Die letzten Tage des Freiheitskampfes in Siebenbürgen

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Die letzten Tage des Freiheitskampfes in Siebenbürgen
Siebenbürgens Schicksal war schon entschieden, als Mitte Juni 1849 die russischen und österreichischen Heere die Grenzen überschritten. Bem stand ein mehr als doppelt so starker Gegner gegenüber, weshalb er nur versuchen konnte, diesen möglichst lange am Betreten der Großen Ungarischen Tiefebene zu hindern, damit die ungarische Regierung einen großen Teil ihrer Kräfte indessen in Südungarn, im Dreieck zwischen Theiß und Mieresch, konzentrieren könne. Er dezentralisierte seine Truppen und übernahm jeweils den Truppenkörper, welcher zurückgewichen war. Parallel zum befriedigenden Abschluß der rumänisch-ungarischen Verhandlungen drang der polnische General mit Kossuths Einwilligung in die Moldau ein, vermochte dort aber keinen Aufstand zu entfesseln. Andererseits gelangten die russischen Truppen innerhalb eines Monats nur von Kronstadt bis Hermannstadt, wagten aber von Norden her weder Klausenburg noch Neumarkt anzugreifen. Ende Juli und Anfang August erlitt Bem zwei schwerere Niederlagen. Auf dem siebenbürgischen Schlachtfeld verlor Sándor Petőfi, der größte ungarische Dichter, sein Leben, und ebenso Anton Kurz. Bem bereitete noch ein- bis zweimal mit Bravour dem Gegner peinliche Überraschungen, bis er dann gerade noch flüchten konnte. Die Truppen liefen auseinander, und nachdem 517am 13. August bei Világos die ungarische Hauptarmee kapituliert hatte, folgte ihr darin der siebenbürgische Generalstab in Zsibó am 25. August.

516Karte 21. Die siebenbürgischen Kriegsoperationen von Juni bis August 1849
Das äußerste, was Iancu inmitten des großen russischen Vormarsches tun konnte, war die Wahrung der Neutralität, womit er dem letzten wütenden Aufflammen des Bürgerkrieges die Spitze nahm. In Kenntnis der Neutralität der Rumänen im Erzgebirge ergaben sich kleinere ungarische Truppen auch den Rumänen, und Iancu machte zum größten Ärger seiner österreichischen Militärberater sogar die Geste, ungarische Gefangene frei zu lassen.
Es muß in der Folgezeit zu schweren Enttäuschungen gekommen sein, wenn man im Siebenbürgischen Erzgebirge später sang, daß Iancu und Bem gemeinsam gekämpft haben. Die Reflektion von Enttäuschungen und Lehren, die blitzartige Erkenntnis neuer Möglichkeiten machten es auch unumgänglich, daß – trotz der tragischen Entfremdung durch Bürgerkriegsverluste und -opfer – die späteren Träger der nationalen Freiheitsbestrebungen im gemeinsamen Bemühen die Elemente einer für die zusammenlebenden Völker und Nationen gleicherweise annehmbaren Lösung „der siebenbürgischen Frage“ suchen.

 

 

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