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Villach liegt in sanft zum Fluß geneigtem Gelände am rechten Ufer der Drau, die das Stadtzentrum in weitem Bogen umströmt. In den Hauptfluß des Landes, der hier aus dem Bergland Oberkärntens in die zentrale Kärntner Beckenlandschaft eintritt, mündet etwas weiter östlich der zweitgrößte Fluß, die Gail. Während diese stadtgeschichtlich von untergeordneter Bedeutung ist, zumal sie von einer breiten, hochwassergefährdeten Auwaldzone begleitet wurde, war die Lage an der Drau und deren Brücke für Villach konstitutiv.
Das Landschaftsbild wird durch spätglaziale Schotter, Sande und fluviatile Sedimente geprägt, die weite Terrassen bilden, deren Oberfläche in 500 m Seehöhe bzw. etwas darüber liegt. Die Gebirgsumrandung im Norden wird von Gneisen und kristallinen Schiefern, jene im Süden und Westen überwiegend aus mesozoischen Kalken aufgebaut (1).
(1) H. PASCHINGER, Die topographische Lage der Stadt V., in: 700 Jahre Stadt V., 1940, S. 43 ff.
Das heutige Siedlungsbild ist in zwei Hauptphasen entstanden; der älteren entstammt das schon im Mittelalter verbaute Gebiet, während die zweite, zeitlich viel jüngere, durch das starke Siedlungswachstum des 19. und 20. Jahrhunderts geprägt ist (2). Das Stadtzentrum und die beiden Vorstädte, deren „untere” am linken Ufer lag, waren schon im Spätmittelalter ausgebildet und hatten seit dem 16. Jahrhundert keine Ausweitung erfahren. Erst das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzende vehemente Wachstum hat zum Ausgreifen der städtischen Verbauung ins einstige Umland geführt.
(2) A. KLAAR, Die Siedlungsformen der Altstadt von V., in: 900 Jahre V. Neue Beiträge zur Stadtgeschichte, 1960, S. 33 ff., bzw. der dem Band beiliegende Baualterplan der Innenstadt, Stadt von 1959.
Während der linksufrige Teil der Katastralgemeinde Villach groß ist und weite Fluren zwischen den alten Grenzmarken beim Rennstein im Westen und der Seebachmündung im Osten umfaßt, ist das Areal südlich des Flusses mit dem Stadtzentrum wenig ausgedehnt. Allerdings hatte man 1849 bei der Konstituierung der Ortsgemeinde dieser die dörflichen Siedlungen Perau und St. Agathen angegliedert; eine Eingemeindung im Jahre 1906 vermehrte das Stadtgebiet dann im Westen und Süden durch Einbeziehung großer Teile der einstigen Gemeinde St. Martin (3).
(3) A. HUMMITZSCH, Die territoriale Entwicklung der Ortsgemeinden in Kärnten. (Schriftenreihe für Raumforschung und Raumplanung 3, 1962) S. 39 ff.
Das 1932 erlangte „eigene Statut” verschaffte Villach Autonomie und betraute die Stadt mit der Wahrnehmung bezirksbehördlicher Aufgaben (4). Abgesehen von geringfügigen Anpassungen blieb ihr Areal unverändert, bis die generelle Neuordnung der Kärntner Gemeindestrukturen mit 1. Jänner 1973 zu einer großen Ausweitung führte (5). Die Nachbargemeinden im Norden, Westen und Süden – Landskron, Fellach und Maria Gail – kamen damals zum Stadtgebiet (6). Seither reicht dieses von den Bergeshöhen des Dobratsch – der Villacher Alpe – bis an die Drau bei St. Niklas und Bogenfeld östlich der Wernberger Flußschleife sowie vom Ossiacher See im Norden bis zum Faaker See im Süden.
(4) B. KATHOLLNIG, V. – 50 Jahre Stadt mit eigenem Statut, in: Neues aus Alt-V., 20. Jb. des Stadtmuseums, 1983, S. 139 ff.
(5) O. GLANZER – R. UNKART, Die Neuordnung der Gemeindestruktur 1972. (Raumordnung in Kärnten, 1973) S. 103.
(6) H. RAFETSEDER, Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. (Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs 2, 1989) S. 273 ff.
Der Name ist urkundlich früh überliefert, bezeichnenderweise gemeinsam mit der Drau und der Brücke, die in einer Schenkungsurkunde über den Königshof Treffen im Jahre 878 mit usque ad pontem Uillah als Grenzpunkt aufscheint (7). Villach selbst ist 979 als Königshof bezeugt, als curtis, quae vocatur Fillac. In der Marktrechtsurkunde von 1060 wird die villa, quae vocatur Villach in heute geläufiger Schreibung festgehalten, der phonetisch auch die älteren Nennungen entsprechen. Von sprachwissenschaftlicher Seite wurde ein keltisches biliakom, ein Dorf des Bilos oder Gutendorf als Ausgangsform erwogen (8); oder bilech-biljakos/biliakon im Sinne von Heiligenhain (9), wobei auch hierbei der epigraphisch überlieferte Ortsname Bilachium/Bilachinium – der heute aber nicht mehr im Villacher Raum lokalisiert wird – die Überlegung beeinflußt! Die für Villach gebrauchte slowenische Form Beljak, mundartlich Bljak, scheint sich an den älteren Stamm anzulehnen. Der römische Örtlichkeitsname Santicum, der hier lokalisiert wird, scheidet als Vorform für den späteren Namen der Stadt gleichfalls aus, dessen Herleitung von villa oder einer ähnlichen Bildung naheliegend scheint, aber ungewiß ist.
(7) W. NEUMANN, 1100 Jahre V. 878–1978, in: Neues aus Alt-V., 1978, S. 29 ff. G. MORO, Geschichte der Stadt V., 1940, S. 10f.
(8) E. KRANZMAYER, Ortsnamenbuch von Kärnten II: Alphabetisches Kärntner Siedlungsnamenbuch. (AVGT 51, 1958) S. 69.
(9) W. GÖRLICH, Bilachinium – Santicum – V., in: Carinthia I, 1958, S. 227 ff.; diese einschlägig wirkende Arbeit ist in wesentlichen Aussagen überholt.
Prähistorisches Fundgut kam vielerorts im Stadtgebiet zum Vorschein (10). Jungsteinzeitliches ist von Federaun und Landskron bekannt; bronzezeitliche Keramik vom Melauner Typus stammt aus Höhlen nahe Warmbad, wo es auch hallstattzeitliche Hügelgräber gibt. Bei Völkendorf und Judendorf sind ähnliche Urnengräber nachgewiesen, keltische aus der jüngeren Eisenzeit gibt es in St. Andrä.
(10) L. FRANZ – A. NEUMANN, Lexikon ur- und frühgeschichtlicher Fundstellen Österreichs, 1965; Kärnten wurde von H. DOLENZ bearbeitet, dabei Villach besonders S. 69f. G. PICCOTTINI – E. WAPPIS, Archäologischer Atlas von Kärnten, 1989, S. 71f.
Aus der römischen Epoche stammt vielfältige Hinterlassenschaft, darunter auch solche aus dem Stadtzentrum, wo Weihealtäre, Grabinschriften und am Unteren Kirchenplatz geringfügige Siedlungsspuren nachgewiesen wurden (11). Marmorspolien und Grabinschriften des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. wurden in der Drau nahe der Stadtbrücke und flußabwärts bei Agathen gefunden (12). Bei Warmbad ist eine Gleisestraße, der Römerweg, stellenweise in den Fels eingetieft sichtbar (13). In ihrer Nähe wurden am Tscheltschnigkogel eine spätantike Fliehburg und eine frühchristliche Kapelle freigelegt. Votivaltäre nennen die Vibes, die als Quellgottheiten der Thermen von Warmbad betrachtet werden. Am Burgberg von Landskron wurden Weihealtäre für einen Blitzgott Vocretanus entdeckt. In der hochmittelalterlichen Kirche Gratschach sind besonders viele römische Marmorspolien verbaut. Ähnliches galt für die Kirche St. Martin, wo eine Inschrift den norischen Gott Belenus nennt. Ein auf das Jahr 250 n. Chr. datierter Meilenstein stammt aus Wollanig. Im Bereich der einstigen Unteren Vorstadt in der Klagenfurter Straße kam 1955 ein Goldmünzenfund von 166 Solidi des 1. und 2. Jahrhunderts zum Vorschein.
(11) G. PICCOTTINI, Die Römer in Kärnten, 1988, S. 154f.
(12) PICCOTTINI, Eine Benefiziarierstation in Santicum – V., in: Neues aus Alt-V., 1985, S. 7 ff. DERS., Die römischen Inschriften in V., in: Neues aus Alt-V., 1967, S. 161 ff. DERS., Römerzeitliche Denkmäler aus dem Drauflußbett in V., in: Neues aus Alt-V., 1983, S. 9 ff. DOLENZ, Ein Fund von römerzeitlichen Grabbauten im Flußbett der Drau in V., in: Neues aus Alt–V., 1971, S. 7 ff.
(13) H. BULLE, Geleisestraßen des Altertums. (Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Phil-hist. Kl. 2, 1947)
Trotz der vielen römischen Spuren besteht Unklarheit hinsichtlich der Siedlungstopographie. Traditionell wird angenommen, daß hier schon in der Antike eine Draubrücke bestand und eine Siedlung, allerdings ohne städtischen Rang; sie soll Santicum geheißen haben und wird dem Bezirk von Virunum zugerechnet, wogegen knapp westlich von Villach die Stadtbezirksgrenze von Teurnia verlief. Auch aus dem Frühmittelalter gibt es einige Funde, so aus Urlaken, Alt-Lind, Perau, St. Martin und den Gräbern im Bereich Judendorf/Völkendorf. Ein bemerkenswertes Gräberfeld am Judenbichl enthielt auch hochmittelalterliche – vielleicht jüdische – Bestattungen.
In Vergangenheit und Gegenwart ist für Villach die zentrale Lage im Verkehrsnetz von hervorragender Bedeutung (14). Hier sammeln sich Verkehrswege des Umlandes und des alpenquerenden Fernverkehrs. Längs der Ossiacherseetalung über Feldkirchen und St. Veit verläuft eine Hauptstraße, die zum Schrägen Durchgang gehört, der alten Verbindung zwischen Oberitalien und dem Wiener Raum. Gegen Osten führte die Klagenfurter Straße längs des Wörthersees zur Landeshauptstadt und nach Unterkärnten. Verkehrswege geringerer Ordnung gingen nach Norden ins Gegendtal, nach Südosten längs der Drau ins Rosental oder nach Westen hinauf in das Hochtal von Bleiberg. Über die Gailbrücke bei Federaun führt die Hauptstraße nach Italien ins Kanaltal oder flußaufwärts ins Gailtal. Der Wurzenpaß stellt die Verbindung ins obere Savetal nach Krain, in Slowenien, her.
(14) DOLENZ, Altstraßen und Altsiedlungen im Stadtgebiete von V., in: Carinthia I, 1958, S. 235 ff.
Längs der Sonnseite des Drautales führte schon in römischer Zeit eine Straße nach Teurnia, später wurde sie Salzburger Straße genannt. Die wichtigere Tiroler Straße führte südlich der Drau von Villach nach Mautbrücken und Spittal, von dort gleichfalls nach Salzburg oder nach Lienz und ins Pustertal. Der Verkehr zwischen Süddeutschland und Oberitalien war Villachs wichtigste Wirtschaftsgrundlage, wogegen jener längs des Schrägen Durchganges etwas geringere Bedeutung hatte (15). Dementsprechend hat sich die bürgerliche Oberschicht Villachs im 15. und 16. Jahrhundert vielfach aus Bayern, Franken und Schwaben ergänzt, zum Teil auch aus Schlesien (16). Daneben sind auch familiäre Verbindungen zum oberitalienischen Raum von Bedeutung, doch gehören diese meist späteren Epochen, besonders dem 19. Jahrhundert, an.
