg. Geschichte einer niederösterreichischen Stadt 1, 1933, S. 135.
(19) K. LECHNER, Besiedlungs- und Herrschaftsgeschichte des Waldviertels, in: Das Waldviertel 7, hg. v. E. STEPHAN, o. J., S. 139. RIGELE, M.er (wie Anm. 11) S. 210.
1338 fand in dem Gebiet zwischen Horn und Eggenburg die erste große Judenverfolgung statt, die sich in den folgenden Jahren regelmäßig wiederholte (20).
(20) I. PÖLZL, Die Herren von M., in: BII. LKNÖ 14, 1880, S. 168. M. VANCSA, Geschichte Nieder- und Oberösterreichs 1, 1927, S. 106. Über die Geschehnisse in Maissau schweigen die Quellen.
Während der Hussitenkriege in den zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts blieb die Gegend von Maissau großteils verschont. Eine Anklage gegen den letzten Maissauer Otto IV. 1430 führt an, daß die Feinde die Güter des Maissauers mehr geschont hätten als andere. Dem widerspricht freilich die angebliche Zerstörung der Kirche von Maissau 1425 (21).
(21) PÖLZL, Die Herren von M., in: BII. LKNÖ 15, 1881, S. 48; Heimatbuch des Bezirks Hollabrunn, hg. v. Lehrerverein Hollabrunn 2, S. 184.
Otto IV. vermachte bereits zu Lebzeiten verschiedene Besitzungen seinen Verwandten, unter anderem überließ er 1432 Zehente von Maissau Leopold von Eckartsau, der 1440 auch die Feste und Herrschaft Maissau übernahm.
Die Annahme einer planmäßigen Stadtgründung im 13. Jahrhundert, bei der die Altsiedlung als Vorort weiterbestand, ist bei Maissau aus mehreren Gründen in Frage zu stellen. Erstens befand sich der Ort kontinuierlich im Besitz einer Familie. Eine Zeichensetzung durch eine Neugründung war daher nicht nötig. Darüber hinaus galt das Interesse der Maissauer offensichtlich der Stadt Horn. Zweitens beschränkte sich die Bautätigkeit im 13. Jahrhundert vor allem auf die Anlage einer Burg als herrschaftlicher Repräsentationsbau. Bei ihrer Anlage wurde das abfallende Gelände bereits bewußt ausgenützt und der Bergfried an der höchsten Stelle errichtet, geschützt durch den Manhartsberg. Unterhalb der Vorburg befand sich die Kirche mit Friedhof. Die Pfarre selbst entstand vermutlich im 13. Jahrhundert aus einer herrschaftlichen Schloßkapelle (22). 1265 scheint unter Maissauer Zeugen ein Pfarrer auf (23). Die Erbauung einer Kirche wird allerdings erst für das 15. Jahrhundert angenommen (24). Der heutige Kirchenbau wurde 1768 errichtet, der Turm 1843. Im Einkünfteverzeichnis der Passauer Pfarren aus dem 15. Jahrhundert (25) gehörte Maissau zum Dekanat Ravelsbach. Das Patronat über die Pfarre hatten bis 1978 die Herrschafts- bzw. Gutsbesitzer von Maissau (26). Vermutlich im 18. Jahrhundert stifteten die Abensperg-Traun ein Benefizium für die Schloßkapelle (27). 1874 wurde dieses in eine Kooperatorstelle umgewandelt, 1897 wurde das Benefiziatenstöckel mit dem benachbarten Pfarrhof vereint. Heute gehört die Pfarre Maissau zum Dekanat Sitzendorf (seit 1783 Erzdiözese Wien) und umfaßt auch die Filialkirchen Gumping, Oberdümbach (28) und Wilhelmsdorf (seit 1874).
(22) H. WOLF, Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer II, 6, 1955, S. 377f.
(23) Das Stiftungen-Buch des Cistercienserklosters Zwetl, hg. v. J. v. FRAST (FRA II/3, 1851) S. 425 ff.
(24) Heimatbuch 2 (wie Anm. 21) S. 184.
(25) P. SCHMIEDER, Matricula episcopatus passaviensis saeculi XV., 1885, S. 28, 30.
(26) Dr. Ferdinand Abensperg-Traun verzichtete 1968 auf das Patronat. 1978 folgte die Inkrafttretung. FS 600 Jahre Maissau (wie Anm. 2) S. 117.
(27) Schloßkaplan 1740 genannt. FS 600 Jahre M. (wie Anm 2) S. 111.
(28) In der Pfarrmatrik 1666. Das Patronat hatte Maissau bereits im 15. Jahrhundert; FS 600 Jahre M. (wie Anm 2) S. 124.
Die Stadtmauer, an die die Befestigungsanlage der Burg (aus dem 16. Jahrhundert) anschließt, stammt aus dem 14./15. Jahrhundert (29) und umschließt nur die um den Kirchen- und den Hauptplatz liegenden Häuser. Sie grenzte die Klosterneuburger Besitzungen bewußt aus. Die Disposition von Wehrgraben und Stadtmauer ist zum Großteil, der Aufbau nur noch im östlichen und südlichen Teil erhalten. In der südöstlichen Ecke steht der Rest eines runden Wehrturms. Die Stadtteile entlang der Kremser Straße nach Osten, sowie entlang der Aigenstraße im Süden werden in den Urbaren und Grundbüchern (seit 1497) (30) als Vorstadt bezeichnet. Zwei Tore führten aus Maissau heraus. Das südliche befand sich am Beginn der Aigenstraße, davor teilte sich die Straße nach Wien und Krems. 1833 wurde anläßlich der Umlegung der Kremser Straße ein Teil der Stadtmauer nordwestlich davon durchbrochen, sodaß die Kremser Straße nun direkt den Hauptplatz quert. Hinter dem östlichen Tor, in dem sich bis 1960 das Rathaus befand, gabelte sich die Straße nach Horn und Eggenburg-Znaim.
(29) Eine Unterteilung 1380 in behauste Holden in und vor der Stadt deutet auf eine bereits bestehende Stadtmauer. Vgl. M.er Herrschaften und Erträgnisse im 14. Jahrhundert, in: Notizenblatt 3, hg. von J. CHMEL, 1853, S. 102
(30) Schloßarchiv M., Urkunden 41 (61), 43 (63), 44 (64) und HS 4/1 ff.
Ein neuerer Ortsteil im Osten, genannt Neustift, dürfte in Zusammenhang mit dem arbeitsintensiveren Weinbau im 17./18. Jahrhundert entstanden sein (31). Hier befanden sich im 18. Jahrhundert die herrschaftliche Taverne, die Weinpresse, die beiden Kellergassen (32) sowie ein Barockgarten. 1710 wurde die Stadtmauer beim Schloß durchbrochen und eine gerade Zufahrtsstraße, der Quittengang (33), angelegt.
(31) Die erste Nennung im Grundbuch als eigener Ortsteil findet sich um 1750. NÖLA, BG Ravelsbach GB 2/1.
(32) Die Kellergasse am Berg entstand Ende 18./Anfang 19. Jahrhundert.
(33) Im 18. Jahrhundert noch Köttengang; Kötte ist eine kleine Hütte.
1381 werden in einem Einkünfteverzeichnis der Maissauer die Orte Staatz und Maissau erstmals als Stadt bezeichnet. Dieses Verzeichnis ist anläßlich der Erbaufteilung nach dem Tod Haidenreichs von Maissau angelegt worden und repräsentiert nicht nur den umfangreichen maissauischen Besitz, sondern ist auch Ausdruck des Selbstverständnisses der Familie und ihrer Ansprüche. Maissau verdankt seinen Status als Stadt daher vor allem dem Bedürfnis der Maissauer, die Rechtsqualität ihrer Besitzungen zu heben. Im Gegensatz zu dem im 14./15. Jahrhundert ebenfalls als Stadt propagierten Herrschaftssitz in Staatz, gelang es in Maissau allerdings, diesen Anspruch zu behaupten und 1548 durch eine Wappenverleihung auch von landesherrlicher Seite bestätigen zu lassen.
Die Lage am Kreuzungspunkt zweier Straßen (Wien – Horn und Krems – Znaim) erwies sich als strategisch, nicht aber als wirtschaftlich wichtig. Der Handel spielte in Maissau nur eine untergeordnete Rolle. Maissau wurde Ackerbürgerstadt und Weinort. Während sich die Maissauer beim Herzog 1366 für eine Jahrmarktsverleihung in ihrer Residenzstadt Horn einsetzten, findet man hinsichtlich Maissau keine derartigen Bemühungen. Weder im Maissauer Einkünfteverzeichnis 1381 noch in den Eggenburger Ungeldverzeichnissen sind Abgaben, die auf ein Marktrecht weisen könnten, genannt. Das 1359 eingeführte Ungeld wurde in Maissau eingehoben, der für den Herzog bestimmte Teil vierteljährlich nach Eggenburg abgeliefert (34).
(34) RIGELE, M.er (wie Anm. 11) S. 328., BRUNNER, Die landesfürstlichen Ämter zu Eggenburg und ihre Verpachtung im 15. Jahrhundert, in: Jb. f. LKNÖ N. F. 25, 1932, S. 115 ff.
1302 findet sich die erste Nennung von Maissauer Bewohnern (35). Schon 1265 und 1266 wird ein Richter von Maissau (Hermann iudex de Myssowe) genannt (36). Er scheint bis 1284 als Maissauer Ritter im Gefolge Stephans auf (37). Ab 1274 findet sich hier auch ein Ritter Ortolf von Maissau, der sich ab 1305 ebenfalls Richter von Maissau nennt (38). Diese waren jedoch nicht wie oft angenommen Stadtrichter, sondern übten eine andere Funktion aus. 1312 findet sich dafür erstmals die Bezeichnung Hofrichter (39). Der maissauische Gefolgsmann, Almar von Fuchsberg, wird u. a. Burggraf und Hofrichter von Fuchsberg, Hofrichter, Richter von Maissau und Hofrichter des Maissauers genannt. Für Anfang des 15. Jahrhunderts ist der Hofrichter auch als Burggraf von Maissau nachgewiesen (40).
(35) In Eggenburg verzichten Jan von Maissau und seine Söhne Heinrich und Konrad auf Lehen zu Sigmundsherberg für das Spital St. Martin in Eggenburg. Weltin, Die Urkunden des Archivs der nö. Stände, in: MNÖLA 4, 1980, Nr. 38; Geschichtliche Beilagen 8 (wie Anm. 16) S. 462.
(36) Stiftungen-Buch (wie Anm. 23) S. 425 ff.
(37) Das Stiftungsbuch des Klosters St. Bernhard (wie Anm. 16) S. 158.
(38) Urkundenbuch der Benediktiner-Abtei zum hl. Lambert in Altenburg. Vom Jahre 1144 bis 1522 gesammelt von H. BURGER. (FRA II/21, 1865) S. 108. Im Nekrolog von Lilienfeld wird eines Ortolfs, Sohn des Ortolfs, Richter von Maissau gedacht. MGH Nekr. Germaniae 5, hg. von A. FUCHS, 1913, S. 402.
(39) Das Stiftungsbuch des Klosters St. Bernhard (wie Anm. 16) S. 238. RIGELE, M.er (wie Anm. 11) S. 122 ff.
(40) 1409 wird Hans der Birpawmer als Burggraf zu Maissau genannt. Archivbericht aus Niederösterreich 1 (Veröffentlichungen des k. k. Archivrates, 1915) S. 57.
