Fertőrákos Zusammenfassung

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Fertőrákos
Zusammenfassung
In der Urkunde von König Emmerich aus dem Jahre 1199 wird das Dorf, das zwischen Ödenburg (Sopron) und dem Neusiedlersee, am Ufer des Baches Rákos liegt, unter dem Namen Racus erwähnt. Die Siedlung befindet sich an den zum Wasser hinauslaufenden Hängen der den See vom Westen umgebenden Hügellandschaft. Der Ortsname geht auf die Eigentümlichkeit zurück, dass im Wasser des Baches sehr viele Krabben lebten. Diese Deutung beweist auch die 1457 zum ersten Mal erwähnte deutsche Benennung – Krewspach (später: Kroisbach). Die „Villa” (das Dorf) und ihr Gebiet gehörten zu den Besitzgütern des 1002 von dem Heiligen Stephan gegründeten Bistums von Raab (Győr).
Im von Wäldern umrahmten kultivierbaren landwirtschaftlichen Gebiet wurde vor allem Wein angebaut, weitere wichtige Wirtschaftszweige stellten auch die Viehzucht, die Schilfernte und die Fischerei dar. In den Urkunden wurde nicht nur die Kirche und der Priester von Rákos erwähnt, sondern im Mittelalter auch das bischöfliche Schloss. Die Herrschaften nutzten es zuerst als Sommerresidenz, in der Türkenzeit suchten sie aber vor den Kämpfen und der Belagerung für längere Zeit hier Unterschlupf. Dieser Tatsache verdankte Rákos, dass es den Rang eines Marktfleckens erwarb (1582). Im Ort lebten viele Handwerker, sie hatten zwei Jahrmärkte. Die ganze Siedlung wurde durch eine Mauer geschützt.
Die königliche Freistadt Ödenburg (Sopron) hatte ein Auge auf das Gebiet und auf die Zolleinnahmen der sich bereichernden Ortschaft mit etwa 500 Einwohnern geworfen, sie konnte ihr Ziel jedoch nur zweimal, zwischen 1527 und 1533, bzw. im Jahre 1620 erreichen, auch dann nur für ein paar Jahre.
Während ihres letzten Feldzuges gegen Wien zerstörten die Türken – am 26. Juli 1683 – den Marktflecken. An diesem traurigen Tag wurde die größtenteils ungarische Bevölkerung vertrieben, in Gefangenschaft gezwungen. In den folgenden Jahren wohnten hier Leibeigenen mit deutschen Familiennamen, sie arbeiteten nach den im Urbarium des Bistums festgelegten Regeln, und richteten ihr Leben unter der geistigen Führung der katholischen Kirche ein.
Die vom Pfarramt organisierte Schule des Marktfleckens, der bis zur Vertreibung im Jahre 1946 fast ausschließlich deutsche und katholische Bevölkerung hatte, entwickelte sich nur zögernd. Einerseits könnte es daran liegen, dass die Bewohner zwar fromme Leute waren, sie wollten ihre traditionellen Arbeitsmethoden und gesellschaftlichen Gewohnheiten aber kaum ändern. Sie gaben ihre Kinder statt der Arbeit zu Hause nur ungern unter die Hände des Schulmeisters. In den vielen Jahrhunderten wurde nur ein einziger Ortsbewohner, der an einer ausländischen Universität studiert hat, erwähnt.
Das 1738 veröffentlichte Büchlein des Ödenburger Arztes Furlani berichtet in lateinischer Sprache darüber, dass es am Fuße der Hügellandschaft des Marktfleckens Heilquellen gibt. Diese Quellen sind heute schon ausgetrocknet. Die Feststellungen des Arztes wurden durch zahlreiche Bohrungen, die in der Gegend und an der zum Dorf liegenden Seite des Sees durchgeführt wurden, bestätigt. Nicht weit von hier ist Balf, das schon seit den Römern beliebte Heilbad.
Die Unberechenbarkeit des Neusiedlersees, des westlichsten Steppensees wurde in der Sagenwelt, aber auch durch die Forschungen der neueren Zeiten sowohl im Kreise der einfachen Völker als auch der Forscher bewiesen. Mit einer gewissen Regelmäßigkeit trocknete der See fast vollständig aus. Kaum haben die Menschen ihn als Ackerfeld genutzt, kam das Wasser zurück. Den Lebensunterhalt der Dorfeinwohner sicherte die Schilfernte und die Fischerei, sie hatten dabei mal mehr mal weniger Glück. Mit dem Weinbau zusammen reichte es sogar für den Zuwachs an eigenen Güter. Im „Schatten” des Besitzgutes des Bistums arbeiteten die Bewohner von Rákos in Zwergwirtschaften und kämpften mit den Kräften der Natur an ihren vom Wald durch Rodung abgewonnenen Feldern.