(15) H. HASSINGER, Die Handels- und Verkehrsstellung V.s bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Carinthia I, 1976, S. 211 ff. DERS., Geschichte des Zollwesens, Handels und Verkehrs in den östlichen Alpenländern vom Spätmittelalter bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. (Deutsche Handelsakten 16, Deutsche Zolltarife 5, 1987)
(16) NEUMANN, Kärntens Städte am Ausgang des Mittelalters. (Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas 3, 1974) S. 148.
Die Nennung der Draubrücke im Jahr 878 setzt voraus, daß dort eine Ansiedlung existierte. Die Situierung der Altstraßen und des Flusses deuten darauf hin, daß diese Brücke im Umkreis der Stadtbrücke zu suchen ist und daß die Brückensiedlung im Bereich der späteren Stadt lag. Als Kaiser Otto II. 979 den Königshof Villach Bischof Albuin von Säben-Brixen bestätigte, wird ein castellum cum aeclesia inibi constructa erwähnt. Burg und Kirche werden nicht in der späteren Stadt, sondern etwas flußaufwärts bei St. Martin angenommen (17); die beherrschende Lage, das Patrozinium und andere Befunde und Rechtsbeziehungen machen das wahrscheinlich. Der Name des Königshofes galt für dessen ausgedehntes Areal und nicht punktuell für die Burg, so daß eine Siedlungsverlegung von dort zum Brückenmarkt nicht zu konstatieren ist.
(17) W. FRESACHER, Das Werden des mittelalterlichen V., in: Carinthia I, 1958, S. 272 ff.
Als Kaiser Heinrich II. 1007 das fränkische Bistum Bamberg gründete, stattete er es mit umfangreichem Besitz aus, zu dem auch der Hof Villach gehörte. Damit begann eine ungewöhnlich dauerhafte Bindung an das weit entfernte Bistum, welche bis 1759 die Geschichte der Stadt vielfältig bestimmte (18). Bamberg war in diesem Fall ausschließlich weltliche Macht, diözesane Aufgaben hatte es in seinen Kärntner Besitzungen nicht wahrzunehmen, da diese dem Patriarchat Aquileia und dem Erzbistum Salzburg zustanden.
(18) NEUMANN, V. – Abriß der Stadtgeschichte, in: Bausteine zur Geschichte Kärntens. (Das Kärntner Landesarchiv 6, 1985) S. 354 ff.
Die Schenkung von 1007 ist allerdings nicht urkundlich verbürgt, was dem Hochstift viel später bei der Verteidigung seiner Besitztitel einige Mühe bereitet hat. Der bambergische Rechtsstandpunkt und das Villacher Geschichtsverständnis gingen allzeit davon aus, daß der kaiserliche Stifter die Übereignung vorgenommen habe. Als Villach im Jahr 1060 anläßlich der Marktrechtsverleihung wieder urkundlich faßbar wird, ist immerhin gewiß, daß der Ort bereits durch längere Zeit bambergisch gewesen sein muß. Von allen Kärntner Städten ist Villachs Entwicklung am häufigsten durch Privilegien des Reichsoberhauptes befördert worden, jedoch hat die Sonderstellung als bambergische Stadt dazu geführt, daß diese trotz der prädestinierten Lage niemals Landeshauptstadt werden konnte.
Am 8. Februar 1060 verlieh König Heinrich IV. an Bischof Gunther für Villach das Marktrecht und die Befreiung von aller Gewalt der Herzöge, Grafen und fremden Richter (19). Zu dieser vollen Immunität wurde bestätigt, daß der Ort mit Gerichtszwang, Münzrecht und allen Zoll- und Marktrechten nur dem Bistum gehöre und daß alle Marktbesucher dem besonderen Königsschutz unterstehen (20).
(19) W. FRITSCH, V.er Pfennige – Die Münzstätte der Bamberger Bischöfe in V., in: 900 Jahre V., S. 67 ff. W. NEUKAM, Der V.er Zoll als Finanzquelle der Bamberger Bischöfe, in: 900 Jahre V., S. 45 ff.
(20) NEUMANN, Die Urkunde vom 20. Februar 1060, In: 900 Jahre V., S. 9.
Das Marktrecht, zeitlich das zweite im Land nach einem von 975 für Lieding im Gurktal, war durch Jahrhunderte Villachs wichtigste Rechtsgrundlage (21). Die frühe Marktsiedlung wird längs der Widmanngasse zu lokalisieren sein, wo altertümliche Parzellenstrukturen zwischen der Stadtpfarrkirche St. Jakob und der bambergischen Burg an der Drau erkennbar scheinen. Die Kirche ist erstmals 1136 genannt, die Burg in der Stadt erst um 1270.
(21) NEUMANN, Zum 1100-Jahr-Jubiläum von V. und der ältesten Originalurkunde Kärntens, in: Neues aus Alt-V., 1978, S. 9 ff.
Der Markt hat sich rasch entwickelt, ohne daß dies urkundlich nachvollziehbar wäre. Nach Osten hin kam es um die Mitte des 11. Jahrhunderts zu einer planmäßigen Erweiterung, wodurch der Platz (Hauptplatz) entstand. Dieser langgestreckte, zur Brücke hin abfallende Straßenplatz wird von schmalen tiefen Hofstellen gesäumt, die nur wenigen engen Quergassen Raum geben. Bis zum frühen 13. Jahrhundert war auch der östlich anschließende Siedlungsteil mit dem Heiligengeistspital und dem vor 1252 gegründeten Minoritenkloster angelegt. Als 1233 erstmals die Ringmauer erwähnt wird, war die Stadtwerdung rechtlich weitgehend abgeschlossen (22).
(22) MORO, Geschichte (wie Anm. 7); KLAAR, Siedlungsformen (wie Anm. 2); A. OGRIS, Die Bürgerschaft in den mittelalterlichen Städten Kärntens bis zum Jahre 1335. (Das Kärntner Landesarchiv 4, 1974) S. 170 ff., NEUMANN, Das Heiliggeist-Bürgerspital in V., in: Neues aus Alt-V., 1996, S. 117 ff.
Der Aufschwung des zentral gelegenen Ortes veranlaßte den Landesfürsten zum Versuch, sich Villachs zu bemächtigen (23). Ein Haus an der Brücke, das sich Herzog Bernhard vom Stift Viktring beschafft hatte, wurde von den Villachern 1211 zerstört, und als er später drauabwärts bei Wernberg die Gründung eines herzoglichen Brückenmarktes versuchte, wurde dies im Friedensschluß von 1227 untersagt. Zuvor hatte Kaiser Friedrich II. 1225 Bischof Eckbert das Recht erteilt, in der Zeit um den Jakobstag (25. Juli) in Villach einen vierwöchigen Jahrmarkt zu halten. Auch diese kaiserlich privilegierte Warenmesse wurde neuerlich gegen jeden Eingriff anderer weltlicher und geistlicher Instanzen gefreit (24).
(23) FRESACHER, Der Kampf des Bistums Bamberg um V., in: 900 Jahre V., S. 523 ff.
(24) NEUMANN, Bamberg und Kärnten, in: Südostdeutsches Archiv 10, 1967, S. 50 ff., bzw. DERS., Bausteine zur Geschichte Kärntens. (Das Kärntner Landesarchiv 12, 1985) S. 191 ff. MORO, Geschichte (wie Anm. 7) S. 14.
Villachs Stadtwerdung in der Zeit um 1200 ging wie bei den anderen Städten des Landes ohne förmlichen Rechtsakt vor sich. Die 1233 erwähnte Ringmauer muß damals schon geraume Zeit bestanden haben. Bereits um das Jahr 1190 wird Villach burgus genannt. Als civitas mit Richter, Bürgern und eigenem Siegel erscheint es 1240; die städtische Rechtsqualität ist seither unstrittig (25).
(25) NEUMANN, Landesfürst, Stadtherren und Städte Kärntens im 14. Jahrhundert, in: Stadtherr im 14. Jahrhundert. (Beiträge zur Geschichte der Städte und Märkte Mitteleuropas 2, 1972) S. 325 ff.
Von rechten und setzen wird 1298 gesprochen, doch sind diese nicht überliefert. Die früheste erhaltene Stadtordnung stammt von 1392. Zwölf iurati, Geschworene oder Ratsherren, sind erstmals 1283 erwähnt. Die Stadtrichter der Frühzeit, so auch der 1240 genannt Chneuzelin aus dem Geschlecht der Paradeiser, waren adelige Ministerialen. Die später übliche Richterwahl war über das Mittelalter hinaus kein gesichertes Recht der Bürgerschaft, sondern nur zugestandene Gnade; ähnliches gilt für die Wahl der Ratsmitglieder (26).
(26) K. ZECHNER, Die Rechte der Kärntner Städte im Mittelalter und ihr Zusammenhang mit den Stadtrechten außerhalb Kärntnens, 1938, S. 56 ff.
Stadtrechte gibt es auch aus den Jahren 1423 und 1465. Besonders umfangreich und von langer Geltung war jenes von 1584, dessen Novellierung 1588 neben dem Richter nun auch das Bürgermeisteramt einführte. Die Wahl wurde alljährlich durch die Bürgerschaft aus dem Kreis des Rates vorgenommen. Die Richterwahl erfolgte am Osterdienstag im Garten des Minoritenklosters, die des Bürgermeisters am zweiten Weihnachtstag im Rathaus. Die jährliche Ablösung aus diesen Funktionen blieb bis ins 18. Jahrhundert die Regel. Der zuvor geübte jährliche Austausch von zwei der zwölf Ratsherren wurde dagegen 1584 von der Ernennung auf Lebzeiten abgelöst, wobei die Entscheidung über die Nachbesetzung dem Stadtherrn vorbehalten blieb. Ratsfähig waren in Villach die Kaufleute, Faktoren, und allenfalls Ärzte, Apotheker und Künstler, nicht aber zunftangehörige Handwerker. Diese hatten seit dem 16. Jahrhundert Zugang zum erweiterten Gremium des Äusseren Rates.
Das Stadtsiegel ist seit 1240 nachgewiesen und zeigt eine Adlerklaue im Dreieckschild (27). Aus der Zeit um 1270 ist ein Siegeltypar überliefert. Seine runde Platte aus vergoldeter Bronze enthält wieder im dreieckigen Schild eine Adlerklaue, die nun einer Felsspitze aufsitzt; die Umschrift lautet: S(IGILLUM) CIVITATIS VILLACENSIS. Die Herkunft des Zeichens ist ungewiß; die Wappenfarben Gelb und Schwarz sind auch jene der Stadtfahne, für die allerdings kein Nachweis eines höheren Alters beizubringen ist.
(27) H. P. v. HENRIQUEZ, Über Wappen und Siegel der Stadt V., in: Carinthia I, 1943, S. 140 ff., D. NEUMANN, Siegel und Wappen der Stadt V., in: Neues aus Alt-V, 1996, S. 101 ff.
Im Marktrechtsprivileg von 1060 wird betont, daß Bamberg alle Gerichtsbarkeit in Villach haben solle. Das umgebende bambergische Landgericht Burgamt Villach entstand dagegen erst später aus einem viel größeren Gerichtsbezirk, den einst die Grafen von Görz innehatten und bei dem Zusammenhänge mit deren Geleitsrecht und der Straßengerichtsbarkeit bestanden. Der Stadtburgfried erstreckte sich südlich der Drau wenig weiter als über die Obere Vorstadt und die Stadt mit Ausnahme der Burg, am nördlichen Ufer umfaßte er spätestens seit 1334 das gesamte Gebiet vom Rennstein bis zum Seebach. Die Ausdehnung der späteren Katastralgemeinde Villach entspricht weitgehend dem einstigen Burgfried beiderseits des Flusses.
