Serbelloni, Johann Baptist Gf. FM. 1. 4. 1760 – Febr. 1761. † aus.

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Serbelloni, Johann Baptist Gf. FM.
1. 4. 1760 – Febr. 1761. † aus.
Diese Familie von spanischer Herkunft, führt die Stammregister in die Römerzeit u. will. von einem Cerdubellio, Befehlshaber der Spanier unter Scipio Africanus herkommen!
Das hohe Alter aber ist zweifellos. Dies Geschlecht blühte in 3 Linien zu Valenzia, Neapel u. im Mayländischen, – die spanische L. kam nach Valentina in Sardinien, die Neapolianische † aus oder hatte sich mit der Mayländischen vereint, aus welcher eine Reihe berühmter Männer als Kirchenfürsten, Staatsmänner u. Kriegshauptleute hervorgingen – die Mayländer hielten mit grosser Treue an Habsburg.
Das Haus ist nunmehr gänzlich erloschen mit dem am 7. 5. 1858 zu Bellaggio am Comer See verstorbenenen k. k. Generale der Cavallerie Ferdinand Serbelloni Duca di St. Gabrio. Ausführlich über die Familie handelt:
„Saladino e Tettoni Teatro araldico, Lodi e Milano 1841. 9 vol Band I.”
Johann Bapt † 7. 9. 1778, der obige FM., war schon im österr. Erbfolgekrieg sehr tapfer (1740–48) wird 1745 bis zu seinem Tode Inhaber des jetzigen (1672 errichteten) 4 Dragoner-Regimentes, wirft 1746 mit Lucchesi zusammen bei Piacenza die feindliche Reiterei, 1758 unter Pc. v. Zweibrücken mit einem kleine österr. Heere bei der Reichsarmee, wo er bis 1762 blieb u. in Abwesenheit des Prinzen den Oberbefehlt führte (1761).
1761 wurde er FM. – seine Ernennung zum Commandirenden von Siebenbürgen erfolgte 1. 4. 1760 u. mit 15. 2. 1761 wurde hiezu Buccow bestimmt. Da er seit 1758–62 bei der Reichsarmee stand waren 1760–62 in Siebenbürgen Interims-Commandanten.
Zuletzt war er commandirender General der Lombardei u. starb in Mayland in hohem Greisenalter, wurde im kgl. Schlosse begraben – Mit Diplom 1. 4. 1760 verlieh ihm Kaiser Josef II. das goldene Vliess.
Stammwappen
In G. ein b. Hirsch, mit gkl. Krone gekrönt, wird nach der Sage seit dem 6. Jahrhundert geführt, in span. Sprache: Cervellon, Cerveglion; die kgl. Krone auf dem Hirschenkopf ein Gnadenzeichen der Kg. v. Arragonien, – der b. Hirsch Kleinod des gekr. Helmes; Decken b.g.
Herzogliches Wappen.
Einmal gespalten, zweimal quergetheilt u. Mittelschild in g. der b. gekr. Hirsch.
1. 4. in S. ein gr. Elsbeerbaum mit r. Früchten, begleitet zu beiden Seiten von je einem R., gekr., aus Greif, Löwen u. Adler zusammengesetzten Unthier, 2. 5. in S. ein Kreuz (Wappen v. Mailand mit Privileg 19. 1. 1587 von der Stadt an die Serbelloni’s aus der Linie Johann Peters u. Gran Gabio’s verliehen; – damals nahmen die S. die 6 andern Felder an), 3. 6. in S. 3 rechte rechte Schrägbalken, das Wappen umgibt ein R. hermelingefütterter Mantel, von einer g. neunzackigen, geschlossenen, oben mit einem Kreuz versehenen Krone. In Mitte des obern Schildrandes 2 g. gekreuzte Schlüssel, auf ihnen liegt ein g. Stiel Theil der päbstlichen Fahne pfahlfürmig auf: Zeichen des Obergenerals der päbst Truppen u. Ober-Festungs-Inspector von Pabst Pius IV. 1560 seinem Vetter Gran Gabio S. verliehen.
Unten:
a. R. Schild, in dessen S. Binde S. P. Q. R. Zeichen der römischen Bürgerschaft an Gran Gabio, seinen Bruder Franz u. ihre Nachkommen 8. 12. 1563 ob ihrer Verdienste von Rom u. dem Kirchenstaate ertheilt.
b. in R. mit g. Einfassung ein s. Maltherserkreuz, Grosskreuz an Gran Gabio 25. 1. 1562 ertheilt.
c. in R. ein S. Kreuz, Jerusalemitaner-Ordenskreuz, dessen Syndicus Gabio war.
Fahnen rechts:
a. #. g R., g.R., g.R. gestreift der Breite nach, in den g. Theilen je 3 # Türkenköpfe, in den R. Theilen je 3 g. 1/2 Monde, Motto am S. Fahnenband: Tuneso defenso anno 1571, Erinnerung an Gabio’s Vertheidigung von Tunis.
b. S. Fahne, drinnen eine gr. Schlange, die den Schwanz im Maul hält. Motto auf S. Bande: Confracto Rovanii ducis exercito 1628, ob Sieg des conte Giovanni S. als Generalcapitän der Spanier über den Hz. v. Rovano im Valtelin.
c. S.b. Fahne mit Motto auf S. Bande: Auriaco expugnato 1562. Sieg Gran Gabio’s über den Pc. v. Oranges in Flandern.
Fahnen links:
a. von R. u b. gestreift – in den R. Streifen je 3 g. links gekehrte 1/2 Monde, in b. 3 g. Sterne. Motto auf S. Bande: Profligatis Turcis anno 1571. Sieg Gabio’s Africa.
b. S.b. gestreift, Motto: Deletis Avinionorum liberatorum hostibus, erinnert an die 1562 durch Franz Fabricius S. geschehene Befreiung Avignon’s von den Hugenotten.
c. R. mit S. Vielect innen, in dem 2 Hände mit kurzen b. Aermeln. die eine R. Börse halten. Motto: Devictis Ugonotis 1567, Sieg des vorigen Franz S. gegen die Hugenotten in Flandern. Die Kanonen Erinnerung an den Sieg Gr. Gabio’s 7. 10. 1571 bei Lepanto u. 1574 ob Vertheidigung von Tunis.
Den kgl. Mantel u. Krone, als Abzeichen der span. Granden, gab Kg. Karl III. dem Hz. Gabio mit Diplom vom 14. 2. 1710.

 

 

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