Karpisches Zwischenspiel

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Karpisches Zwischenspiel
Die ersten für Dazien wirklich gefährlichen Angreifer waren die barbarischen Karpen (carpi) aus der heutigen Moldau. Obwohl antiken Quellen zufolge Kaiser Philippus Arabs das Reich zur Zeit ihrer Angriffe von 244 bis 247 von ihnen befreit hatte, war es in Wirklichkeit nur gelungen, den Alt-Limes, den Limes Alutanus, zu verteidigen. Die Hortfunde mit Münzen, deren Prägezeit mit 247/49 endet, (z. B. aus Mezőviszolya und Bandorf; beide in der Siebendorfer Gegend) bezeugen ihren erfolgreichen Angriff auf Nordostdazien, obwohl schriftliche Quellen darüber nichts mehr berichten.
Das vor nicht langer Zeit am nordöstlichen Rand der Siebenbürgischen Heide, in Siebendorf freigelegte Urnengräberfeld vertritt eine in Siebenbürgen früher unbekannte, in der Moldau aber mit den Karpen in Verbindung zu bringende gut bekannte Kultur (Poieneşti-Kultur). Die Karpen konnten über den Borgóer Paß nach Dazien vorgedrungen sein. Die mit den amphorenförmigen Urnen aus Siebendorf übereinstimmenden Amphorenurnen aus Bözöd und Mediasch lassen vermuten, daß sich das Vordringen der Karpen im Südwesten bis zum Tal der Großen Kokel erstreckte.
Die Ansiedlung der Karpen darf nicht überbewertet werden, vor allem was ihre „Masse“ betrifft. Die in dem einzigen und größten Gräberfeld von Siebendorf freigelegten 27 Gräber vertreten die Mehrheit der dort Bestatteten, die Grabfunde sind homogen und umfassen eine einzige Generation aus den Jahrzehnten zwischen 250 bis 290. Unter den karpischen Gefäßen und Schmuckgegenständen sind auch Stücke, die mit der Marosszentanna-Černjahov-Kultur der Ostgermanen nahe verwandt sind, „karpische“ Amphoren kommen auch bei den Wisigoten in Siebenbürgen vor, so in St. Georgen-Eprestető oder Pretai, häufig sind aber auch Schalen, Töpfe, Henkeltöpfchen mit eingeglätteten Verzierungen „gotischen“ Charakters, Kämme und Nadelbehälter in den Gräbern von Siebendorf. Diese Verbindungen sind sehr wichtig, denn sie zeigen besser als alles andere die früheste Schicht der gotischen Marosszentanna-Kultur in Siebenbürgen, die auch in dem der Kultur den Namen verleihenden Ort Marosszentanna zu finden ist.
66Aus der Zeit nach 290/300 gibt es keine Spuren selbständiger karpischer Überreste in Dazien. Fraglich ist aber, ob sich die hiesigen Karpen ihren 295 im Reich angesiedelten Brüdern angeschlossen haben oder mit den Goten verschmolzen sind.

 

 

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