Der Stadtrichter übte im Zusammenwirken mit dem Stadtherrn die niedere und hohe Gerichtsbarkeit aus; letztere mit der Einschränkung, daß wohl Verfahren und Urteilsspruch, nicht aber die Vollstreckung durch Villacher Amtswalter erfolgten (28). Für den Burgfried südlich des Flusses war zur Vollziehung der Richter der Herrschaft Weißenfels zu berufen (29). Die Richtstätte mit dem Galgen lag 1200 m jenseits der Burgfriedsgrenze neben der Hauptstraße. Im Burgfried zwischen Rennstein und Seebach war gleichfalls das Villacher Gericht zuständig, verurteilte Delinquenten waren hier dem Inhaber des benachbarten Landgerichtes Landskron zur Vollstreckung zu überstellen; der Galgen stand in Grenznähe neben der Straße am Seebach. Als Verwahrort von Häftlingen erscheinen bisweilen das Rathaus oder ein Turm an der Stadtmauer; an dieser lag auch das Gerichtsdienerhaus. Die letzte Hinrichtung am Villacher Galgen wird 1775 überliefert (30).
(28) MORO, Geschichte (wie Anm. 7) S. 19f.
(29) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer. I. Abteilung: Die Landesgerichtskarte. 4. Teil: Kärnten. (K. Akademie d. Wissenschaften, 1914) S. 229 ff.
(30) C. GHON, Chronik der Stadt V. vom Jahre 1848 bis 1889 nebst mehreren älteren denkwürdigen Daten, 1889, S. 205.
Schon 811 hatte Kaiser Karl der Große durch seinen Schiedsspruch die Drau zur Grenze zwischen der Erzdiözese Salzburg und dem Patriarchat Aquileia bestimmt. Dieser Entscheid wirkte nahezu ein Jahrtausend fort und führte dazu, daß die südlich des Flusses gelegene Stadt der kirchlichen Oberaufsicht der Patriarchen unterstand, während die linksufrige Untere Vorstadt zur Salzburger Diözese gehörte.
Als Urpfarre für Villach gilt St. Martin, aus deren großem Sprengel die räumlich eng begrenzte Stadtpfarre St. Jakob vor 1136 hervorging. Da die Pfarren St. Jakob und Maria Gail während des Spätmittelalters häufig in Personalunion einem Pfarrer unterstanden, kam es im 15. Jahrhundert zu irrigen Meinungen über die Ursprünge, was überdies der Intention des Patriarchats entsprach. Für die Stadtpfarre wurde nun die einstige Abhängigkeit von Maria Gail behauptet. Tatsächlich handelte es sich bei der Urpfarre St. Martin, der Stadtpfarre St. Jakob und der östlich benachbarten kleinen Pfarre St. Peter durchwegs um Bamberger Eigenkirchen, die nie von der Pfarre Maria Gail abhängig waren (31).
(31) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer. II. Abteilung: Die Kirchen- und Grafschaftskarte. 8. Teil: Kärnten, 1. Kärnten südlich der Drau, 2. Aufl., 1966, S. 126 ff. FRESACHER, St. Jakob in V. Rechtsgeschichte der Stadtpfarre, in: 900 Jahre V., S. 315 ff.
Die Pfarre St. Jakob war auf die Stadt selbst beschränkt und auf die wenigen Häuser der Oberen Vorstadt. Als dort das Kathreinspital entstand, wurde 1233 für dessen Sonderstellung die Entschädigung der Villacher Pfarre vereinbart. Die Untere Vorstadt war Sitz der seit 1309 bezeugten Kirche St. Nikolai – seit 1437 als Pfarre beurkundet –, die einst allerdings 200m östlich der heutigen lag. Gleichfalls abgekommen ist die südlich des Flusses, östlich der Stadt gelegene Pfarrkirche St. Peter in der Perau, welche im 18. Jahrhundert durch die barocke Wallfahrtskirche Heiligen Kreuz abgelöst wurde.
Die dem hl. Jakob d. Ä. geweihte Stadtpfarrkirche ist erstmals 1136 urkundlich faßbar, ist aber zweifellos älter. Innerhalb ihres Sprengels lag im Ostteil der Stadt unmittelbar an der Ringmauer das Minoritenkloster mit der Margaretenkirche. Auch das benachbarte Heiligengeistspital hatte naturgemäß eine Spitalkapelle. Eine den Bamberger Heiligen Kunigunde und Heinrich geweihte Kapelle gab es bei der Burg, in deren Sonderstellung die alte Beziehung zu St. Martin rudimentär bis ins 17. und 18. Jahrhundert fortbestand. Die lange Zeit profanierte Burgkapelle dient nun der altkatholischen Kirche als Gotteshaus (32).
(32) Erläuterungen zur Kirchen- und Grafschaftskarte (wie Anm. 31) S. 129.
Das von Bischof Eckbert von Bamberg vor 1233 gestiftete Kathreinspital in der Oberen Vorstadt, zu dem eine Katharinenkapelle gehörte, war zugleich mit der Pfarre St. Peter um 1280 an das Prämonstratenserstift Griffen gelangt und blieb in dessen Besitz bis zur Klosteraufhebung 1786. Das Minoritenkloster innerhalb der Stadt wurde vor 1252 gegründet; es wurde samt der zugehörigen Margaretenkirche unter Kaiser Joseph II. 1785 aufgehoben und ein Jahrhundert später abgetragen. Profaniert und demoliert wurden auch die beiden südlich und westlich der Stadt gelegenen Kirchen St. Marx und St. Anna. Das 1629 gegründete Kapuzinerkloster in der Unteren Vorstadt besteht hingegen trotz zeitweiliger Aufhebung als Franziskanerkloster fort (33). 1786 hat die einstige Klosterkirche, die dem hl. Ludwig geweiht war, die Pfarrfunktion und das Patrozinium der durch Brand zerstörten älteren Nikolaikirche übernommen.
(33) Erläuterungen zum historischen Atlas der Österreichischen Alpenländer. II. Abteilung: Die Kirchen- und Grafschaftskarte. 8. Teil. Kärnten, 3. Oberkärnten nördlich der Drau. (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 53, 1959) S. 44 ff.
An deren einstiger Stelle verblieb der Nikolaifriedhof, welcher nicht nur dieser Pfarre diente, sondern wegen der Auflassung des Begräbnisses bei der Jakobskirche fortan durch ein Jahrhundert für die gesamte Stadt zuständig war. 1898 wurde er schließlich durch den weiter östlich gelegenen Zentralfriedhof abgelöst. Ältere kleine Begräbnisstätten innerhalb der Stadt gab es beim Minoritenkloster und beim Heiligengeistspital. Ein Totengarten genanntes Grundstück, das nach der Gegenreformation als Begräbnisplatz für Nichtkatholiken diente, wird im 17. Jahrhundert erwähnt. Es lag außerhalb von Mauer und Graben etwas östlich der Stadt (34).
(34) DOLENZ, Die Begräbnisstätten in und um V., in: 900 Jahre V., S. 349 ff.
Der erste urkundliche Nachweis der Stadtmauer stammt von 1233. Ob sie durchwegs so wie später situiert war oder eine etwas kleinere Siedlung enger umgürtete, ist unbekannt. Die im 14. Jahrhundert nachweisbaren Verhältnisse entsprechen jedenfalls weitgehend jenen späterer Zeiten (35).
(35) NEUMANN, Geschichte der Stadtmauer und der Verteidigung von V., in: Neues aus Alt-V., 1987, S. 41 ff. FRESACHER, Die Verteidigung von Villach im Mittelalter, in: Neues aus Alt-V., 1966, S. 19 ff.
Das Erdbeben von 1348 hat auch die Stadtmauer schwer beeinträchtigt; die Steuerbefreiung von 1351 war mit der Verpflichtung zum Neubau verbunden. Allerdings wurde noch 1380 unter Berufung auf den einstigen Erdbebenschaden eine ähnliche Regelung getroffen, bei der Bruderschaften zu Bauleistungen herangezogen wurden. An der flußabgekehrten Seite der Stadt wurde eine breitkronige Doppelmauer errichtet. Sie war mit Türmen und Bastionen versehen. Der vorgelagerte Graben war wegen des Gefälles niemals mit Wasser gefüllt. Drauseitig wurde nur eine einfache Mauer aufgeführt, da hier der Fluß zusätzlich Schutz bot; dieser Stadtmauerteil war etwa 700 m lang. Die Doppelmauer, die von der Burg im Westen zum Oberen Tor führte und von dort nach Osten zum Minoritenkloster und wieder zur Drau, hatte gleichfalls etwa 700 m Länge. Linksufrig gab es einen kleinen, mit Mauer und Graben gesicherten Brückenkopf, der Wehrhaus genannt wurde.
Da ab 1476 türkische Reiterscharen mehrmals Villachs Umgebung verheerten, wurde 1482 der Stadtgraben verbreitert; auch der Krieg Friedrichs III. mit Matthias Corvinus beunruhigte damals das Land. Im frühen 16. Jahrhundert wurde die Mauer nochmals ausgebaut und durch weitere Basteien verstärkt. Vermutlich hat man damals auch einen Schalenturm jenseits des Grabens beim Oberen Tor errichtet. Abgesehen von den Basteien gab es Türme bei den Haupttoren und über den Tränktoren, so wie einige weitere, von denen namentlich der Schaffhauser- (1505) und der Grünauerturm (1604) genannt werden. Nördlich der Drau wird 1462 die Erbauung eines Turmes namens Widerhoken erwähnt.
Seit 1425 Graf Hermann von Cilli die Erstürmung der Stadt versucht hatte, ist diese durch Jahrhunderte nicht direkt angegriffen worden. Da ihre Befestigung bereits im 16. Jahrhundert veraltete und später nicht mehr modernisiert wurde, hätte sie keinem ernsthaften Angriff widerstanden.
Villach war eine typische Zweitor-Stadt; der Platz („Hauptplatz”) bildet etwa die Mittelachse, er war zur Brücke hin durch das Untere Tor begrenzt. Das Obere Tor lag etwas nach Westen verschoben in der Verlängerung der Italiener Straße. Diese führte nicht durch das Tor geradewegs in die obere Widmanngasse, sondern abbiegend innerhalb der hier als Zwinger ausgebildeten Stadtmauer nach Osten bis zum Mauthaus und erreichte von dort den Platz. In dieser winkeligen Straßenführung wirkt die Siedlungserweiterung des 12. Jahrhunderts nach, bei der die Tiroler und Venezianer (Italiener) Straße ihre Lage und den Ausgangspunkt bei der Grünen Lacken vor dem Oberen Tor beibehielten. Die drauseitigen Tränktore und einige andere Türlein durch die Stadtmauer dienten nur örtlichen Zwecken (36). Die öffentlichen Auslaufbrunnen zur Trinkwasserversorgung wurden von einer hölzernen Röhrenleitung gespeist, die von St. Martin durch die Felder zum Oberen Tor und von dort in die Stadt führte. Sie ist mindestens seit 1452 bezeugt und bestand bis 1873 (37).
(36) KLAAR, Siedlungsformen (wie Anm. 2) S. 36f. R. WURZER, Die bauliche Entwicklung V.s von der Urzeit bis zum Beginn der Neuzeit, in: Carinthia I, 1949, S. 228 ff.
(37) NEUMANN, Zur Frühgeschichte der Khevenhüller, 2. Teil, in: Neues aus Alt-V., 1979, S. 21.