Das Hofgericht von Maissau, dessen Einkünfte 1381 geschätzte 32 Pfund betrugen, wurde Otto IV. 1430 – ebenso wie die Vogtei der Herrschaft – vom Landesfürsten entzogen und in der Folge an Bürger der Stadt Eggenburg verpachtet. Auf die Funktion des Hofrichters läßt sich aus den vorhandenen Urkunden vorerst nicht schließen. In Urbaren der Herrschaft Eggenburg 1499 und 1524 wird das Hofgericht zu Maissau detaillierter angeführt. Seine Aufgabe lag zu diesem Zeitpunkt in der Einhebung von landesfürstlichen Vogteieinkünften u. a. für Besitzungen der Stifte von Melk, Göttweig, Klosterneuburg, Zwettl, Altenburg, St. Bernhard, Heiligenkreuz, des deutschen Ritterordens und verschiedener Pfarren in der Umgebung von Maissau (41). Seine Wurzeln hat es also vermutlich in der Mitte des 13. Jahrhunderts, als Otto von Maissau an Stelle des Landesherrn bei mehreren Klöstern Vogteifunktionen übernahm. Ende des 15. Jahrhunderts verschwindet es aus den landesfürstlichen Lehenbüchern. 1607 findet es sich jedoch – möglicherweise in eingeschränktem Umfang – wieder in Maissau (42). Genannt wird es zuletzt im 17. Jahrhundert in Zusammenhang mit dem Patronat über das bald darauf aufgelöste Kloster St. Bernhard (43).
(41) BRUNNER, Die landesfürstlichen Ämter (wie Anm. 34) S. 98f.
(42) 1607 Hans Ungleich, Pfleger und Hofrichter von Maissau: StAK (Stiftsarchiv Klosterneuburg) Karton 83, Nr. 38.
(43) 17. Jahrhundert; StAK Karton 608.
Über die Tätigkeit des Stadtrichters sind wir aufgrund der Quellenlage schlechter informiert. Erst 1698 ist Leopold Christoph Krebeckh in dieser Funktion nachgewiesen (44). Der Stadtrichter wurde zwar von den Bürgern gewählt, jedoch vom Stadtherrn eingesetzt (45).
(44) 1675 ist Andre Panzer als Grundrichter genannt. Schloßarchiv M. HS 4/13. Leopold Christoph Krebeckh 1698 (DA Pfarrakten Maissau 1698 Oktober 19), 1732 Johann Mayle (DA Pfarrakten Maissau 1732 Februar 12), 1748–1769 Johann Michael Jani, 1772 Ignatius Stängl, 1777–90 Andreas Schuster, 1796 Leopold Schuster, 1806–40 Ferdinand Kolb, 1840–45 Joseph Altmann, 1845–1850 Leopold Wunderer.
(45) Die älteste erhaltene Stadtordnung stammt aus 1769.
Hinsichtlich einer Exemption vom Landgericht in Eggenburg konnten keine Hinweise gefunden werden. Maissau gehörte zu dem seit 1280 nachgewiesenen landesfürstlichen Landgericht Eggenburg, das 1754 an das Benediktinerstift Altenburg verkauft wurde. 1786 wechselte der Sitz nach Limberg.
Das 1258 genannte Klosterneuburger „Amt Maissau” war Mittelpunkt eines vom Stift geleiteten Verwaltungsbezirkes. Hierher wurden Abgaben der Besitzungen zu Maissau, Dietreichsdorf, Pfaffstetten, Eggendorf, Parisdorf, Eisenhartsdorf, Oedenbrunn, Radelbrunn und Ravelsbach geliefert. Bis 1340 erweiterte sich der Umfang auf Ottenthal, Sachsendorf, Ameistal, Riedenthal und Reinprechtspölla (46). Nach 1636 wurde das Amt nach Stoizendorf verlegt (47). In der Stadt besaß das Stift 1 Lehen und 2 Hofstätten, von denen eine der Amtshof war (48). Der Gesamtumfang des Besitzes blieb mit 18 Lehen und 2 Hofstätten seit 1258 fast unverändert. 1616 werden 21 Klosterneuburger Untertanen in Maissau genannt (49).
(46) Vgl. für das 16. Jahrhundert auch StAK Karton 179.
(47) StAK Urbar von Maissau GB 33/6.
(48) StAK Klosterneuburg GB 33/6.
(49) Verzeichnis der Untertanen 1616. StAK Karton 476, Nr. 31. Die Nennung 1605 von 43 Klosterneuburger Untertanen zu Maissau, die von Rebellen ruiniert oder vom Kriegsvolk zu Roß und zu Fuß bedrängt worden sind, bezieht sich auf die Personen und nicht auf die abgabepflichtigen Häuser. StAK Karton 117, Nr. 3 fol. 43.
Diese unterstanden in der Rechtsprechung nicht dem Stadtrichter von Maissau, sondern einem eigenen Grundrichter (50) und hielten unter Vorsitz des Propstes oder eines Vertreters eigene Taidinge ab (51). Der Grundrichter konnte auf Klostergrund gefaßte Diebe jedoch nach Anrufung der Gemeinde am dritten Tag dem Stadtrichter übergeben und 72 Pfennig dem Landrichter zahlen. Die Ladung eines Holden bei tätlichem Vergehen vor den Landrichter durfte nicht ohne Wissen des Propstes oder Anwalts durchgeführt werden (52). Als Hans Bernhard von Traun 1582 einen seiner Diener, der aus dem Schloß geflohen war, im Haus eines Klosterneuburgers erschoß, mußte er dafür eine Zahlung an das Stift leisten (53).
(50) Erste Nennung: 1538 Gillig Federl StAK Karton Briefe Pröbste Johann Mechtel etc., Nr. 249.
(51) E. K. WINTER, Österreichische Weisthümer 8, 2. Teil, 1896, Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberg, S. 554. Weistum aus Ende des 16. Jahrhunderts.
(52) StAK Karton 21, Nr. 19.
(53) StAK HS 210, fol. 79
Nach der 1769 erlassenen Stadtordnung waren die Klosterneuburger Untertanen von den Gewerben in der Stadt ausgeschlossen und mußten sich daher auf Wein oder Ackerbau beschränken. Unter den 1777 genannten 22 Klosterneuburger Hausbesitzern befanden sich dann auch nur 1 Kaufmann und 1 Weber (54).
(54) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 57f.
Der Grundrichter war auch zuständig für die Zivilgerichtsbarkeit, für die an das Klosterneuburger Pfisteramt abzuliefernden Waren (55) und für die Weiterleitung von Anweisungen aus dem Stift – beispielsweise für die Bereitstellung von Quartier und Verpflegung für übernachtende Soldaten. Er führte auch die Verhandlungen mit dem Stadtrichter und dem Rat der Stadt Maissau über gemeinsame Aktionen, wie etwa die Instandhaltung der Stadtmauer. Ihm zur Seite standen aus den Klosterneuburger Untertanen gewählte Geschworene.
(55) 1664 Oktober 7: Die Liste der vom Maissauer Grundrichter an das Pfisteramt abgelieferten Waren erstreckt sich auf 16 Gänse, 32 Hennen, 637 Eier und 21 Metzen Getreide, 42 Metzen Hafer an Körnerdienst. StAK Karton 903, Nr. 7.
In den Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich III. und Erzherzog Albrecht VI. hielt sich der nunmehrige Stadtherr von Maissau, Georg von Eckartsau, auf Seiten des Kaisers. 1456 urkundete er in Maissau (56). Einige Familienmitglieder ließen sich zu dieser Zeit in Maissau begraben (57). Nach Einfällen von böhmischen und ungarischen Kriegstruppen, unter denen maissauische Besitzungen litten, profitierte Georg von kaiserlichen Zugeständnissen. Er hielt sich auch an durchreisenden Iglauer Kaufleuten schadlos, die er in Sonnberg festhielt (58). Nach seinem Tod 1497 fiel Maissau an seine Töchter oder deren Ehemänner (59).
(56) Urkundenbuch (wie Anm. 38) S. 334. Sein Vater wird 1450 als verstorben bezeichnet.
(57) Gattin Ehrentrud von Puchheim (gestorben 1485), und die Kinder Wolfgang (gestorben 1468), Helene (gestorben 1476), Christoph, Hans und Martha. F. C. WISSGRILL, Schauplatz des landsässigen niederösterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstand vom 11. Jahrhundert bis heute 2, S. 344f.
(58) K. SCHOBER, Die Eroberung Niederösterreichs durch Mathias Corvinus in den Jahren 1482–1490, in: BII. f. LKNÖ N. F. 13, 1879, S. 40; BRUNNER, Eggenburg I (wie Anm. 18) S. 220 ff; vgl. F. OPLL – R. PERGER, Kaiser Friedrich III. und die Wiener 1483–1485. Briefe und Ereignisse während der Belagerung Wiens durch König Matthias Corvinus von Ungarn. (Forsch. u. Beitr. z. W.er Stadtgesch. 24, 1993) S. 42.
(59) Agnes, verh. mit Otto von Zelking, Magdalena, verh. mit Veit von Ebersdorf, Katharina von Sternberg, Dorothea, verh. mit Christoph von Rohr, Jörg von Liechtenstein.
Die Herrschaft wurde gefünftelt: 3 Teilurbare sind erhalten, die jeweils 8 Häuser in und vor der Stadt enthalten (60). Wenn man davon ausgeht, daß alle fünf Teile gleich groß waren, dann umfaßte die Herrschaft 40 Häuser. Zum herrschaftlichen Besitz gehörten unter anderem eine Badestube (61) beim unteren Stadttor sowie Fischbehälter. Der Weinzehent war wie im Mittelalter Lehen von Melk, der Altzehent Lehen von Passau. Die Weinpresse zu Maissau sollte von allen fünf Teilhabern gemeinsam genützt werden (62), ebenso der Schloßgarten mit den zwei Teichen. Die von den Hauern zu leistenden Abgaben wurden zu Michaeli (29. September) eingefordert. Unter den abgabepflichtigen Holden befanden sich auch 2 Fleischhacker (63). Im Grundbuch 1583 wird erstmals die Schmiede am Graben genannt, die sich bis 1832 hier befand (64).
(60) Schloßarchiv M. Urkunde 41 (61), 43 (63), 44 (64).
(61) Bader Michael Stolz.
(62) Im 18. Jahrhundert hatte das Dominikal-Preßhaus die KNr. 114.
(63) Valentin Fleischhacker (1 Fleischbank vor seinem Haus), Pangratz Fleischhacker–Fleischbank vor Ulrich Schneider Haus.
(64) Schloßarchiv M. HS 4/1.
1515 verkaufen die Erben, Hartmann von Liechtenstein, Georg von Roggendorf und Magdalena, Tochter Ottos von Zelking, verheiratet mit Sebastian von Traun, einige Güter ungeteilt an Rudolf von Hohenfeld (65). 1523 werden Georg von Roggendorf, Hartmann von Liechtenstein und Sebastian von Traun mit 2 Fünfteln des Altzehents vom passauischen Administrator belehnt (66). In den folgenden Jahren begann Sebastian von Traun, den Besitz möglichst geschlossen zu erwerben. 1526 kaufte er Rudolf von Hohenfeld die maissauischen Anteile um 5171 Pfund wieder ab, und 1527 übernahm er von Hartmann von Liechtenstein das Schloß mit Mannschaft, Kirchlehen, Vogteien, Pfennigdiensten etc. um 2400 Pfund. Auch der Liechtensteiner Anteil wurde von ihm wieder erworben (67).
(65) Schloßarchiv M. Urkunde 56 (79).
(66) Schloßarchiv M. Urkunde 61 (84a).
(67) Schloßarchiv M. Urkunde 65 (87).
Nach seinem Tod 1530 mußte der Vormund der Kinder, Christoph Traun, die Herrschaft und das Schloß 1533 an die Witwe Magdalena, die inzwischen Wazlaw von Hofkirchen, Freiherrn zu Kollmitz, geehelicht hatte, verpfänden (68). Nach ihrem Tod 1538 (69) fiel die Herrschaft an ihren Sohn Adam von Traun (70), der sie jedoch 1539 für die Dauer seines Aufenthaltes außer Landes Wazlaw von Hofkirchen übergab (71). Dieser war es auch, der für seine Statt Meyssaw bei König Ferdinand I. um ein Wappen ansuchte. 1548 wurde es der Stadt verliehen (72).
