Der Mongolensturm und seine Folgen

Full text search

Der Mongolensturm und seine Folgen

191Karte 11. Bekanntere rumänische Ortsnamen in Siebenbürgen vor 1400
Der Eingliederungsprozeß in das ungarische Königreich wurde brutal durch den ganz Osteuropa schlimm in Mitleidenschaft ziehenden Mongolen(Tataren-) sturm unterbrochen. 1239 flüchteten die östlichen Kumanenstämme vor den Mongolen nach Ungarn, wo König Bela sie zwischen Donau und Theiß Quartier nehmen ließ. Da es aber wegen ihrer nomadisierenden Lebensweise zu Zusammenstößen mit der seßhaften ungarischen Bevölkerung kam, zogen sie im Frühling 1241, als die Mongolen die Grenzen Ungarns erreichten, auf den Balkan weiter. In Siebenbürgen brachen die Mongolen an drei Stellen ein. Unter Kadans Führung über den Borgóer Paß kommend, nahmen sie die deutsche Bergstadt Radna ein, verwüsteten Bistritz und zogen nach Klausenburg weiter, wo sie einer damaligen ausländischen Quelle zufolge „unzählbar viele Ungarn“* niedermetzelten. Die nicht nach Nordsiebenbürgen geflohenen Bewohner wurden ermordet und ihre Dörfer angezündet. Danach schlossen sie sich über den Meszescher Torpaß dem von Khan Batu geführten Hauptheer bei Verecke an. Der mongolische Heerführer Büdschek überschritt den Ojtozpaß und stieß im Burzenland auf die Truppen des Woiwoden Pósa, der mit der Mehrheit seiner Mannen fiel. Ohne Widerstand zu finden, drangen die Mongolen im Alttal voran, von wo sie nach der Zerstörung von Kokelburg und Weißenburg Siebenbürgen entlang des 192Mieresch verließen. Schließlich stürzten sich die Truppen Borundajs, nachdem sie Kumanien ausgeblutet und verbrannt hinter sich gelassen hatten, über den Rotenturmpaß auf Hermannstadt und Umgebung, wo sie ein ebenso schreckliches Blutbad anrichteten. Das Hauptheer fügte bei Muhi am Sajó dem eilig gesammelten Heer König Belas, das die mongolische Kampfesweise nicht kannte, eine schwere Niederlage zu. Der König floh zuerst nach Westungarn und dann, als die Mongolen die zugefrorene Donau überquerten, auf die dalmatinische Insel Trau. Als die Mongolen im Frühling 1242 auf die Nachricht vom Tode des Großkhans mit Tausenden von Gefangenen heimzogen, ließen sie mit Ausnahme einiger westungarischer Burgen, die vermocht hatten, erfolgreich Widerstand zu leisten, ein in rauchgeschwärzten Trümmern liegendes, mit unbeerdigten Leichen übersätes Ungarn zurück. Die meisten Einzelheiten wissen wir gerade über die Zerstörung Siebenbürgens aus den Memoiren des aus mongolischer Gefangenschaft geflohenen und im Miereschtal aufwärts bis nach Klausenburg wandernden Wardeiner Domherren Rogerius.
GY. GYÖRFFY, Az Árpádkori Magyarország történeti földrajza (Historische Geographie Ungarns zur Arpadenzeit). Bd. III, Budapest 1987. 356.
Die Verwüstung durch die Mongolen hatte in erster Linie Konsequenzen für die Bevölkerung. Die ungarische und sächsische Auswanderung ins Szörényer Banat und nach Kumanien war versiegt, ja es begann eine rumänische Einwanderung aus dem weiteren Mongolenangriffen ausgesetzten Gebiet an der unteren Donau nach Siebenbürgen. Die Kumanen hatte der Mongolenangriff zersprengt, mehrheitlich wurden sie Untertanen der im Norden des Schwarzen Meeres entstandenen Goldenen Horde (Kiptschaken), Reste von ihnen ließen sich zum Teil in der Großen Ungarischen Tiefebene und zum Teil auf dem Balkan nieder. Von diesem Zeitpunkt an bestand die Bevölkerung Kumaniens unter dem ungarischen König aus Rumänen, verschmolzen mit Slawen und den restlichen Kumanen.

 

 

Noviny Arcanum
Noviny Arcanum

Zaujíma Vás, čo o tejto téme písali noviny za posledných 250 rokov?

Zobraziť

Arcanum logo

Arcanum Adatbázis Kiadó, popredný poskytovateľ obsahu v Maďarsku, začal svoju činnosť 1. januára 1989. Spoločnosť sa zaoberá hromadnou digitalizáciou kultúrneho obsahu, jeho triedením do databáz a publikovaním.

O nás Kontakt Tlačové správy

Languages







Noviny Arcanum

Noviny Arcanum
Zaujíma Vás, čo o tejto téme písali noviny za posledných 250 rokov?

Zobraziť