Zu beiden Seiten der Venezianer (Italiener) Straße erstreckte sich die Obere Vorstadt bis zum Kathreinspital und der südlich davon verlaufenden Burgfriedsgrenze, an der seit dem frühen 17. Jahrhundert der Lazarett-Stadel als Quarantänespital stand. Während das Kathreinspital bis in die Zeit um 1233 zurückgeht, nahm die Zahl der Bürgerhäuser in der Vorstadt erst in der Frühneuzeit zu. Im Mittelalter war das Gelände nach den Hafnern benannt, die außerhalb der Stadtmauern siedelten und ihrem brandgefährlichen Handwerk nachgingen. Die Errichtung von gemauerten Häusern in der Vorstadt war 1404 noch ausdrücklich verboten, da sie die Verteidigung erschweren konnten. Nur leicht abzubrechende oder niederzubrennende Holzbauten wurden gestattet. Auch 1532 wird für den Verteidigungsfall die Abtragung von wohl schon gemauerten Vorstadthäusern erwogen.
Größer als die Obere war die jenseits der Drau gelegene Untere Vorstadt. Sie erstreckte sich längs der Klagenfurter Straße vom Wehrhaus etwa bis zum Sondersiechenhaus. Auch hier ist im Spätmittelalter und im 16. Jahrhundert ein Fortschreiten der Verbauung festzustellen, die mit der allmählichen rechtlichen Gleichstellung der Vorstadtbürger parallel ging, die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erreicht wurde.
Die Altstadt und beide einstigen Vorstädte bewahren in ihrem Grundriß und in ihrer Bausubstanz die Spuren der Geschichte, wobei solche aus dem Mittelalter nur sehr vereinzelt sichtbar sind. Mit Ausnahme der Stadtpfarrkirche St. Jakob, als Hallenkirche ein ansehnliches Beispiel bürgerlicher Spätgotik, ist in der Innenstadt Bausubstanz ähnlichen Alters nur sehr beschränkt vorhanden. Zwar stammt das Mauerwerk mancher Häuser aus dem Mittelalter, doch selbst bei der einstigen bambergischen Burg ist es nur bei der Burgkapelle zu erkennen, da auch hier die Renaissance und jüngere Umgestaltungen das Erscheinungsbild bestimmen (38). Schlichte Renaissancearchitektur ist für die größeren alten Bürgerhäuser und ihre Arkadenhöfe charakteristisch. Sie erinnern an die Blütezeit der Stadt im 16. Jahrhundert, doch wurden bis ins 18. Jahrhundert diese Formen ähnlich beibehalten. Wegen der Stagnation ist allerdings nur wenig neu gebaut worden, so daß der frühneuzeitliche Zustand bis ins 19. Jahrhundert gewahrt blieb. Wegen der Stadtbrände und der notdürftigen Ausbesserungen war das Erscheinungsbild recht dürftig. Die Kaufmanns- und Handwerkshäuser waren meist nur einstöckig und bestanden aus dem Erdgeschoß und einem – nur ausnahmsweise einem zweiten – Obergeschoß. Letzteres war um den Hauptplatz häufiger und wurde hier im 18. Jahrhundert zur Regel. Die geschlossenen Fronten werden von traufseitig stehenden Häusern mit Satteldächern gebildet.
(38) KLAAR, Siedlungsformen (wie Anm. 2) Baualterkarte.
Der älteste Teil, die einstige Marktsiedlung, wird im Bereich der Widmanngasse vermutet, deren alte Namen Salzgasse, Rindermarkt und Leiten lauteten. Der früheste Marktplatz wird dort beim barocken Marienstandbild (Haus Nr. 20) angenommen (39). Nahe der Einmündung der kleinen Schanzgasse stand einst das Obere Tor. Der nach 1868 angelegte Hans-Gasser-Platz ist der Ausgangspunkt der beiden einstigen Fernstraßen, der Tiroler und der Italiener Straße. Die Stadtpfarrkirche liegt zwischen der oberen Widmanngasse – einst Obere Leiten – und dem im 12. Jahrhundert angelegten Platz. Der westlich neben der Kirche stehende Turm erinnert etwas an einen Campanile. Das Alter der unteren Turmhälfte ist ungewiß, doch stammt auch sie vermutlich erst aus der Zeit nach dem Beben von 1348. Die Kirche selbst wurde gleichfalls seit dem 14. Jahrhundert erbaut, wobei der vom Hauptplatz sichtbare Chor der älteste Teil ist. Die Seitenkapellen wurden von den adeligen Familien Leiningen und Khevenhüller bzw. von Gräfin Katharina von Görz errichtet. Durch die Auflassung des Friedhofes sind der Untere und Obere Kirchenplatz entstanden. Der östlich benachbarte Rathausplatz ist erst nach der Kriegszerstörung des alten Rathauses beim Neubau von 1952 angelegt worden.
(39) KLAAR, Siedlungsformen (wie Anm. 2) S. 38.
Der Hauptplatz war einst sowohl Marktplatz wie Fernverkehrsweg. Die einstige Geschlossenheit des langgestreckten Straßenplatzes ist seit der Demolierung des Unteren Stadttores (1885) und des Rautterhauses (1905) gemindert. Von den alten Häusern ist das Hotel Post (Haus Nr. 26) das bedeutendste. Seit dem 18. Jahrhundert diente es bis 1876 als Poststation, zuvor war es adeliges Stadthaus der Khevenhüller und der Widmann (40). Der Paracelsushof (Haus Nr. 18) erinnert an das vermutliche Wohnhaus des großen Arztes und an seinen Vater, der lange in Villach ansässig war. Schmale, durch Überbauung kaum kenntliche Rippengassen (Karl-, Seiler-, Paracelsus-, Ankerhofen-, Leiningengasse) bieten Durchgangsmöglichkeiten. Über diese Gassen gespannte Schwibbogen stützten die Häuser, was die Erdbebengefährdung mindern sollte. Zu den wenigen älteren Einzeldenkmälern Villachs zählt an erster Stelle die Dreifaltigkeitssäule mitten am Platz. Das bescheidene Monument wurde 1739 errichtet; es war damals etwas anders situiert. Am unteren Platzende steht seit 1988 wieder der Villacher Pranger. Es handelt sich um eine Nachbildung des einst am Platz stehenden mittelalterlichen Rechtsdenkmals, dessen Fragmente 1959 beim Neubau der Draubrücke aufgefunden wurden (41).
(40) F. O. ROTH, V.s Khevenhüller-Häuser, in: Neues aus Alt-V. 1, 1964, S. 101 ff.
(41) NEUMANN, Der Pranger v. V., in: 900 Jahre V., S. 151 ff.
Bei der Beschreibung eines Bürgerhauses am unteren Platzende ist im Jahr 1305 die benachbarte dinchlaube – Gerichtslaube – erwähnt (42). 1465 wird ein Rathaus am Platz genannt, doch ist dieses nicht genau lokalisierbar (43). Von 1530 bis 1889 stand das Rathaus dagegen etwas abseits beim Kaiser-Joseph-Platz. Dieser wurde um 1818 als „Neuer Platz” angelegt und nach der Aufstellung des Kaiserdenkmals 1888 umbenannt. Der Freihausplatz östlich vom Hauptplatz ist im Jahr 1912 bei der Demolierung des einstigen Khevenhüller Freihauses entstanden (44). Durch Kriegszerstörung und Abtragung weiterer Häuser ist er auf dem Areal des einstigen Heiligengeistspitals gegen Süden bis zum Rathaus ausgeweitet worden. Die Khevenhüllerschule, als Mädchenschulhaus 1896 erbaut, steht an der Stelle des Minoritenklosters und der Margaretenkirche. Sie lag im östlichen Eckbereich der einstigen Stadtmauer.
(42) O. MOSER, Die Räume eines V.er Bürgerhauses um 1300, in: Carinthia I, 1975, S. 269 ff.
(43) NEUMANN, Pranger (wie Anm. 41) S. 155.
(44) GHON, Chronik der Stadt V. vom Jahre 1889 bis 1913, 1913, S. 101.
Während die Lederergasse innerhalb der Ringmauer lag, ist die Gerbergasse im 19. Jahrhundert an der Eisentratten außerhalb der einstigen Stadtmauer angelegt worden. Wo die Freihausgasse mündet, lag einst beim unteren Tränktor eine der beiden Badstuben, die Niedere Badstube, und ihr gegenüber die Judenschule. Die zweite Badstube befand sich in der Lederergasse. Neben dem Unteren Stadttor bei der Brücke waren die Stadtwaage und ein Mauthaus situiert. Gegen die Eisentratten hin standen die Fleischbänke, auch auf der Brücke selbst sind solche 1399 genannt (45).
(45) I. KOLLER – NEUMANN, Die Lehen des Bistums Bamberg in Kärnten bis 1400. (Das Kärntner Landesarchiv 7, 1982) Nr. 172/24.
Die Verkehrsbedeutung der Drau war auch in vergangenen Jahrhunderten eher gering, da wegen der starken Strömung fast nur Flößerei betrieben wurde, durch die Holz, Eisen und Blei nach Ungarn und an die Militärgrenze gelangten. Seit der Erbauung des Laufkraftwerkes Rennstein, das 1983 in Betrieb ging, hat die Drau ihre Strömung fast völlig eingebüßt. Durch die damals vorgenommene Tieferlegung der Flußsohle ist allerdings nun die Hochwassergefahr gebannt. Am Nordufer im Bereich bis zum Nikolaiplatz lag einst das Wehrhaus mit Mauer, Graben und Torturm. Hier in der Nachbarschaft entstand 1629 das Kapuzinerkloster (46). 1787 war dieses aufgehoben worden, jedoch betreuen seit 1886 Franziskaner die Pfarre und das Kloster. Dieses wurde 1945 durch Bomben zerstört, aber 1952 wiedererbaut. Ihm benachbart steht die Nikolai-Pfarrkirche, ein ansehnlicher neugotischer Bau von 1892. Die Bahnhofstraße ist eine planmäßige Neuanlage von 1864, die schmale Klagenfurter Straße ist dagegen die einstige Hauptstraße. Sie wurde von Vorstadthäusern gesäumt, die nicht ganz bis zur Mündung der Brauhausgasse reichten, wo seit dem 18. Jahrhundert ein Straßenmauthaus stand. Im Mittelalter lag in diesem Bereich das Sondersiechenhaus. Es wurde in der Zeit um 1600 aufgelassen; bauliche Reste hiervon gibt es keine, und auch das Mauthaus wurde 1937 demoliert.
(46) G. OEZELT, Das Kapuzinerkloster in V., in: Neues aus Alt-V., 1971, S. 113 ff.
Obschon im Mittelalter bischöfliche Ministerialen ausdrücklich zur Waffenhilfe verpflichtet waren, oblag die Verteidigung hauptsächlich der Bürgerschaft. Während der Stadtmauerausbau um 1380 zünftisch geregelt erscheint, waren Verteidigung und Feuerlöschwesen territorial organisiert. Die Stadt wurde hierzu in Viertel geteilt, in denen die Bürger zu Rotten zusammengefaßt waren; diese bestanden ohne Rücksicht auf Beruf und Rang aus Hausnachbarn (47).
(47) NEUMANN, Stadtmauer (wie Anm. 35) S. 76f.
Die Viertel waren durch den Platz, die Leiningengasse und die Seilergasse begrenzt. Sie hießen St. Jakobs-, St. Kunigunden-, Kaiser Heinrich- und St. Margareten-Viertel; hinzu kamen die beiden Vorstädte. Vorgesetzt waren jeweils Bürger als Viertelmeister und Unterviertelmeister. Die Zahl der Rotten und ihre Mannschaftsstärke war unterschiedlich. Das Jakobiviertel hatte deren fünf, das Kunigundenviertel sechs, Heinrich- und Margaretenviertel dagegen nur je drei. Die Durchschnittsgröße der Rotten lag zwischen 11 und 14 Mann. Die Vorstädte erscheinen ohne Rottengliederung; die Obere war mit nur 14 Bürgern ohnehin klein, die Untere Vorstadt war mit 44 weit größer. Diese früheste erhaltene Liste von 1578 verzeichnet insgesamt 275 Bürger; die Gesamtbevölkerung dürfte damals 3000 oder etwas weniger betragen haben. Infolge des wirtschaftlichen Niedergangs war um die Mitte des 18. Jahrhunderts die Bevölkerung auf etwa 2300 abgesunken; auch ein Jahrhundert später hatte die Stadt noch keine 3000 Einwohner.