(68) Schloßarchiv M. Urkunde 69 (91).
(69) WISSGRILL, Schauplatz 4 (wie Anm. 57) S. 356.
(70) Die weiteren Stadtherren der Familie waren Adam I. (1538–1551), Johann Bernhard (1551–1583), Sigmund Adam (1583–1638), Ehrenreich (1638–1659), Otto Ehrenreich I. (1659–1715), Johann Adam I. (1715–1786), Rudolf (1786–1791), Johann Adam II. (1791–1843), Hugo (1843–1948).
(71) Schloßarchiv M. Urkunde 73 (95).
(72) Wappenbeschreibung in der FS 600 Jahre M. (wie Anm. 2) S. 42.
Bei der Kirchenvisitation 1544 wurde auch die Pfarre Maissau als Lehen des Wazlaw von Hofkirchen angegeben (73). Dem Pfarrer Michel Pfaffinger wird im Protokoll guter priesterlicher Wandel attestiert. Er konnte jedoch keinen Frühmesner finden, der eine Besoldung von 6 t(alenta) bekommen hätte. Die Einkünfte des Pfarrers selbst setzten sich aus Diensten von 10 Holden, 16 Viertel Weingärten, die jedoch halb öd lagen, Äckern, Wismad, 7 Tagwerk und 1 Klafter Holz zusammen. Der Lehensherr sollte dem Pfarrer von Weingärten Zehent geben, seit dem Tod des Herrn Rudolf von Hohenfeld war dieser aber nit geraicht worden. 1649 betrug die Dotation des Pfarrers 100 fl, Naturalien (Getreide, Holz, Wein) und Grundstücke (74). Bis ins 19. Jahrhundert blieb das Einkommen fast unverändert. Pfaffinger beschwerte sich auch, daß ihm die zehn gestifteten Jahrtage entzogen wurden und die Bauern diese nicht mehr halten wollten. Die Zechleute verwendeten die Einkünfte von gespendetem Wachs für die Beleuchtung der Kirche, die als Gegenleistung zu lesende Messe war alle mal beschehen, allein dis jar nit. Als Pfaffinger starb, war bereits Adam von Traun von seinem Auslandsaufenthalt zurückgekehrt und zog als Lehensherr einen Teil der Verlassenschaft ein, was wiederum zu einer Beschwerde des Officials am 28. April 1554 führte. Nach dem Tod des Pfarrers Hans Pranisch 1560 versorgte Adam von Traun die Pfarre mit Seelsorger und Prädikanten. Der katholische Geistliche Thomas Gleich verließ Maissau und zog in die besser dotierte Pfarre Alt-Pölla (75). Von 1560 bis 1577 predigte Wolf Goldner aus Steyr, ehemals Mönch aus Garsten, ihm folgte Johann Gschweller, abgefallener Kooperator zu Raabs, dann 1578 bis 1580 Niclas Perlasheider, der bereits in den fünfziger Jahren Prediger bei Christoph Jörger gewesen war, wie er bei einer protestantischen Visitation 1580 (durch Superindentent Lukas Bacmeister aus Rostock) angab (76). Bernhard von Traun habe ihn nach Maissau berufen und er bediene sich der württembergischen Agenda. Daß er in Maissau jedoch nicht volle Unterstützung fand, ergibt sich aus seiner Beschwerde, daß die Stadtbewohner wider seinen Willen bei päpstlichen Festen die Glocken läuten ließen (77). Auch der bei dieser Gelegenheit erstmals genannte Schulmeister namens Rueb erregte seinen Ärger. Bereits im selben Jahr dürfte ihm der Kirchenpatron gekündigt haben (78).
(73) Visitationsprotokoll 1544, HHStA HS W 720/2, fol. 350. G. REINGRABNER, Parochie zwischen Patronat und Gemeinde – Anmerkungen zur Geschichte der evangelischen Pfarren in Niederösterreich während des Reformationszeitalters, in: Jb. f. LKNÖ NF 40, 1974, S. 113. DERS., Über die Anfänge von reformatorischer Bewegung und evangelischem Kirchenwesen in Niederösterreich, in: UH 47, 1976, S. 159. DERS., Adel und Reformation. Beiträge zur Geschichte des protestantischen Adels im Lande unter der Enns während des 16. und 17. Jahrhunderts. (Forsch. z. LKNÖ 21, 1976) S. 32 ff.
(74) DA Pfarrakten M.
(75) Schloßarchiv M. Urkunde 95 (120). Er bat den Kaiser um Verleihung der Pfarre Burgschleiniz für seinen Unterhalt. HKA Herrschaftsakten Maissau, Abschrift 16. Jahrhundert; Th. WIEDEMANN, Geschichte der Reformation und Gegenreformation im Lande unter der Enns 2, 1880, S. 624.
(76) B. RAUPACH, Evangelisches Österreich das ist historische Nachricht von den vornehmsten Schicksalen der evang. Kirchen im Erzherzogtum Österreich unter und ob der Enns 1520–1580, 1732–40, S. 164.
(77) WIEDEMANN, Reformation 2 (wie Anm. 75) S. 175.
(78) WIEDEMANN, Reformation 2 (wie Anm. 75) S. 175.
Aus dem Jahr 1594 ist Andreas Falkenberger bekannt, der für Adam von Traun eine Hochzeitspredigt schrieb. Seine unter dem Namen Marcus Andreas Frankenberger publizierten Schriften kamen auf die Liste der verbotenen Werke. 1608 bis 1610 predigte der lutherische Pfarrer Elias Ursinus, in Maissau.
Die Religionskonzession 1568 hatte Auswirkungen auf Maissau als Eigenstadt eines niederösterreichischen Landherrn. Der Gebrauch der augsburgischen Konfession wurde von Maximilian II. den Herren und Rittern auf ihren Schlössern, Häusern und Gebieten auf dem Land für sich und ihre Untertanen bewilligt. Die Religionsassekuration 1571 schuf die rechtlichen Vorraussetzungen für den Aufbau eines protestantischen Pfarrnetzes. Zwischen 1570 und 1580 entstanden in Maissau und einigen Nachbarorten protestantische Kirchengemeinden, während in Ravelsbach das Kloster Melk als Patronatsherr der Bildung einer protestantischen Gemeinde erfolgreich Widerstand leisten konnte.
1580 scheinen Adam von Traun und die Erben des Bernhard von Traun in einer von der ständischen Kanzlei den evangelischen Visitatoren zur Verfügung gestellten Liste unter den evangelischen Landherren auf (79). In dem aus Verhandlungen um die Erbhuldigung für Erzherzog Maximilian entworfenen „Horner Bundbrief” 1608 findet sich Sigmund Adam von Traun ebenfalls unter den 166 Unterzeichneten (80).
(79) REINGRABNER, Adel und Reformation (wie Anm. 73) S. 12.
(80) REINGRABNER, Adel und Reformation (wie Anm. 73) S. 15.
1608 beschwerte sich Tobias Zürptner, Pfarrer von Ravelsbach, daß die Leute von Wilhelmsdorf, Parisdorf, Oberravelsbach, Großmeiseldorf, Pfaffstetten und Gaindorf zum Prädikanten von Maissau gingen und ihm dadurch finanziellen Schaden zufügten (81). Zur Zeit des Ständekonfliktes und der militärischen Auseinandersetzungen als Folge des böhmischen Aufstandes in Niederösterreich, trat Maissau kurz in den Mittelpunkt des Geschehens. Die 1619 von den protestantischen Ständen angeworbenen Truppen vereinigten sich im folgenden Jahr mit jenen der böhmischen Stände. Sie wurden aber bei Langenlois vom kaiserlichen Oberkommandanten Graf Buquoy geschlagen und zogen sich nach Maissau zurück. Ohne Rücksichtnahme auf die Religionszugehörigkeit verwüsteten sie hier die Umgebung. Sie wendeten sich dann nach Retz, das nach der Einnahme zum neuen Versammlungsort der radikalen Stände wurde. Nach einem Sieg der ständischen Truppen bei Maissau folgte im März 1620 eine Niederlage bei Sitzendorf (82). Der Stadtherr von Maissau, der zwischen Kaiser Ferdinand und seinen protestantischen Bundesgenossen zu vermitteln versuchte, war im Juli 1620 dann unter jenen Protestanten zu finden, die Ferdinand in Wien huldigten (83).
(81) BRUNNER, Eggenburg II (wie Anm. 18) S. 206.
(82) TH. B. BRÜCKLER, Reformation, Gegenreformation und 30jähriger Krieg im Bereich des politischen Bezirkes Hollabrunn, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 123.
(83) REINGRABNER, Adel und Reformation (wie Anm. 73) S. 17.
Die Dekrete vom 24. September 1626 über die Ausweisung aller protestantischer Prediger und Schulmeister und vom 1. August 1628, die die Konvertierung zum katholischen Glauben oder die Auswanderung binnen dreier Monate von den Adeligen forderten, blieben aufgrund der politischen und militärischen Situation vorerst wirkungslos. Die Traun bestellten für ihre Patronatspfarre zwar einen katholischen Geistlichen, hielten sich jedoch in ihren Schlössern weiter Prädikanten (84). Die Rückkehr zum katholischen Glauben kündigte sich 1639 an, als die ersten Stiftungen der Familie für die Pfarrkirche begannen. Maissauer Bürger folgten diesem Beispiel erst gegen Ende des Jahrhunderts (85).
(84) M. GLATZL, Die Freiherrn von Teufel in ihrer staats- und kirchenpolitischen Stellung zur Zeit der Reformation und Restauration, 1950, S. 70.
(85) DA Pfarrakten M. Stiftung des Stadtrichters 1698 und seiner Witwe 1706. Als weitere Stifter scheinen u. a. der Schullehrer, ein Gastwirt, der Pfarrer, der Frühmessner, eine ehemalige Insassin des Spitals, eine Schneidermeisterin und Adelige auf. Gespendet wird für Messen und im 18. Jahrhundert auch für Kirchenmusik. 2 Pauken und 2 Trompeten scheinen 1797 im Kircheninventar auf; DA Pfarrakten M. 1797 Februar 6. 1807 durch 1 Orgel und 1 Viola ergänzt. Zuständig für die Musik war der Schullehrer, der auch Messnerdienst versah; DA Pfarrakten M. 1797 Februar 6.
Aufgrund einer Petition der evangelischen Landstände unter der Enns an die Gesandten der evangelischen Mächte bei den Westfälischen Friedensverhandlungen beigelegten Namensliste wissen wir, daß vier erwachsene und fünf minderjährige Mitglieder der Familie Traun 1647 noch evangelisch waren (86).
(86) REINGRABNER, Adel und Reformation (wie Anm. 73) S. 20.
Im Sommer 1666 wurden die 20 Klosterneuburger Untertanen, die bei der Einsetzung eines lutherischen Prädikanten in Maissau nach Ravelsbach transferiert wurden, wieder nach Maissau einverleibt (87).
(87) StAK Karton 179.
Nach einer Verlagerung des Kriegsgeschehens nach Norden kehrte es 1645 nochmals in die Maissauer Gegend zurück und blieb als „Schwedenzeit” der Bevölkerung noch lange im Gedächtnis, wie Bildstöcke und Gedenktafeln belegen. Feldmarschall Lennart Torstenson, Oberbefehlshaber der schwedischen Armee, überschritt am 17. März 1645 die niederösterreichische Grenze. Sowohl auf dem Zug von Eggenburg nach Unterravelsbach und weiter nach Krems im März als auch bei der Rückkehr im Herbst kam er an Maissau vorbei (88). Die daraus abgeleitete Schleifung der Mauer ist aber unrichtig, denn bereits 1644 hatten sich der Propst von Klosterneuburg und Ehrenreich von Traun nach einem dreijährigen Streit über den Wiederaufbau der wenige Jahre davor eingefallenen Stadtmauer geeinigt. Kloster- und Herrschaftsuntertanen sollten gemeinsam dazu beitragen (89).
