Wallis, Franz Anton Paul, Gf. v., FM. 1. 10. 1729, † Hermannstadt, 18. 10. 1737 FZM. u. FM.

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Wallis, Franz Anton Paul,
Gf. v., FM. 1. 10. 1729, † Hermannstadt, 18. 10. 1737 FZM. u. FM.
Eine sehr alte nach dem historisch-heraldischen Handbuch zum Taschenbuch der gräfl. Häuser u. Kneschke’s Grafenhäusern urspränglich französische Familie, welche zur Zeit Kg. Heinrich II. von England aber Schloss und Gebiet von Karighmain in Irland, dann schottische Güter am Abhange des Walliser Gebirges besass.
Das diesbezügliche mag man in obcitirten Werken nachlesen*.
Nach Sinapius lebten 1676 noch in Schlesien: Joh Franz Ernst v. Wallis, des fstlichen Klosters Trebnitz Rath u. Kanzler, dann Wilhelm Max, kgl. Kammerfiscal im Hzth. Schlesien. – Nach Mühlfeld Adels-Lex.: 1767 erhalten Fhr Patricius, dann dessen Bruder Robert u. ihre Vettern Eduard, Philipp u. Olivier Fhrn. v. Wallis, wegen uraltadelichen u. ritterhchen Herkommens den erbländisch-österreichischen Grafenstand. – Nach Gauhe: † 1726 Lucas Fhr. v. Wallis, 42 Jahre alt als Hauptmann.
1612 kam Richard Walsh o. Wallis († als Obst. Kais. Ferdinand’s II. in Folge seiner bei Lützen erhaltenen Wunden, in Magdeburg 1632) – ein Urenkel des Sir William Walsch Br. of Karighmain u. der Margarethe T. Richard’s Fitz Williams auf Baggotroh, – mit seinen Söhnen Theobald u. Olivier, wegen der Verfolgungen, welche die Katholische erdulden mussten, nach Deutschland und traten alle drei in Kais. Ferdinand II. Dienste.
Nach des Vaters Tode 1632 gieng der älteste Sohn Theobald nach Irland, wo sich die Religisonverhältnisse unterdessen wieder gebessert hatten, zurück und blühen seine Nachkommen noch heute in Irland u. England. –
Richard W. † 1632 hatte zu Gemalinen:
1. Johanna v. Consee, 2. Barbara Gf. v. Schlik, welche ihm die Herrschaft Welchau (Velichov) im Egerer Kreise als Mitgitf zubrachte. – Olivier sein 2ter Sohn, g. 1600, † 21. 6. 1667 in Ungarn, kais. Kämmrer, Hofkriegsrath, Infanteriegeneral, Feldwachtmeister, Herr auf Welchau, 1640 Hfr., 1652 das böhmische Incolat im Fhr.-Stande erhalten. Er war ein tapferer Soldat, erhielt 1645 für sein Verhalten bei Ollmütz eine goldene Gnadenkette, wurde später Commandant von Száthmar, u. war bei seinem Tode commandirender General jenseits der Theiss Gm. Agnes T. Gf. Lorenz Hroznata von Guttenstein auf Hostau im Pilsnerkreise; sie hatten zwei Söhne:
a. Ernst Georg Stifter der böhmischen- u.
b. Franz Ernst Stifter der böhmisch-mährischen Linie.
A. böhmische Linie.
Freiherr Ernst Georg g. 1637, † beim Sturme auf Mainz 6. 9. 1689 k. k. Kämmrer, FM. erhielt 1682 als Generalmajor das damals errichtete jetzige Inft. Regt. Nr. 47, er war auch Commandant von Gross-Glogau, that sich im Türkenkriege hervor, commandirte 1686 vor Szegedin, war 1687 Präsident des peinlichen Gerichtshofes zu Kaschau u. Eperies.
Gm. 24. 4. 1673 Maria Magdalena T. Gf. Ludwig v. Attems zu Petzenstein g. 1657, † 1712. 1687 Gesetzartikel 28. bekam Georg das ungarische Indigenat.