Während das castellum des Königshofes von 979 am Kirchenhügel von St. Martin lokalisiert wird, liegt die bambergische Burg am Rand innerhalb der Stadt. Hier ist sie seit 1270 urkundlich nachzuweisen, doch bestand sie damals wohl schon lange. Sie nimmt die exponierte Nordwestecke der Ringmauer ein und hatte eine Sonderstellung, da sie nicht der Stadt unterworfen war, wobei von der Burg aus allerdings auch kein Einfluß auf die Stadtverwaltung genommen wurde. Sie war Sitz des Burgamtmanns, der dem bambergischen Burgamt und Landgericht vorstand, welches das Umland des Stadtburgfrieds umfaßte. Obwohl die Burg eher das Aussehen eines Amtsgebäudes als das einer Feste hatte, war sie nicht ohne militärische Bedeutung und beherbergte auch eine Rüstkammer für das Aufgebot des Burgamtes. Der Gebäudekomplex ist um einen quadratischen Innenhof gruppiert, wobei das Hauptgebäude die drauseitige Nordfront einnahm und die Heinrichs- und Kunigundenkapelle den Südflügel bildete. Mit einigen baulichen Veränderungen dient die Burg seit dem 19. Jahrhundert als nunmehr städtisches Wohnhaus (49).
(49) NEUMANN, Stadtmauer (wie Anm. 35) S. 46 u. 84.
Zu den Dörfern im Westen der Stadt zählt Judendorf, für das eine ursprünglich jüdische Ansiedlung aus vormärktischer Zeit erwogen wurde. Diese ist nicht erweislich, da in urkundlich gesicherter Zeit (seit 1255) die Juden in der Stadt wohnten. Allerdings deuten jüdische Grabsteinspolien und der alte Flurname Judenfreithof auf tatsächliche Beziehungen. Von den Grabsteinen ist einer auf 1265 datiert, und das dem Dorfkern benachbarte große Gräberfeld stammt aus dem 11. bis 13. Jahrhundert (50). Die seit dem 13. Jahrhundert in der Stadt nachweisbaren Juden wohnten anscheinend nicht gemeinsam in einer Judengasse. Die Synagoge, die „Judenschule”, lag an der Stadtmauer beim unteren Tränktor (51). Sie wird 1342 erwähnt, ist aber sicher viel älter. 1354 wird ihre Wiedererrichtung gestattet, was vermutlich mit der Erdbebenzerstörung von 1348 zu tun hat, doch sind auch Verfolgungen (1338, 1349) nicht auszuschließen. Bischöfliche und städtische Judenschutzverordnungen sind von 1346 und 1358 bekannt. Aus dem 15. Jahrhundert ist von der kleinen Gemeinde und ihrer offenbar weitgehend geschwundenen Bedeutung fast nichts überliefert. Bei der von den Landständen erwirkten Ausweisung der Juden aus Kärnten im Jahr 1496 bestand in Villach wahrscheinlich keine Gemeinde mehr (52). Das Gebäude der einstigen Judenschule wurde spätestens durch den Stadtbrand von 1524 zerstört; durch Jahrhunderte lag an ihrer Stelle ein Garten.
(50) DOLENZ, Die Gräberfelder bei Judendorf, in: Neues aus Alt-V., 1969, S. 7 ff. D. NEUMANN, I. PETRASCHEK, Goldhauben aus den Grabfunden von V./Judendorf. Katalog zur Ausstellung 800 Jahre Franz v. Assisi, 1982, S. 25 ff.
(51) NEUMANN, Die Juden in V., in: Carinthia I, 1965, S. 327 ff.
(52) W. WADL, Geschichte der Juden in Kärnten im Mittelalter. (Das Kärntner Landesarchiv 12, 1981) S. 158 ff. K. LOHRMANN, Judenrecht und Judenpolitik im mittelalterlichen Österreich, 1980, S. 182 ff.
Das Marktprivileg von 1060 gewährte dem bambergischen Stadtherrn für Villach auch das Münzrecht. Ausgeübt wurde dieses erst in der Zeit um 1200, ohne daß es größere praktische Bedeutung gewonnen hätte. Vorbild für die Villacher Gepräge war der berühmte Pfennig der salzburgischen Münzstätte Friesach. Für den Münzbetrieb gibt es keine urkundlichen Nachrichten; Villacher Pfennige sind äußerst selten und überdies wegen der Ähnlichkeit mit anderen Friesacher Pfennigen schwer zu identifizieren. Die Prägetätigkeit war jedenfalls zeitlich eng beschränkt und hat nie größere Ausmaße angenommen (53). Trotz einiger späterer Bestätigungen wurde das Münzrecht nie mehr tatsächlich ausgeübt (54).
(53) FRITSCH, V.er Pfennige (wie Anm. 19) S. 67 ff.
(54) A. v. JAKSCH, Das Münzrecht der Bischöfe von Bamberg in Kärnten, in: Carinthia I, 1895, S. 69 ff.
Die Bedeutung der Stadt beruhte auf Fernhandel und Verkehr, doch überwogen in der Bürgerschaft die Handwerker. Sie produzierten fast durchwegs für den örtlichen Bedarf, ohne daß dabei eine bemerkenswerte Spezialisierung hervortritt. Das Handwerk erscheint seit dem 14. Jahrhundert in Bruderschaften organisiert (55). Jene der Schuster und Lederer ist erstmals 1329 erwähnt, sie war auch in späteren Jahrhunderten die bedeutendste. Die lange Lederergasse ist übrigens der einzige Gassenname, der vom Mittelalter bis in die Gegenwart überdauert hat. Ihr benachbart lag die Bäckengasse, was auf nachbarschaftliches Wohnen der Handwerksmeister hindeutet, das jedoch mindestens seit dem 15. Jahrhundert nicht mehr die Regel war. Bei der Verleihung eines Backofens zwischen der Drau und der Stadtmauer nahe der sogenannten Eisentratten ist 1347 erkennbar, daß offenbar im Hinblick auf die Brandgefahr solche Öfen damals außerhalb der Stadtmauern gehalten werden sollten (56). Ähnliches gilt für die Hafner, von denen es 1425 etwa heißt, daß sie im Bereich der Oberen Vorstadt siedeln. Gleichfalls außerhalb der Stadtmauer am Ufer bei der Brücke standen die Fleischbänke; sie werden urkundlich 1305 erwähnt.
(55) FRESACHER, Vom Handwerk in V., in: 700 Jahre Stadt V., 1940, S. 74 ff.
(56) KOLLER – NEUMANN, Lehen (wie Anm. 45) S. 90.
Am Fluß waren mehrere Mühlen situiert, vor allem rechtsufrig abwärts der Stadtbrücke, aber auch Schmieden und Zimmererwerkplätze; Schiffsmühlen werden bisweilen erwähnt. Mühlen, Stampfen, Pulvermühlen, Papiermühlen, Drahtzüge, Schmieden und Hammerwerke gab es überdies an den Bächen in einiger Entfernung von der Stadt, wobei diese teils im Besitz von Bürgern waren (57). Vor allem der Seebach und der Fellachbach dienten durch Jahrhunderte solchen auf Wasserkraft angewiesenen Anlagen. Am linken Flußufer gegenüber der Stadt wird 1499 von einer Messinghütte berichtet, die aber nicht von Dauer war (58). Die Erinnerung daran mag in der späteren Keuschen-Benennung Zinngießhütten fortbestehen.
(57) D. NEUMANN, Von Mühlen und Mehl, in: Neues aus Alt-V., 1985, S. 55 ff.
(58) NEUMANN, V.s geschichtliche Bedeutung für den Kärntner Bergbau, in: Neues aus Alt-V., 1966, S. 95 ff.
Ziegelhütten, erstmals 1347 erwähnt, wurden im Bereich der Wiesen und Augründe im Süden und Osten der Stadt unterhalten. Als deren Inhaber erscheint vor allem die Burgamtsverwaltung und später, im 18. Jahrhundert, das Kathreinspital. Insgesamt waren Ziegel von untergeordneter Bedeutung, da das hauptsächlich verwendete Baumaterial derber Bruchstein war, bevorzugt aus den kristallinen Formationen im Norden der Stadt. Wo Werksteine verbaut wurden, stammten diese entweder aus Steinbrüchen bei Landskron, die Gneise lieferten, oder es handelte sich um Marmor aus Gummern oder ähnlichen kleineren Vorkommen. Das Brechen von Kalkstein wird auch für den Warmbader Raum bezeugt. Konglomerate, wie sie etwa bei der Stadtpfarrkirche und ihrem großen Turm hauptsächlich verwendet wurden, stammen aus dem Raum um den Faaker See. Als übliches Bedachungsmaterial werden in Villach vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert fast ausschließlich Bretter bzw. Schindeln verwendet.
Die Handwerksbruderschaften und die Bürgerbruderschaft der Kaufleute wurden 1380 zum Stadtmauerbau verpflichtet. Dabei sind die Schuster, Lederer, Schneider, Kürschner, Hafner, Fleischhacker und Bäcker als in Bruderschaften organisiert erwähnt, wogegen Schmiede, Schlosser, Maurer, Steinmetzen, Wagner, Tischler, Faßbinder, Weber und Seiler damals noch nicht so vereint waren. Die Errichtung der Bruderschaft der Schneider ist auf 1347 datiert. Wie alle anderen hat sie von Anbeginn sowohl religiöse als auch Gewerbesachen betreut; diese überwiegen in späterer Zeit durchwegs. Neben den zünftisch-städtischen Handwerkern gab es auch solche auf dem Land, wobei diese Konkurrenz trotz mehrfacher Regelungsversuche stets spannungsträchtig war (59).
(59) FRESACHER, Handwerk (wie Anm. 55) S. 81 f.
Ausschank und Beherbergung waren bis zum Ausgang des Mittelalters den Bürgern innerhalb der Stadtmauer vorbehalten. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war diese Bevorrechtung zugunsten der Vorstädter gemildert worden, die tatsächliche Gleichstellung wurde 1521 vom bischöflichen Stadtherrn gewährt, zumal die Vorstädter gleich Bürgern aufgenommen und hinsichtlich Steuerleistung und sonstigen Anforderungen gleich beansprucht wurden. Ausschank und Beherbergung blieben bis ins 18. Jahrhundert Recht aller Bürger in der Stadt und ihren Vorstädten (60).
(60) MORO, Geschichte (wie Anm. 7) S. 53 u. 69.
Am 25. Jänner 1348 wurde die Stadt von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Über das örtliche Schadensausmaß und die Zahl der Todesopfer besteht Ungewißheit, da das Geschehen widersprüchlich und entstellt tradiert wurde. Die völlige Vernichtung Villachs und tausende Tote werden dabei häufig, aber zu Unrecht behauptet (61). Das Epizentrum dürfte im friaulischen Raum zu lokalisieren sein (62). Sicher entstand in Villach schwerer Schaden, was anläßlich der 1351 für weitere acht Jahre gewährten Steuerbefreiung betont wird, welche auch den Wiederaufbau der Stadtmauer fördern sollte. Dennoch vermochte das Erdbeben die gedeihliche Entwicklung nicht nachhaltig zu beeinträchtigen. Der gleichzeitige Dobratschbergsturz im Gailtal nahe Arnoldstein, dessen Ausmaß sagenhaft übertrieben wurde, hat die Stadt nicht betroffen. Am 4. Dezember 1690 wurde Villach übrigens neuerlich von einem schweren Beben erschüttert, bei dem hier mehr als 20 Menschen umkamen. Der Stadtpfarrturm stürzte damals ein, und, bedingt durch die sehr schlechte wirtschaftliche Lage, dauerte es mehr als sieben Jahrzehnte, bis er wiederhergestellt werden konnte.