(88) P. BROUCEK, Der Schwedenfeldzug in Niederösterreich, in: Militärhistorische Schriftenreihe 7, 1981, Anhang VI 36–37.
(89) StAK Karton 179, Nr. 8, fol. 194.
Retz war unter Wallenstein 1632 Hauptort eines Kontributionsbezirks geworden, zu dem auch Maissau gehörte (90). Die Rekrutenwerbungen führte im Viertel unter dem Manhartsberg Graf Hans Rudolf von Puchheim durch. 1663 erstellten die niederösterreichischen Stände unter dem Vorsitz von Ernst Graf Abensperg-Traun (1608–1668) eine Liste von Zufluchtsorten und Kreidfeuerplätzen, die auch Stadt und Schloß Maissau enthält. Die Bevölkerung konnte im Falle der Bedrohung hier Quartier nehmen, mußte sich aber selbst versorgen. Dafür durfte sie zu keinen Robotleistungen herangezogen werden (91). Die Viertelhauptleute – wie Benedikt Friedrich Freiherr von Schiefer (92) – visitierten diese Orte und trafen Proviantierungsmaßnahmen. Jeder 30. Mann sollte geworben werden. Musterplatz für das Viertel unter dem Manhartsberg war Hollabrunn (93).
(90) E. RESCH, Retzer Heimatbuch II, 1951, S. 147.
(91) J. NEWALD, Fluchtörter und Kreidenfeuer in Niederösterreich zur Zeit der drohenden Türkeninvasion, in: BII. LKNÖ 17, 1883, S. 262.
(92) NEWALD, Fluchtörter (wie Anm. 91) S. 264.
(93) BROUCEK, Türkenjahr 1663 und Niederösterreich, in: Jb. f. LKNÖ NF 40, 1974, S. 182f.
Maissau war vom Türkeneinfall des Jahres 1683 selbst nicht betroffen (94). Laufend wurden jedoch für Einquartierungen der zu Hilfe geeilten Truppen aus dem Reich Naturalabgaben und Sondersteuern gefordert, sodaß das Viertel unter dem Manhartsberg wegen Überbelastung von der Werbung jedes 10. Mannes befreit werden mußte (95).
(94) NÖLA Sändisches Archiv E/2/7 1663 August 9, fol. 328–331.
(95) BROUCEK, Türkenjahr (wie Anm. 93) S. 207. Der von den Maissauer Untertanen des Stifts Klosterneuburg 1683 erlittene Schaden an Kriegskosten belief sich auf 29548 fl. 43 kr. StAK HS 89, fol. 73; 1695 müssen die Klosterneuburger Untertanen anläßlich der Einquartierung eines Regiments und der 4 reingräflicher Kompanien in Niederösterreich für Quartier, Service, Essen, Holz, Licht und Salz für 1 gemeinen Knecht aufkommen, wie dem Grundrichter mitgeteilt wird. StAK Karton 21, Nr. 18, 1695 Dezember 12.
Der für Maissau wesentliche Wirtschaftsfaktor des Weinbaus ist im Verlauf des 30jährigen Krieges fast um ein Drittel zurückgegangen und hat erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts den Stand des 16. Jahrhunderts wieder erreicht (96). 1617 gestattete die Herrschaft der Bürgerschaft und Gemain zu Maissau, die seit unerdenklichen Jahren das Schankrecht und Leitgeben in Maissau von Georgi (24. April) bis Michaeli (29. September) auf der Hoftaverne alleine gehabt hatte, auch darüberhinaus das ganze Jahr hindurch ihren Pauwein auszuschenken und zu Geld zu machen – außer zwei Wochen vor und zwei Wochen nach dem Kirchtag. Vorausgegangen waren diesem Zugeständnis Streitereien zwischen Klosterneuburger Untertanen und dem herrschaftlichen Pfleger Hans Ungleich wegen verbotenen Weinausschankes (97). 1658 kaufte Ehrenreich Abensperg-Traun eine neue Steuer – die Taz der Ortschaft Maissau (98).
(96) ROSNER, Der Bezirk Hollabrunn von 1648–1848, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 141.
(97) StAK Karton 179, Nr. 1–7, fol. 193v; Karton 83, Nr. 38.
(98) Schloßarchiv M. Urkunde 246 (282).
Die Stadt Maissau scheint bereits 1587 in einem Verzeichnis der Zufluchtsorte in Niederösterreich auf. Nach der Untersuchung von Graf (99) erfüllte Maissau von den dafür ausschlaggebenden Kriterien die meisten: Es war Pfarrort, Herrschaftssitz und besaß sowohl Marktrecht als auch eine Schule. Für die Bewohner der umliegenden Ortschaften wurde als Gegenleistung eine Robot von 3 Tagen eingeführt. Die der Stadt und dem Schloß Maissau zugeordneten Orte waren: Parisdorf, Oberravelsbach, Ebersbrunn, Baierdorf, Grübern, Zemling, Gumping, Hohenwarth, Ziersdorf, Markt Ravelsbach, Großmeiseldorf, Pfaffstetten, Eggendorf, Wilhelmsdorf, Mühlbach, Oberdümbach, Gettsdorf und Radlbrunn (100).
(99) F. GRAF, Das Viertel unter dem Manhartsberg im Spiegel des Bereitungsbuches 1590, Masch. schr. phil. Diss. 1972, S. 72.
(100) GRAF, Bereitungsbuch (wie Anm. 99) S. 52.
Im 1590/91 angelegten Bereitungsbuch des Viertels unter dem Manhartsberg ist erstmals der Hausbesitz der Landstände verzeichnet. Aufgenommen wurden die Inhaber der Ortsobrigkeit und die Grundherren, die hier untertänige Häuser besaßen, sowie die Herrschaftssitze, denen diese Häuser zugeordnet waren. Da der Landesfürst keinerlei Besitz in Maissau hatte, ist der hier aufgezählte Hausbestand fast komplett. Nicht aufgezählt wurden allerdings der Dominikalbesitz (Schloß und Nebengebäude, Freihäuser), kirchlicher Besitz (Kirche und Pfarrhof, Nebengebäude) und Gemeindebesitz, zu dem auch die Stadtbefestigung mit Tortürmen und Wachthäusern zählte.
Von den 66 Häusern gehörten 29 dem Grafen von Traun, 21 dem Propst von Klosterneuburg, 13 waren dem passauischen Rentmeister von Königstetten, Hans Georg Riederer von Immendorf (101), versetzt, 2 gehörten dem Sebastian Grabmer auf Rosenberg (102) und 1 dem Pfarrer von Ravelsbach (103). Der Markt Ravelsbach umfaßte vergleichsweise zum damaligen Zeitpunkt 37 Häuser, das benachbarte Pfaffstetten 52 Häuser (104). Bei der Herrschaft Maissau (Traun) werden 1751 in der Theresianischen Fassion 49 untertänige Häuser aufgezählt, von denen in 20 Häusern Gewerbe betrieben wurden; dazu kommen noch 9 Kleinhäusler ohne Grundbesitz und 2 Herbergshäusel für Arme und Kranke. Bis 1777 stieg die Zahl um weitere zwei Häuser. Klosterneuburg besaß 1777 als zweiter Grundbesitzer 22 Häuser – nur eines mehr als 1590. Zwei Häuser gehörten zur Rosenburg – ein Freihaus und ein Bauernhof. Insgesamt waren 83 Häuser untertänig. Das Wachstum der Stadt umfaßte seit Ende des 16. Jahrhunderts 7 Bauernhöfe, 9 Kleinhäusler sowie zwei Herbergshäusel und betraf nur den zur Herrschaft Maissau gehörenden Teil.
(101) Aus einer bayerischen Familie, 1586 in den Ritterstand erhoben; GRAF, Bereitungsbuch (wie Anm. 99) S. 30. Die dem Riederer versetzten Häuser gehörten einem Enickhl, bei dem es sich möglicherweise um Albrecht Ennenkl (1547–1608), dem niederösterreichischen Landmarschall (GRAF, Bereitungsbuch, S. 30) handelt. Diese 13 Untertanen tauchen erstmals um 1518 auf, als Kaiser Maximilian Wolfgang von Rogendorf, Landmarschall, königlicher Kämmerer und Rat, tauschweise das Landgericht zu Sitzendorf mit 13 Holden zu Maissau überläßt; BRUNNER, Eggenburg II (wie Anm. 18) S. 2, 6. Anläßlich der Verpfändung der Stadt Eggenburg (ohne Landgericht) an den Roggendorfer 1531 fürchtete Ferdinand I. dessen Kompetenzüberschreitung und hielt den Umfang des benachbarten Landgerichts Sitzendorf fest; HKA NöH Eggenburg E 18 A/1, fol. 122. Hier wird bereits auf einen Lehensbrief Kaiser Maximilians hingewiesen. Vgl. GRUND/GIANONI, Erläuterung zum historischen Atlas, 2. Abteilung: Landgerichte, S. 112. Der hier genannte Verkauf der Maissauer Untertanen 1527 konnte in dem als Quelle angegebenen Lehenbuch nicht gefunden werden (NÖLA Landesfürstliche Lehenbücher 17/14, fol. 115). Ebenso wie 1518 werden 13 Untertanen zu Maissau dabei angeführt. 1540 befinden sich diese 13 Untertanen im Besitz des Cornelius von Lappiz. Laut Lehenbrief seines Vaters hatte dieser die Holden mit Landgerichtsrechten zu Lehen bekommen; HKA NöH M. Sie kamen in der Folge vermutlich zur Herrschaft Dürnbach. Das seit 1644 dem Stift Lilienfeld gehörige sogenannte Dümbacher Freihaus in Maissau wurde schließlich 1694 mit 13 Untertanen von Otto Ehrenreich von Traun gekauft.
(102) Ab 1590 im Ritterstand. GRAF, Bereitungsbuch (wie Anm. 99) S. 31.
(103) GRAF, Bereitungsbuch (wie Anm. 99) S. 83.
(104) H. K. KLEIN, Häuserbestand um 1590, in: UH 47, 1976, S. 79.
1590 zählte man 66, 1777 100 (105) (inklusive Pfarrhof, Freihaus und Häusern der Gemeinde), 1786/87 103 (106), 1795 91 (107), 1822 111 (108) Häuser. Die Häuserzahl stieg danach kontinuierlich an: 1834 113, 1900 134, 1910 160, 1930 177, 1951 185, 1971 262 und 1981 272.
(105) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 57f.
(106) Josephinischer Steuerkataster der Katastralgemeinde M. NÖLA Ständisches Archiv, VUMB 236.
(107) Volkszählungsergebnis, FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 97.
(108) J. W. C. v. STEINIUS, Topographischer Landschematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogtume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften, 1822.
Im Gegensatz dazu entwickelte sich die Bevölkerungszahl. 1910 wurde der Höhepunkt mit 894 Einwohnern erreicht: 1920 814, 1939 803, 1951 813, 1981 722, 1991 780 Einwohner (109). Die Diskrepanz entstand durch Abwanderung der Bevölkerung und durch den Bau von Wochenend- und Sommerhäusern (1990 289 Zweitwohnsitzgemeldete).
(109) Volkszählungsergebnisse in FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 97.
Das Schloß in Maissau hatte seit Mitte des 18. Jahrhunderts vor allem die Funktion als Verwaltungsmittelpunkt der Herrschaft.
