Martonvásár Zusammenfassung

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Martonvásár
Zusammenfassung
Forum Martini, Mortunwasara, Martinweiser, Mwassár, Vásár Martony. In den letzten Jahrhunderten wurde diese von Budapest etwa 30 Kilometer entfernte, rund 5000 Einwohner zählende Ortschaft unter vielen verschiedenen Namen erwähnt. Heute ist sie als Martonvásár in der ganzen Welt bekannt. Den individuellen Klang und Inhalt des Ortsnamens gibt das merkwürdige Zusammentreffen der Requisiten vergangener Zeiten und der Gegenwart. Der Name von Martonvásár klingt in vielen Ohren bekannt, wegen solcher Persönlichkeiten wie Beethoven und Therese Brunszvik, die als „Apostel” der Kindergartenbewegung und der Erziehung gilt, auch wegen dem als Naturschutzgebiet geltenden Englischen Garten und nicht zuletzt wegen den Ergebnissen des Landwirtschaftlichen Forschungsinstituts der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, wie z. B. die Maishybride mit dem Zeichen MV und neue Weizensorten.
Die Entstehung und spätere Entwicklung des Dorfes, das am nach dem Heiligen Ladislaus benannten Bach liegt, wurde maßgebend durch die Tatsache geprägt, daß durch diese Gegend in jeder Zeit wichtige Verkehrsrouten führten. Das zum Leben nötige Wasser, das weite, hügelige Gebiet, die fruchtbaren Felder Pannoniens zogen die Menschen, die sich niederlassen wollen, seit Urzeiten an. Die Ortschaft bildete sich in der Arpadenzeit infolge der Tatsache aus, daß ihr Besitzer, namens Márton in der ersten Hälfte der 1200er Jahre das Marktrecht erwarb. Das Dorf, damals Forum Martini genannt, wurde 1259 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und entwickelte sich bald zum Marktzentrum der Gegend und später zu einem der größten Dörfer im Komitat Fejér. Während der türkischen Belagerung wurde die Siedlung dermaßen entvölkert, daß das neue Dorf, das hundert Jahre später an seiner Stelle entstand, die Siedlung aus der Arpadenzeit nur in seinem Namen bewahrte.
Die verwildete, ausgebeutete Pußta wurde nach 1758 wieder zu einer Kulturgegend. Während in den anderen Teilen der einstigen belagerten Gebiete der Laufsand oder die Ackerfelder bedrohenden Wälder und das Gebüsch das größte Problem bedeuteten, mußte Martonvásár von den Gewässern befreit werden. Als eine große Erfolgsgeschichte der ungarischen Vergangenheit gilt diese „naturerobernde Arbeit”, für deren Vorreiter die Errichter der Gehöftswelt in der Batschka und Banat und in der Kiskunság gehalten wurden, wobei die Arbeit der Einwohner von Martonvásár auch nicht leichter war. Anton Brunszvik der Ältere verstand die Worte im Alten Testament wortwörtlich – „Machet die Erde euch untertan!” (Moses, 1,28) – und unternahm mit den von ihm geworbenen Leibeigenen große Anstrengungen, um die von der Umweltkatastrophe heimgesuchte, moorartige Landschaft wieder zum Leben zu erwecken. Diese Arbeit der Heimatgründung wurde von seinem Enkelsohn, Franz zu Ende geführt, der Martonvásár zu einem richtigen „Paradies” machte. Das Gut der Familie Brunszvik verdankte seine Blütezeit der Schafzucht, die Züchtung der Merinoer Sorte blieb lange Zeit der führende Zweig der hiesigen Wirtschaft. Der Besitz ging – nach einem kurzen Intermezzo des Regenten – im Jahre 1897 an die Bierbrauerfamilie Dreher, das Gut blieb weiterhin ein bedeutender Stützpunkt der ungarischen Wirtschaft. Das im Jahre 1945 gegründete landwirtschaftliche Lehrinstitut von Erdőhát (später Versuchswirtschaft) und das 1949 gegründete Forschungsinstitut geht an diese Ursprünge zurück.
Die Familie Brunszvik stand von 1758 bis 1893 mit diesem Ort in Verbindung. Sie haben das Dorf neu belebt, zu einem Marktflecken entwickelt, mit der Erstellung der ersten Straßen und Baugrundstücke trugen sie zur Herausbildung des Dorfbildes bei, sie ließen die Kirche, das Schloß und viele alte Gebäude des Dorfes aufbauen, den Englischen Garten errichten, sie waren auch Schutzherren der Schule und des Kindergartens. Über die Geschichte von Martonvásár kann demnach ohne die Erwähnung der Familie nichts gesagt werden.