(61) NEUMANN, Zu den Folgen des Erdbebens von 1348, 1. Teil: in V., in: Neues aus Alt-V., 1987, S. 25 ff. bzw. 2. Teil: im Gailtal bei Arnoldstein, 1988, S. 9 ff.
(62) Ch. HAMMERL, Das Erdbeben vom 25. Jänner 1348. Rekonstruktion des Naturereignisses, in: Neues aus Alt-V., 1994, S. 45 ff.
Da das im Westen benachbarte Bleiberger Bergrevier gleichfalls bambergisch war und seine Lagerstätten unmittelbar bis vor Villach reichten, war auch das Montanwesen ein Wirtschaftsfaktor (63). Knappen und Grubenbesitzer waren beim Einkauf am Markt in Villach den Bürgern gleichgestellt; im Verteidigungsfall konnten die Knappen als Verstärkung in die Stadt beordert werden. Der Bleibergbau setzte vermutlich im 13. Jahrhundert ein. 1311 ist er in allgemeiner Form urkundlich genannt, ab 1333 erweisen zahlreiche Nachrichten die Nutzung des „Villacher Bleiberges”. Es wurde hier reines, silberfreies Blei gewonnen sowie Galmei, ein Zinkerz, das für die Messingherstellung eingesetzt wurde, wogegen die Gewinnung von Zinkmetall erst im 19. Jahrhundert Bedeutung erlangte (64). Trotz landesfürstlicher Bestrebungen, die bergrechtliche Privilegierung Bambergs zu beseitigen, wurde diese doch bis 1759 erfolgreich behauptet. Eine besondere Konjunktur erlebte der Bleiberg im frühen 16. Jahrhundert, als mit der Ausbreitung der Seigertechnik dieses Blei für die Silberproduktion hüttentechnisch sehr wichtig wurde (65). Mit der Krise des alpinen Bergbaus und dem Niedergang in der zweiten Jahrhunderthälfte ging auch die Bleiberger Produktion zurück. Eine Reihe von Villacher Familien waren dort als Unternehmer beteiligt. Sie gelangten besonders zu Bedeutung, als sich 1665 die Fugger ganz aus dem Revier zurückzogen. Noch an der Gründung der Bleiberger Bergwerksunion, die ab 1868 bis zur Einstellung im Jahr 1993 für Bleiberg maßgeblich blieb, waren Villacher Unternehmer beteiligt. Die Funktion des bambergischen Bergrichters war im 16. Jahrhundert von jener des Burgamtmanns geschieden worden, doch blieb die Villacher Burg Umschlagplatz für das Fronblei; ein erheblicher Teil der Produktion wurde von der Stadt aus vertrieben und ging als „Villacher Blei” in den Export.
(63) NEUMANN, V.s geschichtliche Bedeutung für den Kärntner Bergbau, in: Neues aus Alt-V., 1966, S. 95 ff.
(64) H. WIESSNER, Geschichte des Kärntner Bergbaues, 2. Teil. (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 36/37, 1951) S. 19 ff.
(65) G. MUTSCHLECHNER, Der Bleiberg und die Tiroler Montanindustrie, in: Neues aus Alt-V., 1980, S. 61 ff.
Gleichfalls bedeutend waren im 16. Jahrhundert heimische Unternehmer für die Frühzeit des Quecksilber-Bergbaus von Idria im Karst, dessen Produktion zeitweilig über Villach verhandelt wurde (66). Auch an anderen Bergbausparten waren Villacher maßgeblich beteiligt, so zeitweilig am Arsenbergbau in den Hohen Tauern; der Vertrieb, vor allem der Export nach Venedig, ging durch die Stadt (67). Geringfügigen Eisenbergbau gab es in deren Umkreis, viel wichtiger war der Handel und die Verarbeitung von Hüttenberger Eisen in den Hammerwerken der Umgebung. Die „Eisentratten” nahe der Draubrücke an der Stadtmauer war der Niederlagsplatz (68). Die Verarbeitung von Eisen und von Blei war bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Besonders in der Fellach und am Seebach gab es bedeutende Werkanlagen (69). Das 1818 in der Fellach eingerichtete kleine Stahlwerk war die erste Gußstahlhütte im Kaisertum Österreich (70). Es wurde 1872 aufgelassen, in einer Zeit, da auch viele andere Hammerwerke, Fabriks- und Hüttenanlagen dem industriellen Fortschritt erlagen.
(66) H. BLANK, Der V.er Bürger und Gewerke Wilhelm Neumann als Kaufmann und Gewerke in Idria, in: 700 Jahre Stadt V., S. 116 ff. D. NEUMANN, Zur Geschichte der Neumann-Häuser in V., in: Neues aus Alt-V. 1990, S. 29 ff. H. VALENTINITSCH, Das landesfürstliche Quecksilberwerk Idria 1575–1659, 1981, S. 18 ff. u. 33. NEUMANN, Kärntner Bergbau (wie Anm. 54) S. 105f.
(67) R. ALLESCH, Arsenik – seine Geschichte in Österreich. (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 54, 1959).
(68) FRESACHER, Das Niederlagsrecht in V. und der Gäuhandel um V. im 17. Jahrhundert, in: Carinthia I, 1975, S. 315 ff.
(69) FRESACHER, Die Obere und Untere Fellach bei V. Eine Siedlungsgeschichte, in: Neues aus Alt-V., 1977, S. 7 ff. DERS., Ansitze und Hammerwerke im Süden von V., in: Neues aus Alt-V., 1975, S. 19 ff. DERS., Seebach bei V., in: Neues aus Alt-V., 1972, S. 57 ff.
(70) L. LÖW – K. KARPF, Passauer Schmeltztiegel aus V.er Bodenfunden, in: Neues aus Alt-V. 31, 1994, S. 25 ff.
Eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit war das 15. und frühe 16. Jahrhundert, und als Klagenfurt nach 1518 als ständische Landeshauptstadt großzügig ausgestaltet wurde, behauptete Villach noch geraume Zeit die bedeutendere Stellung. Ein 1521 ausgebrochener Rechtsstreit, in dem Bamberg die vom Landesfürsten und den Landständen bestrittene Reichsunmittelbarkeit seiner Stadt zu verteidigen suchte, führte 1535 nur zu einem halben Erfolg; das Hochstift war genötigt, die Unterordnung und das fiskalische „Mitleiden” seiner Kärntner Besitzungen anzuerkennen (71).
(71) NEUMANN, Kärntens Städte am Ausgang des Mittelalters, in: Die Stadt am Ausgang des Mittelalters. (Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas 3, 1974) S. 131 ff. DERS., V. Abriß der Stadtgeschichte, in: Bausteine zur Geschichte Kärntens (Das Kärntner Landesarchiv 12, 1985) S. 354 ff.
Schon früh hatte die Reformation Eingang gefunden, Villach wurde geradezu das Zentrum des Protestantismus in Kärnten (72). Siegismund von Dietrichstein hatte 1526 der Stadt das Patronatsrecht für die Pfarre St. Jakob übertragen, da hier das Evangelium bereits lauter und rein verkündet werde. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts war die Bevölkerung völlig vom Protestantismus durchdrungen. Der in den neunziger Jahren zunehmende Rekatholisierungsdruck hatte anfangs kaum Folgen, doch im Jahr 1600 wurde die widersetzliche Bürgerschaft durch den Stadtherrn im Bund mit dem Landesfürsten und seiner Religionskommission vor die Alternative gestellt, sich zur katholischen Kirche zu bekehren oder auszuwandern. Etwa ein Drittel der Bewohner wählte das Exil in protestantischen Territorien des Reiches (73). Von dieser Auswanderung und dem Kapitalabfluß hat sich die Stadt durch Jahrhunderte nicht erholt. Stagnation, Niedergang und Verfall wurden für das 17. und 18. Jahrhundert kennzeichnend. Auch Katastrophen, wie Großbrände und Erdbeben, haben dazu beigetragen.
(72) NEUMANN, Die Reformation in V., in: 900 Jahre V., S. 411 ff.
(73) KOLLER – NEUMANN, Die Gegenreformation in V., in: Neues aus Alt-V., 1976, S. 222.
Brände, bei denen große Teile der Stadt zu Schaden kamen, haben sie häufig heimgesucht (74). Jener von 1524 war in wirtschaftlich prosperierender Zeit bald überwunden und hat über den Wiederaufbau sogar zur Renaissancearchitektur beigetragen, die für historische Bürgerhäuser in Villach so kennzeichnend ist. Die Flächenbrände von 1606, 1670 oder 1713, bei denen hunderte Häuser zu Schaden kamen, und auch das Erdbeben von 1690 zwangen die Stadt wirtschaftlich zu Boden. Als Triest 1725 zum Freihafen erklärt wurde und 1728 der Ausbau der Hauptkommerzialstraße über den Loiblpaß vollendet war, verstärkte das den Niedergang, da Villachs ohnehin schon beschränkte Fernverkehrsfunktion weiter abnahm.
(74) NEUMANN, Die Brandkatastrophen in der Geschichte von V., in: Neues aus Alt-V., 1974, S. 7 ff.
Schwindende Einwohnerzahlen und desolate Bausubstanz gingen einher mit der Überschuldung des mit Steuern und Abgaben überlasteten Gemeinwesens. Es wurde schwierig, die städtischen Ämter zu besetzen, da sich wegen der drohenden Ausfallshaftungen kaum jemand hierzu bereit fand. Der Steuerkataster des Jahres 1738 gibt tiefen Einblick in die mißliche Situation. Obwohl die Stadtherrschaft ihr Besitztum als kaum des Wegschenkens wert erachtet hatte, zogen sich die Verkaufsverhandlungen noch durch Jahre hin. Schon 1674 hatte Bamberg vertraglich auf die meisten verbliebenen Vorrechte seiner Kärntner Besitzungen verzichtete und nun wurden diese endgültig um 1 Million Gulden für den österreichischen Staat gekauft. Am 15. Juni 1759 endigte hiermit Villachs bambergische Zeit. Da die finanzielle Regelung über das staatliche Geldinstitut „Wiener Stadtbanco” erfolgte, erscheint Villach in den folgenden Jahrzehnten mit der Bezeichnung „Bancalstadt” (75).
(75) MORO, Geschichte (wie Anm. 7) S. 84 ff.
Die Einwohnerzahl war zur Zeit des Herrschaftswechsels auf weniger als 2300 abgesunken, viele Häuser standen leer und fanden keinen Käufer. 1777, 1783 und 1784 kam es neuerlich zu Großbränden in der Stadt, 1786 und 1791 brannte die Untere Vorstadt (76). Schon 1748 war bei der theresianischen Neuordnung Villach zum Sitz der Verwaltung des „Oberen Kreises” bestimmt worden, seit 1782 war es Hauptort und Verwaltungssitz des die gesamte westliche Landeshälfte umfassenden „Villacher Kreises”. Zu einer bedeutenden Zäsur wurde die Franzosenzeit (1809–1813), während der die Stadt und der gesamte Kreis vom österreichischen Staatsgebiet abgetrennt waren. Im Krieg von 1797 hatten die Franzosen unter General Napoleon beim Vormarsch auf Klagenfurt Villach passiert; 1805 kehrten sie wieder. Besonders folgenreich war der 1809 erneuerte Krieg. Der Vorstoß der feindlichen Armee unter Vizekönig Eugen Beauharnais wurde durch die aufopfernde Verteidigung bei Malborghet und am Predil nur verzögert, neuerlich wurde die Stadt besetzt.