Als herrschaftliche Gewerbetreibende werden 1751 genannt: 1 Bader, 2 Bäcker, 1 Binder, 1 Färber, 2 Fleischhacker, 1 Glaser, 1 Lebzelter, 1 Riemer, 1 Schlosser, 2 Schmiede, 1 Schneider, 2 Schuster, 2 Weber und 1 Weißgerber. Die Bäcker, die Fleischhauer und der Lebzelter saßen bereits in jenen Häusern, in denen dann auch im 19. Jahrhundert dieses Gewerbe ausgeübt wurde (110). Das Haus beim Stadttor, das der Stadtrichter 1675 an einen Schneider verkauft hatte, beherbergte dieses Handwerk ebenfalls bis ins 19. Jahrhundert (111).
(110) NÖLA MTh. Fassion 593; vgl. das Grundbuch 1740–50: Schloßarchiv M. HS 4/14: 31 Häuser, 1 Lehenhaus, 6 Herbergen, 1 Badstube, 1 Freihaus, 1 Hofstatt, 1 Hof, 3 Behausungen, 2 Schmieden und 9 Häusel; bei 43 Besitzern wurde Hauer als Beruf angegeben.
(111) Schloßarchiv M. HS 4/13.
Das Maissauer Gewerbe diente vor allem der eigenen Versorgung. Lediglich dem Lebzelterbetrieb Altmann (seit 1790) kam überregionale Bedeutung zu. Die 1769 vom Stadtherrn erlassene Stadtordnung beschränkte die Zahl der Gewerbebetriebe pro Beruf mit Ausnahme der Fleischhauer auf einen. Die Gewerbeberechtigung wurde an ein Untertänigkeitsverhältnis zur maissauischen Herrschaft gebunden (112). Bezeichnend für ihre Stellung als Untertanen und Bürger ist die Eigendefinition in den Kaufverträgen des 17. Jahrhunderts als Bürger und Schuhmacher zu Maissau (1672), Ratsbürger und Fleischhacker (1673), Bürger und Binder, Bürger und Hauer, der Herrschaft und Stadt Maissau Ratsbürger und Untertan (1678) (113). Die Siegel der Ratsbürger enthielten als Siegelbild einen Blumenstrauß mit Initialen oder ein Berufszeichen (Rebe, Schuh) (114).
(112) FS 600 Jahre M. (wie Anm. 2) S. 63.
(113) Schloßarchiv M. HS 4/13.
(114) WStLA Patrimoniale Herrschaft, Verlassenschaften A 13/181.
Die herrschaftlichen Untertanen mußten außer Haus- und Grundabgaben den Körnerzehent (Weizen, Korn, Hafer, Gerste, Linsen, Erbsen, Safran) und den Weinzehent (115) abliefern sowie Naturalrobot leisten. 47 Untertanen verrichteten Zugrobot, 193 Untertanen Handrobot (116). Die Abgaben der Klosterneuburger Untertanen (Quartalgelder, Hausanschlag, Steuer, Hausdienst, Robot nach Reinprechtspölla, Kasgeld, Kaswagengeld, Körnerlieferungen, Kuchldienst) betrugen 1731 pro Haus und Jahr an das Stift 35 Gulden 42 Kreuzer (117).
(115) Der Weinzehent von Maissau, Oberdürnbach (halb), Ebersbrunn (halb) und einer Ried in Pfaffstetten betrug 292 Eimer (292 fl.). Der Zehentwein wurde im herrschaftlichen Wirtshaus ausgeschenkt.
(116) NÖLA MTh. Fassion 765v.
(117) StAK Karton 179.
Nicht vergessen werden darf auf die in der Stadt wohnenden herrschaftlichen Beamten (Verwalter, Kastner und Amtsschreiber, Jäger) und die Bestandsleute (Wirt zu Maissau und Schafmeister). Sie werden nach einer Aufzählung aus dem Jahr 1844 ergänzt durch Torwärter, Justiziär, Kontrollor, Hofbinder, Gerichtsdiener, Gehilfe und Meierknecht, Lämmerknecht u. a. Der Stadtrichter bekam als Entlohnung jährlich 15 fl W.W., 5 Metzen Korn, 2 Fuder heurigen Wein und 3 Klafter weiche Scheiter.
1777 wird erstmals der herrschaftliche Schloß-, Burgfried- und Stadtdiener Karl Ignaz Zach genannt. Ihm wurden eine freie Wohnung unter dem Rathaus samt Garten und einem Knecht für Hilfsdienste zur Verfügung gestellt. Sein Einkommen setzte sich zusammen aus dem Arrestgeld (für 24 Stunden 6 Kreuzer), einem Drittel von jedem Gulden Strafgeld, das bei herrschaftlichen Beamten zu zahlen war, Holgeld für Personen, die vorgeladen waren, 1 Kreuzer von jedem Hausierer, zur Jahrmarktszeit von jedem Stand 3 Kreuzer für jedes Rind, Schwein oder Vieh, das verkauft wurde, und zu Neujahr von jedem Bürgerhaus 1 Metzen Korn (118).
(118) Schloßarchiv M. Akten K 236, Fasz. 73 14.
Als Patron der Schule oblag den Abensperg-Traun auch die Präsentation und Auswahl des Lehrers (119), dessen Einkommen sich aus Natural- und Geldleistungen der Gemeinde, der Herrschaft (Wein, Getreide, Holz), der Kirche und der Schule zusammensetzte (120). Der Lehrer hatte die Oblaten für die Kirche zu besorgen, betätigte sich als Mesner und erteilte im 18. Jahrhundert den Kindern der herrschaftlichen Beamten Musikunterrricht. Eine definitive Änderung brachte erst das Reichsvolksschulgesetz 1869.
(119) Schloßarchiv M. Akten K 239, Fasz. 76 7,8.
(120) DA Pfarrakten M. 18. Jahrhundert.
Bis 1767 stand die Schule in Verbindung mit dem Pfarrhof. Nach dem Feuer dieses Jahres übersiedelte sie in ein eigenes Gebäude. 1775 war sie eine der Musterschulen, wo neue Lehrmethoden erprobt wurden (121). 1787 sprach sich eine Schulkommission für den halbtägigen Schulbesuch der Kinder in der Normalschule aus, da ihre Arbeitskraft auf dem Feld benötigt wurde. Etwa 1/3 der schulpflichtigen Kinder gingen 1780 zur Schule. Im 19. Jahrhundert übersiedelte die Schule in einen Teil des Freihauses. 1896 kam es an dieser Stelle zum Neubau einer vierklassigen Volksschule. 1990 besuchten 77 Schüler/innen die Schule (122).
(121) FS 600 Jahre M. (wie Anm. 2) S. 129.
(122) L. RIEDER, Das Schulwesen im Bezirk Hollabrunn, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 469.
Zu den sozialen Einrichtungen der Stadt gehörte neben der Arztpraxis (die Badstube wurde um 1800 aufgelassen) und einer um 1800 genannten geprüften Hebamme (123) auch ein vom gräflich Schaumburg-Lippeschen Kammerinspektor Ignaz Schrämbl gestiftetes Spital (Stiftsbrief vom 28. Juni 1756), das fünf bedürftige Frauen mit jährlich 40 fl nebst freier Unterkunft unterstützte (124). Das alte „Spital” außerhalb des Ortes wurde 1769 verkauft (1777 als Schubhaus der Gemeinde verwendet) und durch einen Neubau hinter dem Freihaus in der Stadt ersetzt. Dieser wurde 1976 demoliert (125). Eine zweite Stiftung für verarmte Bürger folgte 1815 (126).
(123) NÖLA Berichte UMB 34 Post 3, 10f.; NÖLA Topographie UM 370.
(124) Das Stiftungskapital setzte sich aus niederösterreichischen Landschaftsobligationen, Stadt-Banco-Obligationen und Capitalamtsobligationen zusammen und betrug Mitte des 18. Jahrhunderts 5460 fl. Den Großteil der Stiftung spendete Anna Theresia Gräfin Traun zwischen 1748 und 1764. Zwischen 1815 und 1830 reduzierte sich die Zahl der Unterstützten auf 3, wurde dann wieder auf 4 erhöht und ab 1838 endgültig mit 5 festgesetzt. Die Frauen kamen aus Maissau, Ober- und Unterdürnbach, Baiersdorf und Großmeiseldorf. Schloßarchiv M. Akten K 246, Fasz. 82.
(125) Schloßarchiv M. Akten K 235, Fasz. 72 27. FS 600 Jahre Maissau (wie Anm. 2) S. 55. Das Spital (KNr. 129) wurde 1874 von der Schule (KNr. 7) abgetrennt.
(126) Lindsedersche Stiftung. FS 600 Jahre M. (wie Anm. 2) S. 55; im Haus KNr. 49.
Der Friedhof, der sich Ende des 18. Jahrhunderts an der Horner Straße zwischen herrschaftlichem Wirtshaus und Armenhaus befand, wurde nach Anzeigen des Kreisarztes Gasserer 1818 an seine heutige Stelle verlegt (127). Für die Kosten kamen die Gemeinden Maissau, Oberdürnbach und Gumping auf. Am 22. Juni 1819 wurde er eingesegnet, 1841 bereits vergrößert (128), 1911 die gestiftete Friedhofskapelle eingeweiht (129).
(127) Nach einer militärischen Landaufnahme um 1780 dürfte der Friedhof noch bei der Kirche gewesen sein. Gedruckt in FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 64.
(128) Stadtchronik der Stadtgemeinde M., S. 71 (liegt im Gemeindeamt von Maissau).
(129) FS 600 Jahre M. (wie Anm. 2) S. 114.
An größeren Unglücksfällen in der Geschichte der Stadt sind zu nennen: Die Besetzung des Weinviertels im Sommer 1809 durch die französische Armee, deren Durchzug sich für Maissau verlustreich gestaltete (130); 1835 ein Feuer, das das Freihaus, den Pfarrhof, die Schule und das Armenhaus großteils vernichtete; 1844 ein Feuer in der Aigenstraße; 1864 brannte das Gemeindehaus und 1857 der Grund des Schafhofes, auf dem zu diesem Zeitpunkt Husaren mit 50 bis 60 Pferden einquartiert waren (131); 1836 forderte die Cholera 46 Tote (132).
(130) ROSNER, Der Bezirk Hollabrunn (wie Anm. 96) S. 154.
(131) Stadtchronik von M. (wie Anm. 128) S. 62, 79, 91, 104.
(132) Stadtchronik von M. (wie Anm. 128) S. 77.
Im Sommer 1866 wurden nach der Schlacht von Königgrätz 5610 preußische Soldaten mit 1726 Pferden in Maissau einquartiert. Das im Schloß wegen der abermals ausgebrochenen Cholera eingerichtete Choleraspital mit über 100 Kranken übersiedelte jedoch schon nach wenigen Tagen nach Horn (133). Den Gefallenen und Vermißten des Ersten Weltkrieges wurde 1922 ein Denkmal errichtet (1955 mit jenen des Zweiten Weltkrieges ergänzt). 1944 wohnten viele Wiener in Maissau, die vor der Bombardierung geflohen waren. 1946 quartierten sich 400 Russen in der Stadt ein.
(133) Stadtchronik von M. (wie Anm. 128) S. 91 f.
Den wichtigsten Erwerbszweig bildete auch im 19. und 20. Jahrhundert die Land- und Forstwirtschaft. Zwei Jahrmärkte sind seit dem 16. Jahrhundert überliefert. Einer zu den Pfingstfeiertagen und einer zu Leopoldi (15. November). Am 16. Mai 1783 fand erstmals der Johann-Nepomuk-Jahrmarkt statt (134). Ein Tag war dabei Vormarkt mit Pferde- und Borstenviehhandel (135). 1890/1 wurde ein dritter Jahrmarkt nach Maria Lichtmeß (2. Februar) eingeführt.
