Kanisa.

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Kanisa.
Stammwappen: Vergl. Wappen und Text zu Genus Osl in diesem Werke.
Wappen a): In B. zur Pfahlstelle Fuss u. Krallen eines Adlers, die beiderseits ausgebreiteten # Federn belegt mit einer g. Scheibe, daruf der obere Theil eines linksgekehrten, g. Bischofstabes.
(Gemaltes Wappen [aus d. XIV. oder XV. Jahrh.] auf einer Handschrift des Nationalmuseums BPest, publ. Arch. Ért. I. 1869 375. – Nach d. Bischofstabe zu schliessen, welcher hier zweifellos nur als persönliches Würde- oder Beizeichen, keineswegs aber als integrirender Bestandtheil des Familienwappens des Gesammt-Geschlechtes, zu betrachten ist, dürfte dieses Wappen dem Bischof Stefan I., oder aber dem Erzbischof v. Gran, Johann II. Kanisa, angehört haben, obwohl andererseits wieder nicht zu übersehen, dass die Form des Schildes, einer viel spätern Periode angehört. – Die oft äusserst zierlich gearbeitet Haken des Bischofsstabes legte man zum Schutze gegen Staub und Verstümmelung in eine Kapsel; möglich, dass die goldene Scheibe, welche hier dem Hacken unterlegt erscheint, eine solche Schutzkapsel zu bedeuten hat.)
Kleinod zum Kanisa-Wappen b): Adlerfuss sammt Kralle u. aufwärtsstrebenden Federn, durch welch’ Letztere eine Binde (Tuch mit beiderseits abflatternden Enden) gezogen erscheint.
(Kleinodsiegel des Stefan I. Kanisa, Als Bischof von Agram und Banus v. Slavonien [1363]. – Siehe: Nagy Imre, Három régi egyházi pecsét. Arch. Ért. XII. 1878. IV. 141145. – Eingehender besprochen von G. v. Csergheö, ebendort, VI. 3. 1886 226–130.)
NB. In dieser Vorstellung ist und das Kleinod zu den Kanisa-Wappen des XIV. Jahrh. gegeben, zugleich das erste bisher bekannt gewordene Beispiel für die Anwendung der „fliegenden Binder” auf ungarisch-kroatischen Wappenkleinoden des Mittelalters.
Wappen c): Adlerfuss sammt Kralle, ohne Federn.
(Siegel des Johann Kanisa, Erzbischof v. Gran, nach B. Nyáry Alb., A. Herald. Vezérfonala ec.).
Wappen d): Adlerfuss zur Pfahlstelle sammt Kralle und Federn, rechts unterhalb von einem sechsstrahligen Sterne, links von einer linksgekehrten Mondessichel begleitet.
Die Tincturen sind zweifellos: # in B., wie es sich aus dem hier vorgeführten Wappen a), sowie aus dem Wappen e) ergibt. Dasselbe Wappen, doch ohne Stern und Mond, führt (nach N. J. VI. 66) Johann v. Kanisa, Propst v. Gran und Bischof v. Waitzen (1385–1448) und sein Bruder Stefan, der erstere auf einem Siegel d. d. 1413, der Andere im Jahre 1407.
(Wappen des Stefan de Kanisa, nach Wagner, Decas I.)
Wappen e): In B. wie d); hier jedoch eine linksgekehrte s. Mondessichel und eine g. Sonne.
Kleinod: Blättergewächs, mit gekerbten Rändern, in Acanthusform, unten gr. oben b.
Decken: r. – gr.
Schildhalter (wenn man es so nennen darf): Zwei gekrönte, feuerspeiende gr. Drachen, die Köpfe u. Schwänze in einander verschlungen.
Wappenerweiterung v. König Ludwig II. d. d. 1519 für Ladislaus v. Kanisa, Obergespan des Eisenburger Ctts.
(Orig. im Reichs-Archive BPesth. – Siehe auch: Br. Nyáry Alb., A Heraldika Vezérfonala.)
NB. Die beiden Drachen dürften aus dem Geschlechtswappen Drághffy de Bélthek von Seite des Ladislaus Kanisa übernommen worden sein, dessen Ehefrau Anna Katharina Drághffy war.
Wappen f): Ueber r. Schildesfusse, worin ein w. Balken, gespalten von B. u. G.; vorne aus einer g. Krone wachsend ein gekrönter, linksgekehrter g. Löwe; hinten in G. die Schildfigur „Kanisa” (wie sub d), doch ohne Stern und Mondessichel.
Kleinod und Decken fehlen.
Wappenverleihung v. König Ludwig II. d. d. 1519 für Dorothea v. Kanisa, zuerst vermählt mit Peter Gereb, dann mit Stefan Perényi. (Nach d. Orig., siehe: B. Nyáry Alb., A. Herald. Vezérfonala.) Das rechtsseitige Wappen sammt Schildesfuss, ist das uns bereits bekannte Wappen „Gereb” (Vergl. „Gereb” in diesem Werke) welches durch diese Wappenerweiterung auch in den Tinkturen bekannt wurde. Das linksseitige Wappen ist das Stammwappen „Kanisa”, jedoch hier in Gold; vermuthlich in Ansehung, dass das rechtsseitige Feld gleichfalls blau, erst nachträglich (was sträflich genug) in Gold umgewandelt. – Im Uebrigen führten auch die Viczay, als vom Genus Ols abstammend und eines Ursprunges mit den Kanisa, den # Adlerfuss sammt Federn in „Gold”, bezw. führen dieses vereinte Viczay-Héderváry Wappen, (gegenwärtig wiederum vereinigt mit dem eigenen Geschlechtswappen) die Grafen Khuen-Héderváry in Kroatien.
Das der obigen Dorothea zum eigenen Stammwappen, wie soeben blasonirt, verliehene Wappen „Gereb” erscheint dort insoferne unrichtig dargestellt, als der Schildesfuss, als nur „Gereb” angehend, allein bloss im vordern Felde anzubringen gewesen wäre, nicht aber, zugleich auch auf das hintere Feld ausgedehnt zu werden hatte.
Im Jahre 1532 mit Franz v. Kanisa im Mannesstamme erloschener Uradel de Genere Osl, dessen Wappenfigur dieses Geschlecht dem Haupttypus nach stets unverändert beibehalten hat.
Stephanus de Kanisa war 1356–1375 Bischof von Agram und Banus von Slavonien, sein Wappen (die d) kommt am Agramer Dome mehrfach vor. Ladislaus de Kanisa war 1493 Banus v. Kroatien, und Georg v. Kanisa war 1498 und 1508 Banus von Kroatien.

 

 

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