(76) NEUMANN, Brandkatastrophen (wie Anm. 74) S. 28f.
Als am 14. Oktober der Schönbrunner Friede Österreichs Niederlage besiegelt hatte, wurde der Villacher Kreis den französischen „Illyrischen Provinzen” zugeschlagen. Die Provinz Oberkärnten wurde von Villach aus durch einen französischen Intendanten verwaltet, der dem Generalgouverneur in Laibach unterstellt war. Verwaltung und Rechtswesen wurden nach französischen Grundsätzen umgestaltet, wobei die Vorzüge dieser Modernität durch drückende Abgabenlasten getrübt wurden. In der Stadt nahm man einige bauliche Neuerungen und Verbesserungen vor, wovon der Verkauf und die 1811 erfolgte Demolierung der alten Stadtbefestigung besonders nachhaltig waren. Schon auf dem Franziszeischen Kataster ist davon fast nichts mehr zu erkennen. Bis heute sichtbar erhalten blieben lediglich ein Basteiturm und ein kurzes Mauerstück beim Stadtmuseum. Im Krieg von 1813 wurde Villach zum Kampfgebiet. Die Stadt wechselte mehrfach den Besitzer und brannte am 29. August beinahe gänzlich ab; noch durch drei Wochen behaupteten die Franzosen die Ruinenstätte (77).
(77) MORO, Geschichte (wie Anm. 7) S. 96 ff.
Auch nach der Franzosenzeit verblieb der Villacher Kreis beim nun österreichischen Königreich Illyrien, bis Kärnten 1849 als selbständiges Kronland wiedererstand. Mit der Aufgabe der Kreiseinteilung wurden damals die Bezirkshauptmannschaften und Ortsgemeinden geschaffen. Villach war nun Stadtgemeinde innerhalb des Bezirks, bis ihr das Statut von 1932 selbst die Wahrnehmung bezirksbehördlicher Aufgaben übertrug. Während der biedermeierlichen Epoche erholte sich die Stadt allmählich und gelangte zu bescheidenem Wohlstand. Kennzeichnend hierfür war, daß man 1842 ein kleines Theater erbaute, oder daß 1847 der Stadtpfarrturm umgestaltet wurde. Er ist seither ein Wahrzeichen und mit 94 m der höchste Kirchturm im Land (78). Noch war Villach nicht über die mittelalterlichen Grenzen hinausgewachsen; hierzu kam es erst, als der Anschluß an die Eisenbahn einen anhaltenden Aufschwung einleitete.
(78) GHON, Chronik (Teil 1) (wie Anm. 30) S. 198.
1864 wurde die von der Südbahngesellschaft erbaute Bahn nach Klagenfurt eröffnet, und nur vier Jahre später war auch die Kronprinz-Rudolfs-Bahn über Feldkirchen und St. Veit fertiggestellt; es entstand ein wichtiger Bahnknotenpunkt. 1871 war die Linie nach Westen bis Franzensfeste verlängert und der Anschluß an die Brennerbahn erreicht. Die Staatsbahn nach Tarvis ging 1873 in Betrieb, von dort gelangte man nach Laibach und Triest. 1879 wurde bei Pontebba, wo seit dem Krieg von 1866 und dem Verlust Venetiens nun das Königreich Italien angrenzte, der Anschluß an das italienische Schienennetz hergestellt. Die Gailtalbahn (1894), die Karawankenbahn (1906) und die Tauernbahn (1909) mehrten die Verkehrsbedeutung, weshalb hier auch eine der Staatsbahndirektionen entstand. Bahnhöfe und Gleisanlagen wurden zu einem charakteristischen Element des Stadtbildes. 1864 lag der Südbahnhof (Hauptbahnhof) noch abseits in den Feldern, die neue Bahnhofstraße schuf die Anbindung an die Stadt. 1872 wurden die Eisenbahnbrücke und der Staatsbahnhof (Westbahnhof) errichtet; seither ist Villach im Norden und Westen von Bahnanlagen flankiert, die bald inmitten von verbautem Gebiet lagen und sich bisweilen für die neuen Stadtteile als hinderliche Barriere erwiesen.
1886 wurde die hölzerne Draubrücke durch eine eiserne Bogenbrücke ersetzt und das Untere Stadttor demoliert; das den Hauptplatz gegen Süden abschließende sogenannte Rautterhaus hat man im Jahr 1905 gleichfalls aus Verkehrsrücksichten abgetragen. Am südlichen Stadtrand wurde 1903 eine in neugotischem Stil erbaute evangelische Kirche eingeweiht. Neue Straßen und Plätze, mehrere Schulbauten, so etwa für das 1869 gegründete Gymnasium, große neue Hotels und ein ausufernder Wohnhausbau kennzeichnen die Zeit um 1900. Ab 1874 verfügte man über ein Gaswerk, im Jahr 1911 ging das von der Stadt erbaute Kraftwerk an der Gail in Betrieb und ermöglichte die Elektrifizierung. Ein modernes Krankenhaus wurde 1891 in der Nikolaigasse eröffnet und auch ein repräsentatives Rathaus entstand 1889 durch Adaptierung des einstigen Stadthauses der Khevenhüller. Bei der 1879 vorgenommenen neuen Hausnumerierung hat man fast alle Gassen und Straßen umbenannt.
Ein 1908 erstellter Stadtentwicklungsplan berücksichtigte die 1906 durchgeführte Eingemeindung (79). Damals war auch Warmbad Villach zum Stadtgebiet gekommen. Die zuvor als „Villacher Bad” eher lokal genutzten Thermalquellen wurden vor allem seit dem Bahnanschluß zu einem auch für anspruchsvolles Publikum ansprechenden Kurbad ausgestaltet. Die städtische Wasserleitung und Kanalisation wurden vielfältig erweitert. Die jahrzehntelange Baukonjunktur endete jäh mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges (80).
(79) R. WURZER, Villach – Versuche einer wohlüberlegten Stadtentwicklung, in: Neues aus Alt-V., 1995, S. 7 ff.
(80) GHON, Chronik (Teil 2) (wie Anm. 44)
1915 wurde für militärische Zwecke die hölzerne „Kriegsbrücke” errichtet. Seit dem Kriegseintritt Italiens war Villach als frontnahe Stadt der Standort eines Armeekommandos. Obwohl die Einwohnerzahl weiter zunahm, kam die bauliche Entwicklung für lange Zeit nahezu zum Erliegen. Erst nach dem „Anschluß” im Jahr 1938 wurde der Wohnungsbau vorerst forciert, wodurch an der Peripherie Ansätze für neue Stadtteile entstanden. 1944 erreichte der Bombenkrieg die Stadt; Hauptziel der 40 Luftangriffe waren die ausgedehnten Bahnanlagen, doch erlitt Villach insgesamt so große Zerstörungen wie nur wenige andere Städte in Österreich. Als beim Kriegsende am 8. Mai 1945 britische Truppen einmarschierten, waren laut Schadensstatistik 300 Personen umgekommen, 450 Gebäude zerstört und 850 schwer beschädigt; 5000 Personen waren obdachlos geworden (81). Notquartiere in Form großer Barackenlager zeugten noch lange von diesem Geschehen.
(81) A. MUSCH; V. im Bombenkrieg, in: Neues aus Alt-V., 1965, S. 99 ff.
Aufräumungsarbeiten und die Reparatur beschädigter Häuser kennzeichneten die ersten Nachkriegsjahre, bis um 1950 lebhafte Neubautätigkeit einsetzte. Die Bahnhofsanlagen hatte man vorrangig wiederhergestellt, und auch an die Stelle des vernichteten Rathauses trat 1952 ein Neubau. Die Baufluchtlinien wurden meist beibehalten, so daß sich das Stadtbild nicht grundlegend veränderte. Der Wiederaufbau galt um 1960 als weitgehend abgeschlossen.
Die Entwicklung während der Nachkriegszeit hat vor allem am Stadtrand zur Siedlungsausweitung und Verdichtung geführt. Diese Tendenz war ausschlaggebend für die umfangreichen Eingemeindungen von 1973. In einiger Entfernung vom Zentrum verlaufen die seit den sechziger Jahren neu angelegten Umfahrungsstraßen und die während der siebziger und achtziger Jahre entstandenen Autobahnen. Mit der Südautobahn, der Tauernautobahn und der Karawankenautobahn hat Villach auch für den Straßenverkehr hervorragende Bedeutung. Die vielen neuen Straßenbrücken konnten die traditionsreiche Stadtbrücke auf ihre innerstädtische Funktion beschränken; das in Villach allgemein „Altstadt” genannte historische Zentrum wurde weithin zur Fußgängerzone umgestaltet.
Nachdem die Stadt um die Mitte des 19. Jahrhunderts noch keine 3000 Einwohner hatte, ließ das starke Wachstum der folgenden Jahrzehnte diese Zahl in der Zeit um das Jahr 1900 auf 10.000 und in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts auf 25.000 steigen. Vor der Gebietsreform von 1973 hatte Villach 34.000 Einwohner, die Eingemeindungen brachten einen Anstieg auf 53.000; die Volkszählung von 1991 ergab eine Zahl von 54.640.
Dieter Neumann
Anmerkungen
(1) H. PASCHINGER, Die topographische Lage der Stadt V., in: 700 Jahre Stadt V., 1940, S. 43 ff.
(2) A. KLAAR, Die Siedlungsformen der Altstadt von V., in: 900 Jahre V. Neue Beiträge zur Stadtgeschichte, 1960, S. 33 ff., bzw. der dem Band beiliegende Baualterplan der Innenstadt, Stadt von 1959.
(3) A. HUMMITZSCH, Die territoriale Entwicklung der Ortsgemeinden in Kärnten. (Schriftenreihe für Raumforschung und Raumplanung 3, 1962) S. 39 ff.
(4) B. KATHOLLNIG, V. – 50 Jahre Stadt mit eigenem Statut, in: Neues aus Alt-V., 20. Jb. des Stadtmuseums, 1983, S. 139 ff.
(5) O. GLANZER – R. UNKART, Die Neuordnung der Gemeindestruktur 1972. (Raumordnung in Kärnten, 1973) S. 103.
(6) H. RAFETSEDER, Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. (Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs 2, 1989) S. 273 ff.
(7) W. NEUMANN, 1100 Jahre V. 878–1978, in: Neues aus Alt-V., 1978, S. 29 ff. G. MORO, Geschichte der Stadt V., 1940, S. 10f.
(8) E. KRANZMAYER, Ortsnamenbuch von Kärnten II: Alphabetisches Kärntner Siedlungsnamenbuch. (AVGT 51, 1958) S. 69.
(9) W. GÖRLICH, Bilachinium – Santicum – V., in: Carinthia I, 1958, S. 227 ff.; diese einschlägig wirkende Arbeit ist in wesentlichen Aussagen überholt.
(10) L. FRANZ – A. NEUMANN, Lexikon ur- und frühgeschichtlicher Fundstellen Österreichs, 1965; Kärnten wurde von H. DOLENZ bearbeitet, dabei Villach besonders S. 69f. G. PICCOTTINI – E. WAPPIS, Archäologischer Atlas von Kärnten, 1989, S. 71f.
(11) G. PICCOTTINI, Die Römer in Kärnten, 1988, S. 154f.
(12) PICCOTTINI, Eine Benefiziarierstation in Santicum – V., in: Neues aus Alt-V., 1985, S. 7 ff. DERS., Die römischen Inschriften in V., in: Neues aus Alt-V., 1967, S. 161 ff. DERS., Römerzeitliche Denkmäler aus dem Drauflußbett in V., in: Neues aus Alt-V., 1983, S. 9 ff. DOLENZ, Ein Fund von römerzeitlichen Grabbauten im Flußbett der Drau in V., in: Neues aus Alt–V., 1971, S. 7 ff.