(134) Stadtchronik von M. (wie Anm. 128) S. 5.
(135) NÖLA Topographie UM 370.
Die Märkte hatten vor allem lokale Bedeutung. Die Stände füllten im 19. Jahrhundert den Hauptplatz und reichten in der Kremser Straße und in der Aigenstraße über die Stadttore hinaus. Um 1817 kamen die Händler sowohl aus der näheren Umgebung als auch aus Wien, Gran, Budweis, Eggenburg, Stockerau, Horn und Gars (136). Nach dem Zweiten Weltkrieg (seit 1947) wurde die Tradition durch Abhaltung eines Leopoldi-Marktes am 16. November (!) mit Zuchtviehversteigerung (bis 1950) aufrechterhalten (137).
(136) Stadtchronik der Stadt M. (wie Anm. 128) S. 47f.
(137) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 43 ff.
Die Maissauer selbst fuhren um 1800 auf den Langenloiser Wochenmarkt (138). 1816 wird der Marktplatz von Krems als Umschlagplatz für Maissauer Safran genannt (139), dessen Anbau aber bereits 1911 aufgegeben wurde. Eine weitere Maissauer Sonderkultur war der Krapp (140). Hauptabsatzort für Weine war Wien. Ab 1870 wurde der Weinertrag durch große Reblausschäden reduziert, erst in den 20er Jahren unseres Jahrhunderts erfolgte wieder stärkerer Weinanbau.
(138) NÖLA Topographie UM 369.
(139) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 183.
(140) Krapp wurde für die Herstellung roter Farbe verwendet.
Bereits im 14. Jahrhundert wurden die Maissauer aufgefordert darauf zu achten, daß die Händler die Eggenburger Maut nicht umgehen. Der Handel versuchte, durch die Route über Maissau und Horn die Maut- und Zollkosten zu sparen. Dafür mußte freilich beim Weg nach Maissau der Anstieg des Kuhberges bewältigt werden. Eine 1647 genannte Postroute über Maissau wurde zugunsten der Prager Poststraße wieder aufgelassen. Unter Karl VI. wurde die Straße über das Schmidatal nach Ravelsbach, Maissau und Horn instandgesetzt und 1768 die Verlegung der Poststraße auf die Horner Straße genehmigt. 1770 erfolgte eine Neutrassierung, in deren Zug der Straßenverlauf verändert und die Straße nicht mehr durch das Stadtzentrum, sondern durch den Ortsteil Neustift geführt wurde. Der erste Maissauer Postmeister war Friedrich Jakob von Schönmann. Eine eigene Poststation bestand von 1768 bis 1916. 1773 bat Eggenburg um die Zustellung der Post über Maissau statt über Hollabrunn, da die Briefe bei dieser Variante um sechs Stunden früher einträfen (141). Mit der Bestellung Josef Hackls 1785 wurde das Postmeisteramt erblich (142).
(141) BRUNNER, Eggenburg II (wie Anm. 18) S. 136.
(142) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 215 ff.
In den Ortsteil Neustift verlagerte sich auch der wirtschaftliche Schwerpunkt im 19. Jahrhundert nach Errichtung der Mautstelle (1. Mai 1833) für den Fuhrwerksverkehr, die bis um 1900 in Betrieb war. Das hier 1831 erbaute Einstellgasthaus mit acht Passagierzimmern, einem Gast- und Extrazimmer, fünf Wohnzimmern, einem großen Tanzsaal und Stallungen für ungefähr 100 Pferde profitierte darüberhinaus vom Vorspann über den „Maissauer Berg” (143). Die Flucht Kaiser Ferdinands I. 1848 führte ebenfalls über die Poststraße durch Maissau. Begleitet wurde er neben seiner Familie von 6000 Jägern und Kürassieren, die von der Bevölkerung bewirtet werden mußten (144).
(143) Die alte herrschaftliche Taverne (KNr. 39) hatte nur für 40 Pferde Einstellplätze. 1742 wird Johann Michael Gruber als herrschaftlicher Gastwirt genannt; DA Pfarrakten M.
(144) BEZEMEK – G. BÖCK, Von der Revolution zum Zusammenbruch der Monarchie, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 158.
Ein weiteres Gasthaus an der Horner Straße wird 1902 von der Winzergenossenschaft erworben (1918 Gasthaus Engelmaier) (145). Der Profit am Fuhrverkehr schmälerte das Interesse an der Bahn, die an Maissau vorbeigeführt wurde. Die Bahnstation Maissau-Limberg der 1869 eröffneten Franz-Josefs-Bahn liegt über dreieinhalb Kilometer von der Stadt entfernt.
(145) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 193.
Die Nichteinbindung in das Bahnnetz wirkte sich vorerst noch nicht hinderlich für die Stadtentwicklung aus. Die Gründung zahlreicher kommunaler Einrichtungen und sozialer Vereinigungen fällt in diesen Zeitraum – unter anderem 1877 die Gründung des Feuerwehrvereins (Zeughaus 1907) (146), 1880 die Gründung des landwirtschaftlichen Kasinos, 1888 die Gründung eines Spar- und Darlehenskassenvereines (Raiffeisenkasse erbaut 1893, 1967 Zweigstelle von Eggenburg), 1898 die Gründung der Milchgenossenschaft und 1898 die Stiftung eines Kindergartens (1901 eröffnet). Die Höchstzahl der Gewerbebetriebe wurde um 1900 (4 Schuhmacher, 3 Gastwirte, 4 Damenkleidermacher, 3 Kleidermacher, 1 Modistin etc.) (147) erreicht. In der Zwischenkriegszeit nahm die Zahl der Betriebe ab, und ein Wandel der Gewerbe trat ein (Tankstellenunternehmer 1937, Autobusunternehmen, Mietwagengewerbe, Mechaniker, Installateur etc.) (148). 1932 erfolgte die Gründung des Gendarmeriepostens.
(146) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 229f.
(147) Österreichischer Zentralkataster sämtlicher Handels-, Industrie- und Gewerbebetriebe, 1903.
(148) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 204.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ort von Sommergästen entdeckt (1886 Bau des Bades, Badeteich in der Ried Wurmthal, 1928 Kino, Streichorchester, Theater- und Gesangsverein). Dies hinderte den Gemeinderat nicht, 1920 den Beschluß zu fassen, keine Sommerwohnungen mehr an Juden zu vermieten. Das Image als Sommerfrische sollte dann nach dem Zweiten Weltkrieg wieder belebt werden. 1963 wurde Maissau Fremdenverkehrsgemeinde (1. Manhartsberger Fremdenverkehrsverein, Ausbau der Buschenschenken an der Bundesstraße, 1970 Waldlehrpfad Maissau, 1972 Musikheim, 1984 bis 1987 Sportzentrum, jährliche Veranstaltung eines Faschingzuges).
Um 1900 erfolgte die Verbauung der Bahnstraße, um 1910 jene der westlichen Kremser Straße mit Einfamilienhäusern. 1923 begann die Elektrifizierung des Ortes. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entstand die Traunstraße mit fünf Häusern, nach dem Zweiten Weltkrieg die Safrangasse und die Weitenbachgasse, ab 1954 die Siedlung Am Berg, nach 1955 bis 1967 die Gartenhaussiedlung und 1963 die Sonndorferstraße. 1963 wurde die Wasserleitung eröffnet.
Im September 1848 wurde die Untertänigkeit aufgehoben, Robot und Zehent abgeschafft, die Ortsgemeinde 1849 als unterste Behörde der politischen Verwaltung eingesetzt. Zur Grundherrschaft Maissau gehörten Baierdorf, Gettsdorf, Gumping, Oberdürnbach, Reikersdorf und Wilhelmsdorf. Geplant als Ortsgemeinde wurde von der Gerichtseinführungskommission Maissau mit den Katastralgemeinden Gumping und Oberdürnbach mit Bezirkshauptmannschaft in Horn (149). Das Kreisamt für das „Viertel unter dem Manhartsberg” sah hingegen eine Gemeinde Oberdürnbach mit Maissau und Unterdürnbach vor. Die Verwirklichung des Zusammenschlusses scheiterte am Einspruch von Maissau, das eigenständige Gemeinde wurde. Am 15. Juli 1850 fanden die ersten Gemeinderatswahlen statt. Anläßlich der Neuordnung der Verwaltung 1867/68 wechselte Maissau zur Bezirkshauptmannschaft Hollabrunn.
(149) A. EGGENDORFER, Die Geschichte der Verwaltung des Bezirkes Hollabrunn, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 335.
Die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit machte die Einführung von staatlichen Gerichten notwendig. Für Maissau wurde als Bezirksgericht und Steueramt Ravelsbach zuständig. Mit 1. Jänner 1992 wechselte der Sitz nach Hollabrunn (150). In Ravelsbach wird nur mehr einmal wöchentlich ein Gerichtstag abgehalten. Das zuständige Finanzamt befand sich von 1851 bis 1939 ebenfalls in Ravelsbach, dann erfolgte die Zusammenlegung mit Hollabrunn. Ein Standesamt besteht in Maissau seit 1939 (151). 1985 übersiedelten das Rathaus, die Post (1912 Einführung des Telefondienstes im Postamt) und die Feuerwehr in ein neues Gemeindezentrum.
(150) EGGENDORFER, Verwaltung (wie Anm. 149) S. 330.
(151) W. BERTOLD, Marktgemeinde Ravelsbach, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 828.
Anfang der sechziger Jahre wurde die Zusammenlegung von Gemeinden aus finanziellen und wirtschaftlichen Gründen gefördert. Mit 1. Jänner 1968 erfolgte die Gemeindezusammenlegung mit Gumping, mit 1. Jänner 1970 jene mit Oberdürnbach, Wilhelmsdorf, Reikersdorf und Klein-Burgstall und mit 1. Jänner 1972 jene mit Limberg, Unterdürnbach, Grübern, Eggendorf am Walde. Die Stadtgemeinde Maissau besteht heute aus 10 Katastralgemeinden mit einer Gesamtfläche von 43,16 km2 (152). Auf die Katastralgemeinde Maissau entfallen davon 8,25 km2.
(152) EGGENDORFER, Verwaltung (wie Anm. 149) S. 364f.
Brigitte Rigele
Anmerkungen
(1) H. FEIGL, Stadtgemeinde M., in: Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden, hg. v. E. BEZEMEK u. W. ROSNER, 1993, S. 772.
(2) G. HASENHÜNDL, Ur- und Frühgeschichte im politischen Bezirk Hollabrunn, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 27. I. PRIHODA schreibt in der FS 600 Jahre Stadt Maissau (1380–1980), hg. v. der Stadtgemeinde Maissau, 1980, S. 26 „in der Nähe der Stadt Maissau”, ausgegraben von Höbarth vor dem 2. Weltkrieg Fundort unbekannt.
(3) F. BERG, Ein Gräberfeld der Hallstattkultur aus M., NÖ, in: FS zur 50-Jahr-Feier des Höbarthmuseums und Museumsvereins in Horn 1930–1980, 1980, S. 131 f.
(4) Codex traditionum ecclesiae collegiatae Claustroneoburgensis … ab anno domini MCVIII usque circiter MCCLX (FRAII/4), 1851, Nr. 124, 199.
(5) Codex traditionum (wie Anm. 4) Nr. 124.
(6) V. O. LUDWIG, Das älteste Urbar des Stiftes Klosterneuburg, in: Jb. d. Stiftes Klosterneuburg 5, 1913, S. 217f.
(7) Wie sich aus den neuzeitlichen Grundbüchern des Stiftes Klosterneuburg ergibt, liegt der Großteil des Besitzes im Ortsteil Aigen.
(8) BUB 1, 1950, S. 30–31.