Von ihren Kindern sind zu erwähnen:
a. Georg Olivier g. 8. 2. 1673, Fhr v. Karighmain geh. Rath, Hr. auf Kunzendorf in Schlesien, Kölschwitz in Böhmen, ob seinen Kriegsthaten berühmt † 19. 12. 1744. Trat jung in die kais. Armee, war 1704 schon Oberst, 1708 Generalmajor u. Hofkriegsrath, Anfang 1726 Gouverneur von Messina, eine Zeit lang Commdt. v. Mainz, 1734 FZM., 1735 Interims-Commdt. in der Lombardei, 1738 Ritt. d. polnischen Adlerordens, 1739 commandirender General in Ungarn gegen die Türken als FM. und Gouv. v. Serbien, schloss mit dem Gf. Neuperg zusammen noch 1739 den so berüchtigten Frieden von Belgrad, wurde gleichfalls zur Verantwortung gezogen u. auf dem Spielberg gefangen gesetzt, nach Kais. Carl VI. Tode auf seine Güter entlassen u. schliesslich von M. Theresia bald nach ihrem Regierungsantritt mit Seckendorf ehrenvoll rehabilitirt.
Er u. seine Brüder: Franz (Anton) Paul u. Johann Hugo werden 18. 3. 1706 böhmische Grafen. –
Seine erste Gm. 8. 4. 1714 Maria Francisca Antonie Gf. v. Götzen † 28. 2. 1743. 2) 18. 8. 1743 Mar. Therese Gf. Kinsky, geb. 8. 10. 1721, † 13. 8. 1751. Sternktrz.-O.-Dame; aus derer Ehe stammt Stefan Olivier, g. 19. 7. 1744, † 5. 2. 1832, bekam das von Georg Olivier 1724 gestiftete aus Herrschaft Kolešević u. Gütern Dekau u. Horkau bestehende Fidei Comiss. Dieser Stefan Olivier war der Urgrossvater des jetzigen Fidei Comm. Besitzers, des Gf. Carl, k. k. Kämmr. u. Rittmst. a D. –
c. Johann Hugo 18. 3. 1706 böhm. Gf.
b. Franz (Anton) Paul geb. um 1675, † 18. 10. 1737 in Hermannstadt, 18. 3. 1706 böhm. Gf. war der obige commandirende General Siebenbürgens. – S. weiter unten.
B. böhmisch-mährische Linie.
Fhr. Franz Ernst Hf. auf Leskau † 12. 12. 1702 Kämmrer. Gm. Mar. Theresia † 1722 T. Gf. Jaroslav v. Ričan – Franz Wenzl, g. 4. 10. 1696, † 14. 1. 1774 Hr. auf Leskau, mährisch Budwitz, Budischkowitz. Ober-Latein in Mährer, Kämmr., geh. Rath. FM., Inhaber des 11. Inft.-Rgt. Ritter d. g. Vliesses Gm. 1726 Rosa Regine Gf. Thürheim, g. 7. 9. 1705, † 20. 9. 1779 Sternkrz. O.-D. Er wurde 26. 10. 1751 Commandirender v. Siebenbürgen, erhielt 17. 4. 1724 den Reichs- u. 16. 5. 1736 den erbl. öst. Grafenstand S. ihn weiter unten. Von seinen söhnen müssen erwähnt werden:
a. Franz Ernst auf Mährisch-Budwitz g. 28. 2. 1729, † 18. 4. 1784 n. Andern erst 1824?, Kämmr., geh. Rath. Obersthoflehensrichter und Vice-Appellationsgerichstprässe in Böhmen – Herr des Fidei Commisses von Mährisch-Budwitz. Gm. Maria Maximiliana Gf. Schaffgotsch, g. 6. 2. 1741, † nach 1805. – Josef, Staats u. Conferenz-Minister, g. 31. 8. 1767, † 18. 1.1 1818. Gm. Marie Luise Gf. Waldstein-Dux g. 11. 6. 1768, † um 1828. – Maximilian, g. 27. 1. 1798, † 30. 7. 1864. Gm. Marie Gf. Hoyos, g. 22. 7. 1800 – Josef, g. 7. 9. 1822 Hr. auf Budischkowitz, Butsch u. Budisch in Mähren u. Planitz in Böhmen, Kämmerer etc.
b. Michael Johann, g. 4. 1. 1732 in Neapl, † 18. 12. 1798 in Wien. 1748 Soldat, 1758 Obst., 1767 GM., 1773 FMLt, 1783 Commandirender in Mähren, 1787 dasselbe in Böhmen, FZM., 1789 Hofkriegsrath, Vice- u. 1790 wirklicher Präses, 1789 FM. u. geh. Rath. – 1774 Inhaber des 11. Inft-Rgt.
c. Olivier Remigius g. 1. 10. 1742, † 19. 7. 1799, FZM., geh. Rath u. 1774–88 von Nr. 35 Inf.-Regiment Inhaber. Gm. Walpurga Br. v. Hennet, g. 1765, † 21. 2. 1844. – Gf. Michael Oliver g. 27. 12. 1797. † 14. 3. 1860, Gm. 1820 Maria Gf. Batthyany, g. 1797. – Olivier g. 1821 FMLt. a. D. Jetztiger Chef dieser 2ten Nebenlinie der II. Hauptlinie.