(13) H. BULLE, Geleisestraßen des Altertums. (Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Phil-hist. Kl. 2, 1947)
(14) DOLENZ, Altstraßen und Altsiedlungen im Stadtgebiete von V., in: Carinthia I, 1958, S. 235 ff.
(15) H. HASSINGER, Die Handels- und Verkehrsstellung V.s bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Carinthia I, 1976, S. 211 ff. DERS., Geschichte des Zollwesens, Handels und Verkehrs in den östlichen Alpenländern vom Spätmittelalter bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. (Deutsche Handelsakten 16, Deutsche Zolltarife 5, 1987)
(16) NEUMANN, Kärntens Städte am Ausgang des Mittelalters. (Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas 3, 1974) S. 148.
(17) W. FRESACHER, Das Werden des mittelalterlichen V., in: Carinthia I, 1958, S. 272 ff.
(18) NEUMANN, V. – Abriß der Stadtgeschichte, in: Bausteine zur Geschichte Kärntens. (Das Kärntner Landesarchiv 6, 1985) S. 354 ff.
(19) W. FRITSCH, V.er Pfennige – Die Münzstätte der Bamberger Bischöfe in V., in: 900 Jahre V., S. 67 ff. W. NEUKAM, Der V.er Zoll als Finanzquelle der Bamberger Bischöfe, in: 900 Jahre V., S. 45 ff.
(20) NEUMANN, Die Urkunde vom 20. Februar 1060, In: 900 Jahre V., S. 9.
(21) NEUMANN, Zum 1100-Jahr-Jubiläum von V. und der ältesten Originalurkunde Kärntens, in: Neues aus Alt-V., 1978, S. 9 ff.
(22) MORO, Geschichte (wie Anm. 7); KLAAR, Siedlungsformen (wie Anm. 2); A. OGRIS, Die Bürgerschaft in den mittelalterlichen Städten Kärntens bis zum Jahre 1335. (Das Kärntner Landesarchiv 4, 1974) S. 170 ff., NEUMANN, Das Heiliggeist-Bürgerspital in V., in: Neues aus Alt-V., 1996, S. 117 ff.
(23) FRESACHER, Der Kampf des Bistums Bamberg um V., in: 900 Jahre V., S. 523 ff.
(24) NEUMANN, Bamberg und Kärnten, in: Südostdeutsches Archiv 10, 1967, S. 50 ff., bzw. DERS., Bausteine zur Geschichte Kärntens. (Das Kärntner Landesarchiv 12, 1985) S. 191 ff. MORO, Geschichte (wie Anm. 7) S. 14.
(25) NEUMANN, Landesfürst, Stadtherren und Städte Kärntens im 14. Jahrhundert, in: Stadtherr im 14. Jahrhundert. (Beiträge zur Geschichte der Städte und Märkte Mitteleuropas 2, 1972) S. 325 ff.
(26) K. ZECHNER, Die Rechte der Kärntner Städte im Mittelalter und ihr Zusammenhang mit den Stadtrechten außerhalb Kärntnens, 1938, S. 56 ff.
(27) H. P. v. HENRIQUEZ, Über Wappen und Siegel der Stadt V., in: Carinthia I, 1943, S. 140 ff., D. NEUMANN, Siegel und Wappen der Stadt V., in: Neues aus Alt-V, 1996, S. 101 ff.
(28) MORO, Geschichte (wie Anm. 7) S. 19f.
(29) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer. I. Abteilung: Die Landesgerichtskarte. 4. Teil: Kärnten. (K. Akademie d. Wissenschaften, 1914) S. 229 ff.
(30) C. GHON, Chronik der Stadt V. vom Jahre 1848 bis 1889 nebst mehreren älteren denkwürdigen Daten, 1889, S. 205.
(31) Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer. II. Abteilung: Die Kirchen- und Grafschaftskarte. 8. Teil: Kärnten, 1. Kärnten südlich der Drau, 2. Aufl., 1966, S. 126 ff. FRESACHER, St. Jakob in V. Rechtsgeschichte der Stadtpfarre, in: 900 Jahre V., S. 315 ff.
(32) Erläuterungen zur Kirchen- und Grafschaftskarte (wie Anm. 31) S. 129.
(33) Erläuterungen zum historischen Atlas der Österreichischen Alpenländer. II. Abteilung: Die Kirchen- und Grafschaftskarte. 8. Teil. Kärnten, 3. Oberkärnten nördlich der Drau. (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 53, 1959) S. 44 ff.
(34) DOLENZ, Die Begräbnisstätten in und um V., in: 900 Jahre V., S. 349 ff.
(35) NEUMANN, Geschichte der Stadtmauer und der Verteidigung von V., in: Neues aus Alt-V., 1987, S. 41 ff. FRESACHER, Die Verteidigung von Villach im Mittelalter, in: Neues aus Alt-V., 1966, S. 19 ff.
(36) KLAAR, Siedlungsformen (wie Anm. 2) S. 36f. R. WURZER, Die bauliche Entwicklung V.s von der Urzeit bis zum Beginn der Neuzeit, in: Carinthia I, 1949, S. 228 ff.
(37) NEUMANN, Zur Frühgeschichte der Khevenhüller, 2. Teil, in: Neues aus Alt-V., 1979, S. 21.
(38) KLAAR, Siedlungsformen (wie Anm. 2) Baualterkarte.
(39) KLAAR, Siedlungsformen (wie Anm. 2) S. 38.
(40) F. O. ROTH, V.s Khevenhüller-Häuser, in: Neues aus Alt-V. 1, 1964, S. 101 ff.
(41) NEUMANN, Der Pranger v. V., in: 900 Jahre V., S. 151 ff.
(42) O. MOSER, Die Räume eines V.er Bürgerhauses um 1300, in: Carinthia I, 1975, S. 269 ff.
(43) NEUMANN, Pranger (wie Anm. 41) S. 155.
(44) GHON, Chronik der Stadt V. vom Jahre 1889 bis 1913, 1913, S. 101.
(45) I. KOLLER – NEUMANN, Die Lehen des Bistums Bamberg in Kärnten bis 1400. (Das Kärntner Landesarchiv 7, 1982) Nr. 172/24.
(46) G. OEZELT, Das Kapuzinerkloster in V., in: Neues aus Alt-V., 1971, S. 113 ff.
(47) NEUMANN, Stadtmauer (wie Anm. 35) S. 76f.
(48) MORO, Geschichte (wie Anm. 7) S. 106.
(49) NEUMANN, Stadtmauer (wie Anm. 35) S. 46 u. 84.
(50) DOLENZ, Die Gräberfelder bei Judendorf, in: Neues aus Alt-V., 1969, S. 7 ff. D. NEUMANN, I. PETRASCHEK, Goldhauben aus den Grabfunden von V./Judendorf. Katalog zur Ausstellung 800 Jahre Franz v. Assisi, 1982, S. 25 ff.
(51) NEUMANN, Die Juden in V., in: Carinthia I, 1965, S. 327 ff.
(52) W. WADL, Geschichte der Juden in Kärnten im Mittelalter. (Das Kärntner Landesarchiv 12, 1981) S. 158 ff. K. LOHRMANN, Judenrecht und Judenpolitik im mittelalterlichen Österreich, 1980, S. 182 ff.
(53) FRITSCH, V.er Pfennige (wie Anm. 19) S. 67 ff.
(54) A. v. JAKSCH, Das Münzrecht der Bischöfe von Bamberg in Kärnten, in: Carinthia I, 1895, S. 69 ff.
(55) FRESACHER, Vom Handwerk in V., in: 700 Jahre Stadt V., 1940, S. 74 ff.
(56) KOLLER – NEUMANN, Lehen (wie Anm. 45) S. 90.
(57) D. NEUMANN, Von Mühlen und Mehl, in: Neues aus Alt-V., 1985, S. 55 ff.
(58) NEUMANN, V.s geschichtliche Bedeutung für den Kärntner Bergbau, in: Neues aus Alt-V., 1966, S. 95 ff.
(59) FRESACHER, Handwerk (wie Anm. 55) S. 81 f.
(60) MORO, Geschichte (wie Anm. 7) S. 53 u. 69.
(61) NEUMANN, Zu den Folgen des Erdbebens von 1348, 1. Teil: in V., in: Neues aus Alt-V., 1987, S. 25 ff. bzw. 2. Teil: im Gailtal bei Arnoldstein, 1988, S. 9 ff.
(62) Ch. HAMMERL, Das Erdbeben vom 25. Jänner 1348. Rekonstruktion des Naturereignisses, in: Neues aus Alt-V., 1994, S. 45 ff.
(63) NEUMANN, V.s geschichtliche Bedeutung für den Kärntner Bergbau, in: Neues aus Alt-V., 1966, S. 95 ff.
(64) H. WIESSNER, Geschichte des Kärntner Bergbaues, 2. Teil. (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 36/37, 1951) S. 19 ff.
(65) G. MUTSCHLECHNER, Der Bleiberg und die Tiroler Montanindustrie, in: Neues aus Alt-V., 1980, S. 61 ff.
(66) H. BLANK, Der V.er Bürger und Gewerke Wilhelm Neumann als Kaufmann und Gewerke in Idria, in: 700 Jahre Stadt V., S. 116 ff. D. NEUMANN, Zur Geschichte der Neumann-Häuser in V., in: Neues aus Alt-V. 1990, S. 29 ff. H. VALENTINITSCH, Das landesfürstliche Quecksilberwerk Idria 1575–1659, 1981, S. 18 ff. u. 33. NEUMANN, Kärntner Bergbau (wie Anm. 54) S. 105f.
(67) R. ALLESCH, Arsenik – seine Geschichte in Österreich. (Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 54, 1959).
(68) FRESACHER, Das Niederlagsrecht in V. und der Gäuhandel um V. im 17. Jahrhundert, in: Carinthia I, 1975, S. 315 ff.
(69) FRESACHER, Die Obere und Untere Fellach bei V. Eine Siedlungsgeschichte, in: Neues aus Alt-V., 1977, S. 7 ff. DERS., Ansitze und Hammerwerke im Süden von V., in: Neues aus Alt-V., 1975, S. 19 ff. DERS., Seebach bei V., in: Neues aus Alt-V., 1972, S. 57 ff.
(70) L. LÖW – K. KARPF, Passauer Schmeltztiegel aus V.er Bodenfunden, in: Neues aus Alt-V. 31, 1994, S. 25 ff.
(71) NEUMANN, Kärntens Städte am Ausgang des Mittelalters, in: Die Stadt am Ausgang des Mittelalters. (Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas 3, 1974) S. 131 ff. DERS., V. Abriß der Stadtgeschichte, in: Bausteine zur Geschichte Kärntens (Das Kärntner Landesarchiv 12, 1985) S. 354 ff.
(72) NEUMANN, Die Reformation in V., in: 900 Jahre V., S. 411 ff.
(73) KOLLER – NEUMANN, Die Gegenreformation in V., in: Neues aus Alt-V., 1976, S. 222.
(74) NEUMANN, Die Brandkatastrophen in der Geschichte von V., in: Neues aus Alt-V., 1974, S. 7 ff.
(75) MORO, Geschichte (wie Anm. 7) S. 84 ff.
(76) NEUMANN, Brandkatastrophen (wie Anm. 74) S. 28f.
(77) MORO, Geschichte (wie Anm. 7) S. 96 ff.
(78) GHON, Chronik (Teil 1) (wie Anm. 30) S. 198.
(79) R. WURZER, Villach – Versuche einer wohlüberlegten Stadtentwicklung, in: Neues aus Alt-V., 1995, S. 7 ff.
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