(9) Genannt wird ein Otto, seine Frau Gertrud sowie deren Kinder Otto und Alold. Der Klosterneuburger Nekrolog gedenkt dreier Ottos, des Walters und der Rikardis von Maissau.
(10) Codex traditionum (wie Anm. 4) Nr. 382, 388.
(11) B. RIGELE, Die M.er. Landherren im Schatten der Kuenringer, Masch. schr. phil. Diss. 1990, S. 20 ff. Pfaffstettner, Ravelsbacher, Mühlfelder etc.
(12) Ulrich's von Liechtenstein Frauendienst, hg. von R. BECHSTEIN (Deutsche Dichtung des Mittelalters 6/7, 1888) v. 1478–1479, 5 und v. 1521,5–1523,7. Seifried Helbling, hg. v. J. SEEMÜLLER, 1886, Kap. 13, S. 58f.
(13) RIGELE, M.er (wie Anm. 11.) S. 41f.
(14) M. WELTIN, Landesherr und Landherrn. Zur Herrschaft Ottokar II. Przemysl in Österreich, in: Ottokar-Forschungen (Jb. f. LKNÖ NF 44/45, 1978/79) S. 199 ff.
(15) RIGELE, M.er. (wie Anm. 11) S. 280f.
(16) Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltener Diözesanblatt 8, 1908, S. 458 und Das Stiftungsbuch des Klosters St. Bernhard, mitgeteilt v. H. J. ZEIBIG, (FRA II, 6/2, 1853) S. 158.
(17) F. WILHELM – R. NEWALD, Corpus der althochdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, 4, 1932 ff., S. 252f.
(18) Ottokars österreichische Reimchronik, hg. v. J. SEEMÜLLER (MGH Dt. Chroniken 5/2, 1893) v. 84660; L. BRUNNER, Eggenburg. Geschichte einer niederösterreichischen Stadt 1, 1933, S. 135.
(19) K. LECHNER, Besiedlungs- und Herrschaftsgeschichte des Waldviertels, in: Das Waldviertel 7, hg. v. E. STEPHAN, o. J., S. 139. RIGELE, M.er (wie Anm. 11) S. 210.
(20) I. PÖLZL, Die Herren von M., in: BII. LKNÖ 14, 1880, S. 168. M. VANCSA, Geschichte Nieder- und Oberösterreichs 1, 1927, S. 106. Über die Geschehnisse in Maissau schweigen die Quellen.
(21) PÖLZL, Die Herren von M., in: BII. LKNÖ 15, 1881, S. 48; Heimatbuch des Bezirks Hollabrunn, hg. v. Lehrerverein Hollabrunn 2, S. 184.
(22) H. WOLF, Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer II, 6, 1955, S. 377f.
(23) Das Stiftungen-Buch des Cistercienserklosters Zwetl, hg. v. J. v. FRAST (FRA II/3, 1851) S. 425 ff.
(24) Heimatbuch 2 (wie Anm. 21) S. 184.
(25) P. SCHMIEDER, Matricula episcopatus passaviensis saeculi XV., 1885, S. 28, 30.
(26) Dr. Ferdinand Abensperg-Traun verzichtete 1968 auf das Patronat. 1978 folgte die Inkrafttretung. FS 600 Jahre Maissau (wie Anm. 2) S. 117.
(27) Schloßkaplan 1740 genannt. FS 600 Jahre M. (wie Anm 2) S. 111.
(28) In der Pfarrmatrik 1666. Das Patronat hatte Maissau bereits im 15. Jahrhundert; FS 600 Jahre M. (wie Anm 2) S. 124.
(29) Eine Unterteilung 1380 in behauste Holden in und vor der Stadt deutet auf eine bereits bestehende Stadtmauer. Vgl. M.er Herrschaften und Erträgnisse im 14. Jahrhundert, in: Notizenblatt 3, hg. von J. CHMEL, 1853, S. 102
(30) Schloßarchiv M., Urkunden 41 (61), 43 (63), 44 (64) und HS 4/1 ff.
(31) Die erste Nennung im Grundbuch als eigener Ortsteil findet sich um 1750. NÖLA, BG Ravelsbach GB 2/1.
(32) Die Kellergasse am Berg entstand Ende 18./Anfang 19. Jahrhundert.
(33) Im 18. Jahrhundert noch Köttengang; Kötte ist eine kleine Hütte.
(34) RIGELE, M.er (wie Anm. 11) S. 328., BRUNNER, Die landesfürstlichen Ämter zu Eggenburg und ihre Verpachtung im 15. Jahrhundert, in: Jb. f. LKNÖ N. F. 25, 1932, S. 115 ff.
(35) In Eggenburg verzichten Jan von Maissau und seine Söhne Heinrich und Konrad auf Lehen zu Sigmundsherberg für das Spital St. Martin in Eggenburg. Weltin, Die Urkunden des Archivs der nö. Stände, in: MNÖLA 4, 1980, Nr. 38; Geschichtliche Beilagen 8 (wie Anm. 16) S. 462.
(36) Stiftungen-Buch (wie Anm. 23) S. 425 ff.
(37) Das Stiftungsbuch des Klosters St. Bernhard (wie Anm. 16) S. 158.
(38) Urkundenbuch der Benediktiner-Abtei zum hl. Lambert in Altenburg. Vom Jahre 1144 bis 1522 gesammelt von H. BURGER. (FRA II/21, 1865) S. 108. Im Nekrolog von Lilienfeld wird eines Ortolfs, Sohn des Ortolfs, Richter von Maissau gedacht. MGH Nekr. Germaniae 5, hg. von A. FUCHS, 1913, S. 402.
(39) Das Stiftungsbuch des Klosters St. Bernhard (wie Anm. 16) S. 238. RIGELE, M.er (wie Anm. 11) S. 122 ff.
(40) 1409 wird Hans der Birpawmer als Burggraf zu Maissau genannt. Archivbericht aus Niederösterreich 1 (Veröffentlichungen des k. k. Archivrates, 1915) S. 57.
(41) BRUNNER, Die landesfürstlichen Ämter (wie Anm. 34) S. 98f.
(42) 1607 Hans Ungleich, Pfleger und Hofrichter von Maissau: StAK (Stiftsarchiv Klosterneuburg) Karton 83, Nr. 38.
(43) 17. Jahrhundert; StAK Karton 608.
(44) 1675 ist Andre Panzer als Grundrichter genannt. Schloßarchiv M. HS 4/13. Leopold Christoph Krebeckh 1698 (DA Pfarrakten Maissau 1698 Oktober 19), 1732 Johann Mayle (DA Pfarrakten Maissau 1732 Februar 12), 1748–1769 Johann Michael Jani, 1772 Ignatius Stängl, 1777–90 Andreas Schuster, 1796 Leopold Schuster, 1806–40 Ferdinand Kolb, 1840–45 Joseph Altmann, 1845–1850 Leopold Wunderer.
(45) Die älteste erhaltene Stadtordnung stammt aus 1769.
(46) Vgl. für das 16. Jahrhundert auch StAK Karton 179.
(47) StAK Urbar von Maissau GB 33/6.
(48) StAK Klosterneuburg GB 33/6.
(49) Verzeichnis der Untertanen 1616. StAK Karton 476, Nr. 31. Die Nennung 1605 von 43 Klosterneuburger Untertanen zu Maissau, die von Rebellen ruiniert oder vom Kriegsvolk zu Roß und zu Fuß bedrängt worden sind, bezieht sich auf die Personen und nicht auf die abgabepflichtigen Häuser. StAK Karton 117, Nr. 3 fol. 43.
(50) Erste Nennung: 1538 Gillig Federl StAK Karton Briefe Pröbste Johann Mechtel etc., Nr. 249.
(51) E. K. WINTER, Österreichische Weisthümer 8, 2. Teil, 1896, Die Viertel ob und unter dem Mannhartsberg, S. 554. Weistum aus Ende des 16. Jahrhunderts.
(52) StAK Karton 21, Nr. 19.
(53) StAK HS 210, fol. 79
(54) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 57f.
(55) 1664 Oktober 7: Die Liste der vom Maissauer Grundrichter an das Pfisteramt abgelieferten Waren erstreckt sich auf 16 Gänse, 32 Hennen, 637 Eier und 21 Metzen Getreide, 42 Metzen Hafer an Körnerdienst. StAK Karton 903, Nr. 7.
(56) Urkundenbuch (wie Anm. 38) S. 334. Sein Vater wird 1450 als verstorben bezeichnet.
(57) Gattin Ehrentrud von Puchheim (gestorben 1485), und die Kinder Wolfgang (gestorben 1468), Helene (gestorben 1476), Christoph, Hans und Martha. F. C. WISSGRILL, Schauplatz des landsässigen niederösterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstand vom 11. Jahrhundert bis heute 2, S. 344f.
(58) K. SCHOBER, Die Eroberung Niederösterreichs durch Mathias Corvinus in den Jahren 1482–1490, in: BII. f. LKNÖ N. F. 13, 1879, S. 40; BRUNNER, Eggenburg I (wie Anm. 18) S. 220 ff; vgl. F. OPLL – R. PERGER, Kaiser Friedrich III. und die Wiener 1483–1485. Briefe und Ereignisse während der Belagerung Wiens durch König Matthias Corvinus von Ungarn. (Forsch. u. Beitr. z. W.er Stadtgesch. 24, 1993) S. 42.
(59) Agnes, verh. mit Otto von Zelking, Magdalena, verh. mit Veit von Ebersdorf, Katharina von Sternberg, Dorothea, verh. mit Christoph von Rohr, Jörg von Liechtenstein.
(60) Schloßarchiv M. Urkunde 41 (61), 43 (63), 44 (64).
(61) Bader Michael Stolz.
(62) Im 18. Jahrhundert hatte das Dominikal-Preßhaus die KNr. 114.
(63) Valentin Fleischhacker (1 Fleischbank vor seinem Haus), Pangratz Fleischhacker–Fleischbank vor Ulrich Schneider Haus.
(64) Schloßarchiv M. HS 4/1.
(65) Schloßarchiv M. Urkunde 56 (79).
(66) Schloßarchiv M. Urkunde 61 (84a).
(67) Schloßarchiv M. Urkunde 65 (87).
(68) Schloßarchiv M. Urkunde 69 (91).
(69) WISSGRILL, Schauplatz 4 (wie Anm. 57) S. 356.
(70) Die weiteren Stadtherren der Familie waren Adam I. (1538–1551), Johann Bernhard (1551–1583), Sigmund Adam (1583–1638), Ehrenreich (1638–1659), Otto Ehrenreich I. (1659–1715), Johann Adam I. (1715–1786), Rudolf (1786–1791), Johann Adam II. (1791–1843), Hugo (1843–1948).
(71) Schloßarchiv M. Urkunde 73 (95).
(72) Wappenbeschreibung in der FS 600 Jahre M. (wie Anm. 2) S. 42.
(73) Visitationsprotokoll 1544, HHStA HS W 720/2, fol. 350. G. REINGRABNER, Parochie zwischen Patronat und Gemeinde – Anmerkungen zur Geschichte der evangelischen Pfarren in Niederösterreich während des Reformationszeitalters, in: Jb. f. LKNÖ NF 40, 1974, S. 113. DERS., Über die Anfänge von reformatorischer Bewegung und evangelischem Kirchenwesen in Niederösterreich, in: UH 47, 1976, S. 159. DERS., Adel und Reformation. Beiträge zur Geschichte des protestantischen Adels im Lande unter der Enns während des 16. und 17. Jahrhunderts. (Forsch. z. LKNÖ 21, 1976) S. 32 ff.
(74) DA Pfarrakten M.