In dem nach der türkischen Belagerung neu gegründeten Dorf lebten Ungarn und Slowaken, seit Anfang des 19. Jahrhunderts auch Deutsche. Diese Minderheiten assimilierten sich in den folgenden hundert Jahren vollständig. Die konfessionelle Lage war von Anfang an durch das Übergewicht der Katholiken geprägt. Die Mehrheit der Bevölkerung bildeten die Leibeigenen und die Beisassen, bzw. nach 1848 ihre Nachkommen – die Kleinbesitzer und Tagelöhner – und die Dienerschaft im Besitzgut.
Das Leben in Martonvásár war von Anfang an durch das große Besitzgut bestimmt, das sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne des Wortes die Siedlung „umschloß”. Dieses enge Verhältnis wurde nach der im Jahre 1857 beendeten Ausgliederung aufgegeben, aber der Großbesitz und damit der Mangel an kultivierbaren Feldern wurde bis zur Bodenverteilung von 1945 konserviert. Darüber hinaus hat die Nähe zur Hauptstadt das Leben des Dorfes maßgebend beeinflußt, indem sie den Einwohnern, die ihren Lebensunterhalt im Ort nicht sichern konnten, weitere Arbeitsmöglichkeiten bot.
Im Laufe der Zeit bildeten sich verschiedene Bilder, Meinungen über die Bewohner von Martonvásár aus: sie seien fleißige Bauer, gute Gärtner, findige, geschickte Pferdezüchter, religiöse, moralische, angenehme Leute usw. Der Ackerboden, weil es wenig davon gab, hatte unter ihnen einen großen Wert und wurde auch hoch geschätzt. Sie arbeiteten fleißig auf den Feldern und beschäftigten sich kaum mit der Politik. Dementsprechend meldeten sie sich nur zögernd in die Nationalgarde während des Freiheitskampfes von 1848/49, genauso wenig konnte die rechtsradikale Partei zwischen den zwei Weltkriegen hier Fuß fassen.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts herrschte in Martonvásár ein reges Gesellschaftsleben. Gegründet wurde ein Lesekreis, eine Theatergruppe und eine ganze Reihe verschiedener Vereine, unter ausgezeichneter geistiger Führung, deren Vertreter über die anspruchsvolle Bildung der Bevölkerung hinaus auch die Fundierung des Nationalbewußtseins und des Lokalpatriotismus für ihre Aufgabe hielten. Diese Traditionen sind im Dorf bis heute lebendig und werden in verschiedenen Formen (Volkstanz, Klubs, Stiftungen, Veranstaltungen) zum Ausdruck gebracht.
Es stellt sich die Frage: Was bot und was bietet Martonvásár heutzutage der Heimat und auch Europa?
In der Vergangenheit ein Beispiel der musterhaften Wirtschaftsführung, die Schaf- und Rinderzucht, in den letzten 50 Jahren die erste Hybridmaissorte Europas, die Ergebnisse des Landwirtschaftlichen Forschungsinstituts, veredelte Weizensorten, Maishybride und deren Saatgut.
Einst für Beethoven eine familiäre Atmosphäre, einen Platz in der „Lindenrepublik” der Brunszvik Geschwister und einen weiteren im Herzen von Josephine. Heutzutage eine geschützte Insel der Beethoven-Kult, das Museum und die Konzerte.
Einst die Person der Therese Brunszvik und durch sie die Institution der Kleinkinderschule (heute: Kindergärten) und ein nie verjährendes Beispiel der Gottes-, Heimat- und Kinderliebe. Heutzutage das Kindergartenmuseum, das Brunszvik-Mausoleum als Gedenkstätte und die Stiftung, die sich die Veröffentlichung der Tagebücher von Theresia zum Ziel setzte.
Einst durch die Familie Brunszvik viele Aufträge für Künstler und auch Unterstützung für sie. Heutzutage eine Schule mit Fachrichtung Kunst für die Kinder aus Martonvásár und aus der Umgebung, die viel gereiste Volkstanzgruppe „Százszorszép” und den Wohnort für zahlreiche Künstler, unter ihnen Kunstgewerbler, Vertreter der bildenden Künste, Musiker und Meister der Blumenbinderei, Grillagemanufaktur und Strohbinderei.
Einst die Gastfreundschaft der Brunszviks und ihre Hauskonzerte. Heutzutage den viele Besucher anziehenden Park, die Museen und das reichhaltige Programm der Martonvásárer Tage (Martonvásári Napok).
Gyula Fekete schreibt 1983 in Verbindung mit einer Veranstaltung in Martonvásár über die „Schläger der Feuer”, d. h. über die Alltagshelden, die die Geschichte trotz Gleichgültigkeit, Unverständnis, Spott, Argwohn, Bosheit und trotz des Ausgeliefertseins der Behörden vorantreiben. Diese Leute legten das Sumpfgebiet trocken, buken das Brot für das Heer des Freiheitskampfes von 1848/49, sie gebaren eine ganze Reihe Kinder und gaben dadurch die Soldaten für die Verteidigung der Heimat. Dieses Buch möchte vor allem diesen Menschen ein Denkmal setzen.

 

 

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