Der Rang als Marktflecken verlor mit der Zeit seinen Glanz. Die Jahrmärkte wurden seit langem nicht mehr abgehalten, als 1871 in der Landesversammlung ein Gesetz über die Gemeinden verabschiedet wurde. Dadurch kam der Titel „Marktflecken” aus dem Gebrauch. Einen Schritt voraus bedeutete das Jahr 1902, in dem Rákos zur Großgemeinde wurde. Um das Dorf von den anderen gleichnamigen Ortschaften des Landes unterscheiden zu können, bekam er den Namen Fertőrákos. Die Staatsgewalt war durch einen Notar und einen Gendarmarieposten im Ort vertreten. Das Dorf wurde 1939 an die Elektrizitätsversorgung angeschlossen. Die Einwohnerzahl veränderte sich folgendermaßen: 1773 lebten hier 997, 1828 1256, 1880 1980 und 1934 3371 Personen. Die Bewohner waren fast ausschließlich deutscher Nationalität und katholischer Konfession.
Eine Eisenbahnverbindung hat das Dorf bis heute nicht. Industrie gibt es – mit Ausnahme der am Bachufer mit mehr oder weniger Erfolg betriebenen Mühlen – nicht. Im berühmtgewordenen Steinbruch ging die Arbeit aber schon seit Jahrhunderten voran. Dies erweiterte sich besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem maßgebenden wirtschaftlichen Faktor. Zahlreiche öffentliche Gebäude in Wien sind aus dem Kalksandstein von Rákos erbaut worden.
Der den ersten Weltkrieg abschließende Friedenspakt von Trianon wurde 1921 hinsichtlich der Gegend von Ödenburg (Sopron) im Abkommen von Venedig modifiziert. Nach den Ergebnissen der angeordneten Volksabstimmung blieb Ödenburg (Sopron) und seine Umgebung, so auch Fertőrákos im ungarischen Staat. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zwischen den zwei Weltkriegen ermöglichten zuerst den Aufschwung der Schmuggelei über die Grenze, später kam es auch zu einem lebhaften legalen Grenzverkehr. Im zweiten Weltkrieg halfen die Dorfeinwohner den zum Arbeitsdienst hierher getriebenen jüdischen Personen mit Verpflegung und Lebensmittel. Die sowjetischen Truppen besetzten Fertőrákos am 31. März 1945.
Die am Anfang des Jahres 1941 abgehaltene Volkszählung erwies sich später als entscheidend: am ersten Februar lebten 3745 Personen im Dorf. Die damalige Propaganda forderte auch die deutschsprachigen Einwohner dazu auf, sich auch als Bürger mit ungarischer Gesinnung anzugeben. Diese Unterscheidung half jedoch 1946 nicht, als die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn angeordnet wurde. Am 24. April, am 6. und 7. Mai mussten mit drei Zügen 90 Prozent der Bevölkerung in die amerikanische Besatzungszone von Deutschland deportiert werden. An ihre Stelle kamen aus den verschiedensten Gebieten des Landes Siedler, die wenig von der Landwirtschaft verstanden. Am 1. Januar 1949 hatte die Ortschaft 2053 Einwohner.
Das Friedensabkommen von Paris im Jahre 1947 brachte keine Veränderung im Dorf. Umso mehr die Bodenreform und der landesweite Vordrang der kommunistischen Partei. Die Besitzgüter des Bistums wurden verstaatlicht, das Schloss besetzt. Im neuen Verwaltungssystem gehörte Fertőrákos zuerst zum Ödenburger Kreis des aus den alten Burgkomitaten Sopron und Győr-Moson organisierten neuen Komitats Győr-Sopron, später bildete es einen Teil der Agglomeration um Sopron herum. Auch hier sollten die Landesproduktionsgenossenschaften gegründet werden. Die Organisation der Schilfernte erfolgte in Fertőszentmiklós organisiert. Das System der Grenzzone, der Stacheldraht und teilweise auch der Minenschloss legten das Wasserleben, den Boden- und den Grenzverkehr lahm. Der größere Teil der Bevölkerung bekam in der Stadt Arbeit. Als erstes Anzeichen der Milderung erschienen 1958 wieder ungarische Segelboote auf dem Wasser des Buchtes von Fertőrákos. Am 27. Juni 1970 wurde auch die erste Vorstellung im Grottentheater organisiert. Es brauchte jedoch Jahrzehnte, bis sich die Verhältnisse geregelt haben. In der Entdeckung des Dorfes spielte am Ende der 1980er Jahre die Organisation ICOMOS – International Council of Monuments and Sites-, die sich mit Baudenkmälern befasst, eine große Rolle. Durch ihre Erscheinung, Vermessungen, Veröffentlichungen begann die Bewusstmachung und der Schutz und Renovierung der Denkmäler des Ortes.
In der Nähe von Fertőrákos ist diejenige Stelle, an der die DDR-Bürger den Stacheldraht durchbrachen. Dieses Ereignis vom 19. August 1989 zog durch das „Paneuropäische Picknick” in die Weltgeschichte ein. Das Dorf verdankt seine Entwicklung seit dem Systemwechsel, dem immer größer werdenden Fremdenverkehr. Die Infrastruktur ist voll ausgebaut, neue Pensionen entstehen auf Schritt und Tritt.

 

 

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