(75) Schloßarchiv M. Urkunde 95 (120). Er bat den Kaiser um Verleihung der Pfarre Burgschleiniz für seinen Unterhalt. HKA Herrschaftsakten Maissau, Abschrift 16. Jahrhundert; Th. WIEDEMANN, Geschichte der Reformation und Gegenreformation im Lande unter der Enns 2, 1880, S. 624.
(76) B. RAUPACH, Evangelisches Österreich das ist historische Nachricht von den vornehmsten Schicksalen der evang. Kirchen im Erzherzogtum Österreich unter und ob der Enns 1520–1580, 1732–40, S. 164.
(77) WIEDEMANN, Reformation 2 (wie Anm. 75) S. 175.
(78) WIEDEMANN, Reformation 2 (wie Anm. 75) S. 175.
(79) REINGRABNER, Adel und Reformation (wie Anm. 73) S. 12.
(80) REINGRABNER, Adel und Reformation (wie Anm. 73) S. 15.
(81) BRUNNER, Eggenburg II (wie Anm. 18) S. 206.
(82) TH. B. BRÜCKLER, Reformation, Gegenreformation und 30jähriger Krieg im Bereich des politischen Bezirkes Hollabrunn, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 123.
(83) REINGRABNER, Adel und Reformation (wie Anm. 73) S. 17.
(84) M. GLATZL, Die Freiherrn von Teufel in ihrer staats- und kirchenpolitischen Stellung zur Zeit der Reformation und Restauration, 1950, S. 70.
(85) DA Pfarrakten M. Stiftung des Stadtrichters 1698 und seiner Witwe 1706. Als weitere Stifter scheinen u. a. der Schullehrer, ein Gastwirt, der Pfarrer, der Frühmessner, eine ehemalige Insassin des Spitals, eine Schneidermeisterin und Adelige auf. Gespendet wird für Messen und im 18. Jahrhundert auch für Kirchenmusik. 2 Pauken und 2 Trompeten scheinen 1797 im Kircheninventar auf; DA Pfarrakten M. 1797 Februar 6. 1807 durch 1 Orgel und 1 Viola ergänzt. Zuständig für die Musik war der Schullehrer, der auch Messnerdienst versah; DA Pfarrakten M. 1797 Februar 6.
(86) REINGRABNER, Adel und Reformation (wie Anm. 73) S. 20.
(87) StAK Karton 179.
(88) P. BROUCEK, Der Schwedenfeldzug in Niederösterreich, in: Militärhistorische Schriftenreihe 7, 1981, Anhang VI 36–37.
(89) StAK Karton 179, Nr. 8, fol. 194.
(90) E. RESCH, Retzer Heimatbuch II, 1951, S. 147.
(91) J. NEWALD, Fluchtörter und Kreidenfeuer in Niederösterreich zur Zeit der drohenden Türkeninvasion, in: BII. LKNÖ 17, 1883, S. 262.
(92) NEWALD, Fluchtörter (wie Anm. 91) S. 264.
(93) BROUCEK, Türkenjahr 1663 und Niederösterreich, in: Jb. f. LKNÖ NF 40, 1974, S. 182f.
(94) NÖLA Sändisches Archiv E/2/7 1663 August 9, fol. 328–331.
(95) BROUCEK, Türkenjahr (wie Anm. 93) S. 207. Der von den Maissauer Untertanen des Stifts Klosterneuburg 1683 erlittene Schaden an Kriegskosten belief sich auf 29548 fl. 43 kr. StAK HS 89, fol. 73; 1695 müssen die Klosterneuburger Untertanen anläßlich der Einquartierung eines Regiments und der 4 reingräflicher Kompanien in Niederösterreich für Quartier, Service, Essen, Holz, Licht und Salz für 1 gemeinen Knecht aufkommen, wie dem Grundrichter mitgeteilt wird. StAK Karton 21, Nr. 18, 1695 Dezember 12.
(96) ROSNER, Der Bezirk Hollabrunn von 1648–1848, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 141.
(97) StAK Karton 179, Nr. 1–7, fol. 193v; Karton 83, Nr. 38.
(98) Schloßarchiv M. Urkunde 246 (282).
(99) F. GRAF, Das Viertel unter dem Manhartsberg im Spiegel des Bereitungsbuches 1590, Masch. schr. phil. Diss. 1972, S. 72.
(100) GRAF, Bereitungsbuch (wie Anm. 99) S. 52.
(101) Aus einer bayerischen Familie, 1586 in den Ritterstand erhoben; GRAF, Bereitungsbuch (wie Anm. 99) S. 30. Die dem Riederer versetzten Häuser gehörten einem Enickhl, bei dem es sich möglicherweise um Albrecht Ennenkl (1547–1608), dem niederösterreichischen Landmarschall (GRAF, Bereitungsbuch, S. 30) handelt. Diese 13 Untertanen tauchen erstmals um 1518 auf, als Kaiser Maximilian Wolfgang von Rogendorf, Landmarschall, königlicher Kämmerer und Rat, tauschweise das Landgericht zu Sitzendorf mit 13 Holden zu Maissau überläßt; BRUNNER, Eggenburg II (wie Anm. 18) S. 2, 6. Anläßlich der Verpfändung der Stadt Eggenburg (ohne Landgericht) an den Roggendorfer 1531 fürchtete Ferdinand I. dessen Kompetenzüberschreitung und hielt den Umfang des benachbarten Landgerichts Sitzendorf fest; HKA NöH Eggenburg E 18 A/1, fol. 122. Hier wird bereits auf einen Lehensbrief Kaiser Maximilians hingewiesen. Vgl. GRUND/GIANONI, Erläuterung zum historischen Atlas, 2. Abteilung: Landgerichte, S. 112. Der hier genannte Verkauf der Maissauer Untertanen 1527 konnte in dem als Quelle angegebenen Lehenbuch nicht gefunden werden (NÖLA Landesfürstliche Lehenbücher 17/14, fol. 115). Ebenso wie 1518 werden 13 Untertanen zu Maissau dabei angeführt. 1540 befinden sich diese 13 Untertanen im Besitz des Cornelius von Lappiz. Laut Lehenbrief seines Vaters hatte dieser die Holden mit Landgerichtsrechten zu Lehen bekommen; HKA NöH M. Sie kamen in der Folge vermutlich zur Herrschaft Dürnbach. Das seit 1644 dem Stift Lilienfeld gehörige sogenannte Dümbacher Freihaus in Maissau wurde schließlich 1694 mit 13 Untertanen von Otto Ehrenreich von Traun gekauft.
(102) Ab 1590 im Ritterstand. GRAF, Bereitungsbuch (wie Anm. 99) S. 31.
(103) GRAF, Bereitungsbuch (wie Anm. 99) S. 83.
(104) H. K. KLEIN, Häuserbestand um 1590, in: UH 47, 1976, S. 79.
(105) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 57f.
(106) Josephinischer Steuerkataster der Katastralgemeinde M. NÖLA Ständisches Archiv, VUMB 236.
(107) Volkszählungsergebnis, FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 97.
(108) J. W. C. v. STEINIUS, Topographischer Landschematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogtume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften, 1822.
(109) Volkszählungsergebnisse in FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 97.
(110) NÖLA MTh. Fassion 593; vgl. das Grundbuch 1740–50: Schloßarchiv M. HS 4/14: 31 Häuser, 1 Lehenhaus, 6 Herbergen, 1 Badstube, 1 Freihaus, 1 Hofstatt, 1 Hof, 3 Behausungen, 2 Schmieden und 9 Häusel; bei 43 Besitzern wurde Hauer als Beruf angegeben.
(111) Schloßarchiv M. HS 4/13.
(112) FS 600 Jahre M. (wie Anm. 2) S. 63.
(113) Schloßarchiv M. HS 4/13.
(114) WStLA Patrimoniale Herrschaft, Verlassenschaften A 13/181.
(115) Der Weinzehent von Maissau, Oberdürnbach (halb), Ebersbrunn (halb) und einer Ried in Pfaffstetten betrug 292 Eimer (292 fl.). Der Zehentwein wurde im herrschaftlichen Wirtshaus ausgeschenkt.
(116) NÖLA MTh. Fassion 765v.
(117) StAK Karton 179.
(118) Schloßarchiv M. Akten K 236, Fasz. 73 14.
(119) Schloßarchiv M. Akten K 239, Fasz. 76 7,8.
(120) DA Pfarrakten M. 18. Jahrhundert.
(121) FS 600 Jahre M. (wie Anm. 2) S. 129.
(122) L. RIEDER, Das Schulwesen im Bezirk Hollabrunn, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 469.
(123) NÖLA Berichte UMB 34 Post 3, 10f.; NÖLA Topographie UM 370.
(124) Das Stiftungskapital setzte sich aus niederösterreichischen Landschaftsobligationen, Stadt-Banco-Obligationen und Capitalamtsobligationen zusammen und betrug Mitte des 18. Jahrhunderts 5460 fl. Den Großteil der Stiftung spendete Anna Theresia Gräfin Traun zwischen 1748 und 1764. Zwischen 1815 und 1830 reduzierte sich die Zahl der Unterstützten auf 3, wurde dann wieder auf 4 erhöht und ab 1838 endgültig mit 5 festgesetzt. Die Frauen kamen aus Maissau, Ober- und Unterdürnbach, Baiersdorf und Großmeiseldorf. Schloßarchiv M. Akten K 246, Fasz. 82.
(125) Schloßarchiv M. Akten K 235, Fasz. 72 27. FS 600 Jahre Maissau (wie Anm. 2) S. 55. Das Spital (KNr. 129) wurde 1874 von der Schule (KNr. 7) abgetrennt.
(126) Lindsedersche Stiftung. FS 600 Jahre M. (wie Anm. 2) S. 55; im Haus KNr. 49.
(127) Nach einer militärischen Landaufnahme um 1780 dürfte der Friedhof noch bei der Kirche gewesen sein. Gedruckt in FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 64.
(128) Stadtchronik der Stadtgemeinde M., S. 71 (liegt im Gemeindeamt von Maissau).
(129) FS 600 Jahre M. (wie Anm. 2) S. 114.
(130) ROSNER, Der Bezirk Hollabrunn (wie Anm. 96) S. 154.
(131) Stadtchronik von M. (wie Anm. 128) S. 62, 79, 91, 104.
(132) Stadtchronik von M. (wie Anm. 128) S. 77.
(133) Stadtchronik von M. (wie Anm. 128) S. 91 f.
(134) Stadtchronik von M. (wie Anm. 128) S. 5.
(135) NÖLA Topographie UM 370.
(136) Stadtchronik der Stadt M. (wie Anm. 128) S. 47f.
(137) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 43 ff.
(138) NÖLA Topographie UM 369.
(139) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 183.
(140) Krapp wurde für die Herstellung roter Farbe verwendet.
(141) BRUNNER, Eggenburg II (wie Anm. 18) S. 136.
(142) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 215 ff.
(143) Die alte herrschaftliche Taverne (KNr. 39) hatte nur für 40 Pferde Einstellplätze. 1742 wird Johann Michael Gruber als herrschaftlicher Gastwirt genannt; DA Pfarrakten M.
(144) BEZEMEK – G. BÖCK, Von der Revolution zum Zusammenbruch der Monarchie, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 158.
(145) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 193.
(146) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 229f.
(147) Österreichischer Zentralkataster sämtlicher Handels-, Industrie- und Gewerbebetriebe, 1903.
(148) FS 600 Jahre Stadt M. (wie Anm. 2) S. 204.
(149) A. EGGENDORFER, Die Geschichte der Verwaltung des Bezirkes Hollabrunn, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 335.
(150) EGGENDORFER, Verwaltung (wie Anm. 149) S. 330.
(151) W. BERTOLD, Marktgemeinde Ravelsbach, in: Vergangenheit und Gegenwart (wie Anm. 1) S. 828.
(152) EGGENDORFER, Verwaltung (wie Anm. 149) S. 364f.

 

 

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