Franz (Anton) Paul geb. um. 1675, † 18. 10. 1737 in Herrmannstadt, trat jung in kais. Dienste, war 1708 schon Generalmajor u. zeichnete sich in den Türkenkriegen aus, erhielt 1715 das neuerrichtet Inft.-Rgt. Nr. 43, gab es 1718 an GM. Br. Geyer ab u. bekam defür noch im selben Jahre das 1683 errichtete Inft.-Rgt. Nr. 36, das er bis zu seinem Tode inne hatte.
1723 wird er FMLt. u. Hofkriegsrath, 1. 10. 1729 Commandirender von Siebenbürgen u. Oberdirector der Wallachei, 1731–34 Vorsitzender des Guberniums und 1734 FZM.; im Türkenkriege 1736–39, als Seckendorf im Sommer 1737 durch Serbien in die Türkein einrückte, machte auch W. mit seinen Truppen einen Einfall in die türkische Wallachei, er nahm zwar Anfangs einige Orte, verlor dann Krajowa, das betrübte ihn aber so sehr, dass er noch am 28. 9. 1737 in Hermannstadt starb. –
Stammwappen: in b. ein doppelschwänziger gekrönter S. Löwe, belegt mit einem von S. u. R. gespaltenem Balken, Kleinod die Schildfigur mit dem Balken als Gürtel aus der Helmkrone wachsend. Decken: R.s.
Böhmische Gfen 18. 3. 1706 Schild der Länge nach einmal u. zweimal quer getheilt – also 6 Felder u. Mittelschild in diesem mit Gfenkrone gekrönt das Stammwappen. 1 u. 6 in g. ein einwärtsgekehrter, gekrönter, doppelschweifiger b. Löwe, 2 u. 3 in R. ein gebogener S. geharnischter Arm, mit aus- u. einwärts gekehrtem Schwerte in der Hand, 4 u. 5 in # ein S Kastell mit 3 Zinnen, 2 # nebeneinander stehenden Fenstern u. offenem # Thor. Auf dem Schilde 3 gekr. Helme I. ein einwärtssehender, gekr., doppelschweifiger ganzer g. Löwe auf den Kronenzinken stehend. – II Das S. Kastell von 4 u. 5 auf dessen mittlerer Zinne sitzt ein rechtssehender, durch einen R. Geflitschten Pfeil schräglinks durch den Hals (auch durch den Rücken) geschossener n. Schwan, auf Helm III ganz wie auf Helm I ein den Thurm in der Mitte den Vorderpranken haltender gekr. g. Löwe.
Alle Decken R.S.–S.B.
Neben dem Hauptschilde rechts unten: ein kleiner Schild in dem in R. der geharnischte Arm des Feldes III in der Hand ein blakes Schwert scwingend –, derselbe ist Kleinod, Decken des gekr. Helmes RS. – links unten das ganze Stammwappen.
Ueber dem Wappen fliegt ein S. Band mit der Devise in # Lapidenbuchstaben: Quod ero, spero. –
Reichsgfl. Wappen 14. 7. 1724.
Hauptschild ganz wie jener von 1706, – auf dem Schilde aber 4 gekrönte Helme.
I. Der gekr. doppelschweifige S. Löwe, mit der von S.R. gespaltenen Binde, einwärts sehend u. wachsend. II. Das Kastell auf dessen Mittelzinne der einw. gewendete, schräglinks vom rothgeflitschten Pfeil durchschossene Schwan sitzt. III. Der im Ellbogengelenke gebogene geharnischte Arm mit den geschwungenem Schwerte u. IV. ein einwärtssehender, doppelschweifiger gekrönter, aus der Krone wachsender b. Löwe.
Decken: I. b.S., II. #S. III. R.S., IV. b.G.
Schildhalter zwei auswärtssehende, doppelschweifige g. Löwen, welche auf einem s. Bande mit der Devise: „Quod ero spero” in # Lapidarnbuchstaben stehen. –

 

 

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